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Die Engelswisch ist eine Strasse der Lubecker Altstadt Die EngelswischDie Lage der Engelswisch rot markiert Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bauwerke 4 Gange und Hofe 5 Ehemalige Speicher der Brauerei Hans Wilcken 6 Ehemaliges Backhaus Nr 65 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie etwa 220 Meter lange Engelswisch befindet sich im nordwestlichen Teil der Altstadtinsel dem Marien Magdalenen Quartier Sie verlauft in einem weit geschwungenen Bogen und verbindet die Grosse Altefahre mit der Engelsgrube in die sie gegenuber der Schwonekenquerstrasse einmundet Von der Engelswisch zweigen nacheinander die Petersilienstrasse und die Alsheide in Richtung Trave ab Geschichte BearbeitenErstmals urkundlich erwahnt wird die Strasse 1294 als Goldoghenstrate benannt nach der Ratsherrenfamilie Goldoge die im 13 Jahrhundert in diesem Gebiet Grundstucke besass Diese Benennung halt sich mit Variationen uber einen langen Zeitraum 1321 Platea Goldoghen 1366 Goldowenstrate 1407 Goldoweschenstrate 1414 Platea Goldowen 1419 Platea Goldenow 1465 Goldouwerstrate 1513 Goldenouwerstrate 1574 Goldingerstrate und Goldemanstrate Schon im 14 Jahrhundert kommt ein parallel verwendeter Name auf 1364 findet sich die Bezeichnung Platea dicta Wisch Strasse genannt Wisch wobei das niederdeutsche Wort Wisch fur Wiese sich auf die Niederung bezog die sich westlich der Strasse zum Traveufer hinzog 1398 lautet diese Bezeichnung dann Englische Wisch wie der Name der Engelsgrube abgeleitet von den nahen Anlegeplatzen der nach England fahrenden Handelsschiffe an der Trave Auch dieser Name erfahrt uber die folgenden Jahrhunderte immer wieder Abwandlungen 1404 Pratum anglicum 1428 Goldoghenstrate anders genannt de engelsche Wisch 1458 Engelsche Wisch Im ausgehenden 16 Jahrhundert gerat der von der Familie Goldoge abgeleitete Name vollstandig ausser Gebrauch 1759 lautet die Bezeichnung Engelswiese und 1852 wird der heutige Name amtlich festgelegt Bauwerke BearbeitenUnter Denkmalschutz stehen folgende Gebaude Nr 1 3 9 10 12 13a 14 16 19 Haus 1 von Nr 20 Dunkelgruner Gang 21 22 24 26 30 31 47 48 50 55 59 und 65 Es handelt sich mit zwei Ausnahmen vorwiegend um Wohnhauser des 16 bis fruhen 19 Jahrhunderts die in vielen Fallen um 1800 mit klassizistischen Fassaden versehen wurden Einzelne Bauten gehen im Kern bis auf das 14 Jahrhundert zuruck Da die Engelswisch nicht vom Luftangriff im Marz 1942 betroffen war weist sie bis heute ein geschlossenes historisch gewachsenes Strassenbild auf siehe auch Liste abgegangener Lubecker Bauwerke Engelswisch fur nicht mehr vorhandene Bauwerke Gange und Hofe Bearbeiten nbsp Thorweg Nr 33Vom Engelswisch gehen oder gingen folgende Lubecker Gange und Hofe ab nach Hausnummern 13 Pockenhofs Gang abgangig 20 Dunkelgruner Gang 25 Stitens Gang abgangig 28 Hellgruner Gang 31 Der Torweg ist uber einen Durchgang durch das barocke Haus Engelswisch 31 zu erreichen Sowohl dieses Vorderhaus wie auch der anschliessende Innenhof des Torwegs bildeten bis 1768 mit dem Hoghehus am Koberg 2 ein gemeinsames grosses Grundstuck Ehemalige Speicher der Brauerei Hans Wilcken BearbeitenDie Wilkenschen Speicher im Engelswisch 15 21 waren 1981 eines der grossten Vorhaben der Stadtsanierung im Block 96 der Lubecker Altstadt der das Areal der westlichen Strassenseite des Engelswisch mit dem Baublock bis zur Kleinen Burgstrasse und dem Koberg umfasst Hier wurden die spiegelbildlich angelegten ehemaligen Dielenhauser Nrn 17 und 19 mit ihren Treppengiebeln der Renaissance aus dem 16 Jahrhundert die von 1555 bis 1972 als Brauhauser zuletzt durch die Brauerei Hans Wilcken genutzt worden waren hinter den Fassaden abgebrochen und durch einen Turnhallenneubau fur die Ernestinenschule auf den Grundstucken 15 21 ersetzt Wahrend also zum Engelswisch die Fassaden 17 21 erhalten wurden entstand mit der Neubaufassade Nr 15 und dahinter ein einheitlicher neuer Baukorper der sich an den Gebaudekorper der alten Bausubstanz anlehnt und dessen Ruckfassaden in Anlehnung an historische Formen neu konzipiert wurden 1 Ehemaliges Backhaus Nr 65 Bearbeiten nbsp Engelswisch 65Das traufstandige Gebaude mit einer kleinen Fachwerkgaube uber dem Portal ist seit Beginn des 14 Jahrhunderts Backhaus gewesen und wurde bis 1964 als Backerei genutzt Die Substanz ist bestimmt von Backsteingotik und Renaissance Die Nutzung als Backhaus ist insoweit bemerkenswert als das nach den Lubecker Brandschutzbestimmungen infolge der Stadtbrande des 13 Jahrhunderts Backhauser eigentlich nur noch auf Eckgrundstucken zugelassen waren um die Brandbekampfung zu erleichtern Im Zuge der Sanierung konnte auf dem Grundstuck der alteste Lubecker Backofen gewerblicher Nutzung ausgegraben werden der auf das Jahr 1307 datiert wird 2 Das ausgegrabene Fundament des Backofens wurde im Zuge der Sanierung des Hauses in einem umgebenden Betonring erhalten da sich das Bodenniveau im Engelswisch seit dem 13 Jahrhundert durch Aufschuttungen um 3 Meter erhoht hat Seit der Sanierung des Hauses 1983 durch den Architekten Helmut Riemann wird es als Kunstlerzentrum Engelswisch genutzt 3 Im Jahr 2015 kaufte Dr Thomas Jacob das Gebaude Es beherbergt seitdem Ferienwohnungen und ein Yoga Studio 4 Literatur BearbeitenW Brehmer Die Strassennamen in der Stadt Lubeck und deren Vorstadten H G Rathgens Lubeck 1889 W Brehmer Lubeckische Hausernamen nebst Beitragen zur Geschichte einzelner Hauser H G Rathgens Lubeck 1890 Klaus J Groth Weltkulturerbe Lubeck Denkmalgeschutzte Hauser Uber 1000 Portrats der Bauten unter Denkmalschutz in der Altstadt Nach Strassen alphabetisch gegliedert Verlag Schmidt Romhild Lubeck 1999 ISBN 3 7950 1231 7 Max Hoffmann Die Strassen der Stadt Lubeck In Zeitschrift des Vereins fur Lubeckische Geschichte und Altertumskunde Jg 11 1909 ISSN 0083 5609 S 215 292 Auch Sonderabdruck 1909 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Engelswisch Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Andreas Billert Grundstucks Gesellschaft Trave mbH Sanierungstrager der Hansestadt Lubeck Arbeitsbericht 2 88 Innenstadt Lubeck Sanierung und Stadtebauforderung im Block 96 S 62 ff Manfred Glaser Archaologische Befunde zum Lubecker Backereigewerbe im Mittelalter und in der fruhen Neuzeit In Lubecker Schriften fur Archaologie und Kulturgeschichte Bd 17 1988 ISSN 0721 3735 S 137 139 Andreas Billert Grundstucks Gesellschaft Trave mbH Sanierungstrager der Hansestadt Lubeck Arbeitsbericht 2 88 Innenstadt Lubeck Sanierung und Stadtebauforderung im Block 96 47 ff Yoga in historischem Lubecker Ambiente In NAYOGA Lubeck 27 Marz 2017 abgerufen am 2 Juli 2017 53 872803 10 686693 Koordinaten 53 52 22 09 N 10 41 12 09 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Engelswisch amp oldid 227142997