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Im Vertrag von Soldin vom 13 September 1309 zu Soldin erwarb der Deutsche Orden von Waldemar Markgraf von Brandenburg fur 10 000 Silbermark brandenburgischen Gewichts dessen auf alteren Lehnsrechten beruhende Anspruche am polnischen Herzogtum Pommerellen Faktisch wurde mit diesem Vertrag das Herzogtum Pommerellen an den Rechten der polnischen Krone zwischen zwei deutschen Feudalstaaten geteilt Die pommerellischen Lander um Schlawe Stolp Rugenwalde und Butow gingen an die Markgrafen von Brandenburg der grossere Rest mit der Hauptfeste Danzig kam an den Deutschen Orden Im 12 Jahrhundert konstituierten sich zwei Herzogtumer sudostlich der Ostsee das Herzogtum Pommern der Greifen und das davon ostliche gelegene Herzogtum Pommerellen das von den Samboriden beherrscht wurde Beide Linien betonten in erhalten gebliebenen Urkunden ihr gegenseitiges verwandtschaftliches Verhaltnis 1 und beide Linien fuhrten den Greif im Wappen was in Pommerellen beispielsweise bis in die Neuzeit durch das Stadtwappen von Dirschau bestatigt ist Nachdem Mestwin II ohne einen mannlichen Erben verstorben war ubernahm Przemysl II Herzog von Grosspolen das Herzogtum Pommerellen der sich kurz danach auch zum Konig von Polen kronen liess Die juristische Grundlage fur die Ubernahme bildete der Vertrag von Kempen vom 15 Februar 1282 2 Nach der Ermordung von Konig Przemysl II trat der Herzog von Kujawien Wladyslaw I Ellenlang die Nachfolge in Pommerellen und Grosspolen an Der Deutsche Orden war von Wladyslaw I Ellenlang gegen Zahlungsversprechungen angeworben worden weil er ihm beim Erbfolgestreit mit Waldemar um Pommerellen und Danzig helfen sollte Der Orden verteidigte die Burg von Danzig auch erfolgreich gegen die Brandenburger Wladyslaw hielt jedoch seine Zahlungsversprechungen nicht ein Um sich schadlos zu halten besetzte der Orden 1308 daraufhin Danzig und das zugehorige Gebiet Um die Eroberung zu legitimieren kaufte der Orden anschliessend von Waldemar die Anspruche der brandenburgischen Markgrafen an Pommerellen ab Im Friedensvertrag von Kalisch 1343 erkannte der polnische Konig Kasimir der Grosse Pommerellen einschliesslich Danzigs im Besitz des Deutschordensstaates an Der Hochmeister Dietrich von Altenburg legte einer papstlichen Untersuchungskommission 1339 auch eine den Markgrafen von Brandenburg von Friedrich II im Jahr 1231 ausgestellte Belehnungsurkunde zur Prufung vor 3 Diese Belehnungsurkunde bezog sich allerdings nur auf das Herzogtum Pommern der Greifen und wurde von den Herzogen von Pommern stets bestritten Kasimir III verpflichtete sich bei der Gelegenheit in Zukunft keine Anspruche mehr auf Pommerellen sowie auf das Kulmer Land und das Michelauer Land zu erheben Er erhielt dafur im Gegenzug das von Deutschordensrittern zwischen 1329 und 1332 eroberte Kujawien und das Dobriner Land zuruck Das Friedensabkommen hatten auch sieben Stadte zu bestatigen Posen und Kalisch in Grosspolen Leslau und Kujawisch Brest in Kujawien sowie Krakau Sandomir und Neu Sandez in Kleinpolen Zwei Bestimmungen des Vertragswerks von Kalisch die Streichung Pommerellens aus der Titulatur des polnischen Konigs 4 und eine Entschadigungszahlung waren anschliessend nicht ausgefuhrt worden Die Ordensburg Marienburg wurde nach der Eroberung Pommerellens 1309 Hauptresidenz der Hochmeister des Deutschen Ordens bis 1456 Einzelnachweise Bearbeiten Vergl z B Johann Karl Kretzschmer Geschichte und Beschreibung der Kloster in Pommerellen Band 1 Die Zisterzienser Abtei Oliva Danzig 1847 S 21 ff K Zielinska Zjednoczenie Pomorza Gdanskiego z Wielkopolska pod koniec XIII wieku Umowa kepinska 1282 r Torun 1968 Jacob Caro Geschichte Polens Zweiter Teil 1300 1386 Perthes Cottbus 1886 S 27 Fussnote 2 In seiner koniglichen Titulatur erhob er trotz des Vertrags von Kalisch auch nach 1343 weiterhin den Anspruch als Konig von Polen der einzig legitime Herr und Erbe Pommerns zu sein Rex Polonie et Russie nec non Cracovie Sandomirie Siradie Lancicie Cuiavie et Pomeranieque Terrarum et Ducatuum Dominus et Heres Uwe Ziegler Kreuz und Schwert die Geschichte des Deutschen Ordens S 126 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vertrag von Soldin 1309 amp oldid 214025600