www.wikidata.de-de.nina.az
Der Reiterkrieg von 1519 bis 1521 war der letzte militarische Versuch des Deutschen Ordens unter seinem letzten Hochmeister Albrecht von Brandenburg Ansbach den Deutschordensstaat in Ostpreussen von der Vormundschaft Polens zu befreien Im Waffenstillstand nach ergebnislosen Kampfen bekannte sich Albrecht zur Lehre Luthers sakularisierte 1525 das Land und nahm es als erster Herzog von Preussen als Lehen von Konig Sigismund I von Polen 1 2 Ein deutscher Landsknecht des 16 Jahrhunderts nach Albrecht Durer Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Der Krieg 3 Kriegsende und Friedensschluss 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDer Zweite Thorner Frieden von 1466 der die Niederlage des Deutschen Ordens im Dreizehnjahrigen Krieg gegen die Allianz aus Preussischem Bund und Polen besiegelte hatte dem Orden nicht nur empfindliche Gebietsverluste eingebracht sondern ihn durch die Verpflichtung zur Heeresfolge und zur Ableistung eines Treueeides gegenuber dem polnischen Konig in ein unertragliches Abhangigkeitsverhaltnis zu Polen gebracht Nachdem der Orden 1497 von Polen gezwungen worden war am Turkenfeldzug teilzunehmen der sich jedoch weniger gegen die Turken richtete sondern eher der Erweiterung des polnischen Herrschaftsgebietes diente suchten die Hochmeister des Ordens sich aus der Abhangigkeit von Polen zu befreien Zunachst wurde der Plan des Hochmeisters Hans von Tiefen in die Tat umgesetzt als seine Nachfolger deutsche Reichsfursten zu wahlen die sich der Pflicht zum Treueeid leichter widersetzen konnten Nach dem Tode von Tiefens wurde 1498 Herzog Friedrich von Sachsen zum Hochmeister gewahlt Er leistete den Treueeid nicht mehr ebenso wenig sein Nachfolger Markgraf Albrecht von Brandenburg Ansbach Dieser versuchte dann mit militarischen Mitteln die Regelungen des Zweiten Thorner Friedens ruckgangig zu machen Der Krieg Bearbeiten nbsp Polnische Soldaten 1507 1548 nach Jan Matejko Den Kampf gegen seinen Onkel den polnischen Konig Sigismund I begann Albrecht mit dem Uberfall auf die ermlandische Stadt Braunsberg am 31 Dezember 1519 Sigismund fiel daraufhin in das zum Orden gehorende Pomesanien ein Wahrend der vierzehnmonatigen Kampfhandlungen kam es nie zu einer offenen Feldschlacht beider Heere vielmehr zogen die hauptsachlich aus Soldnern zusammengestellten Truppen zerstorend einerseits durch das Ermland und andererseits durch den Sudwesten des Ordenslandes Zunachst hatte es den Anschein als wurden die polnischen Truppen die Oberhand gewinnen denn es gelang ihnen weit in den Nordosten fast bis nach Konigsberg vorzustossen Die preussischen Stande setzten sich fur einen Waffenstillstand ein Der Hochmeister reiste im Juni 1520 zu Verhandlungen mit Sigismund nach Thorn brach die Gesprache nach kurzer Zeit aber wieder ab als er erfuhr dass eine danische Hilfstruppe zu seiner Unterstutzung aufgebrochen war So flammten die Kampfe wieder auf immer wieder durch neue Verhandlungen unterbrochen 1520 gelang es Albrecht mit Hilfe deutscher Fursten ein neues 10 000 Mann starkes Soldnerheer anzuwerben Mit diesem drangte er die polnische Streitmacht bis an die Weichsel zuruck die sie wegen Hochwassers nicht uberschreiten konnte Er konzentrierte die ihm zur Verfugung stehenden Krafte nun jedoch nicht zu einer Entscheidungsschlacht sondern fuhrte Kampfe im Ermland wo er vergeblich versuchte die Stadt Heilsberg einzunehmen Ebenso erfolglos versuchte das Soldnerheer Danzig zu erobern Dann loste es sich angesichts ausbleibender Erfolge auf Kriegsende und Friedensschluss Bearbeiten nbsp Die Preussische Huldigung 1525 Gemalde von Jan Matejko 19 JahrhundertAls damit der Orden wieder ernsthaft in Gefahr geriet und zudem eine erneute Turkeninvasion befurchtet wurde griffen der romisch deutsche Kaiser Karl V und der bohmisch ungarische Konig Ludwig II zur Befriedung der Region in das Geschehen ein und vermittelten einen vierjahrigen Waffenstillstand der am 5 April 1521 in Kraft trat 3 Albrecht reiste in der folgenden Zeit nach Deutschland Auf Anraten Luthers fuhrte er 1525 in seinem Land die Reformation ein Am 8 April 1525 beendete der Vertrag von Krakau den Krieg Darin nahm Albrecht aus der Hand des polnischen Konigs Sigismund den vormaligen Ordensstaat als Herzogtum Preussen zum Fahnenlehen Die Schritte Albrechts schmalerten Macht und Einkunfte des Deutschen Ordens empfindlich und wurden weder vom Papst noch vom Heiligen Romischen Reich anerkannt Literatur BearbeitenGustav Kohler Geschichte der Festungen Danzig und Weichselmunde bis zum Jahr 1814 Neudruck Bremen 2013 S 194 200 Der Hochmeisterkrieg Einzelnachweise Bearbeiten Nicolaus Copernicus Gesamtausgabe Bd VI Documenta Copernicana Teil 1 Briefe Texte und Ubersetzungen bearbeitet von Andreas Kuhne Oldenbourg Akademieverlag Munchen 1994 ISBN 3 05 002594 8 S 9 und 21 Maria Bogucka Klaus Zernack Um die Sakularisation des Deutschen Ordens in Preussen Die Krakauer Huldigung Deutsche und Polen Geschichte einer Nachbarschaft Teil B 3 Hahn Hannover 1996 ISBN 3 88304 123 8 Nicolaus Copernicus Gesamtausgabe Bd VI Documenta Copernicana Teil 2 Urkunden Akten und Nachrichten Texte und Ubersetzungen bearbeitet von Andreas Kuhne Oldenbourg Akademieverlag Munchen 1996 ISBN 3 05 003009 7 S 154 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reiterkrieg amp oldid 234363349