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Konrad von Querfurt um 1160 3 Dezember 1202 in Wurzburg war ein bedeutender Kirchenfurst des spaten 12 Jahrhunderts Er war Bischof von Hildesheim 1194 1199 und Bischof von Wurzburg 1198 1202 und diente zwei Konigen als Reichskanzler 1194 1201 Der Dichter begleitet vom Kanzler Konrad von Querfurt uberreicht dem Kaiser Heinrich VI das Werk Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Aufstieg 1 2 Kanzler Heinrichs VI 1 3 Kreuzzug 1 4 Bischof von Wurzburg 2 Rezeption 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenHerkunft und Aufstieg Bearbeiten Konrad war ein Sohn des Magdeburger Burggrafen Burchard II aus dem Hause Querfurt und der Mathilde von Gleichen einer Tochter von Graf Lambert I zu Tonna Konrad besuchte die Domschule in Hildesheim und studierte spater mit Lothar von Segni dem spateren Papst Innozenz III in Paris 1182 erhielt er eine Domherrenstelle in Magdeburg 1188 wurde er Mitglied der koniglichen Kapelle und Propst in Goslar 1190 wurde er Propst in Magdeburg und 1194 am Marienstift in Aachen Kanzler Heinrichs VI Bearbeiten Auf dem Sizilienzug Heinrichs VI im Jahre 1194 starb dessen Kanzler Sigelo und Konrad einst einer der Erzieher des Kaisers wurde zum Nachfolger ernannt Im folgenden Jahr wurde Konrad auch zum Bischof von Hildesheim gewahlt 1196 ernannte ihn der Kaiser zum Generallegaten fur Apulien Italien und Sizilien Bei der Durchsetzung der staufischen Herrschaft in Suditalien und Sizilien spielte er eine massgebliche Rolle Auf seine Veranlassung hin verfasste Petrus de Ebulo seinen Liber ad honorem Augusti sive de rebus Siculis jenes bebilderte Versepos in dem die Ereignisse dargestellt und die Verdienste Konrads entsprechend gewurdigt werden vgl die Illustrationen in der einzigen Handschrift Bern Burgerbibliothek Codex 120 II fol 139r fol 144r fol 145r 1 Kreuzzug Bearbeiten Im Jahre 1197 war Konrad zusammen mit Heinrichs Reichsmarschall Heinrich von Kalden einer der Fuhrer des sogenannten Deutschen Kreuzzugs Wahrend der Belagerung von Toron erhielt Konrad Nachricht dass sowohl Kaiser Heinrich in Sizilien an der Malaria als auch Papst Coelestin III gestorben waren Daraufhin liess er die Belagerung abbrechen und bereitete die Heimkehr vor da er wegen des jungen Alters von Heinrichs Sohn Friedrich II Thronstreitigkeiten befurchtete obwohl dieser seit 1196 als Nachfolger bestimmt war Vor der Abreise war Konrad am 5 Marz 1198 an der Umwandlung der im Lager von Akko gegrundeten Hospitalgenossenschaft in den Deutschen Orden beteiligt Papst Innozenz III gab dieser Umwandlung der Hospitalgenossenschaft im Jahre 1198 seine Zustimmung Zur Jahresmitte 1198 traf Konrad in Thuringen mit Philipp von Schwaben zusammen dem Bruder Heinrichs VI der in der Doppelwahl von 1198 von der staufischen Partei zum Konig gewahlt worden war und der ihn als Reichskanzler bestatigte Eine Minderheit wahlte den Welfen Otto IV Bischof von Wurzburg Bearbeiten Noch wahrend seines Aufenthalts im Heiligen Land war Konrad auch zum Bischof von Wurzburg gewahlt worden Papst Innozenz III der auf der Seite des Welfen Otto IV stand warf ihm Amterhaufung vor und forderte ihn auf sein neues Bistum wieder aufzugeben Da sich Konrad jedoch weigerte wurde er im folgenden Jahr exkommuniziert Nachdem er bereits 1199 das Bistum Hildesheim aufgegeben hatte verzichtete Konrad auch auf Wurzburg und reiste nach Italien um beim Papst Abbitte zu leisten Der Papst erteilte ihm die Absolution und bestatigte ihn als Bischof von Wurzburg Nach dem Besuch beim Papst wechselte Konrad auf die Seite des Welfen Otto IV Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Staufern und Welfen befestigte Konrad die Festung Marienberg in Wurzburg und grundete 1200 die Stadt Karlstadt zur Verteidigung des Territoriums des Wurzburger Bistums gegen die Grafen von Rieneck Die Stadt wurde nach italienischem Vorbild planmassig mit nahezu rechteckigem Grundriss angelegt Nachdem Konrads Schultheiss Eckard von Angehorigen des Ministerialengeschlechts der Ravensburger erschlagen wurde liess Bischof Konrad ihren Wurzburger Hof zerstoren und erlegte ihnen eine hohe Geldstrafe auf Die Ravensburger hatten sich aufgrund ihrer Verwandtschaft zu Heinrich von Kalden Straffreiheit erhofft und begannen nun uber den Reichsmarschall am Konigshof gegen Konrad zu intrigieren Konig Philipp begann seinem Kanzler zu misstrauen weil dieser so schnell sein Bistum vom Papst zuruckerhalten hatte und auf die Seite der Welfen wechselte nbsp Bild gesucht Der Benutzer Flominator wunscht sich an dieser Stelle ein Bild vom Ort mit diesen Koordinaten 49 79337778 9 93239722 Motiv Lichtstock zur Erinnerung an den Mord Wurzburger Dom Konrad von Querfurt 1202 Falls du dabei helfen mochtest erklart die Anleitung wie das geht BW Daraufhin zog sich Konrad aus der Reichspolitik zuruck und widmete sich der Verwaltung seines Bistums wobei er sich durch grossen Scharfsinn und sein organisatorisches Talent auszeichnete Am 3 Dezember 1202 wurde er jedoch in Wurzburg von Bodo von Ravensburg und Heinrich von Falkenberg auf dem Weg zum Dom ermordet Konrad wurde in der Domkrypta beigesetzt Zur Erinnerung wurde an der Stelle der Mordtat am Wurzburger Dom ein Lichtstock errichtet Dieser wird teilweise als alteste nachweisbare Totenleuchte Deutschlands bezeichnet obwohl er laut Franz Hula keine Totenleuchte ist 2 Rezeption Bearbeiten nbsp Konrad als 26 Bischof von Hildesheim auf einem Gemalde mit Medaillondarstellungen aller Hildesheimer Bischofe bis zum Ende des 18 Jahrhunderts lateinische Inschrift Er brach zum Kreuzzug nach Jerusalem auf Der Wurzburger Bischofsmord wird in dem von der Mundartdichterin Reineldis Roth verfassten historischen Schauspiel Gebrochene Schwingen thematisiert welches seit 1995 jahrlich im Sommer in Erlabrunn aufgefuhrt wird Literatur BearbeitenTheodor Munster Konrad von Querfurt kaiserlicher Hofkanzler Bischof von Hildesheim und Wurzburg Dissertation an der Universitat Leipzig Druck Angerstein in Wernigerode 1890 Alfred Wendehorst Konrad I von Querfurt In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 504 f Digitalisat Peter Wehner Konrad I von Querfurt Kaiserl Reichskanzler Bischof von Wurzburg 1198 1202 Grunder d Stadt Karlstadt Uberarb von Wolfgang Merklein Hrsg von d Volkshochsch Karlstadt 1980 Gerhard Bach Konrad von Querfurt Kanzler Heinrichs VI Bischof von Hildesheim und Wurzburg Hrsg vom Bistum Hildesheim 1988 Peter Kolb Ernst Gunther Krenig Hrsg Unterfrankische Geschichte Wurzburg 1989 S 351 356 Wissenschaftliche Vereinigung fur den Deutschen Orden e V und Historische Deutschorden Compaigne zu Mergentheim 1760 e V Hrsg 1300 Jahre Wurzburg Zeichen der Geschichte Bilder und Siegel der Bischofe von Wurzburg Heft 23 Lauda Konigshofen 2004 S 19 Johanna Rudolph Hrsg Konrad von Querfurt und die Zeit der Staufer Konferenzband anlasslich der Ausstellung Konrad von Querfurt und die Zeit der Staufer im Museum Burg Querfurt Museum Burg Querfurt Querfurt 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konrad von Querfurt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Konrad von Querfurt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie genealogie mittelalter de Zeitleiste Bischof Konrad I von QuerfurtAnmerkungen Bearbeiten Theo Kolzer Marlis Stahli Hrsg Petrus de Ebulo Liber ad honorem Augusti sive de rebus Siculis Codex 120 II der Burgerbibliothek Bern Textrevision und Ubersetzung von Gereon Becht Jordens Jan Thorbecke Sigmaringen 1994 Josef Dunninger Bildstocke in Franken in Bayerisches Jahrbuch fur Volkskunde 4 1952 S 32VorgangerAmtNachfolgerBernoBischof von Hildesheim 1194 1199Heribert von DahlemGottfried II Bischof von Wurzburg 1198 1202Heinrich IV von HessbergBischofe und Furstbischofe von Wurzburg 742 1267 Hl Burkard Hl Megingaud Berowelf Hl Gumbert Liutrit Egilwart Wolfgar Hunbert Gozbald Arn Rudolf I Thioto Burchard II Poppo I Poppo II Hugo Bernward Heinrich I Meginhard I Hl Bruno Hl Adalbero Meginhard II Gegenbischof Emehard Erlung Rupert Gegenbischof Rugger Gebhard von Henneberg Gegenbischof Embricho Siegfried von Truhendingen Gebhard von Henneberg Heinrich II von Stuhlingen Herold von Hochheim seit 1168 Herzogtum Wurzburg Reginhard von Abenberg Gottfried I von Spitzenberg Philipp von Schwaben Elekt Heinrich III von Berg Gottfried II Konrad I von Querfurt Heinrich IV von Hessberg Otto I von Lobdeburg Dietrich von Homburg Hermann I von Lobdeburg Heinrich V von Leiningen Iring von Reinstein Homburg Sedisvakanz 1265 1267 Nachfolger Poppo III von Trimberg Normdaten Person GND 118893009 lobid OGND AKS LCCN no2011079638 VIAF 74651446 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konrad von QuerfurtALTERNATIVNAMEN Conradus Conradus de QuerfordiaKURZBESCHREIBUNG Bischof von Hildesheim 1194 1199 und von Wurzburg 1198 1202 GEBURTSDATUM um 1160STERBEDATUM 3 Dezember 1202STERBEORT Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad von Querfurt 1202 amp oldid 237172944