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Der heilige Adalbero um 1010 6 Oktober 1090 in Lambach war ab 1045 bis 1085 Bischof von Wurzburg Im Investiturstreit machte er sich als Gegner Heinrichs IV einen Namen und starb deshalb fernab seines Bistums Deckplatte des Grabes des hl Adalbero in der Stiftskirche des Stiftes LambachKirchenfenster gestaltet von Martin Hausle in der Pfarrkirche LiesingKupferstich des hl Adalbero von Johann Salver Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Adalbero als Bischof 3 Trivia 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenAdalbero war der Sohn des Grafen Arnold II von Lambach Wels im heutigen Oberosterreich aus der Familie der Grafen von Formbach und der ostfrankischen Grafin Reginlint Er wurde um 1010 in Lambach an der Traun geboren Nach seinen Studien in der Wurzburger Domschule trat Adalbero in den Dienst von Konig Heinrich III Dieser ernannte ihn 1045 zum Nachfolger des Heiligen Bruno auf dem Wurzburger Bischofsstuhl Adalbero als Bischof BearbeitenBischof Adalbero liess den von Bruno begonnenen Dombau fortsetzen und ergriff 1057 die Initiative zur Errichtung der Neumunsterkirche Kollegiatstift St Johann zu Neumunster 1058 1063 in unmittelbarer Nahe Bahnbrechende Leistungen schreiben ihm die Forscher bei der Reform des kirchlichen Lebens zu Mit den benediktinischen Reformern in Cluny Gorze und Hirsau hatte er enge Kontakte Aus Gorze holte er den Monch Egbert der als Erneuerer der Abtei Munsterschwarzach weit gespannte Wirksamkeit entfaltete Egbert auch Eggebertus Ekkebert genannt war auch bis zum 25 November 1077 Abt in der Benediktinerabtei Neustadt am Main Bis Harsefeld bei Stade im Norden und Lambach und Melk im Suden breitete sich der Einfluss der Munsterschwarzacher Reformer aus Ein solcherart reformiertes Benediktinerkloster grundete Adalbero auch auf der Stammburg seiner Familie in Lambach 1057 besetzte Adalbero das von ihm in diesem Jahr errichtete Wurzburger Kollegiatstift Sankt Peter Paul und Stephan kurz St Stephan mit Munsterschwarzacher Benediktinern Nach dem Tod Heinrichs III intensivierte Adalbero sein Engagement auf Reichs und Hoftagen sowie Synoden und profilierte sich als Ratgeber und Schlichter 1066 traute er in Wurzburg Heinrich IV mit seiner Gemahlin Bertha von Susa Gemeinsam mit anderen Fursten vermittelte er 1075 den Frieden von Speyer Im kurz darauf ausbrechenden Investiturstreit schlug sich Adalbero mit allen Konsequenzen auf die Seite von Papst Gregor VII und bezog damit Position gegen Konig Heinrich IV Gregor wandte sich gegen die Praxis dass die Bischofe vom Landesherrn und nicht vom Papst eingesetzt wurden Der Hoftag von Worms sprach sich jedoch mit Heinrich gegen Gregors Ideen einer Universalkirche aus und erklarte den Papst fur abgesetzt Gregor seinerseits verhangte uber Konig Heinrich den Kirchenbann worauf dieser den beruhmten Gang nach Canossa antreten musste Mit der Aussohnung der Kontrahenten in Canossa war das vormalige Abhangigkeitsverhaltnis der Bischofe vom Konig erneut festgeschrieben Mit anderen Fursten rief Adalbero daraufhin 1077 Herzog Rudolf von Rheinfelden zum neuen Konig aus Doch die Wurzburger Burger waren Konig Heinrich treu geblieben und verhinderten Adalberos Ruckkehr in die Stadt Heinrich IV setzte unmittelbar nach seiner Ruckkehr vom Gang nach Canossa 1077 oder 1078 den Naumburger Bischof Eberhard als Administrator von Wurzburg ein Eberhard starb 1079 in der Nahe von Wurzburg bei einem Sturz vom Pferd 1 Heinrich IV ernannte spater die Gegenbischofe fur Wurzburg Meginhard II und spater Emehard Vermittlungsangebote lehnte Adalbero ab Man konne ihn zwar toten nicht aber beugen beteuerte er Im Fruhjahr 1085 wurde er von der Mainzer Synode fur abgesetzt erklart und musste in die Verbannung gehen Vorher im Marz 1084 wurde Gregor VII auf der Synode in Rom die Papstliche Wurde abgesprochen und er wurde exkommuniziert Er starb am 25 Mai 1085 in Salerno 1086 fuhrte ihn Gegenkonig Hermann von Salm nach Wurzburg zuruck von wo er aber bald erneut vertrieben wurde Adalbero arbeitete dem Papste treu weiter war Mitbegrunder der Abtei Zwiefalten in Schwaben und engagierte sich in seinem Kloster in Lambach Am 6 Oktober 1090 starb er in Lambach und wurde in der von seinem Jugendfreund Bischof Altmann von Passau 1089 geweihten Stiftskirche bestattet Bald nach seinem Tod wurde er in seiner oberosterreichischen Heimat als Heiliger verehrt in Munsterschwarzach ist seine Verehrung seit dem 17 Jahrhundert nachgewiesen Trivia Bearbeiten1883 bestatigte Papst Leo XIII Adalbero offiziell als Heiligen fur die Weltkirche der schon bald nach seinem Tod als solcher verehrt wurde 2 In der Wurzburger Neumunsterkirche befindet sich ein 1948 von Josef Amberg gestalteter Glasschrein der als Reliquie einen Oberschenkelknochen Adalberos enthalt Ausserdem erinnert in Wurzburg die neuromanische Kirche Adalberokirche an den Heiligen In dieser ist auch eine Buste zu finden Im Jahr 2010 wurde an verschiedenen Orten besonders im Stift Lambach die Tausendjahrfeier seiner Geburt begangen Literatur BearbeitenRoland Anzengruber Adalbero Graf von Wels Lambach Ein Heiliger aus OO In Oberosterreichische Heimatblatter Jg 40 1986 Heft 2 S 107 117 ooegeschichte at PDF 1 8 MB Roland Anzengruber Beitrage zur Geschichte des Benediktinerstiftes Lambach im 17 Jahrhundert Diss Univ Salzburg 1983 OCLC 634254767 Wilhelm Engel Adalbero Bischof von Wurzburg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 41 f Digitalisat Alfred Wendehorst in Germania sacra Historisch statistische Beschreibung der Kirche des alten Reiches de Gruyter Berlin Band 1 1962 S 100 117 Band 4 1965 ISSN 0435 5857 S 19 f 50 53 Alfred Wendehorst Adalbero hl Bf v Wurzburg In LThK3 Band 1 Sp 127 128 Alfred Wendehorst Bischof Adalberos letzte Jahre Die Bischofe Meginhard II 1085 1088 Emehard 1089 1105 und Rupert 1105 1106 In Peter Kolb Ernst Gunther Krenig Hrsg Unterfrankische Geschichte Band 1 Von der germanischen Landnahme bis zum hohen Mittelalter Echter Wurzburg 1989 ISBN 3 429 01263 5 S 300 Franz Xaver von Wegele Adelbero Bischof von Wurzburg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 54 f Friedrich Wilhelm Bautz Adalbero Bischof von Wurzburg In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 23 24 Artikel Artikelanfang im Internet Archive am 2007 06 30 Werner Goez Bischof Adalbero von Wurzburg In Lebensbilder aus dem Mittelalter Die Zeit der Ottonen Salier und Staufer Primus Darmstadt 2010 ISBN 978 3 89678 701 9 S 215 223 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adalbero von Wurzburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte Adalberos lt Website Bistum Wurzburg Memento vom 10 Marz 2013 im Internet Archive Aktuelle Webseite Bistum Wurzburg Bischof Adalbero Wurzburg das Reich und die Papste Die Zeit von 1045 bis 1121Einzelnachweise Bearbeiten Heinz Wiessner Das Bistum Naumburg 1 Die Diozese 2 In Max Planck Institut fur Geschichte Hrsg Germania Sacra NF 35 2 Die Bistumer der Kirchenprovinz Magdeburg de Gruyter Berlin New York 1998 S 747 Scan in der Google Buchsuche Unser Grunder Memento vom 27 November 2019 im Internet Archive Stift Lambach abgerufen am 27 November 2019 Kurzbiographie Adalbero VorgangerAmtNachfolgerBrunoBischof von Wurzburg 1045 1085EmehardBischofe und Furstbischofe von Wurzburg 742 1267 Hl Burkard Hl Megingaud Berowelf Hl Gumbert Liutrit Egilwart Wolfgar Hunbert Gozbald Arn Rudolf I Thioto Burchard II Poppo I Poppo II Hugo Bernward Heinrich I Meginhard I Hl Bruno Hl Adalbero Meginhard II Gegenbischof Emehard Erlung Rupert Gegenbischof Rugger Gebhard von Henneberg Gegenbischof Embricho Siegfried von Truhendingen Gebhard von Henneberg Heinrich II von Stuhlingen Herold von Hochheim seit 1168 Herzogtum Wurzburg Reginhard von Abenberg Gottfried I von Spitzenberg Philipp von Schwaben Elekt Heinrich III von Berg Gottfried II Konrad I von Querfurt Heinrich IV von Hessberg Otto I von Lobdeburg Dietrich von Homburg Hermann I von Lobdeburg Heinrich V von Leiningen Iring von Reinstein Homburg Sedisvakanz 1265 1267 Nachfolger Poppo III von Trimberg Normdaten Person GND 118646834 lobid OGND AKS LCCN n85128879 VIAF 28505718 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Adalbero von WurzburgALTERNATIVNAMEN AdalberoKURZBESCHREIBUNG Bischof von Wurzburg und Graf von Lambach WelsGEBURTSDATUM um 1010STERBEDATUM 6 Oktober 1090STERBEORT Lambach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adalbero von Wurzburg amp oldid 234581740