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Luther von Braunschweig um 1275 18 April 1335 in Stuhm auch Luder bzw Lothar 1 war von 1331 bis 1335 der 18 Hochmeister des Deutschen Ordens Luther von BraunschweigHolzfigur von Luther von Braunschweig im Konigsberger Dom Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und Wirken 2 1 Fruhe Jahre in Ostpreussen 2 2 Hochmeister des Deutschen Ordens 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksFamilie BearbeitenLuther war ein Sohn Herzog Albrechts zu Braunschweig Luneburg und dessen zweiter Ehefrau Adelheid von Montferrat 1285 Tochter des Markgrafen Bonifatius II von Montferrat Er war der jungste Bruder von u a Albrecht II von Braunschweig auch der Fette genannt und Heinrich I von Braunschweig Grubenhagen Leben und Wirken BearbeitenFruhe Jahre in Ostpreussen Bearbeiten nbsp Hochmeisterwappen Luthers von Braunschweig nbsp MarienburgLuther von Braunschweig ist zum ersten Mal als Ordensritter in Ostpreussen im Jahre 1295 erwahnt und befand sich bis nachweislich 1304 im Gefolge des Landmeisters Zwischen 1308 und 1312 war er Komtur von Gollub damals einer der bedeutenderen Kommenden des Kulmerlandes 1313 war Luther Hauskomtur der Marienburg und schliesslich von 1314 bis 1331 oberster Trappier des Deutschen Ordens und damit gleichzeitig Komtur von Christburg einer Komturei im Siedlungsgebiet der Preussen Sie erstreckte sich vom Suden entlang der Ufer der Weichsel bzw der Kuste des Frischen Haffes Luther grundete dort einige Dorfer und ordnete altere Siedlungen neu 1326 grundete er die Stadt Gilgenburg Christburg Deutsch Eylau und Saalfeld erhielten durch ihn verbesserte Handfesten Unter ihm wurden weite Gebiete in seiner Komturei erschlossen und spater zur neuen Kommende Osterode 1329 zusammengefasst All diese Massnahmen geschahen in engem Zusammenwirken mit den Zisterziensern Unter Luthers Fuhrung wurde die Christburger Kanzlei zur am besten entwickelten unter den Deutschordenskanzleien u a war sie die erste die dazu uberging Urkunden nicht mehr wie bis dahin ublich in Latein sondern nur noch in Deutsch auszustellen Dies geschah uber 20 Jahre vor der Kanzlei des Hochmeisters Hochmeister des Deutschen Ordens Bearbeiten Luther von Braunschweig wurde am 17 Februar 1331 zum Hochmeister des Deutschen Ordens gewahlt Sein Amtsvorganger Werner von Orseln war kurz zuvor von einem Ordensritter ermordet worden Als Hochmeister forderte Luther weiter die Besiedlung des Landes unternahm selbst aber kaum Reisen Des Weiteren forderte er die Verehrung der heiligen Barbara deren Haupt als Reliquie im Deutschordens Konvent Alt Kulm verwahrt wurde Aufgrund Luthers Unterstutzung konnte der Konigsberger Dom der einzige Dom der sich auf dem Territorium des Ordens befand 1333 vollendet werden Luther war personlich bei der Weihe anwesend Auch die Marienburg wurde weiter ausgebaut so entstand z B die Annenkapelle die spater zur Grablege der Hochmeister wurde Luther selbst liess sich jedoch nicht dort sondern im Konigsberger Dom bestatten 1 Dort hat sich sein Grab bis zum Zweiten Weltkrieg erhalten Negativ gepragt war Luthers Amtszeit durch die seit 1326 andauernden militarische Auseinandersetzungen mit Polen um den Besitz Pommerellens Nach der Schlacht von Plowce am 27 September 1331 wurde im Jahr darauf ein Waffenstillstand geschlossen 1343 erkannte Polen Pommerellen schliesslich als Besitz des Ordens an Obwohl Luther von Braunschweig das Hochmeisteramt erst in hohem Alter antrat gilt er dennoch als einer der bedeutendsten Hochmeister Insbesondere machte er sich um die weitere Erschliessung und Besiedlung des Landes verdient um die Bautatigkeit sowie auch um die Forderung von Religion und Dichtkunst Luther von Braunschweigs Vorliebe galt der Dichtung und der geistlichen Musik Die geistliche Dichtung im Ordensstaat erreichte unter ihm ihren Hohepunkt Er gab eine Daniel Dichtung in Auftrag sowie die Ubersetzung der Chronicon Terrae Prussiae Peters von Dusburg durch Nikolaus von Jeroschin 2 Er ist auch als Dichter bekannt Seine Dichtung uber die Heilige Barbara ist allerdings verloren Luther wird haufig auch eine deutsche Versbearbeitung des biblischen Makkabaerbuches zugeschrieben 3 Diese These wird jedoch von mediavistischen Germanisten bezweifelt 4 Literatur BearbeitenFriedrich Borchert Die Hochmeister des Deutschen Ordens in Preussen erschienen in der Preussischen Allgemeinen Zeitung am 11 August 2001 Josef Dolle Luther von Braunschweig In Horst Rudiger Jarck Dieter Lent u a Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Appelhans Verlag Braunschweig 2006 ISBN 3 937664 46 7 S 468 f Karl Helm Hrsg Das Buch der Maccabaer in mitteldeutscher Bearbeitung Tubingen 1904 Simon Helms Luther von Braunschweig Der Deutsche Orden in Preussen zwischen Krise und Stabilisierung und das Wirken eines Fursten in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens Band 67 Marburg 2009 ISBN 3 7708 1330 8 Horst Rudiger Jarck Gerhard Schildt Hrsg Die Braunschweigische Landesgeschichte Jahrtausendruckblick einer Region 2 Auflage Appelhans Verlag Braunschweig 2001 ISBN 3 930292 28 9 Karl Lohmeyer Luther von Braunschweig In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 275 f Klaus Scholz Luther von Braunschweig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 540 Digitalisat Martin Armgart LUTHER LUDER von Braunschweig In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 5 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 043 3 Sp 482 486 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten a b Horst Rudiger Jarck Gerhard Schildt Hrsg Braunschweigische Landesgeschichte Jahrtausendruckblick einer Region Braunschweig 2000 S 239 Horst Rudiger Jarck Gerhard Schildt Hrsg Braunschweigische Landesgeschichte Jahrtausendruckblick einer Region Braunschweig 2000 S 366 Simon Helms Luther von Braunschweig Der Deutsche Orden in Preussen zwischen Krise und Stabilisierung und das Wirken eines Fursten in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts In Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens Band 67 Marburg 2009 ISBN 3 7708 1330 8 S 125 141 Christoph Fassbender Zur Datierung des Buchs der Makkabaer Zugleich eine Vorstudie zur Rezeption der Postilla litteralis des Nikolaus von Lyra im Deutschen Orden in Mittelalterliche Kultur und Literatur im Deutschordensstaat in Preussen Leben und Nachleben hrsg von Jaroslaw Wenta Sieglinde Hartmann und Gisela Vollmann Profe Torun 2008 Sacra bella septentrionalia 1 S 423 440 Arno Mentzel Reuters Rezension von S Helms Luther von Braunschweig 2009 in Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters 67 2011 S 880 882 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Luther von Braunschweig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liegende Holzfigur des Hochmeisters im Konigsberger DomHochmeister des Deutschen Ordens 1303 1511 Vorganger Gottfried von Hohenlohe Hochmeister 1309 bis 1511 Sitz in der MarienburgSiegfried von Feuchtwangen Karl von Trier Werner von Orseln Luther von Braunschweig Dietrich von Altenburg Ludolf Konig von Wattzau Heinrich Dusemer Winrich von Kniprode Konrad Zollner von Rotenstein Konrad von Wallenrode Konrad von Jungingen Ulrich von Jungingen Heinrich von Plauen Michael Kuchmeister Paul von Rusdorf Konrad von Erlichshausen Ludwig von Erlichshausen Heinrich Reuss von Plauen Heinrich Reffle von Richtenberg Martin Truchsess von Wetzhausen Johann von Tiefen Friedrich von Sachsen Nachfolger Albrecht von Brandenburg Ansbach Normdaten Person GND 102507589 lobid OGND AKS LCCN n2003077005 VIAF 55989343 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Luther von BraunschweigALTERNATIVNAMEN Lothar von Braunschweig Luder von BraunschweigKURZBESCHREIBUNG Hochmeister des Deutschen OrdensGEBURTSDATUM um 1275STERBEDATUM 18 April 1335STERBEORT Stuhm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luther von Braunschweig amp oldid 231545446