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Karl Bessart von Trier um 1265 in Trier 11 Februar 1324 ebenda 1 war der 16 Hochmeister des Deutschen Ordens von 1311 bis 1324 Karl von TrierHochmeisterwappen Karls von Trier Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Ordenslaufbahn 3 Die Jahre als Ordensoberhaupt 3 1 Erste Amtszeit bis 1317 3 2 Wiedereinsetzung und diplomatische Erfolge 3 3 Lebensende und Gesamtwurdigung 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksFamilie BearbeitenGeboren um 1265 stammte Karl aus der Trierer Patrizierfamilie von Oeren Zwei seiner Bruder ein Neffe und sogar in hohem Lebensalter sein Vater waren ebenfalls dem Deutschen Orden beigetreten Als Ordensmitglieder stiegen sie ebenfalls zum Teil in hohe Amter auf Ordenslaufbahn BearbeitenKarl galt als Mann mit hoher Bildung und glanzendem diplomatischen Geschick Er soll so beredt gewesen sein dass ihm angeblich auch seine Gegner gern zuhorten In den fruhen 1290er Jahren ubte er das Amt des Komturs in Beauvoir in der Grafschaft Champagne aus und wurde wenig spater vom Orden mit der Leitung der Balleien Lothringen und Frankreich betraut Im Jahre 1304 hatte er kurzfristig das Amt des Grosskomturs inne und war in dieser Funktion der Statthalter des Hochmeisters Siegfried von Feuchtwangen in Venedig Als dessen Nachfolger wurde er im Sommer 1311 zum neuen Hochmeister gewahlt und residierte am neuen Hauptsitz des Ordens auf der Ordensburg Marienburg bei Danzig Die Jahre als Ordensoberhaupt BearbeitenErste Amtszeit bis 1317 Bearbeiten Karls Amtszeit war gepragt von inneren und ausseren Konflikten Gegen die Ordensherrschaft auf dem Baltikum agierte vor allem der am Papsthof weilende Erzbischof von Riga der ein Inquisitionsverfahren gegen die Ordensbruder anstrengte Belastet war zudem das Verhaltnis zum werdenden polnischen Konigsstaat unter Wladyslaw I Ellenlang wegen der Pommerellenfrage 1308 09 hatten die preussischen Ordensbruder dieses Land gewaltsam militarisch besetzt und dem Ordensstaat einverleibt Der neue Hochmeister bemuhte sich um einen Ausgleich vor allem gegenuber der Stadt Danzig und den grossen Zisterzienserklostern Pelplin und Oliva Das brachte ihm grosse Sympathien ausserhalb des Ordens ein jedoch stiessen seine Bemuhungen auf internen Widerstand Militarische Kriegszuge des Ordens gegen die Litauer unter ihrem Fursten Gedimin blieben ohne langfristige Erfolge konnten aber die Grenze im Grossraum Ragnit stabilisieren In diesem Zusammenhang liess Karl im Jahre 1313 das Kastell Christmemel erbauen 1 Auch herrschte um 1315 in weiten Teilen Europas grosse Hungersnote Im preussischen Ordensverband kam es zusehends zur Fraktionsbildung innerhalb der Ordensfuhrung Karls Gegner schienen am Ziel als sie ihn 1317 vermutlich auf einem Landkapitel in Thorn zum Rucktritt zwangen und dieser scheinbar freiwillig Preussen verliess Wiedereinsetzung und diplomatische Erfolge Bearbeiten Im Gesamtorden erregte der Vorgang der Absetzung sogleich Widerstand und schon in der Fastenzeit des Jahres 1318 wurde Karl von Trier auf dem Generalkapitel in Erfurt erneut in der Wurde des Hochmeisters bestatigt Aussenpolitisch gelang ihm wenig spater am Papsthof in Avignon ein glanzender diplomatischer Erfolg als er die Unhaltbarkeit der Anschuldigungen des Erzbischofs von Riga erweisen konnte und fur den Orden weitreichende Privilegien erhielt Seine fruheren Anhanger in Preussen kehrten in ihre alten Amter zuruck doch behielten auch seine Gegner einen Teil der Macht Der intendierte Ausgleich mit Polen kam nicht mehr zustande Lebensende und Gesamtwurdigung Bearbeiten Karl verbrachte offenbar durch Krankheit geschwacht die letzten Lebensjahre in seiner Heimatstadt Trier wo er um den 11 Februar 1324 starb und in der dortigen Ordenskapelle beigesetzt wurde Zwar vereinte er in jenen Jahren auch die Wurde eines Deutschmeisters mit dem Hochmeisteramt doch entglitt ihm die Entwicklung im preussischen wie livlandischen Ordensgebiet zusehends Somit steht die Amtszeit dieses bislang einzig sicher nachweisbaren Hochmeisters burgerlicher Herkunft im Mittelalter fur eine spannende Ubergangsphase in der Deutschordensgeschichte die in der Herausbildung von weitgehend autonomen Ordenslandern mundete Die Familie von Piechowski ein dem polnischen Stamme Leliwa einverleibtes Adelsgeschlecht koniglicher Herkunft erhielt aus Dankbarkeit das Wappen Karl Bessarts von Trier Einen goldenen Halbmond der unter den Stern gestellt wurde Einzelnachweise Bearbeiten a b Erinnerungstafeln Die Hochmeister des deutschen Ordens In Archiv fur Geschichte Statistik Literatur und Kunst 4 September 1826 S 565 ANNO AustriaN Newspapers Online abgerufen am 13 Mai 2021 Literatur BearbeitenUdo Arnold Karl von Trier 16 Hochmeister des Deutschen Ordens 1311 1324 In Portal Rheinische Geschichte Klaus Conrad Karl von Trier In Udo Arnold Hrsg Die Hochmeister des Deutschen Ordens 1190 1994 Elwert Marburg 1998 ISBN 3 7708 1104 6 Kurt Forstreuter Karl von Trier In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 245 f Digitalisat Karl Lohmeyer Karl von Trier In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 38 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 606 f Kaspar Niesiecki Herbarz Polski Bd 11 Nachtrag Leipzig 1844 S 334 340 Ulrich Niess Hochmeister Karl von Trier 1311 1324 Stationen einer Karriere im Deutschen Orden Elwert Marburg 1992 ISBN 3 7708 0976 9 Emilian von Zernicki Szeliga Der polnische Adel 2 Band Hamburg 1900 S 194 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl von Trier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl von Trier im Katalog der Deutschen NationalbibliothekHochmeister des Deutschen Ordens 1303 1511 Vorganger Gottfried von Hohenlohe Hochmeister 1309 bis 1511 Sitz in der MarienburgSiegfried von Feuchtwangen Karl von Trier Werner von Orseln Luther von Braunschweig Dietrich von Altenburg Ludolf Konig von Wattzau Heinrich Dusemer Winrich von Kniprode Konrad Zollner von Rotenstein Konrad von Wallenrode Konrad von Jungingen Ulrich von Jungingen Heinrich von Plauen Michael Kuchmeister Paul von Rusdorf Konrad von Erlichshausen Ludwig von Erlichshausen Heinrich Reuss von Plauen Heinrich Reffle von Richtenberg Martin Truchsess von Wetzhausen Johann von Tiefen Friedrich von Sachsen Nachfolger Albrecht von Brandenburg Ansbach Normdaten Person GND 119054949 lobid OGND AKS LCCN n92108176 VIAF 231570383 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Karl von TrierALTERNATIVNAMEN Karl von Oeren Karl Beffard von Trier Carl Beffard von TrierKURZBESCHREIBUNG Hochmeister des Deutschen OrdensGEBURTSDATUM um 1265GEBURTSORT TrierSTERBEDATUM 11 Februar 1324STERBEORT Trier Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl von Trier amp oldid 233524957