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Klaus Conrad 16 April 1930 in Heidelberg 10 Februar 2002 in Gottingen war ein deutscher Historiker und Diplomatiker Er war Landeshistoriker fur Pommern Ostpreussen und Westpreussen und befasste sich vor allem mit der Geschichte des Mittelalters Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Werke 3 1 Editionen im Buchform 3 2 Beitrage zu Sammelbanden oder in Zeitschriften 4 Mitgliedschaften 5 Nachlass 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenConrads Vater war der Physiker Richard Conrad der in Masmunster zur Welt gekommen war und seine Jugend in Saarburg und Metz verbracht hatte Der Grossvater stammte aus Ostpreussen und war als Bahningenieur in das Reichsland Elsass Lothringen versetzt worden Die Grossmutter vaterlicherseits kam in Kaysersberg zur Welt Ihre Eltern stammten aus der Pfalz und waren mit den Eltern von Albert Schweitzer befreundet Conrads Mutter Annemarie geb Dragendorff war eine Tochter von Hans Dragendorff Dessen Bruder war Ernst Dragendorff deren Vater war Georg Dragendorff Zum Strassburger Freundeskreis um Schweitzer gehorten Conrads mutterliche Grossmutter deren Bruder und Elly Heuss Knapp Leben BearbeitenMit einem Bruder und zwei Schwestern wuchs Conrad in Heidelberg auf Einer seiner Lehrer am Kurfurst Friedrich Gymnasium Heidelberg war Otto Frommel Nachdem er 1949 das Abitur bestanden hatte immatrikulierte er sich an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg fur Kunstgeschichte Archaologie und Geschichte Neben dem Studium liess er sich im Augustinermuseum von Paul Hubner in Restaurierung ausbilden Im September 1950 zog er sich in Bologna eine Poliomyelitis zu Unter den folgenden Beeintrachtigungen hatte er zeitlebens zu leiden Im Studium konzentrierte er sich auf Geschichte mit Geografie und Latein als Beifachern An die heimatliche Ruprecht Karls Universitat Heidelberg gewechselt horte er bei Erich Maschke und Fritz Ernst Die Preisaufgabe der philosophischen Fakultat uber das pfalzische Kloster Lambrecht bewaltigte er mit Auszeichnung Bei Fritz Ernst zur Doktorarbeit erweitert wurde sie im Juli 1958 fur die Promotion zum Dr phil anerkannt 1 Im Herbst 1959 bestand er die Staatsprufung fur Gymnasiallehrer Am Heidelberger Seminar fur Studienreferendare ausgebildet bestand er 1961 die Assessorprufung er trat aber nicht in den Schuldienst sondern wurde in der Mediavistik sehr gut ausgewiesen Mitarbeiter am Pommerschen Urkundenbuch und am Preussischen Urkundenbuch Am 1 April 1962 begann seine Tatigkeit beim Herder Forschungsrat Dabei wurde er der Historischen Kommission fur Pommern und der Historischen Kommission fur ost und westpreussische Landesforschung als wissenschaftlicher Mitarbeiter zugeordnet Seine Hauptaufgabe war die weitere Bearbeitung der Urkundenbucher Sein Arbeitsplatz was das Staatliche Archivlager Gottingen Als das ehemalige Preussische Staatsarchiv Konigsberg aus Gottingen als XX Hauptabteilung in das Geheime Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz gegeben wurde blieben die Urkundenbucher bis zu Conrads Pensionierung in Regie der jeweiligen Historischen Kommission die Dienstaufsicht beim Herder Institut Marburg die Fachaufsicht bei den Kommissionsvorsitzenden Roderich Schmidt Pommersches UB und Udo Arnold Preuss UB Conrad bekam einen Arbeitsraum in der Staats und Universitatsbibliothek Gottingen Ab 1978 gehorte er zur Schriftleitung der Baltischen Studien Von 1980 bis 2000 war er Hauptschriftleiter Als sich der Herder Forschungsrat verselbstandigt hatte wurde das neue Herder Institut in Marburg am 1 Januar 1994 Conrads Arbeitgeber Verwitwet und auf den Rollstuhl angewiesen trat er mit Erreichen der Altersgrenze am 30 April 1995 in den Ruhestand In seiner evangelisch gepragten Religiositat liebte er den suddeutsch osterreichischen Barock ganz besonders denn die Kirchen vermitteln etwas von der Herrlichkeit Gottes sie lassen einen in Ehrfurcht erschauern und stimmen einen dennoch heiter Das ist ein religioser Bereich den der Protestantismus seinen Glaubigen weitgehend vorenthalt und den ich vermisse September 1999 Zu Conrads polnischen Kollegenfreunden gehorte Jan Maria Piskorski Verheiratet war er mit der Schwedin Siw Brisholm Conrad 1993 Als er im Grab seiner Frau auf dem Parkfriedhof Junkerberg in Gottingen beigesetzt wurde war Bernhart Jahnig zugegen 2 Conrads Ehe entsprossen zwei Sohne Ich habe seit ich im Jahre 1961 die Arbeit an den Urkundenbuchern Pommerns und Ost und Westpreussens begonnen habe einen Sinn meiner Arbeit darin gesehen daran mitzuwirken dass die deutsche Geschichte dieser Gebiete Bestandteil des historischen Bewusstseins unseres Volkes bleibt Ich halte das Pommersche Urkundenbuch fur eine deutsche Aufgabe Wir haben Hinterpommern verloren und mussen uns damit abfinden Aber die Geschichte des Landes ist deutsche Geschichte Dass nun die ostdeutsche Geschichte beschleunigt aus dem Geschichtsbewusstsein unseres Volkes soweit es ein solches Bewusstsein uberhaupt noch gibt verschwinden wird lasst sich unschwer absehen Ich glaube aber dass es gegen die derzeitige Phase des Ruckenkrummens sowie man sich in die deutsche Geschichte auch jenseits von Oder und Neisse bewegt eine Reaktion geben wird Sie wird umso starker ausfallen je mehr man heute Meinungsdruck in diesen Fragen ausubt Klaus ConradWerke BearbeitenEditionen im Buchform Bearbeiten Pommersches Urkundenbuch Bd 1 786 1253 Neubearbeitung 1970 Preussisches Urkundenbuch Bd 5 1352 1361 1969 1975 Pommersches Urkundenbuch Bd 10 1336 1340 1984 Preussisches Urkundenbuch Bd 6 1 2 1362 1371 1986 2000 Pommersches Urkundenbuch Bd 11 1341 1345 1990 Beitrage zu Sammelbanden oder in Zeitschriften Bearbeiten Die Entstehung der Handfestensammlung des Marschallamtes 1963 Litauen der Deutsche Orden und Karl IV 1972 Der dritte Litauerzug Konig Johanns von Bohmen und der Rucktritt des Hochmeisters Ludolf Konig 1972 Belehnungen der Herzoge von Pommern durch Karl IV im Jahre 1348 1978 Herzogliche Stadtegrundungen in Pommern auf geistlichem Boden 1981 Der zehnte Band des Pommerschen Urkundenbuchs als Quelle zur pommerschen Geschichte der Jahre 1336 1340 1981 Urkundliche Grundlagen einer Siedlungsgeschichte Pommerns bis 1250 1982 Der Ubergang von Ordens und Klosterbesitz in Pommerellen an den Deutschen Orden 1985 Besiedlung und Siedlungsverhaltnisse in Pommern seit der Christianisierung 1988 Der Deutsche Orden und sein Landesausbau in Preussen 1993 Auseinandersetzungen der Stadte Stettin Greifenhagen und Gollnow mit den Stettiner Herzogen nach den Frankfurter Vertragen von 1338 1995 Beitrage in Mecklenburg Pommern Handbuch der historischen Statten Deutschlands 12 1996 Unbekannte Quellen zum zweiten Krieg der Hanse mit Konig Waldemar IV von Danemark aus einem Formelbuch der Danziger Marienbibliothek 1997 Erfahrungen bei der Bearbeitung des Preussischen Urkundenbuchs 1998 Beitrage in Die Hochmeister des Deutschen Ordens 1190 1994 2012 1998 2014 Das Pommersche Urkundenbuch in seiner Bedeutung fur die historische Forschung 1999 Beitrag in Deutsche Geschichte im Osten Europas Pommern 1368 1478 1999 Die Opposition gegen den Hochmeister Karl von Trier im Ordensland Preussen 2000 Mitgliedschaften BearbeitenOrdentliches Mitglied der Historischen Kommission fur ost und westpreussische Landesforschung 1963 Schatzmeister 1971 1995 Ordentliches Mitglied der Historischen Kommission fur Pommern 1967 Korrespondierendes und ordentliches Mitglied des Herder Forschungsrates 1974 1997 Nachlass BearbeitenConrads Nachlass wird im Landesarchiv Greifswald gehutet Der Nachlass betreffend Ost und Westpreussen befindet sich im Depositum der Historischen Kommission fur ost und westpreussische Landesforschung im Geheimen Staatsarchiv Berlin Literatur BearbeitenUdo Arnold Klaus Conrad 16 4 1930 10 2 2002 Preussenland Zeitschrift der Historischen Kommission fur ost und westpreussische Landesforschung Jg 40 2002 S 76 77 Karl Heinz Spiess Das Pommersche Urkundenbuch in Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Pommern hrsg von Gerd Albrecht Felix Biermann Nils Jorn Michael Lissok und Haik Thomas Porada Reihe V Forschungen zur pommerschen Geschichte Bd 47 2018 S 203 212 Rudolf Benl Klaus Conrad 1930 2002 Baltische Studien Neue Folge Bd 88 Bd 134 der Gesamtreihe S 7 11 Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender 2009 Weblinks BearbeitenConrads Publikationen In Preussenland Fordham University Einzelnachweise Bearbeiten Dissertation Die Geschichte des Dominikanerinnenklosters in Lambrecht bei Neustadt an der Weinstrasse bis zur Reformation anhand der Quellen untersucht Grab von Conrad und seiner Frau in GottingenNormdaten Person GND 1033282847 lobid OGND AKS VIAF 100161780 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Conrad KlausKURZBESCHREIBUNG deutscher Mediavist Historiker und DiplomatikerGEBURTSDATUM 16 April 1930GEBURTSORT HeidelbergSTERBEDATUM 10 Februar 2002STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klaus Conrad Historiker amp oldid 237206405