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Pelplin kaschubisch Polpleno ist eine Kleinstadt im Norden der polnischen Woiwodschaft Pommern bis 1998 zur Woiwodschaft Danzig Sie liegt im Powiat Tczewski und hat etwa 8000 Einwohner Historisch bedeutsam ist Pelplin als Standort eines der ersten und wichtigsten Zisterzienserkloster des ostlichen Ostseeraumes Die Stadt ist Sitz der gleichnamigen Stadt und Land Gemeinde mit etwa 16500 Einwohnern PelplinPelplin Polen PelplinBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft PommernPowiat TczewskiGmina PelplinFlache 4 45 km Geographische Lage 53 56 N 18 42 O 53 933333333333 18 7 Koordinaten 53 56 0 N 18 42 0 OHohe 8 m n p m Einwohner 8026 31 Dez 2016 Postleitzahl 83 130Telefonvorwahl 48 58Kfz Kennzeichen GTCWirtschaft und VerkehrStrasse A 1 Danzig CieszynDW 229 Jablowo Wielkie WalichnowyDW 230 Wielglowy CierzpiceEisenbahn PKP Strecke 131 Bydgoszcz TczewNachster int Flughafen DanzigVerwaltungWebprasenz www pelplin pl Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Zisterzienserkirche 4 Weitere Sehenswurdigkeiten 5 Politik 6 Wirtschaft und Infrastruktur 7 Personlichkeiten 8 Gmina Pelplin 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenPelplin liegt an der Wierzyca Ferse einem linken Nebenfluss der Weichsel in Pommerellen rund 15 km westlich der Weichsel Die nachste grossere Stadt ist das etwas nordwestlich von Pelplin gelegene Starogard Gdanski Preussisch Stargard Pelplin liegt an der Bahnverbindung Danzig Bydgoszcz Danzig Bromberg die Nationalstrasse Tczew Grudziadz Dirschau Graudenz verlauft 4 km ostlich von Pelplin die geplante Nord Sud Autobahn soll in Pelplin eine Anschlussstelle erhalten Am Czubatka Hugel erreicht Pelplin eine Hohe von 86 m u NN zur Weichselniederung hin betragt die Hohe 8 m u NN nbsp Stadtpanorama nbsp Stadtplan nbsp Kathedrale der Zisterzienser nbsp Zisterzienserkirche Grundriss nbsp Wandmalerei in der Zisterzienser Klosterkirche nbsp Corpus Christi KircheGeschichte BearbeitenNach archaologischen Befunden befanden sich auf dem Gebiet der heutigen Stadt bereits in der Stein und Bronzezeit menschliche Ansiedlungen Das Kloster Pelplin wurde 1258 von Monchen des Mutterklosters in Doberan in Mecklenburg gegrundet die hier 1276 mit dem Bau einer imposanten Klosterkirche in Backsteingotik begannen deren Fertigstellung uber 200 Jahre in Anspruch nahm Kirchlich unterstand die Gegend dem Erzbistum Gnesen die weltliche Hoheit lag beim Herzogtum Pomerellen das 1227 die erste polnische Lehnshoheit vollstandig abschutteln konnte In der Region zwischen Hinterpommern und der Weichsel stellten die Kaschuben einen hohen Bevolkerungsanteil 1310 kaufte der Deutsche Orden Pommerellen von den Markgrafen von Brandenburg und gliederte es dem Deutschordensstaat an 1466 kam die Region als autonome Provinz Preussen Koniglichen Anteils spater Westpreussen genannt unter die Oberhoheit der Krone Polen In der Folge besuchten mehrere jagiellonische Konige die Abtei darunter Sigismund III Wasa und Jan III Sobieski Nach dem Sieg der Reformation zog 1552 der letzte Abt vom Kloster Doberan in das Filialkloster Pelplin Von der Reformation blieb Pomerellen weitgehend unbeeinflusst lediglich einige Mennoniten siedelten ab dem 17 Jahrhundert in der Gegend sie verliessen aber Westpreussen in der napoleonischen Zeit bzw um 1870 wieder 1772 kam Pelplin vom Koniglichen Preussen Prussia Occidentalis Westpreussen zum Konigreich Preussen 1821 wurde der Sitz des Bistums Culm nach Pelplin verlegt nbsp Pelplin um die Mitte des 19 Jahrhunderts Lithographie Im 19 Jahrhundert erhielt Pelplin Anschluss an die Bahnverbindung Dirschau Tczew Bromberg Bydgoszcz Die Gemeinde wuchs in kurzer Zeit von 500 auf bald mehrere tausend Burger Auch ein Postamt wurde eingerichtet Zugleich nahmen die Konflikte zwischen der katholischen Bevolkerung und Kirche und der preussischen Regierung die auf Sakularisation setzte zu 1836 wurde in Pelplin das Collegium Marianum als Gymnasium mit polnischer Unterrichtssprache gegrundet ausserdem entstand ein Priesterseminar 1925 wurde Culm in Bistum Pelplin umbenannt Nach dem Ersten Weltkrieg kam es als Teil des so genannten Polnischen Korridors zu Polen Durch den Uberfall auf Polen 1939 wurde Pelpin volkerrechtswidrig vom Deutschen Reich annektiert In Pelplin wurde ein Aussenlager des Konzentrationslagers Stutthof errichtet Nach dem Einmarsch der Roten Armee und dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde der deutsche Teil der Bevolkerung vertrieben Am 6 Juni 1999 zelebrierte Papst Johannes Paul II vor den Toren der Stadt am heute Papstberg Gora Jana Pawla II genannten Hugel eine Messe vor 300 000 Menschen ein 30 m hohes und nachts angeleuchtetes Aluminiumkreuz erinnert daran Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr Anzahl Bemerkungen1780 305 1 1831 400 2 1867 1 820 3 1875 1 901 3 1880 2 049 3 1890 2 412 3 1905 3 524 darunter 288 Protestanten 4 1910 3 969 1 1921 3 860 darunter 130 Deutsche 5 1943 5 295 1 2012 8 258 Stand 30 Juni 2012 6 Zisterzienserkirche BearbeitenWichtigste Sehenswurdigkeit des Ortes ist die ehemalige Klosterkirche des Zisterzienserordens die sich weitgehend am Bauplan der Doberaner Mutterkirche orientiert und wie diese ein Querschiff mit zwei Jochen und Giebelkronung aufweist Der ostliche Teil der Kirche ahnelt dagegen mit seinem fehlenden Kapellenkranz der Abteikirche von Cluny Der eigentliche Kirchenbau kommt weitgehend ohne Verzierungen aus die vier machtigen Giebel weisen allerdings kleinteilige Formen auf halten sich im Ubrigen aber an den Formenkanon der norddeutschen Backsteingotik Das Mittelschiff hat die beachtliche Hohe von 26 m Von den 20 Altaren sind drei aus Marmor zwei aus Stuckmarmor die ubrigen aus Holz bemalt und vergoldet Die Kirche ist reich ausgestattet mit Werken des 17 Jahrhunderts Der Hochaltar zeigt ein Gemalde der Himmelfahrt Maria von dem Danziger Maler Hermann Hahn 1625 die Gemalde der Altare der Apostel Andreas und Philippus 1672 stammen von Andreas Stech aus Danzig Die Kanzel 1682 wurde von dem Holzschnitzer Matthias Scholler aus Mewe gefertigt Weiter befinden sich in der Kirche schlichte Epitaphe Gestuhle und Orgelprospekte von der Renaissance bis zum Rokoko wobei sich auch einige Schnitzereien aus dem gotischen Mittelalter erhalten haben In der Bibliothek befinden sich mehrere Handschriften die altesten aus dem 12 und 13 Jahrhundert und ein Exemplar der Gutenbergbibel Heute ist die Kirche Bischofskirche des Bistums Pelplin Bis 2012 war der 1940 geborene Jan Bernard Szlaga Bischof des Bistums Weitere Sehenswurdigkeiten BearbeitenAn die Kathedrale angeschlossen ist ein Diozesanmuseum eine der bedeutendsten Sammlungen mittelalterlicher Kunst im nordlichen Polen in dem neben Hauptwerken der Malerei des 14 Jahrhunderts wie dem Graudenzer Altarretabel u a eine Gutenberg Bibel aus dem Jahr 1453 aufbewahrt wird In den Ausstellungsraumen des Museums ist allerdings nur eine Kopie dieser Bibel zu sehen Das Rathaus der Stadt befindet sich am Plac Mariacki Die durch den Ort fliessende Wierzyca ist von einem Stadtpark Ogrod Biskupi umgeben Politik BearbeitenAktueller Burgermeister der Stadt 2008 ist Andrzej Stanuch sein Stellvertreter ist Tadeusz Bledzki Pelplin unterhalt seit 2000 eine Partnerschaft mit der niederbayerischen Gemeinde Grafling Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenZu den grossten Arbeitgebern der Stadt zahlen M A S Export Import de Graaf PELBUD swissporIn Pelplin sind mehrere Bankfilialen ansassig An hoheren Bildungsinstituten existiert ein Polytechnikum Pelplin verfugt ausserdem uber eine eigene Stadtzeitung den Informator Pelplinski Personlichkeiten BearbeitenRobert Wollenberg 1862 1942 deutscher Psychiater Franz Sawicki 1877 1952 deutsch polnischer Theologieprofessor starb in Pelplin Gerd Tessmer 1945 deutscher Politiker SPD Gmina Pelplin BearbeitenZur Stadt und Land Gemeinde Pelplin gehoren weitere Ortschaften mit fast 16 500 Einwohnern Hauptartikel Gmina PelplinWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Pelplin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde mehrsprachig Einzelnachweise Bearbeiten a b c Handbuch der historischen Statten Ost und Westpreussen Kroner Stuttgart 1981 ISBN 3 520 31701 X S 157 August Eduard Preuss Preussische Landes und Volkskunde Konigsberg 1835 S 388 a b c d Michael Rademacher Provinz Westpreussen Kreis Dirschau Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 15 Leipzig Wien 1908 S 554 Der Grosse Brockhaus 15 Auflage Band 14 Leipzig 1933 S 296 stat gov plNormdaten Geografikum GND 4432181 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pelplin amp oldid 235251706