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Der Konigsberger Dom russisch Kyonigsbergskij sobor wissenschaftliche Transliteration Kenigsbergskij sobor im heutigen Kaliningrad ist ein Baudenkmal der Backsteingotik Der Dom auf der Kneiphof Insel war und ist wieder das bedeutendste historische Bauwerk der im Zweiten Weltkrieg zerstorten und danach eingeebneten Stadt Luftaufnahme 2017 Westfassade 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung 2 Masse 3 Geschichte 3 1 Baugrund und Vorbereitungen 3 2 Errichtung 3 3 Erste Gestalt des Bauwerks 3 4 Umbau zur Hallenkirche 3 5 Reformation in Preussen 3 6 Weitere Veranderungen bis 1944 3 7 Zerstorung im Zweiten Weltkrieg 3 8 Sowjetzeit 3 9 Restaurierung 1992 1998 3 10 Heutige Nutzung 3 11 Weitere Restaurierung 4 Besondere Raumlichkeiten und Ausstattung 4 1 Furstengruft 4 2 Altare 4 3 Epitaphe 4 4 Treppenturmchen 4 5 Professorengewolbe 4 6 Wallenrodtsche Bibliothek 4 7 Orgeln und Musikinstrumente 4 8 Gelaut 5 Pfarrer von der Reformation bis 1945 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBedeutung BearbeitenDer Dom ist die ehemalige Bischofskirche des Bistums Samland das nicht zum Deutschordensstaat gehorte Mit der Grundung der Albertus Universitat 1544 wurde er zur Universitatskirche zu deren Gemeinde alle Studenten und Professoren der Albertus Universitat gehorten Erst als Altstadt Kneiphof und Lobenicht 1724 vereinigt wurden gehorte der Dom formal zu Konigsberg Auf dem Gebiet der mittelalterlichen Stadte ist kein anderes Gebaude aus der Ordenszeit oder spateren Epochen erhalten denn im Zweiten Weltkrieg zerstorten bei den Luftangriffen auf Konigsberg im August 1944 die Brandbomben der Royal Air Force und die Schlacht um Konigsberg im April 1945 den grossten Teil der Bebauung Unter sowjetischer Herrschaft wurden die Ruinen abgetragen und zum Teil uberbaut Das weltliche Machtzentrum war die Altstadt Ihre Hauptkirche war die Schlosskirche die auch Kronungsstatte der Konige Friedrich I und Wilhelm I war Masse BearbeitenVor dem Zweiten Weltkrieg hatte der Dom folgende Ausmasse Lange 88 5 m Hohe des Sudturms bis zur Spitze 50 75 m Hohe des Hauptschiffes 32 14 mGeschichte Bearbeiten nbsp Konzert zur 600 Jahr Feier 1933 Der Vorganger des Doms eine kleine Kathedrale war im Sudosten der Altstadt von Konigsberg zwischen 1297 und 1302 erbaut worden Der samlandische Bischof Johann Clare fand die Kirche zu klein und bestand auf dem Bau einer neuen Kathedrale Baugrund und Vorbereitungen Bearbeiten Im Jahre 1327 uberliess der Hochmeister des Deutschen Ordens Werner von Orseln ein Grundstuck am Ostende der Pregelinsel Kneiphof fur den Bau des Doms Der Boden auf der Insel war sumpfig und so mussten die Dombauer zuerst Hunderte von Eichenpfahlen in die Erde rammen bevor sie mit dem eigentlichen Bau anfangen konnten Der alte Dom in der Altstadt wurde abgetragen man verwendete die Baumaterialien fur den Bau des neuen Doms auf der Insel Eigens fur den Materialtransport wurde in die Stadtmauer der Altstadt ein neues Tor das Domtor eingebaut und eine Brucke die Dombrucke erbaut Diese Brucke wurde nach dem Ende des Dombaus wieder abgerissen das Tor blieb jedoch weitere sechs Jahrhunderte bestehen Errichtung Bearbeiten Um das Jahr 1330 genaues Datum ist nicht bekannt begann der Bau an der neuen Stelle zuerst als Wehrkirche mit dicken Wanden Wehrgang und anderen Verteidigungseinrichtungen Der Deutsche Orden liess aber nicht zu dass ganz in der Nahe der Ordensburg eine Festung entstunde und stoppte den Bau Am 13 September 1333 unterschrieb der Bischof einen Vertrag zwischen Orden und Kirche mit dem der Bau des Domes jetzt nur reines Kultgebaude ohne Wehrfunktionen fortgesetzt werden konnte Dieses Datum betrachtet man als Baubeginn des Konigsberger Domes Gleichzeitig mit dem Bau des Domes wurde auch eine Domschule auf der Flussinsel Kneiphof gegrundet die bereits in den fruhen Baujahren Bedeutung erlangte 1 Nach der relativ kurzen Zeit von 50 Jahren war der Dom im Jahre 1380 weitgehend vollendet Arbeiten an den Innenfresken dauerten noch bis zum Ende des 14 Jahrhunderts Erste Gestalt des Bauwerks Bearbeiten Der der Heiligen Maria und dem Heiligen Adalbert geweihte Dom im Stil der Backsteingotik bestand aus dem langgestreckten rechteckigen Priester und Ritterchor und einer durch eine Glaswand abgetrennten dreischiffigen Laienkirche mit flacher Holzdecke und Turmvorbau Umbau zur Hallenkirche Bearbeiten Um das Jahr 1440 wurde der Dom umgebaut und ist seitdem ein Hallenbau unter einem Dach Die Kirchenschiffe sind vollig eingewolbt das Mittelschiff mit zwolfteiligem Sterngewolbe die Seitenschiffe mit dreikappigen Gewolben An der Westfront erhoben sich zwei spitze Turme Reformation in Preussen Bearbeiten Albrecht von Brandenburg Ansbach Hochmeister des Deutschen Ordens folgte Luthers Rat legte 1522 sein Amt nieder und machte aus dem Ordensstaat das weltliche Herzogtum Preussen Am 27 September 1523 hielt Johann Briesmann die erste lutherische Predigt im Konigsberger Dom Weitere Veranderungen bis 1944 Bearbeiten nbsp GrundrissEin Brand im Jahre 1544 zerstorte beide Turme Der sudliche Turm wurde mit einem spitzen zwolfeckigen Dach wieder aufgebaut uber den Resten des nordlichen Turms wurde ein einfaches Giebeldach eingerichtet Im Jahre 1640 wurden im Sudturm Uhren eingebaut Im Jahre 1695 erhielt der Dom eine Orgel 1833 wurde der Dom restauriert 1888 erneuerte man auch die Orgel Bei einer weiteren Restaurierung zwischen 1901 und 1907 erhielt die Westfassade abgesehen von den Turmen das fruhere Aussehen aus dem 14 Jahrhundert Die Glasmaler Rudolf und Otto Linnemann aus Frankfurt am Main schufen zwischen 1901 und 1906 elf Fenster fur den Dom Dargestellt waren Geburt Christi Auferstehung Flucht nach Agypten der zwolfjahrige Jesus im Tempel Taufe Jesu Bergpredigt Jesus und die Samariter der Sturm auf dem Meer die Tochter des Jairus Christus am Olberg Kreuzigung sowie acht Fenster mit Wappen Skizzen Kartons und alte Fotos befinden sich im Linnemann Archiv in Frankfurt am Main Das Fenster der Taufkapelle wurde durch die Konigsberger Freimaurerlogen Zum Todtenkopf und Phoenix Zu den drei Kronen und Immanuel gestiftet Es enthalt neben der Darstellung der Taufe Jesu auch freimaurerische Symbole 2 Zerstorung im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Ruine 1988 nbsp 1993 am Beginn des WiederaufbausBei dem Luftangriff der Royal Air Force in der Nacht vom 29 auf den 30 August 1944 wurden die Dominsel die weitere Innenstadt und angrenzende Bereiche unwiederbringlich zerstort Die erste Luftattacke der Briten zwei Nachte zuvor hatte nordliche Stadtbezirke heimgesucht und Schaden in noch uberschaubarem Umfang verursacht Beim zweiten Angriff aber wurde der historische Kern Konigsbergs zerstort Der etwas isoliert stehende Dom ist kein Ziel von Abwurfen gewesen Dem Feuersturm aber in dem das historische Konigsberg versank widerstand er nicht Die Dachkonstruktion ging in Flammen auf ein Teil der Gewolbe brach zusammen Mauern sturzten ein In einem Interview mit der Tochter des letzten Domorganisten Herbert Wilhelmi wurde festgehalten dass es der Feuerwehr durch einen Befehl von Gauleiter Erich Koch verboten war Loschversuche auf dem Kneiphof zu unternehmen 3 Die Brucken der Dominsel waren fruhzeitig unpassierbar geworden nur wenigen Bewohnern gelang eine Flucht auf Booten oder Kahnen die noch intakt waren Wer nicht mehr rechtzeitig fliehen konnte verbrannte erstickte oder wurde von herabsturzenden Mauerteilen erschlagen Auch der Sprung in den Fluss brachte nur wenigen Rettung die meisten der Erschopften gingen im Pregel unter In der ebenerdigen Turmstube des Doms im sudlichen Teil des Westwerks dem ehemaligen Konfirmandenzimmer uberlebte eine Gruppe Konigsberger die Katastrophennacht wahrend draussen auch in den Hallen der Kirche ein grosses Sterben anhub Im Jahr 1992 wurde bei Aufraumarbeiten im Zuge des Wiederaufbaus in eben dieser Turmstube ein Massengrab entdeckt Unter Schutt und Geroll fanden sich die menschlichen Uberreste hunderter Opfer uberwiegend die Gebeine von Kindern Gemeinhin wurden und werden sie den Toten der Bombennacht zugerechnet Nachforschungen eines Zeugen der die Katastrophennacht in der Turmstube uberlebt hat stellen diese These nachhaltig infrage Zahlreiche Indizien legen nahe dass die Toten der Turmstube mit der Bombennacht im August 1944 nicht in Zusammenhang gebracht werden konnen 4 Ein steinernes Kreuz aussen an der Sudflanke des Langhauses bezeichnet heute die Stelle an der die 1992 entdeckten Toten ihr zweites Grab gefunden haben In der Folge des Luftangriffs verbrannte die gesamte Inneneinrichtung und der im Dom gebliebene Teil Dubletten der Wallenrodtschen Bibliothek Die Grablege von Georg Wilhelm von Brandenburg ging verloren An der Ostwand des Hohen Chors blieben Teile des Grabdenkmals fur Herzog Albrecht erhalten Die Reste des Grabmals der Markgrafin Elisabeth wurden ebenso wie das Epitaph der Herzogin Dorothea Preussen erst im Zuge fruherer Restaurierungsarbeiten vernichtet An der Sudwand finden sich dagegen noch die Epitaphien von Herzogin Anna Maria von Braunschweig Calenberg Gottingen der zweiten Frau Herzog Albrechts Im Eingangsbereich liegt die Grabplatte des Hochmeisters Luther von Braunschweig des Erbauers des Doms Von seinem Grabmal mit einer geschnitzten Plastik des Verstorbenen sind noch Fragmente der steinernen Grabtafel mit Teilen der Inschrift im Dom erhalten In den Museumsraumen des Turms werden zahlreiche originale Steine und Bodenfundstucke ausgestellt Sowjetzeit Bearbeiten Nach Kriegsende wurde der nordliche Teil Ostpreussens Teil der Sowjetunion Fur eine Restaurierung der Domruine sowie anderer historischer Gebaude hatte die Regierung weder Mittel noch Interesse Vorkriegsbauten die als Symbole des preussischen Militarismus und Faschismus und Schandmale der neuen sozialistischen Stadt galten wurden abgerissen Die Domruine wurde jedoch geduldet Wegen des Kant Grabmals aussen an der Nordwestecke des Chorbaus traute sich die neue Stadtregierung nicht die Ruine zu sprengen Im Jahre 1960 bekam der Dom den Status eines Kulturdenkmals es gab jedoch lange Zeit keine Bestrebungen den Verfall zu stoppen und die Kirche oder das Grabmal Kants zu restaurieren In den Jahren 1976 und 1982 erfolgten Konservierungsversuche deren Nutzen jedoch umstritten ist Restaurierung 1992 1998 Bearbeiten nbsp Restauriertes Kirchenfenster der Taufkapelle nbsp Neue Umgebung 2009 Mit der Perestroika wurden Diskussionen uber die Zukunft des Konigsberger Doms wiederbelebt Seit 1992 restauriert Igor Alexandrowitsch Odinzow mit seiner Firma Kafedralnyj Sobor Die Kathedrale den Dom Die Projektleitung kooperiert eng mit dem Zentrum fur Handwerk und Denkmalpflege in Fulda das grosse Erfahrungen bei der Restaurierung europaischer Bauten hat An der Finanzierung der Arbeiten sind folgende Organisationen beteiligt Regierung der Russischen Foderation Zeit Stiftung Forderkreis zur Wiedererrichtung des Konigsberger Domes Stiftung Konigsberg Stadtgemeinschaft Konigsberg Gemeinschaft evangelischer Ostpreussen Landsmannschaft OstpreussenNach Untersuchung der Ruine Auftreiben alter Bauplane Fotografien und Zeichnungen des Doms wurde 1993 mit Konservierungsarbeiten begonnen 1994 begann die Restaurierung der Turme der Nordturm wurde durch Betondecken und gurte verstarkt beim Anbringen des Dachgerusts am Sudturm halfen Hubschrauber der Baltischen Flotte 1995 wurden am Turm eine funkgesteuerte Uhr und vier Glocken angebracht Die Glocken schlagen zu jeder vollen Stunde das Eingangsmotiv von Ludwig van Beethovens Funfter Sinfonie 1995 und 1996 wurden das Epitaph und das Grabmal Immanuel Kants restauriert Arbeiten am Dach liefen zwischen 1996 und 1998 Um Gewicht zu sparen wurde Kupferblech statt Dachziegeln verwendet Kritiker werfen den Restauratoren des Domes vielfach unsachgemasse Arbeit vor So wird vor allem das Einbringen von Beton in die Backsteinziegelmauern als langfristig schadlich fur das Gebaude angesehen Der erheblich dichtere Beton wird auf dem bekanntermassen nachgiebigen Untergrund fur neue Absetzungen der so ausgefullten Mauern sorgen die Risse zur Folge haben werden Entsprechende schlechte Erfahrungen liegen aus Restaurierungen in Deutschland vor Der Bau des Domes auf dem sumpfigen Grund war insofern ein Kunstwerk als dass man damals die Mauern langsam und gleichmassig so aufbauen musste dass sich das werdende Gebaude gleichmassig setzen konnte ohne zu zerreissen 1998 wurden im Nordturm zwei weitere Glocken eingehangt Im Oktober 1998 wurde der Dom wiedereroffnet Heutige Nutzung Bearbeiten nbsp Konzert im Dom 2019 Der Dom wurde als kulturell religioses Zentrum restauriert In dem weitgehend wiederhergestellten Dom befinden sich eine evangelische und eine orthodoxe Kapelle Taufkapelle Dommuseum Kantmuseum Stadtmuseum und Raume der Wallenrodtschen Bibliothek Im Dom werden regelmassig Gottesdienste abgehalten Am 7 Mai 1995 fand der erste okumenische Gottesdienst mit Beteiligung der drei Konfessionen statt Zudem will die Dombaufirma Kafedralny Sobor den Dom als internationale Konzertadresse bekannt machen Seit dem Wiederaufbau wurde zahlreich klassische und religiose Musik gespielt Zudem wurde das MDR Sinfonieorchester eingeladen am 23 Januar 2010 als erstes internationales Orchester im wiederaufgebauten Dom ein Konzert zu geben Der Auftritt der deutschen Musiker gilt als weiterer Akt der Annaherung zwischen den Kaliningradern und ihren deutschen Wurzeln Der Moskauer Patriarch Kyrill I bat im April 2009 den Ministerprasidenten Putin um seine Unterstutzung fur eine Unterstellung auch des Konigsberger Doms unter die Russisch Orthodoxe Kirche Vorher hatte die orthodoxe Diozese von Konigsberg an die dortige Verwaltung den Antrag auf Inbesitznahme des Doms einschliesslich Grundstuck und Nebengebauden gestellt um ihn seiner zweckgemassen Nutzung zuzufuhren 5 Weitere Restaurierung Bearbeiten Der Dom ist nach fast 20 jahriger Arbeit fast wiederhergestellt Folgende Massnahmen wurden durchgefuhrt 1998 begann die langwierige Aussensanierung die mittlerweile abgeschlossen ist Ab dem Jahr 2000 wurden das Rippengewolbe und die Fenster erfolgreich erneuert 2008 wurde die Rekonstruktion der Taufkapelle von 1596 abgeschlossen Nach dreijahrigen Arbeiten ist die Grabtafel von Anna und Boguslaw Radziwill an der Nordmauer 2009 wiedererstanden Als Statthalter des Grossen Kurfursten hatte der litauische Furst Radziwill viel zur Anerkennung der Reformierten Gemeinde in Konigsberg beigetragen Konigsberger Express Marz 2009 Derzeit 2014 wird die marmorne Gedenktafel fur Markgraf Albrecht I von Brandenburg Ansbach restauriert der in der Krypta begraben wurde Die Wiederherstellung der Epitaphe seiner beiden Ehefrauen ist bereits vollendet Es ist geplant dass auch die Krypta der Offentlichkeit zuganglich gemacht wird 6 Besondere Raumlichkeiten und Ausstattung BearbeitenFurstengruft Bearbeiten nbsp Furstengruft zerstort 1944 1945 Herzog Albrecht mit seinen Verwandten sowie Hochmeister des Deutschen Ordens Bischofe und andere Adelige sind unter dem Dom in der Furstengruft begraben darunter Heinrich Reuss von Plauen 1470 Albrecht von Brandenburg Ansbach 1568 Georg Wilhelm von Brandenburg 1640 mit der Grablege von Georg Wilhelm von Brandenburg Luise Juliana von Oranien Kurfurstin von der Pfalz 1644 Altare Bearbeiten Der Dom hatte mehrere Altare Sehenswert war seinerzeit der Hochaltar Triptychon mit 4 Gemalden Sundenfall Taufe des Hl Johannes Abendmahl und Kreuzigung von Anton Moller genannt der Maler von Danzig 1563 1611 sie galten als die schonsten Bilder in diesem Gotteshaus Epitaphe Bearbeiten Im Dom gab es viele solcher Grab Gedenkmaler die zum Teil mit wertvollen Gemalden ausgestattet waren so u a die Epitaphien von Herzogin Dorothea Markgrafin Elisabeth Herzogin Anna Maria zweite Frau von Herzog Albrecht Eheleute Wilhelm und Katharina Plato Gemalde Jungstes Gericht von Anton Moller 1563 1611 Joachim Morlin Bischof vom Samland 23 Mai 1571 Georg von Pudewels Gemalde Jungstes Gericht und Familie P im Sockel 1604 von Anton Moller Freiherr A v Kittlitz Gemalde Himmelfahrt Christi und Familie v K mit zahlreichen Familienmitgliedern 1604 von Anton Moller Wolff von Wernsdorff Gemalde Allergorie des Kampfes des christlichen Tugendritters mit den Todsunden 1606 von Anton Moller und von Christoph Heilsberg Gemalde Jungstes Gericht 1600 von Anton Moller Treppenturmchen Bearbeiten nbsp Konigsberg Kneiphofischer Dom Treppenturmchen In der Vorhalle befand sich ein zur Seite offenes Treppenturmchen das inzwischen verglast wieder aufgebaut wurde und heute den Aufgang zum Museum darstellt 7 Der Baukorper entstand August Rudolf Gebser und Ernst August Hagen zufolge in der Zeit des Staatsgrunders Herzogs Albrecht von Preussen 8 Professorengewolbe Bearbeiten Bald wurde beim Dom das Collegium Albertinum gebaut das Universitatsgebaude an der Nordostecke der Kneiphofinsel An die Aussenmauern des Kirchenschiffs war auf beiden Seiten ein arkadenformiger Dachuberstand angebaut Unter diesem sogenannten Professorengewolbe bestattete man die Professoren Kant wurde an der Nordostecke bestattet und mehrfach umgebettet 9 Siehe auch Kants Grab im Artikel Kantiana Wallenrodtsche Bibliothek Bearbeiten Hauptartikel Wallenrodtsche Bibliothek Johann Ernst von Wallenrodt brachte die von seinem Vater gestiftete Bibliothek 1650 im Sudturm des Domes unter 1673 wurde sie der Offentlichkeit zuganglich gemacht E T A Hoffmann besuchte sie oft Orgeln und Musikinstrumente Bearbeiten nbsp Orgel vor 1944Der Dom verfugt uber zwei Orgeln Auf der der Westempore befindet sich die Hauptorgel IV P 90 die 2007 hinter dem historischen Gehause neu errichtet wurde Auf einer Seitenempore befindet sich die Chororgel II P 32 die 2006 von Schuke Potsdam gebaut wurde Zur heutigen Ausstattung des Domes gehoren weiterhin ein Klavichord von 1863 ein Klavier von G Wolkenhauer Stettin und ein weiteres von C Tredt Berlin beide 19 Jahrhundert Hauptartikel Orgeln des Konigsberger Doms Gelaut Bearbeiten nbsp Silberglocke in Schloss BurgBekannt war die 1200 kg schwere alte Silberglocke Schlagton es1 benannt wegen ihres silberhellen Klanges Sie wurde 1736 von Andreas Dorling in Konigsberg gegossen und befand sich im Sudturm des Doms Seit 1951 hangt sie mit zwei Glocken aus Breslau vor der Gedenkstatte des Deutschen Ostens die im Batterieturm von Schloss Burg untergebracht ist Die alte Stundenglocke des Doms war 100 kg schwer und wurde von Professor Carl Stange 1952 auf einem Hamburger Glockenfriedhof gefunden Er vermittelte sie an die Kirche des ehemaligen Benediktinerklosters Bursfelde an der Weser im Landkreis Gottingen wo sie jetzt lautet Die Glocke tragt die Inschrift D ET Joh An Do MCCCCLXX G da Jochim GryTTE wurde also 1470 gegossen und zwar in Danzig Eine dritte der funf Glocken des Konigsberger Doms hat uberlebt eine 75 kg schwere und 1680 gegossene Glocke die sich jetzt in St Georg in Westerwanna bei Cuxhaven befindet Verloren gegangen ist dagegen die 1492 gegossene grosse Marienglocke aus dem Nordturm die grosste seinerzeit in Ostpreussen uberhaupt sowie die kleine Goldglocke aus dem Sudturm die die Gottesdienste einlautete Im November 1995 konnten die neuen Glocken installiert werden Drei der ehemals vier Glocken im Sudturm sind im Original in Westdeutschland vorhanden Es gelang jedoch den Glockenklang dem in Musikarchiven festgehaltenen Klang der alten Glocken weitgehend anzugleichen Die Glocken 3 und 4 sind freischwingend lautbar die zwei grossen hingegen werden nur durch einen Hammer angeschlagen Die Glocken schlagen jede Viertelstunde zur vollen Stunde erklingen zuerst die ersten Tone von Beethovens 5 Sinfonie danach schlagt Glocke 1 die Zahl der Stunden Die drittgrosste Glocke wurde in Deutschland gegossen Sie tragt im Gussrelief das alte Konigsberger Siegel und das Wappen des Kneiphofs darunter umlaufend die Inschrift Gegossen in Kaliningrad vorm Konigsberg A D 1995 gefolgt von den Namen der grossten Spender Die kleinste Glocke ist namenlos und tragt keine Symbole Nr Name Gussjahr Gewicht kg Nominal1 Alexander Newski 1995 1850 cis12 1995 745 fis13 1995 450 a14 Kinderglocke 1995 255 cis2Pfarrer von der Reformation bis 1945 Bearbeiten Hauptartikel Liste der Pfarrer am Konigsberger Dom Von 1523 bis 1944 war der Dom die Universitatskirche zu deren Gemeinde alle Studenten und Professoren der Albertus Universitat gehorten Zum Dom gehorten zwei Gemeinden mit jeweils einem Domprediger Der letzte verbliebene Pfarrer bis zur Zerstorung 1944 war Walter Strazim 1887 1969 Dompfarrer der 2 Domgemeinde seit 1934 10 Sein Kollege der Domprediger der 1 Domgemeinde Ernst Bronisch Holtze kam am 20 Juli 1944 unter noch ungeklarten Umstanden in Gestapohaft ums Leben nachdem er wegen fortlaufendem und vorsatzlichem Abhoren von Feindsendern festgenommen worden war 11 Bis zum Ende des Doms verblieb deshalb nur noch ein Prediger Siehe auch BearbeitenListe der Kirchengebaude in Kaliningrad Landkasten Konigsberg Literatur BearbeitenJohannes Voigt Ueber die Zeit des Aufbaues der Domkirche zu Konigsberg In Preussische Provinzial Blatter Band 7 Konigsberg 1832 S 74 78 books google de Michael Lilienthal Historische Beschreibung Des Thums Oder der Cathedral Kirchen Der Stadt Kneiphoff Konigsberg Konigsberg 1716 Digitalisat MDZ Munchen August Rudolf Gebser Ernst August Hagen Der Dom zu Konigsberg in Preussen Eine kirchen und kunstgeschichtliche Schilderung Erste Abtheilung Konigsberg 1835 books google de Walter Eschenbach Die neue Orgel in der Dom und Kathedralkirche zu Konigsberg i Pr erbaut von P Furtwangler amp Hammer Hannover Konigsberg i Pr 1928 Fritz Gause Die Geschichte der Stadt Konigsberg in Preussen 3 Bande Koln 1996 ISBN 3 412 08896 X Manfred Gerner Igor Alexandrowitsch Odinzow Der Konigsberger Dom Zentrum Handwerk und Denkmalpflege 1998 ISBN 3 931991 21 0 Anatolij Bachtin Gerhard Doliesen Vergessene Kulturen Kirchen in Nord Ostpreussen Ost Akademie Luneburg Husum Verlag ISBN 3 88042 849 2 Lorenz Grimoni 675 Jahre Konigsberger Dom In Konigsberger Burgerbrief Nr 71 2008 S 31 38 Eberhard Neumann Redlin von Meding M Schuke Schuke Orgel im Konigsberger Dom nach dem Vorbild der Mosengel Orgel von 1721 In Konigsberger Burgerbrief Nr 71 2008 S 39 42 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konigsberger Dom Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website des Domes Besichtigung virtuell Beschreibung und Bilder Informationen und Abbildungen zur historischen DomorgelEinzelnachweise Bearbeiten August Rudolf Gebser Ernst August Hagen Der Dom zu Konigsberg in Preussen Eine kirchen und kunstgeschichtliche Schilderung 1835 S 94 Lorenz Grimoni Freimaurer in Konigsberg Pr In Konigsberger Burgerbrief Ausgabe Nr 69 Museum Stadt Konigsberg Duisburg 2007 Ostpreussen im Inferno 44 45 Polar Film 1999 Hagen Schulz Hildebrandt Ortstermin Die Reise nach K Haag Herchen Hanau 2023 ISBN 978 3 89846 893 0 darin S 45ff Die Kinder vom Kneiphof Uber ein Grab am Konigsberger Dom Kerstin Holm Gottesdienst im Kant Museum Die Russisch Orthodoxe Kirche beansprucht als eine Art spate Wiedergutmachung den Konigsberger Dom In Frankfurter Allgemeine Zeitung 17 Juli 2009 Gunnar Strunz Konigsberg Kaliningrader Gebiet Trescher Berlin 2014 ISBN 978 3 89794 278 3 S 94 ff vgl Christofer Herrmann Die Anfange des Konigsberger Dombaus In Bernhart Jahnig Hrsg 750 Jahre Konigsberg Beitrage zur Geschichte einer Residenzstadt auf Zeit Elwert Marburg 2008 OCLC 281162800 S 334 Ernst August Hagen August Rudolf Gebser Die Beschreibung der Domkirche zu Konigsberg und der in ihr enthaltenen Kunstwerke Konigsberg 1833 S 99 online Kants Grab Werner Stark Strazim Kreisgemeinschaft Darkehmen Memento vom 22 Dezember 2015 im Internet Archive Berichte des SD und der Gestapo uber Kirchen und Kirchenvolk in Deutschland 1934 1944 Matthias Grunewald Verlag Mainz 1971 S 890 54 706352777778 20 511777777778 Koordinaten 54 42 22 9 N 20 30 42 4 O Normdaten Geografikum GND 4358630 2 lobid OGND AKS LCCN n2006047588 VIAF 147963136 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konigsberger Dom amp oldid 234321584