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Johann Clare 5 Mai 1344 in Konigsberg war Priester des Deutschen Ordens und Bischof von Samland Johann Clare stammte aus einer Burgerfamilie der Thorner Altstadt Sein Neffe Johann Clare ist 1325 als Karwansmeister des Bischofs bezeugt Einem zweiten Neffen Frowin Clare ubertrug er 1327 das Schulzenamt von Neuendorf bei Fischhausen Seit der Neuorganisation des Domkapitels 1294 Domherr in Samland wurde Johann Clare hier 1301 Domdekan Nach dem Tod des Bischofs Siegfried von Regenstein am 13 Dezember 1310 in Konigsberg wurde er als amtierender Propst vom Domkapitel einstimmig zum Nachfolger gewahlt aber der mit dem Deutschen Orden verfeindete Rigaer Erzbischof Friedrich von Pernstein verweigerte ihm die Bestatigung weshalb Clare an die Kurie appellierte Papst Clemens V beauftragte Jakob Colonna Kardinaldiakon von S Maria in Via lata 1278 1297 1306 1318 mit der Untersuchung des Falles wie auch der Wahlen der Elekten von Kulm Eberhard und Pomesanien Ludeko Nach dem Tod von Clemens V erneuerte Papst Johannes XXII zwar den Auftrag doch im August 1318 starb auch der Kardinaldiakon Schliesslich verzichtete Clare auf alle ihm aus der Kapitelswahl zustehenden Rechte in die Hande des vom Papst beauftragten Bertrand de Montefaventio Kardinaldiakons von S Maria in Aquiro 1316 1342 Johannes XXII providierte ihn am 3 Dezember 1319 aus eigener Vollmacht mit dem Bistum Die Bischofsweihe empfing er durch Nikolaus Alberti OP Kardinalbischof von Ostia und Velletri 1303 1321 Am 13 Dezember 1319 sagte er in Avignon personlich die Zahlung der Servitien in Hohe von 800 fl bis zum Weihnachtsfest des folgenden Jahres zu und beglich die erste Rate im Oktober 1320 Fur die langjahrige Vakanz des samlandischen Bischofsstuhles hatte Clare zudem 4 000 fl an die Apostolische Kammer zu entrichten Deren Tilgung zog sich jedoch bis Juli 1321 hin Fur die Kosten der Provision erhielt er vom Konigsberger Komtur Heinrich von Plotzke einen Kredit von 600 Preussischen Mark den er im Dezember 1326 zuruckzahlte Clare kehrte im April 1320 uber Marburg Prenzlau und Kolberg Kolobrzeg wo er der Elisabeth Kirche der Pfarrkirche und dem altstadtischen Benediktinerinnenkloster Ablasse erteilte in seine Diozese zuruck Am 24 Oktober 1320 bestatigte er dem Domkapitel das 1296 vom Deutschen Orden verliehene Patronat uber die Pfarrkirche von Konigsberg Im Juni und Juli 1321 versuchte der Orden vergeblich ihn durch Papst Johannes XXII mit der Fortfuhrung und Entscheidung des Prozesses betrauen zu lassen der zwischen dem Orden und Herzog Wladyslaw I Ellenlang um den Besitz Pommerellens gefuhrt wurde Im August des Jahres appellierte Clare in dieser Frage zugunsten des Ordens an die Kurie Johann Clare erwies sich nach aussen als Parteiganger seines Ordens ging jedoch unmittelbar nach seinem Amtsantritt auch daran zahlreiche Rechte und Besitzungen der samlandischen Kirche die sich der Orden unter seinen Vorgangern angeeignet hatte zuruckzufordern was 1321 1322 zu heftigen Streitigkeiten mit dem Preussischen Landmeister Friedrich von Wildenberg 1317 1324 und dem Komtur von Konigsberg Heinrich von Isenburg 1321 1326 fuhrte Er liess seine Klagen auch vor das 1321 in Frankfurt Sachsenhausen tagende Ordenskapitel und an den ausserhalb Preussens weilenden Hochmeister Karl von Trier bringen In einem am 20 Mai 1322 mit dem Preussischen Landmeister geschlossenen Vertrag konnte er seine Forderungen aber nur teilweise durchsetzen Das samlandische Stiftsgebiet dessen Grenzen um 1331 noch einmal genauer bestimmt wurden umfasste zu diesem Zeitpunkt einen Streifen nordlich von Konigsberg und einen westlichen Teil an der Ostseekuste mit der Bischofsresidenz Fischhausen Im Oktober 1340 einigte er sich in Gegenwart des Hochmeisters Dietrich von Altenburg 1335 1341 mit dem ermlandischen Bischof Hermann von Prag uber den Verlauf der westlichen Diozesangrenze Nachdem der Orden die ostliche Halfte der Konigsberger Kneiphofinsel 1322 der samlandischen Kirche abgetreten hatte begannen Clare und sein Domkapitel mit dem Bau eines neuen Domes 1327 stiftete und dotierte er dort einen Fronleichnamsaltar schenkte seinem Domkapitel acht vornehmlich theologische Handschriften und uberwies ihm zudem 300 Mark fur die Errichtung des Kathedralchores Die Absicht die Kathedrale als Wehrkirche zu gestalten scheiterte am Widerstand des Ordens Mit Hochmeister Luther von Braunschweig der spater im Dom beigesetzt wurde schlossen er und das Kapitel im September 1333 zwei Vertrage uber den Kirchenbau die Patronatsrechte des Kapitels und den Dombezirk wohin auch die Domschule und das Hospital verlegt wurden Das Kapitel gestattete er zudem die Errichtung eines Hofes sudlich des Domes Von seinem Bemuhen um die Kolonisation und Erschliessung der bischoflichen Landesteile zeugen zahlreiche Handfesten fur einheimische Samen und deutsche Neusiedler die zumeist in einem seit 1322 vom bischoflichen Notar Johann von Thierenberg gefuhrten Urkundenregister dem altesten seiner Art in Preussen uberliefert sind Zur besseren Erschliessung seiner nordlichen Landesteile liess er die alte Bischofsburg in Powunden bei Laptau in Stein ausbauen und durch einen eigenen Kammerer verwalten Clare stiftete dem pommerellischen Zisterzienserkloster Pelplin 40 Mark und ein Messgewand Im Oktober 1343 gewahrte er allen Besuchern des Augustinus Altars in der Thorner Dominikanerkirche einen Ablass Wahrend seiner Regierung entstanden die bis 1338 reichenden Epitome gestorum Prussie eines ungenannten samlandischen Domherrn Sein Grab befindet sich im Dom zu Konigsberg Siehe auch Liste von Bischofen des Deutschen OrdensLiteratur BearbeitenMario Glauert Johann Clare OT 1344 In Erwin Gatz Hrsg unter Mitarbeit von Clemens Brodkorb Die Bischofe des Heiligen Romischen Reiches 1198 bis 1448 Ein biographisches Lexikon Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 10303 3 S 682 684 Anneliese Triller Clare Johannes In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 261 Digitalisat VorgangerAmtNachfolgerSiegfried von RegensteinBischof von Samland 1320 1344Johann von BludauPersonendatenNAME Clare JohannKURZBESCHREIBUNG Bischof von SamlandGEBURTSDATUM 13 JahrhundertSTERBEDATUM 5 Mai 1344STERBEORT Konigsberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Clare amp oldid 217420098