www.wikidata.de-de.nina.az
Friedrich von Pernstein tschechisch Fridrich z Pernstejna um 1270 22 Marz 1341 war ein mahrischer Adliger und Angehoriger des Minoritenordens sowie papstlicher Ponitentiar Von 1304 bis 1341 war er Erzbischof von Riga Leben BearbeitenFriedrichs Abstammung von den Herren von Pernstein ergibt sich aus einer papstlichen Urkunde Johannes XXII vom 14 Januar 1333 Mit dieser beauftragte ihn der Papst mit der Visitation des Augustinerinnen Klosters in Doubravnik in Mahren wo er seine Verwandte die Abtissin Euphemie Ofka wegen ihres lasterhaften Lebens zur Ordnung rufen sollte Da das Doubravniker Kloster von den Pernsteinern bzw deren Vorgangern den Herren von Medlov Modlau gegrundet worden war wird angenommen dass Friedrich dieser Familie entstammte Es ist allerdings nicht bekannt ob er selbst das Pradikat von Medlov oder von Pernstein benutze Den papstlichen Auftrag hatte er vermutlich erfolgreich erfullt Jedenfalls war die Abtissin Euphemia noch 1344 im Amt Es ist nicht belegt ob Friedrich personlich das Doubravniker Kloster reformierte oder ein von ihm Beauftragter Es ist wahrscheinlich dass Friedrich ein Enkel des Stephan von Medlov Stepan z Medlova war der fur die Jahre 1208 bis 1258 als Burggraf der Burg Devicky Maidenburg belegt ist Von seinen Eltern deren Namen und Lebensdaten bisher nicht bekannt sind wurde er fur den geistlichen Stand bestimmt Es wird angenommen dass er identisch ist mit jenem dominus Fridericus de Bohemia der sich 1290 an der Universitat Bologna immatrikulierte Es ist auch nicht bekannt wann er dem Orden der Minoriten Franziskaner beitrat Sie entsandten ihn nach Rom wo er eine Laufbahn an der Kurie begann Noch vor dem Jahr 1304 stieg er zum papstlichen Ponitentiar auf Am 21 Marz 1304 wurde Friedrich von Papst Benedikt XI zum Erzbischof von Riga ernannt Im Fruhjahr 1305 langte er in Riga an wo ihn zunachst vermogensrechtliche Auseinandersetzungen mit dem Domkapitel erwarteten Zudem kam es zu einem Streit um das ehemalige Zisterzienserkloster Dunamunde das vom Deutschen Orden aufgekauft wurde der dort ohne bischofliche Zustimmung eine Kommende errichtet hatte und nun den Dunazugang kontrollierte Da Friedrichs Beschwerde bei der Kurie keinen Erfolg hatte 1 reiste er 1307 selber nach Rom Erst 1311 kehrte er in Begleitung des papstlichen Kaplans Franziskus von Moliano Francesco di Moliano der eine Untersuchungskommission leiten sollte nach Riga zuruck Dort verhangten sie gegen den Deutschen Orden nun Bann und Interdikt 1312 kehrte Friedrich nach Avignon zuruck Wahrend seiner Abwesenheit gelang es dem Deutschen Orden den Grossteil der livlandischen Machte und auch das Rigaer Domkapitel auf seine Seite zu ziehen Den Streit mit dem Deutschen Orden legte Papst Johannes XXII 1319 bei indem er den Besitz von Dunamunde dem Orden bestatigte Der unterlegene Friedrich versuchte nun dem Orden dadurch zu schaden dass er u a die Neubesetzung der preussischen und livlandischen Bistumer zu verhindern suchte konnte sich damit aber nicht durchsetzen Nachdem 1323 der litauische Grossfurst Gediminas beabsichtigte sich taufen zu lassen kehrte Friedrich zusammen mit zwei papstlichen Legaten 1324 nach Riga zuruck Da der Deutsche Orden Zweifel an Gedimins Taufbereitschaft hegte kam es neuerlich zu Streitigkeiten mit Friedrich Als sich Gediminas aus diplomatischen Erwagungen tatsachlich nicht taufen liess erhob Friedrich 1325 erneute Anklagen gegen den Deutschen Orden Bevor er im selben Jahr Livland endgultig verliess wiederholte er den Bann Den nachfolgenden Streit zwischen der Stadt Riga die auf Seiten der Litauer stand und dem Orden der schliesslich 1330 nach sechsmonatiger Belagerung Riga einnahm das er zu einer Ordensstadt machte erlebte Friedrich nur aus der Ferne Er lebte nun dauerhaft am papstlichen Hof in Avignon Von dort aus versuchte er sein Erzbistum zu verwalten Durch die lange Abwesenheit wurde seine Stellung in Riga und daruber hinaus geschwacht Friedrich von Pernstein war sehr gelehrt und bibliophil In Avignon das damals ein Mittelpunkt des kirchlichen und geistigen Lebens war besass er eine umfangreiche Bibliothek mit theologischen juristischen und kirchengeschichtlichen Werken die er z T auf eigene Kosten mit einer Buchmalerei verzieren liess Neben lateinischer und italienischer Literatur ist aus seinem Bestand auch eine Ubersetzung des Korans verzeichnet Literatur BearbeitenBernhart Jahnig Friedrich von Pernstein OFM um 1270 1341 In Erwin Gatz Die Bischofe des Heiligen Romischen Reiches 1198 1448 ISBN 3 428 10303 3 S 651f Kurt Forstreuter Erzbischof Friedrich von Riga 1304 1341 Ein Beitrag zu seiner Charakteristik In Zeitschrift fur Ostforschung Heft 19 1970 S 652 665 doi 10 25627 19701942463 Zdenka Hledikova Z domacnosti Friedricha z Pernstejna In Pocta Janu Janakovi Brno 2002 ISBN 80 86488 07 1 S 391 403 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Bodo Hechelhammer Feuchtwangen Siegfried von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 29 Bautz Nordhausen 2008 ISBN 978 3 88309 452 6 Sp 429 431 Artikel Artikelanfang im Internet Archive VorgangerAmtNachfolgerJens GrandErzbischof von Riga 1304 1341Engelbert von DolenNormdaten Person GND 138722048 lobid OGND AKS VIAF 90980491 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friedrich von PernsteinALTERNATIVNAMEN Fridrich z Pernstejna tschechisch KURZBESCHREIBUNG mahrischer Adliger Erzbischof von RigaGEBURTSDATUM um 1270STERBEDATUM 22 Marz 1341 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich von Pernstein amp oldid 226304474