www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Medlov Begriffsklarung aufgefuhrt Medlov deutsch Modlau ist eine Minderstadt in Tschechien Sie liegt sechs Kilometer nordlich von Pohorelice Pohrlitz und gehort zum Okres Brno venkov Bezirk Brunn Land Die Stadt war ursprunglich als ein Langsdreieckangerdorf angelegt MedlovMedlov Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk Brno venkovFlache 1019 haGeographische Lage 49 2 N 16 31 O 49 035 16 521944444444 192 Koordinaten 49 2 6 N 16 31 19 OHohe 192 m n m Einwohner 882 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 664 66Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Dolni Kounice PohoreliceStrukturStatus MestysOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Roman Zabil Stand 2011 Adresse Medlov 52664 66 Nemcicky u ZidlochovicGemeindenummer 583367Website www mestysmedlov cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Gemeindegliederung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Sohne und Tochter des Ortes 8 Brauchtum 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenMedlov befindet sich in der Thaya Schwarza Talsenke am linken Ufer der Jihlava Igel auf dem Gebiet des Naturparkes Niva Jihlavy Ostlich fuhrt die Schnellstrasse R 52 E 461 vorbei zu der keine direkte Anbindung besteht Nachbarorte sind Bratcice Bratschitz im Norden Sobotovice Sobotowitz und Ledce Laatz im Nordosten Hrusovany u Brna Rohrbach im Osten Unkovice Hunkowitz und Zabcice Schabschitz im Sudosten Smolin und Odrovice Odrowitz im Suden Malesovice Malspitz im Sudwesten Jezerany Marsovice im Westen sowie Kuparovice Kuprowitz und Nemcicky Klein Niemtschitz im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung von Medlov erfolgte in einer auf 1173 datierten Urkunde die eine mittelalterliche Falschung ist Im Jahre 1203 wurde der Ort als Namenszusatz des Stepan de Medlov genannt sein Sohn Adalbertus de Medlov trug spater auch das Pradikat von Pernstein und seit dem 14 Jahrhundert verwendete das Geschlecht den Zusatz de Medlov nicht mehr 1235 wurde eine Kirche und Pfarre errichtet Medlov war zwischen mehreren Besitzer aufgeteilt Neben dem geistlichen Besitz bestanden noch der Freihof mit der seit 1358 nachweislichen Feste und die Freimuhle Im Jahre 1447 gehorte der Ort zum Kloster Rosa Coeli Spater wurde Modlau ein Teil der Herrschaft Seelowitz Des Weiteren wurden Erdstalle entdeckt die aus dem 15 und 16 Jahrhundert stammen Im Laufe des 16 Jahrhunderts kamen Angehorige der radikal reformatorischen Tauferbewegung in den Ort Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurden die Taufer Hutterer im Jahre 1622 aus Sudmahren ausgewiesen und zogen nach Siebenburgen weiter 2 Bei der Pestepidemie von 1645 starben 87 Einwohner Durch Krieg und Seuchen wurde die bis dahin grosstenteils von Tschechen bewohnte Ortschaft fast vollig entvolkert Daraufhin erfolgte in der Zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts eine deutsche Besiedlung Die ui Mundart bairisch osterreichisch mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern welche bis in das Schicksalsjahr 1945 gesprochen wurde weist darauf hin dass die neuen Siedler aus dem osterreichischen bzw suddeutschen Raum stammten 3 In der nachfolgenden Zeit erlosch die tschechische Minderheit in Modlau ganz Die Matriken des Ortes werden seit 1712 gefuhrt Im Jahre 1731 wurde dem Dorf von Kaiser Karl VI das Marktrecht verliehen 1749 zerstorte ein Brand die Kirche das Pfarrhaus und 43 Hauser Beim Brand von 1784 wurde das gesamte Stadtchen in Schutt und Asche gelegt Nach der Auflosung der Kloster unter Kaiser Joseph II kam der Ort unter die Verwaltung des Religionsfonds 4 1821 wurde der an der Kirche gelegene Friedhof aufgehoben und am ostlichen Stadtrand ein neuer geweiht Im Jahre 1831 brach die Cholera in Modlau aus Auch 1892 wutete ein Brand in Modlau und zerstorte 25 Hauser Im Jahre 1900 lebten in Modlau 780 Menschen 1930 bestand Modlau aus 168 Hausern und hatte 744 Einwohner darunter 25 Tschechen Darin inbegriffen waren die sieben Hauser des Ortsteils Modlauer Muhle mit 29 Bewohnern Auch wurde in diesem Jahr eine Freiwillige Feuerwehr gegrundet Das ausgeglichene warme Klima macht das Gebiet zu einem fruchtbaren Gartenland fur Wein Obst besonders Zwetschken und Gemuse mit besonderer Qualitat Neben allen Getreidearten wachsen auch Mais Zuckerruben und Kartoffeln Ebenso war die Jagd auf dem Gemeindegebiet sehr ergiebig so konnten pro Jahr ca 600 Hasen 250 Fasane und 1200 Rebhuhner erlegt werden Neben dem ublichen Kleingewerbe gab es im Ort eine Raiffeisenkassa einen Bauunternehmer und eine Zementwarenerzeugung 5 Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Friedensvertrag von Saint Germain 6 1919 wurde der Ort dessen Bewohner im Jahre 1910 ausschliesslich der deutschen Sprachgruppe angehorten Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik In der Zwischenkriegszeit kam es durch neue Siedler und die Neubesetzung von Beamtenposten zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Identitat 7 Um 1920 erhielt der Ort eine Fernsprechanlage und 1926 wurde zu Ehre der Gefallenen ein Kriegerdenkmal errichtet Die Elektrifizierung des Ortes fand im Jahre 1929 statt Nach dem Munchner Abkommen 1938 kam der Ort an das Deutsche Reich und wurde ein Teil des Reichsgau Niederdonau Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 8 Mai 1945 der 54 Opfer forderte kamen die im Munchener Abkommen 1939 an Deutschland ubertragenen Territorien im Ruckgriff auf den Vertrag von Saint Germain 1919 wieder zur Tschechoslowakei zuruck Bald kam es durch militanten Tschechen zu antideutsche Massnahmen Vier Manner und zwei Frauen kamen dabei zu Tode 8 12 Modlauer flohen vor den Exzessen uber die Grenze nach Osterreich Im August 1945 bestimmten die Siegermachte im Potsdamer Kommuniques Konferenz 9 die Nachkriegsordnung Die laufende kollektive Vertreibung der deutschen Bevolkerung wurden darin nicht erwahnt jedoch explizit ein geordneter und humaner Transfer der deutschen Bevolkerungsteile die in der Tschechoslowakei zuruckgeblieben sind verlangt Zwischen dem 29 Marz und dem 3 Oktober 1946 erfolgte die Zwangsaussiedlung von 481 Personen uber Nikolsburg nach Westdeutschland 41 Personen verblieben im Ort Laut dem Benes Dekret 108 wurde das gesamte Vermogen der deutschen Einwohner sowie das offentliche und kirchliche deutsche Eigentum konfisziert und unter staatliche Verwaltung gestellt 10 Am 19 Marz 1947 wurde Medlov durch einen Eisstau an der Jihlavabrucke teilweise uberflutet Beim Hochwasser von 1951 wurde das Wehr in Jihlava unterspult und weggerissen 1985 uberflutete ein Hochwasser erneut Teile des Ortes Der Naturpark Niva Jihlavy entstand im Jahre 2001 Seit 10 Oktober 2006 besitzt Medlov den Status eines Mestys Wappen und Siegel BearbeitenDas alteste Ortssiegel stammt von 1601 Es zeigt innerhalb der Umschrift SIGIL DES EIGEN MEDLAV 1601 einen Barockschild In diesem Schild sind ein Winzermesser und ein Pflugsech abgebildet Hinter dem Winzermesser befindet sich noch ein beblatterter Rebzweig mit zwei Trauben Im 19 Jahrhundert wurde dieses Siegel durch einen bildlosen Gemeindestempel ersetzt Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 741 724 17 01890 729 712 17 01900 780 780 0 01910 773 772 0 11921 783 750 28 51930 744 709 25 10 11 Gemeindegliederung BearbeitenFur den Mestys Medlov sind keine Ortsteile ausgewiesen Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche des hl Bartholomaus errichtet zum Ende des 13 Jahrhunderts im gotischen Stil 1749 und 1852 in Renaissancestil renoviert Pfarrhof ehemaliges Jagdschloss Dreifaltigkeitssaule auf dem Markt aus dem Jahre 1698 Statue des hl Johannes von Nepomuk Statue des hl Florian Muhle Medlovsky Mlyn westlich des Ortes Kriegerdenkmal 1926 12 13 Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenCyrill Riedl 1848 1933 Stadt Dechant und letzter deutscher Stadtpfarrer von BrunnBrauchtum BearbeitenReiches Brauchtum bestimmte den Jahresablauf der 1945 46 vertriebenen deutschen Ortsbewohner Die Jahrmarkte fanden an den Dienstagen nach Johann 27 Dezember nach Matthaus 21 September und nach Maria Heimsuchung 2 Juli statt Es gab einen kleinen Kirtag am vierten Sonntag im August und einen grossen Kirtag Kaiserkirtag am dritten Sonntag im Oktober Beim Einzug marschierten drei Altburschen gefolgt von der restlichen Burschenschaft ein Ortsfremde Burschen wurden mit Musik vom Gasthof abgeholt und zum Kirtag geleitet Literatur BearbeitenWilhelm Szegeda Heimatkundliches Lesebuch des Schulbezirks Nikolsburg 1935 approbierter Lehrbehelf Verlag Lehrerverein Pohrlitz Modlau S 121 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren S 20 C Maurer Verlag Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden S 140f Josef Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Nova Ves Kaple P Marie Pomocnice 1999 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 216 f Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z S 125f Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 2006Weblinks BearbeitenKulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Bernd Langin Die Hutterer 1986 S 237 Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Franz Josef Schwoy Topographie vom Markgrafthum Mahren Band 2 1793 S 223 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Nikolsburg von A bis Z 2006 S 126 Felix Ermacora Der unbewaltigte Friede St Germain und die Folgen 1919 1989 Amalthea Verlag Wien Munchen 1989 ISBN 3 85002 279 X Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 216 f Modlau Charles L Mee Die Potsdamer Konferenz 1945 Die Teilung der Beute Wilhelm Heyne Verlag Munchen 1979 ISBN 3 453 48060 0 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie Geisteswissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 1995 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 Band 9 1984 Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark 1941 Anton Schroll amp Co Modlau S 337 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Modlau s 44Stadte und Gemeinden im Okres Brno venkov Bezirk Brunn Land Babice nad Svitavou Babice u Rosic Belec Bilovice nad Svitavou Biskoupky Blazovice Blucina Borac Borovnik Braniskov Branisovice Bratcice Brezina u Krtin Brezina u Tisnova Brumov Bukovice Cebin Cernvir Ceska Cucice Cvrcovice Deblin Dolni Kounice Dolni Loucky Domasov Doubravnik Drahonin Drasov Hajany Heroltice Hlina Hluboke Dvory Holasice Horni Loucky Hostenice Hradcany Hrusovany u Brna Hvozdec Chudcice Ivan Ivancice Javurek Jinacovice Jirikovice Kaly Kanice Katov Ketkovice Kobylnice Kovalovice Kratochvilka Krizinkov Kuparovice Kurim Kurimska Nova Ves Kurimske Jestrabi Lazanky Ledce Lelekovice Lesni Hluboke Litostrov Lodenice Lomnice Lomnicka Lubne Lukovany Malesovice Malhostovice Marsov Medlov Melcany Menin Modrice Mokra Horakov Moravany Moravske Branice Moravske Kninice Moutnice Nebovidy Nedvedice Nelepec Zernuvka Nemcicky Neslovice Nesvacilka Nihov Nosislav Nova Ves Nove Branice Odrovice Ochoz u Brna Ochoz u Tisnova Olsi Omice Opatovice Orechov Osiky Oslavany Ostopovice Ostrovacice Otmarov Pasohlavky Pernstejnske Jestrabi Podoli Pohorelice Ponetovice Popovice Popuvky Pozorice Prace Pravlov Prstice Predklasteri Pribice Pribram na Morave Pribyslavice Prisnotice Radostice Rajhrad Rajhradice Rasov Rebesovice Rohozec Rojetin Rosice Rozdrojovice Rudka Ricmanice Ricany Ricky Rikonin Senorady Sentice Siluvky Sivice Skalicka Skryje Sobotovice Sokolnice Stanoviste Strelice Sumice Svatoslav Syrovice Serkovice Slapanice Stepanovice Strhare Synalov Telnice Tesany Tetcice Tisnov Tisnovska Nova Ves Trbousany Troskotovice Troubsko Tvarozna Ujezd u Brna Ujezd u Rosic Ujezd u Tisnova Unin Unkovice Ususi Velatice Veverska Bityska Veverske Kninice Vinicne Sumice Vlasatice Vohancice Vojkovice Vranov Vranovice Vratislavka Vsechovice Vysoke Popovice Zakrany Zalesna Zhor Zastavka Zbraslav Zbysov Zhor Zabcice Zatcany Zdarec Zelesice Zelezne Zidlochovice Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Medlov amp oldid 197806224