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Johann Ernst von Wallenrodt 3 Januar 1615 in Tapiau Herzogtum Preussen 21 Marz 1697 in Altstadt Konigsberg war Verwaltungsbeamter im Herzogtum Preussen Johann Ernst von Wallenrodt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehe 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Ernst von Wallenrodts Eltern waren Martin von Wallenrodt Kanzler in Preussen und seine Frau Marie geb Freiin von Kittlitz 1585 1620 Mit seinen Brudern immatrikulierten sie ihn bereits am 15 November 1621 an der Albertus Universitat Er studierte vor allem Rechtswissenschaft aber auch alte und neuere Sprachen Nach seinem Studium ermoglichte ihm sein Vater langere Reisen durch Europa und sogar Nordafrika zu unternehmen Seinen literarischen und wissenschaftlichen Interessen folgend hat er mit zahlreichen Gelehrten Verbindung aufgenommen Nach Ruckkehr wurde er 1638 als Kammerjunker an den Hof des brandenburgischen Kurfursten Georg Wilhelm berufen 1640 wurde er Amtshauptmann in Tapiau 1651 Oberrat in Konigsberg und 1660 Landhofmeister des Deutschen Ordens 1 Er setzte sich besonders fur die landesherrlichen Interessen der brandenburgischen Kurfursten ein Vor allem unter Georg Wilhelms Nachfolger Friedrich Wilhelm dem Grossen Kurfursten wurde er auch zu diplomatischen Aufgaben eingesetzt So kam er ausser nach Wien 1640 nach Nurnberg und wurde 1641 zum Reichstag in Regensburg geschickt Als Angehoriger des landesherrlichen Hofstaats wurde er 1643 zum Legationsrat 1644 zum Hofgerichtsrat ernannt In seiner preussischen Heimat wurde er 1646 Amtshauptmann von Barten 1651 wurde er nach Kleve entsandt wo der Kurfurst auch Landesherr war 1652 war er in diplomatischer Mission in Lubeck Danach setzte sich sein Aufstieg in Preussen fort 1655 wurde er in seiner engeren Heimat Landrat und Amtshauptmann von Tapiau am 14 X 1655 Direktor fur die Akziseeinnahmen in demselben Jahr Direktor des Kriegskommissariats 1657 ubernahm er die Leitung der Anlage und Tranksteuer 1659 begleitete er den Fursten Bogislaw von Radziwill zu Friedensverhandlungen nach Danzig und Oliva wo auch die Befreiung Preussens von der polnischen Lehnshoheit international anerkannt werden sollte und auch wurde Nach Ruckkehr wurde er 1660 zum Landhofmeister Preussens ernannt Damit hatte er das ranghochste Amt unter den vier preussischen Regimentsraten Oberraten erreicht das er bis zu seinem Tod innehatte Sein Vater hatte die beruhmte Wallenrodtsche Bibliothek gegrundet die von J E nicht nur ubernommen sondern auch weiter ausgebaut wurde Die immer grosser werdende Sammlung von Buchern wurde zunachst auf einem der wallenrodtschen Guter verwahrt Pogirmen im Hauptamt Tapiau Wegen der kriegsbedingten Gefahrdungen in den 1650er Jahren bemuhte er sich um eine Sicherung der Bibliothek in Konigsberg Wegen der schwachen Ausstattung der Universitatsbibliothek die in keiner Weise den Anspruchen einer Universitat genugte dachten er und seine Bruder an eine Unterbringung in deren Raumen Sie boten sogar an einen Bibliothekar zu bestellen Da sich die Universitat dazu nicht bereit zeigte liess J E mit Zustimmung der anderen Regimentsrate den Burgermeister der Stadt Kneiphof nach einem sicheren Unterbringungsort suchen Ein Gewolbe im Dom das die Stadt Kneiphof erst kurz vorher erworben hatte wurde vorgeschlagen Am 5 X 1650 wurde der Mietvertrag von J E und seinen Brudern mit der Stadt und den Kirchenvatern gegen einen jahrlichen Mietzins von 20 Mark geschlossen wobei der Mietzins durch ein Kapital von 400 Mark Preussisch abgelost wurde Eine kurfurstliche Bestatigung erfolgte im Jahr 1680 J E hatte fur seine Familienbibliothek die Nahe der Universitat gesucht um auf Dauer die Arbeitsmoglichkeiten von deren Professoren und Studenten zu fordern Seit 1673 gab es einen geregelten Benutzerverkehr vor allem fur Angehorige der Universitat J E hat auch nach 1650 Bibliothekare angestellt das waren meist Universitatsprofessoren im Nebenamt Um das Bestehen der Bibliothek auf Dauer zu sichern hat J E die Errichtung einer Stiftung vorgesehen deren Leitung zunachst literarisch interessierten Angehorigen seiner Familie vorbehalten bleiben sollte Da er keine mannlichen Nachkommen hatte sollte nach seinem Tod sein Neffe und Schwiegersohn Adam Christoph von Wallenrodt 1644 1711 APB 2 S 771 nachster Kurator werden Von seinen Reisen in europaische Lander und nach Nordamerika brachte Wallenrodt Bucher mit um die Wallenrodtsche Bibliothek zu erweitern 1650 verbrachte er sie in zwei Zimmer im Sudturm des Konigsberger Doms die der Kneiphofsche Stadtrat erworben hatte 1 J E war gegen Ende seines Lebens einer der vermogendsten adeligen Herren Preussens wie aus seinem Testament vom 6 XII 1695 hervorgeht Danach hatte er einen Gutsbesitz im Umfang von 425 Hufen das entspricht 7140 Hektar wenn man wie in der Deutschordenszeit 1 Hufe mit etwa 16 8 Hektar umrechnet Dieser Grundbesitz lag hauptsachlich in den Hauptamtern Tapiau Neuhausen und Preussisch Mark Zum Barvermogen kam weiterhin Hausbesitz in Konigsberg Die ruckstandige Besoldung gab er mit rund 33000 Gulden an Einschliesslich des Haus und Gutsinventars wie Mobel Silber Zinn und Kupfergefasse und anderes kam er auf eine Gesamtsumme von uber 488000 Gulden die er seinen Erben hinterliess Vergleichsweise klein erscheinen Summen wenn er etwa drei Enkelinnen zur Hochzeit je 10000 Reichstaler zusagte Aus seinen Einkunften wurde auch die Bibliothek finanziert das war bis 1695 eine Gesamtsumme von 20000 Gulden Ein barockes Schloss wie es der politischen und bildungsgeschichtlichen Bedeutung von J E entsprochen hatte und wie es die zu dieser Zeit ahnlich vermogenden Dohnas und Donhoffs errichteten haben er und seine Familie nicht hinterlassen Ehe BearbeitenWallenrodt heiratete 1654 die verwitwete Maria von Lehwaldt 15 Oktober 1616 in Langenau 26 Januar 1676 in Konigsberg die Tochter des Georg von Lehwaldt Erbherr auf Gross und Klein Ottlau und der Catharina von Polenz 1599 1673 aus dem Hause Langenau Aus der Ehe ging eine Tochter hervor Maria war vorher mit dem schwedischen General Johann Arend von Goldstein 1653 verheiratet Siehe auch BearbeitenWallenrode Adelsgeschlecht Herzogtum PreussenLiteratur BearbeitenPeter Bahl Der Hof des Grossen Kurfursten Studien zur hoheren Amtstragerschaft Brandenburg Preussens Veroffentlichungen aus den Archiven Preussischer Kulturbesitz Beiheft 8 Bohlau Verlag Koln 2001 S 611 Geheimes Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz XX HA Hist Staatsarchiv Konigsberg Adelsarchiv Nr 1350 Bd 4 Jacob Friedrich Werner Nachrichten von dem Graflichen und Hochadlichen von Wallenrodtschen Geschlecht Konigsberg 1763 Fritz Juntke Geschichte der v Wallenrodtschen Bibliothek Leipzig 1927 S 6 28 Joachim Krause Die kurfurstliche Verwaltung im Herzogtum Preussen am Ende des 17 Jahrhunderts Phil Diss Bonn 1973 S 50 52 212 f Detlev Schwennicke Hrsg Europaische Stammtafeln Neue Folge Band XXI Brandenburg und Preussen 2 Verlag Vittorio Klostermann Frankfurt am Main 2002 Tafel 164 Bernhart Jahnig Wallenrodt Johann Ernst von Landhofmeister Tapiau 1615 I 23 Konigsberg 1697 III 21 evangelisch lutherisch In Drei Nachtrage zur Altpreussischen Biographie 2016 Einzelnachweise Bearbeiten a b Robert Albinus Konigsberg Lexikon Stadt und Umgebung Lizenzausgabe Flechsig Wurzburg 2002 ISBN 3 88189 441 1Normdaten Person GND 128788712 lobid OGND AKS LCCN nr95024698 VIAF 47823185 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wallenrodt Johann Ernst vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Verwaltungsbeamter im Herzogtum PreussenGEBURTSDATUM 3 Januar 1615GEBURTSORT Tapiau Herzogtum PreussenSTERBEDATUM 21 Marz 1697STERBEORT Altstadt Konigsberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Ernst von Wallenrodt amp oldid 225796255