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Ernst August Hagen 12 April 1797 in Konigsberg 16 Februar 1880 ebenda war ein preussischer Kunstschriftsteller und Novellist Im Konigreich Preussen war er der erste Lehrstuhlinhaber fur Kunstgeschichte und Asthetik Ernst August Hagen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Ehe und Nachkommen 4 Leistungen 5 Werke Auszug 6 Quellen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenErnst August Hagen wurde 1797 als Sohn des Hofapothekers Karl Gottfried Hagen geboren Sein Bruder war Carl Heinrich Hagen Professor fur Staatsokonomie sein Cousin der Wasserbauingenieur Gotthilf Heinrich Ludwig Hagen Seine jungere Schwester Florentine Hagen heiratete spater den Konigsberger Physiker Franz Ernst Neumann seine altere Schwester Johanna den Astronomen und Mathematiker Friedrich Wilhelm Bessel Mit 11 Jahren 1807 1808 wurden Ernst August und seine Bruder gemeinsam mit den Prinzen Friedrich Wilhelm und Wilhelm von ihrem Vater in dessen Hofapotheke unterrichtet Leben BearbeitenHagen legte das Abitur am Altstadtischen Gymnasium ab und widmete sich ab 1816 dem Studium der Medizin Promotion 1821 Danach schloss er ein Kunststudium an der Philosophischen Fakultat an Noch wahrend seiner Studienzeit veroffentlichte er 1820 das romantische Marchengedicht Olfried und Lisena das von Goethe sehr positiv beurteilt wurde Wahrend seines Studiums wurde er 1817 Mitglied der Alten Konigsberger Burschenschaft Auf seiner zweijahrigen Bildungsreise nach Rom die ihn uber Gottingen und Suddeutschland fuhrte traf er unter anderem Carl Friedrich Gauss Johann Wolfgang von Goethe Jean Paul und Bertel Thorwaldsen Er begann nach der Ruckkehr in seine Heimatstadt im Jahre 1824 akademische Vorlesungen uber Kunst und Literaturgeschichte abzuhalten 1825 wurde er zum ausserordentlichen Professor und 1831 zum ordentlichen Professor fur diese Facher ernannt Er erhielt ausserdem die Aufsicht uber die Kunstsammlungen der Universitat Hagen hatte zahlreiche freundschaftliche Kontakte zu bekannten Personlichkeiten seiner Zeit und nutzte diese auch zum Wohle der Entwicklung der Kunst und dazugehorigen Institutionen in seiner Heimatstadt Dazu gehorten u a Peter von Cornelius 1783 1876 Ludwig von Schorn 1793 1842 Karl von der Groeben 1788 1876 Ignaz von Olfers 1826 1872 Eduard Gerhard 1795 1867 Wilhelm Eduard Albrecht 1800 1876 Franz Kugler 1808 1858 Ludwig Tieck 1773 1853 Gustav Friedrich Waagen 1794 1868 William Motherby 1776 1847 Eduard Devrient 1801 1877 Karl Schnaase 1798 1875 Joseph von Eichendorff 1788 1857 2 Ehe und Nachkommen BearbeitenMit seiner Ehefrau Molly geb Oestreich wohnte er in der Zieglerstrasse 5 in Konigsberg Das Paar hatte funf Kinder Die beiden Sohne schlugen eine militarische Laufbahn ein Ernst Heinrich Hagen 1831 1905 wurde Generalleutnant Adjutant des Prinzen Albrecht von Preussen 1871 in den preussischen Adelsstand erhoben und Kommandeur des Dragoner Regiments Nr 5 Johann Maria genannt Hans Hagen 1829 1910 wurde Oberstleutnant und Direktor der Kriegsschule Kassel 3 Ernst August Hagen verstarb am 16 Februar 1880 in Konigsberg Leistungen BearbeitenErnst August Hagen sorgte dafur dass die Provinziale Kunst und Zeichenschule fur die Ausbildung der Kunstler fortbestand Dadurch wurde der Anteil der Kunstschule nicht in die Gewerbeschule integriert Im Jahre 1844 wurden beide Schulen eigenstandig Zusammen mit dem Stadtdirektor Degen dem Kaufmann Friedemann und dem Konsul Lorck grundete er 1832 den Konigsberger Kunst und Gewerbeverein und half bei der Organisation der jahrlichen Ausstellungen 1830 ubernahm Hagen die alte Kunstsammlung der Universitat Konigsberg Er beschaffte 1831 die Universitatskupferstichsammlung und uberfuhrte sie 1862 in das Kupferstichkabinett der neuen Universitat Hagen initiierte 1838 den Bau des Stadtmuseums in der Konigsstrasse das 1841 fertiggestellt wurde Hagen bat seinen Freund den Oberprasidenten Heinrich Theodor von Schon sich bei Friedrich Wilhelm IV fur die Erbauung einer Kunstakademie einzusetzen die selbiger nach einer zweimaligen Kabinettsorder gegen die Meinungen seines Ministers Karl vom Stein zum Altenstein und dessen Nachfolgers Johann Albrecht Friedrich von Eichhorn auch bewilligte Hagen war somit nicht nur Mitbegrunder der Kunstakademie Konigsberg im Stadtmuseum deren erster Direktor Ludwig Rosenfelder 1845 wurde sondern ermoglichte erst die Erbauung Mit der Herausgabe der Preussischen Provinzblatter begrundete Hagen 1844 die Altertumsgesellschaft Prussia Er sammelte die Uberlieferungen der namensgebenden fruheren Bevolkerung Preussens der Pruzzen z B Volkslieder und Sagen und registrierte Kunstwerke jeglicher Art Er war zu diesem Zwecke ebenso archaologisch aktiv Daneben war Ernst August Hagen ein erfolgreicher Kunst und Literaturschriftsteller seiner Zeit Sein Novellenband Norica das sind Nurnbergische Novellen aus alter Zeit Nach einer Handschrift des sechzehnten Jahrhunderts aus dem Jahr 1829 erschien im 19 Jahrhundert in sieben Auflagen Norica Texte wurden noch 1944 bei Reclam veroffentlicht 1851 kam eine englische Ubersetzung heraus 4 Mit Werken wie Die Beschreibung der Domkirche zu Konigsberg und der in ihr enthaltenen Kunstwerke Konigsberg 1833 gemeinsam mit A R Gebser oder die Geschichte des Theaters in Preussen Konigsberg 1854 machen ihn auch zu einem wichtigen Chronisten seiner Heimat Viele seiner Dramen blieben unaufgefuhrt und sind heute verschollen Ihm wurde fur seine Leistungen u a der Rote Adlerorden II Klasse mit Eichenlaub verliehen 1869 erhielt er den Titel Geheimer Regierungsrat Werke Auszug BearbeitenOlfried und Lisena Ein romantisches Gedicht in zehn Gesangen 1820 Gedichte 1822 Norica das sind Nurnbergische Novellen aus alter Zeit Nach einer Handschrift aus dem sechzehnten Jahrhunderts Breslau 1829 5 Norika Alt Nurnbergische Geschichten von August Hagen neu herausgegeben von Arthur Schurig Dresden 1920 Ueber die Gypsabgusse nach Antiken auf der Universitat zu Konigsberg 1827 Ueber drei geschichtliche Gemalde der Dusseldorfer Schule Konigsberg 1833 Die Chronik seiner Vaterstadt vom Florentiner Ghiberti Breslau 1833 Der Dom zu Konigsberg in Preussen Eine kirchen und kunstgeschichtliche Schilderung Konigsberg 1833 gemeinsam mit August Rudolf Gebser Band 2 Ernst August Hagen Der Dom zu Konigsberg in Preussen Eine kirchen und kunstgeschichtliche Schilderung Band 2 Beschreibung der Domkirche zu Konigsberg und der in ihr enthaltenen Kunstwerke mit einer Einleitung uber die Kunst des deutschen Ordens in Preussen vornamlich uber den altesten Kirchenbau im Samlande Hartung Konigsberg 1833 Digitalisat De Anaglypho quod est Marienburgi commentatio Konigsberg 1834 Beschreibung der Gemaldeausstellungen Konigsberg 1837 Die Wunder der heil Katharina von Siena Leipzig 1840 Leonardo da Vinci in Mailand Leipzig 1840 Ueber die St Adalberts Kapelle in Tenkitten In Neue Preussische Provinzial Blatter Band 5 Konigsberg 1848 S 256 276 Geschichte des Theaters in Preussen Konigsberg 1854 Digitalisat Die deutsche Kunst in unserm Jahrhundert Berlin 1855 Max v Schenkendorfs Gedichte Mit einem Lebensabriss und Erlauterungen Herausgabe v A Hagen Berlin 1862 Max v Schenkendorfs Leben Denken und Dichten Berlin 1863 Acht Jahre aus dem Leben Michelangelo Bonarrottis Berlin 1869 Konigsberg s Kupferstecher und Formschneider im 16 und 17 Jahrhundert Konigsberg 1879 Eduard der Dritte Trauerspiel in funf Aufzugen Leipzig 1879Quellen Bearbeitenwww gelehrtenfamilie koenigsberg de Prominente Personlichkeiten mit Geburt oder Wirken in Konigsberg auf ostpreussen net Meyers Konversationslexikon Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig und Wien Vierte Auflage Band 7 1885 1892 auf retrobibliothek deLiteratur BearbeitenJosef Bernhard Nordhoff Hagen Ernst August In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 55 Duncker amp Humblot Leipzig 1910 S 770 f Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band II Kunstler Winter Heidelberg 2018 ISBN 978 3 8253 6813 5 S 281 283 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber August Hagen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von August Hagen Schriftsteller im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg verlorenes Olgemalde von Luise Neumann August Hagen Eine Gedachtnisschrift zu seinem hundertsten Geburtstage 12 April 1897 Berlin 1997 Fritz Gause Hagen Ernst August In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 470 Digitalisat Materialien dazu http archiv twoday net stories 714905947 Materialien dazu http archiv twoday net stories 714905947 Normdaten Person GND 116378328 lobid OGND AKS LCCN no2002031962 VIAF 25352268 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hagen AugustALTERNATIVNAMEN Hagen Ernst August vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer Kunstschriftsteller und NovellistGEBURTSDATUM 12 April 1797GEBURTSORT KonigsbergSTERBEDATUM 16 Februar 1880STERBEORT Konigsberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Hagen Schriftsteller amp oldid 239149543