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Johann Albrecht Friedrich Eichhorn 2 Marz 1779 in Wertheim 16 Januar 1856 in Berlin war ein preussischer Staatsmann und von 1840 bis 1848 preussischer Kultusminister Johann Albrecht Friedrich Eichhorn Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben und Wirken 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenDer Vater Carl Ludwig Eichhorn war lowenstein wertheimischer Hofkammerrat und verheiratet mit Maria Sophia geb Fuhrer Er selbst heiratete 1811 Eleonore Philippine Amalie Sack eine Tochter des koniglichen Hofpredigers Friedrich Samuel Gottfried Sack Aus der Ehe ging unter anderem Hermann von Eichhorn spater Regierungsprasident in Minden hervor Leben und Wirken BearbeitenEichhorn besuchte die Schule in Wertheim und studierte von 1796 bis 1799 Rechtswissenschaften in Gottingen Danach war er kurze Zeit Hofmeister der Familie von Auer in Kleve Seit 1800 dann Auskultator am dortigen Obergericht Gleichzeitig war er Regimentsquartiermeister im Bataillon Graf Wedel Mit der Einheit wurde er 1802 nach Hildesheim verlegt und war auch dort am Obergericht tatig 1806 legte Eichhorn die grosse Staatsprufung ab und wurde Kammergerichtsassessor in Berlin 1809 kam er in Kontakt mit dem gegen die napoleonische Besetzung kampfenden Wilhelm von Dornberg Dies veranlasste Eichhorn sich dem Freikorps von Ferdinand von Schill anzuschliessen nach einem Unfall schied er aber wieder aus Seit 1810 war er Kammergerichtsrat in Berlin und seit 1811 gleichzeitig Syndikus der neu gegrundeten Universitat 1813 war er Mitglied im Ausschuss zur Organisation der Landwehr und nahm im Stab von Blucher am Beginn der Befreiungskriege teil Noch im selben Jahr wurde er Mitglied im Zentralverwaltungsdepartement fur die besetzten Gebiete unter Heinrich Friedrich Karl vom Stein Nach einer kurzen Ruckkehr in den Justizdienst ging er 1815 auf Wunsch von Stein als Diplomat nach Paris Im selben Jahr wurde er zum Geheimen Legationsrat im Ministerium der auswartigen Angelegenheiten ernannt In dieser Eigenschaft wurde er ab 1817 zustandig fur die Deutschen Angelegenheiten und wurde zum vortragenden Rat ernannt Eichhorn spielte eine wichtige Rolle in der Vorbereitung der Zolleinheit insbesondere durch die Einbeziehung verschiedener Enklaven in das preussische Zollgebiet Damit und mit anderen Massnahmen war er massgeblich am Zustandekommen des Zollvereins beteiligt Im Jahr 1831 wurde er zum Direktor der zweiten Abteilung des Aussenamtes befordert und 1840 von Friedrich Wilhelm IV uberraschend zum Kultusminister Minister der geistlichen Unterrichts und Medizinalangelegenheiten ernannt Durch seine familiare Verbindung mit dem Hofprediger Sack und als Freund Friedrich Schleiermachers verbanden sich mit ihm Hoffnungen auf eine Liberalisierung Im Bereich der Schulpolitik hat er diese jedoch durch eine starkere Bindung der Volksschule an die Kirchen aber auch durch die Entlassung von Adolph Diesterweg enttauscht Hinzu kam im universitaren Bereich die ebenfalls kritisch beurteilte Berufung von Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und des konservativen Vordenkers Friedrich Julius Stahl auf der einen Seite und die Entlassung von Bruno Bauer und Karl Nauwerck auf der anderen Seite In Bezug auf die katholische Kirche richtete Eichhorn eine katholische Abteilung im Ministerium ein um auf diese Weise zur Beruhigung der katholischen Untertanen nach den Kolner Wirren beizutragen Im protestantischen Bereich forderte er die Innere Mission und die Tatigkeit von Johann Hinrich Wichern in Preussen Vor allem aber scheiterte Eichhorn mit dem Versuch eine synodale Verfassung fur die evangelische Kirche durchzusetzen Er erreichte auf der Generalsynode von 1846 zwar Beschlusse in seinem Sinne die jedoch nicht den Wunschen des Konigs entsprachen und von diesem nicht akzeptiert wurden Mit dem Beginn der Marzrevolution musste er dann zurucktreten nbsp Das Grab von Friedrich Eichhorn in Berlin KreuzbergVon 1817 bis 1848 war er Mitglied im preussischen Staatsrat 1850 nahm er als Mitglied des Staatenhauses am Erfurter Unionsparlament teil und war dessen Altersprasident Nach Eichhorn ist eine Strasse am Potsdamer Platz in Berlin benannt Der Botaniker Karl Sigismund Kunth beschrieb zu seinen Ehren die Pflanzengattung der Wasserhyazinthen unter dem Namen Eichhornia Die Universitat Gottingen zeichnete ihn 1837 mit der juristischen und 1855 mit der theologischen Ehrendoktorwurde aus Friedrich Eichhorn starb 1856 im Alter von fast 77 Jahren in Berlin Die Beisetzung erfolgte auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof vor dem Potsdamer Tor Auch seine Gattin Eleonore Philippine Amalie geb Sack 1783 1862 wurde spater dort bestattet Im Jahr 1904 kam es zur Umbettung beider auf den Dreifaltigkeitsfriedhof II an der Bergmannstrasse wo das gusseiserne Grabkreuz von Friedrich Eichhorn erhalten geblieben ist 1 Schriften BearbeitenDie Central Verwaltung der Verbundeten unter dem Freiherrn von Stein Berlin 1814 An die Widersacher der Vereinigung Sachsens mit Preussen Frankfurt 1815Literatur BearbeitenJochen Lengemann Das Deutsche Parlament Erfurter Unionsparlament von 1850 Ein Handbuch Mitglieder Amtstrager Lebensdaten Fraktionen Munchen 2000 ISBN 3 437 31128 X S 131 f Martin Friedrich Eichhorn Johann Albrecht Friedrich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 20 Bautz Nordhausen 2002 ISBN 3 88309 091 3 Sp 450 453 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Stephan Skalweit Eichhorn Johann Albrecht Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 376 f Digitalisat W Hollenberg Eichhorn Johann Albrecht Friedrich In Realencyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche RE 3 Auflage Band 5 Hinrichs Leipzig 1898 S 231 234 Otto Mejer Eichhorn Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 737 741 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Eichhorn Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 152 153 250 Preussische Kultusminister Karl vom Stein zum Altenstein Adalbert von Ladenberg Friedrich Eichhorn Maximilian von Schwerin Putzar Karl Rodbertus Adalbert von Ladenberg Karl Otto von Raumer Moritz August von Bethmann Hollweg Heinrich von Muhler Adalbert Falk Robert Viktor von Puttkamer Gustav von Gossler Robert von Zedlitz Trutzschler Robert Bosse Heinrich Konrad Studt Ludwig Holle August von Trott zu Solz Friedrich Schmidt Ott Adolph Hoffmann Konrad Haenisch Carl Heinrich Becker Otto Boelitz Carl Heinrich Becker Adolf Grimme Wilhelm Kahler Bernhard Rust Normdaten Person GND 104335262 lobid OGND AKS VIAF 57047299 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eichhorn FriedrichALTERNATIVNAMEN Eichhorn Johann Albrecht Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer Staatsmann KultusministerGEBURTSDATUM 2 Marz 1779GEBURTSORT Wertheim DeutschlandSTERBEDATUM 16 Januar 1856STERBEORT Berlin Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Eichhorn amp oldid 214500935