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Friedrich Julius Stahl ursprunglich Julius Jolson Uhlfelder 1 16 Januar 1802 in Heidingsfeld bei Wurzburg 2 10 August 1861 3 4 in Bad Bruckenau war ein deutscher Rechtsphilosoph Jurist preussischer Kronsyndikus und Politiker der in Erlangen zum erwecklichen Kreis um Christian Krafft gehorte Von Schelling und Savigny angeregt schrieb er sein wissenschaftliches Hauptwerk Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Heidelberg 1830 1837 das trotz grosser Mangel epochemachend fur die Geschichte der Staatswissenschaft war Stahl trat darin der vernunftrechtlichen Lehre schroff entgegen und begrundete seine Rechts und Staatslehre auf der Grundlage christlicher Weltanschauung Er forderte die Umkehr der Wissenschaft zum Glauben an die offenbarte Wahrheit der christlichen Religion Stahl war 1848 49 Mitbegrunder und organisator sowie Programmgeber der Konservativen Partei Preussens Er war Mitglied des Preussischen Herrenhauses auf Lebenszeit Stahls grosser Einfluss als Rechtsgelehrter geht u a daraus hervor dass seine Definition des Rechtsstaats noch immer die in Deutschland meistzitierte ist 5 6 7 Friedrich Julius Stahl 1840 Stich von Lazarus Gottlieb Sichling Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Studium 2 Akademisches Wirken 3 Politische Tatigkeit 4 Staatslehre 5 Kirchenrechtslehre 6 Rezeption 6 1 Zeitgenossische Kritik 6 1 1 Feuerbach 6 2 Kaiserreich 6 3 NS Zeit 6 4 Seit 1945 6 5 Rechtsstaat 7 Nachwirkung 7 1 Die Luckentheorie 7 2 Konstitutionelle Monarchie 7 3 Der Politiker 7 4 Fazit 8 Werke 9 Literatur 10 Weblinks 11 AnmerkungenJugend und Studium BearbeitenAls erstes Kind seiner judischen Eltern Babette und Valentin Jolson seit 1813 offiziell Goldsohn 8 wurde Julius oder Joel 9 am 16 Januar 1802 in Wurzburg geboren wo er aber nur die ersten Kinderjahre verbrachte bevor er 1805 mit seinen Eltern nach Munchen ging wo der kleine Joll ab seinem dritten Lebensjahr 10 im Hause seines Grossvaters des Vorstehers der judischen Gemeinde Munchens Abraham Uhlfelder 1813 aufwuchs dann von 1811 bis zum Gymnasialabschluss 1818 das heutige Wilhelmsgymnasium Munchen 11 sowie ein Jahr das angeschlossene Lyzeum besuchte 1819 nach dem Abschluss mit Sehr gut wollte Julius wie sein Vorbild und verehrter Lehrer Friedrich Thiersch Latein unterrichten wurde jedoch aufgrund seiner Religionszugehorigkeit nicht zugelassen Auch unter dem Einfluss Thierschs Niethammers sowie weiterer Lehrer und Freunde entschloss er sich zur evangelisch lutherischen Kirche uberzutreten Sein Vater stimmte diesem Wunsch unter dem Vorbehalt zu dass dies fern von Munchen geschehe Der Freundeskreis des Konvertiten arrangierte die Taufe mit Thiersch und Ludwig Doderlein als Paten am 6 November 1819 in der Neustadter Kirche in Erlangen und er nahm den Namen Friedrich Julius Stahl an 12 Am Vorabend seiner Taufe 13 war Julius in einer Erlanger Studentenkneipe angepobelt worden und hatte sich da er sich zu diesem Zeitpunkt nicht selbst Satisfaktion verschaffen konnte um Beistand an den ihm bislang unbekannten Hermann von Rotenhan gewandt mit dem ihn von da an eine lebenslange Freundschaft verband Er folgte seinem neuen Freund in die Burschenschaft Germania zu Wurzburg und nach Wurzburg Dort begann er mit dem Wintersemester 1819 20 das Studium der Rechtswissenschaft und engagierte sich in der Wurzburger Burschenschaft die ihn schon in seinem zweiten Semester zum Sprecher wahlte da sich seine mitreissende rednerische Begabung bereits zeigte Zwar waren durch die Karlsbader Beschlusse im August und September 1819 auch die Burschenschaften verboten worden doch wurde dies in Bayern und Baden nicht streng durchgefuhrt 1821 wechselte Julius nach Heidelberg Die dortige Burschenschaft vertrat er im Oktober 1821 auf einem illegalen und daher geheimen Burschentag im mittelfrankischen Stadtchen Streitberg wo er sich in einer Rede gegen die direkte politische Aktion fur die Konzentration auf Studium und Bildung als Ziel der Burschenschaft einsetzte Mit dem Wintersemester 1822 23 setzte Julius sein Studium an der Erlanger Universitat fort wo er zwar weiterhin geistiger Fuhrer der Burschenschaft 14 war sich jedoch getreu dem Grundgedanken seiner Streitberger Rede auf den Abschluss seines Studiums im Sommer 1823 konzentrieren wollte als eben jene Rede bekannt wurde Am 16 August 1823 musste er sich deshalb einem Verhor unterziehen und es drohte ihm der erzwungene Abbruch des Studiums Am 20 April 1824 wurde er von der Universitat relegiert aufgrund eines Gnadengesuchs seines Vaters 15 zunachst zeitlich begrenzt fur zwei Jahre falls er sich nichts mehr zuschulden kommen lasse 16 Stahl kehrte nach Munchen ins Elternhaus zuruck wo sich manches verandert hatte Unter der Einwirkung seines Beispiels hatten Eltern und Geschwister das Judentum abgelegt und sich wie er zum evangelischen Christentum bekannt Am 6 Marz 1824 waren sie in Munchen getauft worden hatten ebenfalls den Familiennamen Stahl angenommen und das Judenviertel fur immer verlassen 17 Vergebens versuchte Stahl durch wiederholte Eingaben eine Verkurzung der Relegationszeit zu erreichen Aber er nutzte diese Jahre naturlich auch zu Selbststudium und Lekture z B der Philosophie Hegels dessen Grundlinien der Philosophie des Rechts 1820 erschienen war Nachdem er 1826 schliesslich sein Studium wieder aufnehmen durfte promovierte er noch im selben Jahr in Wurzburg uber die Kollision und den Vorzug des Besonderen vor dem Allgemeinen im Recht 18 Akademisches Wirken Bearbeiten1827 habilitierte sich Stahl in Munchen Ueber das altere romische Klagerecht und erhielt dort eine allerdings undotierte Privatdozentenstelle Mit dem Wintersemester 1827 28 begann er mit Vorlesungen uber das romische Recht und mit einem Versuch uber die Philosophie des Rechts Aus nicht bekannten Grunden hatte sein Vater Valentin Stahl den grossten Teil seines Vermogens verloren nach dem Tod der Eltern 1829 1830 musste Julius Stahl seine sieben jungeren Geschwister versorgen Vergeblich bewarb er sich um eine bezahlte Dozentenstelle Um dem in Wurzburg von Gottfried Eisenmann herausgegebenen liberalen Bayerischen Volksblatt Widerpart zu leisten grundete die bayerische Regierung 1830 die offiziose Zeitschrift Der Thron und Volksfreund und setzte Stahl als deren Redakteur ein Sein Denken wie seine publizistische und politische Tatigkeit waren schon zu dieser Zeit antirationalistisch und antirevolutionar entsprachen ganz Konig Ludwigs I monarchischem Prinzip Doch der Volksfreund war dem Volksblatt nicht gewachsen und wurde schon nach wenigen Monaten und nur acht Nummern wieder eingestellt 19 Nach mehreren trotz Unterstutzung des Ministers Eduard von Schenk von Ludwig I abgelehnten Gesuchen wurde Stahl schliesslich mit Dekret vom 27 Juni 1832 zum ausserordentlichen Professor in Erlangen ernannt Doch noch vor Beginn des Wintersemesters 1832 33 wurde er nach Wurzburg versetzt und zum ordentlichen Professor fur Rechtsphilosophie Pandekten und bayerisches Landrecht ernannt woruber er gar nicht glucklich war Nach dem Gaibacher Konstitutionsfest waren mehrere Wurzburger Professoren quiesziert worden und Stahl gehorte zu den Ersatzleuten seine Facher entsprachen nicht ganz seinen Wunschen und in der katholisch dominierten Umgebung konnte er sich nicht wohlfuhlen Dennoch lehnte er zweimal einen Ruf durch den kurhessischen Minister Ludwig Hassenpflug an die Universitat Marburg ab weil er sich Bayern verpflichtet fuhlte 1834 kehrte Stahl an die Erlanger Universitat zuruck lehrte hier Kirchenrecht Staatsrecht und Rechtsphilosophie und heiratete 1835 Julie Kindler 20 Tochter eines Erlanger Handschuhfabrikanten die Ehe blieb kinderlos Unter dem Einfluss Christian Kraffts und der Erlanger Theologie entwickelte Stahl sich endgultig zu einem typischen Vertreter der lutherischen Orthodoxie und 1837 wahlte ihn die Erlanger Universitat als ihren Abgeordneten in die Zweite Kammer des bayerischen Landtages wo er fur eine bessere Ausstattung der Universitaten eintrat eine fraktionsahnliche Gruppe zur Vertretung protestantischer Interessen organisierte und in der Budgetdebatte gegenuber der Regierung zwar in der Sache kompromissbereit war jedoch prinzipiell die verfassungsmassigen Rechte des Landtags verteidigte bis sich ihm die Kammermehrheit und schliesslich Minister Wallerstein anschlossen Daraufhin entliess Konig Ludwig I den Minister und massregelte Stahl er hatte im selben Jahr wie die Gottinger Sieben Zivilcourage bewiesen indem er ihm die Professur fur Staatsrecht entzog und das ihm fremde Zivilprozessrecht ubertrug Deshalb lehnte Stahl eine Wiederwahl in den Landtag ab nutzte die so gewonnene Ruhe zur Ausarbeitung seines Werks uber die Kirchenverfassung und war nunmehr obwohl seine Erlanger Kollegen ihn 1839 als Prorektor beriefen und mit dem Dr phil h c ehrten 21 bereit einen Ruf an eine Universitat ausserhalb Bayerns anzunehmen 22 1840 wurde Stahl als Professor der Rechtsphilosophie des Staatsrechts und des Kirchenrechts nach Berlin berufen Auf Wunsch Friedrich Wilhelm IV sollte er den rationalistischen Hegelianismus an der Universitat bekampfen Bei seiner Antrittsvorlesung am 26 November verkundete Stahl diese Absicht und erregte einen Eklat 23 Treitschke nennt den Empfang pobelhaft 24 Varnhagen van Ense bezeichnet in seinen Tagebuchern das Scharren und Zischen der Studenten als erste Opposition gegen die neue Regierung 25 Den protestierenden Studenten rief Stahl zu Meine Herren ich bin hier um zu lehren Sie um zu horen urteilen mogen Sie zu Hause hier aber storen Sie nicht die Ordnung und Ruhe 26 Schon 1841 wurde Stahl in das Spruchkollegium der Juristischen Fakultat aufgenommen in dem er Gutachten zu staats und kirchenrechtlichen Fallen erstellte Als Professor scharte er konservative Studenten um sich 27 und nahm wenn er Dekan oder Rektor war im konservativen Interesse Einfluss auf die Besetzung der Lehrstuhle 28 29 In einem Gutachten der juristischen Fakultat sprach er sich gegen die Zulassungen von Juden als Dozenten aus 30 Stahl formulierte auch die Ablehnung der Einladung zu einer Versammlung von Universitatslehrern im September des Revolutionsjahres 1848 weil er gegen eine Anerkennung der Frankfurter Zentralregierung war 31 Seit dem Wintersemester 1850 51 hielt er offentliche Vorlesungen uber Die gegenwartigen Parteien in Staat und Kirche zu der auch hohe Beamte und Offiziere ja sogar Minister kamen 32 nbsp Friedrich Julius Stahl 1860Politische Tatigkeit BearbeitenWar schon Stahls Aktivitat innerhalb der Hochschule politisch bedeutsam genugte dies seinem politischen Ehrgeiz jedoch beileibe nicht Nachdem 1848 eine Petition der Ausserordentlichen Professoren und Privatdozenten der Berliner Universitat die Absetzung u a auch Stahls gefordert hatte verliess er fluchtartig 33 Berlin kam jedoch bald zuruck um zusammen mit Ernst Ludwig von Gerlach die Grundung einer konservativen Zeitung und die Organisation der spateren Conservativen Partei voranzutreiben Stahl gehorte zu den Aktionaren und den Mitarbeitern der Mitte 1848 gegrundeten Neuen Preussischen Zeitung auf Grund eines grossen Eisernen Kreuzes auf dem Titel auch Kreuzzeitung genannt Sein am 20 Juli 1848 darin abgedruckter Artikel Das Banner der Conservativen 34 war eine Kurzfassung seiner Schrift Das monarchische Princip von 1845 allerdings aktualisiert und konkretisiert Aus Friedrich Wilhelms IV Proklamation vom 18 Marz leitete er eine Weiterentwicklung der preussischen Verfassungswirklichkeit durch den Konig ab Weitere Artikel Stahls folgten in kurzen Abstanden bis er sich im September auf den Aufbau einer Parteiorganisation zu konzentrieren begann Sein im Februar und Marz 1849 verfasster Entwurf fur eine conservative Partei in dem er die Leitlinien einer kunftigen konservativen Politik umriss wurde Grundlage fur das schliesslich gedruckte Programm der Konservativen 35 36 Allerdings konnte Stahl nicht die gesamte konservative Partei auf dieses Programm festlegen so wurde er wiederum an der Seite Ludwig von Gerlachs zum Wortfuhrer nur der aussersten parlamentarischen Rechten mitunter bezeichnet als Fraktion Gerlach Stahl 1849 fur den Landkreis Oberbarnim in die erste Kammer gewahlt gelang es ihm immerhin die Hochkonservativen der Kreuzzeitungspartei fur die prinzipielle Akzeptanz der Verfassung zu gewinnen deren Revision sie jedoch anstrebte Eine bedeutende Rolle spielte 1850 1857 die Kamarilla ein aus Adligen bestehendes Geheimkabinett Friedrich Wilhelms IV dem Stahl zwar personlich nicht angehorte dessen Berater dieser dialektisch begabte und konzessionsbereite Staatsrechtler 37 aber war Er rang zwar mit dem Konig zah um die Besetzung der Kammer gab dann jedoch stets nach wenn er ihn nicht uberzeugen konnte Schliesslich wurde Stahl 1854 eines der vom Konig auf Lebenszeit ernannten Mitglieder des Herrenhauses und damit der Hauptwortfuhrer der Reaktion und der ritterschaftlichen Partei der er bis zu seinem Ende treu blieb Im Staatenhaus des Erfurter Unionsparlamentes agierte er 1850 gegen das Vorhaben einer kleindeutschen Losung der nationalen Frage unter preussischer Fuhrung weil er nichts gegen Habsburg in dem er noch immer den legitimen Anwarter auf die Kaiserkrone sah unternommen haben wollte Das Scheitern der Unionspolitik durch die Olmutzer Punktation war ihm nur recht so wurde das Einvernehmen in der Heiligen Allianz mit Osterreich und Russland wiederhergestellt Aus diesem Geiste heraus setzte er sich auch 1854 fur die preussische Neutralitat im Krimkrieg ein als Bunsen und andere Parteiganger Englands Friedrich Wilhelm IV zum Eingreifen drangten Der Konig hatte 1840 verheissen Ich will Frieden halten in meiner Zeit und hielt dies nun ein Preussen war bewusst neutral geblieben und Stahl begrundete dies in einer Rede vor der ersten Kammer als Fazit einer Politik nach hoherem Prinzip 38 39 1854 wurde Stahl auch preussischer Kronsyndikus und Mitglied des Staatsrats 40 Auch auf kirchlichem Gebiet nutzte Stahl seine Stellung als Mitglied des altpreussischen Evangelischen Oberkirchenrates 1852 1858 zur Lockerung der Union zur Starkung des lutherischen Konfessionalismus Neuluthertum und zur Erneuerung der Herrschaft der Geistlichkeit uber die Laienwelt Er war Mitglied der preussischen Generalsynode 1846 sowie neben August von Bethmann Hollweg Vize Prasident 40 des Deutschen Evangelischen Kirchentags von 1848 bis 1861 41 und Mitglied des Zentralausschusses fur die Innere Mission in Preussen 40 Auf Einwirkungen des Katholizismus in seiner Wurzburger Zeit als ihn die autoritaren Momente der hierarchischen Kirchenverfassung bestachen 42 mag zuruckzufuhren sein dass Stahl forderte die Gultigkeit des lutherischen Bekenntnisses als oberster Norm allen kirchlichen Lebens mit Hilfe einer weitgehend selbstandigen episkopalistischen Kirchenorganisation sicherzustellen 43 Das Bischofsamt wurde schliesslich nach 1945 in der EKD eingefuhrt 44 Der politische Umschwung infolge der Erkrankung des Konigs und der Erhebung des Prinzregenten Wilhelm und der Sturz des Ministeriums Manteuffel beendeten auch Stahls Arbeit im Oberkirchenrat und fuhrten 1858 zu seinem Austritt aus der Behorde Er setzte aber den politischen Kampf gegen das Ministerium der liberalen Ara im Herrenhaus fort erlebte die politische Wende zuruck zur Orientierung am Herrenhaus jedoch nicht mehr nbsp Grab von Friedrich Julius Stahl auf dem Alten St Matthaus Kirchhof BerlinJulius Stahls Gesundheit war stets labil regelmassig unterzog er sich Kuren so auch im Sommer 1861 in Bad Bruckenau wo er am 10 August uberraschend starb Stahl der eine der pragenden Personen fur den Konservativismus in Preussen und im Deutschen Reich nach 1871 war liegt auf dem Alten St Matthaus Kirchhof in Berlin Schoneberg begraben Der Berliner Senat entzog durch Beschluss vom 29 November 2005 diesem Grab wegen fehlender Voraussetzungen den bis dahin bestehenden Status als Ehrengrab Der Nachlass Stahls befindet sich soweit erhalten grosstenteils in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbuttel Staatslehre BearbeitenEnde der 1820er Jahre war Stahl in Munchen in einer in jeder Hinsicht schwierigen krisenhaften Situation gewesen Nicht nur materiell er musste fur sich und seine Geschwister den Lebensunterhalt verdienen auch geistig war er in Bedrangnis wie er im Dezember 1829 in der Vorrede zur ersten Auflage der Philosophie des Rechts schreibt die ihm so wichtig ist dass er sie vollstandig in die spateren Auflagen ubernimmt 45 Unzufrieden mit der Lehre Hegels empfand er das Elend der Philosophie keine ethische Grundlage fur das Recht bieten zu konnen das er zu lehren hatte Schliesslich fand er dass die Geschichte der Rechtsphilosophie ihm in deren Entwicklung den Weg wies und in Schellings Denken Bestatigung und Bestarkung 46 Stahl sieht sich jedoch nicht als Junger Schellings 47 Eine zweite Personlichkeit auf die er sich stutzen konnte war Savigny der Vater der historischen Rechtsschule 48 Dieser habe das Richtige intuitiv erkannt aber Andere bedurften einer Rechtsphilosophie als theoretischer Grundlage Dies war vernachlassigt worden und Stahl wollte sich der Aufgabe stellen die Auffassungen der historischen Rechtsschule theoretisch namlich von der Ethik her zu begrunden 49 ohne der Naturrechtslehre der Aufklarung zu folgen 50 Vielmehr wollte er sich auf die uberlieferten christlichen Anschauungen stutzen 51 und vor allem mit seinem Werk dem Rationalismus einen ewigen Denkstein 52 d h Grabstein setzen Die Einleitung seines Hauptwerkes beginnt Stahl mit der lapidaren Definition Rechtsphilosophie ist die Wissenschaft des Gerechten 53 Da vorausgegangene Versuche nicht unbeachtet bleiben konnen ist der erste Band der Genese der Rechtsphilosophie gewidmet Der geschichtliche Verlauf die reelle Beschaffenheit der Menschen ist das Gericht uber die Motive aller Philosophie und sohin uber diese selbst Die Wissenschaft muss wie der Heilige in der Legende Christophorus den starksten Herrn suchen 54 es fragt sich bei jedem Systeme nicht sowohl welche Einrichtungen es fur gerecht erklare als was ihm das Gerechte sey und woher es die Kenntniss desselben schopfe 55 Beginnend mit den Griechen uber das Mittelalter und die Naturrechtslehre gelangt Stahl schliesslich nach pragmatischen Macchiavelli und Montesquieu und spekulativen Hegel und Schelling zu den Schriftstellern der Kontrerevolution sic und zur geschichtlichen Rechtsphilosophie Der zweite Band der Philosophie des Rechts erschien 1833 also nach der Julirevolution von 1830 Das Revolutionserlebnis war pragend fur Stahl 56 Die Revolution lehnte er unbedingt ab und war uberzeugt alles ware zu tun um sie zu verhindern um ihr vorzubeugen Dabei beginnt die Revolution fur Stahl bereits mit dem Rationalismus damit dass der Mensch sich nicht mehr damit begnugt Gott uber sich zu wissen sondern selbst mittels seiner Vernunft Massstabe setzen will Und wenn man dem Rationalismus seinen Lauf lasse so glaubte Stahl fuhre er zwangslaufig zur permanenten Revolution denn nachdem ja Gott schon gesturzt sein solle begnuge man sich nicht mit einer Verfassung auch nicht mit dem Sturz des Monarchen und der Errichtung einer Republik vielmehr werde schliesslich auch das Eigentum abgeschafft und alle Grundlagen der Ordnung in der Gesellschaft werden beseitigt damit auch die Freiheit des Einzelmenschen und die Menschenwurde es komme zur Holle auf Erden Also wehret den Anfangen Die Rettung sei allein der christliche Konservatismus Wie die Revolution im negativen so ist die Religion im positiven Sinne pragend fur Stahl gewesen Er wuchs ja im Haus des Vorstehers einer judischen Gemeinde religios auf Doch diese Religiositat genugte ihm bald nicht mehr Am Gymnasium wurde fur ihn der Einfluss Thierschs bestimmend dieser lutherische Protestant aus dem Umfeld des Prasidenten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Friedrich Heinrich Jacobi uberzeugte ihn und Stahl konvertierte Nicht dass er sich an das vom Katholizismus dominierte Munchen und Bayern anpasste nein er wurde Lutheraner Und spater als Professor in Wurzburg das ganz vom Katholizismus beherrscht war litt Stahl darunter und wurde unsicher Erst die Erlanger Theologie Kraffts festigte ihn wieder und formte ihn zum orthodoxen Lutheraner War er Pietist Stahl bestritt dies und so wie er den Pietismus verstand namlich als apolitisch hatte er naturlich recht denn unpolitisch war Stahl sicher nicht Auch den Vorwurf Thibauts gegen die historische Rechtsschule uberhaupt sie sei pietistisch liess er nur in dem Sinne gelten dass Pietat ihrem innersten Beweggrunde nach jene sorgfaltige Pflege der Geschichte Pietat die Bewahrung jedes eigenthumlichen Instituts die Scheu vor allem was ohne unser Zuthun geworden sei 57 Im Prinzip bekannte sich Stahl also als Anhanger der historischen Rechtsschule indem er ihr und Savigny nicht Fehler vorwarf sondern nur den Mangel an einer ethischen Fundierung durch eine Rechtsphilosophie die er selbst fur diese Richtung zu schaffen versuchte 58 Namlich dadurch dass er das historisch Gewachsene als aus dem Walten Gottes resultierend sah und den Willen Gottes als Massstab fur das Gute zugrunde legte und das Recht als Basis die gottlichen Gebote haben sollte Auf dieser Grundlage fuhrte er aus dass das Recht auch weiterhin im Sinne Gottes organisch historisch entwickelt werden solle Staat und Kirche seien Anstalten d h Institutionen von Menschen errichtet aber sie sollten einem Hoheren dienen Im Staat solle das sittliche Reich errichtet werden nicht identisch mit dem ewigen Reich Gottes aber in der Zeit in der Geschichte die Vorstufe dazu 1837 schrieb Stahl So ist der Staat der Leiter der gottlichen Einflusse auf den aussern Zustand der Menschen Er soll ihn an Gottes Statt ordnen fordern Verletzung der Ordnung strafen eben damit aber auch den sittlich vernunftigen Willen der menschlichen Gemeinschaft bewahren d i ihren Gehorsam Gottes Ordnung aufzurichten und zu handhaben 59 Ausgehend von seinem Glauben an den personlichen Gott als oberstes Prinzip postulierte Stahl auch an die Spitze des Staates eine Personlichkeit den Monarchen Dieser solle aber nicht uber dem Staat stehen sondern ihm dienen Verfassung und Gesetze einhalten und den Staat fuhren zur Erfullung der von Gott gestellten Aufgaben Nicht die logische Notwendigkeit wie Hegel sondern die freie Personlichkeit des offenbarten Gottes legte Stahl als Prinzip seiner Weltanschauung zugrunde Analog dazu setzte er wie schon im 4 Jahrhundert Eusebios von Kaisarea der Hofhistoriograph Konstantins in seiner Tricennalienrede 60 die freie Personlichkeit des Monarchen als Souveran des Staates Der Staat sei jedoch nicht Eigentum des Monarchen dieser stehe nicht uber jenem sondern sei Teil davon Staat und Monarch seien einem Hoheren verpflichtet und haben in dessen Sinn zu wirken Fundament der stark von Schelling aber auch von Hegel beeinflussten Philosophie Stahls ist der Glaube an einen personlichen Gott an einen Lenker der Geschichte Von ihm gelenkt entfaltet sich im religios sittlichen Bereich die Personlichkeit als Einzelwesen als Glaubiger in der Kirchengemeinde und als Burger in der burgerlichen Ordnung der sittlichen Welt uberwolbt vom Staat dem sittlichen Reich Letzteres werde vom Christentum normativ bestimmt Der Staat ist bei Stahl selbstverstandlich keine Vertragskonstruktion sondern die von Gott eingesetzte Obrigkeit wie der Einzelne strebe auch der Staat als Personlichkeit zum Sittlichen Es leuchtet ein dass dieser christliche Staat die hegelsche Trennung von Staat und Gesellschaft nicht kennen kann Vielmehr ist der Staat nach Art und Form seines Bestandes der Verband eines Volkes unter einer Herrschaft Obrigkeit Nach Gehalt und Bedeutung ist ein sittliches Reich Dieses Reich lebe aus der monarchischen Autoritat sei aber wiederum keine theokratische Diktatur Der Monarch sei gebunden wie er dies in der gesamten lutherischen Staatslehre seit ihren Anfangen ware Ch Link Der ethisierte Rechtsbegriff Stahls bringt Autoritat und Freiheit monarchisches Prinzip und ideelles Volk jedenfalls verbal in Balance 61 Aus der Souveranitat folge dass dem Fursten die Ausubung der Staatsgewalt ganz und unteilbar zustehe Da zur Macht die Verantwortung gehore habe der Furst auch alleinige Gesetzesinitiative Anspruch auf seine Zivilliste das Recht der Einnahmenverwendung und das Recht die Volksvertretung zusammenzuberufen Bei Verfassungskonflikten zwischen Kammer und Regierung habe er durch das absolute Veto die letzte Entscheidung Seine Pflicht sei es aber sein Interesse dem Staate unterzuordnen und die Rechte der Untertanen zu achten Fur die Untertanen ergebe sich als Pflicht Gehorsam und Liebe gegenuber der legitimen Obrigkeit Hingebung und Aufopferung fur den Staat Ihr Recht sei erstens der Anspruch auf Freiheit der Religion der Lehre des Eigentums denn der Staat als hochst unvollkommene Institution als Reich des Sundenfalls konne nur negativ nur schutzend vor allem stehen was dem Innern des Einzelnen entspringt Erfullt konnten diese Lebensverhaltnisse nur in einer hoheren Einheit werden in der von Gottes Geboten die unmittelbar in der Seele seiner Geschopfe wirkten Mit diesem negativen Status erschopften sich aber die Rechte der Untertanen nicht Da sie freie Geschopfe sind mussen sie nicht bloss gehorchen sondern auch zustimmen Der Wille des Herrschers musse zu ihrem eigenen freien Willen werden Daher forderte Stahl eine Volksvertretung die Gesetzen und Steuern zustimmen oder sie ablehnen kann die die ordnungsmassige Finanzgebarung die verfassungsmassige Durchfuhrung der Gesetze die gerechte Rechtsprechung uberwacht und so zum Wachter und Garanten der menschlichen Freiheit wird Es musse eine Volksvertretung sein daher lehnte Stahl Feudalstande ab Aber sie solle die tatsachlichen Machtverhaltnisse widerspiegeln daher war Stahl zwar fur das allgemeine aber gegen das gleiche Wahlrecht und fur ein Oberhaus Die Volksvertretung habe nicht bloss beratende sondern beschliessende Stimme und musse gehort werden Da sie auf Rechtsgrundlage stehe durfe sie Widerstand leisten aber nur passiv dieser durfe niemals bis zur Steuerverweigerung oder gar bis zur offenen Emporung getrieben werden 62 Wie Masur feststellt kommt Stahl auf diese Weise nicht eigentlich zu einer Rechtsphilosophie sondern alles was 1837 zum Abschluss gedieh war die christliche Rechts und Staatslehre 63 Und so bezeichnet ihn auch der Brockhaus Leipzig 2000 kurz und bundig als Schopfer der christlich konservativen Staatslehre Kirchenrechtslehre Bearbeiten1840 war noch in Erlangen Stahls Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten erschienen Dieses Werk hat die Rechtsphilosophie an Wirkung weit ubertroffen 64 Stahl geht davon aus dass eine wiedererstarkte Glaubigkeit Sehnsucht nach Sicherheit und fester Verfassung der Kirche mit sich bringe 65 Er stellt klar dass es in dieser Schrift nur um die Verfassung der lutherischen Kirche gehe 66 Ziel sei die Wiederherstellung der alten protestantischen Verfassungslehre 67 und der Kardinalpunkt hierbei die Stellung des Fursten zur Kirche 68 Das 1555 nach dem Augsburger Religionsfrieden als friedenspolitisches Provisorium eingefuhrte Episkopalsystem indem die Fursten statt der katholischen Bischofe die sich der Reformation verweigert hatten an die Spitze der Kirche traten 69 das durch Joachim Stephani juridisch begrundet 70 und durch Carpzow verstetigt worden aber auch unter strikte Trennung der ausseren Gewalt des Fursten von der inneren Herrschaft des Lehrstandes 71 der allein uber den Glauben zu urteilen habe gestellt war kennzeichnet Stahl als das kirchenrechtliche System der lutherischen Orthodoxie 72 Das Territorialsystem des Thomasius mit umfassender Oberherrschaft des absoluten Monarchen verwirft Stahl 73 Das Kollegialsystem lehnt er als liberal ja Analogon zur Volkssouveranitat entschieden ab 74 Stahl sieht diese drei Systeme als der jeweiligen historischen Epoche der theologischen Entwicklung der orthodoxen pietistischen und rationalistischen entsprechend 74 Nach Stahls Auffassung sollen weltliche und geistliche Gewalt nicht miteinander vermengt werden 75 und der Lehrstand mit der Gesammtgemeinde aber an ihrer Spitze das Subjekt der Kirchengewalt sein 76 wobei sich Stahl selbst auf Christoph Matthaus Pfaff als angeblichen Grunder des Kollegialsystems beruft 77 Dem evangelischen Fursten stehe zwar das Majestatsrecht uber die Kirche im Allgemeinen d h einschliesslich der tolerierten Kirchen zu 78 namlich als weltliche Gewalt als kirchliche jedoch nur in der beschrankten Weise wie sie in den ersten Zeiten der protestantischen Kirche angenommen wurde also vor Aufkommen des Absolutismus 79 Laut Stahl kommt gemass einer rein protestantischen Lehre von den drei Standen 80 dem Lehrstande dem Volke und dem Fursten jedem sein eigenthumlicher und selbstandiger Antheil an der Kirchengewalt zu damit sie in Ubereinstimmung die Kirche zusammen regieren 80 Die Konsistorien hatten sich ursprunglich auf Forderung der Reformatoren hin als Behorde fur die geistliche Gerichtsbarkeit und nicht fur die kirchliche Verwaltung gegrundet die den Bischofen uberlassen bleiben sollte 81 Sie sollten den Bischofen unterstehen und nicht aus schlichten Christen wie die reformierten Presbyterien sondern nur aus gelehrten geschaftskundigen Mannern bestehen 82 Da jedoch die Fursten nicht wie Bischofe selbst die Leitung der kirchlichen Geschafte ubernehmen konnten fiel als Notbehelf diese Aufgabe den Konsistorien zu 83 Aus dem gleichen Grund wurde das Amt des Superintendenten geschaffen der die bischofliche Funktion der Uberwachung der Pfarrer zu ubernehmen hatte So habe sich ergeben dass in den deutschen Territorialstaaten die Fursten als das Subjekt der Kirchengewalt galten nachdem sie die ganze Kirchenverwaltung wenn auch durch das Konsistorium versehen doch in Abhangigkeit unter sich hatten 84 Diese gangige Konsistorialverfassung in ihrem wahren Sinn und ihren Prinzipien zu begreifen nennt Stahl die Aufgabe seiner Schrift Diese aristokratische sei aber nicht wirklich die dem Wesen der protestantischen Kirche und der christlichen Kirche uberhaupt entsprechende Verfassung Eine solche Verschrankung von Kirche und Staat bei der das Staatsoberhaupt zugleich das Subjekt der Kirchengewalt war mochte fur die Zeit unmittelbar nach der Revolution angebracht gewesen sein durch sie habe aber die Kirche keinerlei eigene Gewalt und Reprasentation ausser durch den Staat 85 Das Konsistorium habe den Status einer staatlichen Behorde und durch diese Einverleibung der Kirche in den Staat sei alle Selbstandigkeit der Kirche beseitigt 86 Ferner sei das Kirchenregiment ausschliesslich Sache der Landeskirche und diese sei abgetrennt vom Ganzen der protestantischen resp evangelischen Kirche eingerichtet 87 Dies sei auch nicht im Sinne der Reformation denn diese habe zu zwei anderen Verfassungsformen gefuhrt der episkopalen und der presbyterialen 88 Die presbyteriale Verfassung moge dem gemeindlichen 89 Charakter angemessen sein der die Reformierte Kirche prage doch die episkopale sei vorzuziehen und ganz dem Charakter der Kirche entsprechend 90 Unter der bleibenden Autoritat der Bischofe die ihr Amt wie einst die Apostel lebenslang ausuben sollten dann Lehr und Laienstand an der Lenkung der Kirche mitwirken 91 Im Unterschied zur Konsistorialverfassung waren bei einer bischoflichen Verfassung die Bischofe wirklich das Subjekt der Kirchengewalt nicht die Landesherren 92 Diese Forderung Stahls nach Einfuhrung des bischoflichen Systems fur die evangelischen Landeskirchen konnte nicht erfullt werden solange die evangelischen Fursten die Macht hatten die Souveranitat auch uber die Kirche zu beanspruchen Ganz dazu passend hat Stahl schliesslich 1859 in seiner entscheidenden kirchenpolitischen Arbeit Die lutherische Kirche und die Union Eine wissenschaftliche Erorterung der Zeitfrage die Bedenken der den Unionsbestrebungen der preussischen Konige zunehmend unversohnlicher gegenuberstehenden lutherischen Neuorthodoxie reprasentativ zugespitzt und wurde auch in dieser Frage ihr massgeblicher Advokat 93 Rezeption BearbeitenZeitgenossische Kritik Bearbeiten Schon von Stahls Zeitgenossen gab es Kritik Der Historiker und Politiker Friedrich Christoph Dahlmann kritisierte nach Klaus von Beymes Meinung durchaus zutreffend Stahl wolle die Freiheit nur in homoopathischen Tropfenteilchen gewahren 94 Der liberale Politiker und Staatswissenschaftler Robert von Mohl zahlte Stahl zu den Gegnern des Rechtsstaats und Befurwortern einer Theokratie 95 Eduard Wippermann widmete in seinem 1851 erschienenen Werk Die altorientalischen Religionsstaaten Stahl einen Anhang 96 weil er ihn als den Reprasentanten der Lehre vom christlichen Staat sah der als Einziger diese Doctrinen in einem umfassenden Systeme wissenschaftlich verarbeitet hat und stellte fest am leichtesten regiere es sich im Religionsstaate Auch der Staatsrechtler Rudolf Gneist meinte ironisch dass Stahls Personlichkeit und Lebensfuhrung in scharfem Gegensatze zu der seiner Parteigenossen stand 97 Feuerbach Bearbeiten Ludwig Feuerbach widmet 1835 in seinen Erlauterungen und Erganzungen zum Wesen des Christentums Stahl eine Kritik der christlichen Rechts und Staatslehre von Fr Jul Stahl 1835 98 Er macht sich uber ihn lustig Der Verfasser geht namlich bei seiner Philosophie von den Principien des Christenthums aus und er musste daher nachdem er die Splitter in den Augen der Andern aufgezeigt hat die Balken in seinem eignen Auge offentlich zur Schau tragen umso mehr als eben gerade diese Balken die einzigen festen Stutzen seines philosophischen Gebaudes sind 99 Hart geht Feuerbach ins Gericht mit der sogenannten positiven Philosophie Obwohl sie die schwachsinnigste Mystik von der Welt ist obwohl sie in ihrem innersten Grunde den stockfinstersten Obscurantismus birgt und die directe Vernichtung des Princips wahrhafter Wissenschaft und Vernunfterkenntniss in sich enthalt macht sie doch sich und Andern sei es nun absichtlich oder unabsichtlich einen blauen Dunst von Philosophie vor 100 Und ihr oberstes Princip selbst wenn wir durch ihre Machinationen und die sophistischen Intriguen ihrer unbestimmten ausweichenden nie bei der Klinge bleibenden aalsschlupfrigen schlupfwinklichen Methode hindurch mit penetranten Blicken ihr auf den Grund schauen und die Sache in geraden deutschen Worten beim rechten Namen nennen wollen ist nichts als der von der Vernunft abgetrennte durch sie nicht bestimmte fur sich selbst als Realitat fixierte Wille d h die absolute Willkur die unter dem schonen Namen der Freiheit als das hochste Wesen auf den Thron gesetzt wird Sonst nahmen die Menschen nur in ausserordentlichen Fallen nur da wo sie auf Facta stiessen welche sie von unzureichenden Principien ausgehend nicht mit der Vernunft in Uebereinstimmung bringen konnten zu dem Willen Gottes ihre Zuflucht und nannten daher denselben offenherzig genug den Zufluchtsort der Unwissenheit das Asylum ignorantiae Jetzt aber wird das Asyl der Ignoranz sogar zum Princip der Wissenschaft gemacht 101 Idolatrie Gotzendienst ist der Geist der positiven Philosophie ihr Erkenntnissprincip besteht in nichts Anderm als das Bild einer Sache fur die Sache selbst zu nehmen um dann hintendrein wieder aus dem Bilde als dem Urbilde die reale Sache als das Nachbild zu construiren Aber was ist Inconsequenz fur den Verf Er hat ja von Vorne herein allen Vernunftzusammenhang alle Nothwendigkeit als eine lastige Burde sich vom Halse geworfen und der Willkur Thur und Thor geoffnet 102 Kaiserreich Bearbeiten Der konservative Historiker Heinrich von Treitschke bescheinigte Stahl er sei ganz zum Christen und Deutschen geworden nannte ihn Wegbereiter der nationalen Einheit und den einzigen grossen politischen Kopf unter allen Denkern judischen Blutes 103 Im Wilhelminischen Kaiserreich hatte sich der Rechtspositivismus durchgesetzt und Stahl war weitgehend vergessen 104 fand allenfalls historisches Interesse etwa bei Erich Kaufmann 105 wahrend Laband in seinem Staatsrecht des Deutschen Reiches 1876 Stahl keinerlei Beachtung schenkte 104 Unterschiedlich war die Bewertung seiner Lehren in der Weimarer Zeit NS Zeit Bearbeiten Im nationalsozialistischen Deutschland verurteilten Reichsinnenminister Hans Frank folgend u a Johannes Heckel Der Einbruch des judischen Geistes in das deutsche Staats und Kirchenrecht durch Friedrich Julius Stahl 106 107 und Edgar Tatarin Tarnheyden wegen Staatsmachtzerstaubung den Artfremden Stahl 108 sowie Carl Schmitt dem Stahl Jolson wie er ihn stets nannte als der Kuhnste in einer judischen Front galt 109 der Preussen paralysiert und den Sturz der Hohenzollern verschuldet haben sollte Dagegen ausserten sich Schriftsteller im Exil positiv oder differenziert zu Stahls Lehren der junge Peter F Drucker veroffentlichte einen lobenden Essay uber Stahl im April 1933 in Tubingen kurz bevor er Deutschland verlassen musste 110 Seit 1945 Bearbeiten Nach 1945 finden Stahls Doktrinen neben Kritik noch bis in die 1960er Jahre hinein Anklang bei christlich konservativen Politikern Historikern wie Hans Joachim Schoeps 111 und lutherischen Kirchenvertretern wie Otto Dibelius 112 Die Reflexion der Ursachen und Folgen des Zusammenbruchs Deutschlands fuhrte auch dazu Stahl erneute Aufmerksamkeit zu widmen Denjenigen die meinten er habe im Gefolge Hegels und als Vorlaufer Bismarcks den autoritaren deutschen Obrigkeitsstaat legitimiert und dadurch der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft vorgearbeitet traten diejenigen entgegen die ihn als christlichen Naturrechtler als einen Theoretiker des Rechtsstaates und als einen christlichen Grundsatzen verpflichteten gemassigt konservativen Politiker wurdigten und ihn fur ihre Losungsvorschlage zur Neugestaltung der westdeutschen Sozietat und ihrer Staatlichkeit in Anspruch nahmen Die Vertreter dieser Auffassung einigte eine religios weltanschauliche Grundhaltung die sich schon in den genannten Urteilen uber Stahl am Ausgang der Weimarer Republik angekundigt und die sich dann im gemeinsamen Widerstand gegen die nationalsozialistischen Machthaber gefestigt hatte Ihre politische Heimat wurde die Christlich Demokratische Union 113 Fritz Fischer 114 hob 1949 besonders die Gefahrlichkeit der scheinliberalen Zugestandnisse in Stahls Staatslehre hervor mit Hilfe seines Verfassungskompromisses sei die notwendige parlamentarische Reform des deutschen Regierungssystems bis zum Ende des Ersten Weltkrieges verhindert worden Seine obrigkeitlichen Anschauungen hatten das Denken der massgeblichen konservativen protestantischen Fuhrungseliten Preussen Deutschland im Staate in der Kirche in der Gesellschaft und an den Universitaten bis zum Ersten Weltkrieg und daruber hinaus massgeblich bestimmt und dadurch zum Untergang der Weimarer Republik mit seinen Folgen beigetragen Die Geschichte der Gegenrevolution der Wissenschaft war nicht mit F J Stahl sie war 1918 noch nicht abgeschlossen 115 Dieter Grosser 116 wurdigte Stahls Staatslehre 1963 als wesentlichen Beitrag zur Bewaltigung der staatstheoretischen und verfassungspolitischen Probleme seiner Zeit und erkannte ihren rechtsphilosophischen Grundlagen daruber hinaus einen bleibenden wissenschaftlichen Wert zu Insbesondere arbeitete er die religios ethische rechtliche und politische Struktur des Sittlichen Reiches von personlichem Charakter des Zentralbegriffs der Stahlschen Rechts und Staatsphilosophie heraus und fuhrte die Spannungen in Stahls System auf die Verwurzelung seines Denkens in den unterschiedlichen reaktiven politischen Stromungen der Restauration der Philosophie Schellings und der Theologie Luthers zuruck 117 Dagegen stellte 1967 Robert Adolf Kann 118 fest Stahl habe lediglich das konservative Gedankengut seiner Zeit systematisiert und ihren Bedurfnissen angepasst Seine Ideen die schon zu seinen Lebzeiten uberholt gewesen seien gingen in ihrem Kern nicht uber die mittelalterliche Zwei Schwerter Lehre hinaus 119 Martin Greiffenhagen 120 charakterisiert Stahl 1977 als Vertreter eines autoritaren obrigkeitlich institutionellen Staats und Kirchenverstandnisses Seine Anschauungen ebenso wie die Doktrinen seiner Vorganger Parteigenossen und Nachfolger seien durch ihre eigene Geschichte widerlegt 121 Zusammenfassend stellte H J Wiegand 1980 fest Stahl ist nicht tot er hat ein Vermachtnis hinterlassen das seine Erben bis heute beschwert 122 Sehr grundlich und kritisch hat Christian Wiegand 1980 das Werk Stahls untersucht und wirft ihm vor Immanuel Kants kritische Erkenntnistheorie und seine Transzendentalphilosophie nicht verstanden zu haben 123 sondern auf einem vorkritischen Standpunkt dahinter zuruckgeblieben und daher auch nicht fahig gewesen zu sein den Deutschen Idealismus zu verstehen 124 Deshalb erklare sich Stahls Polemik namlich der aggressive Zweifel dass Hegel erreicht hat was er erreicht zu haben behauptet daraus dass Stahl auf seiner eigenen vorkritischen Ebene das wirkliche als vernunftig und das vernunftige als wirklich zu erkennen hofft 125 Wiegand bezeichnet Stahls Wirken als eine der neben Burke und Taine einflussreichsten philosophischen Abwehrkampagnen gegen die Ereignisse von 1789 126 Er betreibe eine Generalabrechnung gegen das System der Revolution 127 Nach Stahls eigenem Verstandnis bedeutet ihm Revolution die bestimmte politische Lehre welche seit 1789 als eine weltbewegende Macht die Denkart der Volker erfullt und die Einrichtungen des offentlichen Lebens bestimmt 128 Und die Deduktion aus dem Willen des Menschen sei immer revolutionar 129 Schon fruh habe Stahl sich selbst entlarvend ein fur das Erkenntnis Interesse Anliegen geradezu klassisches Stuck formuliert 130 Kein System bildet sich selbst sondern es wird von Menschen gebildet Es muss daher irgend ein Trieb ein Interesse in der menschlichen Natur seyn durch welches es hervorgebracht wurde und auch in der Dauer sein Daseyn erhalt Seine Grundannahme kann ihrer Natur nach nicht erst durch Schlusse ermittelt werden die sie ja gerade voraussetzen sondern sie ist nicht anderes als eben jenes Interesse welches der Denker in seinem Inneren findet Durch die Grundannahme aber wird immer die wissenschaftliche Methode bestimmt die Art anzunehmen zu schliessen zu beweisen somit das ganze System Friedrich Julius Stahl Philosophie des Rechts 1 Auflage 1830 Band I S 5 Vorwort Das Ziel die Revolution zu bekampfen bestimmt Stahls ganzes Tun seine schriftstellerische seine akademische und seine politische Tatigkeit Deshalb agitiert debattiert und polemisiert er gnaden und kompromisslos Wiederholt stellt Wiegand fest dass das einzige bei ihm Stahl wesentliche Schriftwort Rom 13 131 ist mit dem er das monarchische Prinzip begrundet Insbesondere hat die Obrigkeit Ansehen und Gewalt von Gott Sie ist von Gottes Gnaden 132 Die Herausarbeitung des Tatsachlichen des Unjuristischen am monarchischen Prinzip gleichsam die rechtlich verburgte Eingriffsbefugnis in rechtsfreie Raume durch den Monarchen stellt Stahls Hauptverdienst um diesen Begriff dar 133 Mit dem Slogan In dubio pro rege 134 fasst Stahl selbst seinen Pseudokonstitutionalismus 135 zusammen wobei ihm Gott und Religion als Waffen des Anti Demokratismus fungieren denn die wesentlichste Bestimmung des christlichen Staates am Christentum erscheine als Behauptung von dessen entschiedenem Abstand zur Demokratie 136 Wie die radikalsten franzosischen Revolutionare einst das hochste Wesen verwendet also auch Stahl den ausserweltlichen Gott als Mittel der Politik 137 Doch die entscheidende Opposition vermutete Stahl zu Recht bei der Idee vom Rechtsstaat um die er nicht unverdient sei 138 Er hohle ihn aber aus zum unpolitischen Formprinzip mit verfassungsprinzipieller Ausgrenzung von Freiheitsraumen dass er in sich ziemlich genau das Gegenteil dessen enthalte was heutige Staatsrechtslehrer mit dem Begriff verbinden und bewahre die inhaltsleere Formseite des Staates wogegen dieser inhaltlich als christlich und als sittliches Gemeinwesen behauptet werde 139 Und Wiegand stellt schliesslich die Frage ob die Einsetzung des preussischen Souverans und seines Kultusministeriums als Schiedsstelle uber die Christlichkeit religioser Gruppen nicht betreibt was sie zu bekampfen vorgibt namlich dreiste Blasphemie 139 Die Theologische Realenzyklopadie stellt 1998 gar die beiden prototypischen politischen Handlungstheorien der Revolution der Revolutionstheorie Karl Marx und ihres konservativ ruckspiegelnden Gegenentwurfes von F J Stahl einander diametral gegenuber Beiden diene die Idee einer permanenten Revolution als Ausgangs und Zielpunkt der geschichtlichen Konstruktion 140 Allerdings sehe Marx die Revolution als okonomisch soziales Phanomen Stahl hingegen vor allem als staatsrechtliches Fur Marx sei die Revolution Mittel der Befreiung und Emanzipation des Menschen solle uber partikulare Revolutionen in die Weltrevolution munden und zum Paradies der klassenlosen Gesellschaft des Kommunismus fuhren und sei daher mit allen Mitteln anzustreben Dagegen sei fur Stahl die Revolution das Ubel schlechthin Aufbegehren gegen Gott Dieses fuhre den revolutionaren Verfall eskalierend durch das rationalistische liberale demokratische und sozialistische Stadium zur Holle auf Erden und sei darum von Anfang an zu vermeiden und zu bekampfen So haben die Revolutionstheorien Marx und Stahls in ihrem universalhistorischen Ansatz unter Einschluss politisch sozialer ethischer Anweisung und in ihren Konsequenzen fur die gesellschaftliche Funktion der Religion jenen spannungsvollen Paradigmenrahmen geschaffen innerhalb dessen sich die politische Revolutionstheorie der Moderne seither definiert und bewegt 140 Noch 2009 141 und 2010 142 konstatiert Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser Schnarrenberger kritisch dass nach Stahl alle Obrigkeit und die Gewalt der Konige von Gott ist und aller Gehorsam gegen die Gesetze und gegen die oberste Staatsgewalt auf dieser gottlichen Grundlage und Autoritat beruhen soll dass der Scheinkonstitutionalismus und Scheinparlamentarismus vor allem des Kaiserreichs geradezu die Voraussetzung fur die Bildung und Verfestigung eines historisch blinden in seinen Machtbefugnissen unbeschrankten rigid obrigkeitsstaatlichen Regierungssystems in Deutschland gewesen ist und dieses organische konservative und romantische Staatsverstandnisses beschreibe einen Staat von eigener Machtvollkommenheit dessen Handlungsspielraume allenfalls einer moralischen keinesfalls aber einer vorgegebenen rechtlichen Begrenzung unterliegen Im Klartext Dieser Staat darf wenn er will alles Und sie stellt ferner fest dass die wesentlichen Elemente der Staatslehre Carl Schmitts ganz und gar in der Konsequenz der auf die Monarchie bezogenen Staatslehre des 19 Jahrhunderts oder anders ausgedruckt ganz in der Linie des organischen konservativen oder romantischen Staatsverstandnisses lagen und so weilen sie bis heute unter uns die Vertreter eines omnipotenten machtvollkommenen Staates Rechtsstaat Bearbeiten Insbesondere auf dem Gebiet der Rechtsstaatlichkeit wird Stahls unumstritten grosser Einfluss sehr unterschiedlich bewertet Seine beruhmte Definition beginnt fanfarenhaft mit dem lapidaren Postulat Der Staat soll Rechtsstaat sein Aber diesem Fanal folgt allerdings eine sprachlich keineswegs eingangige aber rhetorisch dennoch bemerkenswerte Erklarung schreibt Sobota 143 und legt dar wie Stahl in schillernder Sprache ein Labyrinth konstruiert Den letzten Halbsatz der Rechtsstaat bedeute nicht Ziel und Inhalt des Staates sondern nur Art und Charakter dieselben zu verwirklichen hat Carl Schmitt isoliert 144 145 um Stahl zu denunzieren er habe einen formalen Rechtsstaatsbegriff eingefuhrt Andere haben diesen Vorwurf ubernommen obwohl aus Stahls Definition das Gegenteil hervorgeht Uberhaupt sind fur ihn ethische Grundsatze wichtiger als Gesetze Stahl hat dem Positivismus der historischen Rechtsschule ja gerade die ethische Grundlage des gottlichen Willens zugeschrieben Dieser steht bei ihm uber Recht und Staat Durchaus erkannt und anerkannt haben dies Sobota 146 wie schon Peter F Drucker der Stahls ethisch begrundetes Rechtsverstandnis dem skrupellos pragmatischen des Nationalsozialismus als vorbildlich gegenuberstellte 147 Aus der engen Verbindung von Religion und Staatsrecht bei Stahl ergibt sich ein weiterer Aspekt Folgt man Carl Schmitt der hier Recht hat dann sind vielleicht nicht alle aber doch zentrale Begriffe des modernen Staatsrechts nur sakularisierte theologische Begriffe 148 schreibt F W Graf der ohne Stahl zu nennen noch darauf hinweist dass auch Georg Jellinek 1893 in einem Vortrag zeigen will wie die von theologischen Voraussetzungen ganz unabhangige moderne Staatslehre Jahrhunderte hindurch von der Vorstellung des Adam beherrscht ist oft ohne es zu ahnen 149 Spatestens seit dem Vormarz als Kirchenhistoriker die ethischen Konzeptionen der beiden protestantischen Konfessionen komparatistisch analysierten und zugleich bleibende Differenzen zur romisch katholischen Ethik profilierte ist gut bekannt dass sich in ethischen Fragen die genannten christlichen Konfessionsparteien mindestens so sehr unterscheiden wie in dogmatischen Lehren 150 Gunter Durig einer der Verfasser des lange massgeblichen Kommentars zum Grundgesetz schreibt 1952 in einem Aufsatz in der Juristischen Rundschau dass seit jeher der Begriff Personlichkeit ein fester Begriff der christlich philosophischen Anthropologie der christlichen Gesellschaftslehre und der Moraltheologie 151 sei Die Germanen hatten allen Volkern die romantische Idee der Freiheit voraus gehabt aber das Christentum habe den Einzelnen wirklich frei gemacht indem es ihn als Personlichkeit der innerlich begrundeten Gemeinschaftsbindung unterworfen hat 152 Das alles erinnert sehr an Stahls christlich romantische Rechts und Staatslehre Gemass seiner Sakralisierung sozialer und politischer Institutionen gelten als Schopfungsordnung im theologischen Diskurs des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts zunachst die Ehe und die Familie aber auch der Staat beziehungsweise das weltliche Regiment ist fur Protestanten eine gute Ordnung Gottes 153 Siehe auch Rechtsstaatsbegriff Forschungskontroverse Gab es eine Etappe der Formalisierung des Rechtsstaatskonzeptes Nachwirkung BearbeitenDie Luckentheorie Bearbeiten Anwendung der Luckentheorie die auf Stahl zuruckgeht war der Versuch Otto von Bismarcks den preussischen Verfassungskonflikt im Sinne des Konigs zu losen Stahl und Bismarck vertraten die Auffassung dass in allen staatsrechtlichen Fallen zu denen in der Verfassung keine explizite Regelung getroffen war der Monarch als Souveran und nicht das Parlament die Kompetenz besasse diese Verfassungslucke in einer Entscheidung nach eigenem Gutdunken zu fullen Konstitutionelle Monarchie Bearbeiten Die Konstitutionelle Monarchie von Stahl auch als institutionelle Monarchie bezeichnet mit einer Verfassung gemass dem monarchischen Prinzip hat er nicht erfunden aber bei ihrer Realisierung und Ausgestaltung in Preussen theoretisch wie praktisch parlamentarisch wichtige Arbeit geleistet Diese Monarchieform nimmt eine Zwischenstellung ein zwischen der Parlamentarischen Monarchie der nordwesteuropaischen Staaten mit dem Parlament als entscheidender Institution und der absoluten Monarchie wie sie in Russland bis 1917 bestand Dem preussisch deutschen Modell schlossen sich die sudostlich gelegenen Staaten der Balkan wie auch die der Iberischen Halbinsel bis zum Ersten Weltkrieg an 154 Selbst in Japan wurde bei der Entwicklung der Verfassung von 1889 auf den deutschen Konstitutionalismus und neben Georg Jellinek auch auf Stahl zuruckgegriffen indem das Verstandnis vom Staat als juristischer Person als Kompromiss zwischen Furstensouveranitat und Volkssouveranitat in Deutschland eine vollstandige Entwicklung der Volkssouveranitat verhindert hat dagegen in Japan dasselbe Konzept einer vollstandigen Entwicklung der Furstensouveranitat entgegenstand 155 Noch 2011 gab der marokkanische Konig Mohammed VI seinem Volk eine Verfassung die der konstitutionellen Monarchie entspricht Der Politiker Bearbeiten Daraus dass die Bewertung Stahls und seines Wirken so umstritten ist lasst sich der Schluss ziehen dass es nicht um objektive Wissenschaft geht sondern um subjektiv politische Beurteilung Er beklagte einmal die Philosophen sahen ihn als Juristen an und die Juristen als Philosophen er wolle aber weder halber Jurist noch halber Philosoph sein 156 Nun er ist eben ganz und gar Politiker und Parlamentarier gewesen Er versuchte die Monarchie zu erhalten indem er sie anpasste durch scheinbare Aufnahme der neuen Idee des Konstitutionalismus und brachte diese in eine Form die die Herrschenden bereit waren zu akzeptieren weil so ihre Macht erhalten wurde Stahl hat seine Staatslehre trotz ihrer scheinbar transzendenten Begrundung fur seine politische Tatigkeit nicht nur eingesetzt sondern geschaffen in der Absicht die unvermeidliche Entwicklung abzubremsen Als einem historisch Denkenden musste ihm bewusst sein dass nichts bleibt wie es ist sondern alles sich verandert Deshalb gehorte zu Stahls Konzept auch dessen Weiterentwicklung die er jedoch versaumte weil er entsprechend seinem monarchischen Prinzip stets zur Nachgiebigkeit gegenuber den Wunschen des Konigs bereit sein musste Im Gegensatz zu Landsberg der Stahl als Mann aus Einem Guss dessen erstes Werk mit seinem letzten dessen Theorie mit seiner Praxis einheitlich zusammenklingen 157 bezeichnet zeigt Christian Wiegand begrundeten Zweifel an der Identitat zwischen dem bayerischen und dem preussischen Stahl 158 und spricht von Zweihalftigkeit des Stahlschen Welt Staats und Kirchengebaudes fur die ihm die Grundbegriffe Historische Ansicht und Christliche Weltanschauung stunden 159 Zu diesem Mangel an Kontinuitat von Stahls Prinzipientreue kam dass die herrschende Schicht des grossgrundbesitzenden Adels einschliesslich der aus ihr hervorgehenden hohen Offiziere Richter und Beamten nicht den moralischen Anforderungen genugte die Stahls sittliches Reich an sie stellte Sie hatten nicht das Wohl des Ganzen im Auge und verscharften durch ihren Klassenegoismus die soziale Frage 160 Vollends ihre Ablehnung der Republik nach 1918 schwachte diese von Anfang an und trug schliesslich zum Untergang bei In der Tat ist Stahls Theorie nicht tief nicht philosophisch begrundet sondern basiert auf seiner christlich religiosen Orientierung ist gebunden an die impliziten normativen Leitvorstellungen seiner Kultur 161 Da Stahl wie schon Masur s o feststellte eigentlich keine Rechtsphilosophie vorlegte sondern eine Staatslehre ist er eben nicht Philosoph sondern Politiker und Parteiideologe Dies geht auch daraus hervor dass er in seiner Philosophie des Rechts Wert darauf legte keine Terminologie zu verwenden sondern s o allgemeinverstandlich zu schreiben Dem Journalisten und Schriftsteller Julius Rodenberg erscheint der Universitatslehrer Stahl im Nachhinein wie Einer der auf der politischen Buhne steht nicht auf dem Katheder der sich der Macht seiner Rede bewusst ist und sie gebrauchen will 162 Auch Max Lenz schrieb uber Stahl Politik war was er als Lehrer wie als Mitglied der Fakultat und als Schriftsteller trieb seine Vorlesungen glichen nach Inhalt und Form den Vortragen und Reden die er in den Parlamenten und den Versammlungen seiner Partei hielt so waren sie berechnet und so wurden sie aufgenommen bekampft und bewundert Nur von diesem Interesse waren Themata und Durchfuhrung seiner Bucher diktiert schon in Erlangen und vollends in Berlin wo er uberhaupt nichts anderes neu geschrieben hat als Broschuren und Streitschriften die zur Sammlung seiner Anhanger und zur Bekampfung seiner Gegner bestimmt waren 163 Auch Hamburger sieht es so Wahrend der 20 Jahre seiner Professur in Berlin lehrte er hauptsachlich das was er in der Ersten Kammer und dann im Herrenhaus betrieb Politik In seinen offentlichen Vorlesungen uber die Parteien in Staat und Kirche und uber die englische Verfassung sassen im Auditorium maximum zu seinen Fussen dicht gedrangt neben Studenten Theologen hohe Staatsbeamte Richter und Offiziere jeden Ranges 164 Ferner passt hierzu dass er ein anerkannt guter Redner und gewandter Dialektiker war 165 166 Stahl selbst sah seine Aufgabe darin Zusammenhange auf den Punkt zu bringen 167 Und er tat dies auch mit Schlagworten und Zuspitzungen mit einpragsamen Losungen wie z B Autoritat statt Majoritat 168 169 und Nicht zuruck sondern hindurch Und mit witzigen Vergleichen z B des Konigs in der parlamentarischen Demokratie mit dem Knopf auf der Kirchturmspitze erhaben aber unwichtig 170 Andererseits war er in manchem durchaus ein untypischer Politiker Stahl obwohl nicht vermogend verwaltete drei Ehrenamter als Mitglied des Herrenhauses des Staatsraths und des Ober Kirchenraths und nur als Professor an der Universitat bezog er ein sehr massiges Gehalt 171 Ueberblicken wir schriftstellerische und politische Thatigkeit Stahl s so steht er vor uns als Mann aus Einem Guss dessen erstes Werk mit seinem letzten dessen Theorie mit seiner Praxis einheitlich zusammenklingen Als wesentlich hiermit ubereinstimmend wird uns auch seine Lebensfuhrung geschildert burgerlich einfach in seinen Sitten peinlich hoflich gegen Jedermann fein und liebenswurdig im naheren Umgange und von unermudlichem Fleiss in gewahlter schwarzer Kleidung den Eindruck des vornehmen juristischen Professors demjenigen des Geistlichen annahernd ohne Pathos aber mit scharfer Stimme redend so bildete der ein stilles und gluckliches Familienleben fuhrende kleine zarte den Typus seine Abstammung in der ausseren Erscheinung deutlich aufweisende Mann gegen die Mitglieder der Partei deren fuhrender Geist er zu Lebzeiten gewesen und deren geistiger Heros er geblieben ist einen Gegensatz von geradezu weltgeschichtlicher Ironie Er selbst scheint nichts derart empfunden zu haben in dieser unerschutterten Sicherheit lag ein gutes Theil seiner Kraft 172 Differenziert hat Ernest Hamburger geurteilt namlich dass Stahl zwar als einer der Ersten gegen das Prinzip des laissez faire die Sturmfahne erhob Karl Rodbertus der Vater des Staatssozialismus erklart von ihm am meisten gelernt zu haben Stahl behauptete einen wichtigen Platz unter den Denkern die die konservative Partei mit sozialen Gedanken vertraut gemacht haben 173 und Ein Vorlaufer des Nationalsozialismus war Stahl nicht 174 aber auch Stahl hat dem preussischen Junkertum das geistige Rustzeug geschmiedet mit dessen Hilfe es seine Zeit zu uberdauern vermochte Er hat es dadurch instand gesetzt Preussen und Deutschland auf einen tragischen Irrweg und schliesslich zusammen mit anderen unheilvollen Kraften von Katastrophe zu Katastrophe zu fuhren Das Lebenswerk des hochbegabten Mannes brachte Deutschland keinen Segen 175 und sogar Er hat in unheilvoller Weise den Graben zwischen Deutschland und Westeuropa vertieft 176 Fazit Bearbeiten Schliesslich bleibt fraglich ob der Realpolitiker Stahl indem er sich in Theorie und Praxis an die Verhaltnisse und Sachzwange anpasste um uberhaupt Gehor bei den Machtigen zu finden tatsachlich den Lauf der Geschichte Deutscher Sonderweg wesentlich mitbestimmte oder allenfalls Details der scheinbar unabanderlichen Entwicklung der Dinge lediglich geringfugig in Nuancen mitbeeinflusste Die Beurteilung seines historischen Wirkungsgrads hat oftmals mit Antisemitismus zu kampfen So hat etwa Bismarck fur den Stahl eigentlich nur eine rhetorisch und wegen ihres Ansehens brauchbare Marionette war 177 obwohl er seine Redlichkeit ohne jede Streberei und Byzantinismus 178 und seinen Intellekt 179 lobte doch schon Ende der 1840er Jahre festgestellt Er ist doch nur ein Jude Fuhrer Fahnentrager ist er weil der Prasident Gerlach ihm zur Seite steht 180 Werke BearbeitenUber Ehre als Triebfeder der neuern Monarchie In Ferdinand Herbst Ideale und Irrthumer des academischen Lebens in unserer Zeit oder der offene Bund fur das Hochste im Menschenleben Zunachst fur die teutsche studierende Jugend Metzler Stuttgart 1823 S 228 237 Grundriss zu Vorlesungen uber Philosophie des Rechts s n Munchen 1829 Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Verlag der akademischen Buchhandlung J C B Mohr Heidelberg 1830 1837 Band 1 Die Genesis der gegenwartigen Rechtsphilosophie 1830 Band 2 Abtheilung 1 2 Christliche Rechts und Staatslehre 1833 1837 Auszuge daraus in Restauration und Fruhliberalismus 1814 1840 Hrsg v Hartwig Brandt Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1979 Freiherr vom Stein Gedachtnisausgabe Quellen zum politischen Denken der Deutschen im 19 und 20 Jahrhundert 3 S 352 354 S 366 376 Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Theodor Blasing Erlangen 1840 Digitalisat De matrimonio ob errorem rescindendo commendatio quam pro loco in iurisconsultorum Berolinensium ordine rite obtinendo Trowitzsch Berlin 1841 Antrittsprogramm Vortrag uber Kirchenzucht Gehalten in der Pastoral Conferenz zu Berlin am 22 Mai 1845 Ludwig Oehmigke Berlin 1845 Digitalisat Das monarchische Prinzip Eine staatsrechtlich politische Abhandlung Mohr Heidelberg 1845 Auszuge daraus in Vormarz und Revolution 1840 1849 Hrsg v Hans Fenske Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1976 Freiherr vom Stein Gedachtnisausgabe Quellen zum politischen Denken der Deutschen im 19 und 20 Jahrhundert 4 S 143 155 ISBN 3 534 04838 5 Fundamente einer christlichen Philosophie Abdruck des ersten Buches meiner Philosophie des Rechts zweiter Auflage mit Zugabe neuer Kapitel Mohr Heidelberg 1846 Digitalisat Der christliche Staat und sein Verhaltnis zu Deismus und Judentum Eine durch die Verhandlungen des Vereinigten Landtags hervorgerufene Abhandlung Oehmigke Berlin 1847 Die Revolution und die constitutionelle Monarchie Eine Reihe ineinandergreifender Abhandlungen Wilhelm Hertz Berlin 1848 Digitalisat Rechtswissenschaft oder Volksbewusstsein Eine Beleuchtung der von Herrn Staatsanwalt von Kirchmann gehaltenen Vortrags Die Werthlosigkeit der Jurisprudenz als Wissenschaft In Janus Heft 4 1848 ZDB ID 514669 0 S 119 150 Sonderabdruck Albert Forstner Berlin 1848 Digitalisat Die deutsche Reichsverfassung nach den Beschlussen der deutschen National Versammlung und nach dem Entwurf der drei koniglichen Regierungen beleuchtet Wilhelm Hertz Berlin 1849 Digitalisat Reden Aus den Verhandlungen der preussischen Ersten Kammer und des Volkshauses des Deutschen Unions Parlaments 1849 und 1850 Wilhelm Hertz Berlin 1850 Was ist die Revolution Ein Vortrag auf Veranstaltung des evangelischen Vereins fur kirchliche Zwecke am 8 Marz 1852 gehalten Wilhelm Schultze Berlin 1852 Digitalisat Der Protestantismus als politisches Prinzip Vortrage zu Berlin Marz 1853 Wilhelm Schultze Berlin 1853 2 unveranderte Auflage ebenda 1953 Neudruck der 2 unveranderten Auflage Berlin 1853 Scientia Verlag Aalen 1987 ISBN 3 511 10061 5 Friedrich Wilhelm der Dritte Gedachtnissrede gehalten am 3 August 1853 Wilhelm Hertz Berlin 1853 Die katholischen Widerlegungen Eine Begleitungsschrift zur vierten Auflage meiner Vortrage uber den Protestantismus als politisches Princip Wilhelm Schultze Berlin 1854 Digitalisat Ausfuhrungen uber das Ehescheidungsgesetz Wilhelm Hertz Berlin 1855 Digitalisat Parlamentarische Reden von Friedrich Julius Stahl Herausgegeben und mit einleitenden Bemerkungen versehen von J P M Treuherz Hollstein Berlin 1856 Daraus Auszug aus der Rede gegen den Liberalismus vom 15 April 1850 in Der Weg zur Reichsgrundung 1850 1870 Hrsg v Hans Fenske Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1977 Freiherr vom Stein Gedachtnisausgabe Quellen zum politischen Denken der Deutschen im 19 und 20 Jahrhundert 5 S 33 36 Wider Bunsen Wilhelm Hertz Berlin 1856 Digitalisat Die lutherische Kirche und die Union Eine wissenschaftliche Erorterung der Zeitfrage Wilhelm Hertz Berlin 1859 Zum Gedachtniss Seiner Majestat des hochseligen Konigs Friedrich Wilhelm IV und seiner Regierung Vortrag gehalten im evangelischen Verein zu Berlin am 18 Marz 1861 Wilhelm Hertz Berlin 1861 Digitalisat des Dritten Abdrucks Siebzehn parlamentarische Reden und drei Vortrage Nach letztwilliger Bestimmung geordnet und herausgegeben Wilhelm Hertz Berlin 1862 Digitalisat Die gegenwartigen Parteien in Staat und Kirche Neunundzwanzig akademische Vorlesungen Wilhelm Hertz Berlin 1863 Digitalisat Stahl und Rotenhan Briefe des ersten an den zweiten Herausgegeben von Ernst Salzer In Historische Vierteljahrsschrift Band 14 1911 ZDB ID 200387 9 S 514 551 Neue Briefe Friedrich Julius Stahls Herausgegeben von Ernst Salzer In Deutsche Rundschau Band 40 1914 ZDB ID 205873 x S 99 125 Olaf Koglin Die Briefe Friedrich Julius Stahls Kiel 1975 Kiel Univ Diss 1975 Literatur BearbeitenStahl In Hermann Wagener Hrsg Staats und Gesellschaftslexikon Band 19 Seleuciden bis Stieglitz Heinicke Berlin 1865 S 653 661 Derselbe Artikel war im Spatsommer 1862 anonym in der Berliner Revue 28 ZDB ID 513454 7 S 179 270 und im Herbst desselben Jahres in der anonymen Schrift Pernice Savigny Stahl Heinicke Berlin 1862 S 69 115 erschienen Ernst Landsberg Stahl Friedrich Julius In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 392 400 Erich Kaufmann Friedrich Julius Stahl als Rechtsphilosoph des monarchischen Prinzips Halle 1906 Halle Univ Dissertation Abdruck in Erich Kaufmann Gesammelte Schriften Zum achtzigsten Geburtstag des Verfassers am 21 September 1960 Herausgegeben von A H van Scherpenberg Band 3 Rechtsidee und Recht Rechtsphilosophische und ideengeschichtliche Bemuhungen aus funf Jahrzehnten Schwartz Gottingen 1960 S 1 45 Gerhard Masur Friedrich Julius Stahl Geschichte seines Lebens Band 1 Aufstieg und Entfaltung 1802 1840 E S Mittler amp Sohn Berlin 1930 Habil Schrift Berlin 1930 der geplante zweite Band uber 1840 1861 ist nicht erschienen Peter F Drucker Friedrich Julius Stahl Konservative Staatslehre und geschichtliche Entwicklung Recht und Staat in Geschichte und Gegenwart Band 100 ISSN 0340 7012 Mohr Tubingen 1933 Robert A Kann Friedrich Julius Stahl A re examination of his conservatism In The Leo Baeck Institute Yearbook Vol 12 Nr 1 1967 ISSN 0075 8744 S 55 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Katharina Sobota Das Prinzip Rechtsstaat Verfassungs und verwaltungsrechtliche Aspekte Jus publicum Band 22 Mohr Tubingen 1997 ISBN 3 16 146645 4 S 319 337 Zugleich Jena Univ Habil Schr 1995 Wilhelm Fussl Stahl Friedrich Julius In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 10 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 062 X Sp 1130 1135 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Christoph Schonberger Etat de droit et Etat conservateur Friedrich Julius Stahl In Olivier Jouanjan Hg Figures de l etat de droit Le Rechtsstaat dans l histoire intellectuelle et constitutionnelle de l Allemagne Presses Universitaires de Strasbourg Strasbourg 2001 ISBN 2 86820 180 6 S 177 191 Wilhelm Fussl Friedrich Julius Stahl 1802 1861 In Politische Theorien des 19 Jahrhunderts Herausgegeben von Bernd Heidenreich 1999 2 vollig neu bearbeitete Auflage Akademie Verlag Berlin 2002 S 179 191 ISBN 3 05 003682 6 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band 1 Politiker Teilband 5 R S Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1256 9 S 477 479 C Argyriadis Kervegan Une conception theocentrique des droits de l homme F J Stahl In M Mathieu Droit naturel et droits de l homme Presses Universitaires de Grenoble Grenoble 2011 ISBN 978 2 7061 1639 1 S 151 166 Amnon Lev Ordnung und Sein Stahl und die Grundlagen des modernen politischen Rechts In Jus Politicum No 5 juspoliticum com C Argyriadis Kervegan Rousseau au prisme de la contre revolution Friedrich Julius Stahl In C M Herrera Hg Rousseau chez les juristes Kime Paris 2013 ISBN 978 2 84174 627 9 S 27 42 Hans Christof Kraus Stahl Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 32 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Julius Stahl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Friedrich Julius Stahl Quellen und Volltexte Literatur von und uber Friedrich Julius Stahl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Friedrich Julius Stahl in der Deutschen Digitalen Bibliothek Friedrich Julius Stahl auf hu berlin deAnmerkungen Bearbeiten Hans Christof Kraus Stahl Friedrich in Neue Deutsche Biographie 25 Stadion Tecklenborg Berlin 2013 S 32 f Seit 1930 Wurzburg Heidingsfeld Die Angaben uber den Geburtsort divergieren Ernst Landsberg Stahl Friedrich Julius In Allgemeine Deutsche Biographie 35 1893 S 392 400 nennt Munchen dagegen die NDB s o und Wilhelm Fussl in BBKL Band X 1995 Sp 1130 1135 Heidingsfeld in Meyers Grosses Taschenlexikon 1981 ist Wurzburg genannt Bei Gerhard Masur Friedrich Julius Stahl Geschichte seines Lebens Aufstieg und Entfaltung 1802 1840 Berlin 1930 S 21 heisst es sein Vater stammte aus Heidingsfeld bei Wurzburg die Eltern heirateten in Munchen und zogen dann nach Wurzburg wo J geboren wurde Hans Christof Kraus Stahl Friedrich in Neue Deutsche Biographie 25 Stadion Tecklenborg Berlin 2013 S 32 f Nur lt Hans Joachim Schoeps Preussen Geschichte eines Staates Frankfurt Berlin Wien 1975 zit n Nachdruck Hamburg 2009 S 209 erst am 11 August 1861 Katharina Sobota Das Prinzip Rechtsstaat verfassungs und verwaltungsrechtliche Aspekte Tubingen 1997 S 319 ff F J Stahl Die Philosophie des Rechts 2 Bd Rechts und Staatslehre auf der Grundlage christlicher Weltanschauung 2 Abt Die Lehre vom Staat und die Principien des deutschen Staatsrechts 6 Aufl 1 Aufl unter dem Titel Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht 1830 1837 S 137 f Der Staat soll Rechtsstaat seyn das ist die Losung und ist auch in Wahrheit der Entwicklungstrieb der neueren Zeit Er soll die Bahnen und Granzen seiner Wirksamkeit wie die freie Sphare seiner Burger in der Weise des Rechts genau bestimmen und unverbruchlich sichern und soll die sittlichen Ideen von Staatswegen also direkt nicht weiter verwirklichen erzwingen als es der Rechtssphare angehort d i nur bis zur nothwendigsten Umzaunung Diess ist der Begriff des Rechtsstaats nicht etwa dass der Staat bloss die Rechtsordnung handhabe ohne administrative Zwecke oder vollends bloss die Rechte der Einzelnen schutze er bedeutet uberhaupt nicht Ziel und Inhalt des Staates sondern nur Art und Charakter dieselben zu verwirklichen Abschnitt Forschungskontroverse Gab es eine Etappe der Formalisierung des Rechtsstaatskonzeptes in Rechtsstaatsbegriff Neue Briefe Friedrich Julius Stahls herausgegeben von Ernst Salzer in Historische Vierteljahrsschrift Band 14 1911 S 102 Zitiert nach Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Rechts und staatswissenschaftliche Veroffentlichungen der Gorres Gesellschaft NF H 35 Paderborn 1981 S 11 Fn 7 Max Lenz Geschichte der Koniglichen Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin Halle 1918 2 Band 2 Halfte Auf dem Wege zur deutschen Einheit im neuen Reich S 125 Bayerische Israelitische Gemeindezeitung vom 10 November 1933 Leitschuh Max Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in Munchen 4 Bde Munchen 1970 1976 Bd 3 S 247 f Gerhard Masur Friedrich Julius Stahl Geschichte seines Lebens Aufstieg und Entfaltung 1802 1840 Berlin 1930 S 20 37 So die Formulierung Masurs laut Chr Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Rechts und staatswissenschaftliche Veroffentlichungen der Gorres Gesellschaft NF H 35 Paderborn 1981 S 15 Fn 17 war es am 5 Oktober 1819 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 5 R S Heidelberg 2002 S 477 Chr Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Rechts und staatswissenschaftliche Veroffentlichungen der Gorres Gesellschaft NF H 35 Paderborn 1981 S 17 Gerhard Masur Friedrich Julius Stahl Geschichte seines Lebens Aufstieg und Entfaltung 1802 1840 Berlin 1930 S 42 77 II Universitat und Burschenschaft Gerhard Masur Friedrich Julius Stahl Geschichte seines Lebens Aufstieg und Entfaltung 1802 1840 Berlin 1930 S 17 Gerhard Masur Friedrich Julius Stahl Geschichte seines Lebens Aufstieg und Entfaltung 1802 1840 Berlin 1930 S 88 Wilhelm Fussl Professor in der Politik Friedrich Julius Stahl Das monarchische Prinzip und seine Umsetzung in die parlamentarische Praxis Gottingen 1988 S 52 ff Gerhard Masur Friedrich Julius Stahl Geschichte seines Lebens Aufstieg und Entfaltung 1802 1840 Berlin 1930 S 264 ff Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Rechts und staatswissenschaftliche Veroffentlichungen der Gorres Gesellschaft NF H 35 Paderborn 1981 S 21 Wilhelm Fussl Professor in der Politik Friedrich Julius Stahl Das monarchische Prinzip und seine Umsetzung in die parlamentarische Praxis Gottingen 1988 S 86 ff Max Lenz Geschichte der Koniglichen Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin Halle 1918 2 Band 2 Halfte Auf dem Wege zur deutschen Einheit im neuen Reich S 20 Heinrich von Treitschke Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert 1879 1894 Die Hegelianer hatten sich verschworen den gefurchteten Gegner des Naturrechts aus dem Horsaale herauszuscharren Der schmachtige Mann mit den glitzernden Augen und den blassen scharfgeschnittenen orientalischen Gesichtszugen hielt aber tapfer aus Zitiert nach Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Rechts und staatswissenschaftliche Veroffentlichungen der Gorres Gesellschaft NF H 35 Paderborn 1981 S 22 Fn 44 HAB Wolfenbuttel Cod Guelf Stahl Wilkens 22k zit n Wilhelm Fussl Professor in der Politik Friedrich Julius Stahl Das monarchische Prinzip und seine Umsetzung in die parlamentarische Praxis Gottingen 1988 S 111 Anm 15 Wilhelm Fussl Professor in der Politik Friedrich Julius Stahl Das monarchische Prinzip und seine Umsetzung in die parlamentarische Praxis Gottingen 1988 S 111 Wilhelm Fussl Professor in der Politik Friedrich Julius Stahl Das monarchische Prinzip und seine Umsetzung in die parlamentarische Praxis Gottingen 1988 S 112 f Stahls Beteiligung an den Demutigungen des jungen Gneist 1852 53 erwahnt Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Rechts und staatswissenschaftliche Veroffentlichungen der Gorres Gesellschaft NF H 35 Paderborn 1981 S 31 Fn 75 Dazu auch Max Lenz Geschichte der Koniglichen Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin Halle 1918 2 Band 2 Halfte Auf dem Wege zur deutschen Einheit im neuen Reich S 283 ff Wilhelm Fussl Professor in der Politik Friedrich Julius Stahl Das monarchische Prinzip und seine Umsetzung in die parlamentarische Praxis Gottingen 1988 S 115 ff Wilhelm Fussl Professor in der Politik Friedrich Julius Stahl Das monarchische Prinzip und seine Umsetzung in die parlamentarische Praxis Gottingen 1988 S 118 f Wilhelm Fussl Professor in der Politik Friedrich Julius Stahl Das monarchische Prinzip und seine Umsetzung in die parlamentarische Praxis Gottingen 1988 S 114 Lt einem Brief Otto von Gerlachs vom 27 Marz 1848 aus Magdeburg an Hengstenberg brachte er sich kurzfristig in Sicherheit Fussl S 122 Andererseits gibt es Hinweise darauf dass er fur Hessen Darmstadt am Vorparlament in Frankfurt teilgenommen haben konnte Bundesarchiv Mitglieder des Vorparlaments und des Funfzigerausschusses PDF Datei 79 kB S 15 Zweite Abhandlung in Die Revolution und die constitutionelle Monarchie Wilhelm Fussl Professor in der Politik Friedrich Julius Stahl Das monarchische Prinzip und seine Umsetzung in die parlamentarische Praxis Gottingen 1988 S 181 ff eingehend in die Neugestaltung unseres offentlichen Zustandes dennoch zugleich die alten unwandelbaren Grundlagen in Glaube Sitte und Einrichtungen fur denselben bewahren zugleich die Politik der Erhaltung und des Fortschritts I Wir bekennen uns zu der neuen Ordnung im Staate der Constitution als der rechtlich verbrieften einheitlichen Ordnung der Erweiterung der individuellen Freiheit II Wir bekampfen die permanente Revolution gegen Willkuhr des Volkes wie bisher gegen Willkuhr des Fursten III wir wollen den Konig kraft seines heiligen Thronrechtes als die hochste Obrigkeit als den Souveran des Landes IV Wir wollen gegliederte Verhaltnisse in allen Classen des Volkes V dass der arbeitenden Classe eine materiell und sittlich befriedigende Lebensexistenz werde unbeschadet der unverausserlichen Grundlagen der menschlichen Gesellschaft des Eigenthums des Erbrechts der freien personlichen Erwerbstatigkeit VI Wir wollen die Einheit Deutschlands fur die bisherigen Stammstaaten namentlich Preussen einen hinreichenden Bereich politischer Selbstandigkeit VII Wir wollen die gleiche politische Berechtigung fur die Bekenner aller Religionen fur die christliche Kirche den zugesicherten Schutz des Staates HAB Wolfenbuttel Cod Guelf Stahl Wilkens 6 Nr 7 zitiert nach Fussl Wilhelm Professor in der Politik Friedrich Julius Stahl Das monarchische Prinzip und seine Umsetzung in die parlamentarische Praxis Gottingen 1988 Schoeps Hans Joachim Preussen Geschichte eines Staates Frankfurt Berlin Wien 1975 zit n Nachdruck Hamburg 2009 S 197 Schoeps gt Hans Joachim Preussen Geschichte eines Staates Frankfurt Berlin Wien 1975 zit n Nachdruck Hamburg 2009 S 206 Der orientalische Krieg Sitzung der ersten Kammer am 25 April 1854 in Siebzehn parlamentarische Reden S 200 218 a b c Hans Christof Kraus Stahl Friedrich In Neue Deutsche Biographie 25 2013 S 33 1 BBKL Band X 1995 Sp 1130 1135 Wilhelm Fussl Gerhard Masur Friedrich Julius Stahl Geschichte seines Lebens Aufstieg und Entfaltung 1802 1840 Berlin 1930 S 185 Hans Jurgen Wiegand Das Vermachtnis Friedrich Julius Stahls e Beitr zur Geschichte konservativen Rechts u Ordnungsdenkens Konigstein Ts 1980 S 12 Hans Jurgen Wiegand Das Vermachtnis Friedrich Julius Stahls e Beitr zur Geschichte konservativen Rechts u Ordnungsdenkens Konigstein Ts 1980 S 29 Ich ubergebe hier der gebildeten Welt die Bearbeitung eines Stoffes von dem ich seit vielen Jahren nicht mehr glaubte dass er je Gegenstand meiner Untersuchung werden konnte Denn der Mangel an Hoffnung je durch Philosophie einen Gewinn ein festes Resultat zu erhalten das abschreckende Beispiel der gefeierten Denker neuer Zeit welche durch sie gerade des Trostreichsten und Heiligsten verlustig geworden hatte mich wie so viele Andere mit einem volligen Ueberdruss an aller philosophischen Forschung erfullt und ich zog mich ausschliesslich auf das Studium des positiven Rechts zuruck Es war die Beschaftigung mit dem Positiven Rechte die mir Fragen und Untersuchungen aufdrang fur welche ich die Losung ja selbst Begriff und Bezeichnung nicht mehr in ihm selbst fand und so ohne es zu suchen und zu wollen in ein hoheres wissenschaftliches Gebiet gedrangt wurde Damit war ich genothigt meine Behandlungsweise durch eine Ansicht uber das Wesen des Gerechten ethisch zu begrunden und jede ihr entgegenstehende einer Kritik zu unterwerfen Die verschiedenen Richtungen in der Rechtsphilosophie ordneten sich mir bei dieser Betrachtung von selbst zu einer stufenmassigen Entwickelung Dadurch wurde der erste Grund zu diesem Buche gelegt Um dieselbe Zeit vereinigte sich mir viel Gunstiges Trube Verhaltnisse und eine trube Stimmung begannen von mir zu weichen Dahin gehort vorzuglich auch meine Stellung zur Philosophie Hegels Schon von Anbeginn von ihrer Unwahrheit lebendig uberzeugt konnte ich doch den Sitz des Irrthums nicht finden So riss sie mich zwar nicht zu ihrem Glauben hin aber sie trubte und schwachte mir den meinigen und so sehr sie mich abstiess war ich immer genothigt wenn auch nicht in vorsatzlichem Studium doch in unwillkurlicher Beschaftigung wieder zu ihr zuruckzukehren bis ich die Mittel wissenschaftlicher Ueberwindung gegen sie erworben hatte Friedrich Julius Stahl Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Band 1 Genesis der gegenwartigen Rechtsphilosophie Heidelberg 1830 zit n 3 Aufl v 1854 Band I Geschichte der Rechtsphilosophie S XII f Durch ihn erhielt ich vielfach Mittel zu klarerer Auseinandersetzung Erweiterung zu tieferer Begrundung meiner Gedanken durch ihn erhielt ich den Muth von Ueberzeugungen die man als in ein eignes Gebiet gehorig im Innersten zu verschliessen und nur gegen feindliche Angriffe zu schutzen pflegt auch positiv den vollstandigsten wissenschaftlichen Gebrauch zu machen Friedrich Julius Stahl Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Band 1 Genesis der gegenwartigen Rechtsphilosophie Heidelberg 1830 zit n 3 Aufl v 1854 Band I Geschichte der Rechtsphilosophie S XIV In der zweiten Auflage stellt er 1847 klar Bekenntniss und Richtung im Leben wie in der Wissenschaft habe ich von Schelling nicht erhalten Als ich vor siebzehn Jahren das erste Mal den Fuss in seinen Horsaal setzte waren meine positiven Grunduberzeugungen und mein Verhaltniss zur Philosophie Hegel s schon derselben Art wie jetzt gerade dass Schelling sich in gleichem Sinne aussprach hat mich ihm gewonnen Wohl aber verdanke ich Schelling eine Anfeuerung und eine sehr bedeutende Unterstutzung zur wissenschaftlichen Darlegung jener Grunduberzeugungen so wie ausserdem noch die allgemeine geistige Anregung die man immer aus grossartigen tiefgedachten Vortragen schopft Was ich jedoch von Schelling annahm wozu ich mich bekannte und noch bekenne ist bloss seine Polemik gegen das rationalistische negative und seine Gegenuberstellung des geschichtlichen positiven Princips und das wird wohl Niemand fur ein philosophisches System halten Die irrige Meinung als sey ich ein Vertreter der neuen Schelling schen Philosophie oder als sey meine Rechtsphilosophie ein Ausfluss derselben hat ihren Ursprung lediglich darin dass man von vornherein auf meinen ganzen Standpunkt nicht einging Nur von diesem Grundgedanken dem Begriff der geschichtlichen Philosophie habe ich behauptet dass er mit dem Christenthum ubereinstimme diesem die Statte in der Philosophie bereite So bildete sich mir der Plan jene fluchtig entworfene Geschichte der rechtsphilosophischen Richtungen mit Grundlichkeit durchzufuhren den Gang derselben nunmehr im Zusammenhang mit der ganzen Philosophie zu verfolgen und den Versuch zu machen ob ich auf diese historische Basis gestutzt vielleicht selbst zu einem neuen und befestigten Resultate gelangen mochte Friedrich Julius Stahl Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Band 1 Genesis der gegenwartigen Rechtsphilosophie Heidelberg 1830 zit n 3 Aufl v 1854 Band I Geschichte der Rechtsphilosophie S XVI f Savigny durfte sich der Untersuchung uber die letzten Grunde des Gerechten uberheben sein Sinn leitet ihn sicher durch eine kunstlerische Kraft bildet er ganz und vollendet wozu erst langsam allmalig die angestrengteste philosophische Forschung hinfuhrt Er stellte eine Ansicht der Rechtsentstehung und daraus augenblicklich praktische Anforderungen auf die wie sie von ihm dargestellt ist ein klares Bild gewahrt und durch innere Wahrheit ergreift Friedrich Julius Stahl Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Band 1 Genesis der gegenwartigen Rechtsphilosophie Heidelberg 1830 zit n 3 Aufl v 1854 Band I Geschichte der Rechtsphilosophie S XVIII Ihr Kern ist aber unmoglich wie man anzunehmen pflegt die Ansicht uber das Faktische wie das Recht entsteht sondern nur die uber das Ethische wie es entstehen welchen Inhalt es erhalten soll die Ansicht uber das Gerechte Friedrich Julius Stahl Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Band 1 Genesis der gegenwartigen Rechtsphilosophie Heidelberg 1830 zit n 3 Aufl v 1854 Band I Geschichte der Rechtsphilosophie S XXII Vor Allem aber war es mein Vorsatz jede Terminologie so viel als moglich zu vermeiden weder selbst eine zu bilden noch irgend einer der bestehenden zu folgen ja diese selbst in die allgemeine Sprache aufzulosen Friedrich Julius Stahl Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Band 1 Genesis der gegenwartigen Rechtsphilosophie Heidelberg 1830 zit n 3 Aufl v 1854 Band I Geschichte der Rechtsphilosophie S XXIII Neues zu finden ist uberhaupt nicht die Absicht gerade das Uralte der Glaube der Menschheit von Anbeginn ist das Wahre Was der schlichte Sinn ewig als solches erkennt z B die Personlichkeit die Liebe Gottes davon entfernen sich mit Entschiedenheit und Bewusstsein immer nur wenige Friedrich Julius Stahl Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Band 1 Genesis der gegenwartigen Rechtsphilosophie Heidelberg 1830 zit n 3 Aufl v 1854 Band I Geschichte der Rechtsphilosophie S XXIV Friedrich Julius Stahl Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Band 1 Genesis der gegenwartigen Rechtsphilosophie Heidelberg 1830 zit n 3 Aufl v 1854 Band I Geschichte der Rechtsphilosophie S XXVI Friedrich Julius Stahl Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Band 1 Genesis der gegenwartigen Rechtsphilosophie Heidelberg 1830 zit n 3 Aufl v 1854 Band I Geschichte der Rechtsphilosophie S 1 Friedrich Julius Stahl Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Band 1 Genesis der gegenwartigen Rechtsphilosophie Heidelberg 1830 zit n 3 Aufl v 1854 Band I Geschichte der Rechtsphilosophie S 6 Friedrich Julius Stahl Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Band 1 Genesis der gegenwartigen Rechtsphilosophie Heidelberg 1830 zit n 3 Aufl v 1854 Band I Geschichte der Rechtsphilosophie S 7 Friedrich Julius Stahl Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Band 2 und 3 Christliche Rechts und Staatslehre Erste und zweite Abtheilung Heidelberg 1 Abt Vorrede S V Der Sturm ist nun beschwichtigt der Friede wieder eingekehrt Selbst die Begeisterung fur den Liberalismus ist gedampft durch diese niederschlagende Probe Dessenungeachtet ist kein Heil und keine Freudigkeit in die Welt gekommen Vergeblich wurde man die Hilfe von der Zeit erwarten dass sie die Wunden der jungsten Ereignisse heile und das wechselseitige Vertrauen wieder herstelle Es liegt nicht bloss an diesen Wunden es liegt nicht bloss am Mangel des Vertrauens Es fehlt ein beseelendes Princip jene tiefe Kraft des Lebens des Trostes der Freude die allen Verhaltnissen wie die kindliche Phantasie Glanz und Frische verleiht Es fehlt die sittliche Kraft welche die zerstorenden immer unbefriedigten Leidenschaften fesselt welche den Menschen seiner selbst entaussert und fahig macht ohne Ruhmsucht und gerauschlos das Rechte zu thun Wo aber ist der Born des Lebens wieder zu finden der die erstorbene Welt verjungte der das sittliche Verderben uberwande Nach dem Laufe der Natur mussten die physische und geistige Entnervung die ins Tiefste gewurzelte Eitelkeit der Uberdruss die haltungslose Begierde sich ins Unendliche fortsteigern Und gibt es eine Macht des Wunders welche dem Laufe der Natur stille zu halten und umzukehren gebothe Ja es gibt noch eine solche Das Christenthum ist der Born des Lebens der unerschopflich quillt es ist diese Macht des Wunders durch welche der Hinfallige erneuert der Schwache gestarkt der Sundige geheiligt wird Friedrich Julius Stahl Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Band 1 Genesis der gegenwartigen Rechtsphilosophie Heidelberg 1830 zit n 3 Aufl v 1854 Band I Geschichte der Rechtsphilosophie S 587 Ute Mager Einrichtungsgarantien Jus Publicum Band 99 Tubingen 2003 S 110 Friedrich Julius Stahl Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Band 2 und 3 Christliche Rechts und Staatslehre Erste und zweite Abtheilung Heidelberg 2 Abt S 2 f Mischa Meier Anastasios Stuttgart 2009 S 19 113 Michael Stolleis Geschichte des offentlichen Rechts in Deutschland Zweiter Band 1800 1914 Munchen 1992 S 152 f Vgl Peter F Drucker Friedrich Julius Stahl Konservative Staatslehre und geschichtliche Entwicklung 1933 Gerhard Masur Friedrich Julius Stahl Geschichte seines Lebens Aufstieg und Entfaltung 1802 1840 Berlin 1930 S 186 Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Rechts und staatswissenschaftliche Veroffentlichungen der Gorres Gesellschaft NF H 35 Schoningh Paderborn 1981 S 21 Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S V Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S VIII Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S VI Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S IX Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 8 Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 9 ff Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 17 ff Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 21 ff Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 22 36 a b Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 46 Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 79 Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 82 Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 84 f Fn 26 Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 101 Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 112 a b Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 115 Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 157 f Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 163 f Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 165 Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 174 Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 238 Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 239 Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 240 Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 244 Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 245 Fn 5 wo Stahl klarstellt er verstehe unter Gemeinde die verbundenen Menschen unter Kirche die Institution uber den Menschen Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 246 Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 248 Friedrich Julius Stahl Die Kirchenverfassung nach Lehre und Recht der Protestanten Erlangen 1840 S 253 Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Rechts und staatswissenschaftliche Veroffentlichungen der Gorres Gesellschaft NF H 35 Schoningh Paderborn 1981 S 33 Klaus von Beyme Politische Theorien im Zeitalter der Ideologien 1789 1945 Wiesbaden 2002 S 477 Robert von Mohl Die Geschichte und Literatur der Staatswissenschaften In Monographien dargestellt 1855 S 254 f Unzweifelhaft uber Allen welche diese Richtung zur Ergrundung und Begrundung des Staates einschlagen steht Stahl Ihm kommt keiner der Genossen gleich an Ernst und Tiefe des philosophischen Denkens an juristischer Scharfe und an klarer Kritik viele Abschnitte namentlich in der Geschichte der Literatur sind meisterhaft es ist in ihm ein grosser wenn schon wohl irregehender politischer Sinn Und dennoch ist das Werk wissenschaftlich unwahr weil es einen bewusst vorgesetzten practischen Zweck hat welchem zu Liebe die Theorie gemacht wird allein den Beweis dieser mittelbaren Gottlichkeit ja nur die Aufstellung eines fassbaren Begriffes bleibt Stahl ganz schuldig Gerade hier ist nur nebelhafte Phrase und willkurliche Behauptung und weder von philosophischem noch von juristischem Beweise auch nur eine Spur Die ganze Theorie ist somit gerade in ihrer Grundlage unerwiesen und unbegreiflich Eduard Wippermann Die altorientalischen Religionsstaaten 1851 S 137 148 Artikel Friedrich Julius Stahl in Jahrbuch zum Konversationslexikon 6 Band 1861 S 419 449 Entsprossen einem Volke dessen Unterdruckung wie eine endlose Torheit der Volker durch die Jahrhunderte geht stellte er sich auf die Seite derer welche diese Torheit mit einem gewissen Fanatismus in unserem Jahrhundert vertreten und umgab dieselbe mit der Glorie christlicher Weltanschauung Wenn irgendwo so lag in dieser Stellung eine Art weltgeschichtlicher Ironie Die stolze christlich germanische Partei wie sie sich mit Vorliebe nennt beugte sich willig unter die Fuhrerschaft eines Abkommlings jener verachteten Rasse die in Staat und Gesellschaft sonst mit Hohn bekampft und zuruckgewiesen in diesem Manne ihren Fuss auf den Nacken ihrer Verfolger setzte Klein schwachlich burgerlich einfach in seinen Sitten und von unermudlichem Fleisse stand er an der Spitze der Partei welche sich als Tragerin ritterlicher Lebenssitte als preussische Aristokratie als geschaffen fur die unproduktive Arbeit des Vornehmseins darstellt Rechtlich und gewissenhaft bis zur Peinlichkeit fein und liebenswurdig im Umgange verband er sich mit Leuten deren Anspruche im Staate und in der Gesellschaft eine taktlose Beleidigung der anderen Klassen sind In dem kleinen feinen Manne dessen Haltung und Gesichtszuge unverkennbar den judischen Ursprung verrieten hatte gewiss niemand den Fuhrer der preussischen Adels und Militarpartei gesucht S 448 Ludwig Feuerbach s sammtliche Werke Erster Band S 108 127 Ludwig Feuerbach s sammtliche Werke Erster Band S 108 Ludwig Feuerbach s sammtliche Werke Erster Band S 119 f Ludwig Feuerbach s sammtliche Werke Erster Band S 118 f Ludwig Feuerbach s sammtliche Werke Erster Band S 126 f Hanns Jurgen Wiegand Das Vermachtnis Friedrich Julius Stahls e Beitr zur Geschichte konservativen Rechts u Ordnungsdenkens Konigstein Ts 1980 S 10 a b Hanns Jurgen Wiegand Das Vermachtnis Friedrich Julius Stahls e Beitr zur Geschichte konservativen Rechts u Ordnungsdenkens Konigstein Ts 1980 S 6 Hanns Jurgen Wiegand Das Vermachtnis Friedrich Julius Stahls e Beitr zur Geschichte konservativen Rechts u Ordnungsdenkens Konigstein Ts 1980 S 7 f in Historische Zeitschrift 155 1937 S 506 541 Hanns Jurgen Wiegand Das Vermachtnis Friedrich Julius Stahls e Beitr zur Geschichte konservativen Rechts u Ordnungsdenkens Konigstein Ts 1980 S 22 Hanns Jurgen Wiegand Das Vermachtnis Friedrich Julius Stahls e Beitr zur Geschichte konservativen Rechts u Ordnungsdenkens Konigstein Ts 1980 S 22 f Carl Schmitt Der Leviathan Hamburg 1938 zit n Neudruck Stuttgart 1982 S 108 f Er dringt in den preussischen Staat und in die evangelische Kirche ein Ihm dient das christliche Sakrament der Taufe nicht nur wie dem jungen Heine als Entreebillet zur Gesellschaft sondern als Ausweis zum Eintritt in das Heiligtum eines noch sehr soliden deutschen Staates Aus hohen Amtsstellungen heraus kann er den innersten Kern dieses Staatswesens Konigtum Adel und evangelische Kirche ideologisch verwirren und geistig paralysieren Den preussischen Konservativen und dem Konig selbst weiss er die konstitutionelle Monarchie als den rettenden Gegenbegriff gegen die parlamentarische Monarchie plausibel zu machen Er fuhrt sie dadurch auf die Ebene des innerpolitischen Feindes des Konstitutionalismus an dem der preussische Soldatenstaat unter der Belastungsprobe eines Weltkrieges im Oktober 1918 zusammenbrechen musste Stahl Jolson arbeitet hier an der Gesamtlinie seines Volkes in dem Doppelwesen einer Maskenexistenz die umso grauenhafter wird je mehr er verzweifelt ein anderer sein will als er ist Peter F Drucker Friedrich Julius Stahl Konservative Staatslehre und geschichtliche Entwicklung Hanns Jurgen Wiegand Das Vermachtnis Friedrich Julius Stahls e Beitr zur Geschichte konservativen Rechts u Ordnungsdenkens Konigstein Ts 1980 S 26 f Hanns Jurgen Wiegand Das Vermachtnis Friedrich Julius Stahls e Beitr zur Geschichte konservativen Rechts u Ordnungsdenkens Konigstein Ts 1980 S 29 Hanns Jurgen Wiegand Das Vermachtnis Friedrich Julius Stahls e Beitr zur Geschichte konservativen Rechts u Ordnungsdenkens Konigstein Ts 1980 S 25 Fritz Fischer Der deutsche Protestantismus und die Politik im Neunzehnten Jahrhundert Vortrag auf dem 20 Deutschen Historikertag in Munchen am 14 September 1949 in Historische Zeitschrift Band 171 Munchen 1951 S 472 518 Hanns Jurgen Wiegand Das Vermachtnis Friedrich Julius Stahls e Beitr zur Geschichte konservativen Rechts u Ordnungsdenkens Konigstein Ts 1980 S 27 f Dieter Grosser Grundlagen und Struktur der Staatslehre F J Stahls Koln Opladen 1963 Hanns Jurgen Wiegand Das Vermachtnis Friedrich Julius Stahls e Beitr zur Geschichte konservativen Rechts u Ordnungsdenkens Konigstein Ts 1980 S 32 ff Robert A Kann F J Stahl A re examination of his conservatism Hanns Jurgen Wiegand Das Vermachtnis Friedrich Julius Stahls e Beitr zur Geschichte konservativen Rechts u Ordnungsdenkens Konigstein Ts 1980 S 35 Martin Greiffenhagen Das Dilemma des Konservatismus in Deutschland Munchen 1977 S 22 ff Hanns Jurgen Wiegand Das Vermachtnis Friedrich Julius Stahls e Beitr zur Geschichte konservativen Rechts u Ordnungsdenkens Konigstein Ts 1980 S 36 Hanns Jurgen Wiegand Das Vermachtnis Friedrich Julius Stahls e Beitr zur Geschichte konservativen Rechts u Ordnungsdenkens Konigstein Ts 1980 S 1 Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Rechts und staatswissenschaftliche Veroffentlichungen der Gorres Gesellschaft NF H 35 Reflexionsphilosophie Kant und Fichte S 81 ff Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Rechts und staatswissenschaftliche Veroffentlichungen der Gorres Gesellschaft NF H 35 Spekulative Philosophie Schelling und Hegel Paderborn 1981 S 95 ff Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Rechts und staatswissenschaftliche Veroffentlichungen der Gorres Gesellschaft NF H 35 Paderborn 1981 S 108 Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Paderborn 1981 S 42 Erwin Fahlbusch Die Lehre von der Revolution bei Friedrich Julius Stahlt Diss theol Gottingen 1957 S 64 79 zitiert nach Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Paderborn 1981 S 42 F J Stahl Was ist die Revolution 1 Aufl Berlin 1848 3 Aufl Berlin 1852 S 4 Friedrich Julius Stahl Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Heidelberg 1833 II 1 S 4 zit n Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Paderborn 1981 S 241 Fn 5 Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Paderborn 1981 S 43 Fn 129 Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Paderborn 1981 S 239 Friedrich Julius Stahl Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Heidelberg 1837 II 2 S 176 Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Paderborn 1981 S 256 Fn 86 Friedrich Julius Stahl Die Philosophie des Rechts nach geschichtlicher Ansicht Heidelberg 1837 II 2 S 241 zit n Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Paderborn 1981 S 255 Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Paderborn 1981 S 261 Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Paderborn 1981 S 249 Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Paderborn 1981 S 282 Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Paderborn 1981 S 250 a b Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Paderborn 1981 S 251 a b Theologische Realenzyklopadie Berlin 1998 Band 29 Stichwort Revolution Abschnitt 5 5 Revolutionstheorie als Theorie politischen Handelns Seite 119 Sabine Leutheusser Schnarrenberger Wenn Menschenwurde gegen Menschenwurde steht Vortrag anlasslich der Tagung Die Wurde des Menschen ist unantastbar der Evangelischen Akademie Tutzing vom 10 bis 12 Juli 2009 Sabine Leutheusser Schnarrenberger Bundesjustizministerin in einem Vortrag am 25 Oktober 2010 in der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Katharina Sobota Das Prinzip Rechtsstaat verfassungs und verwaltungsrechtliche Aspekte Tubingen 1997 Jus publicum Band 22 Friedrich Julius Stahl Das Labyrinth S 319 337 hier S 320 Katharina Sobota Das Prinzip Rechtsstaat verfassungs und verwaltungsrechtliche Aspekte Tubingen 1997 Jus publicum Band 22 Friedrich Julius Stahl Das Labyrinth S 319 337 hier S 323 Fn Carl Schmitt Der Leviathan Stuttgart 2003 S 106 Katharina Sobota Das Prinzip Rechtsstaat verfassungs und verwaltungsrechtliche Aspekte Tubingen 1997 Jus publicum Band 22 Friedrich Julius Stahl Das Labyrinth S 319 337 hier S 336 Peter F Drucker Friedrich Julius Stahl Konservative Staatslehre und geschichtliche Entwicklung 1933 Friedrich Wilhelm Graf Missbrauchte Gotter Munchen 2009 S 157 Georg Jellinek Adam in der Staatslehre zit n Friedrich Wilhelm Graf Missbrauchte Gotter Munchen 2009 S 158 Friedrich Wilhelm Graf Missbrauchte Gotter Munchen 2009 S 160 Gunter Durig Die Menschenauffassung des Grundgesetzes in Juristische Rundschau 1952 zit n Friedrich Wilhelm Graf Missbrauchte Gotter Munchen 2009 S 162 Gunter Durig Die Menschenauffassung des Grundgesetzes in Juristische Rundschau 1952 zit n Friedrich Wilhelm Graf Missbrauchte Gotter Munchen 2009 S 163 Friedrich Wilhelm Graf Missbrauchte Gotter Munchen 2009 S 69 Geschichtsatlas Bayer Schulbuch Verlag Munchen 1951 S 29 Hisao Kuriki Mensch Gesellschaft Staat in Japan In Hans Peter Marutschke Beitrage zur modernen japanischen Rechtsgeschichte Berlin 2006 S 19 ff Gerhard Masur Friedrich Julius Stahl Geschichte seines Lebens Aufstieg und Entfaltung 1802 1840 Berlin 1930 Ernst Landsberg Stahl Friedrich Julius in Allgemeine Deutsche Biographie 35 1893 S 400 Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Rechts und staatswissenschaftliche Veroffentlichungen der Gorres Gesellschaft NF H 35 Paderborn 1981 S 34 Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Rechts und staatswissenschaftliche Veroffentlichungen der Gorres Gesellschaft NF H 35 Paderborn 1981 S 35 Allerdings war Stahl selbst auch in diesem Punkt nicht konsequent gewesen Eine wache beunruhigende Diagnose und eine quietistische Therapie So lasst sich Stahls Verhaltnis zu den zeitgenossisch intensiv aufbrechenden sozialen Gegensatzen kennzeichnen So Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche S 144 Friedrich Wilhelm Graf Missbrauchte Gotter Munchen 2009 S 16 Julius Rodenberg Erinnerungen aus der Jugendzeit Berlin 1899 S 118 Max Lenz Geschichte der Koniglichen Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin Halle 1918 2 Band 2 Halfte Auf dem Wege zur deutschen Einheit im neuen Reich S 125 Ernest Hamburger Juden im offentlichen Leben Deutschlands Tubingen 1968 S 199 f Hermann Wagener Artikel Stahl in Staats und Gesellschaftslexikon 19 Bd Berlin 1865 S 653 661 sich ein Jahr vor seinem Tode die Times zu dem Zugestandniss genothigt sah dass er unter allen Zeitgenossen der grosste politische Redner sei Die Rhetorikerin Katharina Sobota Das Prinzip Rechtsstaat verfassungs und verwaltungsrechtliche Aspekte Tubingen 1997 Jus publicum Band 22 S 334 in der von ihm bis zum Uberdruss verwendeten rhetorischen Figur der Restrictio Im ersten Zug macht er seinen Gegnern ein uberraschendes Zugestandnis im zweiten schrankt er dieses ein Friedrich Julius Stahl Die Lutherische Kirche und die Union Eine wissenschaftliche Erorterung der Zeitfrage Berlin 2 Aufl 1860 Vorrede zur ersten Auflage S VI Es ist mein eigentlichstes Fach grosse geistige Conceptionen in Philosophie Recht Politik in ihrem Centrum und ihren Wirkungen klar zu machen Hermann Wagener Pernice Savigny Stahl Berlin 1862 S 115 Peter F Drucker Friedrich Julius Stahl Konservative Staatslehre und geschichtliche Entwicklung 1933 Friedrich Julius Stahl Das monarchische Princip Eine staatsrechtlich politische Abhandlung Heidelberg 1845 S 9 f Hermann Wagener Pernice Savigny Stahl Berlin 1862 Ernst Landsberg in ADB 35 1893 S 400 Ernest Hamburger Juden im offentlichen Leben Deutschlands Tubingen 1968 S 203 Ernest Hamburger Juden im offentlichen Leben Deutschlands Tubingen 1968 S 202 Ernest Hamburger Juden im offentlichen Leben Deutschlands Tubingen 1968 S 206 Ernest Hamburger Juden im offentlichen Leben Deutschlands Tubingen 1968 S 555 Bernhard Michniewicz Stahl und Bismarck Diss Phil Berlin 1913 zitiert in Christian Wiegand Uber Friedrich Julius Stahl 1801 1862 Recht Staat Kirche Paderborn 1981 S 24 Fn 50 Hans Joachim Schoeps BISMARCK uber Zeitgenossen Zeitgenossen uber Bismarck Ullstein 1981 S 154 nach Brief vom 5 September 1897 in Otto von Bismarck Die Gesammelten Werke Friedrichsruher Ausgabe 15 Bande Berlin 1924 35 IX S 484 Otto von Bismarck Die Gesammelten Werke Friedrichsruher Ausgabe 15 Bande Berlin 1924 35 XIV S 157 im Brief an seine Frau vom 27 April 1850 aus Erfurt vom Unionsparlament uber Stahl der seine Perlen hier recht vor die Saue wirft Zit nach Hans Joachim Schoeps BISMARCK uber Zeitgenossen Zeitgenossen uber Bismarck Ullstein 1981 S 155 Alexander Andrae Roman Erinnerungen eines alten Mannes an den Fursten Bismarck in Daheim 1899 S 138 zit nach Hans Joachim Schoeps BISMARCK uber Zeitgenossen Zeitgenossen uber Bismarck Ullstein 1981 S 155 Normdaten Person GND 118616641 lobid OGND AKS LCCN n50070313 VIAF 8180478 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stahl Friedrich JuliusALTERNATIVNAMEN Jolson Friedrich Julius ursprunglicher Name Golson Friedrich JuliusKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtsphilosoph Jurist PolitikerGEBURTSDATUM 16 Januar 1802GEBURTSORT WurzburgSTERBEDATUM 10 August 1861STERBEORT Bad Bruckenau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Julius Stahl amp oldid 239150311