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Stephan Skalweit 5 Februar 1914 in Giessen 9 September 2003 in Bonn war ein deutscher Historiker Grab des Ehepaars Skalweit auf dem Poppelsdorfer Friedhof in Bonn Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenDer Sohn des National und Agrarokonomen August Skalweit besuchte das Bonner Beethoven Gymnasium und legte 1932 an der Kieler Gelehrtenschule das humanistische Abitur ab An der Universitat Kiel begann er zum Sommersemester 1932 das Studium der Geschichte Romanistik Philosophie und Volkswirtschaft ging jedoch bereits zum Wintersemester 1932 33 an die Universitat Wien zu Heinrich von Srbik und 1933 nach Frankfurt am Main 1935 36 verbrachte er mit Hilfe eines Stipendiums des Deutschen Akademischen Austauschdienstes ein Jahr an der Ecole normale superieure in Paris bei den Wirtschaftshistorikern Henri Hauser und Jean Meuvret In Frankfurt wurde er bei Georg Kuntzel 1937 zum Dr phil promoviert Die Dissertation trug den Titel Die Berliner Wirtschaftskrise von 1763 und ihre Hintergrunde und untersuchte die wirtschaftspolitischen Reaktionen der preussischen Verwaltung und des Konigs auf den uberraschenden Zusammenbruch uberschuldeter Berliner Textilfirmen Durch seine Distanz zum Nationalsozialismus und die entschiedene Ablehnung einer Mitgliedschaft in der NSDAP hatte Skalweit seit dem Sommer 1937 kaum Aussicht auf eine akademische Karriere Er absolvierte stattdessen von 1937 bis 1939 einen Archivarslehrgang am Preussischen Institut fur Archivwissenschaft in Berlin Dahlem wo er Bekanntschaft und Freundschaft mit Helmut Beumann Theodor Schieffer Paul Egon Hubinger und Eugen Ewig schloss Sein Lehrer wurde Ernst Posner 1939 bestand er die Staatsprufung fur den wissenschaftlichen Archivdienst Im Herbst 1939 erfolgte die Ernennung zum Assessor beim preussischen Geheimen Staatsarchiv 1942 die Beforderung zum Staatsarchivrat Bereits seit August 1939 war er Soldat in der Wehrmacht jedoch wurde der unsoldatische Skalweit bald zur Schreibstube abkommandiert Ab 1942 wurde er als Dolmetscher fur Franzosisch und dann als Sprachlehrer eingesetzt Im August 1945 wurde Skalweit aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen 1947 trat er eine Stelle als wissenschaftlicher Assistent an der Universitat Bonn an 1951 erfolgte dort bei Max Braubach die Habilitation mit der Untersuchung Frankreich und Friedrich der Grosse Der Aufstieg Preussens in der offentlichen Meinung des ancien regime In Bonn war Skalweit vor allem fur den Wiederaufbau und die Betreuung der im Krieg weitgehend zerstorten Seminarbibliothek zustandig 1953 54 fuhrte ihn ein neunmonatiges Forschungsstipendium des British Council nach Cambridge wo ihn Herbert Butterfield betreute Dabei entstand die Arbeit zu Edmund Burke und Frankreich 1954 erhielt er eine Diatendozentur 1956 wurde ihm vom Kultusminister der Titel ausserordentlicher Professor verliehen Als ordentlicher Professor fur Fruhe Neuzeit lehrte er von 1957 bis 1963 als Nachfolger von Jean Baptiste Duroselle an der Universitat Saarbrucken von 1963 bis 1964 an der Freien Universitat Berlin und von 1964 bis zu seiner Emeritierung 1982 an der Universitat Bonn Zu Skalweits akademischen Schulern gehorten unter anderem Gunter Buchstab Bernhard R Kroener Matthias Pape Karl Josef Seidel und Hermann Weber Skalweit wurde 1959 in die Wissenschaftliche Kommission zur Erforschung der Geschichte der deutsch franzosischen Beziehungen kooptiert Er gehorte zum Beirat der Deutschen Historischen Institute in Paris 1959 1984 und London 1976 1984 Er war Mitglied der Nordrhein Westfalischen Akademie der Wissenschaften und der Kunste Skalweit wurde der Ordre des Palmes Academiques Offizier verliehen Skalweits Forschungsschwerpunkte waren Preussen im 18 Jahrhundert und vergleichende Untersuchungen uber die Verfassung Wirtschaft und Gesellschaft von Preussen England und Frankreich im Zeitalter des Absolutismus Ausserdem beschaftigte er sich mit der Begriffsgeschichte und Theorieproblemen in der Geschichtswissenschaft Er war verheiratet blieb aber kinderlos Schriften Auswahl BearbeitenMonografien Die Berliner Wirtschaftskrise von 1763 und ihre Hintergrunde Vierteljahrschrift fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte Beiheft Nr 34 Kohlhammer Stuttgart u a 1937 Frankreich und Friedrich der Grosse Der Aufstieg Preussens in der offentlichen Meinung des ancien regime Bonner Historische Forschungen Band 1 Rohrscheid Bonn 1952 Edmund Burke und Frankreich Veroffentlichungen der Arbeitsgemeinschaft fur Forschung des Landes Nordrhein Westfalen Geisteswissenschaften Heft 60 Westdeutscher Verlag Koln u a 1956 Reich und Reformation Propylaen Verlag Berlin 1967 Der moderne Staat Ein historischer Begriff und seine Problematik Westdeutscher Verlag Opladen 1975 ISBN 3 531 07203 X Der Beginn der Neuzeit Epochengrenze und Epochenbegriff Ertrage der Forschung Band 178 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1982 ISBN 3 534 06095 4 Gestalten und Probleme der fruhen Neuzeit Ausgewahlte Aufsatze Historische Forschungen Band 32 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 06243 4 Herausgeberschaften mit Konrad Repgen Spiegel der Geschichte Festgabe fur Max Braubach zum 10 April 1964 Aschendorff Munster 1964 Literatur BearbeitenKlaus Hildebrand Stephan Skalweit In Nordrhein Westfalische Akademie der Wissenschaften Jahrbuch 2005 S 159 165 Matthias Pape Stephan Skalweit Bonner Frankreichforschung nach 1945 Themen Methoden Forschungsorganisation In Ulrich Pfeil Hrsg Das Deutsche Historische Institut Paris und seine Grundungsvater Ein personengeschichtlicher Ansatz Oldenbourg Munchen 2007 S 139 173 ISBN 978 3 486 58519 3 Matthias Pape Stephan Skalweit 1914 2003 In Historisches Jahrbuch Bd 124 2004 S 547 549 Matthias Pape Skalweit Stephan In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 483 f Digitalisat Matthias Pape Von Preussen nach Westeuropa Stefan Skalweit und die Bonner Geschichtswissenschaft 1947 1982 Bouvier Bonn 2011 ISBN 978 3 416 03329 9 Konrad Repgen Nekrolog Stephan Skalweit 1914 2003 In Historische Zeitschrift Bd 281 2005 S 262 271 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Stephan Skalweit im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Stephan Skalweit in der Deutschen Digitalen Bibliothek Suche nach Stephan Skalweit im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Normdaten Person GND 131572741 lobid OGND AKS LCCN n83216935 VIAF 76329394 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Skalweit StephanKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 5 Februar 1914GEBURTSORT GiessenSTERBEDATUM 9 September 2003STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stephan Skalweit amp oldid 217675269