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Wilhelm Eduard Albrecht 4 Marz 1800 in Elbing 22 Mai 1876 in Leipzig war Staatsrechtler und Dozent an der Georg August Universitat Gottingen Albrecht zahlte zu den Gottinger Sieben die 1837 gegen die Aufhebung der Verfassung im Konigreich Hannover durch Ernst August I protestierten Wilhelm Eduard Albrecht lithografiert von Wilhelm KrafftGottinger Gedenktafel fur Wilhelm Eduard Albrecht Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlbrecht studierte ab 1818 in Berlin Gottingen und Konigsberg Er war Schuler von Karl Friedrich Eichhorn und Friedrich Carl von Savigny 1 Danach habilitierte er sich als Privatdozent an der Konigsberger Hochschule wurde 1825 ausserordentlicher Professor der juristischen Fakultat und am 28 Oktober 1829 ordentlicher Professor daselbst 1830 wechselte er nach Gottingen Nach der Entlassung 1837 arbeitete er als Privatdozent in Leipzig wo er 1840 zum Professor der Rechte und zum Hofrat berufen wurde Im Jahr 1847 nahm er an den Germanistentagen in Lubeck teil 1848 war Albrecht im Zuge der Marzrevolution Teilnehmer am Vorparlament und wurde Delegierter im Siebzehnerausschuss der die Arbeiten an der Reichsverfassung vorbereitete Vom 18 Mai bis zum 17 August 1848 war er Abgeordneter fur Harburg Elbe in der Frankfurter Nationalversammlung wo er der Casino Fraktion angehorte Im Jahr 1863 wurde er zum Geheimen Hofrat ernannt 1868 trat Albrecht in Ruhestand Ab 1869 war er Mitglied der 1 Sachsischen Kammer Sein Schwiegervater war der Astronom Christian Ludwig Ideler Wirken BearbeitenBis heute bedeutsam ist seine Konstruktion des Staates als juristischer Person die er 1837 in einer Rezension uber Romeo Maurenbrechers Grundsatze des heutigen Staatsrechts entwickelte In der Staatslehre des Konstitutionalismus war bis dahin ungeklart wem eigentlich die Souveranitat zukomme da auf der einen Seite das monarchische Prinzip weiterhin stark betont wurde wahrend aber auf der anderen Seite die damaligen landstandischen Verfassungen bereits Mitwirkungsrechte der Untertanen bei der Ausubung der Herrschaftsgewalt enthielten Vor diesem Hintergrund kam Albrecht zu dem Schluss dass der Staat selbst juristische Person sein musse In Bezug auf die Allgemeinheit wurden Herrscher und Untertanen ausschliesslich als Haupt bzw Glieder des Staates als eigener Rechtspersonlichkeit berechtigt und verpflichtet wahrend sie ansonsten gewissermassen im privaten Bereich um ihrer selbst willen Rechte und um eines Anderen willen Verpflichtungen als individuelle Rechtspersonlichkeiten hatten Im Gegensatz dazu stand insbesondere die u a von Otto von Gierke vertretene Lehre vom Staat als realer Verbandsperson der an Albrechts Theorie insbesondere kritisierte dass der Staat Albrechts eine blosse juristische Fiktion sei und der Herrscher sein Amt danach nach Art eines Vormunds eines geschaftsunfahigen Geisteskranken ausuben und das Reichsgericht im Namen eines Schattens Recht sprechen musse Obwohl er 1869 zu einem lebenslangen Mitglied der I Kammer des Sachsischen Landtags ernannt worden war nahm er nur im Winter 1869 70 an den Sitzungen teil Nur eine einzige Wortmeldung ist uberliefert 2 Werke BearbeitenDie Gewere als Grundlage des alteren deutschen Sachenrechts Konigsberg 1828 Rezension uber Maurenbrechers Grundsatze des heutigen deutschen Staatsrechts Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 Reihe Libelli Bd 68 erschien zuerst 1837 in den Gottingischen Gelehrten Anzeigen Die Protestation und Entlassung der sieben Gottinger Professoren Hrsg von Friedrich Christoph Dahlmann Weidmann Leipzig 1838 Literatur BearbeitenHeinrich Best Wilhelm Weege Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848 49 Droste Verlag Dusseldorf 1998 ISBN 3 7700 0919 3 S 81 Anke Borsdorff Wilhelm Eduard Albrecht Lehrer und Verfechter des Rechts Leben und Werk Centaurus Verlags Gesellschaft Pfaffenweiler 1993 ISBN 3 89085 735 3 Anke Borsdorff Albrecht Wilhelm Eduard 1800 1876 In Albrecht Cordes Heiner Luck Dieter Werkmuller Hrsg Handworterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte 2015 Wilhelm Haan Wilhelm Eduard Albrecht In Sachsisches Schriftsteller Lexicon Robert Schaefer s Verlag Leipzig 1875 S 4 Rudolf Hubner Albrecht Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 45 Duncker amp Humblot Leipzig 1900 S 743 750 Jorn Ipsen Wilhelm Eduard Albrecht Ein Gottinger Professor In Joachim Munch Alexander Thiele Hrsg Verfassungsrecht im Widerstreit Gedachtnisschrift fur Werner Heun 1953 2017 Mohr Siebeck Tubingen 2019 S 3 12 ISBN 978 3 16 158903 4 Herbert Schonebaum Albrecht Wilhelm Eduard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 185 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Eduard Albrecht Sammlung von Bildern Literatur von und uber Wilhelm Eduard Albrecht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wilhelm Eduard Albrecht im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Ubersicht der Lehrveranstaltungen 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PersonendatenNAME Albrecht Wilhelm EduardKURZBESCHREIBUNG deutscher StaatsrechtlerGEBURTSDATUM 4 Marz 1800GEBURTSORT ElbingSTERBEDATUM 22 Mai 1876STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Eduard Albrecht amp oldid 237467930