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Romeo Maurenbrecher 12 Oktober 1803 in Dusseldorf 5 Dezember 1843 ebenda war ein deutscher Jurist und Professor fur Staatsrecht an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn Signatur Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRomeo Maurenbrecher Spross des Dusseldorfer Postmeistergeschlechts Maurenbrecher war Sohn des Postmeisters Peter Wilhelm Maurenbrecher 1777 1861 und dessen Ehefrau Johanna Elisabeth geborene Schnabel 1781 1858 Nach dem Besuch des Gymnasiums in Dusseldorf begann er 1822 ein Studium der Rechte an der noch jungen Universitat Bonn Nach drei Semestern wechselte er fur je ein Jahr an die Philipps Universitat Marburg und an die Georg August Universitat Gottingen Jodocus Temme ein Kommilitone der damals mit ihm von Bonn nach Marburg gezogen war erinnerte sich spater dass Maurenbrecher als Korpstudent frei von jedem Schmisse blieb und stets der patente und durch seine hohe Gestalt wie durch seine unendliche Ruhe der imponirende Schlager war 1 Nachdem er den Winter 1824 1825 zuhause verbracht und seine Eltern ihm den Wunsch erfullt hatten sich einer akademischen Laufbahn zu widmen ging er im Mai 1825 zum weiteren Studium an die Universitat zu Berlin Mit der Dissertation Juris Germanici atque praesertim speculi Saxonici de culpa doctrina promovierte er im Sommer 1826 an der Koniglichen Universitat zu Greifswald Im Oktober 1828 habilitierte er an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Weil er in Munchen bereits Vorlesungen uber das Privatrecht gehalten aber nicht den gewunschten Wirkungskreis erzielt hatte zog er erneut nach Bonn und hielt dort als Privatdozent am 17 Dezember 1828 seine Antrittsvorlesung uber die Methode des deutschen Privatrechtes Unter Auswertung lokalrechtlicher Quellen veroffentlichte er in den folgenden Jahren mehrere Abhandlungen auf dem Gebiet des deutschen Privatrechts 1834 wurde er zum ausserordentlichen Professor und 1838 zum ordentlichen Professor fur Staatsrecht ernannt Im Mai 1837 heiratete er Alwine Rittershausen 1815 1869 die Tochter des Dusseldorfer Oberprokurators Gottfried Carl Rittershausen 1786 1827 Das Paar hatte eine Tochter und einen Sohn den spateren Historiker Wilhelm Maurenbrecher Eine Erkrankung die 1841 eintrat beeintrachtigte seine Lehrtatigkeit und fuhrte im Fruhjahr 1842 zu seiner Beurlaubung Im Dezember des Folgejahres verstarb er im Alter von 40 Jahren an den Folgen eines organischen Gehirnleidens 2 Nach Manfred Friedrich und Bruno Urbaschek blieb Maurenbrecher in der Geschichte der Rechtswissenschaft ein Aussenseiter der mit seinen Thesen mehr Ablehnung als Zustimmung erntete Maurenbrechers kurzes Staatsrechtslehrbuch dokumentiere ein fur den Vormarz neues fachwissenschaftliches Objektivitatsstreben wie es in der zweiten Jahrhunderthalfte mit dem Siegeszug der juristischen Methode allgemein in der Staatsrechtslehre zum Durchbruch kommen sollte Dieses Streben bekunde sich in dem Willen zu einer deutlichen Unterscheidung von politischen und rechtlichen Argumentationen und zu einer folgerechten Anwendung der methodischen Grundsatze Insofern erscheine auch der vielgescholtene Maurenbrecher als ein unmittelbarer Vorlaufer Karl von Gerbers Auf Kritik stiess insbesondere Maurenbrechers Versuch die Souveranitat als Quasi Eigentum des Fursten zu erklaren das monarchische Prinzip zu stutzen und die Politik der Fuhrungskrafte im Deutschen Bund in staatsrechtliche Dogmatik umzusetzen Aggressiv erklarte 1867 hierzu Robert von Mohl Maurenbrecher s elendes Gesudel kann ausser Beachtung bleiben 3 Maurenbrecher zeigte auch Interesse an der zeitgenossischen Malerei In dem von Ludwig Schorn redigierten Kunst Blatt einer feuilletonistischen Beilage des Morgenblatts fur gebildete Stande lobte er 1828 die unter Wilhelm Schadow an der Dusseldorfer Akademie entstehende Kunst insbesondere jene zusammenstrebende Harmonie und Einheit jene ubersichtliche und durchdachte gefallige Klarheit Abrundung und Leichtigkeit der Kompositionen welche die wahrhaft stehenden Vorzuge der Bilder aus Schadow s Schule ausmachen 4 Maurenbrecher war seinerzeit der Erste der die entstehende Kunst als Hervorbringung einer Malerschule besprach Daher ging er als Urheber des bald kursierenden Begriffs Dusseldorfer Malerschule in die Kunstgeschichte ein 5 Zur Ruckfuhrung der bedeutenden Sammlung der Gemaldegalerie Dusseldorf aus bayerischem Besitz nach Dusseldorf bot sich Maurenbrecher 1834 dem Dusseldorfer Stadtrat als Rechtsbeistand an und begann daraufhin mit Ermittlungen Dafur kritisierte ihn jedoch Oberprasident Ernst von Bodelschwingh und Kultusminister Karl von Altenstein erteilte ihm sogar einen Verweis Auch der ihm wohlgesonnene Justizminister Karl Albert von Kamptz machte einen Ruckzieher und teilte ihm in einem privaten Schreiben eine entgegengesetzte Rechtsauffassung mit Nach Ansicht des Dusseldorfer Oberburgermeisters Joseph von Fuchsius soll Maurenbrecher daraufhin verzagt haben Schliesslich nahm er dann aber doch noch an der Erarbeitung eines stadtischen Schreibens an Konig Friedrich Wilhelm III teil 6 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDie Landrechte der koniglich preussischen Rheinprovinzen 2 Bande 1830 f Lehrbuch des gesamten heutigen gemeinen deutschen Privatrechts 2 Bande 1832 1834 Grundsatze des heutigen deutschen Staatsrechts 1837 1847 Digitalisat Ueber den gegenwartigen Stand des staatsrechtlichen Studiums in Teutschland In Karl Heinrich Ludwig Politz Hrsg Jahrbucher der Geschichte und der Politik 2 1837 S 1 26 Grundriss eines Systems des Naturrechts zum Gebrauche bei akademischen Vorlesungen 1839 Die deutschen regierenden Fursten und die Souveranitat 1839 Literatur BearbeitenWilhelm Maurenbrecher Maurenbrecher Romeo In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 20 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 695 697 Bruno Urbaschek Empirische Rechtswissenschaft und Naturrecht Der Beitrag Romeo Maurenbrechers zur Rechtslehre des 19 und 20 Jahrhunderts Hain Meisenheim 1966 Manfred Friedrich Maurenbrecher Romeo In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 433 Digitalisat Michael Stolleis Geschichte des offentlichen Rechts in Deutschland Band 2 Staatsrechtslehre und Verwaltungswissenschaft 1800 1914 Verlag C H Beck Munchen 1992 ISBN 3 406 33061 4 S 150 Einzelnachweise Bearbeiten Stephan Born Hrsg Erinnerungen von J D H Temme Ernst Keil Leipzig 1883 S 94 100 Google Books Dusseldorfer Zeitung Ausgabe Nr 339 vom 7 Dezember 1843 Digitalisat Robert von Mohl Bemerkungen uber die neuesten Bearbeitungen des allgemeinen deutschen Staatsrechts In L K Aegidii Hrsg Zeitschrift fur Deutsches Staatsrecht und Deutsche Verfassungsgeschichte Reimer Berlin 1867 S 360 M aurenbrecher Gemaldeausstellung in Dusseldorf im August 1828 In Kunst Blatt Nr 81 9 Oktober 1828 S 322 Zitiert nach Christian Scholl Revisionen der Romantik Zur Rezeption der neudeutschen Malerei 1817 1906 Akademie Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 05 005942 6 S 195 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