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Friedrich Wilhelm Bessel 22 Juli 1784 in Minden Minden Ravensberg 17 Marz 1846 in Konigsberg i Pr war ein richtungsweisender deutscher Wissenschaftler dessen Tatigkeit sich auf die Gebiete Astronomie Mathematik Geodasie und Physik erstreckte Friedrich Wilhelm Bessel 1834 Portrat von Johann Eduard Wolff Ausschnitt einer Daguerreotypie von 1843 mit dem Portrait von Friedrich Wilhelm BesselFriedrich Wilhelm Bessel Buste Bronze um 1900 Deutsches GeoForschungsZentrumWahrend der Ausbildung zum Kaufmann in Bremen erwuchs sein Interesse fur die Astronomie Die zum Verstandnis benotigten mathematischen Grundlagen eignete er sich im Selbststudium an Mit einer selbststandig erarbeiteten Bahnbestimmung des Halleyschen Kometen gewann er 1804 die Aufmerksamkeit des Astronomen Wilhelm Olbers der ihm daraufhin eine Stellung als Inspektor an der privaten Sternwarte Lilienthal von Johann Hieronymus Schroeter vermittelte 1810 wurde Bessel als Professor fur Astronomie an die Universitat Konigsberg berufen und mit der Leitung der dort geplanten Sternwarte betraut an der er bis zu seinem Tode 1846 tatig blieb Bessels hauptsachliches Interessengebiet war die Positionsastronomie deren Genauigkeit er durch bahnbrechende Arbeiten verbesserte Er bestimmte die Grundkonstanten der Prazession Nutation und Aberration erarbeitete eine Theorie zur Reduktion von Beobachtungen entwickelte Rechenwege und erstellte Hilfstafeln zur praktischen Ausfuhrung Bessel bezog die Eigenheiten der Instrumente in die Fehleranalyse ein und erweiterte die Methoden der Fehlerrechnung In einem jahrelangen Durchmusterungsprogramm sammelte er Positionsdaten von 75 000 Sternen Seine bekannteste Einzelleistung ist die erstmalige Bestimmung der Entfernung eines Sterns im Jahre 1838 Eine nachhaltige Frucht seiner auf praktische Ziele gerichteten mathematischen Tatigkeit stellt die Untersuchung der ihm zu Ehren benannten Bessel Funktionen dar die die mathematische Beschreibung zahlreicher physikalischer Phanomene ermoglichen Die von Bessel geplante und geleitete Ostpreussische Gradmessung wurde vorbildlich fur nachfolgende Triangulationen in Deutschland Es gelang ihm Werte fur die Dimensionen des Erdellipsoids herzuleiten die bis zum Ende des 20 Jahrhunderts den mitteleuropaischen Landesvermessungen zugrunde lagen Bessel Ellipsoid Die Gravitation als wirksame Kraft der Himmelsmechanik erforschte Bessel experimentell mit Hilfe eines von ihm entwickelten Pendelapparates Es gelang ihm die Aquivalenz von trager und schwerer Masse sowie die Materialunabhangigkeit der Gravitation nachzuweisen Die von ihm bestimmte Lange des Sekundenpendels wurde zur Grundlage der gesetzlichen Langendefinition des preussischen Masssystems Eine Besonderheit fur die damalige Zeit war Bessels Engagement die Naturwissenschaften weiten Kreisen durch populare Vortrage und Aufsatze nahezubringen die Resultate der ersten Entfernungsbestimmung eines Sterns machte er Wochen vor der schriftlichen Publikation in einem popularwissenschaftlichen Vortrag bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Vorfahren 1 2 Familie 1 3 Schulzeit 1 4 Bessels Weg zur Astronomie 1 5 Bessel als Astronom 1 5 1 Sternwarte Lilienthal 1 5 2 Sternwarte Konigsberg 2 Wissenschaftliche Leistungen 2 1 Astronomie 2 1 1 Kometen 2 1 2 Sternschnuppen 2 1 3 Der Mond 2 1 4 Planeten 2 1 5 Die Sonne 2 1 6 Finsternisse 2 1 7 Stellarastronomie 2 1 8 Kosmische Entfernungen 2 1 9 Unsichtbare Objekte 2 1 10 Die Polbewegung 2 1 11 Die Personliche Gleichung 2 2 Mathematik 2 2 1 Bessel als Angewandter Mathematiker 2 2 2 Fehlerrechnung 2 2 3 Bessel Funktionen 2 2 4 Sonstige Leistungen in der Mathematik 2 3 Geodasie 2 3 1 Die ostpreussische Gradmessung 2 3 2 Die Erdfigur 2 4 Physik 2 4 1 Experimente zur Gravitation 2 4 2 Pendelmessungen 2 4 3 Das preussische Langenmass 2 4 4 Sonstige Leistungen in der Physik 3 Lehrtatigkeit 4 Arbeitsweise 5 Bezugspersonen 5 1 Fruhe Forderer 5 2 Carl Friedrich Gauss 5 3 Johann Franz Encke 5 4 Alexander von Humboldt 5 5 Friedrich Wilhelm IV 6 Akademische Schuler 7 Mitgliedschaften und Auszeichnungen 8 Bessel als wissenschaftlicher Namensgeber 9 Erinnerungskultur 10 Bildnisse 11 Bessel in der Literatur 12 Schriften 13 Briefwechsel 14 Literatur 15 Weblinks 16 Einzelnachweise 17 AnmerkungenLeben Bearbeiten Wappen derer Bessel aus dem Furstbistum MindenVorfahren Bearbeiten Friedrich Wilhelm Bessels Vorfahren lassen sich anhand einer Ahnentafel uber vierzehn Generationen zuruckverfolgen Sie gehorten als Juristen Verwaltungsbeamte Kaufleute Lehrer und Theologen uberwiegend der burgerlichen Mittelschicht an An 1 Ein Mathematiker oder Naturwissenschaftler ist unter ihnen nicht nachweisbar Seine Vorfahren in der vaterlichen Stammlinie waren seit dem 16 Jahrhundert Verwaltungsbeamte des Hochstifts Minden einige davon in leitender Stellung 1 Uber eine illegitime Tochter eines Schaumburger Grafen im 16 Jahrhundert Johanns V von Holstein Schaumburg 1512 1560 eines Sohnes des Grafen Jobst I sowie Onkels der beiden Mindener Furstbischofe Hermann und Anton besass Bessel hochadelige Ahnen An 2 Bessels Stammvater der furstbischoflich mindensche Kammerrat Engelbert Bessel 1567 war mit jener Schaumburger Grafentochter Johanna verheiratet Viele von deren Nachkommen fuhrten auch das Adelspradikat 2 So auch der furstbischofliche Geheime Rat und Kanzler Johann Bessel Vater des Kanzlers Heinrich Bessel Er erhielt 1630 von Christian von Braunschweig Luneburg 3 Administrator des Hochstifts Minden eine Adelsanerkennung namlich des angeblich 1494 seinem Vorfahren dem kaiserlichen Obersten Jobst Bessel erteilten Reichsadelsstandes 4 Auch Bessels Onkel Christian Ludwig Bessel 1750 1813 hatte eine Adelsbescheinigung erhalten von der koniglich preussischen Regierung zu Minden im Jahr 1770 5 Familie Bearbeiten Friedrich Wilhelm Bessel 1810 Gipsplakette von Leonhard Posch Geburtshaus von Friedrich Wilhelm Bessel in der Mindener Kampstrasse 28 Zustand um 1910 6 Das Gebaude wurde wahrend des Luftangriffs am 29 Dezember 1943 im Zweiten Weltkrieg zerstort 7 Friedrich Wilhelm Bessel An 3 wurde am 22 Juli 1784 An 4 8 als zweites Kind einer kinderreichen Familie mit sechs Tochtern und drei Sohnen in einem Mindener Wohnhaus geboren Seine Mutter Friederike Ernestine Bessel geborene Schrader 1753 1814 war Tochter eines Pastors in Rehme Der Vater Carl Friedrich Bessel 1748 1828 war als Jurist ausgebildet und zu dieser Zeit als Regierungssekretar im preussischen Staatsdienst beschaftigt An 5 Auf Grund einer Nebentatigkeit als Justitiar an der Johanniter Kommende Wietersheim trug er den Titel Justizrat 1816 kam er als Kanzleidirektor an das neugegrundete Oberlandesgericht in Paderborn Bessels Bruder schlugen ebenfalls die juristische Laufbahn ein Der altere Bruder Moritz Carl 1783 1874 wurde Landgerichtsprasident in Kleve der jungere Bruder Theodor Ludwig 1790 1848 9 erhielt das gleiche Amt in Saarbrucken Im Jahre 1810 ubersiedelte Bessel mit seiner Schwester Amalia 1786 1821 nach Konigsberg Dort heiratete er im Oktober 1812 Johanna Hagen 1794 1885 eine Tochter des Apothekers und Universalgelehrten Karl Gottfried Hagen 1749 1829 10 Das Paar hatte funf Kinder von denen vier das Erwachsenenalter erreichten Wilhelm 1814 1840 Johanne Marie 1816 1902 verheiratet mit dem Physiker Georg Adolf Erman 1806 1877 Friederike Elisabeth Elise 1820 1913 verheiratet mit Heinrich Lorenz Behrend Lorck 1816 1877 und Johanna 1826 1856 verheiratet mit dem Beamten Adolf Hermann Hagen 1820 1890 Nach dem Tode von Bessels Sohn Wilhelm erliess Konig Friedrich Wilhelm IV eine Verfugung wonach die mannlichen Enkel und deren Nachkommen den Namen Bessel als Zwischennamen fuhren konnten damit er nicht ausstirbt daraus entstanden spater die Nachnamen Bessel Lorck und Bessel Hagen 11 Bessel hatte uber seinen Schwiegersohn Erman verwandtschaftliche Beziehungen zur Berliner Gelehrtenfamilie Erman 12 und uber diese zu den dortigen Familien Hitzig Mendelssohn 13 und Baeyer 14 1835 wurde er Pate des spateren Chemikers Adolf Baeyer eines Sohnes seines Mitarbeiters Johann Jacob Baeyer 15 Eine jungere Schwester von Johanna Hagen war mit dem Konigsberger Physiker Franz Ernst Neumann verheiratet mit dem Bessel eng zusammen arbeitete 16 Bessels Nichte Louisa Aletta Fallenstein heiratete Wilhelm Gauss den jungsten Sohn seines Kollegen und Freundes Carl Friedrich Gauss 17 Bessels Cousine Justine Magdalene Helene Schrader wurde 1803 die Ehefrau des spateren Regierungsprasidenten Daniel Heinrich Delius 18 19 Bekannte Wissenschaftler aus der Enkelgeneration waren die Bruder Wilhelm Erman Bibliothekar Adolf Erman Agyptologe und Heinrich Erman Jurist sowie die Bruder Ernst Bessel Hagen Physiker und Fritz Karl Bessel Hagen Chirurg Der Mathematiker Erich Bessel Hagen der Geograf Hermann Hagen und der Jurist Walter Erman waren seine Urenkel Schulzeit Bearbeiten Die Kenntnisse uber Bessels Jugendzeit bis zum Beginn seiner wissenschaftlichen Tatigkeit entstammen seiner fragmentarischen Autobiografie sowie dem veroffentlichten Briefwechsel mit seinem alteren Bruder Moritz Carl Bessel 20 21 Nach eigener Aussage war es eine starke Abneigung gegen den Lateinunterricht die zum Schulabbruch fuhrte nachdem er das Mindener Gymnasium bis zur Untertertia besucht hatte Er verliess mit 14 Jahren die Schule und erhielt Privatunterricht in Mathematik und Franzosisch 22 Schon als Schuler kannte Bessel die Sternbilder Durch sein aussergewohnliches Sehvermogen konnte er den Doppelstern Epsilon Lyrae im Sternbild Leier in zwei Komponenten auflosen Dieser Stern diente ihm spater dazu die altersgemasse Abnahme seiner Sehscharfe zu kontrollieren 23 Bessels Weg zur Astronomie Bearbeiten Zum Jahresbeginn 1799 begann Bessel eine sieben Jahre dauernde und nicht vergutete Lehrzeit zur Ausbildung als Kaufmann im angesehenen Handelshaus Kulenkamp amp Sohne in Bremen Er arbeitete auf dem Gebiet des Uberseehandels und strebte die Stelle eines Cargadeurs Frachtbegleiter an um an einer Expedition nach Ubersee teilnehmen zu konnen Deshalb versuchte er sich jenes Wissen im Selbststudium anzueignen das ihm fur diese Tatigkeit nutzlich erschien Neben dem Erlernen der Fremdsprachen Englisch und Spanisch war er besonders an der Nautik interessiert 24 Der Astronom Encke urteilte nach Bessels Tod dass sich das Fehlen einer damals ublichen klassischen Schulbildung fur Bessels astronomische Arbeit kaum nachteilig ausgewirkt hatte jedoch seine kaufmannische Ausbildung fur die spatere Tatigkeit sehr forderlich gewesen war zum Beispiel die Fahigkeit zu effektiver Zeiteinteilung und peinlicher Ordnung bei zeitlich parallel auszufuhrenden Projekten sowie sein Drang die erzielten Ergebnisse moglichst rasch zu veroffentlichen 25 Besselei in BremenUm sich in der Navigation kundig zu machen studierte Bessel eine Anleitung zur geografischen Ortsbestimmung 26 Die zum Verstandnis notigen mathematischen Grundlagen eignete er sich mit Hilfe einiger Lehrbucher in kurzer Zeit an die er mit Hilfe einer Gratifikation finanzierte die ihm ab dem zweiten Lehrjahr gezahlt wurde In der Praxis ist ein Navigator auf Instrumente fur die Messung von Hohenwinkeln von Sternen angewiesen die fur Bessel finanziell unerschwinglich waren Mit Hilfe eines Tischlers und eines Uhrmachers baute er sich einen Sextanten selbst und erdachte zur Zeitbestimmung die spater so genannte Zirkummeridian Methode mit zwei Sternen in etwa gleicher Hohe Seine ersten Messungen fuhrte er am 16 August 1803 durch 27 Als er mit seinem kleinen Fernrohr eine Sternbedeckung am dunklen Mondrand beobachtete bestimmte er den Zeitpunkt der Bedeckung und verglich ihn mit Angaben die er in der Fachzeitschrift Monatliche Correspondenz und dem Berliner Astronomischen Jahrbuch fand So gelang es ihm die geografische Lange von Bremen mit nur kleinem Fehler selbst zu bestimmen 28 Bei seinen Studien stiess Bessel auf bisher unausgewertete Beobachtungsdaten des englischen Astronomen Thomas Harriot zum Kometen von 1607 heute als Halleyscher Komet bekannt Mit Hilfe eines Lehrbuchs von Jerome Lalande 29 und der von Wilhelm Olbers 1797 veroffentlichten Abhandlung zur Bahnbestimmung von Kometen 30 gelang es ihm die Bahn von 1607 zu berechnen Olbers lebte ebenfalls in Bremen wo er als Arzt praktizierte So ergab sich fur Bessel die Moglichkeit mit Olbers in personlichen Kontakt zu treten Am 28 Juli 1804 sprach er ihn auf der Strasse an und bat ihn ihm seine Berechnungen vorlegen zu durfen Bessel stiess beim aufgeschlossenen Olbers auf Interesse der sein Talent erkannte und forderte indem er ihm astronomische Schriften zukommen liess Als Kometenexperte erfasste Olbers sofort die Bedeutung von Bessels Abhandlung und veranlasste ihre Publikation in der Monatlichen Correspondenz 31 Bessel als Astronom Bearbeiten Sternwarte Lilienthal Bearbeiten Nachdem er seine Lehrzeit ordnungsgemass beendet hatte schlug Bessel das Angebot fur eine Weiterbeschaftigung zu einem Jahresgehalt von 700 Talern in der Firma Kulenkamp aus und gab den Kaufmannsberuf auf Im Marz 1806 nahm er die Tatigkeit als Inspektor an der privaten Sternwarte von Johann Hieronymus Schroeter im nahegelegenen Lilienthal an wofur er jahrlich 100 Taler erhielt 32 Er wurde dort der Nachfolger Karl Ludwig Hardings der eine Berufung an die Universitat Gottingen erhalten hatte Wahrend seiner Lilienthaler Zeit gab es Uberlegungen Bessel in Dusseldorf bei der von Johann Friedrich Benzenberg geleiteten Vermessung des Grossherzogtums Berg eine Stellung zu verschaffen oder ihn an der Seeberg Sternwarte in Gotha anzustellen beide Plane konnten nicht realisiert werden 33 Im Jahre 1808 war Bessel als Burger des Konigreichs Westphalen wehrpflichtig und akut von der Einberufung bedroht da er der Altersgruppe von 20 bis 25 Jahren angehorte die tatsachlich Einzuberufenden wurden durch das Los ermittelt 34 Bessel hatte zwar das Gluck von der Einberufung freigelost zu werden aber schon vorher war durch Intervention von Gauss 35 Olbers 36 und Schroeter 37 eine Dispensation erwirkt worden fur den Fall eines ungunstigen Auslosungsergebnisses Sternwarte Konigsberg Bearbeiten Im Zuge der Preussischen Reformen die auch das Bildungswesen betrafen plante Wilhelm von Humboldt eine Modernisierung und Erweiterung der Konigsberger Albertus Universitat wozu er unter anderem die Grundung einer Sternwarte vorsah Um die Qualitat der Lehre zu verbessern plante er die Besetzung neuer Lehrstuhle mit ausserhalb anzuwerbenden Professoren 38 Fur die Besetzung der Astronomie Professur liess er sich von dem Akademiemitglied Johann Georg Tralles beraten der ihm als mogliche Kandidaten Johann Georg Soldner und Friedrich Wilhelm Bessel vorschlug fur den sich Humboldt entschied Ehrendoktordiplom von 1811Am 6 Januar 1810 ernannte der preussische Konig Friedrich Wilhelm III Bessel zum ersten Professor fur Astronomie an der Albertus Universitat und zum Direktor der neu zu errichtenden Sternwarte Ein gleichzeitiges Angebot zur Ubernahme der bereits bestehenden Sternwarte der Universitat Leipzig zu wesentlich schlechteren Bedingungen lehnte Bessel ab 39 Bessel selbst entsprach von seiner Ausbildung her in keiner Weise dem Ideal des Neuhumanismus das der Humboldt schen Reform zugrunde lag da er weder die oberen Klassen eines Gymnasiums besucht eine Abiturprufung abgelegt studiert promoviert oder habilitiert hatte An 6 Bessel traf am 11 Mai 1810 in Konigsberg ein und begann noch im laufenden Sommersemester seine Vorlesungen in Astronomie und Mathematik Da sie die Universitat in Konigsberg im mathematischen Fache nicht gut bestellt sahen wunschten Tralles und Humboldt dass Bessel dort als geschickter Lehrer der Mathematik auch in diesem Fach lehren sollte 40 Ausser Bessel boten zu dieser Zeit noch vier weitere Dozenten Lehrveranstaltungen in Mathematik und Astronomie an 41 An 7 In dieser Konkurrenzlage bestritten ihm die Professoren der Philosophischen Fakultat wegen seines fehlenden akademischen Abschlusses das Recht auf Abhaltung mathematischer Vorlesungen An 8 Humboldt setzte sich personlich beim Kurator Hans Jakob von Auerswald dafur ein dass Bessel der Magistergrad ehrenhalber verliehen werde 42 aber Auerswald konnte sich damit in der Fakultat nicht durchsetzen 43 Bessel ignorierte die Einwande und setzte im nachsten Semester seine mathematische Lehrtatigkeit fort Um die Sache nicht eskalieren zu lassen wandte er sich schliesslich an Gauss mit der Bitte ihm ein Abschlussdiplom der Universitat Gottingen zu verschaffen was diesem auch gelang Bessel erhielt mit Urkunde vom 30 Marz 1811 die Doktor und Magisterwurde honoris causa Fur seine Tatigkeit erhielt er ein Gehalt von anfangs 1000 Talern pro Jahr 42 In wissenschaftlicher Hinsicht konnte Bessel zunachst nur seine theoretischen Untersuchungen aus Lilienthal weiterfuhren Neben dem akademischen Unterricht standen die Bemuhungen um die neu zu errichtende Sternwarte im Mittelpunkt seiner Tatigkeit Er wahlte den Bauplatz aus und entwarf einen Plan fur die Raumstruktur des Gebaudes den er gegen andersartige Plane der Berliner Regierung durchzusetzen wusste 44 Am 10 November 1813 konnte er in die fertiggestellte Sternwarte einziehen Deren instrumentelle Erstausstattung bestand vorwiegend aus gebrauchten Geraten die Friedrich von Hahn in seiner Sternwarte Remplin benutzt hatte und die vom preussischen Staat 1809 aus dessen Nachlass erworben worden waren 45 Bessel hielt der Konigsberger Universitat die Treue Im Jahre 1825 lehnte er es ab als Nachfolger von Johann Elert Bode die Leitung der veralteten Sternwarte der Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften in Berlin zu ubernehmen Im Laufe der Zeit hatte Bessel die instrumentelle Ausstattung erweitert Zur Durchfuhrung des von ihm geplanten Beobachtungsprogramms erhielt er 1818 einen Meridiankreis 46 ein zweiter folgte 1841 Diese Instrumente stellten optische und mechanische Spitzenleistungen dar genauso wie das 1829 gelieferte Heliometer 47 Nachdem der Sternwartenbetrieb angelaufen war zog Bessel in zunehmendem Masse fahige Studenten zur praktischen Beobachtungstatigkeit heran unter anderen seinen eigenen Sohn Wilhelm der zunachst in Konigsberg Astronomie studierte 48 das Studium aber nach zwei Jahren aufgab und an der Berliner Bauakademie eine Ausbildung zum Baukondukteur erhielt Sein Tod im Oktober 1840 war fur Bessel ein sehr schmerzhafter Verlust Der Ausbruch der Cholerapandemie in Konigsberg fuhrte im Juli 1831 zu tumultartigen Ausschreitungen bei denen Bessel in den Verdacht geriet mittels silberner Kugeln die auf der Sternwarte zur Signalubermittlung angebracht worden waren die Cholera herangezogen zu haben Als die Konigsberger Stadtverwaltung zudem in der unmittelbaren Nahe der Sternwarte einen Begrabnisplatz fur die Choleratoten einrichtete zog er es vor die Sternwarte zu versiegeln und die Stadt fur zwei Monate zu verlassen In der Auseinandersetzung mit der Stadt starkte Kultusminister Karl vom Stein zum Altenstein Bessel den Rucken indem er im Februar 1832 beim Konig seine Ernennung zum Geheimen Regierungsrat bewirkte 49 1842 trat Bessel in Begleitung seiner Tochter Elise seines Schwiegersohnes Georg Adolf Erman und des befreundeten Mathematikers Carl Gustav Jacob Jacobi seine erste und einzige Auslandsreise an die ihn nach Grossbritannien fuhrte wo er in Manchester an der Jahrestagung der British Association for the Advancement of Science teilnahm und mit zahlreichen Wissenschaftlern wie zum Beispiel David Brewster Edward Sabine und William Rowan Hamilton zusammentraf 50 Von dort fuhr er nach Edinburgh zu Thomas Henderson und begegnete auf der Ruckreise unter anderm John Herschel und Charles Babbage In Paris wo er als auswartiges Mitglied der Akademie der Wissenschaften einen Vortrag hielt 51 traf er Jean Baptiste Dumas und Francois Arago 52 Grabstatte auf dem Gelehrtenfriedhof in Konigsberg Die Inschrift lautete Friedrich Wilhelm Besselgeb in Minden 22 Juli 1784gest in Konigsberg 17 Marz 1846 53 Bessels Gesundheitszustand verschlechterte sich danach so stark dass er ab Oktober 1844 seine Beobachtungs und Lehrtatigkeit aufgeben musste und kaum noch wissenschaftliche Arbeit leisten konnte Als Zeichen seiner Wertschatzung veranlasste Friedrich Wilhelm IV eine zeitweise Behandlung durch seinen Leibarzt Schonlein Bessel starb am 17 Marz 1846 und wurde auf dem Gelehrtenfriedhof in Konigsberg beerdigt 54 Nach Bessels Tod erschienen in mehreren grossen Tageszeitungen Artikel in denen den Arzten eine falsche Diagnose bzw ganzliche Unwissenheit uber die Art der Erkrankung vorgeworfen wurde 55 56 Eine zur damaligen Zeit noch seltene Obduktion ergab dass Bessel einer Geschwulstkrankheit erlegen war die Repsold 1919 in seiner Biographie als Darmkrebs bezeichnete 57 An 9 Eine neue Auswertung seiner Krankengeschichte ergab dass Bessel an einer Retroperitonealfibrose verstarb die sein Konigsberger Hausarzt Raphael Jacob Kosch auch als solche richtig diagnostiziert und mit den damaligen Moglichkeiten sachgemass behandelt hatte 58 59 Nach einem 1810 ausgestellten Pass hatte Bessel eine Korpergrosse von 1 68 m 60 Jagdgesellschaft um General Oldwig von Natzmer um 1835 mit erlegtem Elch in Konigsberg Bessel ist der sechste von links mit der Pfeife im Mund Bessel war schnell in die Konigsberger Gesellschaft integriert Er war Mitglied der Gesellschaft der Freunde Kants und soll der Urheber des dortigen Brauchs gewesen sein einen jahrlichen Bohnenkonig zu wahlen 61 Seit seiner Lilienthaler Zeit verschaffte sich Bessel einen Ausgleich fur seine Tatigkeit durch die Jagd In Ostpreussen schloss er sich der Konigsberger Jagdgesellschaft um den General Oldwig von Natzmer an 62 Weiterhin gehorte er der Physikalisch okonomischen Gesellschaft an und hielt dort in den 1830er Jahren eine Reihe von popularwissenschaftlichen posthum veroffentlichten Vortragen 63 Wissenschaftliche Leistungen BearbeitenAstronomie Bearbeiten Bessel galt bei seinen Zeitgenossen und Nachfolgern als einer der ausgezeichnetsten Astronomen 64 Alexander von Humboldt bezeichnete ihn im dritten Band seines Kosmos als den grossten Astronomen unserer Zeit 65 Fur seinen Schuler Heinrich Ferdinand Scherk war er der grosste Astronom des 19 Jahrhunderts der auch astronomischer Euler und Konigsberger Hipparch genannt wurde 66 Der franzosische Astronom Urbain Le Verrier erklarte Bessels Entdeckung der zunachst scheinbar unsichtbaren Begleitsterne von Sirius und Prokyon offentlich als die bedeutendste unter allen die in diesem Jahrhundert in der Astronomie gemacht worden sind 66 Kometen Bearbeiten Halleyscher KometFriedrich Wilhelm Bessel begann seine wissenschaftliche Arbeit im Jahre 1804 mit der Berechnung von Kometenbahnen Sein Erstlingswerk uber den Halleyschen Kometen lieferte eine Bahnberechnung fur dessen Sonnenannaherung im Jahre 1607 auf der Basis der Beobachtungsdaten von Thomas Harriot und Nathaniel Torporley 67 Die Berechnung fruherer Durchlaufe gab Hinweise uber Bahnstorungen durch Planeten und machte die Bahnbestimmung sicherer Neuartig war sein Ansatz die Kometenbahn als parabelnahe Ellipse anzunehmen 68 33 69 Fur seine Arbeit uber den Kometen von 1807 erhielt er den Lalande Preis des Jahres 1811 70 Die Wiederkehr des Halleyschen Kometen im Jahre 1835 veranlasste Bessel den Wandel seiner Erscheinungsform intensiv zu beobachten Die daraus entstandene Publikation ist seine einzige die das Aussehen einer Himmelserscheinung zum Gegenstand hat 71 Uber fruhere Kometenbeobachter hinausgehend entwarf er eine Hypothese zur Entstehung der Kometenschweife Er nahm an dass bei der Annaherung an die Sonne feinstes Kometenmaterial verdampfe und dieses durch die Wirkung von Polarkraften die von der Sonne ausgingen in der Bewegungsrichtung beeinflusst werde 72 Sternschnuppen Bearbeiten Sternschnuppen sind fur die messende Astronomie als Beobachtungsobjekte nur schwer fassbar Johann Friedrich Benzenberg und Heinrich Wilhelm Brandes konnten im Jahre 1800 die ungefahre Hohe der Leuchterscheinungen uber der Erdoberflache bestimmen und hielten einen terrestrischen Ursprung fur moglich Bessel widerlegte diese Auffassung durch kritische Wurdigung der Beobachtungsgenauigkeit Ausserdem entwarf er den Plan zu einem Beobachtungsprogramm fur Sternschnuppen das zur Gewinnung von zuverlassigem Datenmaterial geeignet ware ohne es selbst durchzufuhren Auf seine Anregung hin stellte Hauptmann Schwinck 1843 kleinmassstabige Himmelskarten in stereografischer Projektion her die zur Kartierung der Sternschnuppenbahnen geeigneter waren als die bisher verwendeten Karten Uber die Natur der Sternschnuppen wurde zur Zeit Bessels nur spekuliert Er hielt es fur moglich dass sie schon in hoheren Luftschichten ganzlich verbrennen 73 74 Der Mond Bearbeiten Bessel entwickelte ein neues Verfahren zur Bestimmung der Libration des Mondes 75 Mit dem Heliometer bestimmte er die Winkelabstande verschiedener Punkte des Mondrandes von einem kleinen kreisrunden Krater im Zentrum der Mondscheibe der heute als Mosting A bezeichnet wird und als Bezugspunkt des selenografischen Koordinatensystems dient Daraus erhielt er die selenografischen Koordinaten und erste genaue Parameter fur die Libration 76 Drei Jahrzehnte nach seinen ersten Versuchen in der geografischen Ortsbestimmung kehrte er wieder zuruck zu einem Hauptprobleme der astronomischen Navigation der Langenbestimmung in der Seefahrt Durch Verringerung des erforderlichen Rechenaufwandes verbesserte er das Verfahren mit Hilfe der Monddistanzen die geografische Lange auf hoher See zu bestimmen 77 Die mogliche Existenz einer Mondatmosphare war zur Zeit Bessels noch ein Diskussionsthema der Astronomen so glaubte Johann Hieronymus Schroeter eine Atmosphare von sehr geringer Dichte bemerkt zu haben Dagegen wurde angefuhrt dass kurz vor und nach Sternbedeckungen durch den Mond keine refraktionsbedingten Veranderungen des Sternlichts erkennbar waren Bessel ging der Frage nach und uberprufte einen moglichen tauschenden Storeinfluss des Mondreliefs auf die Lichtausbreitung Er konnte durch die Auswertung seiner heliometrischen Mondbeobachtungen zeigen dass die Annahme einer Mondatmosphare mit der von Schroeter angenommenen Dichte nicht mit den Messdaten vereinbar ist Damit entzog er auch den seinerzeit noch verbreiteten Spekulationen uber die Lebensbedingungen von Mondbewohnern wie sie zum Beispiel seinen Munchner Kollegen Gruithuisen beschaftigten die naturwissenschaftliche Grundlage 78 76 Planeten Bearbeiten SaturnZu Bessels ersten Objekten in der praktischen Beobachtung gehorten neben dem 1801 entdeckten Kleinplaneten Ceres auch die 1804 in Lilienthal von Karl Ludwig Harding entdeckte Juno und die 1807 in Bremen von Heinrich Wilhelm Olbers entdeckte Vesta Bessels erste Publikation die nicht die Beobachtungen von Kometen und Kleinplaneten zum Inhalt hatte bezog sich auf den Planeten Saturn 79 Auf theoretischem Wege zeigte er dass die Beobachtung Wilhelm Herschels der Saturn besitze seinen maximalen Durchmesser nicht genau in der Aquatorebene auf einer optischen Tauschung beruhen musse In zwolf weiteren Arbeiten zu diesem Planeten untersuchte er die Wechselwirkungen zwischen dem Saturn seinem Ringsystem und den Trabanten Bessel mass mit dem Heliometer die Bewegung des Titans des massereichsten Saturnmondes und berechnete daraus die Umlaufdaten sowie einen genauen Wert fur die Masse des Saturns 80 81 An 10 Seine letzte Arbeit eine breit angelegte Theorie des Saturn Systems blieb unvollendet und wurde als Fragment posthum veroffentlicht 82 Die Masse des Jupiters konnte Bessel durch Bahnbestimmung seiner vier Satelliten berechnen die er von 1832 bis 1836 heliometrisch beobachtete Darin bestatigte er einen schon von George Biddell Airy 1837 auf anderem Wege gefundenen Wert der die bis dahin publizierten erheblich verbesserte und dem heutigen sehr nahe kommt An 11 Im Mai 1832 beobachtete Bessel den Merkurdurchgang vor der Sonne Er bestimmte den scheinbaren Durchmesser des Merkurs konnte aber keinerlei Abplattung feststellen 83 84 Die Sonne Bearbeiten Konigsberger HeliometerZur Grossenbestimmung bei Sonnen Mond und Planetenbeobachtungen kaufte Bessel fur die Sternwarte Konigsberg ein Heliometer aus dem Munchener Feinmechanischen Institut von Utzschneider und Joseph von Fraunhofer fur das ein Heliometerturm an der Sternwarte errichtet wurde Bessel war der erste Astronom der ein solches Instrument fur eine systematische Messreihe einsetzte 85 Seine wichtigsten Arbeiten zum Heliometer und die damit durchgefuhrten Untersuchungen fasste er 1841 42 in den Astronomischen Untersuchungen zusammen Bessel nutzte den Merkurtransit von 1832 nicht nur wie andere Astronomen um die Ein und Austrittszeiten des Planeten vor der Sonnenscheibe zu messen Durch die hohe Genauigkeit des Heliometers konnte er den Einfluss der Irradiation bestimmen der die Sonne dem Beobachter optisch etwas grosser erscheinen lasst als es den tatsachlichen Verhaltnissen entspricht Gemeinsam mit seinem in Konigsberg weilenden ehemaligen Schuler Friedrich Wilhelm August Argelander beobachtete Bessel den Transit mit zwei verschiedenen Instrumenten In dem einen zeigte die Merkurscheibe kurz nach bzw vor den inneren Beruhrungen eine langliche Verformung die schon von den Venustransits bekannt war und heute als Tropfenphanomen bezeichnet wird Diese Formveranderung war mit dem anderen hoher auflosenden Instrument dem Heliometer nicht zu sehen wodurch das Phanomen als instrumentenabhangig erkannt war Die Formveranderung deutete Bessel als eine durch den Planeten veranderte Irradiation an der Kontaktstelle zum Sonnenrand Eine atmospharische Ursache wie bei den Venustransits schied aus da Merkur keine nennenswerte Atmosphare besitzt 86 Durch neuere Untersuchungen wahrend der Merkurdurchgange von 1999 und 2003 mit dem Weltraumteleskop TRACE konnten diese Beobachtungen insoweit bestatigt werden 87 Bessel stellte weiterhin fest dass sein Heliometer praktisch ohne Irradiations Effekt die Sonnenscheibe in ihrem wahren Durchmesser zeigte und demnach seinen Namen zu Recht tragt Dadurch gelang ihm die Bestimmung eines genauen Wertes fur den scheinbaren Sonnendurchmesser 83 Finsternisse Bearbeiten Totale SonnenfinsternisZu den Standardaufgaben der Astronomen gehort traditionell die Berechnung des zeitlichen Verlaufs und des Sichtbarkeitsgebietes von Sonnenfinsternissen Bessel kombinierte zwei bis dahin praktizierte Rechenverfahren die auf Johannes Kepler und Joseph Louis Lagrange zuruckgehen zu einer erweiterten Methode Darin fuhrt die Verwendung tabellierter Zwischengrossen der Besselschen Elemente zu einer erheblichen Vereinfachung der Berechnung Dieses Verfahren kann ebenfalls bei der Berechnung von Mondfinsternissen von Bedeckungen von Sternen und Planeten durch den Mond und von Planetentransiten vor der Sonne angewandt werden Mit spater eingearbeiteten Verbesserungen ist es noch heute ein Standardverfahren 88 89 Stellarastronomie Bearbeiten Sternkataloge Tabulae Regiomontanae reductionum observationum astronomicarum ab anno 1750 usque ad annum 1850 computatae 1830An der Sternwarte Lilienthal begann Bessel 1807 auf Anregung Wilhelm Olbers mit der Erarbeitung eines Sternkatalogs 90 Sein Ausgangsmaterial war eine Liste von uber 3000 Sternen deren Positionen der englische Astronom James Bradley in den Jahren 1750 bis 1761 mit einem Mauerquadranten gemessen hatte Die Rohdaten der gelisteten Sternorter konnten noch nicht als Sternkatalog gelten da sie durch zahlreiche Einflusse mit Fehlern behaftet waren erstens himmelsmechanische durch die Bewegung der Erde im Sonnensystem Prazession Nutation Aberration zweitens durch die atmospharische Refraktion und drittens durch Ungenauigkeiten der benutzten Messgerate Mauerquadrant Uhr Ausserdem verandern die Sterne langfristig durch Eigenbewegung ihre Position zueinander Bessel ermittelte diese Einflussfaktoren aus Bradleys Datenmaterial und reduzierte damit dessen Daten Die so berechneten wahren Sternorter fur das Jahr 1755 gab er unter dem Titel Fundamenta Astronomiae 1818 heraus An 12 Schon vorab hatte Bessel eine Abhandlung uber die Bestimmung der Prazessionskonstanten aus Bradleys Daten veroffentlicht fur die er von der Preussischen Akademie der Wissenschaften 1813 einen Preis erhielt 91 Bessel erarbeitete eine Theorie der Reduktionen mit den zugehorigen Reduktionstermen und erstellte hierzu Tafeln fur die astronomische Praxis Tabulae Regiomontanae mit der Gultigkeitsdauer 1750 bis 1850 Dieses Werk wurde spater von Julius Zech und Jakob Philipp Wolfers weitergefuhrt In den Sternkatalogen sind alle Daten auf einen bestimmten Zeitpunkt reduziert Bessel fuhrte dazu ein fiktives Jahr Bessel Jahr mit der Lange eines tropischen Jahres ein dessen Beginn er auf den Zeitpunkt setzte an dem die mittlere Lange der Sonne genau 280 betragt Besselsche Epoche 92 93 Die zeitabhangigen Terme seiner Reduktionsformeln wurden spater Besselsche Tageszahlen genannt Die sakulare Veranderung der Positionen von 36 Fundamentalsternen die Nevil Maskelyne am Royal Greenwich Observatory beobachtet und katalogisiert hatte konnte Bessel mit grosser Zuverlassigkeit fur den Zeitraum eines Jahrhunderts 1750 1850 angeben indem er fur diese Sterne die Bradley Daten aus den Fundamenta Astronomiae sowie selbst gemessene Daten von 1815 und 1825 heranzog So entstand 1830 mit den Tabulae Regiomontanae der erste Fundamentalkatalog der Astronomie 94 ZonenbeobachtungenNachdem Bessel fur die Konigsberger Sternwarte 1818 einen Meridiankreis aus der Werkstatt von Georg von Reichenbach angeschafft hatte der mit einem Fraunhofer Refraktor ausgestattet war begann er die Beobachtungsarbeit zu einem Sternverzeichnis das die bisher vorhandenen an Fulle und Genauigkeit ubertreffen sollte Er teilte den Himmel in Zonen von jeweils 2 Grad Deklination ein in denen er systematisch die gefundenen Sterne bis zur 9 Grossenklasse beobachtete das heisst er mass die Koordinaten fur Rektaszension und Deklination Bessel beschrankte die Beobachtungen zunachst auf Deklinationen von 15 bis 15 den engeren Bereich um den Himmelsaquator Diese Region war schon dadurch interessant dass in ihr am ehesten die Entdeckung neuer Kleinplaneten zu erwarten war Spater dehnte Bessel den Beobachtungsbereich bis auf 45 Deklination aus Das Programm bei dem insgesamt 75 000 Sterne registriert wurden nahm den Zeitraum von 1821 bis 1833 in Anspruch die Daten erschienen in den Banden VII bis XVII der Konigsberger Beobachtungen 95 Aus den bis 1825 vorliegenden Zonenbeobachtungen fertigte Maximilian Weisse Leiter der Krakauer Sternwarte einen Sternkatalog fur die knapp 32 000 Sterne von 15 bis 15 Deklination an der 1846 erschien 96 Friedrich Georg Wilhelm Struve stellte auf der Grundlage der Daten stellarstatistische Untersuchungen uber den raumlichen Aufbau der Milchstrasse an die er als Vorwort zum Weisse Katalog veroffentlichte 97 Die Bessel schen Zonenbeobachtungen fanden spater ihre Fortsetzung in der Bonner Durchmusterung von Argelander der in der Anfangszeit der Zonenbeobachtungen Bessels Assistent war Akademische SternkartenFur die astronomische Arbeit ist es hilfreich die Sternpositionen nicht nur in Listen sondern auch kartografisch zur Verfugung zu haben Bessel regte 1825 bei der Preussischen Akademie der Wissenschaften an das in den zuverlassigen Sternkatalogen gelistete Material durch weitere Beobachtungen aller Sterne bis zur 9 Grosse zu erganzen und in Sternkarten nach einheitlichem Muster zu drucken Die bisherigen uberdies unvollstandigen Karten reichten nur bis zur 7 und 8 Grosse Da die bis dahin entdeckten Asteroiden ebenfalls nur in dieser Grosse lagen war zu erwarten dass noch unentdeckte Planeten noch kleiner sein mussten 98 Bessels Schuler Carl August Steinheil fertigte ein Musterblatt an das Bessel zusammen mit einer Arbeitsanleitung an die Akademie sandte An 13 Damit das Projekt wegen des enormen Umfangs in uberschaubarer Zeit fertig gestellt werden konnte vergab die Berliner Akademie die Arbeitsauftrage fur die einzelnen Blatter an verschiedene in und auslandische Beobachter wozu auch ambitionierte Amateure wie Karl Ludwig Hencke gehorten Dieses Unternehmen stellte somit ein fruhes Beispiel fur eine gelungene internationale Kooperation auf wissenschaftlichem Gebiet dar Bessel nahm wegen seiner anderen laufenden Arbeitsprogramme nicht an der Projektdurchfuhrung teil doch erarbeiteten seine ehemaligen Schuler Argelander Steinheil und Luther einzelne Blatter ebenso Karl Ludwig Harding sein Gottinger Kollege und Vorganger in Lilienthal Bessel tauschte sich anfangs uber den Zeitbedarf die Berliner Akademischen Sternkarten lagen erst 1859 vollstandig vor 99 100 Weitere stellarastronomische ArbeitenBessel mass die Koordinaten zahlreicher Plejaden Sterne und wies die Eignung dieses Sternhaufens zur Bestimmung der Prazision astronomischer Beobachtungsinstrumente nach Weiterhin benutzte Bessel das Heliometer zur Beobachtung von Doppelsternen 1833 publizierte er einen kleinen Katalog mit relativen Distanzen und Positionswinkeln von 38 Objekten 101 81 Die gleichen Sterne wurden nach Verabredung von Struve in Dorpat durch Mikrometermessungen mit einem ebenfalls von Fraunhofer geschaffenen Refraktor gemessen woraus sich Ruckschlusse auf die Messgenauigkeit beider Instrumente ergaben Kosmische Entfernungen Bearbeiten Prinzip der SternparallaxeAls Bessels Pionierarbeit 102 gilt die erste zuverlassige Entfernungsbestimmung eines Fixsterns durch Messung seiner jahrlichen Parallaxe Schon Kopernikus und Kepler hatten erkannt dass im Rahmen des heliozentrischen Systems ein Parallaxeneffekt auftreten musste Nahe gelegene Sterne mussten vor dem Hintergrund entfernterer Sterne infolge der jahrlichen Erdbahn um die Sonne eine periodische Ortsveranderung zeigen Trotz intensiver Suche konnte dieser Effekt bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts nicht eindeutig nachgewiesen werden 1802 schatzte Johann Hieronymus Schroeter den oberen Grenzwert der Parallaxen fur die nachsten Sterne recht zuverlassig mit 0 75 Bogensekunden 103 Auch Bessel stellte sich dieser Herausforderung die aus drei Teilproblemen bestand Es musste ein dem Sonnensystem moglichst nahe gelegener Stern gefunden werden der einen hinreichend grossen Parallaxenwert versprach die Messung wegen der Kleinheit des Effekts mit hochster Prazision durchgefuhrt werden und der Parallaxenwert aus den Beobachtungsdaten herausgerechnet werden Beim Vergleich des Bradley Katalogs mit anderen Sternkatalogen stellte Bessel fest dass der Stern 61 Cygni Sternbild Schwan die grosste Eigenbewegung aller gemessenen Sterne aufweist 104 Des Weiteren fand er heraus dass es sich um einen physischen Doppelstern handelt fur den er die Umlaufzeit um den gemeinsamen Schwerpunkt ermittelte Eigenbewegung von 61 Cygni im Zeitraum von funf JahrenDer relativ grosse Winkelabstand der beiden Komponenten von 61 Cygni sprach ebenso fur eine grosse Nahe zum Sonnensystem wie seine grosse Eigenbewegung so dass er dieses lichtschwache System mit der scheinbaren Helligkeit von 4 8 mag als aussichtsreiches Objekt beobachtete Gunstig war auch dass es als Zirkumpolarstern fast ganzjahrig beobachtet werden konnte Bessel arbeitete nach dem Prinzip der relativen Parallaxenmessung das von Galileo Galilei 1632 in seinem Dialog uber die beiden hauptsachlichen Weltsysteme vorgeschlagen worden war 105 Er mass nicht die absoluten Sternpositionen sondern die Positionsveranderungen von 61 Cygni relativ zu zwei scheinbar benachbarten Vergleichssternen von denen man eine weit grossere Entfernung annehmen konnte Die kreuzformige Lage der zwei Sterne erlaubte sie mit dem Mikrometerokular jeweils genau zur Mitte des Doppelsternsystems einzumessen wofur sich das Heliometer ideal eignete Wegen der grossen Eigenbewegung dieses Schnelllaufers am Sternhimmel genugte es nicht die Positionen zweimal in halbjahrlichem Abstand zu messen Erforderlich war vielmehr eine mindestens einjahrige Messreihe aus der die Parallaxe herauszurechnen war Bessel begann die Messreihe im August 1837 und beendete sie im Oktober 1838 Er ermittelte den Parallaxenwert von 0 3136 bei einem mittleren Fehler von 0 0202 106 107 Als anschaulichen Grossenvergleich fur die Distanz von 61 Cygni berechnete Bessel die Zeit welche das Licht gebraucht um diese Entfernung zu durchlaufen zu 10 28 Jahren An 14 An 15 Der bislang 2015 genaueste Parallaxenwert fur 61 Cygni wurde vom Astrometriesatelliten Hipparcos mit 0 286 gemessen was einer Distanz von 11 4 Lichtjahren entspricht 108 Bessels Ergebnis ist damit im Rahmen der angegebenen Genauigkeit bestatigt Struve hatte schon 1835 in Dorpat begonnen mit seinem Fraunhofer Refraktor die Parallaxe der Wega Sternbild Leier zu bestimmen und 1837 vorlaufige noch unzuverlassige Werte vorgelegt 109 Der konigliche Astronom Thomas James Henderson publizierte 1839 in Edinburgh einen Parallaxenwert fur das Doppelsternsystem Alpha Centauri Sternbild Zentaur das er 1832 1833 in Kapstadt beobachtet hatte Diese drei Forscher waren freundschaftlich miteinander verbunden und betrieben keinen Prioritatsstreit dieser wurde erst Jahrzehnte spater von Wissenschaftshistorikern konstruiert 110 Mit diesen Ergebnissen hatten die Astronomen nicht nur die Vorstellung uber die kosmischen Grossenordnungen erweitert sondern auch nach der 1728 von James Bradley entdeckten jahrlichen Aberration einen zweiten empirischen Beleg zur Stutzung des heliozentrischen Systems gewonnen das heliozentrische Weltbild war allerdings bedingt durch seine Leistungsfahigkeit zur Zeit Bessels langst nicht mehr umstritten 111 An 16 Unsichtbare Objekte Bearbeiten NeptunMit den genaueren Sternkatalogen und karten standen nun die Mittel zur prazisen Bahnbestimmung schnell beweglicher Himmelskorper Planeten Kometen zur Verfugung Dabei erwies sich der von Wilhelm Herschel 1781 entdeckte Uranus als schwierig weil seine beobachtete Bahn nicht mit himmelsmechanischen Berechnungen in Einklang zu bringen war Bessel befasste sich eingehend mit diesem Problem und entwarf 1823 eine Hypothese zur Modifizierung des Gravitationsgesetzes 112 Da diese Uberlegung in eine Sackgasse fuhrte verzichtete er auf eine Publikation und ausserte schon 1828 die Meinung Ich glaube an einen Planeten uber Uranus 113 Ab 1837 liess er seinen Studenten Wilhelm Flemming 1812 1840 die Uranusbahn neu berechnen Dessen fruher Tod und Bessels eigene Krankheit verhinderten eine Fortfuhrung des Projekts Als jedoch Urbain Le Verrier und John Couch Adams den vermutlichen Ort dieses Himmelskorpers des Neptuns berechnet hatten konnte er von Johann Gottfried Galle am 23 September 1846 gefunden werden Galle benutzte dazu ein schon gedrucktes aber noch unveroffentlichtes Blatt der von Bessel initiierten Berliner Akademischen Sternkarten Weisse Zwerge Sirius A und B Sirius B im Verhaltnis zu gross dargestellt Bei der Analyse der Eigenbewegungen der kosmischen Schnelllaufer Sirius Sternbild Grosser Hund und Prokyon Sternbild Kleiner Hund entdeckte Bessel jeweils eine langperiodische Abweichung von der geradlinigen Bewegung Zur Deutung dieses zunachst unerklarlichen Effekts postulierte er 1844 fur beide Sterne die gravitative Einwirkung eines bislang unerkannten Begleitsterns Die seit Christian Mayer 1779 bekannten Doppelsternsysteme bestanden durchweg aus zwei sichtbaren Komponenten Doch Bessel meinte dass auch dunkle nichtleuchtende Himmelskorper Wirkungen auf die Sternpositionen ausuben konnten Dieses zunachst umstrittene Postulat wurde erst anerkannt als sein Konigsberger Nachfolger Christian August Friedrich Peters 1851 den genauen Wert der Abweichung fur Sirius berechnet und 1862 Alvan Graham Clark den Begleitstern Sirius B gefunden hatte 114 Er gehort mit der scheinbaren Helligkeit von 8 5 mag aber vergleichsweise grosser Masse zu den Weissen Zwergen und ist das erste entdeckte Exemplar seiner Gattung 115 1896 entdeckte John Martin Schaeberle den Weissen Zwerg Prokyon B Wegen der grossen Leuchtkraft von Sirius A mit 1 46 mag der hellste Stern am Nachthimmel und einer ungunstigen geometrischen Konstellation konnte Bessel zu seiner Zeit den Begleitstern nicht sehen 114 Bessel erkannte sofort die Tragweite seiner Sirius Messungen Die von ihm selbst in den Fundamenta Astronomiae bis zur Perfektion ausgearbeitete Methode die Sternorter auf einen bestimmten Zeitpunkt zu reduzieren musste von nun an fur ungenau gelten solange man den Einfluss dieser systematischen Schlingerbewegungen einiger Sterne nicht mitberucksichtigte 114 Die Polbewegung Bearbeiten Die Polhohe die den Winkelabstand des nordlichen Himmelspols zum Horizont und damit die geografische Breite des Beobachtungsortes angibt galt bis ins 19 Jahrhundert fur einen bestimmten Ort als unveranderlich Bessel erorterte 1818 die theoretische Fragestellung inwieweit sich Massenverlagerungen im Innern der Erde oder auf deren Oberflache etwa durch den Transport von Handelsprodukten auf die Polhohe auswirken konnten 116 Letztere Ursache konnte er ausschliessen da er fur eine Polhohenanderung von einer Bogensekunde den hundertmillionsten Teil der Erdmasse errechnete was aber als Resultat menschlichen Einflusses nicht vorstellbar ist Schon im 18 Jahrhundert entwickelte Leonhard Euler eine Theorie des Kreisels und leitete fur die Erde als einen angenommenen starren Korper der nicht vollig kugelsymmetrisch ist eine Kreiselbewegung mit einer Phase von etwa 300 Tagen ab Fur die rotierende Erde konnte diese postulierte Bewegung zunachst nicht astronomisch verifiziert werden In den Jahren 1842 bis 1844 kontrollierte Bessel die Polhohe von Konigsberg mit dem neuen Meridiankreis von Adolf Repsold Im Juni 1844 teilte er Alexander von Humboldt brieflich mit dass er eine systematische Veranderung der Polhohe von 0 3 Bogensekunden entdeckt habe Als Grund fur diese Bewegung nahm Bessel innere Veranderungen des Erdkorpers an In den 1880er Jahren konnte Karl Friedrich Kustner mit ausgedehnten Untersuchungen den Effekt der Polbewegung verifizieren 117 Seth Carlo Chandler ermittelte fur die Bewegung eine Periode von ungefahr 430 Tagen Bessels spaterer Konigsberger Nachfolger Erich Przybyllok erklarte nach einer erneuten Datenauswertung Bessel zum Entdecker der Polhohenschwankungen 118 Eine neue prazise Analyse der Bessel schen Daten ergab dass aus ihnen eine signifikante Polbewegung noch nicht zuverlassig abgeleitet werden konnte 119 Bessel selbst hatte seinen Verdacht gegen die Unveranderlichkeit der Polhohen Humboldt gegenuber als noch unreif bezeichnet und nichts daruber publiziert seine Krankheit hinderte ihn an weiterfuhrenden Untersuchungen Die Personliche Gleichung Bearbeiten Konigsberger Sternwarte mit Heliometerturm um 1830Beim intensiven Austausch astronomischer Beobachtungsdaten in personlichen Briefen und in Zeitschriftenaufsatzen erkannten die Astronomen zu Beginn des 19 Jahrhunderts dass die astronomischen Zeitbestimmungen gleicher Himmelsobjekte die auf verschiedenen Sternwarten beobachtet worden waren unterschiedliche Resultate ergaben Fur diese Abweichungen machte man zunachst die unterschiedlichen Bauarten der verwendeten Gerate verantwortlich Seit 1818 vertrat Bessel die Ansicht dass auch die Person des Beobachters in die Datenauswertung einbezogen werden musse 120 121 Bessel uberprufte die personale Zuverlassigkeit der Datenerhebung im Jahre 1821 durch gemeinschaftliche Beobachtungen mit seinem Assistenten Walbeck und stellte eine systematische Abweichung beider Beobachter bei der Registrierung der Durchgangszeiten von Sternen im Meridiankreis fest Spater uberprufte er den Effekt mit anderen Astronomen Argelander Struve Peter Andreas Hansen bei ihren Besuchen auf der Konigsberger Sternwarte wo sich bei Zeitmessungen gleicher Sterne am gleichen Instrument jeweils unterschiedliche Differenzen zwischen den Werten offenbarten die von je zwei Beobachtern gemessen wurden Bei der langjahrigen Verfolgung dieses Phanomens stellte er uberdies fest dass die Zeitdifferenzen zweier bestimmter Beobachter auch einer zeitlichen Entwicklung unterliegen und nicht konstant sind 122 Er kam zu dem Schluss dass kein Beobachter sicher sein kann absolute Zeitmomente sicher anzugeben 123 Besonders nachteilig ware es in einem Messprogramm wenn verschiedene Beobachter das gleiche Objekt beobachteten und die gewonnenen Messwerte in der Auswertung zu einer Messreihe vermischt wurden was zu seiner Zeit an den Sternwarten durchaus ublich war Bessel gilt damit als Entdecker des spater als Personliche Gleichung bekannt gewordenen Phanomens An 17 Der in der Astronomie historisch gebrauchliche Ausdruck Gleichung ist hier im Sinne von Korrektur zu verstehen Weil schwer quantifizierbar fand die Personliche Gleichung in die astronomischen Auswertungspraxis nur zogernd Eingang auch Bessel versuchte lediglich ihren Einfluss so gering wie moglich zu halten Die Bessel schen Versuche zur Bestimmung der personlichen Reaktionszeit wurden erst Jahrzehnte spater von der entstehenden Experimentellen Psychologie aufgegriffen und weitergefuhrt vor allem durch Wilhelm Wundt Zur Zeit der Entdeckung der Personlichen Gleichung untersuchte der Konigsberger Philosoph und Padagoge Johann Friedrich Herbart Moglichkeiten einer Quantifizierung der menschlichen Wahrnehmung Die von ihm dazu formulierten mathematischen Gleichungen entwickelte er in Zusammenarbeit mit Bessel 124 Mathematik Bearbeiten Bessel als Angewandter Mathematiker Bearbeiten Friedrich Wilhelm Bessel steht in der Tradition jener Forscher deren mathematische Tatigkeit sich aus der Bearbeitung naturwissenschaftlicher und technischer Probleme begrundete 125 Die Mathematik entwickelte sich erst zu Beginn des 19 Jahrhunderts zu einer eigenstandigen wissenschaftlichen Disziplin im akademischen Betrieb in der Reformzeit richteten die preussischen Universitaten erstmals reine Mathematik Professuren ein 126 In der damals beginnenden Aufspaltung in reine und angewandte Mathematik sah sich Bessel als Vertreter der letzteren 125 Die Astronomie betrachtete Bessel immer als sein Hauptarbeitsgebiet das ihn gelegentlich zur Beschaftigung mit mathematischen und physikalischen Themen motivierte 127 Als ihn August Crelle der Herausgeber des Journals fur die reine und angewandte Mathematik um Mitarbeit an seiner Zeitschrift bat lehnte Bessel ab mit den Worten Allein Sie wissen dass meine Thatigkeit ausschliesslich der Astronomie gewidmet ist dass selten Zeit ubrig bleibt etwas Mathematisches zu treiben ausser wenn es in unmittelbarer Verbindung mit astronomischen Geschaften steht 128 Bessels Leistungen lagen darin die Probleme auf zweckmassige Ansatze zuruckzufuhren und die Berechnungen so darzulegen dass sie zur unmittelbaren Anwendbarkeit geeignet waren Er formte die Gleichungen so weit um dass sie eine moglichst bequeme Rechnung erlaubten und unterstutzte dies durch zahlreiche Hilfstafeln die er seinen Schriften beifugte Fehlerrechnung Bearbeiten Der Umgang mit grossen Datenmengen machte eine konsequente Fehleranalyse unumganglich Von Bessel stammt die heute noch geltende Klassifizierung in zufallige und systematische Beobachtungsfehler 129 Bessel bewies dass die zufalligen Fehler einer Messung wenn sie von zahlreichen Ursachen abhangen weitgehend dem Fehlerverteilungsgesetz gehorchen das Gauss in seiner Fehlertheorie postuliert hatte 130 131 Er vereinfachte die Anwendung der Methode der kleinsten Quadrate 132 Auf Bessel geht eine grundlegende Beziehung der mathematischen Statistik zuruck Die Varianz einer Stichprobe vom Umfang n erhalt im Nenner den Term n 1 der als Bessel Korrektur bezeichnet wird und wird dadurch zur erwartungstreuen Schatzfunktion fur die Varianz der Grundgesamtheit dieser Stichprobe Bessel Funktionen Bearbeiten 80 Pf Sondermarke der Deutschen Bundespost 1984 mit grafischer Darstellung von Bessel FunktionenBei der Beschaftigung mit der Kepler Gleichung zur Berechnung von Planetenbahnen sowie der Analyse planetarischer Storungen entwickelte Bessel die Funktion des Radiusvektors in eine Reihe fur deren Koeffizienten er spezielle Hilfsfunktionen in Integraldarstellung formulierte Deren Untersuchung zeigte ihm dass es sich um ein eigenes System von Funktionen handelte zwischen denen er Rekursions und Symmetriebeziehungen herausarbeitete sowie Aussagen uber die Verteilung der Nullstellen ableiten konnte In Wurdigung der Bessel schen Arbeiten bezeichnete Oskar Schlomilch diese Funktionen 1857 als Bessel Funktionen 133 Schon im 18 Jahrhundert waren die Mathematiker Daniel Bernoulli Euler und Lagrange auf Funktionen dieses Typs gestossen und etwa zeitgleich mit Bessel hatten Fourier und Poisson Integraldarstellungen fur diese gegeben Nach Bessel sind auch die von ihm gefundene lineare Differentialgleichungen zweiter Ordnung benannt deren Losungen die Bessel Funktionen darstellen der zugehorige Differentialoperator heisst Bessel Operator Die Bessel Funktionen sind eine Klasse der Zylinderfunktionen sie spielen bei der mathematischen Beschreibung zahlreicher physikalischer Phanomene eine wesentliche Rolle wie zum Beispiel bei zweidimensionalen Schwingungen der Warmeleitung in festen Korpern oder der Rontgenstrukturanalyse von helicalen Molekulen wie zum Beispiel der DNS 134 Astronomische Bedeutung hat die mit Bessel Funktionen beschreibbare Lichtbeugung die das Auflosungsvermogen der Teleskope begrenzt Die Bessel Funktionen sind namensgebend fur einige technische Nutzungen Als Bessel Filter wird in der Regelungstechnik ein Typ analoger Filter bezeichnet der ein optimales Ubertragungsverhalten von Rechtecksignalen garantiert Der Bessel Strahl ist ein Laserstrahl mit einer Art der Lichtausbreitung die durch besondere Formstabilitat und Selbstheilung gekennzeichnet ist wodurch sich die Form des Strahls nach Kontakt mit einem Hindernis regeneriert Bessel Strahlen werden zum Beispiel bei Optischen Pinzetten und in der hochstauflosenden Mikroskopie verwendet 135 136 Sonstige Leistungen in der Mathematik Bearbeiten Zur Losung seiner Berechnungen musste Bessel ausgedehnte Naherungsrechnungen durchfuhren bei denen er die Funktionen meist in Reihen entwickelte Die Suche nach geeigneten trigonometrischen Reihen und die Bestimmung ihrer Koeffizienten waren mehrfach Gegenstand eigener Untersuchungen Er fand eine Darstellung eines trigonometrischen Polynoms n ten Grades bei welcher sich fur ein gegebenes n durch Hinzufugen neuer Summanden die bisher berechneten Koeffizienten nicht mehr andern so dass sich mit dieser Approximation die Genauigkeit beliebig steigern lasst 137 Bessel untersuchte die Gute der Approximation durch die Summenbildung unter Verwendung der Methode der kleinsten Quadrate und gelangte zu einem Kriterium das heute in der Funktionalanalysis als Besselsche Ungleichung bezeichnet wird Aus seinen Reduktionsberechnungen resultiert die in der numerischen Mathematik angewendete Besselsche Interpolationsformel 138 Zu Beginn seiner Zeit in Konigsberg als ihm wegen der noch unfertigen Sternwarte die Beobachtungsmoglichkeiten fehlten erarbeitete Bessel zwei Studien zur reinen Mathematik Die erste betraf den Integrallogarithmus der eine Schatzfunktion fur die Anzahl der Primzahlen darstellt Bessel lieferte durch geeignete Reihenentwicklungen einen Fortschritt in der numerischen Berechnung der Funktionswerte 139 In der zweiten Arbeit beschaftigte sich Bessel mit einer Theorie des Mathematikers Christian Kramp uber die Fakultaten die er verbesserte und erweiterte Uber beide Probleme tauschte sich Bessel mit Carl Friedrich Gauss brieflich aus der sich ebenfalls damit beschaftigte und die Arbeiten verallgemeinernd weiterfuhrte 140 Bessel befasste sich mehrfach mit Problemen der Elementargeometrie Unter anderem lieferte er einen Beweis fur den Satz von Pascal 141 sowie eine Losung der Pothenotschen Aufgabe Ruckwartsschnitt 142 139 Schon in seinem ersten Konigsberger Jahrzehnt befasste sich Bessel mit grundsatzlichen Fragen der mathematischen Auswertung geodatischer Daten Damit legte er eine Grundlage fur die Auswertungstatigkeit bei der von ihm ab 1830 geleiteten Ostpreussischen Gradmessung und bei der Bestimmung des mittleren Erdellipsoids 143 Geodasie Bearbeiten Die ostpreussische Gradmessung Bearbeiten Bis zum 19 Jahrhundert war es ublich dass Astronomen grossraumige Landesvermessungen ausfuhrten wegen der teilweise ahnlichen Messverfahren der umfangreichen mathematischen Auswertungen und der Einarbeitung astronomischer Daten Auf eigene Initiative unternahm Bessel im Jahre 1817 assistiert von Gotthilf Hagen eine kleinere Vermessung in der Region Konigsberg um die Genauigkeit der fruheren Schroetterschen Landesaufnahme einer Prufung zu unterziehen womit er die Unvollkommenheit der angewandten Methoden aufdeckte 144 1830 liess sich Bessel die Leitung der Vermessung Ostpreussens ubertragen 145 deren eigentliches Ziel darin bestand die Mufflingsche Triangulation der westlichen Landesteile Preussens mit jenem Netz zu verbinden das General Tenner in den baltischen Provinzen des Russischen Reiches gemessen hatte Beim klassischen Verfahren der Triangulation mussen die Lagebeziehungen weit entfernter Punkte zueinander durch Winkelmessung mittels Theodolit bestimmt werden Zur praktischen Durchfuhrung konnte Bessel auf die Unterstutzung der preussischen Armee zuruckgreifen die fur Vermessung und Kartografie zustandig war Als uberaus erfolgreich gestaltete sich die Zusammenarbeit mit dem damaligen Hauptmann Johann Jacob Baeyer 146 die Auswertung ihrer Feldmessungen aus den Jahren 1832 bis 1835 erschien 1838 147 Die Dreieckspunkte I Ordnung der Trigonometrischen Abtheilung der Koniglich Preussischen LandesaufnahmeSchwieriger als die Winkelmessung gestaltete sich vor der Erfindung der heutigen optoelektronischen Gerate die Streckenmessung Die Lange mindestens einer Dreiecksseite musste bekannt sein war aber uber Dutzende Kilometer nicht genau messbar Als Losung wurde ein Basisvergrosserungsnetz angelegt mit dem ausgehend von einer kurzen sehr genau vermessenen Basis die Lange einer Hauptdreiecksseite bestimmt wurde Zur Streckenmessung liess Bessel nach eigenen Vorstellungen einen Basisapparat anfertigen und bestimmte damit vom 11 bis 16 August 1834 nordwestlich von Konigsberg zwischen den Orten Mednicken und Trenk mit ausserster Genauigkeit eine Grundlinie deren Lange 1822 330 m betrug Im Gegensatz zu anderen Gradmessungen bei denen zwecks hoher Genauigkeit wesentlich langere Grundlinien gemessen wurden wahlte Bessel eine vergleichsweise kurze Strecke die er aber dreimal messen liess Sein Basisapparat wurde in den nachsten Jahrzehnten zum Standardgerat der Langenmessung in der Geodasie in der Preussischen Landesaufnahme blieb er bis 1914 in Gebrauch 148 149 150 Dieses Projekt bildete als Verbindungstriangulation das letzte Glied einer durchgehenden Vermessungskette von Spanien bis zum nordlichen Eismeer Bessel gestaltete die Arbeit von vornherein als eigenstandige Gradmessung bei der die Koordinaten einiger Messpunkte durch astronomische Messungen unabhangig voneinander mit grosstmoglicher Genauigkeit bestimmt werden Bei der ostpreussischen Gradmessung waren das der sudliche Endpunkt der Kette in Trunz bei Elbing und der nordliche bei Memel sowie die Konigsberger Sternwarte Bessel entwickelte dafur ein Verfahren zur Ausgleichung unvollstandiger Richtungssatze wodurch die Notwendigkeit entfiel von einem Triangulationspunkt alle Zielpunkte nahezu gleichzeitig zugig zu beobachten die langen Wartezeiten auf atmospharisch gunstige Beobachtungslagen mit klarer Sicht wurden dadurch erheblich verringert 148 Als Ergebnis konnte Bessel die Abstandslange eines Breitengrads in der Lage Ostpreussens berechnen Die Genauigkeit der Bessel schen Arbeit machte die Ostpreussische Gradmessung zum Vorbild und Ausgangspunkt einer Serie weiterer Triangulationen in Preussen und anderen deutschen Staaten Seine Auswertungspraxis blieb bis in die 1870er Jahre massgebend als sie durch die einfachere Methode von Oskar Schreiber ersetzt wurde 151 Das Projekt einer Mitteleuropaischen Gradmessung wurde spater von Johann Jacob Baeyer verwirklicht 152 Die Erdfigur Bearbeiten Als weiterfuhrendes Ergebnis des Projekts gelang es Bessel 1837 die Dimensionen der Erdfigur zu bestimmen Aus den Resultaten der ostpreussischen und neun weiterer weltweit verteilter Gradmessungen konnte er die Masse eines mittleren Rotationsellipsoids ableiten das allen Messungen bestmoglich nahe kommt 153 154 Ein in der franzosischen Gradmessung 1792 1798 im Jahr 1841 entdeckter Fehler notigte Bessel diese neu zu berechnen um damit seine Werte zu korrigieren Er ermittelte die Lange des Erdmeridianquadranten des Abstands des Pols vom Aquator zu 10 000 565 km den Aquatorradius zu 6377 397 km und die Abplattung zu 1 299 15 155 152 Das Bessel Ellipsoid diente bis in die zweite Halfte des 20 Jahrhunderts als Referenzellipsoid fur die Landesvermessung und die topografischen Karten in Deutschland Osterreich Ungarn und zahlreichen anderen Staaten In Deutschland wurde es als Bezugsflache des Deutschen Hauptdreiecksnetzes DHDN 1990 verwendet Genauere Werte konnten erst durch die moderne Satellitengeodasie gewonnen werden Es war Bessel bewusst dass die beste Anpassung der geodatischen Messergebnisse fur die Erde weder die Form der Kugel noch die des Rotationsellipsoids ist Als geometrische Oberflache der Erde bezeichnet er im Gegensatz zur physischen Oberflache diejenige Flache auf der die Schwerkraft in allen Teilen senkrecht steht sie ist fur Bessel in der vollig ruhigen Oberflache des Meeres realisiert Damit nahm er begrifflich das Geoid als Niveauflache und idealisierten Erdfigur vorweg 156 157 An 18 Physik Bearbeiten Pendelapparat mit Sekunden Reversionspendel von Adolf Repsold 1869 Experimente zur Gravitation Bearbeiten Friedrich Wilhelm Bessel beschaftigte sich zwei Jahrzehnte lang mit physikalischen Untersuchungen die in enger Beziehung zu seinen Hauptaktivitaten in der Astronomie und Geodasie standen Die zentrale Bedeutung der Gravitation fur die Astronomie veranlasste ihn den Gultigkeitsbereich des Gravitationsgesetzes experimentell nachzuprufen Wie andere Physiker vor ihm griff er dabei zu dem Mittel des Pendels Das als Standardgerat geltende Reversionspendel von Henry Kater hielt Bessel auf Grund seiner Bauweise fur nicht hinreichend genau 158 so dass er einen eigenen Pendelapparat nach dem Prinzip des Fadenpendels entwarf das er von dem Hamburger Mechaniker Johann Georg Repsold bauen liess 159 Neuartig an diesen Untersuchungen war weiterhin die Art den Einfluss der Luft auf die Messungen zu berucksichtigen Vor Bessel hatte man nur den hydrostatischen Effekt des Luftwiderstandes betrachtet der die Amplitude der Schwingung herabsetzt Bessel behandelte erstmals das hydrodynamische Phanomen dass durch die mitschwingende Luft das Tragheitsmoment des Pendels vergrossert und damit die Dauer der Schwingung beeinflusst wird 160 161 Da sein Pendelapparat mit dem Fadenpendel nur schwer transportierbar war entwarf Bessel fur den mobilen Einsatz ein Reversionspendel welche sich durch Neuheit und Originalitat auszeichnete 162 163 Spater produzierte Adolf Repsold Gerate dieses Typs in seiner Firma A Repsold amp Sohne Pendelmessungen Bearbeiten Die erste grosse physikalische Untersuchung betraf die Bestimmung der Pendellange Nach der Pendelgleichung hangt die Schwingungsdauer eines Pendels nur von seiner Lange und dem ortlichen Wert der Schwerkraft ab Dementsprechend versuchte Bessel in den Jahren 1825 bis 1827 zunachst die genaue Lange eines Pendels mit der Halbschwingungsdauer von einer Sekunde unter Berucksichtigung aller unvermeidlich verbliebenen apparatetechnischen Fehlerquellen zu ermitteln 164 Fur den Ort der Konigsberger Sternwarte erhielt er als Lange des Sekundenpendels den Wert von 440 8147 Pariser Linien 994 390 mm auf den Meeresspiegel reduziert von 440 8179 Linien 994 397 mm Mit seinem zweiten Forschungsprojekt das Bessel mit dem Pendelapparat in Angriff nahm knupfte er an Versuchsreihen von Isaac Newton an Die Forschungen zum Uranusproblem fuhrten ihn auf die Idee die Gultigkeit des Gravitationsgesetzes mit grosser Genauigkeit experimentell zu uberprufen insbesondere ob die Art des Materials der sich anziehenden Korper einen Einfluss ausubt Bessel verglich die Schwingungsdauer des Pendels nachdem er Proben aus unterschiedlichen Materialien an diesem angebracht hatte Um zu prufen ob sich kosmische Materie gravitativ genau so wie irdische verhalt verwendete er dafur zusatzlich Meteoritenmaterial Als Resultat konnte Bessel die Materialunabhangigkeit der Gravitationskraft mit einer um mehrere Zehnerpotenzen grosseren Genauigkeit als Newton sicherstellen 164 Damit leistete er einen wichtigen Beitrag zur Aufstellung des Aquivalenzprinzips der Gleichwertigkeit von trager und schwerer Masse 165 Erst die Eotvos Experimente konnten die Genauigkeit am Ende des 19 Jahrhunderts weiter steigern 166 Das preussische Langenmass Bearbeiten Friedrich Wilhelm Bessel 1839 Portrat von Christian Albrecht Jensen Eine praktische Anwendung der Pendelmessungen ergab sich durch das Bedurfnis das Langenmass gesetzlich festzulegen Der Preussische Fuss wurde 1816 definitorisch an das franzosische Langenmass gekoppelt 1 Fuss 139 13 Pariser Linien 167 168 Der Preussischen Akademie der Wissenschaften oblagen die Anfertigung eines praktisch unveranderlichen Urmasses und die Herstellung von Kopien desselben Ausserdem sollte sichergestellt werden dass dies Urmass jederzeit reproduziert werden konnte Die Projektleitung lag zunachst bei dem Physiker Johann Georg Tralles dessen Tod die Erledigung verhinderte Schliesslich ubernahm Bessel die Weiterfuhrung der die Anwendung seines eigenen Pendelapparates durchsetzte Damit ermittelte er 1835 an der Berliner Sternwarte die breitenabhangige Lange des Sekundenpendels fur Berlin 440 739 Linien und koppelte damit die Lange des Urmasses direkt an die Lange des Pendels Fur Bessel war es von grosser Bedeutung dass er fur die gesetzliche Masseinheit die Moglichkeit der jederzeitigen Reproduktion eroffnet hatte Er liess das Urmass und mehrere Kopien nach eigenen Planen anfertigen dieses galt als die beste damalige Massverkorperung 169 Der Bessel sche Massstab erhielt am 10 Marz 1839 in Preussen Gesetzeskraft 170 Durch die Zusammenarbeit mit Heinrich Christian Schumacher wurde es auch in Danemark als Grundmass eingefuhrt Bessel stand in einem intensiven wissenschaftlichen Austausch mit seinem Schuler Carl August von Steinheil der als Mitarbeiter der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ab 1836 mit der Regulierung des bayerischen Masswesens beauftragt war 171 Dem metrischen Langenmass stand Bessel vollig ablehnend gegenuber Er kritisierte daran dass man zwar ein Naturmass die Lange des Erdquadranten als Bezugsgrosse definiert hatte dessen Grosse aber nur durch Teilmessungen bestimmt und im Ubrigen durch Berechnung erlangt hatte Weiterhin habe man wegen der fehlerbehafteten Messungen per Dekret eine konkrete Lange als Normal definiert und sei damit vom selbst gesteckten Ziel das Meter an ein Naturmass zu binden abgewichen 172 173 Da die verwirrende Vielfalt verschiedener Masssysteme in den europaischen Landern und deutschen Territorien Handel Verkehr und technische Entwicklung immer starker behinderte wurden zahlreiche Initiativen zur Vereinheitlichung ergriffen Innerhalb Deutschlands vertrat Bessels ehemaliger Mitarbeiter Gotthilf Hagen 1849 vor der Nationalversammlung und in spateren Kommissionen die preussische Position die auf Einfuhrung des preussischen Fusses als allgemeines Langenmass gerichtet war wobei er seine gegen das Meter gerichtete Argumentation weitestgehend auf die Bessel schen Ansichten stutzte Gegen die praktischen Vorteile des Meters die die suddeutschen Staaten betonten konnte sich das preussische Mass trotz seiner besseren wissenschaftlichen Definition aber nicht durchsetzen so dass 1868 im Norddeutschen Bund per Gesetz das Meter als gesetzliche Einheit beschlossen und am 1 Januar 1872 im Deutschen Reich verbindlich wurde 174 175 Sonstige Leistungen in der Physik Bearbeiten Verbiegung stark uberhoht eines gleichmassig belasteten Balkens fur verschiedene Paare von Auflagepunkten blau Lagerung in den Bessel PunktenIm Rahmen der Arbeit zur Regulierung des Masswesens loste Bessel erstmals rechnerisch das Problem die optimalen Auflagepunkte einer zweifach gelagerten Messstange zu bestimmen bei der die Veranderungen der Stange durch die Schwerkraft moglichst gering werden Bessel Punkt Er fand fur eine Stange der Lange L displaystyle L die geringste Durchbiegung wenn die Auflagepunkte den Abstand 0 220 31 L displaystyle 0 22031 L von den Enden der Stange haben die geringste Langenanderung auf der Oberflache mit Auflagepunkten bei 0 211 3 L displaystyle 0 2113 L der Gesamtlange 176 177 Als Nutzer optischer Instrumente interessierte sich Bessel fur deren Aufbau Bei der Untersuchung des Konigsberger Heliometers entwickelte er das Bessel Verfahren zur Bestimmung der Brennweite von Linsen und Linsensystemen das ohne die Kenntnis der Lage der optischen Hauptebenen auskommt 178 Der Hohenunterschied zweier Orte lasst sich aus dem gemessenen Luftdruckunterschied mittels einer barometrischen Hohenformel berechnen Bessel stellte sich in die mit Edmond Halley beginnende Reihe der Forscher die eine geeignete Berechnungsformel zu finden suchten 179 Er beschaftigte sich mit Grundsatzfragen der barometrischen Hohenmessung und entwickelte eine Formel die erstmals den unterschiedlichen Wasserdampfgehalt der Luft berucksichtigte Des Weiteren skizzierte er eine Methode wie man durch Aufbau eines barometrischen Basismessnetzes den Hohenmessungen durch mobile Barometer eine grossere Zuverlassigkeit geben konnte 180 181 Da die atmospharische Refraktion die die Positionen der scheinbaren Sternorter verandert durch die Temperatur beeinflusst wird lag es fur Bessel nahe sich mit der Genauigkeit von Thermometern zu beschaftigen und eine eigene Methode zur Kalibrierung von Quecksilberthermometern zu entwickeln 182 Uber das Phanomen der Irrlichter dessen Existenz lange Zeit bestritten wurde und das kausal noch nicht abschliessend geklart ist gab Bessel 1838 eine eindruckliche Schilderung einer Beobachtung die er 1807 im Teufelsmoor gemacht hatte 183 Obwohl er selbst nicht auf dem Gebiet des Erdmagnetismus forschte wie die ihm nahestehenden Forscher Gauss Humboldt und Erman erarbeitete Bessel im Jahre 1842 einen gemeinverstandlichen Bericht uber den Forschungsstand dieses sich zu seiner Zeit entwickelnden geophysikalischen Fachgebiets 184 Lehrtatigkeit Bearbeiten Friedrich Wilhelm Bessel 1825 Zeichnung von Heinrich Joachim Herterich Friedrich Wilhelm Bessel begann noch wahrend des Sommersemesters 1810 kurz nach seiner Ankunft in Konigsberg die Vorlesungen ohne vorher jemals eine Lehrtatigkeit ausgeubt zu haben Er schrieb dazu Mein Collegium welches ich publice vor vielen Zuhorern lese macht mir wenig oder gar keine Muhe denn ich lese ganz frei und notiere mir nur kurz die Punkte uber die ich in der Stunde etwas zu sagen denke 185 Uber die Wirkung seiner Vorlesungen stellte Bessels ehemaliger Schuler Carl Theodor Anger fest Sein klarer lebendiger Vortrag gewinnt ihm bald eine grosse Anzahl von Zuhorern und dass der Unterricht durch haufige mundlich und schriftlich zu beantwortende Fragen und Aufgaben eine Lebendigkeit erhielt die ihm in den Augen der Zuhorer einen seltenen Reiz zu verleihen geeignet war 186 Bei seinen Zuhorern setzte Bessel erhebliche mathematische Kenntnisse voraus die in der Realitat oft nicht vorhanden waren Nach Ansicht von Hans Victor von Unruh der 1824 Bessels Vorlesungen horte fehlte ihm der Massstab fur leicht und schwer in seinem akademischen Vortrag 187 Bis zur Berufung von Carl Gustav Jacob Jacobi im Jahre 1826 trug Bessel den Hauptteil der mathematischen Ausbildung an der Universitat weil der dortige Lehrstuhlinhaber fur Mathematik und Naturgeschichte Ernst Friedrich Wrede sich hauptsachlich physikalischen und geologischen Fragen widmete 188 Bessels praxisorientiertes Ausbildungskonzept an der Sternwarte inspirierte Jacobi und Franz Ernst Neumann zur Grundung eines Mathematisch Physikalischen Seminars 1834 an dem sie Studenten in die Fachpraxis einfuhrten Das Zusammenwirken von Bessel Jacobi und Neumann in der mathematisch physikalischen Ausbildung wird als die Konigsberger Schule bezeichnet 189 190 Als Astronom war Bessel von 1823 bis 1839 ehrenamtliches Mitglied der Koniglichen Prufungs Kommission der Seeschiffbauer und Seeschiffsfuhrer und nahm in dieser Funktion den astronavigatorischen Teil der Schiffsfuhrerprufung ab 191 Im Zuge der von Wilhelm von Humboldt initiierten Reform des hoheren Schulwesens in Preussen wurde ab 1810 in Konigsberg wie in Berlin und Breslau eine Wissenschaftliche Deputation gegrundet um den Rahmen fur die Humboldt sche Bildungsreform zu konkretisieren 192 Bessel wurde 1810 ausserordentliches und von 1811 bis zu ihrer Auflosung 1816 ordentliches Mitglied der Konigsberger Deputation Bereits 1811 unterbreitete er dort einen Vorschlag uber die Anordnung des mathematischen Unterrichts 193 Als Nachfolgeinstitution wurde 1817 eine Wissenschaftliche Prufungskommission gegrundet deren ordentliches Mitglied er weiterhin bis 1834 blieb 194 als Nachfolger von Johann Friedrich Herbart war er 1820 1821 deren Direktor 195 Von Bessel sind nur wenige Ausserungen zu gesellschaftlichen Themen uberliefert Er galt als unbedingter Anhanger der preussischen Regierung und des Konigshauses Zeitgenossen unter anderem Alexander von Humboldt bezeichneten seine Einstellung als superroyalistisch 196 Die wenigen kritischen Stellungnahmen betreffen neben einer Bemerkung uber den unzureichenden Stand der Judenemanzipation 197 vor allem das Bildungswesen 198 Seine Ansicht uber die zeitgenossische padagogische Diskussion fasste er in den Worten zusammen Viele von denen welche so eifrig uber padagogische Sachen streiten mogen wohl wie Blinde von der Farbe reden ohne Kinder aufmerksam und anhaltend beobachtet zu haben 199 In einem ausfuhrlichen Brief an den mit ihm befreundeten Theodor von Schon Oberprasident der Provinz Preussen formulierte Bessel 1828 seine Kritik an der Konzeption des Gymnasiums neuhumanistischer Pragung einem Kernstuck der preussischen Bildungsreform Es sei zu bezweifeln dass Bildung des Geistes nur durch Beschaftigung mit alten Sprachen zu erhalten sei vielmehr konne sie durch jedes ernstlich wissenschaftliche Studium erlangt werden Er deckte innere Widerspruche des neuhumanistischen Konzepts auf und forderte die Einrichtung einer Schulform in der Mathematik und Naturwissenschaften die Hauptsache darstellen Diese Schule solle gleichberechtigt neben den Gymnasien stehen und ebenfalls zur Universitatsreife fuhren 200 Theodor von Schon liess einen Plan fur eine derartige Schulform ausarbeiten 201 der aber gegen die Widerstande die Bessel vorhersah zunachst nicht durchsetzbar war Erst 1859 wurde mit der Realschule 1 Ordnung spater Realgymnasium genannt in Preussen eine Schulform im Sinne der Bessel schen Gedanken eingerichtet 202 Bessels Arbeitszimmer Reproduktion einer Daguerreotypie Bessel ausserte sich zudem kritisch uber die Effizienz der akademischen Ausbildung der Studenten denen er mangelnden Fleiss vorwarf sowie eine Studiengestaltung die nicht die Aneignung der Wissenschaften sondern nur das Abschlussexamen im Auge habe welches ihnen den Zugang zu einer sicheren Position im Staatsdienst eroffne Das Universitatswesen nannte er den allerwundesten Theil von Deutschland 203 Der Universitatsrektor Karl Rosenkranz bescheinigte Bessel in seiner Gedenkrede Er befand sich auf einem ganz modern realistischen Standpunkt das was unsere Universitaten noch Mittelaltriges an sich haben erregte seine stete Polemik 204 Weiterhin betonte Rosenkranz dass Bessel was damals nicht selbstverstandlich war auch den elementaren Unterricht fur Anfanger ubernahm und sich der lateinischen Schrift bediente 205 Bessel setzte sich fur die Popularisierung wissenschaftlicher Erkenntnisse ein und folgte darin seinem Vorbild Olbers In der Konigsberger Physikalisch Okonomischen Gesellschaft hielt er zwischen 1832 und 1840 popularwissenschaftliche Vortrage uber astronomische und geophysikalische Themen In seinen letzten Lebensjahren plante er eine populare Astronomie als Druckwerk zu verfassen Daruber korrespondierte er mit Alexander von Humboldt der ihn dazu nachdrucklich ermutigte wie auch Bessel im Gegenzug Humboldt bei seiner Arbeit am Kosmos durch Informationsubermittlung und Korrekturlesen tatkraftig unterstutzte Krankheitsbedingt konnte Bessel seinen Plan nicht mehr ausfuhren 206 207 Arbeitsweise Bearbeiten Friedrich Wilhelm Bessel 1843 Daguerreotypie von Ludwig Moser Bessel beschrieb die Aufgaben der Astronomie mit den Worten Was die Astronomie leisten muss ist zu allen Zeiten gleich klar gewesen sie muss Vorschriften ertheilen nach welchen die Bewegungen der Himmelskorper berechnet werden konnen Alles was man sonst noch von den Himmelskorpern erfahren kann z B ihr Aussehen und die Beschaffenheit ihrer Oberflachen ist zwar der Aufmerksamkeit nicht unwerth allein das eigentlich astronomische Interesse beruhrt es nicht 208 Damit distanzierte er sich von der Forschungsrichtung die er bei Johann Hieronymus Schroeter an der Lilienthaler Sternwarte kennen gelernt hatte der die Planetenoberflachen mit leistungsfahigen Spiegelteleskopen beobachtete Vergleichbare Instrumente schaffte Bessel in Konigsberg nicht an Bessel betonte seine mangelnde Neigung Material zu sammeln ohne seine Benutzung zu beabsichtigen ihn interessierten vor allem die Resultate welche dadurch erlangt werden konnen 209 Bessels Erfolge in der Positionsastronomie wurden moglich durch seine Methode aus der kritischen Analyse der Beobachtungsdaten die unvermeidlichen Fehler mit denen die Daten behaftet sind zu erkennen in Rechnung zu stellen oder teilweise zu eliminieren Da Instrumente fur ihn nicht nur Mittel zur Beobachtung waren sondern auch selbst Gegenstand der Untersuchungen erarbeitete er eine Theorie der Instrumentenfehler So ermittelte er zum einen herstellungsbedingte Fehler etwa bei der Kreisteilung an den Meridiankreisen zum anderen solche Fehler die durch die Messumgebung bedingt waren wie Anderungen der Temperatur und Luftfeuchtigkeit Weiterhin achtete er auf Fehler die durch langdauernden Gebrauch der Instrumente entstehen wie etwa schwerkraftbedingte Durchbiegungen oder den Verschleiss mechanischer Komponenten Besondere Aufmerksamkeit schenkte Bessel der Genauigkeit der von ihm verwendeten Uhren 210 Bessels generelle Ansicht uber Instrumente Jedes Instrument wird zweimal gemacht einmal in der Werkstatt des Kunstlers von Messing und Stahl zum zweitenmale aber von dem Astronomen auf seinem Papiere durch die Register der nothigen Verbesserungen welche er durch seine Untersuchung erlangt 211 Die seit November 1813 gewonnenen Beobachtungsdaten erschienen ab 1815 in insgesamt 21 Banden der Astronomischen Beobachtungen auf der Koniglichen Universitats Sternwarte zu Konigsberg In den Jahren 1811 und 1812 gab Bessel gemeinsam mit anderen Konigsberger Professoren das kurzlebige Konigsberger Archiv fur Naturwissenschaft und Mathematik heraus in dem er selbst mehrere Beitrage unter anderem erstmals zu seinem Bradley Katalog veroffentlichte 212 Der grosste Teil seiner Aufsatze erschien in den Astronomische n Nachrichten die sein Freund Heinrich Christian Schumacher ab 1821 herausgab Fur die damalige Zeit aussergewohnlich schnell machte er die Resultate der Parallaxenbestimmung von 61 Cygni bekannt die er am 2 Oktober 1838 beendet hatte 213 Als Erster erfuhr Wilhelm Olbers als Geschenk zu seinem 80 Geburtstag durch einen Brief vom 9 Oktober von der erstmaligen zuverlassigen Entfernungsmessung eines Fixsterns 214 Am folgenden Tag schickte Bessel die Abhandlung an die Berliner Akademie der Wissenschaften wo sie erst nach einiger Verzogerung am 23 November verlesen wurde Am 23 Oktober schrieb er einen Brief in englischer Sprache an John Herschel der am 9 November in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society als schriftliche Erstpublikation der Resultate erschien 215 Ohne dies abzuwarten hatte Bessel jedoch schon selbst am 2 November 1838 seine Ergebnisse in einem popularwissenschaftlichen Vortrag vor der Physikalisch okonomischen Gesellschaft in Konigsberg erstmals offentlich bekannt gemacht 216 Alexander von Humboldt prasentierte die Ergebnisse am 5 November erstmals vor einem wissenschaftlichen Publikum als er in der Akademie der Wissenschaften in Paris eine Abhandlung verlas die ihm Bessel in franzosischer Sprache geschickt hatte 217 Die ausfuhrliche Publikation in den Astronomischen Nachrichten erschien schliesslich am 13 Dezember 1838 106 Das Werkverzeichnis in den von Rudolf Engelmann herausgegebenen gesammelten Abhandlungen weist circa 400 Nummern auf ausschliesslich von Bessel als Einzelautor verfasst Lediglich auf dem Werk uber die ostpreussische Gradmessung dessen Text ebenfalls komplett von Bessel geschrieben wurde wird J J Baeyer als sein Mitarbeiter genannt 218 Bessel setzte sich intensiv mit den wissenschaftlichen Werken anderer Forscher auseinander und schrieb seit 1807 insgesamt 43 Rezensionen zumeist in der Jenaischen Allgemeinen Literatur Zeitung von denen 39 posthum 1878 als Sammlung veroffentlicht wurden 219 220 Als unverzichtbares Arbeitsinstrument baute er die Bibliothek an der Sternwarte auf 221 Bessels wissenschaftlicher Nachlass 222 ist uberwiegend im Archiv der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften deponiert 223 Bezugspersonen BearbeitenFruhe Forderer Bearbeiten Eine erste Forderung erhielt Bessel durch seinen Mindener Lehrer Johann Conrad Thilo der sich selbst mit astronomischen Fragen beschaftigte 224 Thilo hatte Bessels mathematische und naturwissenschaftliche Begabung fruh erkannt und sich dafur eingesetzt dass er das zeittypisch vom Lateinunterricht dominierte Gymnasium verlassen durfte um eine kaufmannische Lehre zu beginnen Von 1802 bis 1806 in den Jahren als Bessel sich ernsthaft der Astronomie zuwandte tauschten sich beide im Briefwechsel uber wissenschaftliche Fragen aus 225 226 Im Jahre 1805 versuchte er Bessel als Observator an eine neu geplante Sternwarte die in Munster oder Paderborn gebaut werden sollte zu vermitteln das Projekt zerschlug sich jedoch durch den Ausgang des Krieges gegen Frankreich 1806 1807 als Preussen die westfalischen Gebiete verlor 227 Wilhelm OlbersWilhelm Olbers war der erste Astronom mit dem Bessel bei der Ubergabe seiner Arbeit zum Halleyschen Kometen 1804 in personlichen Kontakt trat Olbers erkannte die ausserordentliche Begabung und forderte Bessel indem er die Publikation dieser Arbeit veranlasste und ihn im Weiteren auf lohnende wissenschaftliche Gegenstande aufmerksam machte die es zu bearbeiten galt Bessel hegte zeitlebens die grosste Bewunderung fur Olbers und verfasste nach dessen Tod eine ausfuhrliche Wurdigung 228 Der umfangreiche Briefwechsel 1852 fast vollstandig von Bessels Schwiegersohn Erman herausgegeben war der erste geschlossen publizierte Briefwechsel zweier Astronomen 229 Franz Xaver von Zach liess Bessels Erstlingsarbeit bereitwillig in der von ihm herausgegebenen Monatlichen Correspondenz abdrucken mit der personlichen Bemerkung Hier thut ein junger Deutscher Mann zun seinem Vergnugen mit einer Sachkenntniss und mit einer Fahigkeit die manchen besoldeten und berufenen Astronomen ehren wurde was ein Englischer Professor langst aus Amtspflicht hatte thun sollen es aber fur undienlich und unnotig hielt sich einer solchen beschwerlichen Arbeit zu unterziehen 230 Bessel veroffentlichte fast alle seine Aufsatze in dieser Zeitschrift bis zum Jahre 1813 als sie ihr Erscheinen einstellte An der Lilienthaler Sternwarte die fur ihre Zeit als hervorragend ausgestattet galt konnte Bessel sich unter der Anleitung von Johann Hieronymus Schroeter die Ubung im Umgang mit astronomischen Geraten aneignen 231 Bessels praktische Beobachtungen ordneten sich in Schroeters Forschungsprogramm zur Kometen und Planetenastronomie ein Dieser liess ihm aber weitgehend freie Hand zu eigenen Forschungen insbesondere der Bearbeitung des Sternkatalogs von Bradley Carl Friedrich Gauss Bearbeiten Wilhelm Olbers vermittelte Ende 1804 die Bekanntschaft mit Carl Friedrich Gauss die durch einen umfangreichen vierzigjahrigen Briefwechsel dokumentiert wird in dem sich beide Wissenschaftler uber ihre Forschungsprogramme und Arbeitsergebnisse austauschten 232 Einige Male begegneten sie sich auch personlich Gauss verschaffte Bessel auf seine Bitte hin im Jahre 1811 die Ehrendoktorwurde der Gottinger Universitat Obwohl sich Bessel 1824 sehr fur eine Berufung Gauss an die Akademie der Wissenschaften in Berlin einsetzte entschied sich dieser fur den Verbleib in Gottingen Spater kuhlte sich das freundschaftliche Verhaltnis deutlich ab Bessel hatte in einigen Briefen die Ansicht geaussert dass Gauss der Vermessungsarbeit zu viel Zeit widmete und an Gauss zuruckhaltender Publikationstatigkeit Kritik geubt wodurch sich Gauss bevormundet und im Ton verletzt fuhlte 233 Johann Franz Encke Bearbeiten Mit Gauss Schuler Johann Franz Encke arbeitete Bessel seit 1817 eng zusammen als Encke die Endredaktion der Fundamenta astronomiae ubernahm 234 Fur die Nachfolge von Johann Elert Bode als Direktor der Sternwarte der Berliner Akademie der Wissenschaften schlug Bessel im Jahre 1825 Encke vor nachdem er selbst den an ihn ergangenen Ruf abgelehnt hatte Encke leitete seit 1825 das von Bessel angeregte Projekt der Akademischen Sternkarten 1835 fuhrte Bessel an der neuen Sternwarte in Berlin in mehrwochiger Arbeit die Versuche zur Regulierung des preussischen Masswesens durch Das anfangs kollegiale Verhaltnis beider Wissenschaftler zueinander verschlechterte sich im Laufe der Zeit Ein Streit uber die korrekte Aufstellung eines Messinstruments den beide Astronomen offentlich in den Publikationsorganen austrugen 235 sowie eine Meinungsverschiedenheit uber eine von Encke vertretene These die den postulierten Einfluss eines widerstehenden Mediums auf den Lauf der Kometen betraf fuhrten schliesslich zum Bruch der Beziehung 236 Intensive Bemuhungen Alexander von Humboldts zur Schlichtung konnten keine Annaherung herbeifuhren 237 Nach Bessels Tod wurde Encke um einem Vorschlag zu Bessels Nachfolge konsultiert In einem Brief an den Kultusminister Eichhorn ubte Encke Kritik an Bessels Nachwuchsforderung und vertrat die Ansicht Bessel hatte seine Schuler genotigt ihre Individualitat aufzugeben 238 Am 1 Juli 1846 hielt Encke als Sekretar der Berliner Akademie die Gedenkrede auf den Verstorbenen 239 Alexander von Humboldt Bearbeiten Die personliche Beziehung zu Alexander von Humboldt lasst sich durch einen von 1826 bis 1846 andauernden Briefwechsel nachweisen 240 Im Gegensatz zu seiner Gewohnheit die an ihn gerichteten Schreiben zu vernichten bewahrte Humboldt die meisten Briefe von Bessel auf da dieser einer seiner Hauptlieferanten fur Informationen aus dem Gebiet der Astronomie war die er zur Abfassung seines Kosmos benotigte 241 Zu den Korrekturbogen des Kosmos machte Bessel zahlreiche Verbesserungsvorschlage 242 Humboldt gebrauchte seinen Einfluss als Kammerherr am preussischen Hof mehrfach zur Unterstutzung Bessels So schaltete er sich in die schwierigen Verhandlungen zur Finanzierung des Heliometerturmanbaus an der Sternwarte ein 243 Mehrere Male trafen sie sich personlich 244 Humboldt vermittelte Bessels letzten Wunsch ein Portrat seines Landesherrn zu erhalten Weniger erfolgreich geriet Bessels Versuch seinen Schwiegersohn den Physiker Georg Adolf Erman mit Hilfe Humboldts zum Mitglied der Berliner Akademie wahlen zu lassen Trotz intensiver Bemuhungen Humboldts schlug der Plan fehl Humboldt kommentierte diese Angelegenheit mit den Worten Die grossen Manner sollten keine Verwandten haben wo moglich geschichtslos sein 245 Friedrich Wilhelm IV Bearbeiten Friedrich Wilhelm IV in seinem Arbeitszimmer Olgemalde von Franz Kruger Berlin 1846In seiner politischen Einstellung war Bessel streng konservativ und stand absolut loyal zu seinen Monarchen Mit Friedrich Wilhelm IV den er schon als Thronfolger kennengelernt hatte entwickelte sich ein freundschaftliches Verhaltnis mehrmals begegneten sie sich personlich Wahrend seiner Krankheit ausserte Bessel im November 1845 gegenuber Humboldt den Wunsch ein Portrat seines Landesherrn zu erhalten 246 Humboldt reichte die Bitte weiter und Friedrich Wilhelm IV liess sich daraufhin von Franz Kruger portratieren Zwei Wochen vor seinem Tode konnte Bessel das Bild als Original zusammen mit einem ausfuhrlichen eigenhandig geschriebenen Begleitschreiben als Geschenk des Konigs in Empfang nehmen Dieses Bild vermachte Bessel testamentarisch seiner Geburtsstadt Minden wo es heute zum Bestand des Mindener Museums gehort 247 An 19 Die Kompositionsidee fur dieses Bild das in der Kunstgeschichte als Herrscherbild wegen seiner Gestaltung Beachtung gefunden hat stammt von Bessel selbst Ein Konig kann nur in ganzer Figur dargestellt werden nicht im Brustbilde der Konig von Preussen nur in taglicher Kleidertracht nicht im Festgewande denn diese Darstellungsart erinnert an die Feierlichkeit weniger an den Konig 246 Akademische Schuler BearbeitenFriedrich Wilhelm Bessel zog einige begabte Schuler zur praktischen Tatigkeit auf der Sternwarte heran Einer seiner ersten Helfer war Gotthilf Hagen ein Cousin seiner Ehefrau Johanna Hagen wechselte jedoch nach zwei Jahren das Studienfach zum Vermessungswesen und Wasserbau 1820 wurde der Sternwarte eine eigene Gehilfenstelle bewilligt Der erste regulare Gehilfe war von 1820 bis 1823 Friedrich Wilhelm August Argelander 1799 1875 der spater die Leitung der Sternwarten in Abo Helsingfors und Bonn ubernahm Ihm folgte Otto August Rosenberger 1800 1890 von 1823 bis 1826 der anschliessend als Professor fur Astronomie und Sternwartenleiter nach Halle ging Dessen Nachfolger Carl Theodor Anger 1803 1858 verliess die Konigsberger Sternwarte nach funf Jahren um die Leitung einer neu gegrundeten in Danzig zu ubernehmen Aus Danzig siedelte August Ludwig Busch 1804 1855 zusammen mit Joseph von Eichendorff der ihn als Privatlehrer fur seine Kinder beschaftigte 1824 nach Konigsberg uber und studierte nebenher bei Bessel Astronomie und Mathematik 1831 wurde er Angers Nachfolger als Gehilfe und erhielt 1835 die neu geschaffene Stelle des Observators Nach Bessels Tod wurde er zunachst interimistisch Direktor der Sternwarte Konigsberg Die Tatigkeit Heinrich Schluters 1815 1844 Gehilfe von 1841 bis 1844 endete mit dessen fruhzeitigem Tod Moritz Ludwig Georg Wichmann 1821 1859 wurde sein Nachfolger als Gehilfe 1850 Observator und nach Buschs Tod Bessels zweiter Nachfolger als Sternwartendirektor Eduard Luther 1816 1887 war seit 1855 an der Albertus Universitat Professor fur Astronomie und ubernahm nach Wichmanns Tod zusatzlich die Leitung der Sternwarte womit er wieder die volle Amtskompetenz Bessels auf sich vereinigen konnte Bessels Schuler Heinrich Ferdinand Scherk 1798 1885 wurde Professor in Halle und Sternwartenleiter in Kiel Emile Plantamour 1815 1882 ubernahm die Leitung der Sternwarte Genf Carl August von Steinheil 1801 1893 wurde Professor an der Universitat Munchen er widmete sich besonders der Regulierung des Masswesens in Bayern Sein Hauptinteresse richtete sich auf den Instrumentenbau wozu er das Unternehmen C A Steinheil amp Sohne grundete Als Mathematiker studierten bei Bessel Siegfried Heinrich Aronhold Karl Wilhelm Borchardt Otto Hesse Ferdinand Joachimsthal Friedrich Julius Richelot und Philipp Ludwig von Seidel Die Nachfolgeregelung fur Bessel gestaltete sich schwierig Er selbst soll 1845 in einem Gesprach den Wunsch geaussert haben dass die Stelle nach seinem Tode solange fur seinen Schuler Wichmann freigehalten werde bis dieser sein Studium beendet und sich habilitiert haben wurde Nachdem das Ministerium nach Bessels Tod ergebnislos mit Argelander Bonn und Hansen Gotha verhandelt hatte wurde Ende 1847 eine Besetzung durch den Encke Mitarbeiter Johann Gottfried Galle der den Neptun aufgefunden hatte entschieden Im letzten Moment die erforderlichen Dokumente waren bereits erstellt intervenierte Jacobi so heftig zugunsten von Busch und gegen Galle dass dieser sich zum Verzicht veranlasst sah Im Endergebnis gab es eine Funktionstrennung Busch wurde 1849 vom Observator zum Direktor der Sternwarte befordert und der Bessel Schuler Peters Dorpat erhielt die Professur fur Astronomie an der Albertina die er aber nach wenigen Jahren wieder verliess 248 Die Biographen stimmen uberein dass nach Bessels Tod ein langsamer Niedergang der Astronomie in Konigsberg einsetzte und die Sternwarte ihre Bedeutung als ein internationales Zentrum der Astronomie verlor 249 250 Mitgliedschaften und Auszeichnungen Bearbeiten Friedrich Wilhelm Bessel mit dem Orden Pour le Merite und dem Dannebrogorden in einem Gemalde von Johann Eduard Wolff 1844 Die erste wissenschaftliche Vereinigung die Friedrich Wilhelm Bessel zum Mitglied ernannte war die Gesellschaft der Wissenschaften Agrikultur und Kunst in Strassburg 1812 1814 berief ihn die Russische Akademie der Wissenschaften in St Petersburg als Ehrenmitglied 251 es folgten die Akademie der Wissenschaften in Paris 1816 252 die Koniglich Danische Akademie der Wissenschaften in Kopenhagen 1821 die Royal Society of Edinburgh 1823 253 die Koniglich Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm 1823 die Royal Society in London 1825 254 das Koniglich Niederlandische Institut der Wissenschaften in Amsterdam 1827 255 die Akademie der Wissenschaften und Literatur in Palermo 1827 die Hollandische Akademie der Wissenschaften in Haarlem 1830 und die American Academy of Arts and Sciences in Cambridge Massachusetts 1832 256 In Deutschland wurde er als Mitglied in die Koniglich Preussische Akademie der Wissenschaften in Berlin 1812 257 die Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1826 und schliesslich in die Koniglich Bayerische Akademie der Wissenschaften in Munchen 1842 gewahlt 258 Weiterhin wurde er aufgenommen in die Ostpreussische Physikalisch Okonomische Gesellschaft 1814 und die Konigliche Deutsche Gesellschaft 1817 in Konigsberg die Gesellschaft zur Beforderung der gesamten Wissenschaft in Marburg 1817 die Naturforschende Gesellschaft in Danzig 1829 die Royal Astronomical Society in London 1832 die Konigliche Gesellschaft der Wissenschaften in Uppsala 1836 die American Philosophical Society in Philadelphia 1840 259 die Italienische Gesellschaft der Wissenschaften in Modena 1842 die Philosophische und Literarische Gesellschaft in Manchester 1843 und das Kaiserlich Konigliche Italienische Athenaum in Florenz 1844 260 Fur eine Schrift uber die atmospharische Refraktion erhielt Bessel 1811 den Lalande Preis der Franzosischen Akademie und fur seine Untersuchung der Grosse und des Einflusses des Vorruckens der Nachtgleichen wurde er 1812 von der Preussischen Akademie ausgezeichnet 70 1829 erhielt er die Goldmedaille der Royal Astronomical Society fur seine Zonenbeobachtungen und 1841 fur die Parallaxenbestimmung 261 Bessel war Ehrendoktor der Universitat Gottingen und Ehrenmitglied der Universitat von Kasan Bei der Grundung der Friedensklasse des Ordens Pour le Merite fur Wissenschaften und Kunste 1842 gehorte Bessel zu den ersten Mitgliedern die Friedrich Wilhelm IV auf Vorschlag von Alexander von Humboldt ernannte Bessel erhielt seit 1824 dreimal den preussischen Roten Adlerorden zuletzt 1844 mit dem Stern zur 2 Klasse sowie aus dem Ausland den danischen Dannebrogorden 1821 An 20 den russischen Sankt Stanislaus Orden 1837 und den schwedischen Nordstern Orden 1841 Friedrich Wilhelm III ernannte Bessel 1832 zum Geheimen Regierungsrat 260 Auszeichnungen fur Bessel Orden Pour le Merite fur Wissenschaften und Kunste Dannebrogorden Relief 1862 von Rudolf Siemering an der Albertus Universitat Konigsberg mit dem Orden Pour le MeriteBessel als wissenschaftlicher Namensgeber Bearbeiten Liste Bessel als NamensgeberErinnerungskultur Bearbeiten Buste 1882 von Johann Friedrich Reusch an der Konigsberger SternwarteIn zahlreichen deutschen Orten gibt es Strassen Wege oder Platze die den Namen Friedrich Wilhelm Bessels tragen 262 Die erste derartige Namensgebung erfolgte noch zu Bessels Lebzeiten im Jahre 1844 auf Veranlassung von Friedrich Wilhelm IV in der Berliner Friedrichstadt heute Stadtteil Kreuzberg In der Nahe dieser Strasse war 1835 der Neubau der Sternwarte Berlin errichtet worden heute tragt das Gelande den Namen Besselpark In Konigsberg fuhrte seit 1856 die Besselstrasse zur Sternwarte und ein Platz am Fuss des Sternwartenhugels hiess Besselplatz Im Garten der Sternwarte stand seit 1882 die Besselbuste von Johann Friedrich Reusch die seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen ist Am Sockel des Reiterstandbildes Friedrich Wilhelms III von August Kiss das 1851 auf dem Paradeplatz aufgestellt wurde erschien Bessel auf einem Bronzerelief als Vertreter des Gelehrtenstandes Ein Portrat Medaillon mit Bessels Kopf des Bildhauers Rudolf Siemering wurde 1862 am neuen Gebaude der Albertus Universitat Konigsberg angebracht Die Konigsberger Gedenkstatten wurden als Folge des Zweiten Weltkriegs vernichtet Eine Oberrealschule deren Gebaude erhalten blieb trug von 1921 bis 1945 Bessels Namen 263 Im heutigen Kaliningrad erinnert am Ort der zerstorten Sternwarte seit 1975 ein Gedenkstein an Friedrich Wilhelm Bessel 264 265 1989 wurde wieder eine Strasse nach ihm benannt sowie am dortigen Haus Nr 2 eine Gedenktafel angebracht 266 Fur Bremen schuf Jurgen Goertz das Denkmal Besselei das auf dem Hanseatenhof in der Nahe von Bessels ehemaligem Wohn und Arbeitsort aufgestellt wurde 267 268 Ebenfalls in Bremen Im Stadtteil Ostliche Vorstadt steht die ab 1869 errichtete Wohnhausgruppe Besselstrasse In Minden tragt das Besselgymnasium seinen Namen Am Haus Kampstrasse 28 wo sein Geburtshaus stand ist eine Gedenktafel angebracht 269 Am Mindener Marktplatz Martinitreppe steht seit 1996 eine Buste des Astronomen von Doris Richtzenhain 270 271 Das erste kosmische Objekt das Bessels Namen erhielt ist der Mondkrater Bessel im Mare Serenitatis Diese von Wilhelm Beer und Johann Heinrich Madler 1837 vorgenommene Benennung bestatigte die Internationale Astronomische Union im Jahre 1935 272 Ein Jahrhundert nach der ersten Parallaxenbestimmung erhielt der Asteroid 1552 Bessel 1938 seinen Namen Ein Strukturelement in der Cassinischen Teilung der Saturnringe heisst seit 2009 Bessel Teilung Bessel Gap 273 Noch zu Bessels Lebzeiten wurde 1845 die Bark Bessel als grosstes Schiff der bremischen Flotte in Dienst gestellt und diente vor allem dem Auswandererverkehr nach Nordamerika 274 1981 nahm der Seehydrographische Dienst der DDR die Vermessungsbark Bessel in Betrieb Anlasslich des 200 Geburtstages Bessels hielt die Astronomische Gesellschaft ihre Jahresversammlung 1984 in seiner Geburtsstadt Minden ab 275 Zum gleichen Anlass gab die Deutsche Bundespost eine 80 Pfennig Sondermarke mit einer Auflage von 31 450 000 Exemplaren heraus und in der Reihe Mindener Geschichtstaler wurde eine Gedenkmedaille gepragt 276 277 Die Alexander von Humboldt Stiftung vergibt jahrlich einen Friedrich Wilhelm Bessel Forschungspreis der mit 45 000 Euro dotiert ist Bildnisse BearbeitenVon Bessel wurden zahlreiche Bildnisse angefertigt 278 als erstes eine Gipsplakette von Leonhard Posch 1810 Bekannte Portrats schufen Heinrich Joachim Herterich 1825 279 Johann Eduard Wolff 1834 1844 und Christian Albrecht Jensen 1839 280 Die Bilder von Wolff und Jensen boten die Vorlage fur weitere Portrats anderer Kunstler Ein Kupferstich von Eduard Mandel 1851 nach dem Portrat von Wolff gilt wegen seiner Verbreitung als kanonische Darstellung 281 und diente auch als Vorlage fur die graphische Gestaltung der Sonderbriefmarke der Deutschen Bundespost 1984 Weiterhin liess Bessel von sich und seiner Familie mehrere Daguerreotypien anfertigen unter anderem vom Konigsberger Physiker Ludwig Moser der wie Bessels Schuler Carl August von Steinheil zu den Pionieren dieser Technik gehorte 282 283 Bessel in der Literatur BearbeitenZwei Jahre nach Bessels Tod erwahnte Edgar Allan Poe in seinem kosmogonischen Essay Heureka Friedrich Wilhelm Bessel und die Ergebnisse seiner Parallaxenmessung 284 Arno Schmidt lasst Bessel als Nebenfigur in seiner Historischen Revue Massenbach auftreten in einer Szene die in Wilhelm Olbers Observatorium spielt 285 Auch in anderen Werken baute Schmidt die Person Bessel ein 286 In Daniel Kehlmanns Roman Die Vermessung der Welt tritt Bessel als Gesprachspartner von Carl Friedrich Gauss auf 287 Schriften BearbeitenUntersuchungen uber die scheinbare und wahre Bahn des im Jahre 1807 erschienenen grossen Kometen Konigsberg 1810 Untersuchung der Grosse und des Einflusses des Vorruckens der Nachtgleichen Berlin 1815 Fundamenta Astronomiae pro anno MDCCLV deducta ex observationibus viri incomparabilis James Bradley in specula astronomica Grenovicensi per annos 1750 1762 institutis Konigsberg 1818 Untersuchungen uber die Lange des einfachen Secundenpendels Berlin 1828 Digitalisat Tabulae regiomontanae reductionum observationum astronomicarum ab anno 1750 usque ad annum 1850 computatae Borntrager Konigsberg 1830 Digitalisat Versuche uber die Kraft mit welcher die Erde Korper von verschiedener Beschaffenheit anzieht Berlin 1832 Gradmessung in Ostpreussen und ihre Verbindung mit Preussischen und Russischen Dreiecksketten Ausgefuhrt von F W Bessel Director der Konigsberger Sternwarte Baeyer Major im Generalstabe Berlin 1838 Text von F W Bessel Darstellung der Untersuchungen und Maassregeln welche in 1835 bis 1838 durch die Einheit des Preussischen Langenmaasses veranlasst worden sind Berlin 1839 Astronomische Beobachtungen auf der Koniglichen Universitats Sternwarte zu Konigsberg I 1815 bis XXI 1844 Beobachtungen aus den Jahren 1813 bis 1835 Astronomische Untersuchungen 1 Band Konigsberg 1841 2 Band Konigsberg 1842 Heinrich Christian Schumacher Hrsg Populare Vorlesungen uber wissenschaftliche Gegenstande von F W Bessel Hamburg 1848 Rudolf Engelmann Hrsg Abhandlungen von Friedrich Wilhelm Bessel 3 Bande 1 Band I Bewegungen der Korper im Sonnensystem II Spharische Astronomie Leipzig 1875 2 Band III Theorie der Instrumente IV Stellarastronomie V Mathematik Leipzig 1876 3 Band VI Geodasie VII Physik VIII Verschiedenes Literatur Leipzig 1876 Rudolf Engelmann Hrsg Recensionen von Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1878 Briefwechsel BearbeitenAdolph Erman Hrsg Briefwechsel zwischen W Olbers und F W Bessel Leipzig 1852 2 Bande Koniglich Preussische Akademie der Wissenschaften Hrsg Briefwechsel zwischen Gauss und Bessel Leipzig 1880 ISBN 3 487 05551 1 Konigliche Akademien der Wissenschaften zu Berlin und Munchen Hrsg Briefwechsel zwischen Bessel und Steinheil Leipzig Berlin 1913 Hans Joachim Felber Hrsg Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und Friedrich Wilhelm Bessel Beitrage zur Alexander von Humboldt Forschung Band 10 Akademie Verlag Berlin 1994 ISBN 3 05 001915 8 ISSN 0232 1556 Jurgen W Koch Der Briefwechsel zwischen Friedrich Wilhelm Bessel und Johann Georg Repsold Koch Holm 2000 ISBN 3 89811 533 X Literatur Bearbeitenrucklaufig chronologisch Eberhard Neumann Redlin von Meding F W Bessel im Kreise der Konigsberger Naturwissenschaftler Sein Zusammenwirken mit K G Hagen C G Jacobi und F Neumann In Klemens Adam Gerd Huneke Heinrich Rademacher Red Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Beitrage uber Leben und Werk des bekannten Astronomen Besselgymnasium der Stadt Minden Minden 1996 S 67 80 Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Vita Mathematica Band 9 Aus dem Russischen ubersetzt von Katja Hansen Matyssek und Heinz Matyssek Birkhauser Verlag Basel Boston Berlin 1995 ISBN 3 7643 5113 6 Original Nauka Moskau 1989 ISBN 5 02 005884 X Kritische Rezension von Wolfgang R Dick in Die Sterne 72 1996 S 242 243 Preprint mit Angabe einiger ubersetzungsbedingter Fehler Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Biographien hervorragender Naturwissenschaftler Techniker und Mediziner Band 67 B G Teubner Leipzig 1984 Friedrich Wilhelm Bessel Ich hab Euch lieb aber der Himmel ist mir naher Eine Autobiographie in Briefen Herausgegeben von Edith Schlieper Stadt Minden Minden 1984 Erich Schoenberg Bessel Friedrich Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 179 181 Digitalisat Johann Adolf Repsold Friedrich Wilhelm Bessel In Astronomische Nachrichten 210 1919 Nr 5028 Sp 161 214 Julius Franz Festrede zu Bessel s hundertjahrigem Geburtstag Sitzung der physikalisch okonomischen Gesellschaft zu Konigsberg in Preussen am 5 Juni 1884 Druck von R Leupold 24 Seiten Karl Christian Bruhns Bessel Friedrich Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 558 567 Johann Friedrich Wilhelm Herschel A Brief Notice on the Life Researches and Discoveries of Friedrich Wilhelm Bessel In Annual Report of the Royal Astronomy Society Gedruckt bei George Barclay London 1847 Karl Rosenkranz Rede zur Gedachtnisfeier Bessels im Auditorium Maximum der Koniglichen Albertina Universitat am Tage nach seinem Begrabnis 24 Marz 1846 Konigsberg Gedruckt bei E J Dalkowski Gustav Adolph Jahn Friedrich Wilhelm Bessel gestorben den 17 Marz 1846 zu Konigsberg Nachruf in Oswald Marbach Hrsg Literatur und Kunstbericht 1846 Nr 5 S 17 18 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3Dd2tEAAAAcAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3DPA17 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Weblinks Bearbeiten Commons Friedrich Wilhelm Bessel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Friedrich Wilhelm Bessel Quellen und Volltexte Wikiquote Friedrich Wilhelm Bessel Zitate Literatur von und uber Friedrich Wilhelm Bessel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Friedrich Wilhelm Bessel in der Deutschen Digitalen Bibliothek Friedrich Wilhelm Bessel im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Veroffentlichungen von Friedrich Wilhelm Bessel im Astrophysics Data System ADS John J O Connor Edmund F Robertson Friedrich Wilhelm Bessel In MacTutor History of Mathematics archive J S Schlimmer Der Doppelstern 61 Cygni abgerufen am 12 September 2015 Nachlassstucke zu Friedrich Wilhelm Bessel in der Staats und Universitatsbibliothek BremenEinzelnachweise Bearbeiten Leopold von Bessel Ahnentafel des Astronomen Friedrich Wilhelm Bessel Ahnentafeln beruhmter Deutscher Vierte Folge Lieferung 7 Leipzig 1937 Erich Schoenberg Bessel Friedrich Wilhelm In Neue Deutsche Biographie 2 1955 S 179 180 Online Version Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1915 Neunter Jahrgang Justus Perthes Gotha 1914 S 68 Historisches Taschenbuch des Adels im Konigreich Hannover Hannover 1840 S 82 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 1 Leipzig 1859 S 382 GHdA Adelslexikon Band I Band 53 der Gesamtreihe Limburg an der Lahn 1972 S 366 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1915 Neunter Jahrgang Justus Perthes Gotha 1914 S 71 Monuments on Mathematicians Plaque on F W Bessel Abgerufen am 5 Juni 2023 Luftangriff auf Minden 1945 In Amtage de 19 Januar 2016 abgerufen am 5 Juni 2023 Besselsche Bibel aus privater Hand In Neue Westfalische 19 Oktober 2018 Zur Person vgl Bessel Theodor Ludwig Ernst in der Datenbank Saarland Biografien Verwandtschaft Bessel Hagen Leopold von Bessel Ahnentafel des Astronomen Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1937 S 6 Verwandtschaft Bessel Erman Verwandtschaft Bessel Mendelssohn Verwandtschaft Bessel Baeyer Jurgen Hamel Ernst Buschmann Friedrich Wilhelm Bessels und Johann Jacob Baeyers Zusammenwirken bei der Gradmessung in Ostpreussen 1830 1838 Mitteilung Nr 189 des Instituts fur Angewandte Geodasie Frankfurt am Main 1996 S 9 Familien Hagen Bessel Neumann Armin Wolf Der Padagoge und Philosoph Johann Conrad Fallenstein 1731 1813 Genealogische Beziehungen zwischen Max Weber Gauss und Bessel In Genealogie Jahrgang 7 1964 S 266 269 Verwandtschaft Bessel Delius Deutschland Heiraten 1558 1929 Datenbank FamilySearch https familysearch org ark 61903 1 1 JH8R CN1 11 February 2018 Daniel Heinrich Delius and Helene Schrader 28 Nov 1803 citing Sankt Martini Evangelisch Minden Stadt Westfalen Prussia FHL microfilm 442 175 F W Bessel Kurze Erinnerungen an Momente meines Lebens Konigsberg 1846 abgedruckt in Adolph Erman Briefwechsel von W Olbers mit F W Bessel Leipzig 1852 S IX XXX dig Rudolf Engelmann Abhandlungen von Friedrich Wilhelm Bessel Band I Leipzig 1875 S XI XXIV dig J A Repsold Friedrich Wilhelm Bessel In Astronomische Nachrichten Bd 210 1919 Sp 161 214 hier Sp 161 177 dig F W Bessel Ich habe Euch lieb aber der Himmel ist mir naher Eine Autobiographie in Briefen Minden 1984 Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 12f Johann Adolf Repsold Friedrich Wilhelm Bessel In Astronomische Nachrichten Band 210 1919 Nr 5028 Sp 161 214 hier Sp 163f dig Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 14 J F Encke Gedachtnisrede auf Bessel Abhandlungen der Berliner Akademie der Wissenschaften fur 1846 S XXiii XXIV Johann Gottlieb Bohnenberger Anleitung zur geographischen Ortsbestimmung vorzuglich vermittelst des Spiegelsextanten Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1795 dig J F Encke Gedachtnisrede auf Bessel Abhandlungen der Berliner Akademie der Wissenschaften fur 1846 S XXV Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 15 J J de la Lande Astronomisches Handbuch oder die Sternkunst in einem kurzen Lehrbegriff verfasset Leipzig 1775 Wilhelm Olbers Abhandlung uber die leichteste und bequemste Methode die Bahn eines Cometen aus einigen Beobachtungen zu berechnen Industrie Comptoir Weimar 1797 dig Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 18f Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 29 a b Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 24 Monika Lahrkamp Die franzosische Zeit In Wilhelm Kohl Hrsg Westfalische Geschichte Band 2 Das 19 und das 20 Jahrhundert S 2 43 hier S 37 Sigmund Gundelfinger Drei Briefe von C F Gauss an Joh von Muller In Journal fur die reine und angewandte Mathematik Band 131 1906 S 1 7 dig Adolph Erman Hrsg Briefwechsel zwischen W Olbers und F W Bessel Leipzig 1852 Band 1 S 183 185 Briefe Olbers an Bessel vom 1 und 21 August 1808 dig Koniglich Preussische Akademie der Wissenschaften Hrsg Briefwechsel zwischen Gauss und Bessel Leipzig 1880 S 84 85 Brief Bessel an Gauss vom 24 Juli 1808 dig Bericht der Sektion des Kultus und des Unterrichts an den Konig Dezember 1809 In Andreas Flitner und Klaus Giel Hrsg Wilhelm von Humboldt Werke in funf Banden Band IV Schriften zur Politik und zum Bildungswesen 3 Auflage Darmstadt 1982 S 210 238 hier S 232 C Schilling Hrsg Wilhelm Olbers Sein Leben und seine Werke Zweiter Band Briefwechsel zwischen Olbers und Gauss Erste Abtheilung Berlin 1900 Brief Olbers an Gauss vom 17 Januar 1810 Dietmar Furst Die Grundung der Konigsberger Sternwarte im Lichte der Akten des Preussischen Staates 1 Teil Bis zu Bessels Ankunft in Konigsberg In Beitrage zur Astronomiegeschichte Band 1 Harri Deutsch Thun Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 8171 1568 7 S 79 106 hier S 87 101 Witold Wieslaw Matematyka wilenska za czasow Adama Mickiewicza In Roczniki Polskiego Towarzystwa Matematycznego Seria II Wiadomosci Matematyczne XXXVIII 2002 S 155 177 hier S 159 160 a b Dietmar Furst Die Grundung der Konigsberger Sternwarte im Lichte der Akten des Preussischen Staates 2 Teil Von der Ankunft Bessels in Konigsberg bis zum Baubeginn der Sternwarte In Beitrage zur Astronomiegeschichte Band 2 Harri Deutsch Thun Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 8171 1590 3 S 145 188 hier S 145 154 Walter Asmus Johann Friedrich Herbart Eine padagogische Biographie Band II Heidelberg 1970 S 80 Dietmar Furst Die Grundung der Konigsberger Sternwarte im Lichte der Akten des Preussischen Staates 3 Teil Die Baugeschichte der Sternwarte In Beitrage zur Astronomiegeschichte Band 3 Harri Deutsch Thun Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 8171 1635 7 S 22 67 Dietmar Furst Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel und die Instrumente der Sternwarte Remplin Mecklenburg Archenhold Sternwarte Berlin Treptow Sonderdruck Nr 23 Berlin 1986 Klaus Dieter Herbst Die Entwicklung des Meridiankreises 1700 1850 GNT Verlag Bassum Stuttgart 1996 ISBN 3 928186 21 3 S 170 177 Dietmar Furst Die Geschichte des Heliometers der Sternwarte Konigsberg In Beitrage zur Astronomiegeschichte Band 6 Harri Deutsch Thun Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 8171 1717 5 S 90 136 J C Poggendorff Biographisch literarisches Handworterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften Erster Band Leipzig 1863 S 178 dig Dietmar Furst Bessel und die Cholera Epidemie 1831 in Konigsberg Eine Episode aus dem Leben Bessels In Beitrage zur Astronomiegeschichte Band 8 Harri Deutsch Thun Frankfurt am Main 2006 ISBN 978 3 8171 1771 0 S 112 149 Report of the British Association for the Advancement of Science Abgerufen am 16 Juni 2014 Sur la refraction astronomique In Comptes Rendus hebdomadaires des seances de l Academie des Sciences 1842 Band 2 S 181 185 Die Tagebuchaufzeichnungen Friedrich Wilhelm Bessels uber seine Reise nach England im Sommer 1842 In Volker Rodekamp Hrsg Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Sein Weg zu den Sternen Minden 1984 S 34 38 Julius Franz Festrede zu Bessel s hundertjahrigem Geburtstag Hrsg Physikalisch okonomische Gesellschaft zu Konigsberg in Preussen R Leupold Konigsberg in Preussen 5 Juni 1884 S 24 E Neumann Redlin von Meding Die Gelehrten auf dem Alten Neurossgarter Friedhof dem Gelehrtenfriedhof Konigsberg In Konigsberger Burgerbrief 2012 Nr 80 S 54 56 H N Z Konigsberg 7 Oct In Frankfurter Oberpostamts Zeitung Beilage zu Nr 289 Frankfurt 20 Oktober 1846 S 2861 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Rezension von Raphael Kosch Bessel s letzte Krankheit beschrieben und erlautert von Dr Kosch Konigsberg 1846 in Neue preussische Provinzialblatter Band 2 Tag amp Koch Konigsberg 1846 S 391 392 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 22 Juli 2020 Diedrich Wattenberg Nach Bessels Tod Eine Sammlung von Dokumenten Berlin Treptow 1976 S 12 E Neumann Redlin von Meding Vor 150 Jahren die Beschreibung der Retroperitonealfibrose der Ormond schen Erkrankung am Krankheitsbild F W Bessels 1784 1846 In Der Urologe B Band 36 1996 S 378 382 mit weiteren Literaturangaben doi 10 1007 s001310050044 R J Kosch Bessel s letzte Krankheit beschrieben und erlautert von Dr Kosch Konigsberg 1846 Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 84 Gesellschaft der Freunde Kants e V Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 24 September 2015 abgerufen am 8 November 2015 Leopold von Bessel Das Konigsberger Jagdbild In Archiv fur Sippenforschung Band 15 1938 S 4 8 37 40 87 90 151 154 hier S 4 39 Heinrich Christian Schumacher Hrsg Populare Vorlesungen uber 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Astronomische Nachrichten Band XIII 1836 No 302 Sp 185 232 dig Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 72 74 F W Bessel Ueber Sternschnuppen In Astronomische Nachrichten Band XVI 1839 No 380 381 Sp 321 350 dig Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 75 76 F W Bessel Ueber die Bestimmungen der Libration des Mondes durch Beobachtungen In Astronomische Nachrichten Band XVI 1839 No 376 Sp 257 272 No 377 Sp 273 280 dig a b Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 232 F W Bessel Neue Berechnungsart fur die nautische Methode der Mondes Distanzen In Astronomische Nachrichten Band X 1832 No 218 Sp 17 32 No 219 Sp 33 48 No 220 Sp 49 62 dig F W Bessel Bemerkungen uber eine angenommene Atmosphare des Mondes In Astronomische Nachrichten Band XI 1834 No 263 Sp 411 420 dig F W Bessel Ueber die Figur des Saturns mit Rucksicht auf die Attraction seiner Ringe In Monatliche Correspondenz Band XV 1807 S 239 260 F W Bessel Bestimmung der Bahn des Hugenischen Saturns Satelliten In Astronomische Nachrichten Band IX 1831 No 193 195 Sp 1 52 dig a b Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 65 F W Bessel Theorie des Saturn Systems In Astronomische Nachrichten Band XXVIII No 649 Sp 1 16 No 652 Sp 49 60 No 669 Sp 321 338 No 670 Sp 337 350 No 672 Sp 371 392 dig a b F W Bessel Durchgang des Mercurs durch die Sonne In Astronomische Nachrichten Band X 1832 No 228 Sp 185 196 dig Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 233 Lutz Brandt Das Heliometer ein fast unbekanntes Instrument In Die Sterne Band 69 1993 S 94 110 hier S 101 F W Bessel Durchgang des Mercurs durch die Sonne In Astronomische Nachrichten Band X 1832 No 228 Sp 185 196 hier Sp 187 188 dig G Schneider J M Pasachoff L Golub Space Studies of the Black Drop Effect at a Mercury Transit 2003 PrePrint dig F W Bessel Analyse der Finsternisse In Astronomische Untersuchungen Band 2 S 95 240 dig Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 230 232 Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 30 37 F W Bessel Untersuchung der Grosse und des Einflusses des Vorruckens der Nachtgleichen Berlin 1815 dig F W Bessel Tabulae Regiomontanae Konigsberg 1830 S XXIV dig Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 154 Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 175 176 Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 43f M Weisse Positiones mediae stellarum fixarum in Zonis Regiomontanis a Besselio inter 15 et 15 declinationis observatorum ad annum 1825 deductae et in catalogum ordinarae St Petersburg 1846 Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 118 120 Klaus Staubermann Exercising Patience On the Reconstruction of F W Bessels Early Star Chart Observations In Journal for the History of Astronomy 37 2006 S 19 36 dig Jurgen Hamel Bessels Projekt der Berliner Akademischen Sternkarten In Die Sterne Band 65 1989 S 11 19 Derek Jones Akademische Sternkarten Berlin 1830 59 In Highlights of Astronomy Vol 12 2002 S 367 370 dig F W Bessel Astronomische Untersuchungen 1 Band Konigsberg 1841 S 280 295 dig Hans Strassl Die erste Bestimmung einer Fixsternentfernung In Die Naturwissenschaften Band 33 1946 Heft 3 S 65 71 hier S 71 Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 57 61 Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 202 Dieter B Herrmann Kosmische Weiten Leipzig 1981 S 23 a b F W Bessel Bestimmung der Entfernung des 61sten Sterns des Schwans In Astronomische Nachrichten Band XVI 1838 No 365 366 Sp 65 96 dig Dieter B Herrmann Kosmische Weiten Leipzig 1981 S 37 Hipparcos Katalog 61 Cygni Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 19 April 2013 abgerufen am 8 November 2015 Dieter B Herrmann Kosmische Weiten Leipzig 1981 S 38 40 Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 209 Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 69 Jurgen Hamel Bessels 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resolution microscopy Nicht mehr online verfugbar Ehemals im Original abgerufen am 8 November 2015 1 2 Vorlage Toter Link biochemistri es Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Klaus Biener Zum 150 Todestag von Friedrich Wilhelm Bessel In RZ Mitteilungen Nr 12 1996 S 56 58 Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 156 157 a b J Sommer Bessel als Mathematiker In Zeitschrift fur Vermessungswesen Band 40 1911 S 333 341 Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 157 159 F W Bessel Ueber eine Satz aus der Lehre von den Kegelschnitten In Rudolf Engelmann Hrsg Abhandlungen von Friedrich Wilhelm Bessel 2 Band Leipzig 1876 S 358 360 dig F W Bessel Ueber eine Aufgabe der practischen Geometrie In Monatliche Correspondenz Band XXVII 1813 S 222f dig Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 237 F W Bessel Trigonometrische Bestimmung einiger Punkte in Konigsberg und Prufung einiger Winkel der Textorschen Vermessung von Preussen In Zeitschrift fur Astronomie IV 1817 S 286 296 Hans Joachim Felber Hrsg Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und Friedrich Wilhelm Bessel Berlin 1994 S 72 Brief Bessel an Humboldt vom 2 Juni 1830 Jurgen Hamel Ernst Buschmann Friedrich Wilhelm Bessels und Johann Jacob Baeyers Zusammenwirken bei der Gradmessung in Ostpreussen 1830 1838 Mitteilung Nr 189 des Instituts fur Angewandte Geodasie Frankfurt am Main 1996 Gradmessung in Ostpreussen und ihre Verbindung mit Preussischen und Russischen Dreiecksketten Ausgefuhrt von F W Bessel Director der Konigsberger Sternwarte Baeyer Major im Generalstabe Berlin 1838 a b Wolfgang Torge Geschichte der Geodasie in Deutschland 2 Auflage Berlin New York 2009 S 160 163 Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 54 Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 240 244 Wolfgang Torge Der lange Weg zur preussischen Landesvermessung zum 100 Todestag von Oscar Schreiber 1829 1905 In Zeitschrift fur Vermessungswesen 130 Jahrgang 2005 S 359 371 a b Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 55 F W Bessel Bestimmung der Axen des elliptischen Rotationsspharoids welches den vorhandenen Messungen von Meridianbogen der Erde am meisten entspricht In Astronomische Nachrichten Band XIV 1837 No 333 Sp 333 346 dig Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 250 F W Bessel Ueber einen Fehler in der Berechnung der franzosischen Gradmessung und seinen Einfluss auf die Bestimmung der Figur der Erde In Astronomische Nachrichten Band XIX 1841 No 438 Sp 97 116 dig F W Bessel Ueber den Einfluss der Unregelmassigkeiten der Figur der Erde auf geodatische Arbeiten und ihre Vergleichung mit astronomischen Bestimmungen In Astronomische Nachrichten Band XIV 1837 No 329 331 Sp 269 312 dig Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 238 239 Jurgen W Koch Der Briefwechsel zwischen Friedrich Wilhelm Bessel und Johann Georg Repsold Koch Holm 2000 S 19 Brief Bessels an J G Repsold vom 3 Marz 1823 Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 46 F W Bessel Ueber den Einfluss eines widerstehenden Mittels auf die Bewegung eines Pendels In Astronomische Nachrichten Band IX 1831 No 204 Sp 221 236 dig Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 255 F W Bessel Construction eines symmetrisch geformten Pendels mit reciproken Axen In Astronomische Nachrichten Band XXX 1849 No 697 Sp 1 6 dig Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 259 a b Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 48 Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 256 258 Roland Eotvos Uber die Anziehung der Erde auf verschiedene Substanzen In Mathematische und Naturwissenschaftliche Berichte aus Ungarn Achter Band 1889 1890 Berlin Budapest 1891 S 65 68 Maass und Gewichtsordnung fur die Preussischen Staaten Vom 16ten Mai 1816 In Gesetzsammlung fur die Koniglich Preussischen Staaten 1816 No 10 S 142 148 Gesetz No 356 dig Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 49 Georg Strasser Die Toise der Yard und das Meter In Allgemeine Vermessungs Nachrichten Jahrgang 81 1974 S 2 20 Gesetz uber das Urmass des Preussischen Staats im Verfolg des Gesetzes vom 16 Mai 1816 In Gesetzsammlung fur die Koniglich Preussischen Staaten 1839 No 7 S 94 Gesetz No 1986 dig Cornelia Meyer Stoll Die Mass und Gewichtsreformen in Deutschland im 19 Jahrhundert unter besonderer Berucksichtigung der Rolle Carl August Steinheils und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Bayerische Akademie der Wissenschaften Philologisch historische Klasse Abhandlungen Neue Folge Heft 136 Munchen 2010 S 49 77 F W Bessel Ueber das was uns die Astronomie von der Gestalt und dem Inneren der Erde lehrt In Populare Vorlesungen uber wissenschaftliche Gegenstande von F W Bessel Hamburg 1848 S 34 67 hier S 52 54 dig Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 51 Cornelia Meyer Stoll Die Mass und Gewichtsreformen in Deutschland im 19 Jahrhundert Munchen 2010 S 96 100 151 154 Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 50 Darstellung der Untersuchungen und Maassregeln welche in 1835 bis 1838 durch die Einheit des Preussischen Langenmaasses veranlasst worden sind Beilage I Einfluss der Schwere auf die Figur eines auf zwei Punkten von gleicher Hohe aufliegenden Stabes Berlin 1839 S 132 135 dig Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 243 F W Bessel Ueber ein Mittel zur Bestimmung der Brennweite des Objectivglases eines Fernrohres In Astronomische Nachrichten Band XVII 1840 No 403 Sp 289 294 dig Richard Ruhlmann Die barometrischen Hohenmessungen und ihre Bedeutung fur die Physik der Atmosphare Leipzig 1870 S 10 12 21 24 dig F W Bessel Ueber Hohenbestimmungen durch das Barometer In Astronomische Nachrichten Band XII 1835 No 279 Sp 241 254 dig F W Bessel Bemerkungen uber barometrisches Hohenmessen In Astronomische Nachrichten Band XV 1838 No 279 356 Sp 329 360 dig F W Bessel Methode die Thermometer zu berichtigen In Annalen der Physik und Chemie Band VI 1826 S 287 308 dig F W Bessel Gibt es Irrlichter In Annalen der Physik und Chemie Band XXXXIV 1838 S 366 dig F W Bessel Ueber den Magnetismus der Erde In Schumachers Jahrbuch fur 1843 S 1 56 Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 29 Dr Anger Erinnerung an Bessel s Leben und Wirken Danzig 1846 S 12 dig Heinrich von Poschinger Hrsg Erinnerungen aus dem Leben des Hans Viktor von Unruh Stuttgart Leipzig Berlin Wien 1895 S 29 dig Herbert Pieper Carl Gustav Jacob Jacobi 1804 1851 In Dietrich Rauschning Donata v Neree Die Albertus Universitat zu Konigsberg und ihre Professoren Jahrbuch der Albertus Universitat zu Konigsberg Pr Band XXIX Berlin 1995 S 473 488 hier S 479 Karl Heinz Schlote Die Konigsberger Schule In Dietrich Rauschning Donata v Neree Die Albertus Universitat zu Konigsberg und ihre Professoren Jahrbuch der Albertus Universitat zu Konigsberg Pr Band XXIX Berlin 1995 S 499 508 Kathryn M Olesko Physics as a calling Discipline ans practice in the Konigsberg Seminar for Physics Cornell University Press Ithaca London 1991 S 42 43 99 127 Kurt Walter Bessel als Prufer von Seeschiffsfuhrern In Nachrichten der Olbers Gesellschaft Bremen Nr 130 1984 S 12 16 Wilhelm von Humboldt Ideen zu einer Instruktion fur die Wissenschaftliche Deputation bei der Sektion des offentlichen Unterrichts In Andreas Flitner und Klaus Giel Hrsg Wilhelm von Humboldt Werke in funf Banden Band IV Schriften zur Politik und zum Bildungswesen 3 Auflage Darmstadt 1982 S 201 209 dig Walter Asmus Johann Friedrich Herbart Eine padagogische Biographie Band II Heidelberg 1970 S 67 Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1834 S 212 Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1821 S 177 Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 86 F W Bessel Ueberbevolkerung Artikel in der Konigsberger Hartungschen Zeitung Nr 40 vom 17 Februar 1845 In den gesammelten Abhandlungen wurde die Hartungsche Zeitung vom Herausgeber R Engelmann irrtumlich als Konigsberger Allgemeine Zeitung bezeichnet welche jedoch erst 1875 gegrundet wurde Im Vorwort zum 3 Band der Abhandlungen S VI findet sich der richtige Name dig Dietmar Furst Friedrich Wilhelm Bessel uber die Bedeutung astronomischer Beobachtungen und das preussische Bildungssystem In Beitrage zur Astronomiegeschichte Band 10 Harri Deutsch Thun Frankfurt am Main 2010 ISBN 978 3 8171 1863 2 S 218 235 Edith Schlieper Friedrich Wilhelm Bessel der Mensch und seine Familie In F W Bessel Ich habe Euch lieb aber der Himmel ist mir naher Eine Autobiographie in Briefen Minden 1984 S 124 Brief Bessel an Vater Carl Friedrich Bessel vom 26 November 1821 Aus den Papieren des Ministers und Burggrafen von Marienburg Theodor von Schon Band 4 Anlagen zum 2 Theil Berlin 1876 S 468 473 dig Aus den Papieren des Ministers und Burggrafen von Marienburg Theodor von Schon Band 4 Anlagen zum 2 Theil Berlin 1876 S 476 526 dig Friedrich Paulsen Geschichte des gelehrten Unterrichts Zweiter Band 3 Aufl Berlin Leipzig 1921 S 551 552 558 560 570 dig Dietmar Furst Friedrich Wilhelm Bessel uber die Bedeutung astronomischer Beobachtungen und das preussische Bildungssystem In Beitrage zur Astronomiegeschichte Band 10 Harri Deutsch Thun Frankfurt am Main 2010 ISBN 978 3 8171 1863 2 S 218 235 hier S 232 233 Briefe an Heinrich Christian Schumacher vom 1 Februar 1837 22 April 1837 15 Januar 1840 Rudolf Borchardt Deutsche Denkreden Munchen 1925 S 207 226 hier S 225 Rudolf Borchardt Deutsche Denkreden Munchen 1925 S 207 226 hier S 222 214 Kurt R Biermann F W Bessels Projekt einer popularen Astronomie in seinem Briefwechsel mit Alexander von Humboldt In Veroffentlichungen der Archenhold Sternwarte Nr 6 1974 S 35 43 Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 87 F W Bessel Ueber den gegenwartigen Standpunkt der Astronomie In Populare Vorlesungen uber wissenschaftliche Gegenstande von F W Bessel Hamburg 1848 S 5f F W Bessel Astronomische Untersuchungen 1 Band Konigsberg 1841 S III dig Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 39f F W Bessel Ueber den gegenwartigen Standpunkt der Astronomie In Populare Vorlesungen uber wissenschaftliche Gegenstande von F W Bessel Hamburg 1848 S 432 dig Konigsberger Archiv fur Naturwissenschaft und Mathematik Allgemeines Verzeichniss der Schriften Bessel s In Rudolf Engelmann Hrsg Abhandlungen von Friedrich Wilhelm Bessel 3 Band Leipzig 1876 S 490 504 hier S 501 dig Adolph Erman Hrsg Briefwechsel zwischen W Olbers und F W Bessel Leipzig 1852 Band 2 S 429 433 Brief Bessel an Olbers vom 9 Oktober 1838 dig On the Parallax of 61 Cygni A letter from Prof Bessel to Sir J Herschel In Monthly Notices of the Royal Astronomical Society IV 17 S 152 161 dig F W Bessel Messung der Entfernung des 61 Sterns im Sternbilde des Schwans In Heinrich Christian Schumacher Hrsg Populare Vorlesungen uber wissenschaftliche Gegenstande von F W Bessel Hamburg 1848 S 208 268 dig Observations pour determiner la parallaxe annuelle de la 61e etoile du Cygne Extrait d une Lettre de M Bessel a M de Humboldt In Comptes Rendus hebdomadaires des seances de l Academie des Sciences 1838 S 785 793 dig Rudolf Engelmann Hrsg Abhandlungen von Friedrich Wilhelm Bessel 3 Band Leipzig 1876 S 490 504 Werkverzeichnis Rudolf Engelmann Hrsg Recensionen von Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1878 dig Friedhelm Schwemin Unbekannte Rezensionen von Bessel In Beitrage zur Astronomiegeschichte Band 12 Akademische Verlagsanstalt Leipzig 2014 ISBN 978 3 944913 44 5 S 220 222 Dieter B Herrmann Bessels Bibliothek an der Konigsberger Sternwarte In Die Sterne Band 61 1985 S 96 103 mit einem Foto der Sternwartenruine aus der Nachkriegszeit BBAW Nachlassubersicht Bessel Abgerufen am 8 November 2015 Klaus Klauss Der Nachlass von Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 im Zentralen Archiv der Akademie der Wissenschaften der DDR In Die Sterne Band 62 1986 S 35 39 Marianne Nordsiek Johann Conrad Thilo der Mindener Lehrer Friedrich Wilhelm Bessels In Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins Jahrgang 56 1984 S 132 140 M Wichmann Beitrage zur Biographie von F W Bessel In Zeitschrift fur populare Mitteilungen aus dem Gebiete der Astronomie Band 1 1860 S 133 193 Klemens Adam Olbers Thilo Bessel und der Saturn Nachricht uber ein bisher unbekanntes Manuskript In Nachrichten der Olbers Gesellschaft Bremen Nr 172 1996 S 16 17 Ludwig Franzisket Plane zur Errichtung einer Sternwarte in Munster um 1800 In Abhandlungen aus dem Landesmuseum fur Naturkunde in Munster in Westfalen Band 43 1981 Beiheft S 35 54 hier S 51 F W Bessel Ueber Olbers In Astronomische Nachrichten Band XXII 1844 No 421 Sp 265 270 dig Diedrich Wattenberg Wilhelm Olbers im Briefwechsel mit Astronomen seiner Zeit Quellen der Wissenschaftsgeschichte Band 2 GNT Verlag Stuttgart 1994 ISBN 3 928186 19 1 S 9 Peter Brosche Hrsg Astronomie der Goethezeit Ostwalds Klassiker der exakten Wissenschaften Band 280 Verlag Harri Deutsch Thun Frankfurt am Main 1995 S 22 D B Herrmann Bessels Weggang aus Lilienthal und sein Verhaltnis zu Schroeter in spaterer Zeit In Nachrichten der Olbers Gesellschaft Bremen Nr 67 1966 S 9 12 Briefwechsel zwischen Gauss und Bessel Carl Friedrich Gauss Werke Erganzungsreihe Band 1 Leipzig 1880 Reprint Olms Hildesheim 1975 ISBN 3 487 05551 1 dig Kurt R Biermann Uber die Beziehung zwischen C F Gauss und F W Bessel In Mitteilungen der Gauss Gesellschaft Gottingen Nr 3 1966 S 7 20 Fundamenta astronomiae Vorwort Abgerufen am 23 Juni 2016 Johann Adolf Repsold Friedrich Wilhelm Bessel In Astronomische Nachrichten Band 210 1919 Nr 5028 Sp 161 214 hier Sp 201 205 dig Dietmar Furst Das sich verandernde Verhaltnis zwischen Friedrich Wilhelm Bessel und Johann Franz Encke Ein Versuch der Erklarung In Wolfgang R Dick Dietmar Furst Hrsg Lebenslaufe und Himmelsbahnen Acta Historica Astronomiae Band 52 Akademische Verlagsanstalt Leipzig 2014 ISBN 978 3 944913 42 1 S 159 204 Kurt R Biermann Hrsg Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und Heinrich Christian Schumacher Berlin 1979 S 79 80 Brief Humboldt an Schumacher vom 26 Dezember 1837 Diedrich Wattenberg Nach Bessels Tod Eine Sammlung von Dokumenten Berlin Treptow 1976 S 32 Brief an Eichhorn vom 11 April 1846 J F Encke Gedachtnisrede auf Bessel Abhandlungen der Berliner Akademie der Wissenschaften fur 1846 Hans Joachim Felber Hrsg Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und Friedrich Wilhelm Bessel Beitrage zur Alexander von Humboldt Forschung Band 10 Berlin 1994 Kurt R Biermann Alexander von Humboldt Biographien hervorragender Naturwissenschaftler Techniker und Mediziner Band 47 3 Auflage Leipzig 1983 S 118 Hans Joachim Felber Hrsg Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und Friedrich Wilhelm Bessel Berlin 1994 S 160 180 Hans Joachim Felber Hrsg Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und Friedrich Wilhelm Bessel Berlin 1994 S 46 Brief Humboldt an Bessel vom 13 November 1828 Alexander von Humboldt Chronologie Kurt R Biermann Hrsg Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und Heinrich Christian Schumacher Berlin 1979 S 114 115 Brief Humboldt an Schumacher vom 3 Juli 1844 a b Hans Joachim Felber Hrsg Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und Friedrich Wilhelm Bessel Berlin 1994 S 205 Brief Bessel an Humboldt vom 1 November 1845 Ilse Foerst Crato Das Bild Friedrich Wilhelm IV im Mindener Heimatmuseum In Mindener Heimatblatter Jahrgang 36 1964 S 228 232 Diedrich Wattenberg Nach Bessels Tod Eine Sammlung von Dokumenten Veroffentlichungen der Archenhold Sternwarte Nr 7 Berlin Treptow 1976 Jurgen Hamel Friedrich Wilhelm Bessel Leipzig 1984 S 92 Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 265 Ehrenmitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Bessel Fridrih Vilgelm Bessel Friedrich Wilhelm Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 5 Februar 2021 russisch Academie des Sciences Mitglieder Royal Society of Edinburgh Mitglieder Royal Society Mitglieder KNAW Mitglieder AAAS Mitglieder S 48 BBAW Mitglieder BAdW Mitglieder APhS Mitglieder a b Volker Rodekamp Hrsg Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Sein Weg zu den Sternen Texte und Materialien aus dem Mindener Museum Heft 2 Minden 1984 S 49 RAS Goldmedaillen Besselstrassen in Deutschland Abgerufen am 25 Mai 2016 Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 101 102 Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 268 269 mit Foto Gedenkstein fur Friedrich Wilhelm Bessel in Kaliningrad Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 14 September 2017 abgerufen am 8 November 2015 Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 274 mit Foto Arno Langkavel Astronomen auf Reisen wiederentdeckt Thoben Quakenbruck 1995 S 22 Besselei Abgerufen am 8 November 2015 Gedenktafel Abgerufen am 8 November 2015 Besselbuste in Minden Abgerufen am 8 November 2015 artou de Abgerufen am 8 November 2015 Wilhelm Beer Johann Heinrich Madler Der Mond nach seinen kosmischen und individuellen Verhaltnissen oder allgemeine vergleichende Selenographie Berlin 1837 S 231 232 dig Benennung der Ringelemente des Saturns Abgerufen am 8 November 2015 Edith Schlieper Friedrich Wilhelm Bessel der Mensch und seine Familie In F W Bessel Ich habe Euch lieb aber der Himmel ist mir naher Eine Autobiographie in Briefen Minden 1984 S 22 23 Mitteilungen der Astronomischen Gesellschaft Nr 62 Hamburg 1984 Munzfreunde Minden und Umgebung e V Hrsg Medaillen zur Mindener Stadtgeschichte Schriftenreihe der Munzfreunde Minden Nr 32 Minden 2014 S 86 89 Friedrich Wilhelm Bessel Mindener Geschichtstaler Abgerufen am 27 Februar 2018 Leopold von Bessel Die Bildnisse des Astronomen Friedrich Wilhelm Bessel In Mitteilungen des Vereins fur die Geschichte von Ost und Westpreussen Jahrgang 13 1939 Nummer 4 S 45 52 56 61 Jahrgang 14 1939 Nummer 1 S 1 12 30 38 Horst Michling Zum Besselportrat von Herterich In Mitteilungen der Gauss Gesellschaft Nr 3 1966 S 21 23 H W Duerbeck E H Geyer Das Bessel Portrait von Jensen In Mitteilungen der Astronomischen Gesellschaft Nr 62 Hamburg 1984 S 191 Von Jensens vier Ausfuhrungen des Bildes existieren noch drei in der Sternwarte Bonn der Sternwarte Pulkowa und der Ny Carlsberg Glyptotek Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 94 Kasimir Lawrynowicz Friedrich Wilhelm Bessel 1784 1846 Basel 1995 S 95 96 Familie Bessel Daguerreotypie Abgerufen am 8 November 2015 E A Poe Heureka In E A Poe Das gesammelte Werk in zehn Banden Band 5 Olten Freiburg 1966 S 896 Arno Schmidt Massenbach Eine historische Revue In Belphegor Munchen Karlsruhe 1961 hier S 364 374 Josef Huerkamp Ein unerleDichter Fall oder Arno Schmidt auf Schroeters Spur In Jorg Drews Heinrich Schwier Hrsg Lilienthal oder die Astronomen Historische Materialien zu einem Projekt Arno Schmidts edition text kritik Munchen 1984 S 320 338 Daniel Kehlmann Die Vermessung der Welt Rowohlt Hamburg 2005 S 156 160 Anmerkungen Bearbeiten Zu Bessels Vorfahren gehorten der Bremer Burgermeister Johann Esich und der Theologe Johannes Lonicer Leopold von Bessel Ahnentafel S 5 14 Der Archivar Karl Friedrich Leonhardt unterzog die familiare Uberlieferung das Bessel sche Geschlecht ist ein adeliges die Bessel in seiner Autobiografie wiedergab und die von einigen spateren Biografen ubernommen wurde einer Prufung Er bezeichnete den angeblichen Ahnenstamm als abenteuerliche Filiation und vorbedachte Falschung K F Leonhardt Zur Genealogie hannoverscher Stadtgeschlechter In Hannoversche Geschichtsblatter Neue Folge Band 4 1936 37 S 184 206 darin IV Die Bessel und von Bessel S 194 199 Im Taufregister sind als Vornamen Franz Willhelm Friderich eingetragen Den Vornamen Franz hat Bessel niemals gefuhrt dafur aber in allen Publikationen die Vornamen Friedrich Wilhelm gemeinsam Privat wurde er Fritz genannt Quelle F W Bessel Ich habe Euch lieb aber der Himmel ist mir naher Minden 1984 Vorwort Als Geburtsdatum ist im Taufregister der 21 Juni eingetragen Quelle St Marien Gemeinde Minden Tauf Trau und Sterberegister 1766 1800 Taufregister 1784 Nr 14 Nach Leopold von Bessel Ahnentafel S 7 ist durch eingehende Ermittlungen das Kirchenbuch in diesem Falle als unzuverlassig anzusehen Bessels Vater hatte als Geburtsdatum den 21 Juli 1784 in seine Familienbibel eingetragen Bessel selbst gab immer den 22 Juli als Geburtsdatum an Zu dieser Zeit war die Regierung in Preussen hauptsachlich eine Justizbehorde Quelle Hans Nordsiek Das preussische Furstentum Minden zur Zeit Friedrichs des Grossen Minden 1986 S 36 38 Auch Wilhelm von Humboldt erfullte nur eins dieser funf Kriterien Diesem Kollegenkreis gehorte auch der Philosophieprofessor August Wilhelm Wlochatius 1744 1815 an dessen Schrift uber seine angebliche Auflosung des Delischen Problems Bessel einige Jahre vorher vernichtend rezensiert hatte Recensionen von Friedrich Wilhelm Bessel 1878 S 11 14 Digitalisat Bessel bezeichnete die gegen ihn opponierenden Professoren als alte Stockfische die ihn schikanieren Friedrich Wilhelm Bessel Ich hab Euch lieb aber der Himmel ist mir naher Eine Autobiographie in Briefen Hrsg von der Stadt Minden und Edith Schlieper Minden 1984 S 109 Brief an Carl Bessel vom 2 Juli 1810 Diese Fehldiagnose findet sich seitdem verbreitet in den Bessel Biographien so auch Hamel 1984 S 83 Die Obduktion schloss Krebs als Todesursache ausdrucklich aus Auch der konigliche Leibarzt Schonlein hatte eine falsche Diagnose gestellt Lawrynowicz 1995 S 97 gibt bosartige Magengeschwure an zum Vergleich Verhaltnis Masse des Saturns Masse der Sonne nach Bessel 1831 S 48 1 3497 24 aktuell 2014 1 3498 7 zum Vergleich Verhaltnis Masse des Jupiters Masse der Sonne nach Bouvard 1815 1 1070 5 Airy 1837 1 1046 77 Bessel 1842 1 1047 879 aktuell 2014 1 1047 394 Bessel und Airy massen etwa gleichzeitig aber Bessel publizierte spater Als grundlegendes wissenschaftliches Werk erschien es wie damals ublich in lateinischer Sprache die Ubersetzung besorgte der Konigsberger Altphilologe Karl Ludwig Struve Direktor des Altstadtischen Gymnasiums Adolph Erman Hrsg Briefwechsel zwischen Bessel und Gauss Band 2 Leipzig 1852 S 33 Brief Bessel an Olbers vom 13 November 1816 dig Es war das erste naturwissenschaftliche Projekt der Akademie der Wissenschaften Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Friedrich Wilhelm Bessel Kurzbiographie Abgerufen am 16 Juni 2014 Als Entfernungseinheit verwendete erstmals Otto Ule 1851 das Lichtjahr Was wir in den Sternen lesen In Deutsches Museum Zeitschrift fur Literatur Kunst u Offentliches Leben 1 S 721 738 hier S 728 729 Mit dem heute gultigen Wert der Lichtgeschwindigkeit fuhrt Bessels Parallaxenwert zu 10 44 Lichtjahren Teichmann widerspricht diesem Topos der Bessel Rezeption dass der Nachweis der Parallaxe als Beweis fur das heliozentrische System aufgefasst werden kann Auch innerhalb des geozentrischen Systems seien Parallaxe wie Aberration durch Zusatzhypothesen erklarbar Jurgen Teichmann Wandel des Weltbildes Kulturgeschichte der Naturwissenschaften und Technik hrsg vom Deutschen Museum Munchen 2 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1983 S 115 John Pond pragte 1832 als Erster den Begriff personal equation Christoph Hoffmann Unter Beobachtung Naturforschung in der Zeit der Sinnesapparate Wallstein Verlag Gottingen 2006 S 208 Die Bezeichnung Geoid selbst wurde 1872 erstmals von Johann Benedikt Listing benutzt Eine Replik befindet sich im Deutschen Historischen Museum in Berlin Nach der Ernennung zum Ritter des Dannebrog Ordens wurden Bessels Beitrage in den Astronomischen Nachrichten vom Herausgeber H Chr Schumacher seit 1821 mit der Stereotype Von Herrn Professor und Ritter Bessel gekennzeichnet Normdaten Person GND 118510215 lobid OGND AKS LCCN n86814176 VIAF 24674424 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bessel Friedrich WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Astronom Mathematiker und GeodatGEBURTSDATUM 22 Juli 1784GEBURTSORT MindenSTERBEDATUM 17 Marz 1846STERBEORT Konigsberg Preussen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wilhelm Bessel amp oldid 236016049