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Der Seehydrographische Dienst der DDR SHD war die fur das Seekarten und Seezeichenwesen der DDR zustandige Organisation Er bestand von 1950 bis 1990 Flagge des Seehydrographischen Diensts der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufgaben 3 Organisation 4 Schiffe 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBis zum Ende des Zweiten Weltkriegs hatte die Verantwortung fur die Hydrographie in Deutschland bei der Deutschen Seewarte gelegen die ein Teil der Kriegsmarine und ihrer Vorganger war Mit Beschluss des Alliierten Kontrollrats vom 12 Dezember 1945 wurde das Deutsche Hydrographische Institut DHI in Hamburg gegrundet das fur die Seegebiete aller Besatzungszonen Deutschlands verantwortlich sein sollte Ihm standen die Unterlagen der vormaligen Seewarte zur Verfugung die den Krieg im Allgau uberdauert hatten 1 2 Mit der Begrundung dass das DHI bei seiner Arbeit die Kuste der DDR vernachlassige beschloss der Ministerrat der DDR am 27 Juli 1950 ruckwirkend zum 1 Januar 1950 einen eigenen seehydrographischen Dienst zu grunden Er ging aus einem provisorischen hydrographischen Institut in Berlin hervor und hatte dort zunachst seinen Sitz 1952 ubernahm der SHD zusatzlich die Verantwortung fur das Seezeichenwesen von der ehemaligen Wasserstrassenverwaltung Von Anfang an stand fest dass der SHD die im verdeckten Aufbau befindlichen militarischen Krafte der DDR unterstutzen sollte wofur ein vom DHI unabhangiger Dienst erforderlich war 2 Er wurde aus diesem Grund der Hauptverwaltung Seepolizei unterstellt und zusammen mit dieser 1952 in die Volkspolizei See uberfuhrt Aus der Volkspolizei See entstanden 1956 die Seestreitkrafte der DDR die ab 1960 die Bezeichnung Volksmarine fuhrten Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 wurde der SHD mit dem DHI und dem Bundesamt fur Schiffsvermessung BAS zum Bundesamt fur Seeschifffahrt und Hydrographie mit Sitz in Hamburg und Rostock zusammengefasst 1 Dabei gingen die Aufgaben des Seezeichenwesens an das Wasser und Schifffahrtsamt Stralsund uber Aufgaben Bearbeiten nbsp Leuchtturm Darsser Ort bei PrerowDer SHD hatte die Aufgabe Schifffahrt und Fischerei zu unterstutzen Dazu gehorten die Unterhaltung und Bezeichnung der Fahrwasser die Vermessung und Verpeilung die Suche und Beseitigung von Wracks meereskundliche erdmagnetische und hydrographische Forschungsarbeiten und der Seewetterdienst Ein weiteres Aufgabenfeld war die Prufung von nautischen Geraten an Bord wie Kompassen und Laternen Ausserdem gab der SHD Seekarten nautische Bucher und nautische Mitteilungen heraus 2 Zu den militarischen Aufgaben des SHD gehorte die Unterstutzung der Seestreitkrafte der DDR und ihrer Verbundeten Angehorige des SHD beteiligten sich ab 1951 an militarischen Ubungen und die leitenden Mitarbeiter erhielten am 1 Dezember 1951 militarische Dienstgrade Die militarischen Aufgaben wuchsen nach der offiziellen Aufstellung der Nationalen Volksarmee 1956 Entlang der Kuste der DDR wurden Massnahmen fur den Kriegsfall vorbereitet Dazu gehorte die Vorbereitung von Zwangswegen fur die Schifffahrt die Einrichtung einer Kriegsbefeuerung und der Aufbau eines besonderen Funknavigationssystems fur die Volksmarine RYM spater BRAS Ausserdem ubten Krafte des SHD regelmassig mit der Volksmarine und den anderen Verbundeten Ostseeflotten den Marinen Polens und der Sowjetunion mit denen zudem ein reger fachlicher Austausch stattfand 2 Organisation BearbeitenInnerhalb der Volksmarine bildete der SHD eine eigene Organisation unter einem Leiter des SHD der dem Chef der Volksmarine direkt unterstellt war Sein Sitz wurde 1953 von Berlin nach Stralsund und 1959 nach Rostock verlegt Leiter des SHD Nr Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit Bemerkungen5 Konteradmiral Herbert Bernig 1975 19904 Kapitan zur See Helmut Peucker 1960 19753 Kapitan zur See Albrecht Schliecker 1956 19602 Fregattenkapitan Gerhard Grawe 1953 19561 Kapitan zur See Erich Bruns 1950 1952Nach mehreren Organisationsanderungen gliederte sich die Leitung des SHD ab 1971 in die vier Unterabteilungen Organisation Planung Ausbildung Hydrographie Seezeichen und Seekarten und Bucherwerk Ausserdem gab es eine Druckerei Der Leitung unterstellt waren seehydrographische Dienststellen in Warnemunde und Peenemunde Diesen Dienststellen unterstanden die Tonnenhofe und zeitweise die Schiffe des SHD die anfanglich in einem Verband der Schiffe des SHD zusammengefasst waren Ab Mitte der 1970er Jahre bestanden bei beiden Dienststellen Fernwirkzentralen fur den Betrieb der Leuchtfeuer Wahrend das Fuhrungspersonal militarischen Status hatte arbeiteten in den technischen Bereichen und an Bord der Schiffe vornehmlich zivile Mitarbeiter 2 Schiffe Bearbeiten nbsp Das ehemalige Seezeichenkontrollboot Esper Ort des SHD 2008 in Hamburg Bei seiner Grundung verfugte der SHD nur uber einige provisorisch fur Vermessungsaufgaben hergerichtete Fahrzeuge Hinzu kamen durch Umbauten bis 1952 diverse kleine Tonnenleger und Seezeichenboote 1956 erhielt der SHD von der Volksmarine neun neue als Raumboote gebaute Fahrzeuge des Typs Schwalbe die als Seezeichenboote eingesetzt wurden In den 1960er und 1970er Jahren erhielt der SHD eine Anzahl von fur seine Aufgaben konzipierten Neubauten die die kleinen Fahrzeuge der Anfangszeit nach und nach ersetzten Im Jahr 1990 waren an grosseren Fahrzeugen vorhanden zehn Seezeichenkontrollboote kleine Tonnenleger der SK 64 Klasse Gollwitz Ranzow Landtief Grasort Kollicker Ort Esper Ort Palmer Ort Gellen Arkona Darsser Ort zwei Tonnenleger Buk Dornbusch ein Vermessungsschiff Carl F GaussAusserdem verfugte der SHD uber eine Anzahl von Vermessungs und Seezeichenbarkassen 2 Die Schiffe waren nach mehreren Umgliederungen in zwei Abteilungen aufgeteilt die der Ersten und der Vierten Flottille unterstellt waren Siehe auch Liste der Schiffe des Seehydrografischen DienstesSiehe auch BearbeitenSeezeichenwesen in der DDRLiteratur Bearbeiten1950 1990 40 Jahre SHD Seehydrographischer Dienst der Deutschen Demokratischen Republik Rostock 1990 Siegfried Breyer Peter Joachim Lapp Die Volksmarine der DDR Bernard amp Graefe Verlag ISBN 3 7637 5423 7Einzelnachweise Bearbeiten a b offizielle Seite des BSH Geschichte des BSH Memento des Originals vom 3 September 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bsh de a b c d e f 1950 1990 40 Jahre SHD Seehydrographischer Dienst der Deutschen Demokratischen Republik Rostock 1990 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seehydrographischer Dienst der DDR amp oldid 226808673