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Als Sternorter Einzahl Sternort werden in der Astronomie und Astrometrie die spharischen Koordinaten i d R nur die beiden Winkelkoordinaten von Gestirnen auf der gedachten Himmelskugel bezeichnet Man unterscheidet relative Orter angegeben relativ zu einem gut vermessenen Stern Fundamentalstern absolute Orter angegeben direkt im aquatorialen Koordinatensystem mit den beiden Koordinaten Deklination d analog zur geografischen Breite Winkelabstand vom Himmelsaquator d h von der Projektion des Erdaquators Rektaszension a oder RA analog zur geografischen Lange Winkelabstand vom Fruhlingspunkt d h vom Schnittpunkt von Himmelsaquator und Ekliptik Inhaltsverzeichnis 1 Einflusse 1 1 Scheinbare Sternorter 1 2 Wahre Sternorter 1 3 Mittlere Sternorter 2 Siehe auch 3 Literatur 4 EinzelnachweiseEinflusse BearbeitenDer Ort an der ein Gestirn an der Himmelskugel erscheint beobachteter Ort wird beeinflusst von der Lichtbrechung Refraktion der Bewegung der Erde Effekt der Aberration um die Sonne Effekt der Parallaxe der Erdrotation und der langsamen Verlagerung der Erdachse Effekte der Prazession und der Nutation dem Standpunkt des Beobachters heliozentrisch geozentrisch oder fur einen bestimmten geographischen Standort topozentrisch diese Unterscheidung ist besonders fur nahe Objekte wie die des Sonnensystems von Bedeutung Dementsprechend unterscheidet man drei Arten von Sternortern die im Folgenden beschrieben werden 1 Scheinbare Sternorter Bearbeiten Scheinbare Sternorter engl Apparent Places werden auf der scheinbaren Himmelskugel beobachtet um die Refraktion und tagliche Aberration korrigiert sowie auf den Erdmittelpunkt bezogen geozentrische Orter sie folgen direkt aus Winkelmessungen im System der aquatorialen Koordinaten Wahre Sternorter Bearbeiten Wahre Sternorter sind Scheinbare Sternorter die zusatzlich um die jahrliche Aberration und Parallaxe korrigiert sowie auf den Sonnenmittelpunkt bezogen wurden heliozentrische Orter Mittlere Sternorter Bearbeiten Mittlere Sternorter sind Wahre Sternorter die nicht auf den Zeitpunkt der Beobachtung sondern auf eine rechnerische Epoche Jahresanfang oder Jahresmitte bezogen und zusatzlich um Prazession und Nutation korrigiert wurden Als Epoche wird meist eine Standard Epoche gewahlt z B J2000 0 zwischen 1925 und 1990 war die ubliche Standardepoche 1950 0 davor 1920 1900 und 1875 Sternkataloge und Sternkarten enthalten Angaben zu den mittleren Ortern weil diese sich langsamer andern als die scheinbaren Sternorter Siehe auch BearbeitenAstronomische KoordinatensystemeLiteratur BearbeitenAlbert Schodlbauer Geodatische Astronomie Grundlagen und Konzepte De Gruyter Berlin New York 2000 ISBN 3 11 015148 0 R M Green Spherical Astronomy Cambridge University Press Cambridge 1985 ISBN 0 521 23988 5 und ISBN 0 521 31779 7Einzelnachweise Bearbeiten Die hier wiedergegebene Systematik folgt Hans Heinrich Voigt Abriss der Astronomie BI Wissenschaftsverlag 5 uberarbeitete Auflage Mahnnheim Wien Zurich 1991 ISBN 3 411 15255 9 S 11 22 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sternorter amp oldid 232150677