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Kasimir Lawrynowicz 21 Marz 1941 in Hoduciszki lit Adutiskis Litauen 21 Februar 2002 in Kaliningrad war ein polnisch russischer Mathematiker Astronom und Wissenschaftshistoriker in Kaliningrad und Olsztyn Kasimir Lawrynowicz in Kaliningrad 1997 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Siehe auch 4 Werke 5 Literatur 6 Russische Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDen Namen Lawrynowicz tragen viele Polen aus Litauen und Belarus Noch heute sind 75 der Einwohner von Hoduciszki Polen Die mutterlichen und vaterlichen Vorfahren von Kasimir waren seit 200 Jahren im sudostlichen Grenzgebiet Litauens ansassig Sein Vater Kleofas Lawrynowicz war Lehrer fur polnische Sprache und Geschichte am Gymnasium von Hoduciszki 1 Seinem letzten Sohn gab er die Vornamen Kazimierz Boleslaw zum Gedenken an Kasimir III und Boleslaw I Kleofas wurde am 20 Mai 1942 von seinen ehemaligen litauischen Schulern ermordet Freiwillig halfen sie der litauischen Polizei die 412 Polen erschoss Nachdem ein Wehrmachtsoffizier und ein deutscher Beamter von sowjetischen Partisanen umgebracht worden waren hatte die Wehrmacht als Vergeltung den Tod von zweimal 200 Polen verlangt obwohl die Polen mit den Partisanen nichts zu tun hatten 2 Den Litauern die von 1941 bis 1944 mit den Deutschen gegen die Polen und die Russen kampften kam das entgegen Mit ihren 6 Kindern zog die Mutter Weronika 1949 nach Snamensk Kaliningrad das ehemalige Wehlau In der dortigen Mittelschule sprach Lawrynowicz Russisch wahrend zu Hause Polnisch gesprochen wurde Von 1959 bis 1964 studierte Lawrynowicz Mathematik und Astronomie an der Staatlichen Schdanow Universitat Leningrad Dort erwarb er den ersten Doktorgrad Kandidat nauk mit einer Dissertation uber die Bewegung einer speziellen Art von Satelliten Seine zweite Dissertation 1972 ebenfalls in Leningrad weist auf seine spateren historischen Forschungen hin Die Bessel sche Reform der praktischen Astronomie und die Grundlagen der Astronomischen Schule Pulkowo Die Arbeit zeigt die Schlusselfunktion von Friedrich Wilhelm Bessels Forschungen an der Sternwarte Konigsberg 1964 kam Lawrynowicz nach Kaliningrad An der Kaliningrader Staatlichen Universitat war er bis 1969 wissenschaftlicher Assistent der Fakultat fur Himmelsmechanik dann der Mathematischen Fakultat Hier lehrte er weiter an der Mathematischen Fakultat um sich schliesslich 1991 in den mathematisch physikalischen Wissenschaften zu habilitieren Er forschte dabei nicht nur nach deutscher und russischer Literatur sondern suchte auch die uberwiegend zerstorten Statten der Konigsberger Wissenschaft auf die Sternwarte Reste der Universitat und die Graber der Gelehrten 1989 veroffentlichte er beim Verlag der Russischen Akademie der Wissenschaften ein Buch uber Friedrich Wilhelm Bessel 3 Sechs Jahre spater wurde die deutsche Fassung gedruckt Ebenfalls 1995 erschien seine in russischer Sprache geschriebene Geschichte der Albertus Universitat Konigsberg Fur den Gottinger Arbeitskreis besorgte Dietrich Rauschning 1999 die deutsche Ausgabe 4 5 Das Buch beleuchtet den Einfluss der Albertina auf die benachbarten Universitaten in Berlin Danzig Warschau Prag Dorpat bis Pulkowo Leningrad und Moskau Im Zerfall der Sowjetunion organisierte Kasimir Lawrynowicz die polnische Minderheit in der Oblast Kaliningrad Bei der Angst der russischen Fuhrung vor den polnischen Freiheitsgedanken war das fruher streng verboten Lawrynowicz war der erste Vorsitzende dieser Minderheit und Redakteur der polnischen Monatsschrift Glos znad Pregoly Die Stimme vom Pregel Derzeitige Redakteurin ist Kasimirs Tochter Maria Lawrynowicz Szczepaniak Von 1995 bis zu seinem Tod arbeitete Lawrynowicz als Professor der Mathematik in Olsztyn an der Padagogischen Hochschule die seit 1999 zur Universitat Ermland Masuren gehort In Olsztyn engagierte er sich sehr in der Stiftung Borussia Noch keine 61 Jahre alt erlag er einer akuten Lungenerkrankung In seiner Lehre und mit seiner Forschung machte er junge russische Wissenschaftler und Studenten mit einem wichtigen Teil der Konigsberger Wissenschaftsgeschichte vertraut deren Erbe er als Auftrag fur die Kaliningrader Universitat interpretierte Denn wo Menschen wie Kazimir Lawrynowicz sich engagiert und vorurteilsfrei mit der Geschichte beschaftigen wachsen Verbundenheit und Freundschaft als Voraussetzung fur ein friedliches Zusammenleben von Konigsbergern und Kaliningradern Klaus Weigelt 1996 Ehrungen BearbeitenBurgermedaille der Stadtgemeinschaft Konigsberg 1996 Siehe auch BearbeitenGeschichte Litauens Zweiter Weltkrieg Pulkowo Observatorium Gelehrtenfriedhof Konigsberg Doktor Ukraine und RusslandWerke BearbeitenFriedrich Wilhelm Bessel Birkhauser Basel 1995 GoogleBooks Albertina Zur Geschichte der Albertus Universitat zu Konigsberg in Preussen Duncker amp Humblot 1999 Kataloge der Konigsberger Bibliotheken aus der Zeit des Siebenjahrigen Krieges in Axel E Walter Hg Konigsberger Buch und Bibliotheksgeschichte 2004 S 325 351 ISBN 978 3412085025 Literatur BearbeitenEberhard Neumann Redlin von Meding Nachruf Prof Kasimir Lawrynowicz Konigsberger Burgerbrief 58 2002 S 68 69 Russische Weblinks BearbeitenErinnerungen einer Studentin KAZIMIR LAVRINOVICh Stadtverwaltung Kaliningrad Einzelnachweise Bearbeiten Adutiskis Hoduciszki Lithuania JewishGen http www tygodnik lt 201222 bliska5 html Inhaltsverzeichnis SpringerLink Rezension von Axel E Walter Zeitschrift fur Ostmitteleuropa Forschung Rezension von Christian Tilitzki Junge Freiheit Normdaten Person GND 121479102 lobid OGND AKS LCCN n93121614 VIAF 64864469 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lawrynowicz KasimirALTERNATIVNAMEN Lavrinovich Kazimir Kleofasovich vollstandiger Name Lavrinovic Kazimir Kleofasovic polnisch KURZBESCHREIBUNG polnisch russischer Mathematiker und Astronom Hochschullehrer in Kaliningrad und OlsztynGEBURTSDATUM 21 Marz 1941GEBURTSORT Hoduciszki lit Adutiskis LitauenSTERBEDATUM 21 Februar 2002STERBEORT Kaliningrad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kasimir Lawrynowicz amp oldid 231199996