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Die Astronomische Gesellschaft AG mit Sitz in Hamburg ist eine der altesten astronomischen Vereinigungen Europas 1863 wurde sie in das Vereinsregister eingetragen Logo der Astronomischen Gesellschaft Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Tatigkeiten 3 Publikationen 4 Vorsitzende 5 Ehrenmitglieder 6 Weitere astronomisch wissenschaftliche Gesellschaften 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahr 1800 wurde in Lilienthal die Vereinigte Astronomische Gesellschaft von zwei fuhrenden deutschen Astronomen gegrundet dem Gothaer Sternwartendirektor Franz Xaver von Zach 1754 1832 auf den auch die erste naturwissenschaftliche Fachzeitschrift namens Monatliche Correspondenz zuruckgeht und Hieronymus Schroter 1745 1816 der in Lilienthal in einer Privatsternwarte eine bedeutende Mond und Planetenastronomie betrieb Die Astronomische Gesellschaft veranstaltete bereits 1800 den zweiten internationalen Kongress fur Astronomie und war Pate der Himmelspolizey von 24 europaischen Sternwarten welche die Suche nach den vermuteten Asteroiden zwischen Mars und Jupiterbahn organisieren sollte Von dieser sowie anderen Vorlaufer Organisationen wie der 1844 gegrundeten Astronomischen Gesellschaft zu Leipzig gibt es allerdings keine direkte organisatorische oder personelle Verbindung zur heutigen AG nbsp Das alte Gebaude der Universitat Heidelberg Grundungsort der Astronomischen Gesellschaft 1863Die Entdeckung zahlreicher kleiner Planeten im Sonnensystem ab den 1850er Jahren liess eine Vereinheitlichung und Koordination der Bahnberechnungen immer dringlicher erscheinen und es kam zu weiteren Versuchen einer koordinierten Zusammenarbeit unter den Astronomen Eine erste Absprache erfolgte im Rahmen der Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte 1857 in Bonn Nach einem Treffen im September 1860 in Berlin kam es zu einer weiteren Zusammenkunft im August 1861 in Dresden Dazu erschienen nur neun Astronomen weshalb keine Vereinbarung zustande kam Vom 27 bis 29 August 1863 luden Eduard Schonfeld Karl Christian Bruhns und Wilhelm Foerster zu einer Versammlung nach Heidelberg Hier kam es nun zur Grundung der Astronomischen Gesellschaft und zur Formulierung ihrer Statuten Zum ersten Vorsitzenden wurde Julius Zech aus Tubingen gewahlt Um 1900 initiierte die AG den wichtigsten Sternkatalog dieser Zeit den AGK Er wurde um 1930 als AGK2 mit neueren Daten der Astrometrie und unter praziser Berucksichtigung der Eigenbewegungen weitergefuhrt und ist als AGK3 bis in unsere Tage eine bedeutende Datenbasis fur Astronomie Himmelsmechanik und Bahnbestimmung Die AG verstand sich von Anfang an als internationale Organisation die Mitgliedschaft ist gemass der Grundungssatzung an keine Nationalitat gebunden Bis 1945 stammten mehr als 50 der Mitglieder von ausserhalb Deutschlands deren Anteil nahm lediglich nach dem Ersten Weltkrieg ab als deutsche und osterreichische Wissenschaftler international geachtet waren Der damalige Vorsitzende der AG Elis Stromgren aus Kopenhagen war eindringlich um Versohnung bemuht Unter dem NS Regime war die Mitgliederzahl rucklaufig nach dem Zweiten Weltkrieg musste die AG wie alle anderen Vereine in Deutschland ihre Tatigkeit vorlaufig einstellen Vom 14 bis 16 April 1947 wurde in Gottingen die Astronomische Gesellschaft in der britischen Zone wieder gegrundet die 1949 ihre Aktivitaten auf ganz Deutschland ausweiten konnte Die Mitgliederzahl war nach dem Krieg deutlich kleiner und beschrankte sich zunehmend auf die deutschsprachigen Lander Erst 1975 erreichte die Mitgliederzahl wieder den Stand um 1930 Gab es nach der Deutschen Teilung zunachst noch vielfaltige Verbindungen zwischen beiden deutschen Staaten und auch zwei Versammlungen in der DDR 1960 in Weimar und Jena und 1965 in Eisenach kam es zunehmend zur politisch motivierten Loslosung der ostdeutschen Astronomie 1969 70 wurden 57 Mitglieder in der DDR genotigt ihren Austritt aus der AG zu erklaren 1990 beschloss der Vorstand der AG die Mitgliedschaft dieser Astronomen als ruhend und nicht als erloschen zu betrachten wodurch sie formlos wieder aufgenommen werden konnten Seit 1995 ist die AG der European Astronomical Society angeschlossen Tatigkeiten BearbeitenDie AG hat gegenwartig rund 800 Mitglieder uberwiegend im deutschsprachigen Raum Sie veranstaltet mindestens einmal im Jahr eine wissenschaftliche Tagung die meist mit der Mitgliederversammlung verbunden ist und gibt einen Jahresbericht heraus Weitere Schwerpunkte sind die Offentlichkeitsarbeit die Unterstutzung junger Astronomen sowie die Forderung des astronomischen Schulunterrichts Ein Arbeitskreis beschaftigt sich mit der Geschichte der Astronomie Die Astronomische Gesellschaft verleiht die Karl Schwarzschild Medaille den Ludwig Biermann Forderpreis den Bruno H Burgel Preis den Hans Ludwig Neumann Preis einen Promotionspreis und den Instrumentierungspreis Des Weiteren wird traditionell im Rahmen der Tagung der Astronomischen Gesellschaft der Hanno und Ruth Roelin Preis verliehen Ausserdem fordert sie den Schulunterricht beispielsweise durch einen Sonderpreis beim Wettbewerb Jugend forscht Publikationen BearbeitenDie Mitteilungen der Astronomischen Gesellschaft enthalten Jahresberichte von Instituten Nachrufe Tagungsberichte und Berichte uber die Gesellschaft Sie erscheinen seit dem Jahr 1949 und ersetzen die Vorgangerreihe Vierteljahresschrift der Astronomischen Gesellschaft die in den Jahren 1866 bis 1944 publiziert wurde Rundbriefe an die Mitglieder informieren zweimal jahrlich uber Aktuelles Reviews in Modern Astronomy erscheint seit dem Jahr 1988 und publiziert Inhalte ausgewahlter Vortrage Seit dem 24 Band erscheinen sie als Sonderheft von Astronomical Notes Die seit dem Jahr 1988 erscheinende Abstract Series beinhaltet Zusammenfassungen zu Kurzvortragen oder Posterprasentationen Daneben erscheinen weitere Einzelpublikationen wie Festschriften oder Portratgalerien Vorsitzende Bearbeiten1863 1864 Julius Zech 1 Direktor der Sternwarte Tubingen 1864 1867 Friedrich Argelander 2 Direktor der Sternwarte Bonn 1867 1878 Otto Wilhelm von Struve 3 Direktor der Sternwarte Dorpat Tartu Estland 1878 1881 Adalbert Krueger Direktor der Sternwarten Helsingfors Helsinki Finnland Gotha und Kiel 1881 1889 Arthur Auwers 4 Sekretar der Preussischen Akademie der Wissenschaften seit 1912 von Auwers 1889 1896 Hugo Gylden 5 Direktor der Sternwarte Stockholm 1896 1921 Hugo von Seeliger Direktor der Sternwarte Munchen Bogenhausen 1921 1930 Svante Elis Stromgren Direktor der Sternwarte Kopenhagen 1930 1932 Max Wolf 6 Direktor der Sternwarte Heidelberg Konigstuhl 1932 1939 Hans Ludendorff 7 Direktor des Astrophysikalischen Instituts Potsdam 1939 1945 August Kopff 8 Direktor des Astronomischen Rechen Instituts in Berlin spater in Heidelberg 1945 1947 vakant 1947 1949 Albrecht Unsold Professor fur Theoretische Physik in Kiel 1949 1952 Friedrich Becker Direktor der Sternwarte Bonn 1952 1957 Otto Heckmann Direktor der Sternwarte Hamburg 1957 1960 Paul ten Bruggencate Direktor der Sternwarte Gottingen 1960 1966 Hans Haffner zu der Zeit Professor fur Astronomie in Hamburg 1966 1969 Rudolf Kippenhahn 1969 1972 Walter Fricke 1972 1975 Hans Heinrich Voigt 1975 1978 Wolfgang Priester 1978 1981 Theodor Schmidt Kaler 1981 1984 Gustav Andreas Tammann 1984 1987 Michael Grewing 9 1987 1990 Egon Horst Schroter 10 1990 1993 Wolfgang Hillebrandt 1993 1996 Hanns Ruder 1996 1999 Werner Pfau 11 1999 2002 Erwin Sedlmayr 12 2002 2005 Joachim Krautter 13 2005 2008 Gerhard Hensler 14 2008 2011 Ralf Jurgen Dettmar 15 2011 2014 Andreas Burkert 2014 2017 Matthias Steinmetz 2017 2020 Joachim Wambsganss seit 2020 Michael Kramer 16 Ehrenmitglieder BearbeitenMit Datum der Ernennung Rudolf Kippenhahn 2016 Klaus Tschira 2011 Hans Heinrich Voigt 2007 Reimar Lust 1998 Martin Schwarzschild 1993 Erich Kirste 1992 Wilhelm Becker 1992 Albrecht Unsold 1989 Weitere astronomisch wissenschaftliche Gesellschaften BearbeitenInternationale Astronomische Union IAU American Astronomical Society Astronomical Society of India Osterreichische Gesellschaft fur Astronomie und Astrophysik Schweizerische Astronomische Gesellschaft European Astronomical SocietyLiteratur BearbeitenAstronomische Gesellschaft Portratgallerie der Astronomischen Gesellschaft Tullberg Stockholm 1904 Digitalisat Dietrich Lemke Hrsg Die Astronomische Gesellschaft 1863 2013 Bilder und Geschichten aus 150 Jahren Astronomische Gesellschaft Heidelberg 2013 ISBN 978 3 9805176 7 6 Mitteilungen der Astr Ges Journal Band 5 Mitglieder der Astronomischen Gemeinschaft 1954 Reinhard E Schielicke Wer zahlt die Volker nennt die Namen Die Astronomische Gesellschaft und ihre Mitglieder 1863 bis 2013 Astronomische Gesellschaft Hamburg 2013 ISBN 978 3 9805176 6 9Weblinks BearbeitenWebsite der Astronomischen Gesellschaft Liste der Sitzungen und Vorstande Vorsitzende und PrasidentenEinzelnachweise Bearbeiten Vierteljahrsschrift der Astronomischen Gesellschaft Band 1 1866 S 55ff 1 2 3 Seite 19 4 5 6 7 PDF S 195 8 9 10 11 PDF S 234 siehe z B http www adwmainz de mitglieder profil prof dr rer nat michael grewing html siehe z B Nachruf 2002 in Mitteilungen der Astronomischen Gesellschaft Vol 85 p 15 siehe z B https www physik uni jena de Fakult C3 A4t Historisches Professoren Galerie 20 Jahrhundert 1990 1999 Pfau Werner 281936 29 p 4270 html 1 2 Vorlage Toter Link www physik uni jena de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Oktober 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis siehe z B https gepris dfg de gepris person 6409 siehe z B https www lsw uni heidelberg de personnel pers php id 104 amp lang de siehe z B https www univie ac at chemodynamics hensler siehe z B https people astro ruhr uni bochum de dettmar website Curriculum Vitae html Astronomische Gesellschaft Vorsitzende und PrasidentenNormdaten Korperschaft GND 7071 3 lobid OGND AKS LCCN n82148035 VIAF 150684626 Abgerufen 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