www.wikidata.de-de.nina.az
Martin Schwarzschild 31 Mai 1912 in Potsdam 10 April 1997 in Langhorne Pennsylvania war ein US amerikanischer Astrophysiker deutscher Herkunft Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenMartin Schwarzschild wurde als Sohn des Astrophysikers Karl Schwarzschild geboren 1 Sein Vater starb nach dem Kriegsdienst im Mai 1916 Seine Familie zog im gleichen Jahr zuruck nach Gottingen wo sein Vater lange gewirkt hatte Martin Schwarzschild studierte dort und in Berlin und promovierte 1935 in Gottingen bei Hans Kienle uber die Pulsationstheorie von d Cephei Sternen 2 Kurz darauf emigrierte er wegen seiner judischen Herkunft aus NS Deutschland kam nach mehreren Zwischenstationen in den Vereinigten Staaten an und wurde 1942 US Burger 1947 wurde er an die Princeton University berufen der er bis uber seine Emeritierung 1979 hinaus verbunden blieb Hauptarbeitsgebiet Schwarzschilds war die Sternentwicklung deren theoretische Modellierung seit den 1950er Jahren mit der Entwicklung der Computertechnik grosse Fortschritte machte Beginnend mit einem ersten Modell des Aufbaus der Sonne aus dem Jahre 1946 erschloss er Aufbau und Entwicklung von Sternen in immer weiteren Bereichen des Hertzsprung Russell Diagramms Ausgehend von der Rolle der Konvektion in Sternatmospharen und Beobachtungen der Granulation der Sonnenphotosphare wandte er sein Interesse auch hochstauflosenden Beobachtungen zu Mit Lyman Spitzer und James Van Allen entwickelte er das Konzept eines von einem Ballon in die Stratosphare getragenen Teleskops das oberhalb eines Grossteils der Luftunruhe im Wesentlichen nur durch Beugung begrenzte Bildqualitat erlauben sollte Mit den Projekten Stratoscope I und II verwirklichte er diese Idee im Zeitraum von 1957 bis 1971 und erzielte hoch auflosende Aufnahmen nicht nur der Sonne sondern auch anderer Objekte wie Galaxien deren Qualitat zum Teil erst durch das Hubble Weltraumteleskop ubertroffen wurde Schwarzschild arbeitete seit den 1970er Jahren auch zu Fragen der Dynamik von Galaxien Er entwickelte eine Methode zur Konstruktion in sich selbst konsistenter Modelle elliptischer Galaxien durch Uberlagerung vieler Umlaufbahnen von Sternen Ehrungen Bearbeiten1954 Wahl in die American Academy of Arts and Sciences 1956 Wahl in die National Academy of Sciences 1959 Aufnahme in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 1959 Karl Schwarzschild Medaille 1960 Henry Norris Russell Lectureship 1963 Eddington Medaille 1965 Bruce Medal 1966 Wahl zum auswartigen Mitglied der Koniglich Niederlandischen Akademie der Wissenschaften 3 1969 Goldmedaille der Royal Astronomical Society 1970 Jules Janssen Preis 1981 Wahl zum Mitglied der American Philosophical Society 4 1994 Balzan Preis mit Fred Hoyle 1996 Wahl zum auswartigen Mitglied der Royal Society 1997 National Medal of Science 2001 Namensgeber fur den Asteroiden 4463 Marschwarzschild 5 Schriften Auswahl BearbeitenZur Pulsationstheorie der d Cephei Sterne Veroffentlichungen der Universitats Sternwarte zu Gottingen Bd 45 Gottingen 1935 Die Schwankung der Farbtemperatur von a Ursae minoris Veroffentlichungen der Universitats Sternwarte zu Gottingen Bd 46 Gottingen 1936 On Stellar Rotation In Astrophysical Journal Nr 95 1942 S 441 453 On the helium content of the Sun In Astrophysical Journal Nr 104 1946 S 203 207 On Noise Arising from the Solar Granulation In Astrophysical Journal Nr 107 1948 S 1 5 Mass distribution and mass luminosity ratio in galaxies In Astronomical Journal Jg 59 1954 S 273 284 Structure and Evolution of the Stars Princeton University Press Princeton 1958 Die Sonne als System Reihe Vortrage der RIAS Funk Universitat RIAS Berlin 1967 Literatur BearbeitenArt Schwarzschild Martin 1912 97 In Paul Murdin Hg Encyclopedia of Astronomy and Astrophysics Institute of Physics Publishing Bristol 2001 Schwarzschild Martin in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 1063f Weblinks BearbeitenVeroffentlichungen von M Schwarzschild im Astrophysics Data System Nachrufe auf M Schwarzschild im Astrophysics Data System Eintrag zu Schwarzschild Martin 1912 1997 im Archiv der Royal Society London David M Herszenhorn Martin Schwarzschild 84 Innovative Astronomer Nachruf In The New York Times 12 April 1997 englisch Transcript eines Interviews mit Dr Martin Schwarzschild gefuhrt von Spencer Weart an der Princeton University 10 Marz 1977 bei American Institute of Physics englisch Dirk Lorenzen Der Erfinder des Ballonteleskops Beitrag vom 30 Mai 2012 in der Sendereihe Sternzeit des DeutschlandfunksEinzelnachweise Bearbeiten Zur Familie siehe Martin Jung Schwarzschild In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 31 Digitalisat Martin Schwarzschild im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Past Members M Schwarzschild Koniglich Niederlandische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 11 Juli 2023 mit Link zur Biografie niederlandisch Member History Martin Schwarzschild American Philosophical Society abgerufen am 8 November 2018 Minor Planet Circ 41934Normdaten Person GND 132511800 lobid OGND AKS LCCN n83827671 VIAF 91504545 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwarzschild MartinKURZBESCHREIBUNG deutsch US amerikanischer AstrophysikerGEBURTSDATUM 31 Mai 1912GEBURTSORT PotsdamSTERBEDATUM 10 April 1997STERBEORT Langhorne Pennsylvania Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Schwarzschild amp oldid 235378683