www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Meteorstrom siehe Cygniden Die Cepheiden t sefeˈiːdn sind eine Gruppe der pulsationsveranderlichen Sterne bei denen die Schwankungen in der Helligkeit streng periodisch erfolgen Die Leuchtkraft bzw die Absolute Helligkeit und die Periodendauer sind durch die Perioden Leuchtkraft Beziehung verbunden Aus der scheinbaren Helligkeit und der errechneten Leuchtkraft lasst sich die Entfernung zum Stern ableiten was den Cepheiden eine besondere Bedeutung in der Astrophysik verleiht Die Cepheiden sind Riesensterne und teilen sich in mehrere verwandte Gruppen Namensgebend war der Stern Delta Cephei dessen periodische Veranderlichkeit 1784 entdeckt wurde Seitdem wurden Hunderte Sterne dieses Typs uberall im Universum gefunden Inhaltsverzeichnis 1 Typologie und Beschreibung 1 1 Klassische oder Delta Cepheiden 1 2 Bimodale Cepheiden vom Typ CEP B 1 3 DCEPS 1 4 Ungewohnliche Cepheiden 1 5 Typ II Cepheiden 1 6 Vorkommen in Sternkatalogen 2 Physik des Pulsationsprozesses 3 Entfernungsmessung 4 Impostor 5 Problem der fehlenden Masse 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseTypologie und Beschreibung BearbeitenCepheiden pulsieren mit Perioden zwischen 1 und 130 Tagen und Amplituden von bis zu zwei Grossenklassen mag im Visuellen Dabei verandert sich auch ihre Oberflachentemperatur und somit ihre Spektralklasse zwischen F und K wobei der Spektraltyp im Minimum mit zunehmender Periode rotlicher wird Klassische oder Delta Cepheiden Bearbeiten nbsp Lichtkurve vom Prototyp der klassischen Cepheiden Delta Cephei Es zeigt die Helligkeit in Magnituden gegen Pulsationsphase Die bedeutendste Unterklasse der pulsationsveranderlichen Sterne erhielt ihren Namen nach dem Stern d Cephei im Sternbild Cepheus der eine Periode von ca 5 37 Tagen aufweist In dieser Zeit andert sich seine Ausdehnung um ca 2 7 Millionen Kilometer Es handelt sich um Sterne mit mittlerer Masse von circa vier bis zehn Sonnenmassen die sich im Hertzsprung Russell Diagramm von der Hauptreihe entfernt haben und den Instabilitatsstreifen mehrfach kreuzen Das mehrfache Kreuzen des Instabilitatsstreifens ist eine Folge von Helium Blitzen im Kern oder in Schalen um den Kern der Sterne Auf die zusatzliche Energie reagieren die Sterne mit einer Expansion in den Bereich der Roten Riesen und bei der nachfolgenden Kontraktion zuruck wird der Instabilitatsstreifen erneut durchlaufen Sie erreichen eine Leuchtkraft zwischen dem 1000 bis 10 000 fachen der Sonne und ihr Spektraltyp liegt im Bereich von F6 bis K2 Es handelt sich um Uberriesen der Leuchtkraftklasse Ia Ib und II Sie gehoren zur Scheibenpopulation und kommen in offenen Sternhaufen vor Die Pulsationsperioden liegen bei den klassischen Cepheiden zwischen 2 und 45 Tagen wobei das obere Ende nur schlecht zu definieren ist Bei langperiodischen Delta Cepheiden sind die Schwingungen nicht mehr streng periodisch und es gibt einen fliessenden Ubergang zur Gruppe der gelben halbregelmassigen Veranderlichen 1 So werden von manchen Autoren gelbe Veranderliche in den Magellanschen Wolken mit Perioden von bis zu 200 Tagen noch zu den klassischen Cepheiden gezahlt Die Perioden der klassischen Cepheiden andern sich mit Werten von bis zu 200 Sekunden pro Jahr Diese Anderungen sind als ein Zeichen der Entwicklung der Sterne dem Wandern durch den Instabilitatsstreifen interpretiert worden Allerdings sind die Anderungen der Pulsationsperioden vielfach sprunghaft und die Entwicklungsmodelle wurden eine gleichmassige Anderung erwarten lassen wie bei Polaris 2 Eventuell ist sogar ein Delta Cepheid beim Verlassen des Instabilitatsstreifens beobachtet worden V19 in M33 war ein klassischer Cepheid mit einer Periode von 54 7 Tagen und einer Amplitude von 1 1 mag in B Die Amplitude ist auf weniger als 0 1 mag abgefallen und die Helligkeit um 0 5 mag angestiegen Weil der Stern am langen Ende der Periodenverteilung nahe am Ubergang zu den gelben Halbregelmassigen steht ist seine Natur aber umstritten 3 Wahrend Entwicklungsrechnungen erwarten lassen dass die Anzahl der Periodenab und zunahmen identisch sein sollte scheinen gut 70 Prozent der Cepheiden eine Verkurzung ihrer Perioden zu zeigen Dieses Verhalten wird als Anzeichen fur einen schwachen Sternwind interpretiert der zu einem Massenverlust von 10 7 Sonnenmassen pro Jahr fuhrt 4 Auch die Lichtkurven der klassischen Cepheiden zeigen keine exakte Wiederholung in ihrer Form Durch die kontinuierliche Beobachtung mit dem Kepler Weltraumteleskop konnte gezeigt werden dass die Lichtkurve von V1154 Cygni Fluktuationen von Zyklus zu Zyklus in der Grossenordnung von einigen zehntel Prozent enthalt Dieses Rauschen konnte die Folge einer Abweichung von der Achsensymmetrie sein und durch lokale Unterschiede in der optischen Tiefe hervorgerufen werden 5 Alternativ konnte dieses Verhalten auch auf eine mogliche Storung der Schwingungen der Cepheiden durch Konvektionszellen zuruckgefuhrt werden Solche Konvektionszellen sind auch bei Roten Uberriesen wie Beteigeuze gefunden worden und fuhren dort ebenfalls zu einer unregelmassigen Komponente im Lichtwechsel 6 Weitere bekannte Vertreter Beta Doradus b Dor Bezek h Aql Mekbuda z Gem A Klassische Cepheiden werden auch als Typ I Cepheiden bezeichnet Diese Bezeichnung wird fur alle Cepheiden mit einer Metallizitat von mehr als 0 5 Prozent der Atomanzahl verwendet Dementsprechend werden metallarme Cepheiden als Typ II Cepheiden bezeichnet Die absolute visuelle Helligkeit MV der klassischen Cepheiden liegt zwischen 1 und 6 7 Bimodale Cepheiden vom Typ CEP B Bearbeiten Bimodale Cepheiden schwingen mit zwei oder mehr Moden gleichzeitig Diese Schwingungen die diesen Moden entsprechen haben unterschiedliche Frequenzen Dabei handelt es sich um Schwingungen der Grundfrequenz und der ersten Oberschwingung mit einem Periodenverhaltnis P0 P1 von 0 695 bis 0 745 der ersten und der zweiten Oberschwingung mit einem Periodenverhaltnis P1 P2 von 0 79 bis 0 81 der ersten und der dritten Oberschwingung mit einem Periodenverhaltnis P1 P3 von ungefahr 0 67 Dabei sind die Werte von P1 P2 in allen beobachteten astronomischen Systemen gleich wahrend das Verhaltnis zwischen der Grundschwingung und der ersten Harmonischen stark mit ansteigender Metallizitat abnimmt Daneben gibt es auch Triple Mode Cepheiden die entweder in den ersten drei Oberschwingungen oder in der Grundschwingung sowie den ersten beiden Oberschwingungen pulsieren Der Blazhko Effekt ist eine langsame annahernd periodische Modulation der Amplitude und der Phase der bei bis zu 50 der RR Lyrae Sterne beobachtet wird Die Periode des Blazhko Effekts kann Werte von einigen Tagen bis zu 2500 Tagen annehmen In den letzten Jahren ist eine ahnliche Modulation der Lichtkurve mit einer Periode von 1200 Tagen bei dem klassischen Cepheiden V473 Lyrae gefunden worden und bei der Analyse der Daten des OGLE und des MACHO Projekts zeigen zirka 20 der Cepheiden in den Magellanschen Wolken die charakteristische Lichtkurvenmodulation des Blazhko Effekts Bei 9 aller CEPs Cepheiden in der Kleinen Magellanschen Wolke sind sekundare Perioden gefunden worden deren Frequenz sich nur geringfugig von der Grundschwingung unterscheidet Dies kann nicht durch eine weitere radiale Pulsation verursacht werden und wird als Anwesenheit von nicht radialen Schwingungen interpretiert 8 Daneben gibt es noch die 1O X Cepheiden zu denen circa 5 Prozent aller Cepheiden in den Magellanschen Wolken gehoren Diese Sterne schwingen in der ersten Oberschwingung und wenigstens einer zweiten mit einem Periodenverhaltnis von 0 6 bis 0 64 Diese zusatzlichen Schwingungen sind nicht als radiale Schwingungen mit der Pulsationstheorie vereinbar Diese Cepheiden unterscheiden sich nicht von den CEPS mit Ausnahme des Fehlens kurzer Perioden und eben einem schwer verstandlichen nichtradialen Mode 9 DCEPS Bearbeiten Dieser Untertyp zeigt eine geringe Amplitude von um die 0 5 mag und symmetrischen sinusformigen Lichtkurven Die Perioden sind kleiner als 7 Tage Etwa 50 der s Cepheiden pulsiert in der ersten Oberschwingung wahrend der Rest Grundschwingungspulsatoren sind Der bekannteste s Cepheid ist der Polarstern Alpha Ursae Minoris 10 Ungewohnliche Cepheiden Bearbeiten Die ungewohnlichen Cepheiden engl anomalous Cepheids haben kurze Perioden von zwei Tagen bis einigen Stunden und gehoren der Population II an Im Hertzsprung Russell Diagramm liegen sie eine Magnitude oberhalb des Horizontalastes auf dem sich die verwandten RR Lyrae Sterne befinden Ihr Prototyp ist BL Bootis Die ungewohnlichen Cepheiden verfugen uber einen massiven Kern in dem Helium verbrannt wird und haben eine Sternmasse zwischen 1 3 und 2 1 Sonnenmassen Die Metallizitat der Anteil der Elemente schwerer als Helium in ihrer Atmosphare liegt um zwei Grossenordnungen unterhalb des Werts der Sonne Diese Cepheiden sind sehr selten und ihre Entstehung ist unklar Sie wird haufig als das Ergebnis einer Verschmelzung eines Doppelsternsystems zu einem Blauen Nachzugler beschrieben Die ungewohnlichen Cepheiden folgen einer unabhangigen Periodenleuchtkraft Beziehung 11 12 Typ II Cepheiden Bearbeiten Der Begriff der Typ II Cepheiden fasst alle radial pulsierenden Veranderlichen mit grosser Amplitude und einer Masse von circa einer Sonnenmasse zusammen Die traditionelle Einteilung anhand der Lichtkurven wurde zwischen den BL Herculis Sternen den W Virginis Sternen und den RV Tauri Sternen unterscheiden Der Ubergang zwischen dem BL Her Stadium und den W Vir Stadium erfolgt zirka bei 4 Tagen und alle TypII Cepheiden mit Pulsationsperioden von mehr als 20 Tagen werden den RV Tauri Sternen zugerechnet Alle drei Unterarten der Typ II Cepheiden gehoren zur dicken Scheiben oder Halo Population 13 Wahrend die klassischen Cepheiden Riesen mit Massen zwischen 4 und 10 Sonnenmassen sind sind alle Arten von Typ II Cepheiden Sterne niedriger Masse mit einem Wert um eine Sonnenmasse Den verschiedenen Subtypen der Typ II Cepheiden konnten Entwicklungsphasen zugeordnet werden Die BL Herculis Sterne kreuzen den Instabilitatsstreifen auf ihrem Weg vom Horizontalast zum Asymptotischen Riesenast Die W Virginis Sterne sind Sterne die Schleifen vom Asymptotischen Riesenast zu hoheren Temperaturen und wieder zuruck vollfuhren Diese werden verursacht durch thermische Pulse aufgrund des explosiven Zundens des Heliumbrennens Die RV Tauri Sterne dagegen verlassen den Asymptotischen Riesenast und verwandeln sich durch Abkuhlung in einen Weissen ZwergAuch die Typ II Cepheiden folgen einer Perioden Leuchtkraft Beziehung die aber 1 5 mag unterhalb jener fur klassische Cepheiden liegt Es gibt eine Klasse von pekuliaren W Virginis Sternen die abweichende Lichtkurven zeigen und heller sind als sie nach der Perioden Leuchtkraft Beziehung sein sollten Sie sind wahrscheinlich alle Doppelsterne und der helle Cepheid kappa Pav scheint zu den pekuliaren W Virginis Sternen zu gehoren 14 Vorkommen in Sternkatalogen Bearbeiten Der General Catalogue of Variable Stars listet aktuell etwa 800 Sterne mit dem Kurzel CEP oder DCEP womit etwa 2 aller Sterne in diesem Katalog zur Klasse der Cepheiden gezahlt werden Zusatzlich zahlen etwa 300 Sterne oder 0 5 zum Typ CW welcher fur Typ II Cepheiden steht 15 Physik des Pulsationsprozesses BearbeitenGrundlage fur die Pulsation der Cepheiden ist der Kappa Mechanismus der auf einer Anderung der Opazitat mit steigender Temperatur beruht Der Zyklus kommt zustande wenn aufgrund einer Storung die Materie in einer bestimmten Schicht des Sterninneren komprimiert wird Dies fuhrt zu einem Anstieg der Dichte und Temperatur in der Schicht Dadurch erhoht sich die Opazitat weshalb die durch Kernprozesse im Inneren erzeugte Strahlung zu einem geringeren Anteil in die aussere Atmosphare weitergeleitet wird die aufgrund des fehlenden Strahlungsdrucks nach innen fallt In der die Pulsation steuernden Schicht fuhrt die gestaute Strahlung dagegen zu einer Temperaturerhohung und Expansion wodurch die Opazitat abnimmt und die gespeicherte Energie freigegeben wird Die zusatzliche Energie fuhrt nun wieder zu einer Expansion der sichtbaren ausseren Atmosphare die uber das Gleichgewicht hinausexpandiert Die von der pulsierenden Schicht freigelassene Energie fuhrt zu einer Kompression und der Zyklus beginnt erneut 16 Bei den Cepheiden liegt die Schwingungen steuernde Schicht in der Zone mit dem Ubergang vom einfach zum zweifach ionisierten Helium Allerdings sind nicht alle gelben Riesen die in dem Instabilitatsstreifen zwischen den Cepheiden liegen pulsationsveranderliche Sterne wie diese Sie zeigen nur eine geringe Amplitude von weniger als 0 03 mag in ihren Lichtkurven und auch Radialgeschwindigkeitsmessungen zeigen nur Anderungen mit geringen Amplituden von einigen 10 Metern pro Sekunde statt bis zu 100 Kilometer pro Sekunde bei den klassischen Cepheiden Die Ursache fur das abweichende Verhalten dieser stabilen Sterne im Instabilitatsstreifen ist nicht bekannt 17 Entfernungsmessung BearbeitenDelta Cephei Sterne werden als Standardkerzen zur Entfernungsmessung benutzt Als helle Riesensterne sind sie bis zu einer Entfernung von einigen Megaparsec mit dem Hubble Weltraumteleskop bis zu etwa 20 Megaparsec zu beobachten also auch noch in benachbarten Galaxien Dabei wird ausgenutzt dass die Leuchtkraft eines Cepheiden ausgedruckt als absolute Helligkeit M displaystyle M nbsp in festem Zusammenhang mit seiner Pulsationsperiode P T a g e displaystyle P mathrm Tage nbsp steht Eine Perioden Leuchtkraft Beziehung fur die klassischen Cepheiden lautet 18 M 2 81 log P T a g e 1 43 displaystyle M 2 81 cdot log P mathrm Tage 1 43 nbsp Mit ihr ist es moglich aus der Beobachtung des Lichtwechsels eines Cepheiden auf seine absolute Helligkeit zu schliessen Eine zusatzliche Abhangigkeit der Perioden Leuchtkraft Beziehung zur Metallizitat ist Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen Der Zusammenhang zwischen der Pulsationsperiode und der mittleren Leuchtkraft wurde von der US amerikanischen Astronomin Henrietta Swan Leavitt 1912 bei der Beobachtung helligkeitsveranderlicher Sterne in der Kleinen Magellanschen Wolke entdeckt Die Umrechnung zwischen der messbaren scheinbaren Helligkeit m displaystyle m nbsp und der absoluten Helligkeit M displaystyle M nbsp kann man dann mit Hilfe der Distanzgleichung D 10 m M 5 5 displaystyle D 10 m M 5 5 nbsp seine Entfernung D displaystyle D nbsp in Parsec ermitteln nachdem die Extinktion mit Hilfe der Wesenheitsfunktion korrigiert wurde Untersuchungen von grossen Anzahlen von Cepheiden in den Magellanschen Wolken im Rahmen des OGLE Projekts zeigen eine Abweichung von der linearen Perioden Leuchtkraft Beziehung Demnach sind langperiodische Cepheiden etwas lichtschwacher als die PL Beziehung erwarten lasst 19 Zur Kalibrierung der Perioden Leuchtkraft Beziehung werden die folgenden Verfahren genutzt 20 Entfernungsbestimmung durch direkte Parallaxenmessung Baade Wesselink Technik Wenn ein Cepheid in einem Sternhaufen liegt mit Hilfe des Hauptreihe Fittings Direkte Entfernungsmessung mit Hilfe von Lichtechos beim Stern RS Pup Vergleich mit theoretischen Perioden Leuchtkraft BeziehungDie Genauigkeit in der Entfernungsmessung in kosmologischen Distanzen durch Cepheiden ist begrenzt durch den Blending Effekt Dabei handelt es sich um eine Uberlagerung mehrerer Sterne aufgrund des begrenzten Auflosungsvermogens bei der Beobachtung von Cepheiden in anderen Galaxien Das gemessene Licht vom Ort des Cepheiden ist in vielen Fallen die Summe des Lichts mehrerer Sterne wodurch der Cepheid heller erscheint als er als Einzelstern ist Diese Uberlagerungen sind nur bedingt anhand der Amplitude und der Farbanderung des Lichtwechsels zu erkennen da diese Anderungen auch die Folge einer unterschiedlichen Metallizitat sein konnen Daher muss anhand empirischer Formeln die Entfernung zu extragalaktischen Cepheiden in Abhangigkeit vom Auflosungsvermogen des Beobachtungsinstruments korrigiert werden 21 Impostor BearbeitenCepheiden Impostors deutsch Cepheiden Hochstapler sind pulsationsveranderliche Sterne deren Lichtkurve der eines Cepheiden ahnelt Werden die fotometrischen Messungen jedoch einer Fourier Analyse unterzogen oder der Stern spektrografisch beobachtet dann fallen Unterschiede zu den echten Cepheiden auf Beispiele sind HD 18391 und V810 Cen 22 Die Impostor sind das Ergebnis einer Entwicklung in einem wechselwirkenden Doppelsternsystem mit einem Massenaustausch zwischen den Komponenten Dadurch kann einer der Sterne den Instabilitatsstreifen durchlaufen und anfangen zu pulsieren wie Einzelsterne als Cepheiden Da die Impostor aber eine andere Masse und chemische Zusammensetzung haben wahrend der Phase der Veranderlichkeit folgen sie nicht der Perioden Leuchtkraft Beziehung Etwa 5 Prozent aller Cepheiden sind laut Simulationsrechnungen in Wirklichkeit Impostor 23 Eine Entfernung zu einem einzelnen Cepheiden anhand einer verrauschten Lichtkurve sollte daher nicht als einziges Kriterium zur Entfernungsbestimmung verwendet werden Die Impostor gehoren zur Gruppe der Binary Evolution Pulsators die auch als RR Lyrae Sterne missinterpretiert werden konnen 24 Problem der fehlenden Masse BearbeitenCepheiden sind bevorzugte Objekte zur Uberprufung von berechneten Sternmodellen da ihre Massen in Doppelsternen durch Pulsationsstudien und mit Hilfe der Baade Wesselink Technik empirisch bestimmt werden konnen Aus solchen Beobachtungen sind Cepheidenmassen abgeleitet worden die systematisch 20 geringer sind als das Ergebnis von Simulationsrechnungen Diese Abweichung wird als das Problem der fehlenden Masse bezeichnet engl missing mass problem Eine Moglichkeit das Problem zu losen besteht darin einen Masseverlust bei Sternen mittlerer Masse anzunehmen bevor oder wahrend sie die Cepheiden Phase durchlaufen Eine Massenverlustrate um die 10 7 Sonnenmassen pro Jahr wurde die durchschnittlichen Periodenanderungen bei klassischen Cepheiden gut wiedergeben Aber die Cepheiden sind zu heiss um einen staubgetriebenen Sternwind wie bei den AGB Sternen zu erlauben und auch die Pulsationen sind nicht stark genug fur eine so hohe Massenverlustrate 25 Eine Suche nach Uberresten von solcher abgestossenen Materie um Cepheiden in Form eines zirkumstellaren Nebels hat mit einer moglichen Ausnahme des Prototyps d Cephei jedoch keine Anzeichen fur einen massiven Masseverlust erbracht 26 Theoretische Untersuchungen zeigen dass ein pulsationsgesteuerter Massenverlust in Kombination mit konvektivem Uberschiessen wahrend der Hauptreihenphase das Problem der fehlenden Masse losen konnte 27 Der Begriff des konvektiven Uberschiessens beschreibt die Tatsache dass bei konvektivem Energietransport Materie an einem Gleichgewichtspunkt aufgrund des Bewegungsimpulses noch eine weitere Strecke zurucklegt und daher die Durchmischung starker ist als unter vereinfachten Annahmen Die Berucksichtigung der Konvektion bei der Simulation der Entwicklung von Sternen ist jedoch problematisch da es keine allgemeine physikalische Theorie zur Berechnung der Konvektion gibt welche die Ablaufe auf allen Skalen beschreibt Siehe auch BearbeitenHertzsprung ProgressionLiteratur BearbeitenGerhard Muhlbauer Cepheiden Meilensteine im Universum PDF In Sterne und Weltraum Astronomie in der Schule Nr 10 2003 Database Of Galactic Classical Cepheids David Dunlap ObservatoryWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Cepheiden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien ESO Ratsel um pulsierende Sterne gelost 24 November 2010Einzelnachweise Bearbeiten Scott G Engle Edward F Guinan X ray UV and Optical Observations of Classical Cepheids New Insights into Cepheid Evolution and the Heating and Dynamics of Their Atmospheres In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1206 4282 D G Turner L N Berdnikov On the crossing mode of the long period Cepheid SV Vulpeculae In Astronomy amp Astrophysics Band 423 2004 S 335 340 L M Macri D D Sasselov K Z Stanek A Cepheid is No More Hubble s Variable 19 in M33 In The Astrophysical Journal Band 550 2001 S L159 L162 Hilding R Neilson Pulsation and Mass Loss Across the HR Diagram From OB stars to Cepheids to Red Supergiants In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2013 arxiv 1309 4115v1 A Derekas Gy M Szabo L Berdnikov R Szabo R Smolec L L Kiss L Szabados M Chadid N R Evans K Kinemuchi J M Nemec S E Seader J C Smith P Tenenbaum Period and light curve fluctuations of the Kepler Cepheid V1154 Cyg In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1207 2907v1 Hilding R Neilson Richard Ignace Convection granulation and period jitter in classical Cepheids In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2013 arxiv 1402 0874v1 C Chiosi The evolution of the Cepheid stars In Confrontation between stellar pulsation and evolution Proceedings of the Conference Band 550 Bologna Italy 1990 S 158 192 P Moskalik Multi Periodic Oscillations in Cepheids and RR Lyrae Type Stars In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1208 4246 W A Dziembowski Puzzling Frequencies in First Overtone Cepheids In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1212 0993 D G Turner V V Kovtyukh R E Luck L N Berdnikov The Pulsation Mode and Distance of the Cepheid FF Aquilae In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2013 arxiv 1306 1228v1 G Fiorentino M Monelli Anomalous Cepheids in the Large Magellanic Cloud Insight on their origin and connection with the star formation history In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1202 2752 V Ripepi M Marconi M I Moretti G Clementini M R L Cioni R de Grijs J P Emerson M A T Groenewegen V D Ivanov J M Oliveira The VMC Survey VIII First results for Anomalous Cepheids In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2013 arxiv 1310 5967v1 Noriyuki Matsunaga Michael W Feast Igor Soszynski Period luminosity relations of type II Cepheids in the Magellanic Clouds In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2010 arxiv 1012 0098 Noriyuki Matsunaga u a Cepheids and other short period variables near the Galactic Centre In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1211 0151 Variability types General Catalogue of Variable Stars Sternberg Astronomical Institute Moscow Russia Abgerufen am 2 Februar 2019 R Kippenhahn A Weigert Stellar Structure and Evolution Astronomy and Astrophysics Library Springer Verlag Mannheim 1994 ISBN 3 540 50211 4 Byeong Cheol Lee Inwoo Han Myeong Gu Park Kang Min Kim David E Mkrtichian Detection of the 128 day radial velocity variations in the supergiant alpha Persei In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1205 3840 M W Feast R M Catchpole The Cepheid period luminosity zero point from HIPPARCOS trigonometrical parallaxes In Monthly Notices of the Royal Astronomical Society Band 286 1 Februar 1997 S L1 L5 bibcode 1997MNRAS 286L 1F Alejandro Garcia Varela Beatriz Sabogal Maria Ramirez Tannus A Study on the Universality and Linearity of the Leavitt Law in the LMC and SMC Galaxies In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2013 arxiv 1303 0809v1 Chow Choong Ngeow Hilding Neilson Nicolas Nardetto Massimo Marengo Wesenheit Function for Galactic Cepheids Application to the Projection Factors In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1209 4701v1 Joy M Chavez Lucas M Macri Anne Pellerin Blending of Cepheids in M33 In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1208 1048 David G Turner et al The Cepheid Impostor HD 18391 and its Anonymous Parent Cluster In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2009 arxiv 0907 2904v1 P Karczmarek et al The occurrence of Binary Evolution Pulsators in the classical instability strip of RR Lyrae and Cepheid variables In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2016 arxiv 1612 00465v2 Emese Plachy Cepheid investigations in the era of space photometric missions In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2017 arxiv 1705 01919v1 Hilding R Neilson Norbert Langer Scott G Engle Ed Guinan Robert Izzard Classical Cepheids Require Enhanced Mass Loss In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2012 arxiv 1210 6042 M Marengo u a An Infrared Nebula Associated with D Cephei Evidence of Mass Loss In The Astrophysical Journal Band 725 2010 S 2392 doi 10 1088 0004 637X 725 2 2392 Hilding R Neilson Matteo Cantiello Norbert Langer The Cepheid mass discrepancy and pulsation driven mass loss In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2011 arxiv 1104 1638 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cepheiden amp oldid 237573357