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Die Artikel Optische Astronomie und Visuelle Astronomie uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Unter visueller Astronomie oder Astronomie im Visuellen versteht man jenen Teilbereich der Optischen Astronomie der sich mit der Beobachtung der Himmelsobjekte im elektromagnetischen Spektralbereich des sichtbaren Lichts befasst Ursprunglich vor Erfindung des Teleskops waren dies Beobachtungen mit dem blossen Auge mit dem man Lichtwellen von 380 Violett bis ca 750 nm Rot wahrnehmen kann Da sich seit der Erfindung der CCD Sensoren CCD der erweiterte Wellenlangenbereich von ca 350 bis 1000 nm mit denselben Instrumenten erfassen lasst die traditionell in der visuellen Astronomie genutzt wurden wird gelegentlich auch dieser Wellenlangenbereich visuell genannt Die Galaxie M51 im visuellen LichtJohn Herschels visuelles RiesenteleskopInhaltsverzeichnis 1 Historische Entwicklung 2 Technik 3 Sichtbedingungen 4 Amateurastronomie 4 1 Die Beobachtung mit optischen Geraten 4 2 Die astronomische Beobachtung mit dem Auge 4 2 1 Die Dunkeladaption 4 3 Die astronomische Zeichnung 5 Literatur 6 Siehe auch 7 WeblinksHistorische Entwicklung Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der Astronomie Visuelle Astronomie beginnt mit dem freiaugigen Blick zum Himmel Auf diese Weise wurde schon uber 5000 Jahre vor Erfindung des Fernrohrs Astronomie betrieben Am sternubersaten Nachthimmel Vorderasiens orientierte man sich indem charakteristische Sterngruppen zu Sternbildern zusammengefasst wurden Alte Geschichten und Uberlieferungen taten das ihre und so erlangten nach und nach zahlreiche Gestalten der griechischen Mythologie eine bleibende Heimat am Sternhimmel Die astronomischen Beobachtungen aus der vorteleskopischen Zeit umfassten zunachst die Himmelsdrehung und Zeitbestimmung die Sonnenbahn mit ihren Auf und Untergangen und der Dammerung die Zyklen der Mondbahn auffallige Planeten Konstellationen Konjunktionen heliakische Aufgange usw sowie Sonnen und Mondfinsternisse Im zweiten Jahrtausend v Chr kamen einfache Modelle der Planetenbahnen eine genauere Kalenderrechnung und die Astronomische Ortsbestimmung hinzu Dass der Sternhimmel nicht unveranderlich ist zeigte das Erscheinen von Kometen von Sternschnuppen und ganzer Meteorstrome Einige Jahrhunderte vor der Zeitenwende wurden Systeme der Himmelskoordinaten etabliert erste Sternkataloge gemessen und die Prazession der Erdachse festgestellt Die Weiterentwicklung des Fernrohres durch Galileo Galilei und Kepler brachte einen enormen Fortschritt fur die Beobachtung und Erforschung des Nachthimmels Endlich wurde sichtbar dass beispielsweise die schwach schimmernde Milchstrasse aus unzahligen Sternen besteht Auch die vier grossten Monde des Planeten Jupiter wurden entdeckt und Gegenstand anhaltender Beobachtung die das heliozentrische Weltbild plausibel machten Um 1680 wurden erstmals Fernrohre mit Fadennetzen ausgestattet was die Messgenauigkeit am Himmel und bei der Erdmessung von 0 02 auf einige Winkelsekunden steigerte Die Beobachtung von Sternhaufen und Doppelsternen war der Beginn der wissenschaftlichen Kosmologie welche auch die Philosophie siehe Kant befruchtete Die um 1800 etablierte Himmelsmechanik fuhrte zusammen mit genauer Bahnbestimmung des Uranus und Anwendung der Storungsrechnung zur Entdeckung des Planeten Neptun In der Folge konnten durch Verbesserung der Sternkarten und der Messtechnik viele Asteroiden entdeckt werden Mitte des 19 Jahrhunderts begann die Fotoplatte das menschliche Auge als Detektor abzulosen wodurch Beobachtungen objektiver und reproduzierbarer wurden Dennoch beruhten die genauesten Durchmusterungen des Himmels bis etwa 1950 auf visuellen Positionsmessungen Im Laufe des 20 Jahrhunderts wurden zahlreiche fotografische Spezialemulsionen fur die Astronomie entwickelt doch wurde die Astrofotografie ihrerseits um 1990 vom CCD Sensor verdrangt Dies fuhre nach Jahrzehnten der dominierenden Astrophysik zu einer Renaissance der Astrometrie die auch zu genauerem Verstandnis der galaktischen Dynamik und der extragalaktischen Vorgange beitrug Den grossten Aufschwung der Astronomie loste jedoch ab 1958 die Raumfahrt aus vor allem in der Planetologie und der Beobachtung von Radiowellen bis zur Infrarot und Rontgenastronomie Technik BearbeitenOptische Teleskope fur astronomische Zwecke sind heute fast ausschliesslich Spiegelteleskope Jahrzehntelang war der 5 Meter Spiegel auf Mount Palomar der grosste seiner Art bis um 1990 die Technik zusammengesetzter Spiegel entwickelt wurden Das gegenwartig grosste Teleskop hat einen Hauptspiegel mit 10 4 m Durchmesser Gran Telescopio Canarias das erst mit seiner Fertigstellung im August 2008 die beiden 10 m grossen Teleskope des Keck Observatoriums auf Hawaii abloste Instrumente dieser Grossenordnung besitzen jedoch nicht einen grossen Spiegel sondern setzen sich aus i d R sechseckigen Spiegelsegmenten zusammen Die grossten einteiligen Spiegel sind die vier 8 2 m durchmessenden des European Southern Observatory ESO die zusammen das Very Large Telescope VLT bilden Das Hubble Weltraumteleskop ist ein Beispiel fur ein grosses optisches Teleskop auf einer Erdumlaufbahn Da sich die technischen Details der Optik im visuellen und infraroten Bereich nicht wesentlich unterscheiden sind an all diesen Teleskopen sowohl visuelle als auch Instrumente fur die Infrarotastronomie montiert siehe auch James Webb Teleskop Im wissenschaftlichen Bereich wird das Auge nur mehr selten zur Beobachtung verwendet Neuere astronomische Forschungsteleskope sind gar nicht mehr mit einem Okular verwendbar Stattdessen werden Kameras Sensoren Photometer Spektrografen Scanner und andere Instrumente an das Teleskop angeschlossen die verschiedene Mess Aufgaben erfullen Dies sind hauptsachlich die Aufnahme analoger oder digitaler Bilder sowie die Spektroskopie Speziellere Verfahren sind die Polarimetrie und die Interferometrie Von abnehmender Bedeutung sind spezialisierte fotometrische Instrumente da Helligkeiten heute auf den CCD Bildern direkt gemessen werden konnen Bilder werden von den Instrumenten stets nur in schwarz weiss aufgenommen Dadurch dass genau definierte Farbfilter in den Strahlengang der Instrumente eingebracht werden konnen ist es moglich Einzelbilder zu Farbaufnahmen zu kombinieren Dies wird fast ausschliesslich zu Zwecken der Offentlichkeitsarbeit gemacht Da die astronomischen Filter nur grob dem Farbempfinden des Auges entsprechen sind die Ergebnisse oft nur annahernd farbecht oder komplett in Falschfarben Als Detektoren finden in den meisten Instrumenten CCD Sensoren Verwendung mit Ausnahme astronomischer Fotometer die stattdessen mit Fotomultipliern arbeiten Letztere konnen keine Bilder machen sind dafur aber effizienter als CCDs Sichtbedingungen BearbeitenFur gute Beobachtungen im Bereich des sichtbaren Lichts sind neben klarem Himmel noch weitere Faktoren wesentlich Kein storendes Licht in der naheren Umgebung siehe Lichtverschmutzung ausreichender Abstand vom Lichtdom grosserer Stadte mindestens 20 bis 50 km kein storendes Mondlicht Vermeiden der Tage um Vollmond Beobachtungsort mit gunstigem Klima haufige Hochdrucklagen hohe Sonnenscheindauer Standort mit gleichmassiger Luftstromung geringe Luftunruhe stabile Aufstellung des Instruments und Schutz vor WindstossenVorwiegend nutzbare Zeiten sind neben stabilem Hochdruckwetter ist auch kurzfristig herrschendes Ruckseitenwetter bei dem die Luft meist besonders transparent ist Wegen der Aspekte 1 2 und 3 werden Sternwarten seit dem 19 Jahrhundert uberwiegend auf Bergen errichtet die wegen 4 geeignete Gelandeform aufweisen sollen Am besten werden die bei terrestrischen Standorten unvermeidlichen Einschrankungen bei Weltraumteleskopen vermieden Amateurastronomie BearbeitenDie Amateurastronomie ist in den allermeisten Fallen auf den klassischen visuellen Spektralbereich beschrankt entweder durch Astrofotografie oder mit dem blossen Auge zunehmend finden aber auch hier CCDs Verwendung Amateurastronomen beschranken sich hierbei nicht nur auf Abbildungen auch Spektroskopie wird von Amateuren erfolgreich betrieben Siehe auch Amateurteleskop Beobachtungsbuch Die Beobachtung mit optischen Geraten Bearbeiten Es gibt eine Vielzahl optischer Gerate die die visuelle Beobachtung des Nachthimmels erlauben Fur die visuelle Beobachtung gut geeignet sind vor allem das Prismenfernglas und das Fernrohr oder Spiegelteleskope Je nach Ziel der Beobachtung ist ein gering vergrosserndes Gerat mit grossem Gesichtsfeld oder ein hoch vergrosserndes Gerat mit entsprechend kleinerem Gesichtsfeld das Mittel der Wahl Ausgedehnte Objekte wie beispielsweise die Milchstrasse bestimmte Sternhaufen grosse Gasnebel oder auch die Kometen kann man innerhalb ihrer Umgebung bereits in kleinen Fernglasern sehen bei den meisten Planeten bieten sich Refraktoren mit hoher Vergrosserung an wahrend fur die meisten Deep Sky Objekte eine grosse Offnung besonders wichtig ist ein Spiegelteleskop mit einer Offnung von beispielsweise 200 mm kann wesentlich mehr Licht sammeln als ein Fernglas mit 50 mm Offnung Die Offnung des Teleskops geteilt durch die Brennweite das Offnungsverhaltnis legt den Abbildungsmassstab im Primarfokus fest in einem Teleskop mit geringem Abbildungsmassstab wird das gesammelte Licht auf weniger Flache verteilt und ausgedehnte Objekte erscheinen heller Wahrend Spiegelteleskope normalerweise grossere schnellere Offnungsverhaltnisse haben und sich gut fur Deep Sky Beobachtungen eignen sind Linsenteleskope wegen ihres hoheren Kontrastes fur Planeten sehr gut geeignet Die tatsachliche Vergrosserung kommt dann durch das Okular zustande mit dem das Bild im Primarfokus wie mit einer Lupe betrachtet wird Ausser mit Teleskopen kann auch mit dem Fernglas beobachtet werden Die Beobachtung mit Fernglasern kann sowohl einfach sein als auch mit relativ grossem technischen Aufwand betrieben werden Dabei steigt der Aufwand mit der Grosse des verwendeten Instruments Bei der Verwendung von grosseren Fernglasern spielt vor allem seine Fixierung eine wichtige Rolle da bei zunehmender Grosse und Vergrosserungsleistung ein sinnvolles freihandiges Beobachten nicht mehr moglich ist Fur diese Anwendung sind alle Arten von Aufstellungen und Stativen erdacht worden Ein handlicher Feldstecher dagegen bietet eine Moglichkeit zur Beobachtung der Milchstrasse oder anderer Objekte Vorteilhaft bei der Beobachtung mit dem Fernglas ist im Gegensatz zu einem Teleskop das grosse Gesichtsfeld Lohnende Objekte zur Beobachtung mit dem Fernglas sind die Messier Objekte Planeten und ihre Monde der Erdmond Kometen sowie die Sonne und Sonnenflecken die aber nur durch einen Filter beobachtet werden durfen Die astronomische Beobachtung mit dem Auge Bearbeiten Fur den Erfolg und die Aussagekraft einer Beobachtung ist wichtig welche Details man am Fernrohr sehen kann und welche nicht Die objektiv sichtbaren Details hangen von mehreren Faktoren ab von der individuellen Sehscharfe des Beobachters seiner physischen Konstitution und eventuellen Ermudung von der Qualitat und den technischen Details der Fernrohroptik insbesondere von Lichtstarke Kontrast und Auflosungsvermogen von der Stabilitat der Montierung und der Gute der Nachfuhrung sowie vom Zustand der Atmosphare die hpts durch die Merkmale Transparenz und Seeing qualifiziert wird Wesentlich ist auch das Ausmass der Lichtverschmutzung und der evtl Blendung durch Strassenlampen oder Gebaude Zu den individuellen Faktoren die eine Beobachtung mehr oder weniger erfolgreich werden lassen zahlen neben der Sehscharfe auch die Erfahrung des Beobachters insbesondere bei schwachen Objekten bzw Kontrast sowie die Dunkeladaption des Auges Die Dunkeladaption Bearbeiten der Augen besteht im Wesentlichen aus zwei Phasen Erst offnen sich die Pupillen der Augen um eine grossere Lichtmenge ins Auge zu lassen Diese Phase ist nach einigen Minuten teilweise nach einer viertel bis halben Stunde vollstandig abgeschlossen Doch jeder Lichteinfall stort diese Anpassung wobei blaue Lichtanteile sie vollstandig verhindern Am wenigsten stort sie das schwache rote Licht einer Diode oder geeigneten Taschenlampe Der zweite Teil der Dunkeladaption ist ein biochemischer Prozess Hormongesteuert wird Rhodopsin in den Stabchenzellen der Netzhaut eingelagert um deren ohnehin hohe Lichtempfindlichkeit weiter zu erhohen Dieser Prozess beginnt nach etwa einer dreiviertel Stunde in der Dunkelheit und endet nach ungefahr zwei Stunden Das bedeutet dass die vollstandige Dunkelanpassung des Auges erst nach etwa zwei Stunden erreicht wird Lichtschwache Himmelsobjekte wie entfernte Nebelflecken oder Sterne geringer Helligkeit beobachtet man am besten im indirekten Sehen Man fixiert das Objekt nicht sondern blickt knapp daran vorbei Dadurch lasst sich die sogenannte Grenzhelligkeit Grenzgrosse um bis zu 1 mag d h physikalisch auf mehr als das Doppelte steigern Wichtig fur eine optimale Wahrnehmung ist auch das personliche Wohlbefinden ausgeruhter Zustand bequeme Steh oder Sitzposition keine storenden Gerausche Ebenso kann eine Uberanstrengung der Augen den Beobachtungserfolg verhindern Bei Verspannung helfen lockernde Schulterubungen haufiges Blinzeln und das Abdecken der Augen mit nach aussen gewolbten Handen Die astronomische Zeichnung Bearbeiten nbsp Karte der Marsoberflache nach SchiaparelliDie Zeichnung im Gegensatz zum fotografischen oder elektronischen Bild erlaubt es dem Beobachter genau das festzuhalten was er mit eigenen Augen gesehen hat Der Beobachter kann damit Veranderungen der Beobachtungsbedingungen dokumentieren und Fortschritte in der eigenen Erfahrung und Beobachtungstechnik verfolgen Speziell fur letzteres empfiehlt sich die Fuhrung eines Beobachtungsbuches wobei ein schwaches Rotlicht die Storung der Dunkeladaption vermeidet Die Zeichnung direkt am Fernrohr Okular setzt Genauigkeit in der Beobachtung voraus kann aber seit dem allgemeinen Aufkommen der Fotografie nicht mehr den Anspruch auf wissenschaftliche Exaktheit erheben wenngleich sehr detaillierte Zeichnungen aus dem 18 bis fruhen 20 Jahrhundert existieren Fruhere Zeichnungen litten oft unter der schlechteren Qualitat der Teleskope Erwahnenswert sind besonders die Merkur und Mars Zeichnungen von Giovanni Schiaparelli die des Jupiter von Kasimir Graff die detailreichen Mondatlanten von Philipp Fauth oder Antonin Rukl und die Nebelzeichnungen des Angelo Secchi Literatur BearbeitenR N Clark Visual Astronomy of the Deep Sky Cambridge University Press and Sky Publishing 1990 H Kraemer W Foerster Weltall und Menschheit Band III p 91 105 143 288 Berlin Leipzig Wien 1902 J Krautter et al Hrsg Meyers Handbuch Weltall 7 vollig neu bearbeitete und erweiterte Auflage p 541 542 Meyers Lexikonverlag 1994 ISBN 3 411 07757 3 G Gerstbach Auge und Sehen der lange Weg zu digitalem Erkennen Sternenbote Heft 43 8 p 160 180 Wien 2000 A Unsold B Baschek Der neue Kosmos Einfuhrung in die Astronomie und Astrophysik 7 Auflage 580 p Kapitel II p 100 165 Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 2005 D Block Astronomie als Hobby Bassermann Verlag Munchen Tesin 2005Siehe auch BearbeitenVisuelle Wahrnehmung Sternwarte Sternkataloge Planetarium Sternfuhrung Sonnenbeobachtung Astronomische PhanomenologieWeblinks BearbeitenVisuelle Astronomie und die Leistungsfahigkeit des menschlichen Auges englisch Beobachtungen mit freiem Auge und Feldstecher Osterr Astronomischer VereinBeobachtende Astronomie bei verschiedenen Wellenlangen Radioastronomie Radarastronomie Infrarotastronomie Visuelle Astronomie Ultraviolettastronomie Rontgenastronomie Gammaastronomie Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Visuelle Astronomie amp oldid 232522678