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Die Radarastronomie ist ein Verfahren zur Untersuchung der physikalischen Eigenschaften und bildlichen Darstellung von Himmelskorpern unseres Sonnensystems Bei dieser Technik werden Mikrowellen von einem grossen Radioteleskop oder einem anderen Sender der fahig ist starke gebundelte Mikrowellenstrahlen auszusenden in Richtung des zu untersuchenden Objekts ausgesandt und anschliessend mit einem Radioteleskop oder Verbund von Radioteleskopen die reflektierten Mikrowellen also das Echo untersucht ahnlich wie bei einem irdischen Radar System Die Radarastronomie unterscheidet sich von herkommlicher Radioastronomie darin dass Radioastronomie eine rein passive Beobachtungsmethode der ankommenden Strahlung eines Objekts ist und Radarastronomie aktiv selber Strahlung aussendet In der Radarastronomie wird zusatzlich noch zwischen gepulster und kontinuierlichen Mikrowellenaussendung unterschieden Goldstone ObservatoryInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Eigenschaften 3 Beobachtete Objekte 3 1 Planeten 3 2 Asteroiden und Kometen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Anfange radarastronomischer Untersuchungen liegen im Zeitraum zwischen 1960 und 1975 In dieser Zeit wurden in beschranktem Umfang Beobachtungen mit relativ schwachen Mikrowellenstrahlen an den erdahnlichen Planeten und erdnahen Objekten NEO unternommen Seit 1975 entwickelte sich dann die heutige Radarastronomie Zu den wenigen Anlagen mit Einrichtungen und starken Sendern fur die Radioastronomie gehort DSS14 in Goldstone und das RT 70 in Jewpatorija Die Radarsignale konnen mehrere Stunden Laufzeit haben und das Radioteleskop kann in dieser Zeit bereits hinter dem Horizont verschwunden sein Bei grosseren Entfernungen werden daher zum Empfang andere Radioteleskope verwendet als zum Senden des Radarsignals Beispielsweise wurden Signale von Goldstone gesendet und von Green Bank und Arecibo empfangen Eigenschaften Bearbeiten nbsp 3 D Modell des Asteroiden Kleopatra erstellt auf Basis von Radarbeobachtungen JPL Die Starke P displaystyle P nbsp des Radar Echosignals ist umgekehrt proportional zur vierten Potenz des Abstands a displaystyle a nbsp zum Objekt P a 4 displaystyle P sim a 4 nbsp Die Reichweite dieser Technik hangt also in hohem Masse von starken Sende und sehr empfindlichen Empfangseinrichtungen ab Die Radartechnik hat einige Vorteile gegenuber anderen Methoden Kontrolle der Eigenschaften des Signals d h die Modulation von Frequenz und Starke der Welle und ihre Polarisation Raumliche Auflosung von Objekten insbesondere Asteroiden Dopplerverschiebungsmessungen Eindringvermogen in lichtundurchlassige Materialien der Oberflache Nachweisbarkeit hoher Metall und Eiskonzentrationen Durch die Radarastronomie erhalt man Informationen die sonst anderweitig nicht verfugbar waren So lieferte sie Tests fur die Allgemeine Relativitatstheorie und konnte die Lange der Astronomischen Einheit und Entfernungen zu anderen Himmelskorpern des Sonnensystems genauer bestimmen Radarbilder liefern Informationen uber die Rotationsgeschwindigkeit Form und Oberflacheneigenschaften fester Korper wie Planeten und Asteroiden Beobachtete Objekte BearbeitenPlaneten Bearbeiten Folgende Planeten wurden mit Hilfe der Radarastronomie beobachtet Mars Untersuchung des Bodens auf Wasser und Eisvorkommen Mit der Weltraumsonde Mars Express wird der Boden bis in eine Tiefe von funf Kilometer per Radar untersucht werden Merkur Messung des Abstands zur Erde der Rotationsperiode und groben Oberflachenstruktur mit grosserer Genauigkeit Venus Erste Radaruntersuchungen im Jahr 1960 Durch die Radarastronomie konnte zum ersten Mal ihre Rotationsdauer zunachst von der Erde und spater von Sonden aus bestimmt werden Mit Hilfe von Radarhohenmessgeraten auf Weltraumsonden von denen die Magellansonde die erfolgreichste war wurde auch ihre Oberflache kartiert Mond Erste Radaruntersuchungen im Jahr 1945 Verbesserter Wert fur den Abstand zur Erde Genauigkeit im Bereich von Zentimetern Jupitersystem SaturnsystemAsteroiden und Kometen Bearbeiten nbsp Asteroid 53319 1999 JM8 Radardaten oben das daraus abgeleitete 3 D Modell unten und das aus dem Modell errechnete erwartete Radarecho Mitte Die Technik der Radarastronomie wird auch bei der Untersuchung von Asteroiden genutzt Mit dieser Technik kann man ihre Position Form Grosse und Rotationseigenschaften bestimmen Da Radarstrahlen in den Boden eindringen kann man mit ihrer Hilfe besser die Zusammensetzung der Oberflache studieren Mit Hilfe des Radarechos und seiner Interferenzeigenschaften kann man scharfe Bilder des Objektes gewinnen Auch Kometen wurden bereits mittels Radar untersucht Aufgrund technischer Schwierigkeiten und der grossen Entfernung vieler Kometen ist die Anzahl der mittels Radar beobachteten Kometen allerdings gering Zu den erfolgreich mittels Radar beobachteten Objekten gehoren unter anderem die Kometen Hyakutake Encke und Halley Siehe auch BearbeitenBeobachtende Astronomie Multiwellenlangen AstronomieLiteratur BearbeitenBruce A Campbell Radar remote sensing of planetary surfaces Cambridge University Press Cambridge 2002 ISBN 0 521 58308 X John V Evans Tor Hagfors Radar astronomy McGraw Hill New York 1968Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Radarastronomie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Asteroid Radar Research englisch NASA JPL Radar Telescope Observes Nucleus of Comet Hyakutake englisch Steven J Ostro et al Asteroid Radar Astronomy bibcode 2002aste conf 151O PDF Radar Astronomy naic eduBeobachtende Astronomie bei verschiedenen Wellenlangen Radioastronomie Radarastronomie Infrarotastronomie Visuelle Astronomie Ultraviolettastronomie Rontgenastronomie Gammaastronomie Normdaten Sachbegriff GND 7752691 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Radarastronomie amp oldid 234991350