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Die Geschichte der Astronomie umfasst die Entwicklung der wissenschaftlichen Beschaftigung mit Gestirnen von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Die Astronomie Sternkunde entstand schon in der Steinzeit aus der Einheit von Sonnen und Gestirnsbeobachtung und kultischer Verehrung der Gestirne 1 Aus freiaugigen Beobachtungen des Sternenhimmels und seiner Zyklen entwickelte sich die klassisch geometrische Astronomie deren alteste Teilgebiete die Positionsastronomie und Ephemeridenrechnung sind Starke Impulse gaben die Erfindung des Fernrohrs 1609 und spezieller Messgerate zur Weiterentwicklung der Himmelsmechanik und der modernen Astrophysik und der Einsatz von Radio und Weltraumteleskopen Der Astronom Claudius Ptolemaus mit der personifizierten Astronomia aus der Enzyklopadie Margarita Philosophica von Gregor Reisch 1503Die Sternkunde bestimmt das Selbstbild des Menschen und seine Auffassung von seiner Stellung im Universum mit heutzutage vor allem durch die Diskussionen uber die Entstehung des Universums und die Suche nach bewohnbaren Exoplaneten und ausserirdischem Leben Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkungen 2 Vorgeschichtliche Himmelsbeobachtungen 3 Astronomie in den fruhen Hochkulturen 3 1 Agyptische und mesopotamische Astronomie 3 1 1 Agypten 3 1 2 Mesopotamien 4 Astronomie der Antike 4 1 Anfange der griechischen Astronomie 4 2 Die griechischen Philosophen und Astronomen 4 3 Alternativen zum geozentrischen Weltbild 4 4 Eckpunkte der Entwicklung in der Antike 5 Astronomie in Indien China Amerika und Australien 5 1 Indien 5 2 Melanesien 5 3 China 5 4 Amerika 6 Astronomie im Mittelalter 6 1 Westeuropa 6 2 Islamische Astronomie 6 3 Kultureller Austausch mit dem Islam 7 Astronomie in der Renaissance 8 Das 17 und 18 Jahrhundert 8 1 Das 17 Jahrhundert 8 2 Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit 8 3 Das 18 Jahrhundert 8 3 1 Die Vorhersage eines Kometen 8 3 2 Sternhaufen und Nebel 8 3 3 Alles ist in Bewegung Panta rhei 8 3 4 Die Entdeckung des Uranus 9 Das 19 Jahrhundert 9 1 Physik des Lichts und Spektralanalyse 9 2 Astrofotografie 9 3 Erfolge mit den neuen Teleskopen 9 4 Die Entdeckung des Neptun 10 Das 20 Jahrhundert 10 1 1900 1930 10 2 Mitte des 20 Jahrhunderts 10 3 Raumfahrt Sonden 10 4 Die 1980er und 1990er Jahre 10 4 1 Planeten ausserhalb des Sonnensystems 10 5 Fazit zur Entwicklung im 20 Jahrhundert 11 Das 21 Jahrhundert 12 Siehe auch 13 Quellen 14 Literatur 15 Weblinks 16 EinzelnachweiseVorbemerkungen Bearbeiten nbsp Heptagramm mit sieben astronomischen Symbolen die fur Himmelskorper und auch fur Wochentage stehen von oben im Uhrzeigersinn Sonne Sonntag Venus Freitag Merkur Mittwoch Mond Montag Saturn Samstag Jupiter Donnerstag Mars Dienstag Zu allen Zeiten konnten am Himmel in der Nacht die Fixsterne und das Bild der Milchstrasse betrachtet werden Vor diesem Hintergrund verandern einige helle Wandelgestirne allmahlich ihre Stellung und fallen schon in der Dammerung auf der Merkur die Venus der Mars der Jupiter und der Saturn Zusammen mit dem Mond der auch tagsuber mit seinen Mondphasen zu sehen sein kann und der Sonne sind es sieben helle Himmelskorper die am Himmel ihre Bahnen zu ziehen scheinen alle entlang des Zodiaks im Bereich der scheinbaren Sonnenbahn Ekliptik Nach diesen sind noch heute die sieben Wochentage benannt Zwar ist auch der Planet Uranus mit blossem Auge am Nachthimmel sichtbar er wird jedoch von mehr als tausend Sternen in der scheinbaren Helligkeit ubertroffen und wurde daher erst Ende des 18 Jahrhunderts entdeckt Zu den mit freiem Auge erkennbaren besonderen Objekten am Himmel gehoren Anhaufungen von Sternen wie die Sternhaufen der Plejaden oder der Hyaden aber auch einige Erscheinungen nebelhafter Anmutung wie der Orion Nebel und Galaxien wie die Andromedagalaxie oder die Magellanschen Wolken Neben standigen Objekten sind auch manche vorubergehend erscheinenden hellen Kometen und Meteore sowie Novae freiaugig zu beobachten Zur Orientierung am Nachthimmel konnen einzelne der farblich verschiedenen hellsten Sterne dienen und auch gedachte Verbindungen mehrerer Sterne zu einem Sternenzug oder zu Figuren in mehr oder weniger ausgedehnten Sternbildern Damit gewinnt der Himmelsanblick eine gebildete und wiedererkennbare Struktur mit der Beobachtungen leichter erinnerbar und besser mitteilbar sind So konnten die verschiedenen Konstellationen zwischen den Himmelskorpern nicht nur beobachtet sondern auch verglichen werden Die am Himmel in anscheinend immer gleicher Anordnung fest stehenden Sterne die Fixsterne am Firmament verandern im Laufe einer Nacht insgesamt ihre Stellung uber dem Horizont Sie scheinen sich in ungefahr 24 Stunden einmal um einen Himmelspol zu drehen infolge der Erdrotation Auf der Nordhalbkugel der Erde dreht sich so der Nordhimmel scheinbar um den Polarstern Polaris entgegen dem Uhrzeigersinn auf der Sudhalbkugel der Sudhimmel um den sudlichen Himmelspol nahe Polaris Australis im Uhrzeigersinn Je nach dem Standort der Beobachtung bleiben manche Sterne als zirkumpolare dabei immer uber dem Horizont andere sind nur zwischen ihrem Aufgang im Osten und ihrem Untergang im Westen uber dem Horizont sichtbar oder aber gar nicht zu sehen Wegen der fehlenden Lichtverschmutzung war es bei guter atmospharischer Sicht bis ins 19 Jahrhundert uberall auf der Erde moglich mit blossem Auge Himmelsbeobachtungen von Objekten bis zur sechsten Grossenklasse zu machen Beobachtungen von weniger hellen Himmelsobjekten konnen von der Erdoberflache aus heute nur noch von Lichtschutzgebieten aus oder mit optischen Geraten gemacht werden Wegen des Zyklus der Prazession der Erdachse muss bei historischen Betrachtungen berucksichtigt werden dass der auch Widderpunkt genannte Fruhlingspunkt der Sonne entlang der Ekliptik innerhalb von zirka 28 000 Jahren einmal durch den gesamten Tierkreis wandert Da die entsprechenden Festlegungen in der Antike vorgenommen wurden liegt der Fruhlingspunkt heute im Sternbild Fische und es gibt zwischen den astrologischen Tierkreiszeichen und den gleichnamigen Sternbildern einen Versatz nbsp Astronomische Deutung einer palaolithischen Malerei in der Hohle von Lascaux als Grosses SommerdreieckVorgeschichtliche Himmelsbeobachtungen Bearbeiten nbsp Zur Tagundnachtgleiche geht die Sonne vom Elsasser Belchen gesehen hinter dem Belchen im Schwarzwald auf nbsp Himmelsscheibe von Nebra nbsp Schema der neolithischen Kreisgrabenanlage von Goseck Richtungen von Aufgang und Untergang der Sonne zur Wintersonnenwende durch gelbe Linien dargestellt die weisse markiert den MeridianFur vorgeschichtliche Himmelsbeobachtungen liegen nur vereinzelt Indizien vor darunter altsteinzeitliche rund 20 000 Jahre alte Wandmalereien in der Hohle von Lascaux 2 in denen vielleicht die Plejaden der Tierkreis und der Sommerhimmel dargestellt sind Ebenfalls im Tal der Vezere in Sudwestfrankreich wurde unter einem Felsdach dem Abri Blanchard ein rund 30 000 Jahre alter Adlerflugelknochen mit gereihten Punktmarkierungen gefunden deren Anzahl und Anordnung moglicherweise mit den Mondphasen zusammenhangen 3 Beide Funde stammen aus dem Jungpalaolithikum Der Mangel an aussagekraftigem archaologischem Fundmaterial beweist allerdings nicht dass fur die Menschen im Palaolithikum die Himmelsbeobachtung keine Rolle spielte Die Beobachtung astronomischer Erscheinungen und Versuche ihrer Deutung sind jedenfalls bei heutigen Jager und Sammler Kulturen etwa den Aborigines bezeugt Fur die Jungsteinzeit Neolithikum andert sich die Quellenlage merklich Denn fur landwirtschaftlich produzierende Kulturen sind Planungen der Aussaat und der Ernte von entscheidender Bedeutung ebenso eine uber das Jahr hinreichende Bevorratung Mit der gewachsenen Abhangigkeit von jahreszeitlich auftretenden veranderlichen Bedingungen wachst das Interesse fur eine mogliche Vorausschau Daher gewinnen die sich zyklisch wiederholenden Veranderungen der scheinbaren Bewegung von Sonne und Mond am Himmel im Laufe eines Tages eines Monats eines Jahres besondere Aufmerksamkeit Auch deren veranderte Stellung am Sternenhimmel in der Dammerung und der Nacht wird dabei bemerkt ihre Bahn am Himmel und die einiger anderer Gestirne Die Anfange einer Kalenderrechnung setzen gute Kenntnisse uber Sonnenbahn und Mondphasenzyklus voraus Hiermit wird es moglich einige Himmelsphanomene vorherzusagen und den Ablauf jahreszeitlich bedingter Tatigkeiten nach deren Terminen auszurichten und gemeinschaftlich zu verabreden Riten Kulte und religiose Deutungen der moglichen Ursache der beobachteten Himmelsphanomene und ihrer Zyklen sind eng damit verbunden Insofern ist es denkbar dass der Ubergang zum Ackerbau wesentlich zur Ausbildung verschiedener Astralkulte beigetragen hat In ihren Anfangen ist die Astronomie mit der Astrologie verbunden sowohl in westlichen wie asiatischen Kulturen Fur einfache Beobachtungen zu kalendarischen Zwecken am gleichen Standort kommen seit jeher die Stellen von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang am Horizont oder die Lange des Schattenwurfs von Erhebungen in Frage Hierzu konnen auch geographische Bezuge von Bergen herangezogen werden wie zum Beispiel zwischen den funf Bergen mit dem Namen Belchen im Belchen System Zu den archaologischen Funden aus der spaten Bronzezeit Mitteleuropas die in einen Zusammenhang mit Kalendern gestellt werden konnen zahlen die in Suddeutschland und Frankreich gefundenen hohen Goldhute rund 3000 Jahre alt Diese aus einem Stuck getriebenen mehrreihig verzierten Kegel werden als Teil der sakralen Kopfbedeckung von Priestern eines Sonnenkults interpretiert Die Himmelsscheibe von Nebra gilt als womoglich alteste konkrete Darstellung des Himmels da sie aus der fruhen Bronzezeit stammen und rund 4000 Jahre alt sein soll Insbesondere ihr als Goldapplikation ausgefuhrter Horizontbogen und Lochungen am Aussenrand lassen vermuten dass sie auch kalendarische Funktionen erfullte Die vor etwa 7000 Jahren errichtete Kreisgrabenanlage von Goseck gehort zu den altesten von Menschenhand gebauten Sonnenobservatorien Rund zwei Jahrtausende spater entstand im sudlichen England eine Anlage deren Ausbau mit Megalith Steinkreisen eine noch heute beeindruckende Kultstatte schuf Stonehenge Die geographische Ausrichtung des Bauwerks und die Richtung spezieller Visurlinien weisen astronomische Bezuge auf Ahnliches lasst sich weltweit fur Kultbauten aus vielen Epochen zeigen wie auch zahlreiche Grablegungen nach Himmelsrichtungen ausgerichtet sind etwa die der schnurkeramischen Kultur in der Kupfersteinzeit Uber die ursprunglich praktizierten Kulte ist oft nichts uberliefert naheliegend sind aber Bezuge zu Sonnenwenden und Aquinoktien 4 Mit der Archaoastronomie gibt es seit den 1970er Jahren ein eigenes Fachgebiet das sich mit der Erforschung dieser Bauten und Funde unter astronomischem Gesichtspunkt befasst Astronomie in den fruhen Hochkulturen Bearbeiten nbsp Verdunklung des Vollmonds bei einer totalen MondfinsternisDie erste Mondfinsternis deren Beobachtung angeblich uberliefert ist ist diejenige vom 17 Januar 3380 v Chr 5 die von den Maya in Mittelamerika aufgezeichnet worden sein soll Diese Annahme ist allerdings umstritten da die Forschung davon ausgeht dass die Maya ihren Kalender fruhestens nach 3373 v Chr einfuhrten Vereinzelte Theorien dass sie damit bereits fruher begonnen hatten lassen sich bisher nicht beweisen nbsp Die in den Sternenhimmel beim Goldenen Tor der Ekliptik zwischen Aldebaran und den Plejaden eingepasste Himmelstafel von Tal Qadi mit den hellsten Sternen in der UmgebungDie alteste bekannte Darstellung des Nachthimmels befindet sich auf einer Kalksteinplatte die bei Ausgrabungen am Tempel von Tal Qadi auf Malta gefunden und auf das 3 vorchristliche Jahrtausend datiert wurde 6 nbsp Verdunklung der Sonne bei einer Sonnenfinsternis durch den NeumondIn China wurde die erste Sonnenfinsternis im Jahre 2137 v Chr aufgezeichnet 7 Auch die Agypter und Mesopotamier beobachteten den Himmel und beteten Astralgottheiten an Auf den 6 Juni 763 v Chr 8 fallt die erste sicher datierbare Beobachtung einer Sonnenfinsternis in Mesopotamien Agyptische und mesopotamische Astronomie Bearbeiten Die Himmelsschau war auch in den alten Hochkulturen Nordafrikas und des Nahen Ostens mit Mythologie und Religion verknupft Agypten Bearbeiten Hauptartikel Astronomie im Alten Agypten Im Gegensatz zu Nordeuropa in dem man sich bei der Erforschung der vorgeschichtlichen Astronomie nur auf archaologische Kenntnisse stutzen kann existieren fur Agypten bis in das 3 Jahrtausend v Chr zuruckreichende schriftliche Aufzeichnungen uber Techniken und Bedeutung der altagyptischen Astronomie Die damaligen astronomischen Forschungen und Deutungen mussen auch im Rahmen des im damaligen Agypten herrschenden Sonnenkultes verstanden werden und dienten wesentlich zur Berechnung des genauen Eintritts der alljahrlichen Nilschwemme 9 Die Agypter nutzten fur die Nachtzeit zwolf Sterne zur Zeitmessung wobei die Lange des jeweils ersten und letzten Zeitabschnitts je nach Jahreszeit angepasst wurde Der mythologische Hintergrund der Zwolf Nachtsterne Sterne die nie untergehen war der Glaube dass die nachtliche Uberfahrt der verstorbenen Konige mit dem Sonnengott Re unter dem Schutz der Zwolf Wachter des Nachthimmels stattfand Sie begann mit der einsetzenden Dammerung und endete mit dem Sonnenaufgang 10 Sternbilder spielten ebenfalls eine wichtige Rolle Sie enthielten die Sterne verschiedener Gotter Die alteste Darstellung des Nachthimmels findet sich auf der Unterseite eines Sarges in Assiut 11 eine weitere in der Grabkammer des Senenmut Thebener Grab TT353 Die Darstellung der Sternbilder die dann ublich wurde so auch im Grab des Konigs Sethos I um 1279 v Chr stimmt nicht mit der heutigen Einteilung der Sternbilder uberein Welche Messmethoden die agyptischen Astronomen genau benutzten ist nicht uberliefert Im agyptischen Kalender spielte Sirius eine besondere Rolle da sein heliakischer Aufgang ab etwa 2000 v Chr die Niluberschwemmung ankundigte Ursprunglich scheint Sirius aber mit dem Schonen Fest vom Wustental in Verbindung zu stehen Da das agyptische Jahr damals 365 Tage lang war anderte sich das Datum des heliakischen Aufgangs des Sirius mit der Zeit er fiel nach Ablauf eines Zyklus von 1440 bis 1460 Jahren wieder auf dasselbe Datum des agyptischen Kalenders Die Geschichte der altagyptischen Religion zeigt dass die Priester uber ihr astronomisches Wissen wachten und noch um 221 v Chr eine Reform des Kalenders mit einer verbesserten Jahreslange von 365 25 Tagen ruckgangig machten Dies mag damit zusammenhangen dass die Priester fur die Berechnung der religiosen Festtage die sich bei einem 365 Tage Kalender langsam verschoben zustandig waren diese Aufgabe ware ihnen bei einem korrigierten Kalender mit 365 25 Tagen abhandengekommen Bemerkenswert ist auch eine Ansicht die Tycho 2000 Jahre spater vertrat dass Venus und Merkur um die Sonne kreisen diese aber um die Erde 12 Mesopotamien Bearbeiten nbsp 3200 Jahre alte Stele aus Babylonien Die Szene zeigt thronend die Gottheit Nanaja vor die Konig Meli Sipak seine Tochter fuhrt Sonne Mond und Stern sind die Symbole der Gottheiten Samas Sin und Istar 13 An der mesopotamischen Astronomie ist neben dem fruhen Beginn genauer Beobachtungen im 3 Jahrtausend v Chr anzumerken wie prazise die Messreihen auf tausenden Tontafeln aufgezeichnet wurden Damals kannten die Babylonier alle wichtigen Himmelszyklen mit hoher Genauigkeit 14 unter anderem den synodischen Monat mit 29 53062 Tagen statt 29 53059 den Venus und Marsumlauf nur 0 2 bzw 1 Stunde fehlerhaft oder den 18 jahrigen Saroszyklus der Finsternisse Unsere Stundenzahlung und die Einteilung der Winkel in 360 wurden in Babylon entwickelt Die ekliptiknahen Sternbilder waren in drei Wege der Sonne gegliedert die man den Gottern Anu Enlil und Ea zuordnete 15 Ein zentrales Anliegen der dortigen Priesterastronomen waren astrologische Voraussagen und die Beschaftigung mit himmlischen Vorzeichen Babylonier und Assyrer bewahrten in ihren Archiven Aufzeichnungen uber ihre astronomischen Beobachtungen die selbst nach vorsichtigen Schatzungen bis ins 3 Jahrtausend v Chr zuruckreichen 16 17 Beispielsweise enthalten die assyrischen MUL APIN Tontafeln aus der Epoche von 2300 bis 687 v Chr genaue Auflistungen der heliakischen Aufgange der Sternbilder am Himmel Sie wurden jeweils in drei Satzen erstellt und bis circa 300 v Chr je nach Bedarf dupliziert Es ist anzunehmen dass der griechische Astronom Eudoxos von Knidos viele dieser Daten fur seine Sternkataloge verwendet hat Die Sumerer erstellten nach den astronomischen Konstellationen ihren Kalender Tausende von uberlieferten Tontafeln in Keilschrift die vor allem den Archiven von Uruk und Ninive zugeordnet werden enthalten astronomische Texte Schon im fruhen 3 Jahrtausend v Chr wurde die Venus als Stern der Inanna beschrieben Alte Rollsiegel und Texte die Inanna als Verkorperung des Planeten Venus erwahnten belegen die damaligen sumerischen Kenntnisse 18 Inanna als Venus sehen dich auch alle Fremdlander leuchten Ich mochte ihr als Himmelsherrin ein Lied darbringen 19 Gestutzt auf lange Beobachtungsreihen entwickelten babylonische Astronomen mathematische Reihen die es ermoglichten die Positionen der Himmelskorper zu berechnen siehe Ephemeriden und gewisse Himmelserscheinungen vorauszusagen Bereits um 1000 v Chr konnten sie komplexe Uberlagerungen periodischer Phanomene in die einzelnen Perioden isolieren und so vorausberechnen Nabu rimanni ca 560 480 v Chr ist der fruheste namentlich bekannte babylonisch chaldaische Astronom Bedeutende Nachfolger sind Kidinnu ca 400 330 Berossos um 300 und Soudines um 240 v Chr Babylonische Astronomie Kalendersystem RechensystemACT Texte Astronomische Beobachtungstexte Astrolab B Enuma Anu Enlil GADEx Texte Kidinnu Nabu rimanni Nibiru Venus Tafeln des Ammi saduqaAstronomie der Antike BearbeitenAnfange der griechischen Astronomie Bearbeiten nbsp Eine Armillarsphare wie sie bis ins 17 Jahrhundert benutzt wurdeEinfache Formen der Armillarsphare wurden bereits bei den Babyloniern benutzt und spater von den Griechen weiterentwickelt ebenso wie Sonnenuhren und das Gnomon Die Einteilung des Tierkreises in 360 Grad die vermutlich auf die agyptischen Dekane zuruckgeht ubernahmen die Griechen so wie auch einzelne Beobachtungen und die Planetenbezeichnungen und Perioden der Babylonier Sie berucksichtigten aber nicht die der mesopotamischen Tradition zugrunde liegenden mathematischen Methoden die Herangehensweise war nun eine andere da die griechischen Philosophen das Universum primar geometrisch nicht arithmetisch verstanden Das heutige Wissen uber die Anfange der griechisch ionischen Astronomie und das Ausmass ihrer Beeinflussung durch die mesopotamische ist sehr luckenhaft Es ist davon auszugehen dass der Bucherverlust in der Spatantike und im Mittelalter auch zahlreiche astronomische Werke betraf 20 Teilweise kamen sie erst viel spater auf dem Umweg durch arabische Ubersetzungen wieder nach Europa Die griechischen Philosophen und Astronomen Bearbeiten Hauptartikel Astronomie der Antike nbsp Kunstlerische Darstellung des geozentrischen Weltbilds nach PtolemausHinweise auf die Beschaftigung der antiken Griechen mit den Vorgangen am Himmel bieten bereits sehr fruhe literarische Texte Sowohl Homer als auch Hesiod erwahnen astronomische Gegebenheiten der Tierkreis ist bei Homer ausschnittsweise bezeugt Hesiod dagegen entwickelt sogar eine Weltschopfungslehre Die beiden Autoren lassen aber noch kein tieferes Raumverstandnis erkennen so beschreiben sie Morgen und Abendstern als verschiedene Objekte 21 Spatestens zur Zeit Platons war dieser Irrtum dank babylonischer Informationen korrigiert dieser Fortschritt wurde spater auf Pythagoras zuruckgefuhrt 22 Uberliefert ist die Vorhersage einer Sonnenfinsternis im Jahr 585 v Chr durch den Philosophen Thales von Milet Die Vorsokratiker entwickelten bis zum 5 Jahrhundert v Chr unterschiedliche astronomische Modelle Sie erfanden unter anderem zunehmend genauere Methoden zur Messung der Zeit etwa Sonnenuhren deren Grundlagen sie wahrscheinlich von den Babyloniern ubernahmen Anaximander ein Zeitgenosse und Schuler des Thales postulierte das geozentrische Weltbild indem er als erster den Himmel als Kugelschale Sphare mit der Erde im Zentrum beschrieb Fruhere Kulturen dachten den Himmel als Halbkugel nur uber der Erdscheibe ohne ausserhalb von Mythen das Problem zu beruhren wo sich die Sterne zwischen Auf und Untergang befinden konnten Zum Verstandnis der Erde als eine Kugel gelangte Anaximander jedoch noch nicht Die klassische griechische Kultur betrieb erstmals Astronomie aus wissenschaftlichem Interesse an den tatsachlichen Vorgangen am Himmel unabhangig vom praktischen Nutzen des Kalenders sowie von religiosen und astrologischen Motiven Beruhmt ist die bemerkenswert genaue Messung des Erdumfangs durch Eratosthenes um 220 v Chr Er verglich die unterschiedlich langen Schatten welche das Licht der Sonne wenn sie im Zenit steht wirft am gleichen Tag einerseits in Alexandria und andererseits in Syene und erklarte dieses Phanomen damit dass die Orte auf unterschiedlichen Breitengraden auf einer Kugel liegen Weniger bekannt ist der Versuch des Aristarchos von Samos den Abstand zur Sonne im Verhaltnis zum Mondabstand zu messen der zwar aufgrund ungenugender Messgenauigkeit sehr fehlerhaft ausfiel er wurde um den Faktor 20 zu kurz bestimmt aber methodisch korrekt war nbsp Der Mechanismus von Antikythera stammt etwa aus dem Jahr 100 v Chr Moderne Untersuchungen legen den Schluss nahe dass er zur Vorhersage der Bewegung von Himmelskorpern diente 23 Hipparchos von Nicaa und andere entwickelten die astronomischen Instrumente die bis zur Erfindung des Fernrohres fast zweitausend Jahre spater in Gebrauch blieben etwa ein Winkelmessinstrument eine Art weiterentwickelte Armillarsphare mit der Koordinaten an der Himmelskugel bestimmt werden konnten Es wurde von Eratosthenes unter der Bezeichnung Astrolab eingefuhrt und auch von Ptolemaus beschrieben Einer der wenigen erhaltenen technischen Gegenstande aus griechischer Zeit ist der Mechanismus von Antikythera die fruheste bekannte Apparatur mit einem System von Zahnradern ca 100 v Chr Der Mechanismus wird als Analogrechner zur Vorausberechnung der Himmelskorperbewegungen interpretiert Konstruiert hat ihn vielleicht Poseidonios 135 51 v Chr Eine weitere wesentliche Vorarbeit fur die Astronomie spaterer Zeiten leistete Aristoteles 384 322 v Chr der das Prinzip der Camera obscura erkannte In seiner umfassenden Physikdarstellung die bis ins Mittelalter nachwirkte beschrieb er die naturliche Bewegung der Himmelskorper und auch die Schwerkraft nbsp Das heliozentrische WeltbildDas Werk des Ptolemaus um 150 n Chr stellte den Hohepunkt und nach aktueller Kenntnis auch den Abschluss der antiken Astronomie dar Ptolemaus entwickelte auf der Basis der damals verfugbaren Arbeiten Hipparchos und mogliche andere 24 das spater nach ihm benannte Weltbild und gab mit dem Almagest ein Standardwerk der Astronomie heraus auf dessen Sternkatalog sich Astronomen noch bis uber die Renaissance hinaus berufen haben Die Romer schatzten die Astronomie als Teil der Bildung entwickelten sie jedoch nicht weiter Ihr Interesse galt vielmehr der Astrologie mit ihrem Anspruch die Zukunft vorauszusagen Uberreste des antiken Fachwissens wurden im Ostromischen Reich bewahrt doch der kulturelle Austausch mit der lateinischsprachigen Gelehrtenwelt West und Mitteleuropas kam schon am Anfang des Fruhmittelalters weitgehend zum Erliegen Alternativen zum geozentrischen Weltbild Bearbeiten Wiederholt wurden Alternativen zum geozentrischen Weltbild vorgeschlagen Hiketas von Syrakus um 400 vor Christus liess die Sterne feststehen und die Erde rotieren Andere Pythagoreer meinten im Zentrum des Universums befinde sich ein Zentralfeuer das von der Erde der Sonne und den Planeten umkreist werde Philolaos postulierte zusatzlich eine Gegenerde damit die Himmelskorper die heilige Zahl zehn erreichten Aristarchos von Samos schlug im 3 Jahrhundert vor Christus bereits ein heliozentrisches Weltbild mit der Sonne als ruhendem Zentrum vor Er argumentierte auch wie schon im 4 Jahrhundert Herakleides Pontikos fur eine tagliche Achsendrehung der Erde bei unbeweglichem Himmel Das geozentrische Weltbild mit einer unbeweglichen Erde um die sich alle Spharen taglich drehen blieb jedoch bis Nicolaus Copernicus der 1543 an Aristarch anknupfte das allgemein anerkannte Modell Der heliozentrische Entwurf von Kopernikus liess eine Alternative als denkbar erscheinen die durch Johannes Keplers Erkenntnis der ellipsenformigen Planetenbahnen plausibler wurde Doch bezweifelten noch viele den unermesslich leeren Raum zwischen der Saturnbahn und den nachsten Fixsternen Eckpunkte der Entwicklung in der Antike Bearbeiten Als Einsichten und Errungenschaften der antiken Astronomen sind festzuhalten die Fahigkeit die Bewegungen der Planeten und das Eintreten von Finsternissen Saros Zyklus zu berechnen und vorauszusagen die Erkenntnis dass die Erde kugelformig ist Aristoteles 384 322 v Chr Erste Vermutungen der Kugelform wegen kreisformiger Erdschatten bei Mondfinsternissen um 200 v Chr durch Eratosthenes von Alexandria Erste annahernd richtige Berechnung des Erdumfanges uber den hochsten Sonnenstand an diversen Orten der Vorschlag von Alternativen zum geozentrischen Weltbild die um 150 v Chr von Hipparchos von Nikaia und Archimedes erstellten ersten Sternkataloge etwa 1000 Sterne die Entdeckung der Prazessionsbewegung der Erde 25 Diese Entdeckung wird Hipparchos um 150 v Chr zugeschrieben Seit damals ist also die permanente Veranderung der Koordinaten der Fixsterne am Nachthimmel und somit auch der Aquatorialkoordinaten Rektaszension und Deklination bekannt Plinius der Altere der in den Jahren vor etwa 77 n Chr eine Gesamtdarstellung des damaligen naturkundlichen Wissens verfasste behandelte auch die Astronomie als Himmelskunde im Unterschied zur Astrologie Astronomie in Indien China Amerika und Australien BearbeitenIn Sud und Ostasien wurde schon fruh das System der heutigen Himmelskoordinaten entwickelt 26 Wahrend aber in China die astronomischen Beobachtungen eher als Chronik gefuhrt wurden verknupfte man sie in Indien schon um 1000 v Chr mit einer tiefsinnigen Kosmologie Demgegenuber weiss man uber die astronomischen Hintergrunde der amerikanischen Hochkulturen nur relativ wenig Indien Bearbeiten nbsp Observatorium Jantar Mantar in JaipurIn der Indus Kultur entstand ab 1000 v Chr eine detaillierte Kosmologie mit den gottlichen Naturkraften Himmel Erde Sonne die als gluhender Stein gedeutet wurde Mond Feuer und acht Himmelsrichtungen Laut der damaligen Mythologie entstamme die Welt einem heiligen Ei aus Silber Ur Erde und Gold Sternenhimmel mit der Lufthulle als Zwischenschicht Die Sonne galt als gottliches Auge des Weltalls der Mondzyklus als Zeit und Lebensspender Die Planetenbahnen verlaufen zwischen Sonne und Polarstern Die vedische Astronomie ist in stark verschlusselten Versen uberliefert was ihre Einordnung in einen grosseren kulturellen Rahmen schwierig macht Allgemein ist sie aber der babylonischen sehr ahnlich was je nach Interpretation und Datierung babylonische Vorbilder fur die vedischen Astronomen und auch die umgekehrte Einwirkung bedeuten kann Beide Positionen werden in der Astronomiegeschichte diskutiert doch ist auch eine im Wesentlichen unabhangige Entwicklung in beiden Kulturraumen denkbar Denn einige der Gemeinsamkeiten wie die Teilung des Tierkreises in 360 Grad mit zwolf Sternbildern konnen auch direkt aus der Natur hergeleitet werden So wird das Jahr zu 360 Tagen gerundet die Monate aber wie heute gezahlt Allerdings folgen im System der alten indischen Astronomie auf zwei Jahre von 360 Tagen immer eines mit 378 Tagen 27 Der Tag hat jahreszeitlich verschiedene Langen Muhurtas mit 9 6 bis 14 4 Stunden Ausserdem ist eine erstaunliche Entsprechung zum Christentum und etwa auch zu den Auffassungen von Teilhard de Chardin erwahnenswert Gott wird als ein die Welt liebender Geist verstanden dessen Sohn die Entwicklung des Weltalls im Auge behalt Einen erneuten Aufschwung erlebte die indische Astronomie um 500 n Chr mit dem Astronomen Aryabhata dem unter anderem die Erfindung des Konzepts der Zahl Null zugeschrieben wird Wichtige Einrichtungen sind die funf Observatorien die Jai Singh II im fruhen 18 Jahrhundert unter anderem in Delhi und Jaipur errichten liess Das grosste davon das Jantar Mantar in Jaipur besteht aus vierzehn Bauwerken zur Beobachtung und Messung astronomischer Phanomene Melanesien Bearbeiten Hier ist vor allem die hochentwickelte Navigation mit Sonne und Sternen zu erwahnen die eine Voraussetzung zur Besiedlung der Inselwelt war 28 Uberliefert sind Orientierungsmethoden mit dem Polarstern und dem Kreuz des Sudens sowie fur Ost und Westkurse horizontnahe Peilsterne wie im Adler deren Richtung sich wegen der fast senkrechten Sternbahnen nur wenig andert Die Urnacht der Schopfungsgeschichte hat zwar Sterne aber noch ohne Sonne und Mond Die gottliche Trennung von Himmel und Erde erfolgte mit einem Kultstab ahnlich wie auf orthodoxen Ikonen Die Wohnstatt Gottes und der Ungeborenen ist in der Milchstrasse und die Seelen sind die Urform der Sternbilder China Bearbeiten Wesentliches Element der chinesischen Philosophie ist die Harmonie von Himmel Mensch und Erde Himmelserscheinungen wurden unter diesem Hauptgesichtspunkt betrachtet 7 Das Bestreben der Chinesen war es so die Deutung in der aktuellen Literatur der Volksrepublik China Storungen dieser Harmonie vorherzusehen und somit das Zeitalter des Glaubens an unkalkulierbare Fremdbestimmung zu beenden 29 nbsp Altchinesische SternkarteSo hatten sich die Astronomen im Kaiserreich China nicht nur mit dem Kalender zu befassen sondern auch mit der Vorhersage aussergewohnlicher Himmelserscheinungen z B der Sonnenfinsternisse und dazu auch mit der staatlichen Astrologie Sie kannten schon um 2000 v Chr das Lunisolarjahr mit einer 19 jahrigen Schaltregel wegen der Mondknoten siehe auch Saros Zyklus Es gab ein wissenschaftliches Amt dessen Ursprunge sich nicht mehr ausmachen aber bis deutlich vor Christi Geburt zuruckverfolgen lassen Dieses Amt bestand noch bis 1911 und ihm waren vier Haupt Bedienstete zugeordnet Der Chefastronom Fenxiangshi der fur die ununterbrochene Himmelsschau verantwortlich war der Chefastrologe Baozhangshi dem die Aufzeichnungen unterstanden der Chefmeteorologe Shijinshi fur Wetterphanomene und Sonnenfinsternisse und der Bewahrer der Zeit Qiehushi dem die Kalenderrechnung oblag Die altchinesischen Chroniken gelten noch heute als zuverlassig und relativ vollstandig auch weil die Beamten fur die Zuverlassigkeit ihrer Ergebnisse mit dem Leben burgten So ist uberliefert dass die Astronomen Xi und He wegen der versaumten Vorhersage der Sonnenfinsternis vom 3 Oktober 2137 v Chr gekopft wurden 7 30 Etwa seit der Zeitenwende wurden in China u a Sonnenflecken beobachtet was mit blossem Auge bei Sonnenauf und Untergang moglich ist sowie Novae und Supernovae die Gaststerne genannt wurden und sogar bereits 613 v Chr der Komet Halley Dem Weltbild des kaiserlichen China entsprechend gibt es funf Himmelsareale die vier Himmelsrichtungen und das Zentrum das den zirkumpolaren Bereich umfasst und den kaiserlichen Palast reprasentiert Einflusse Vorderasiens sind schon in vorchristlicher Zeit ausgehend vom Hellenismus nachweisbar und sie scheinen spater intensiver geworden zu sein Im Mittelalter wurden Instrumente ahnlich der Armillarsphare benutzt die wahrscheinlich auf Kontakte zur griechischen und islamischen Welt zuruckgehen Ausserdem sind chinesische Sternkarten zur Schiffsnavigation uberliefert Ab etwa 1600 trugen christliche Missionare die Erkenntnisse und Messmethoden der europaischen Astronomie nach China Nach anfanglichem Misstrauen wurde ihre Uberlegenheit vom Kaiserhaus anerkannt und die neue Fachkunst bereitete der traditionellen Sternkunde ein Ende 31 So kam es dazu dass die kaiserliche Sternwarte in der Qing Dynastie traditionell von Jesuiten wie Ignaz Kogler oder Anton Gogeisl neu eingerichtet und geleitet wurde Intensive Forschungen zur chinesischen Astronomiegeschichte betrieb der japanische Wissenschaftshistoriker Yabuuchi Kiyoshi 1906 2000 Er veroffentlichte seine Erkenntnisse in mehreren Darstellungen Amerika Bearbeiten nbsp Piedra del Sol ein aztekischer KalendersteinUber das astronomische Weltbild der indianischen Hochkulturen ist wenig bekannt doch geben Kultbauten z B Stufentempel mit genauer Orientierung und Sternwarten zahlreiche Hinweise Die meisten Schriften und Codices wurden durch die Konquistadoren vernichtet Zweifelsfrei war aber die Kalenderrechnung und die Berechnung der Planetenzyklen hochentwickelt siehe den Maya und den Azteken Kalender 1479 schufen die Azteken den Sonnenstein Die Umlaufzeiten der funf freisichtigen Planeten waren teilweise auf nur wenige Minuten bekannt Die Dauer des Monats stimmte mit heutigen Werten auf 6 Dezimalen uberein was pro Jahrhundert nicht einmal 1 Stunde Fehler ausmacht Astronomie im Mittelalter Bearbeiten Hauptartikel Kosmologie des Mittelalters Aus dem Mittelalter sind zwei besonders markante Himmelserscheinungen uberliefert 1054 n Chr beobachtete man weltweit einen neuen Stern im Sternbild Stier Supernova 1054 der wochenlang auch tagsuber sichtbar blieb Krebsnebel Messierkatalog M1 und am 25 Juni 1178 beobachtete der Monch und Chronist Gervasius von Canterbury eine Leuchterscheinung an der Mondsichel bei der es sich um einen Meteoraufprall Entstehung des Mondkraters Giordano Bruno gehandelt haben konnte Westeuropa Bearbeiten nbsp Darstellung des Kepheus aus dem 9 Jahrhundert aus den Leidener ArateaIn den Jahrhunderten der Volkerwanderung hatte Mittel und Westeuropa den Kontakt zum alten griechisch romischen Kulturwissen weitgehend verloren Nur im griechischsprachigen Byzantinischen Reich blieb die antike astronomische Literatur weiterhin zuganglich und wurde studiert Im lateinischsprachigen Westen hingegen stand bis zum 12 Jahrhundert nur sehr wenig von dieser Tradition zur Verfugung Dort behielt man zwar den Lehrkanon der Sieben Freien Kunste bei in dem die Astronomie einer der vier Teile des Quadriviums bildete doch in der Praxis wurde an den Klosterschulen des Fruhmittelalters meist nur das Trivium gelehrt das keinen naturwissenschaftlichen Stoff mehr umfasste Im Zuge der Reformpolitik Karls des Grossen wurde die Astronomie als Lehrfach aufgewertet 32 Der Kaiser verpflichtete alle Domkirchen dazu Schulen einzurichten an denen die Astronomie neben den anderen Fachern des Quadriviums Geometrie Arithmetik und Musik gelehrt werden musse dabei ging es auch um die fur den Klerus wichtige Befahigung zur Berechnung des Osterdatums Diese nach wenigen Jahren oder Jahrzehnten wieder erlahmende Reform bewirkte jedoch insgesamt nur wenig und die Astronomiekenntnisse blieben im Klerus durftig In der karolingischen Zeit entstanden allerdings Abschriften der astronomischen Lehrgedichte des Aratos etwa die prachtvoll illustrierte Leidener Aratea die vermutlich am Hofe Ludwigs des Frommen in Auftrag gegeben wurden 33 Zusammen mit Aratos bildeten die Sternbildbeschreibungen des Hyginus im Poeticon Astronomicon die bis zum Ende des Spatmittelalters weit verbreiteten Standardwerke Die Kenntnis der klassischen Sternbildmythen stammte im Wesentlichen aus diesen beiden Werken Die Illustrationen der Handschriften sind kunstlerisch hochwertig Die Positionen an denen die Illustratoren die Sterne in den Bildern platzierten haben jedoch mit dem tatsachlichen Firmament wenig bis nichts gemein sie wurden vielmehr so gewahlt dass sie gut zu den Figuren passten Die wenigen anderen erhaltenen antiken Werke zur Astronomie wurden in den Klostern zunachst nur abgeschrieben mit der beginnenden Scholastik im 11 Jahrhundert dann aber auch zunehmend kommentiert Sie durch eigene Beobachtungen zu bestatigen zu erganzen oder zu widerlegen entsprach jedoch nicht dem mittelalterlichen Verstandnis von Wissenschaft Die Astronomie wurde damals als ein im Wesentlichen abgeschlossenes Fach verstanden zu dessen Verstandnis keine eigene Beobachtung des anscheinend unveranderlichen Sternenhimmels erforderlich war Das plotzliche Auftreten einer Supernova im Jahr 1054 war eines der ersten Ereignisse die das vorherrschende statische Verstandnis vom Kosmos ins Wanken brachten Im Spatmittelalter setzte ein starkeres Interesse an der Astronomie ein und mit dem fruhen Buchdruck wurden auch astronomische Werke verbreitet Wesentliche Impulse zur Himmelskunde gab die Wiener astronomische Schule beginnend mit Johannes von Gmunden 1380 1442 Sein Nachfolger Georg von Peuerbach 34 als weltweit erster Astronomieprofessor Universitat Wien 1453 wurde durch Neubearbeitungen von Ptolemaus zu einem Vorganger des Kopernikus Sein Schuler Regiomontanus gab neben Abschriften der beiden oben erwahnten antiken Werke zahlreiche astronomische Bucher heraus darunter ein Calendarium das nach damaligen Massstaben als Bestseller gelten kann 1472 gelang ihm die Erstmessung des Winkeldurchmessers eines Kometen Regiomontanus war empirisch eingestellt und bereit traditionelle Vorstellungen zu hinterfragen Eigene Beobachtung und Vergleich mit den Ergebnissen der antiken Wissenschaft sollten nach seiner Ansicht die Astronomie erneuern und helfen die Wahrheit zu finden Mit dieser Haltung wurde er neben Nikolaus von Kues zum Wegbereiter des heliozentrischen Weltbildes Uber Regiomontanus und andere in Wien wirkende Astronomen und Mathematiker verfasste Georg Tannstetter seine Darstellung der Viri Mathematici 1514 deutsch Mathematische Manner ein fruher Ansatz zur Wissenschaftsgeschichtsschreibung 35 Der Monch Roger Bacon baute nach dem Vorbild von Aristoteles fur Sonnenbeobachtungen die ersten Apparate in Form einer Camera obscura und beschrieb 1267 den Aufbau einer Linse korrekt 36 Islamische Astronomie Bearbeiten nbsp Arabisches Astrolabium um 1208Nachdem im Romischen Reich die Astronomie zwar noch gelehrt aber nicht mehr erweitert wurde ergab sich ein Fortschritt erst wieder nach der islamischen Expansion Die fuhrenden arabisch publizierenden Wissenschaftler waren haufig auch Hofastronomen oder Hofmathematiker der regionalen muslimischen Herrscher Sie ubernahmen in den von der arabischen Expansion betroffenen alten Kulturzentren viel vom naturwissenschaftlichen Fachwissen der Antike Die arabischen bzw in arabischer Sprache ubermittelten Leistungen unter anderem die astronomischen Uberlegungen und Erfindungen 37 eines Avicenna betrafen vor allem die Astrometrie Genaue Beobachtungen des Himmels auch zu astrologischen Zwecken 38 obwohl der Islam den versuchten Blick in die Zukunft ungern sah und Astrologie nicht erlaubte Erstellung von Sternkatalogen Benennung heller Sterne bis heute in Gebrauch Weiterentwicklung des Astrolabiums usw genaue Vermessung der Ekliptikschiefe nbsp Theorie der Mondfinsternisse al BiruniOhne Teleskope waren die islamischen Astronomen jedoch nicht zu einer bedeutenden Erweiterung der antiken Erkenntnisse in der Lage Das geozentrische Weltbild blieb allgemein anerkannt nur Einzelheiten wie Epizykeln oder Spharen wurden zunachst diskutiert wo moglich korrigiert und erweitert Aufgrund der seit der Niederlegung dieser Theorien verflossenen Zeit in der sich die Fehler akkumuliert hatten waren die Diskrepanzen der antiken Theorien mit den Beobachtungen fur die islamischen Gelehrten offensichtlich Im 16 Jahrhundert als sich auch in Europa die kopernikanische Wende vollzog lehnten islamische Gelehrte die antiken Weltbilder zunehmend ab Inwieweit diese beiden Wege unabhangig waren oder ob Kopernikus uber Umwege Kenntnis der islamischen Entwicklungen hatte ist nicht bekannt Einige fortschrittliche Leistungen der islamischen Astronomen blieben letztlich ohne Folgen so wie zum Beispiel das von Ulug Beg zu Beginn des 15 Jahrhunderts erbaute Observatorium von Samarkand Als das beste seiner Zeit wurde es nach nur einer Generation von Ulug Begs Nachfolgern wieder geschleift und dem Verfall uberlassen Andere islamische Observatorien erlitten ein ahnliches Schicksal nur das von Nasir Al din al Tusi 1264 erbaute Observatorium von Maragha uberlebte seinen Erbauer um immerhin fast vierzig Jahre bevor es zwischen 1304 und 1316 geschlossen wurde Obwohl die islamischen Astronomen die Fehler der antiken Theorien erkannten und sie verbesserten bestand ihre aus heutiger Sicht wichtigste Leistung dennoch im Bewahren Ubersetzen und teilweise Erweitern der antiken Naturwissenschaft wozu die europaische Kultur wahrend des Fruhmittelalters kaum in der Lage war Mit dem Ende der Blutezeit des Islams im 15 Jahrhundert vermochte die islamische Astronomie der europaischen aber kaum noch Impulse zu geben und ihre Leistungen wurden schliesslich durch die europaische Renaissance uberholt und gerieten in Vergessenheit Der Entwicklungsstand der islamischen Astronomie ist auch exemplarisch fur die Astronomie anderer Kulturkreise die ein ahnliches Niveau erreichten sich aber ebenfalls ohne Teleskope nicht daruber hinaus entwickeln konnten Besonders erwahnenswert sind die indische oder vedische Astronomie die chinesische und die prakolumbische Astronomie der indianischen Hochkulturen Alle diese Kulturen besassen ein in vielen Jahrhunderten angesammeltes beobachterisches Wissen mit dem sich die periodischen Phanomene des Planetensystems vorhersagen liessen 39 nbsp Spatmittelalterliche Astronomen unter der Anleitung der Muse AstronomiaKultureller Austausch mit dem Islam Bearbeiten Durch den kulturellen Austausch mit den islamischen Landern insbesondere nach der Errichtung der Kreuzfahrerstaaten im Nahen Osten im 12 Jahrhundert und im Verlauf der Reconquista Ubersetzerschule von Toledo gelangten die Werke des Aristoteles und Ptolemaus uber den Zwischenschritt der arabischen Ubersetzung wieder in den Westen Erst byzantinische Emigranten brachten schliesslich die antiken Werke nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Original beziehungsweise in griechischer Abschrift nach Mitteleuropa Auch im Hochmittelalter standen philosophisch theologische Betrachtungen des Weltgebaudes eher im Brennpunkt als konkret beobachtete Himmelsereignisse Die unterschiedlichen Modelle der Himmelsspharen wie sie etwa in den wiederentdeckten Werken des Aristoteles und des Ptolemaus beschrieben wurden wurden ausfuhrlich diskutiert und beispielsweise Fragen nach der Anzahl der Spharen erortert oder ob sich die Fixsternsphare einmal am Tag drehe oder die Erde An den Prinzipien dieser Kosmologie bestanden jedoch keine Zweifel Astronomie in der Renaissance Bearbeiten nbsp Nicolaus CopernicusDas Zeitalter der Renaissance markiert die Blute der klassischen Astronomie als Wissenschaft vom geometrischen Aufbau des Universums einer Wissenschaft die sich aber erst in Ansatzen der Erforschung der physikalischen Hintergrunde der Sternbewegung widmete Astrologie und Astronomie waren bis in die Renaissance hinein nicht gegensatzlich sondern eher zwei sich erganzende Wissensbereiche Viele Astronomen erstellten noch bis in das 17 Jahrhundert auch Horoskope fur ihre Auftraggeber sahen darin aber nicht ihre Haupttatigkeit Die Astronomie befasst sich nur mit den Positionen der Sterne und Planeten sowie deren exakter Berechnung die Astrologie versuchte diese Positionen im Hinblick auf die irdischen Ereignisse zu deuten Astronomische Kenntnis war also die Voraussetzung fur Astrologie Fur die anhaltende und unubersehbare Fehlerhaftigkeit der astrologischen Voraussagen wurde teilweise die Ungenauigkeit der astronomischen Berechnungen und Modellvorstellungen verantwortlich gemacht woraus ein wesentlicher Ansporn fur deren Verbesserung erwuchs 40 Die europaische Astronomie erhielt durch die Arbeiten von Nicolaus Copernicus eine neue Orientierung Nach Beobachtungen des Mondes gegen den Hintergrund der Fixsterne zweifelte er am geozentrischen Weltbild und arbeitete ein Modell aus in dem die Sonne mit dem ruhenden Mittelpunkt der Welt gleichzusetzen ist 1543 wurde es in seinem Buch De revolutionibus orbium coelestium veroffentlicht 41 nbsp Keplers Modell des Sonnensystems Aus Mysterium Cosmographicum 1596 nbsp Tychos Mauerquadrant um 1600 nbsp Der Astronomus 1568 von Jost Amman wahrscheinlich den Nurnberger Arzt Humanisten und Astronomen Melchior Ayrer darstellend 42 Im Anschluss an seine Sudamerikareise 1501 02 brachte Amerigo Vespucci erste Kunde uber die beiden spater nach Fernao de Magalhaes Magellan benannten Magellanschen Wolken nach Europa Ein dunkles und zwei helle im Reisebericht Mundus Novus beschriebene Objekte lassen sich mit dem Kohlensack sowie der Kleinen und der Grossen Magellanschen Wolke identifizieren 43 Eine neue Epoche der Astronomie leitete Nicolaus Copernicus ein Er legte im Mai 1543 in seinem Buch De revolutionibus orbium coelestium mathematisch dar dass die Planetenbewegungen auch mit einem heliozentrischen Weltbild korrekt beschrieben werden konnen 1568 verbesserte Daniele Barbaro die Camera obscura durch Benutzung einer Linse und leistete damit wesentliche Vorarbeit fur die Astronomen spaterer Generationen 36 Tycho Brahe vermass erstmals die Bahnen von Kometen und zog daraus Schlussfolgerungen bezuglich ihrer Entfernung 1577 die grossen astronomischen Distanzen wurden greifbar Zuvor beobachtete Tycho eine Supernova 1572 sowie die Marsbahn und nachdem 1603 Johann Bayer den ersten neuzeitlichen Sternkatalog Uranometria veroffentlicht hatte beschrieb 1609 Johannes Kepler in seinem Buch Astronomia Nova das nach ihm benannte 1 und 2 keplersche Gesetz der Planetenbewegungen um die Sonne seine zuvor erschienenen Werke waren Wegbereiter seiner Astronomia Nova Nun lag eine korrekte Beschreibung der Planetenbewegungen aus heliozentrischer Sicht vor Die notige Vorarbeit hatte Tycho Brahe mit dem von ihm entwickelten Mauerquadranten geleistet Dieses Instrument loste die seit der Antike gebrauchliche Armillarsphare als Universalinstrument ab Durch ihre Genauigkeit und die erstmalige gute Abdeckung grosserer Teile der Marsbahn ermoglichten Brahes Positionsmessungen dann Johannes Kepler die Entdeckung der Gesetze der Planetenbewegung Die Erfindung des Fernrohrs zu Beginn des 17 Jahrhunderts besiegelte die Zeitenwende der Astronomie Galileo Galilei entdeckte mit dessen Hilfe die vier inneren Monde des Jupiter und die Phasen der Venus Diese Entdeckungen wurden zum Teil 1610 in Sidereus Nuncius veroffentlicht Dadurch wurde das ptolemaische Weltbild nachhaltig geschwacht Es wurde deutlich dass das kopernikanische Weltbild ebenso wie das geozentrische Modell von Brahe mit den Beobachtungen vertraglich war Ein entscheidender Beweis war zu dieser Zeit weder theoretisch noch praktisch moglich Der darauf folgende Streit mit der Kirche endete zwar mit dem juristischen Sieg der Inquisition gegen Galilei begrundete aber ein problematisches Verhaltnis zwischen Kirche und Naturwissenschaften Das 17 und 18 Jahrhundert BearbeitenDie europaischen Fursten forderten die Astronomie zunehmend an ihren Hofen als Zeichen ihrer Kultur und Bildung wodurch sich ein personeller wie finanzieller Aufschwung der Forschung ergab Daneben wurden Nationalobservatorien gegrundet wie zum Beispiel die Pariser Sternwarte oder das Royal Greenwich Observatory Deren Aufgabe war es vor allem Tabellen fur die Seefahrt zu liefern und das Langenproblem zu losen daneben betrieben sie aber auch astronomische Forschung Wahrend die Forschung der Hofastronomen an das personliche Interesse der Fursten gebunden war konnten sich an den Nationalobservatorien langerfristige Forschungstraditionen entwickeln so dass solche unabhangigen Sternwarten spatestens mit dem Beginn des 19 Jahrhunderts eine Fuhrungsrolle in der Forschung einnahmen Das 17 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Wilhelm Herschels 40 Fuss Teleskop von 1789Zu Beginn des 17 Jahrhunderts begannen Astronomen damit Himmelskorper mit Hilfe neu entdeckter optischer Instrumente zu beobachten Das erste funktionsfahige Fernrohr wurde um 1608 in den Niederlanden gebaut Wer der tatsachliche Erfinder war ist umstritten 36 1609 veroffentlichte Johannes Kepler sein Werk Astronomia Nova mit den ersten beiden keplerschen Gesetzen Der Astronom Simon Marius entdeckte 1612 unsere Nachbargalaxie den Andromedanebel durch das Teleskop wieder sie war bereits im 10 Jahrhundert vom persischen Astronomen Al Sufi entdeckt worden 44 Schon 1610 veroffentlichte Galileo Galilei sein Buch Sidereus Nuncius in dem er von seinen Neuentdeckungen per Fernrohr berichtete 1632 erschien sein Dialog uber die zwei Weltsysteme jedoch musste er am 22 Juni 1633 dem heliozentrischen Weltbild abschworen Er starb am 8 Januar 1642 Johann Baptist Cysat entdeckte 1619 neue physikalisch zusammengehorige Doppelsternsysteme Das fuhrte zu Spekulationen uber Planetensysteme um andere Sterne eine Moglichkeit die zuvor nur philosophisch ausgehend von Giordano Bruno diskutiert worden war 1635 gelang Jean Baptiste Morin als einem der ersten Astronomen den hellsten Stern des Nordhimmels Arktur im Barenhuter auch am Taghimmel zu beobachten 45 1651 veroffentlichte Giovanni Riccioli die erste Mondkarte 1655 56 gelang Christiaan Huygens und Giovanni Domenico Cassini die Entdeckung der Saturnringe des Mondes Titan und des Orionnebels Huygens veroffentlicht 1659 in Systema Saturnium Huygens erkannte als erster die wahre Natur der Ringe des Saturn 1668 kam Isaac Newton auf die Idee das Licht mit Spiegeln statt mit Linsen aus Glas zu bundeln die Erfindung des Spiegelteleskops Auch gelang ihm 1669 die Entdeckung der Massenanziehung Gravitation und die erste Theorie zur Erklarung des Phanomens Licht als Teilchenstrahlung so dass das Verstandnis des Kosmos langsam auf eine neue Basis gestellt wurde Er legte mit dem 1687 erschienenen epochalen Werk Philosophiae Naturalis Principia Mathematica die ersten Grundlagen der Astrophysik indem er die keplerschen Gesetze auf seine Theorie der Gravitation zuruckfuhrte nbsp Der Komet Hale Bopp aufgenommen von Geoff Chester am 11 Marz 1997In dieser Zeit entdeckte Cassini 1671 die Saturnmonde Japetus 1672 Rhea 1684 Tethys und Dione Von 1683 bis 1686 fanden und erklarten Cassini und Nicolas Fatio de Duillier das Zodiakallicht Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit Bearbeiten 1676 verglich Ole Romer die Zeitpunkte zu denen Monde des Jupiters durch den Jupiter verdeckt wurden mit Berechnungen die von einer gleichmassigen Umkreisung des Planeten ausgingen Er stellte fest dass die Verfinsterungen der Monde einige Sekunden verspatet eintraten wenn Abstand vom Jupiter zur Erde besonders gross ist Daraus schloss Ole Romer dass sich Licht mit einer endlichen Geschwindigkeit ausbreitet Aufbauend auf dieser Vorarbeit veroffentlichte Christiaan Huygens erstmal 1690 einen konkreten Wert der Lichtgeschwindigkeit in der Schrift Abhandlung uber das Licht Er nutzte die von Romer angegebenen Zeiten als Laufzeitdifferenz und den von Cassini bestimmten Durchmesser der Erdbahn um die Sonne als Bezugsstrecke Sein Ergebnis kam mit 280 Millionen km in heutigen Einheiten bis auf etwa zehn Prozent an den spater mit anderen Methoden genauer bestimmten Wert heran Das 18 Jahrhundert Bearbeiten Die Astronomie des 18 Jahrhunderts ist vor allem von zwei grossen Linien gepragt In der Beobachtenden Astronomie u a die Verbesserung der Fernrohre erste Achromate um 1730 grosse Spiegelteleskope neue Okulare Mikrometer usw und der Bau leistungsfahiger Sternwarten Stichwort Astronomischer Turm In der Theorie die Entwicklung der Himmelsmechanik auf Basis des Newton schen Gravitationsgesetzes und erste Modelle der Kosmologie Entstehung des Sonnensystems Sternhaufen Struktur der Milchstrasse Daraus folgten wichtige Entdeckungen wie Planet Uranus periodische Kometen differentielle Sonnenrotation Eigenbewegung von Sonne und nahen Sternen Fixstern Aberration die erste Bestimmung der wirklichen Grosse des Sonnensystems mittels der Berechnung der Astronomischen Einheit aus einem Venustransit Die Vorhersage eines Kometen Bearbeiten Hauptartikel Kometenforschung Newton folgerte in seinen Principia dass Kometen sich ahnlich den Planeten aber in langgestreckten Ellipsen um die Sonne bewegen Diximus Cometas esse genus Planetarum in Orbibus valde excentricis circa Solem revolventium Durch Vergleichen der uberlieferten Kometensichtungen mussten sich wiederkehrende Objekte zeigen Edmond Halley ubernahm diese Aufgabe und veroffentlichte 1705 seine Berechnungen Er postulierte dass der Komet von 1682 mit fruheren Erscheinungen in den Jahren 1607 und 1531 identisch sein musse und leitete daraus seine Wiederkehr fur 1758 59 ab Das Eintreffen dieser Prognose war ein grosser Triumph der newtonschen Theorie aber auch einzigartig Viele Kometen wurden in dieser Zeit vorhergesagt sogar zwei weitere von Halley Erst 1822 wurde ein kleiner nur durch ein Fernrohr sichtbarer Komet auch als periodisch bestatigt 2P Encke Dass ein Bauer aus Sachsen Palitzsch und nicht die Berufsastronomen in Paris oder London den 1P Halley entdeckte war ein Ergebnis der Popularisierung der modernen Wissenschaften und sorgte zusatzlich fur eine Sensation Sternhaufen und Nebel Bearbeiten Mit zunehmend leistungsfahigeren Fernrohren wurde die Erforschung der nebeligen Himmelsobjekte ein wichtiges Arbeitsgebiet Die helleren Sternhaufen wurden bereits als solche erkannt Bei schwachen Nebel und Gaswolken wurde die Methode des indirekten Sehens angewandt Charles Messier erstellte 1774 das erste systematische Verzeichnis der Nebelobjekte den noch heute verwendeten Messier Katalog Hauptzweck war allerdings die Unterscheidung von neu entdeckten Kometen Alles ist in Bewegung Panta rhei Bearbeiten 1718 stellte Halley durch Vergleich mit antiken Sternkarten die These der Eigenbewegung der Fixsterne auf 1728 entdeckte James Bradley bei dem vergeblichen Versuch eine Parallaxe der Fixsterne zu messen dass die Position jedes Sterns im Laufe des Jahres schwankt Aberration Dies wurde auch von den meisten der damals noch zahlreichen Anhanger des Tychonischen Weltbildes als Beweis fur die Bewegung der Erde anerkannt Ausserdem konnte damit die Lichtbewegung bestatigt und die Lichtgeschwindigkeit genauer berechnet werden 46 1755 entwarf Immanuel Kant erste Theorien uber eine rein aus mechanischen Vorgangen resultierende Entstehung unseres Sonnensystems 1761 wird von mehreren Beobachtern des Venustransits am 6 Juni die erste ausserirdische Atmosphare erkannt 1769 beteiligte sich James Cook auf Tahiti als einer von mehreren auf der Erde verteilten Beobachtern des Venustransits am 3 Juni an der fur weit uber ein Jahrhundert genauesten Entfernungsbestimmung Erde Sonne Die Entdeckung des Uranus Bearbeiten nbsp Galilei zeichnete Neptun 1612 auf 47 Der Planet Uranus war obwohl er mit freiem Auge unter gunstigen Verhaltnissen sichtbar ist von den antiken Astronomen nicht als Planet erkannt worden Nach Erfindung des Fernrohrs wurde er erstmals von John Flamsteed am 23 Dezember 1690 gesichtet und als Fixstern 34 Tauri katalogisiert 48 Am 13 Marz 1781 beobachtete ihn Wilhelm Herschel als kleines Scheibchen und hielt ihn zunachst fur einen Kometen Hingegen vermutete Nevil Maskelyne dass es ein weiterer Planet sein konnte 1787 entdeckte Herschel die Uranusmonde Titania und Oberon und 1783 auch die Eigenbewegung der Sonne in Richtung auf die Sternbilder Herkules und Leier Damit wurde unsere Sonne endgultig zu einem der vielen Sterne die sich im System der Milchstrasse bewegen Das 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Karte der Marsoberflache nach SchiaparelliIn dieser Epoche entwickelte sich das Wissen um die physikalischen Grundlagen der astronomischen Beobachtungsmethoden und des Lichts und in der Folge die Astrophysik Manche sprechen auch von Jahrhundert des Refraktors das durch Fraunhofers vollig farbreine Objektive die Entwicklung grosser Linsenteleskope ermoglichte Sie erweiterten die Kenntnis des Planetensystems der Milchstrasse und durch prazise Messung geografischer Langen auch die Erdmessung Joseph von Littrows Wunder des Himmels wurde zum Musterbuch popularer Wissenschaft erlebte zahlreiche Auflagen und machte der Allgemeinheit die Investitionen in neue Sternwarten plausibel Physik des Lichts und Spektralanalyse Bearbeiten 1800 entdeckte Wilhelm Herschel die Infrarotstrahlung der Sonne 1802 William Wollaston die Absorptionslinien im Sonnenspektrum Unabhangig davon beschrieb Josef Fraunhofer 1813 die nach ihm benannten fraunhoferschen Linien im Sonnenspektrum und erfand ein Jahr spater das Spektroskop Durch die Forschungen von Gustav Robert Kirchhoff und Robert Wilhelm Bunsen wurde es im Jahre 1859 moglich die Absorptionslinien im Sonnenspektrum durch energetische Vorgange in Gasatomen und Molekulen zu erklaren Damit wurde eine der wichtigsten Grundlagen fur die moderne Astronomie gelegt aus der sich die Astrophysik entwickelte Die Himmelsobjekte wurden mit Hilfe der Spektroskopie in Klassen eingeteilt die spater auf physikalische Gemeinsamkeiten zuruckgefuhrt werden konnten 1890 begann eine Gruppe von Astronominnen unter ihnen Williamina Fleming Antonia Maury und Annie Jump Cannon die Klassifikation der Sterne nach deren Spektrum zu erarbeiten Diese Spektralklassen sind bis heute eine wichtige Forschungsmethode Astrofotografie Bearbeiten Ein weiterer grosser Schritt war die Erganzung des menschlichen Auges als Beobachtungsinstrument durch die Fotografie Die erste lichtbestandige Fotografie wurde 1826 von Joseph Nicephore Niepce angefertigt 1840 gelang John William Draper die erste Aufnahme des Mondes 49 mittels Daguerreotypie Durch immer empfindlichere Fotoemulsionen wurden nun einerseits die Beobachtungen objektiver und besser dokumentierbar Andrerseits eroffneten stundenlange Belichtungen die Moglichkeit lichtschwachere Objekte wesentlich detailreicher als visuell zu erforschen Einer der ersten Astronomen der die Astrofotografie einsetzte war der Jesuit Angelo Secchi Direktor des Vatikanischen Observatoriums er gilt auch als der Wegbereiter der Spektralanalyse Durch mehrstundige Belichtung konnte man ab etwa 1890 visuell kaum sichtbare Nebel wie den Nordamerikanebel oder Barnards Loop fotografieren Edward Barnard entdeckte dabei zahlreiche Dunkelnebel der Milchstrasse In Heidelberg gelang die fotografische Entdeckung vieler Kleinplaneten anhand ihrer kurzen Bahnspuren Mit Hilfe fotografischer Himmelsdurchmusterungen entstanden auch die ersten umfassenden Nebelkataloge wie der NGC Erfolge mit den neuen Teleskopen Bearbeiten Friedrich Wilhelm Bessel gelang 1838 mit dem Fraunhofer schen Heliometer erstmals der Nachweis einer Fixsternparallaxe 14 monatige Messungen von 61 Cygni zeigten eine periodische Verschiebung von 0 30 0 02 woraus die Entfernung dieses Sterns zu 10 Lichtjahren folgte Damit hatte sich das Universum gegenuber den Vorstellungen des 18 Jahrhunderts um mehr als das 10fache vergrossert Durch den Vergleich von dokumentierten Beobachtungen aus dem 18 Jahrhundert und aktuellen Beobachtungen konnte Bessel die Prazessionskonstante der Erde berechnen Die Riesenteleskope von Herschel und Lord Rosse zeigten die genauen Strukturen von Nebelflecken Sternhaufen und erstmals die Spiralarme naher Galaxien Ab 1880 ermoglichte die Lichtstarke neuer Riesenteleskope die spektroskopische Analyse der Gasplaneten und ihrer Atmospharen Durch die Positionsastronomie weit entfernter Sterne gelang Newcomb die Etablierung eines exakten Inertialsystems der Himmelskoordinaten Alvan Graham Clark entdeckte 1862 den von Bessel 1844 vorhergesagten Sirius Begleiter Sirius B Dieser extrem dichte Zwergstern war der erste aufgefundene Weisse Zwerg 1877 fand Asaph Hall die zwei Monde des Mars und Schiaparelli die sogenannten Marskanale in der Folge erhielten Spekulationen uber Marsmenschen gewaltigen Auftrieb 1898 meldete Gustav Witt die Entdeckung des erdnahen Asteroiden Eros der bald fur genaue Distanzmessungen diente Die Entdeckung des Neptun Bearbeiten Angeregt durch Herschels Entdeckung des Uranus fahndeten die Astronomen nach weiteren Planeten und wurden mit den Objekten des Asteroidengurtels fundig Da Uranus bereits ein Jahrhundert zuvor als Stern katalogisiert worden war ohne ihn als Planeten zu erkennen standen bald ausreichend Daten zur Verfugung um Storungen in der Uranusbahn zu erkennen Aus ihnen wurde der Ort des spater Neptun genannten Planeten mathematisch vorausgesagt den schliesslich Johann Gottfried Galle 1846 fand 50 Schon Galilei hatte Neptun am 27 Dezember 1612 gesehen ihn aber nicht als Planeten erkannt 47 Das 20 Jahrhundert Bearbeiten1900 1930 Bearbeiten 1900 veroffentlichte Max Planck das plancksche Strahlungsgesetz ein Hinweis auf die Entropie des Universums und Wegbereiter der Quantentheorie 1901 beobachtete Charles Dillon Perrine zusammen mit George Willis Ritchey Gasnebel um den Stern Nova Persei die sich scheinbar mit Uberlichtgeschwindigkeit bewegten wenige Jahre spater entdeckte er zwei Jupitermonde 1906 entdeckte Max Wolf den ersten Trojaner Achilles und etwa im selben Zeitraum Johannes Franz Hartmann erste Hinweise auf die Existenz interstellarer Materie 1913 entwickelte Henry Norris Russell aufbauend auf den Arbeiten von Ejnar Hertzsprung das sogenannte Hertzsprung Russell Diagramm Dabei handelt es sich um ein auf spektralanalytischer Einteilung basierendes Verfahren aus dem Hinweise auf den Entwicklungszustand von Sternen abgeleitet werden konnen Am 30 Juni 1908 erfolgte der gigantische Einschlag des Tunguska Meteoriten 40 km2 verwustet und 1920 in Sudwestafrika heute Namibia die Auffindung des schwersten Eisenmeteoriten aller Zeiten Meteorit Hoba ca 60 Tonnen 2 7 m 2 7 m 0 9 m 1923 gelang u a Edwin Hubble der Nachweis dass der Andromedanebel M 31 weit ausserhalb der Milchstrasse liegt es also auch andere Galaxien gibt 1927 fand Georges Lemaitre mit Hilfe der von Milton Lasell Humason nachgewiesenen Rotverschiebung die Expansion des Weltalls 1929 legte Hubble uberzeugend einen linearen Zusammenhang zwischen Rotverschiebung und Entfernung von Galaxien dar Obwohl seine Berechnungen zwischenzeitlich mehrfach verbessert wurden tragt die so errechnete fundamentale Grosse der Kosmologie seinen Namen Hubble Konstante Die sich aus dieser Grosse ergebende Hubble Zeit bezeichnet den Zeitpunkt zu dem rechnerisch die Expansion des Weltalls begonnen hat Urknall Hubble selbst berechnete etwa 2 Milliarden Jahre heutzutage wird ein Wert von knapp 14 Milliarden Jahren postuliert Neptun der fur Bahnabweichungen des Uranus verantwortlich gemacht worden war war zwar 1846 gefunden worden doch in den Bahnen der beiden Planeten gab es immer noch unerklarliche Abweichungen Also suchte man weiter nach einem hypothetischen neunten Planeten Transneptun 51 Bei dieser Suche hatte Percival Lowell 1915 Pluto fotografiert ihn aber zu diesem Zeitpunkt nicht als Planeten erkannt Erst am 18 Februar 1930 entdeckte ihn Clyde Tombaugh 52 im von Lowell gegrundeten Lowell Observatorium durch Vergleiche einiger Himmelsaufnahmen am Blinkkomparator auf fotografischen Platten Bis 2006 wurde Pluto als neunter Planet gezahlt Seitdem gehort er zur neugeschaffenen Klasse der Zwergplaneten Mitte des 20 Jahrhunderts Bearbeiten Im Laufe seiner Arbeit am Observatorium auf dem Pic du Midi de Bigorre fand Bernard Lyot dass die Oberflache des Mondes Eigenschaften von vulkanischem Staub aufweist und auf dem Mars Sandsturme auftreten 1931 fand Karl Guthe Jansky die Radioquelle Sagittarius A In den Folgejahren entwickelten dann 1933 auch Walter Baade und Fritz Zwicky ihre Theorien uber den Ubergang von Supernovae in Neutronensterne Die Materiedichte dort musste der Dichte der Atomkerne entsprechen Die Antwort auf die Frage was in Sternen vorgeht bevor diese zu solchen Neutronensternen kollabieren gelang 1938 Hans Bethe und Carl Friedrich von Weizsacker die die Wasserstoff Fusion zu Helium im C N Cyclus entdeckten stellarer Fusionsprozess Bethe Weizsacker Zyklus im gleichen Jahr fand Nicholson den 10 und 11 Jupitermond Lysithea und Carme Somit konnte man davon ausgehen dass Sterne durch Wasserstoff Fusion aufleuchten und brennen bis ihr Wasserstoffvorrat thermonuklear ausgebrannt ist Danach kommt es zum Helium Flash in dessen Folge Helium zu schwereren Elementen fusioniert wird 1965 fanden Kippenhahn Thomas Weigert und andere Astronomen und Kernphysiker heraus dass die Fusion von Wasserstoff und Helium im Riesenstern auch nebeneinander ablaufen kann ab ca drei Sonnenmassen Das Endstadium dieser Prozesse ist dann ein Schwarzes Loch Ein erster Radarkontakt zu einem Himmelskorper gelang schon 1946 am 10 Januar erstes Radarecho vom Mond Weglange 2 4 Sekunden 1951 folgte die Entdeckung der kosmischen 21 cm Radiostrahlung vom interstellaren Wasserstoff spater die Entdeckung der 2 6 mm Strahlung vom Kohlenmonoxid 1956 wurde erstmals Radiostrahlung aus elektrischen Entladungen in der Venusatmosphare empfangen 1964 wurde die 3K Hintergrundstrahlung entdeckt Echo des Urknalls Die Radioastronomie war erfunden nbsp Die beobachtete Umlaufgeschwindigkeit von Sternen ist in den Aussenbereichen von Galaxien hoher als auf Basis der sichtbaren Materie zu erwarten ist Diese Beobachtung war der erste wichtige Hinweis auf die Existenz der Dunklen MaterieErste Studien der Umlaufgeschwindigkeiten von Sternen in Spiralgalaxien durch Vera Rubin zeigten seit 1960 eine deutlich uber den Erwartungen liegende Umlaufgeschwindigkeit speziell in den Aussenbereichen der Galaxien Das Konzept der Dunklen Materie lost diesen Widerspruch zwischen allgemeiner Relativitatstheorie und Beobachtung auf Obwohl viele weitere Beobachtungen die Hypothese der Dunklen Materie stutzen fehlt bis heute 2020 der direkte Nachweis eines Teilchens der Dunklen Materie Die Dunkle Materie bildet eine wichtige Stutze des aktuellen Standardmodells der Kosmologie Am 12 Mai 1971 ging in Effelsberg Eifel das erste deutsche Radioteleskop in Betrieb Doch auch in der optischen Astronomie wurde weitergeforscht 1973 nahm James Van Allen eine systematische Himmelsdurchmusterung vor pro Quadratgrad wurden bis hinab zur Helligkeit von nur 20m 31 600 Sterne und 500 Galaxien registriert also 1 3 Milliarden Sterne und 20 Millionen Galaxien mit je ca 200 Milliarden Sternen Derweil entwarf 1974 Stephen Hawking seine Theorie der Emission virtueller Teilchen aus Schwarzen Lochern Am 29 Marz 1974 erreichte Mariner 10 als erste Sonde den innersten Planeten Merkur unterstutzt durch die Swing by Technik am Planeten Venus am 5 Februar 1974 Weitere Merkurpassagen fanden am 21 September 1974 und am 16 Marz 1975 statt Am 10 Marz 1977 wurden die Ringe des Uranus erstmals beschrieben 53 Viele Aktivitaten in der Astronomie und Raumfahrt galten ab Mitte der 1970er Jahre der Frage ob es weitere bewohnbare oder gar bewohnte Welten gebe Ein erster aktiver Versuch zur Kontaktaufnahme mit ausserirdischen Zivilisationen wurde am 16 November 1974 unternommen Aussendung eines 1 679 kB Radiosignals zum Kugelsternhaufen M13 Signalankunft dort etwa im Jahre 27 000 n Chr 1976 gelang Joachim Trumper die Entdeckung eines stellaren Supermagnetfeldes uber 58 keV Strahlung der gyrierenden Elektronen bei HZ Herculis 500 106 Tesla Erdmagnetfeld an der Oberflache ca 50 10 6 Tesla 1977 fand Charles Kowal den ersten Zentauren Chiron ferner Planetoid Durchmesser 200 bis 600 km Bahnradius 8 5 bis 18 9 AE nbsp Jupiternahaufnahme von Voyager 1 1979 Raumfahrt Sonden Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der Raumfahrt Am 3 Marz 1972 startete die NASA die Sonde Pioneer 10 Sie war zum 3 Dezember 1973 die erste Raumsonde die am Planeten Jupiter vorbeiflog Die Schwestersonde Pioneer 11 hob am 6 April 1973 ab passierte am 3 Dezember 1974 den Jupiter und flog am 1 September 1979 als erste Sonde am Saturn vorbei nbsp Sondentyp VoyagerAm 5 September 1977 startete die NASA Voyager 1 der eine Jupiterpassage nach 675 Mio km Reise am 5 Marz 1979 gelang ihre Saturnpassage folgte im November 1980 Am 20 August 1978 startete mit Voyager 2 die erfolgreichste Swing by Raumsonde aller Zeiten in das aussere Sonnensystem Missionsdaten Jupiterpassage 9 Juli 1979 Saturnpassage Uranusvorbeiflug Januar 1986 Neptunpassage 1989 und noch als sie auf die Reise ging meldete James W Christy die Entdeckung des Plutomondes Charon 1977 78 entdeckte man in den Fernen des Weltalls auch erstmals organische Molekule in der interstellaren Materie z B Essigsaure Methylcyan Aminomethan Ethanol usw ein radioastronomischer Hinweis auf eine mogliche chemische Evolution Die unbemannte Raumfahrt stiess an die Grenzen unseres Sonnensystems 1979 1980 Entdeckung zahlreicher Jupiter und Saturnmonde mit Pioneer 11 und Voyager 2 1983 passiert Pioneer 10 als erste Raumsonde die Plutobahn elf Jahre nach ihrem Start 54 1984 Erstfotografie und Erstdurchflug des Saturnringes Die 1980er und 1990er Jahre Bearbeiten Die Sonde ISEE 3 flog 1985 11 September erstmals durch einen Kometenschweif mit Gasanalyse Sonde ISEE 3 bei Giacobini Zinner In der Stellar Astronomie galt die Supernova von 1987 in der Grossen Magellanschen Wolke als die Sensation der 1980er Jahre 24 Februar Erstregistrierung und fotografie eines Supernova Ausbruchs deren Neutrinos die Erde noch vor den ersten optisch wahrnehmbaren Signalen erreichten 55 Es handelte sich um die erste von der Erde freiaugig sichtbare Supernova seit der Keplerschen Supernova 1604 Die Instrumente die den Astronomen zur Verfugung standen wurden immer besser genauer auch komplizierter Im Rahmen des Great Observatory Program der NASA wurden vier uberaus erfolgreiche Teleskope gestartet welche uber viele Jahre wichtige astronomische Beobachtungen ermoglichten Am 24 April 1990 meldete die NASA den Start des Weltraumteleskops Hubble Das neue Beobachtungsgerat ermoglichte frei von Storungen durch die Erdatmosphare in den Folgejahren Himmelsaufnahmen von neuer grossartiger Auflosung Am 6 August 1993 kam es so zur Entdeckung von Stickstoffeis auf Pluto statt des zuvor vermuteten Methaneises Dieses Teleskope sollte fur mehr als 20 Jahre wichtige Erkenntnisse sammeln Es wurden jedoch auch weitere Teleskope gestartet deren Aufnahmen Untersuchungen ausserhalb der optischen Wellenlangenbereichs erlaubte Dies waren insbesondere die Weltraumteleskope Chandra Rontgenastronomie und Spitzer Infrarotastronomie Ebenfalls eine wichtige Mission war der Hipparcos Satellit Dessen Ergebnis war der Hipparcos Katalog der bis anhin genaueste Sternkatalog mit uber 100 000 genau vermessenen Sternen Helligkeiten Sternorter Parallaxen Eigenbewegungen Auch Sonden erforschten das Sonnensystem weiter Galileo erreichte am 29 Oktober 1991 den Planetoiden Gaspra und war am 28 August 1993 bei Ida Ulysses flog am 13 September 1994 uber den Sonnensudpol und die Galileo Eintrittskapsel am 7 Dezember 1995 sogar in die Jupiteratmosphare Erstmals konnte die Gashulle eines Gasplaneten spektroskopisch untersucht werden Alan Hale und Thomas Bopp veroffentlichten die Entdeckung des Kometen am 22 Juli 1995 Hale Bopp nahe der Jupiterbahn Der Komet erreichte im Marz 1997 eine scheinbare Helligkeit von 1m Hinweise auf ausserirdisches Leben sollen 1996 in dem vom Mars stammenden Antarktis Meteoriten ALH 84001 Alter 3 6 Mrd Jahre entdeckt worden sein umstritten Ende der 1990er Jahre fuhrten Beobachtungen von Supernovae vom Typ Ia und die Analyse ihrer jeweiligen Rotverschiebung zur Entdeckung der beschleunigten Expansion des Universums 56 57 Diese beschleunigte Expansion lasst sich bereits in Albert Einsteins allgemeiner Relativitatstheorie durch hinzufugen der sogenannten kosmologischen Konstante beschreiben Verantwortlich fur diese beschleunigte Expansion ist die Dunkle Energie uber deren Natur sehr wenig bekannt ist und die gemass aktuellem Forschungsstand die dominierende Energieform des Universums bildet Planeten ausserhalb des Sonnensystems Bearbeiten Mit der Entdeckung eines ersten nichtstellaren Himmelskorpers ausserhalb unseres Planetensystems machte die Astronomie eine sprunghafte Entwicklung in Sachen Exoplaneten Suche durch Am 12 Dezember 1984 meldeten McCarthy u a die Erstentdeckung eines nichtstellaren Himmelskorpers ausserhalb des Sonnensystems IR astronomisch Er entpuppte sich als ein Brauner Zwerg bei Stern Van Briesbroeck 8 Entfernung 21 Lichtjahre 30 bis 80 Jupitermassen Mitte der 1990er Jahre wurden erstmals Exoplaneten d h Planeten ausserhalb des Sonnensystems gefunden zuerst um einen Pulsar 1995 dann um einen Hauptreihenstern Seither nahm die Zahl der bekannten Exoplaneten standig zu Fazit zur Entwicklung im 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Das Weltraumteleskop Hubble im Hintergrund die ErdeDem Verstehen der physikalischen Welt durch die Astronomie gelten der Vorschlag Arthur Eddingtons von 1920 die Kernfusion als Energiequelle der Sterne in Betracht zu ziehen und das Erkennen der Spiralnebel als extragalaktische Objekte durch Edwin Hubble 1923 sowie dessen Idee eines sich ausdehnenden Universums von 1929 die er nach einem Vergleich zwischen Entfernung und Fluchtgeschwindigkeit der Galaxien entwickelte als Meilensteine Das Modell des aus einem Urknall heraus expandierenden Universums ist heute allgemein anerkannt Albert Einstein lieferte mit seiner speziellen und allgemeinen Relativitatstheorie die Grundlage fur viele Theorien der modernen Astrophysik So basiert beispielsweise die oben genannte Kernfusion auf der Aquivalenz von Masse und Energie bestimmte extreme Objekte wie Neutronensterne und Schwarze Locher bedurfen der allgemeinen Relativitatstheorie zur Beschreibung und auch die Kosmologie basiert in weiten Teilen auf dieser Theorie Ebenfalls von entscheidender Bedeutung fur ein besseres Verstandnis des Universums waren die Erkenntnisse der Quanten und Teilchenphysik des 20 Jahrhunderts Viele astronomische Beobachtungen liessen sich ohne Kenntnisse der Teilchen und Strahlungsformen der Quantenphysik nicht erklaren Umgekehrt bildet die astronomische Beobachtung eine wichtige Erkenntnisquelle der Quantenphysiker da hochenergetische Strahlung aus dem Kosmos die Erde erreicht und einem tieferen Verstandnis dient nbsp Ein 900 Lichtjahre breiter Ausschnitt der Zentralregion der Milchstrasse aufgenommen im RontgenbereichMit dem Beginn der Raumfahrt in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts bekam die Astronomie Gelegenheit einige ihrer im Sonnensystem gelegenen Forschungsgegenstande direkt aufzusuchen und wissenschaftliche Analysen vor Ort vorzunehmen Doch mindestens ebenso wichtig war auch der Wegfall der Beschrankungen der Erdatmosphare mit dem sich durch satellitengestutzten Observatorien der Ultraviolettastronomie der Rontgenastronomie und der Infrarotastronomie neue Wellenlangenbereiche und damit neue Fenster ins Universum offneten von denen jedes zuvor ungeahnte Erkenntnisse erbrachte Mit der Erforschung von Neutrinos der Sonne und der Supernova 1987A der Beobachtung von Teilchenschauern der kosmischen Strahlung und dem Bau von Gravitationswellendetektoren begann die moderne Astronomie ausserdem erstmals andere Strahlungsarten als die elektromagnetische Strahlung zu untersuchen Gleichzeitig boten sich der visuellen Astronomie mit Teleskopen wie dem Hubble Weltraumteleskop oder dem Very Large Telescope neue Beobachtungsmoglichkeiten Das 21 Jahrhundert BearbeitenDieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung nbsp Kryovulkanische Aktivitat auf EnceladusZu Beginn des 21 Jahrhunderts war der Mars ein wichtiger Ort der Untersuchungen im Sonnensystem Mithilfe verschiedene Mars Sonden konnte der Mars aus dem Orbit genau kartiert werden Rover Missionen der NASA bestatigten das ehemalige Vorkommen von flussigem Wasser auf der Oberflache des Mars unter anderem durch den Nachweis von Sedimentgestein Im ausseren Sonnensystem konnte die Cassini Huygens Mission wichtige Erfolge verbuchen Neben einem besseren Verstandnis der Saturn Atmosphare und der Saturn Ringe waren dies insbesondere die vertieften Untersuchungen der Eismonde Titan und Enceladus Letzterer besitzt einen unterirdischen Ozean und schiesst Wasser Fontanen ins All welche den E Ring des Saturn bilden Ausserdem konnte durch erdgebundene Beobachtungen der Kuipergurtel genauer erforscht werden Dies fuhrte zur Entdeckung einer Vielzahl von Transneptunischen Objekten Die Vielzahl dieser Objekte und die Ahnlichkeit dieser Objekte zu Pluto fuhrten letztlich im Jahre 2006 zu dessen Ruckstufung als Zwergplanet durch die IAU Die Infrarotmissionen 2MASS und WISE konnten viele weitere kleine Asteroiden im Sonnensystem sowie etliche Braune Zwerge in der weiteren Umgebung des Sonnensystems entdecken So entdeckte man anhand der Daten von WISE im Jahre 2013 das lediglich 6 5 Lichtjahre entfernte System Luhman 16 welches aus zwei Braunen Zwergen besteht nbsp Materie und Energie Anteil des Universums zum jetzigen Zeitpunkt oben und zur Entkopplungszeit unten 380 000 Jahre nach dem Urknall Beobachtungen der WMAP Mission u a Nach den Daten des PLANCK Weltraumteleskops ESA 21 Marz 2013 ergeben sich im Vergleich zu WMAP leicht korrigierte Werte Sichtbare Materie 4 9 Dunkle Materie 26 8 Dunkle Energie 68 3 Alter des Weltalls 13 82 Milliarden Jahre 58 Die Bezeichnung Atome steht fur normale Materie Die beiden Missionen WMAP und Planck brachten weitere Erkenntnisse bei der Untersuchung der Materieverteilung im jungen Kosmos durch Untersuchung der Hintergrundstrahlung Bei der Erforschung der Exoplaneten gelangen die ersten Nachweise von Atmospharen 59 der ausserirdischen Welten und mithilfe des Weltraumteleskops Kepler 2009 2018 gelang die Entdeckung tausender dieser fernen Welten Im Jahre 2016 wurde die Entdeckung von Proxima Centauri b eines Exoplaneten um unseren nachsten Nachbarstern Proxima Centauri verkundet Ein wichtiger Meilenstein bei der Erforschung des Universums war im Jahre 2015 der erste erfolgreiche Nachweis von Gravitationswellen mithilfe des LIGO Detektors wobei eine Kollision von 2 Schwarzen Lochern nachgewiesen werden konnte Im Jahre 2017 gelang mit GW170817 aus der Galaxie NGC 4993 der erste Nachweis eines Gravitationswellensignals und eines Gammablitzes Die Ursache war wohl die Kollision zweier Neutronensterne Im selben Jahr 2017 wurde mit 1I ʻOumuamua erstmals ein Objekt gesichtet das nachweislich von ausserhalb des Sonnensystems kam Verschiedene Durchmusterungsprojekte kartieren den Himmel unter anderem SDSS und die Gaia Sonde Mittlerweile konnen so Milliarden verschiedener Objekte katalogisiert und untersucht werden Im Jahre 2019 gelang das erste Foto eines Schwarzen Lochs mithilfe des Event Horizon Telescope einem Verbund zusammengeschalteter Radioteleskope Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Astronomie Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Astronomie Geschichte der Astronomie und Astrophysik in der Antarktis Geschichte der Tibetischen Astronomie Zeittafel Astronomie Zeittafel Sonnenforschung Liste der Entdeckungen der Planeten und ihrer Monde Liste von deutschen Astronomen der Fruhen Neuzeit ArchaoastronomieQuellen BearbeitenPtolemaus Almagest Ca 150 Nicolaus Copernicus De revolutionibus orbium coelestium 1543 Johann Bayer Uranometria 1603 Johannes Kepler Astronomia Nova 1609 Harmonice Mundi 1619 Galileo Galilei Dialogo sopra i due massimi sistemi 1632 Isaac Newton Philosophiae Naturalis Principia Mathematica 1687 Originale als PDF Wilhelm Herschel On the Construction of the Heavens 1785 Pierre Simon Laplace Traite de Mecanique Celeste 1799 Angelo Secchi Mappe fotografiche delle principali fasi lunari 1858 Arthur Stanley Eddington The internal Constitution of Stars 1926 Edwin Hubble The realm of the nebulae 1936 Bibliografie Jurgen Hamel Bibliographie der astronomischen Literatur bis 1700 Forderverein der Archenhold Sternwarte und des Zeiss Grossplanetariums Berlin online Literatur BearbeitenM Razaullah Ansari History of oriental astronomy Kluwer Dordrecht 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Astronomie Memento vom 11 Januar 2012 im Internet Archive Manfred Holl Ubersicht uber die astronomiehistorischen Themen Ove von Spaeth Auswahlbibliografie zur antiken Astronomie Geschichte der Astronomie in Nurnberg mit chronologischer und thematischer Ubersicht sowie einem Namenslexikon Die Plattform astronomie rara mit den bedeutendsten historischen Werken der Astronomie in digitalisierter Form Kooperationsprojekt der Bibliothek des Deutschen Museums Munchen und der ETH Bibliothek www leifiphysik de astronomie geschichte Geschichte der Astronomie Internetdossier zur Radioserie von WDR 5 Leonardo Digitale Bibliothek des Pariser ObservatoriumsEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Hamel Geschichte der Astronomie In Texten von Hesiod bis Hubble 2 erw Aufl Magnus Verlag Essen 2004 ISBN 3 88400 421 2 Volker Bialas Vom Himmelsmythos zum Weltgesetz Eine Kulturgeschichte der Astronomie Ibera Verlag Wien 1998 Clive Ruggles Ancient Astronomy An Encyclopedia of Cosmologies and Myth Verlag ABC Clio 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Beschreibung des Jenseits Patmos Dusseldorf 2005 ISBN 3 491 69130 3 Gerald Avery Wainwright B Gunn In Annales du service des antiquites de l egypte 26 1926 S 160 171 Abel Burja Lehrbuch der Astronomie 1787 p IX Ursula Seidl Die Babylonischen Kudurru Reliefs Symbole Mesopotamischer Gottheiten Academic Press Fribourg 1989 S 26 Gottfried Gerstbach Geschichte der Astronomie Vorlesungsskriptum TU Wien 2010 F Becker 1968 Geschichte der Astronomie p 14 16 A Aaboe Scientific Astronomy in Antiquity Philosophical Transactions of the Royal Society of London Vol 276 No 1257 May 2 1974 abstract jstor org abgerufen am 19 Dezember 2011 John M Steele A brief introduction to astronomy in the Middle East Saqi London 2008 ISBN 978 0 86356 428 4 TUAT Band 1 Alte Folge Sumerische Texte Die Heilige Hochzeit ca 2000 v Chr Rituelle Texte TUAT Band 2 Alte Folge S 659 Although much Greek literature has been preserved the amount actually brought down to modern times is probably less than 10 of all that was written Obwohl viel an griechischer Literatur uberliefert worden ist betragt der Anteil dessen was tatsachlich bis in die Neuzeit erhalten geblieben ist weniger als 10 von dem was geschrieben wurde Johnson 1965 Das gleiche Buch bekam von einem neuen Autor 30 Jahre spater eine bedeutende Veranderung dieser Textstelle Why do we know so little about Greek libraries when such a relatively large amount of classic Greek literature has been preserved It is estimated that perhaps ten percent of the major Greek classical writings have survived Warum wissen wir so wenig uber die griechischen Bibliotheken wenn ein solch relativ grosser Bestand der klassischen griechischen Literatur uberliefert wurde Man schatzt dass knapp 10 der grosseren klassisch griechischen Schriften uberlebt hat Harris 1995 S 51 Venus Abend und Morgenstern Memento vom 2 Dezember 2007 im Internet Archive sternwarte ehingen de Gehler J S T 1840 Der Computer der alten Griechen Tagesspiegel 7 August 2006 abgerufen am 27 Januar 2008 Hipparchos als Vordenker von Ptolemaus Memento vom 22 November 2007 im Internet Archive Hipparchos entdeckte die Prazessionsbewegung der Erde Helaine Selin et al Astronomy across cultures The History of Non Western Astronomy Kluwer Academic Publ Dordrecht 2000 ISBN 0 7923 6363 9 Winfried Petri Indische Astronomie ihre Problematik und Ausstrahlung Rete Strukturgeschichte der Naturwissenschaften Band 1 1972 S 315 G Gerstbach Skriptum Astronomie Kap 2 TU Wien 2005 Foreign Language Press 2005 ISBN 7 119 02664 X Am 22 Oktober 2137 v Chr im proleptischen julianischen Kalender Es besteht eine Differenz von 19 Tagen zum gregorianischen Kalender 2007 die in Abzug gebracht werden muss Quelle MPIA U Bastian A M Quetz und J Meeus Astronomische Berechnungen fur Ephemeris Tool 4 5 Sie fand kurz vor Mittag statt als die Sonne nahe dem Kopf des Skorpions war Vgl auch Anton Pannekoek A History of Astronomy Literatur F Becker 1968 p 27f Vgl B S Eastwood Ordering the Heavens Roman Astronomy and Cosmology in the Carolingian Renaissance Leiden 2007 Sie wurde wahrscheinlich in Lotharingien von dem nicht identifizierten aber durch weitere Werke bezeugten Astronomus ausgefuhrt F Samhaber Der Kaiser und sein Astronom Friedrich III und Georg von Peuerbach Raab Peuerbach 1999 Ernst Zinners Buch uber die Geschichte der Sternkunde enthalt auch ein Kapitel uber die Astronomiegeschichtsschreibung Nach Chinesen und Arabern beschreibt Zinner die Germanen hier beginnend mit diesem Werk Tannstetters Siehe Ernst Zinner Die Geschichte der Sternkunde von den ersten Anfangen bis zur Gegenwart Berlin 1931 S 613 f a b c Vom Lesestein zum Lithiumglas Memento vom 27 September 2006 im Internet Archive P G Bulgakov Vklad Ibn Siny v prakticeskuju astronomiju In M B Baratov u a Hrsg Abu Ali Ibn Sina K 1000 letiju so dnja rozdenija Taschkent 1980 S 149 157 Vgl auch Dietrich Brandenburg Astrologie Astronomie und Medizin Zur alt islamischen Heilkunde und ihren astronomischen Hilfsmitteln In Munchener medizinische Wochenschrift Band 109 1967 S 1137 1143 Christopher Walker Astronomy before the telescope British Museum Press London 1999 ISBN 0 7141 2733 7 Robert S Westman The Copernican Question Prognostication Skepticism and Celestial Order University of California Press Berkeley 2011 Siehe auch Thony Christie Astronomy and Astrology The Siamese Twins of the Evolution of Science und R Westmann COPERNICUS and the Astrologers Textstellen im Kapitel 9 Endlich wird man sich uberzeugen dass die Sonne selbst die Mitte der Welt einnimmt Kapitel 10 um den Weltmittelpunkt bewegt in welchem auch die Sonne unbeweglich ruht In der Mitte aber von Allen steht die Sonne Doris Wolfangel Dr Melchior Ayrer 1520 1579 Medizinische Dissertation Wurzburg 1957 S 36 Elly Dekker 1990 The light and the dark A reassessment of the discovery of the Coalsack Nebula the magellanic clouds and the southern cross Annals of Science 47 6 529 560 doi 10 1080 00033799000200391 Al Sufi entdeckte den Andromedanebel M 31 Arcturus SolStation com abgerufen am 30 Marz 2020 J Bradley Account of a new discovered Motion of the Fix d Stars Phil Trans Band 35 1727 28 S 637 661 Lichtgeschwindigkeit 8 Minuten und 12 Sekunden S 653 das Jahr der Entdeckung wird unterschiedlich zitiert siehe insb 656 659 royalsocietypublishing org A Letter from the Reverend Mr James Bradley Savilian Professor of Astronomy at Oxford and F R S to Dr Edmond Halley Astronom Reg amp c Giving an Account of a New Discovered Motion of the Fix d Stars a b The First Observations of Neptune bibcode 1997BaltA 6 97S Flemsteed katalogisiert Uranus als 34 Tauri Uni Heidelberg Spektroskopie Geschichte aus astronomischer Sicht FU Berlin Transneptun Kurzbeschreibung der Entdeckungsgeschichte Plutos Elliot Dunham und Mink entdecken die Uranusringe bibcode 1978AJ 83 1240N Farewell Pioneer 10 Memento vom 16 Juli 2012 im Webarchiv archive today R M Bionta et al Observation of a neutrino burst in coincidence with supernova 1987A in the Large Magellanic Cloud Adam G Riess Filippenko Challis Clocchiatti Diercks Garnavich Gilliland Hogan Jha Kirshner Leibundgut Phillips Reiss Schmidt Schommer Smith Spyromilio Stubbs Suntzeff Tonry Observational evidence from supernovae for an accelerating universe and a cosmological constant In The Astronomical Journal 116 Jahrgang Nr 3 1998 S 1009 1038 doi 10 1086 300499 arxiv astro ph 9805201 bibcode 1998AJ 116 1009R S Perlmutter Aldering Goldhaber Knop Nugent Castro Deustua Fabbro Goobar Groom Hook Kim Kim Lee Nunes Pain Pennypacker Quimby Lidman Ellis Irwin McMahon Ruiz Lapuente Walton Schaefer Boyle Filippenko Matheson Fruchter Panagia Measurements of Omega and Lambda from 42 high redshift supernovae In The Astrophysical Journal 517 Jahrgang Nr 2 1999 S 565 586 doi 10 1086 307221 arxiv astro ph 9812133 bibcode 1999ApJ 517 565P Planck reveals an almost perfect Universe Abgerufen am 9 Oktober 2013 D Charbonneau T M Brown R W Noyes R L Gilliland Detection of an Extrasolar Planet Atmosphere In The 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