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Georg Tannstetter Humanistenname Collimitius Mitte April 1482 in Rain 27 Marz 1535 in Innsbruck war ein deutsch osterreichischer Humanist Astronom Astrologe und Mediziner Er war Professor fur angewandte Mathematik an der Universitat Wien wo Peter Apian und Joachim Vadian zu seinen Schulern gehorten Seine Darstellung der Geschichte der Wiener Astronomen und Mathematiker Viri Mathematici 1514 ist ein fruher Ansatz von Naturwissenschaftsgeschichte Auch sein Ansatz zu einer empirischen Astrologie Libellus consolatorius 1523 war damals noch ungewohnlich Gemeinsam mit einem Schuler entwarf er eine Ungarnkarte Tabula Hungarie 1528 die zum Weltdokumentenerbe gehort Er war koniglicher Leibarzt im Dienst mehrerer habsburgischer Regenten 1531 wurde er geadelt Exlibris Tannstetters von Hans Brosamer 1532 angefertigt Links oben der Sternenhimmel unten sein Wappen mit sechsstrahligem Stern Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Geburt und Name 1 2 Studium und erste Unterrichtstatigkeit in Wien 1 3 Rektor der Universitat Wien 1 4 Lehrer und Dekan an der Medizinischen Fakultat 1 5 Familie 1 6 Angewandte Mathematik im kaiserlichen Dienst 1 7 Leibarzt mehrerer Habsburger 1 8 Nobilitierung 1531 1 9 Tod 1535 1 10 Tannstetter Portrats 2 Naturforscher und Buchautor 2 1 Humanistisches Wirken 2 2 Kartografie 2 3 Physik 2 4 Astronomie 2 5 Mathematik 2 6 Wiener Mathematiker und Astronomen bis 1514 2 7 Astrologie 2 8 Medizin 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben Bearbeiten nbsp Gedenktafel an Tannstetters Geburtshaus in Rain am LechGeburt und Name Bearbeiten Georg Tannstetter wurde in Rain am Lech geboren 1 Als Geburtszeit gibt Franz Graf Stuhlhofer Mitte April 1482 an ermittelt aufgrund von Angaben auf Tannstetters Grabstein auf Bildern von Tannstetter in Briefen an Joachim Vadian sowie in seiner medizin astrologischen Vorlesung gedruckt als Artificium de applicatione Astrologiae ad Medicinam 2 Sein Vater Gabriel war Pfleger des Klosters Niederschonenfeld von 1480 bis 1500 Der Sohn Georg nannte sich da Rain auch Grenzpfad bedeutet latinisiert Collimitius 3 In seinen Werken finden sich Bezugnahmen auf seine Geburtsstadt so im Verfassernamen Georgen Tannstetter von Rain am Lech 4 oder als Georgius Tanstetter Collimitius Manchmal fugte er seinem Namen Lycoripensis bei zusammengesetzt aus Lycus Lech und ripa Ufer also bezogen auf das Lechufer 5 Studium und erste Unterrichtstatigkeit in Wien Bearbeiten Tannstetter studierte ab 1497 in Ingolstadt an der Artistenfakultat die sogenannten freien Kunste artes liberales u a Mathematik und Astronomie und wurde 1501 Magister Er war dort Schuler von Johannes Stabius und Andreas Stiborius denen er an die Universitat Wien folgte wohl Ende 1502 Dort hielt er Vorlesungen an der Artistenfakultat wobei deren Akten als Thema die Planetentheorie Theoricae planetarum nennen und ihn in den Jahren 1503 bis 1512 wiederholt erwahnen z B als Prufer 5 Ungefahr 1513 hielt er eine mathematische Vorlesung 6 im Wintersemester 1514 15 eine astronomisch astrologische Einfuhrungsvorlesung 7 Bezeugt ist auch eine astronomische Spezialvorlesung uber das zweite Buch der Naturgeschichte von Plinius im Zeitraum bis 1518 8 Tannstetter hatte einige prominente Schuler Peter Apian kam zum Studium nach Wien um Schuler von Tannstetter zu werden 9 1528 widmete ihm Apian seine Edition der Planetentheorie von Georg von Peuerbach 10 Joachim Vadian hob spater hervor dass er seine naturwissenschaftlichen Kenntnisse seinem Lehrer Tannstetter verdanke 11 Ab 1508 begann Tannstetter noch ein Medizinstudium und promovierte 1513 zum Dr med 12 Gemass den Fakultatsakten erhielt Tannstetter am 11 Mai 1513 die insignia doctoralia Die Zeichen der Verleihung der Doktorwurde 13 Manche Historiker datierten Tannstetters Promotion falschlich auf fruhere Jahre z B Joseph Aschbach auf 1509 14 Rektor der Universitat Wien Bearbeiten An der Artistenfakultat war Tannstetter im Sommersemester 1512 Dekan Im darauf folgenden Wintersemester 1512 1513 war er Rektor der Universitat 15 Das von Oktober 1512 bis April 1513 dauernde Semester ist durch ein Konsistorialbuch dokumentiert eine aus jenen Jahrzehnten nur selten erhaltene Quellenart Das Konsistorium bestand aus dem Rektor den Vertretern Prokuratoren der vier akademischen Nationen sowie den Dekanen der vier Fakultaten es traf sich nahezu wochentlich zu einer Sitzung die an verschiedenen Wochentagen stattfand ausgenommen sonntags Darin ging es um rechtliche und finanzielle Fragen der Universitat und ihre Beziehungen nach aussen gegenuber der Stadt und der Kirche Tannstetters Rektorat wird auch in den Dunkelmannerbriefen erwahnt einer mit satirischer Absicht verbreitete Reihe gefalschter lateinischer Briefe aus den Jahren 1515 und 1517 mit denen deutsche Humanisten die Scholastik ins Lacherliche zogen die damals an den Universitaten noch weit verbreitet war und das ausschweifende Leben des Klerus anprangerten In einem Brief lasst der Autor einen Scholastiker berichten dass er am 17 Januar 1513 zum Rektor Tannstetter Collimitius kam So wanderte ich nach Osterreich zu meinem Ungluck Denn Collimitius ich kam zu ihm am Tag des hl Antonius war dort Rektor und mein Feind er nannte mich einen Verrater und wollte mich in den Kerker werfen 16 Hier erscheint Tannstetter als geradezu fanatischer Anhanger der humanistischen Richtung Damals war er noch unverheiratet denn Rektor an der Universitat Wien konnte bis 1534 nur ein Unverheirateter werden 17 Diese Zolibatsvorschrift war eine klerikale Eigenart der Universitat Wien Bald nach dem Ende von Tannstetters Rektorat brachen heftige Konflikte zwischen Studenten und Burgern der Stadt Wien aus sie dauerten von Ende Mai 1513 bis ins Jahr 1514 18 Lehrer und Dekan an der Medizinischen Fakultat Bearbeiten Noch wahrend seines Rektorats schloss Tannstetter sein Medizinstudium ab Danach wirkte er als Lehrer an der Medizinischen Fakultat und war dort viermal Dekan in den Sommersemestern 1514 und 1520 sowie in den Wintersemestern 1524 1525 und 1528 1529 Zur Tatigkeit der medizinischen Doktoren an der Fakultat gehorte auch das Prufen bei Tannstetter belegt in den Jahren 1515 sowie 1517 als sein Freund Vadian gepruft und promoviert wurde und von Tannstetter die insignia doctoralia uberreicht bekam 19 Tannstetter hatte an der Medizinischen Fakultat aber keine Professur 20 Von Tannstetters Unterricht an der Medizinischen Fakultat ist lediglich seine medizinastrologische Vorlesung belegt gehalten wahrscheinlich im Sommersemester 1526 veroffentlicht als Buch 1531 unter dem Titel Artificium de applicatione Astrologiae ad Medicinam Die Akten der Artistenfakultat erwahnen Tannstetter oft im Zeitraum 1502 bis 1513 jene der Medizinischen Fakultat von 1512 bis zu seinem Lebensende 21 Abgesehen von seiner etwa 1510 erlangten Professur die wahrscheinlich zum Poetenkolleg gehorte verlagerte Tannstetter den Schwerpunkt seiner Tatigkeit seit seiner medizinischen Promotion von der Artistenfakultat zur Medizinischen Fakultat Auch die Dunkelmannerbriefe sprechen diese Schwerpunktverlagerung an die Universitat Wien erscheint darin im Wintersemester 1516 1517 wahrend des Rektorats von Vadian als humanistische Hochburg es gibt hier so viele Reuchlinisten wie an keiner anderen Universitat namlich Joachim Vadian der Rektor und Georg Collimitius Tannstetter jetzt Mediziner fruher Mathematiker pronunc Medicus olim Mathematicus und Johannes Cuspinian 22 Familie Bearbeiten In einem Brief eines Freundes Tannstetters an Vadian im April 1514 heisst es dass Tannstetter geheiratet hat also Anfang 1514 oder noch 1513 jedenfalls bald nach seinem Rektorat Seine Frau hiess Martha Merusin und war eine Tochter von Jacob Merus Aus dieser Ehe ging ein Sohn hervor der Christian hiess von 1516 bis 1567 lebte und Mitglied des Wiener Stadtrates wurde Ausserdem hatten sie zwei Tochter Elisabeth und Martha 23 1516 kaufte Tannstetter ein Haus das spater in dem Komplex des Franziskanerklosters aufging Es lag zwischen der im Herzogskolleg untergebrachten Artistenfakultat dem Poetenkolleg in St Anna und der im Haus der Arzte untergebrachten Medizinischen Fakultat 24 Angewandte Mathematik im kaiserlichen Dienst Bearbeiten Gemass dem Grabstein Tannstetters war er ab etwa 1510 Diener und Rat Kaiser Maximilians I 25 Diese Dienste betrafen wohl verschiedene Bereiche Ungefahr 1510 wurde Tannstetter von Maximilian I zum Professor lateinisch ordinarius fur angewandte Mathematik und Astronomie berufen Hinweise auf Tannstetters Tatigkeit als Professor dieser Facher gibt es aus dem Zeitraum von 1511 bis 1523 In dieser Zeit veroffentlichte er mehrere Bucher u a Editionen als Studienbehelfe Seine Professur gehorte wahrscheinlich zum von Konrad Celtis initiierten humanistischen Poetenkolleg Dieses war zwar Teil der Universitat Wien ohne jedoch in die traditionellen Strukturen eingeordnet zu sein 26 In den folgenden Jahren wurde Tannstetter vom jeweiligen Erzherzog von Osterreich fur verschiedene Aufgaben in den Bereichen Astronomie Astrologie und Kartografie herangezogen Die Verpflichtung zur Ubernahme solcher Aufgaben konnte mit der erwahnten Professur verbunden gewesen sein Fur den Erzherzog tatig zu sein war jedenfalls eine Ehre Papst Leo X befasste sich mit der notig werdenden Kalenderreform und fragte bei Kaiser Maximilian I um Unterstutzung an Dieser beauftragte im Jahr 1514 Andreas Stiborius und Tannstetter damit einen Vorschlag auszuarbeiten Sie lieferten ein Gutachten ab das sie vermutlich im Jahr darauf drucken liessen De Romani Calendarii correctione Consilium Aber erst Papst Gregor XIII fuhrte 1582 die angestrebte Korrektur des Kalenders durch Auch zwischen Tannstetter und seinem Lehrer Johannes Stabius ergab sich eine Zusammenarbeit Stabius entwarf eine Osterreichkarte im Auftrag Maximilians I und Tannstetter verbesserte und erweiterte diese Karte die nicht erhalten ist 27 Nach dem Tod Maximilians I im Jahr 1519 kam Tannstetter in Verbindung mit dessen Nachfolger Kaiser Karl V der ihm Privilegien zum Schutz zukunftiger Publikationen erteilte 1522 ein Druckprivileg fur eine zu entwerfende Ungarnkarte und 1523 ein generelles Druckprivileg fur Tannstetters Bucher der nachsten 10 Jahre 28 Karls Bruder Ferdinand ubernahm die Herrschaft uber die osterreichischen Lander Eine astrologisch begrundete Befurchtung dass es 1524 zu grossen Uberschwemmungen kommen werde beunruhigte die Bevolkerung Tannstetter versuchte sie durch ein Buch zu beschwichtigen Dieses erschien 1523 fur die Gelehrten auf Latein libellus consolatorius Beruhigungsschrift gleichzeitig aber fur die breite Bevolkerung auch auf Deutsch Schon am Beginn des langen Titels bringt Tannstetter zum Ausdruck dass er damit dem an einer Beruhigung der Bevolkerung interessierten Regenten dienen wollte Zu eren und gefallen dem herrn Ferdinando Die Bedrohung durch die Turken machte eine gute Karte von Ungarn erforderlich Tannstetter erstellte eine solche gemeinsam mit seinem aus Ungarn stammenden Schuler Lazarus Secretarius Diese Tabula Hungarie wurde 1528 in Ingolstadt gedruckt Leibarzt mehrerer Habsburger Bearbeiten Der 1513 zum Dr med promovierte Tannstetter wurde von Kaiser Maximilian I als Leibarzt herangezogen Das ist zumindest fur die Zeit unmittelbar vor Maximilians Tod belegt als Tannstetter 1518 nach Wels gerufen wurde 29 Manche Historiker gaben an dass Tannstetter bereits seit 1510 Maximilians Leibarzt gewesen ware 30 Zwar wurde Tannstetter seit ungefahr 1510 fur einzelne Dienste herangezogen aber der Text des Grabsteins verbindet Tannstetters Tatigkeit als Leibarzt nicht unmittelbar mit diesem Zeitpunkt der weylennt Kayser Maximilians und volgens Ferdinanden Romischen auch Hungarischen und Behamischen Kunigs 25 jar getreuer diener Rat und desselben Kunigs Ferdinanden geliebsten kinder Leybarz gewesen ist 31 Hier wird die Leibarzt Tatigkeit nur auf die Kinder Konig Ferdinands bezogen dessen erstes Kind 1526 geboren wurde jedenfalls wird nicht gesagt dass Tannstetter schon seit 25 Jahren also etwa seit 1510 Leibarzt gewesen ware Dass der Kaiser fur diese Aufgabe einen Medizinstudenten der Tannstetter damals noch war berufen hatte ist von vornherein unwahrscheinlich 1521 erreichte eine schwere Pestepidemie auch Wien so dass die Universitat geschlossen werden musste Tannstetter veroffentlichte eine Pestverhutungsschrift Regiment fur den lauff der Pestilentz und floh nach Karnten Ende des Jahres wurde er von Anna im Namen ihres Ehemannes Ferdinand bis Marz von seiner Lektur dispensiert da ihn dieser benotige 32 1527 und 1529 wurde Tannstetter zu Konigin Maria von Ungarn der Schwester Ferdinands wegen korperlicher Beschwerden gerufen Und Ende 1528 machte Ferdinand ihm das Angebot Leibarzt seiner Familie zu werden ab Weihnachten musse er demnach keine Vorlesungen mehr halten Dieses Angebot akzeptierte Tannstetter und ubersiedelte 1530 mit seiner Familie nach Innsbruck 33 Somit erstreckte sich Tannstetters Tatigkeit als kaiserlicher Leibarzt uber mehrere Generationen von Maximilian I bis zu dessen Urenkel Maximilian II dem altesten Sohn Ferdinands Nobilitierung 1531 Bearbeiten Fur seine Dienste unter Maximilian und Ferdinand wurde Tannstetter in den erblichen Ritterstand des Heiligen Romischen Reichs und der habsburgischen Erblande erhoben Die Urkunde datiert mit 21 November 1531 wurde im Namen Konig Ferdinands ausgestellt dieser adelte den ersamen gelerten unnsern lieben astronomus Georgen Tannstetter Doctor unnser und unser kuniglichen Kynnder Phisicus Die Urkunde erwahnt dann auch noch dass Tannstetter Arzt Physicus Maximilians war und verweist darauf dass Tannstetter fur seine Kunst der Astronomie beruhmt ist Ansonsten wird allgemein an Dienste Tannstetters fur unns und dem heiligen Reiche und unsern Erblanden erinnert 34 Ausserdem wurde ihm das Privilegium Denominandi verliehen das Recht einen neuen Zunamen anzunehmen falls er ein Schloss oder einen Landsitz erwirbt oder erbaut Mit der Nobilitierung war also noch kein bestimmter Namenszusatz verbunden wie in der Fachliteratur manchmal behauptet 35 Auf dem Grabstein wird dann dem Zunamen Tannstetters tatsachlich ein adelig klingender Zusatz angehangt namlich von Thonau im deutschen Text oder von Thonnau im lateinischen 36 Tod 1535 Bearbeiten Ein Jahrzehnt vor seinem Tod litt Tannstetter unter mehreren korperlichen Beschwerden 1526 beschrieb er diese in einem Brief an Vadian 37 Der lateinische Text auf dem Grabstein sowie ein deutscher Text auf einer verschollenen Holztafel 38 mit den ungefahr gleichen Aussagen geben als Todestag den 26 Marz 1535 an 39 Die Akten der Medizinischen Fakultat in Wien nennen denselben Todestag und enthalten auch die Todesstunde Demnach starb er kurz vor der neunten Nachtstunde paululum ante nonam nocte 40 also kurz vor 3 Uhr fruh Das fuhrt dann nach heutigen mit Mitternacht beginnenden Tagesangaben zum 27 Marz als Todestag 41 Der Todesort war wahrscheinlich Innsbruck jedenfalls wurde Tannstetter dort auf dem Friedhof neben der Spitalskirche begraben Die irrtumliche Angabe Wiener Neustadt hat ihren Ursprung vermutlich in der Formulierung eines spateren Historikers ausser Innsbruck auf dem Neustadterkirchhofe 42 gemeint war ausserhalb von Innsbruck das damals noch kleiner war 43 Tannstetters Grabstein aus rotem Marmor wurde nach Auflassung des Friedhofs im 19 Jahrhundert an eine Fabrik verkauft die ihn als Bestandteil eines Trogs nutzte 1889 konnte das noch vorhandene Fragment fur das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum erworben werden wo er heute aufbewahrt wird 38 Dem Grabstein lasst sich das ungefahre Geburtsjahr 1482 starb in 53 Jar seines Alters entnehmen In der historischen Fachliteratur gibt es aber auch eine irrtumliche Angabe seiner Lebenszeit mit 1480 1530 manchmal als ungefahre Angabe gekennzeichnet Ausgangspunkt war die Osterreichische National Encyklopadie 44 Deren Angabe wurde von Poggendorff ubernommen aber als anscheinend exakte Angabe 45 Seine Angaben ubernahmen dann mehrere Naturwissenschaftshistoriker 46 nbsp Gemalde von Bernhard Strigel um 1515 vermutlich Tannstetter darstellendTannstetter Portrats Bearbeiten Graf Stuhlhofer stellte insgesamt sieben Bildnisse Tannstetters zusammen Das Aussehen Tannstetters ist somit verglichen mit Zeitgenossen gut dokumentiert Auf fast allen Bildnissen erscheint ein Wappen mit einem sechsstrahligen Stern siehe etwa oben das Exlibris von Hans Brosamer ein anderes Exlibris geht auf Hans Springinklee zuruck 47 Es gibt zwei Gemalde von Bernhard Strigel die vermutlich Tannstetter und seine Ehefrau darstellen Die Identifizierung des ohne Namensnennung Dargestellten mit Tannstetter erfolgte erstmals 1965 durch Fritz Dworschak 48 Diese Identifizierung wurde bejaht von Reinhold Baumstark 49 aber bezweifelt durch Stephan Kemperdick 50 Das Gemalde wird in den Sammlungen der Fursten von Liechtenstein in Vaduz aufbewahrt 51 eine Ausstellung von 1979 verwendete dieses Gemalde als Titelbild 52 In seiner Geburtsstadt Rain erinnert die Georg Tannstatter Strasse 53 an ihn sowie ein 1988 angefertigtes Brustportratrelief am Geburtshaus 54 Naturforscher und Buchautor BearbeitenTannstetter war ein vielseitiger Gelehrter der auf verschiedenen Gebieten Werke veroffentlichte Als Buchdrucker beauftragte er vor allem den Wiener Johannes Singriener Eine angebliche unvollstandige Gesamtausgabe 55 der Werke Tannstetters hat nie existiert 56 Die Fachliteratur rechnet Tannstetter mit seinen Lehrern Stabius und Stiborius zur sogenannten zweiten Wiener mathematischen Schule 57 wobei Mathematik in einem weiten Sinn gemeint ist und naturwissenschaftliche Anwendungsbereiche der Mathematik mit einschliesst Zur ersten in astronomischer Hinsicht bedeutenderen Wiener mathematischen Schule zahlen Johannes von Gmunden Georg von Peuerbach und Regiomontanus Humanistisches Wirken Bearbeiten Tannstetter gilt als Reprasentant des Renaissance Humanismus Das ist in den sogenannten Dunkelmannerbriefen erkennbar aber auch an seinen Freundschaften etwa mit Vadian Der Theologe Johannes Eck spater Kontrahent Luthers widmete 1516 den Abdruck zweier Vortrage seinen Freunden in Wien darunter Tannstetter 58 Tannstetters Mathematik Professur gehorte wahrscheinlich zum humanistischen von Konrad Celtis initiierten Poetenkolleg Daruber hinaus hatte Celtis in Wien eine Donaugesellschaft gegrundet das war eine Vereinigung von Gelehrten und wohl auch Studenten die sich an manchen Abenden trafen Vielleicht die Fortsetzung dieser Sodalitas war jener Kreis der sich spater im Haus von Tannstetter traf und Sodalitas Collimitiana genannt wurde 59 Sie wird um 1520 in Briefen an Vadian oft erwahnt 60 Das publizistische Wirken Tannstetters entspricht teilweise dem klassischen Bild vom Humanismus 61 etwa darin dass er sich in seiner Astrologie vor allem auf Claudius Ptolemaus stutzte und mitunter Vorbehalte gegen die arabischen Astrologen ausserte Aber in medizinischer Hinsicht ist fur ihn neben Galenus und Hippokrates auch Avicenna eine Autoritat 62 Unter den 12 von Tannstetter edierten durchwegs naturwissenschaftlichen und mathematischen Texten war nur einer von einem antiken Autor dem Neuplatoniker Proclus die anderen 11 waren von spatmittelalterlichen abendlandischen Autoren vor allem von Georg Peuerbach 63 Tannstetter war auch mit Kardinal Matthaus Lang Erzbischof von Salzburg befreundet dem er mehrere in den Jahren 1515 bis 1519 gedruckte Bucher widmete Sie hatten einander vermutlich am Hof Maximilians kennengelernt nbsp Die Tabula Hungariae nbsp Der von der Tabula Hungarie erfasste Ausschnitt MitteleuropasKartografie Bearbeiten Tannstetter stellte zusammen mit seinem Schuler Lazarus Secretarius aus Ungarn eine 1528 in Ingolstadt gedruckte Landkarte Ungarns her genannt Tabula Hungarie Die Bedeutung der Karte liegt in der grossen Genauigkeit der Lage der Ortschaften bei den Gewasserangaben und sonstigen Namenseintragungen sowie in der innovativen Einfuhrung eines Massstabes 64 Die Karte wurde in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen 65 Eine Landkarte von Osterreich Austriae descriptio wurde im Auftrag von Kaiser Maximilian I von Stabius entworfen und von Tannstetter vergrossert und verbessert Stabius pinxerat et Collimitius auxerat et perfecerat davon berichtet Johannes Cuspinian in der Vorrede und im Nachwort seines Werkes Austria und kundigte den Abdruck dieser Karte fur den geplanten zweiten Teil seines Werkes an Dazu kam es nicht mehr Cuspinian starb 1529 und vielleicht wurde diese Osterreichkarte nie gedruckt Sie hat sich jedenfalls nicht erhalten 66 Physik Bearbeiten Tannstetter fuhrte ein neues Fach in den akademischen Unterricht ein namlich die physische Geografie 67 Als Grundlage fur einen solchen Unterricht druckte er das Werk De natura locorum Uber die Natur der Orte von Albertus Magnus nach versehen mit eigenen Erlauterungen 1514 Albertus will zeigen wie die Eigenschaften eines Ortes von seiner geografischen Lage abhangen Eine weitere Edition betraf die Darlegung der perspektivischen Optik von Witelo Tannstetter stellte die Vorlage zur Verfugung und Peter Apian ubernahm die Vorbereitung der Drucklegung 1535 68 Manchmal wird Tannstetter irrtumlich eine Mitherausgeberschaft am Libellus Linconiensis Nurnberg 1503 zugeschrieben worin Robert Grosseteste die Reflexion behandelte Aber diese Edition geht alleine auf Andreas Stiborius zuruck 69 Astronomie Bearbeiten Siehe auch Wiener astronomische SchuleIm Auftrag von Kaiser Maximilian I verfassten Tannstetter und sein Lehrer Andreas Stiborius 1514 ein Gutachten zur geplanten Kalenderreform Um langfristig die korrekte Jahreslange einzuhalten schlugen sie vor in je 134 Jahren einen Schalttag auszulassen 70 Das Manuskript des wohl bald darauf gedruckten Vorschlages De Romani Calendarii correctione Consilium Vorschlag zur Korrektur des romischen Kalenders ist noch erhalten die Titelseite dieses Manuskripts wurde von Tannstetter eigenhandig geschrieben das Weitere vermutlich von Andreas Perlach der bei Tannstetter studierte 71 Tannstetters erste und einzige einen antiken Autor betreffende Edition war die Sphaera Himmelskugel des Neuplatonikers Proclus Diadochus 1511 72 Tannstetters bekannteste Edition ist jene astronomischer Tabellen von Georg Peuerbach und Regiomontanus Tabulae Eclypsium Finsternistabellen 1514 73 Ausserdem gab er 1518 die Sphaera von Johannes de Sacrobosco gemeinsam mit der Theoricae planetarum Planetentheorie Georg Peuerbachs heraus Mathematik Bearbeiten Im Bereich der Mathematik im engeren Sinn publizierte Tannstetter nur als Editor 74 1515 veroffentlichte er ein Textbuch fur den universitaren Unterricht mit Abhandlungen die das gesamte Gebiet der damaligen hoheren Mathematik umfassen 75 Diese Vereinigung der funf wichtigsten Schriften der mittelalterlichen Mathematik 76 begann quasi als Buchtitel gleich mit dem Inhaltsverzeichnis indem die funf enthaltenen Schriften aufgezahlt werden Contenta in hoc libello In diesem Buchlein ist folgendes enthalten namlich Die Arithmetik von Johannes de Muris die Proportionslehre von Thomas Bradwardine die Theorie der Formlatituden 77 De latitudinibus formarum von Nikolaus von Oresme das Rechnen mit ganzen Zahlen Algorithmus von Peuerbach sowie das Rechnen mit Sexagesimalbruchen Algorithmus von Johannes von Gmunden Wiener Mathematiker und Astronomen bis 1514 Bearbeiten nbsp Beginn der Viri Mathematici obere Halfte der ersten Seite Tannstetter stellte das Leben und Wirken von etwa 30 Astronomen und Mathematikern dar die in Wien uberwiegend an der Universitat tatig gewesen waren Der Titel seiner eher kurzen Darstellung Viri Mathematici weist darauf hin dass er sich an die Tradition von Werken uber beruhmte Manner De viris illustribus anlehnte Sein chronologisch angeordneter bio und bibliografischer Katalog reichte von Heinrich von Langenstein der 1384 in Wien zu unterrichten begonnen hatte bis zum Druckjahr 1514 in dem dieser historische Ruckblick im Rahmen von durch Tannstetter edierten Tabellen Tabulae eclypsium erschien In diesen 130 Jahren wirkten an der Universitat Wien hervorragende Astronomen etwa Georg von Peuerbach und Regiomontanus Eine solche Darstellung eines Abschnittes der Naturwissenschaftsgeschichte wurde damals noch selten praktiziert 78 Astrologie Bearbeiten In den meisten vielleicht allen Jahren des Zeitraums 1504 bis 1526 verfasste Tannstetter einen Kalender oft Judicium oder Practica genannt fur das jeweils nachste Jahr Sie erschienen zum Teil auf Deutsch zum Teil auf Latein Solche Kalender waren in der Bevolkerung verbreitet nach Ablauf des betreffenden Jahres wurden sie dann aber kaum noch beachtet so dass sie heute nur noch vereinzelt in Bibliotheken vorhanden sind Im fruhen 16 Jahrhundert gab es im deutschen Sprachraum etwa funf bis zehn Kalender jahrlich 79 demnach wird Tannstetter durch seine jahrlichen Kalender vor allem in Wien und den benachbarten Regionen ein in der Bevolkerung beachteter Autor gewesen sein 80 Im Jahr 1523 veroffentlichte er eine Beruhigungsschrift libellus consolatorius Da fur den Februar 1524 ungewohnlich viele Konjunktionen im Sternbild der Fische zu erwarten waren befurchteten manche Astrologen dass es zu grossen Uberschwemmungen kommen werde 81 Tannstetter argumentierte gegen diese Befurchtung u a empirisch durch einen Ruckblick auf Momente in fruheren Jahrhunderten mit ahnlichen Planetenkonstellationen und ohne gleichzeitige Uberschwemmungen 82 Unter Tannstetters Editionen finden sich keine astrologischen demnach sah er in diesem Bereich keinen Bedarf Medizin Bearbeiten Im Rahmen von Tannstetters Publikationstatigkeit war die Medizin bloss ein Nebenfach 83 1521 gab er ein kleines Buchlein mit medizinischen Ratschlagen im Hinblick auf die aktuelle Pestepidemie heraus Regiment fur den lauff der Pestilentz Darin beachtet Tannstetter auch psychische Faktoren Die Widerstandskraft gegen Ansteckung werde gefordert durch Freude und beeintrachtigt durch Traurigkeit oder Zorn Ausserdem sind einige handschriftliche pharmazeutische Rezepte Tannstetters erhalten 84 Eine grossere Nachwirkung hatte seine um 1526 gehaltene Vorlesung uber die Anwendung der Astrologie auf die Medizin Eine Vorlesungsmitschrift wurde von Otto Brunfels 1531 herausgegeben Artificium 85 Es handelte sich um das erste in Deutschland erschienene umfangreichere Buch das sich ganz speziell mit der Iatromathematik der Anwendung der Astrologie auf die Medizin beschaftigt 86 Werke Auswahl BearbeitenIudicium Viennense anni 1512 Koln 1512 Digitalisat Iudicium astronomicum pro anno Ch 1513 Nurnberg 1513 Digitalisat als Hrsg Tabulae eclypsium magistri Georgii Peurbachii Tabula primi mobilis Ioannis de Monteregio Joannes Winterburger Wien 1514 darin der Abschnitt Viri Mathematici von S aa3v bis aa6v mit Andreas Stiborius De Romani Calendarii correctione Consilium Joannes Singrenius Wien o J wohl 1515 Usus Almanach seu Ephemeridum Metzker Wien 1518 Digitalisat Regiment fur den lauff der Pestilentz durch Georgẽ Tanstetter von Rain der siben freyen kunst vnnd Ertzney doctor kurtzlich beschriben Singriener Wien 1521 Digitalisat In gratiam serenissimi ac potentissimi domini Ferdinandi Georgii Tannstetter Collimitii Lycoripensis Medici et Mathematici libellus consolatorius quo opinionem iam dudum animis hominum ex quorundam Astrologastrorum divinatione infidentem de futuro diluvio et multis aliis horrendis periculis XXIII anni a fundamentis extirpare conatur Joannes Singrenius Wien 1523 20 Bl Digitalisat zugleich in deutscher Sprache Zu eren und gefallen dem herrn Ferdinando Hat Georg Tannstetter von Rayn diss gegenwurtigs buechlen ausgeen lassen Der leut hart furgenomene verwanung so sy aus etlicher dy sich fur Astronomos ausgeben vorsagung von ainem kunfftigen Synfluss und anndern greulichen vallen auffs XXIIII Jar gefast abzuwenden Johannes Singriener Wien 1523 22 Bl Digitalisat Artificium de applicatione Astrologiae ad Medicinam deque convenientia earundem Georgius Ulricherus Strassburg 1531 Mit deutscher Ubersetzung und Kommentar neu hrsg von Rosemarie Eichinger Medizingeschichte 1 LIT Verlag Berlin u a 2006 Digitalisat der Ausgabe von 1531 Literatur BearbeitenStandardwerk Franz Graf Stuhlhofer Humanismus zwischen Hof und Universitat Georg Tannstetter Collimitius und sein wissenschaftliches Umfeld im Wien des fruhen 16 Jahrhunderts Schriftenreihe des Universitatsarchivs Universitat Wien 8 WUV Wien 1996 im Personenregister S 187ff sind die Seitenangaben jeweils um 2 zu erhohen ISBN 3 85114 256 X eine uberarbeitete Fassung der Dissertation von 1980 Lexikonartikel Franz Graf Stuhlhofer TANNSTETTER Georg In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon Bd 29 2008 Sp 1417 1419 Franz Graf Stuhlhofer Tannstetter Collimitius Georg Jergen In Deutscher Humanismus 1480 1520 Verfasserlexikon hrsg von Franz Josef Worstbrock Bd 2 Berlin 2009 2013 Sp 1037 1052 detaillierte Angaben zu Tannstetters Werken Heinrich Grimm Collimitius Georgius In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 322 f Digitalisat Karl Hartfelder Georg Tannstetter In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 37 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 388 f Hans Michael Korner Hrsg Grosse Bayerische Biographische Enzyklopadie De Gruyter Saur Berlin New York 2005 Reprint 2010 S 301 302 Kurt Malisch Lutz Joseph Maria In Karl Bosl Hrsg Bosls bayerische Biographie Pustet Regensburg 1983 ISBN 3 7917 0792 2 S 771 Digitalisat Kurzere Darstellungen Joseph Aschbach Geschichte der Wiener Universitat Bd 2 Die Wiener Universitat und ihre Humanisten im Zeitalter Kaiser Maximilians I Wien 1877 S 271 277 fehlerhaft Christa Binder Die Zweite Wiener Mathematische Schule In Karl Rottel Hrsg Ad Fontes Arithmeticae at Algebrae Festschrift zum 70 Geburtstag von Wolfgang Kaunzner Polygon Verlag Buxheim Eichstatt 1998 S 60 66 Christa Binder Georg Tannstetter Collimitius 1482 1535 In Rainer Gebhardt Hrsg Rechenbucher und mathematische Texte der fruhen Neuzeit Schriften des Adam Ries Bundes 11 Annaberg Buchholz 1999 S 29 35 Helmuth Grossing Humanistische Naturwissenschaft Zur Geschichte der Wiener mathematischen Schulen des 15 und 16 Jahrhunderts Baden Baden 1983 S 181 185 und Anmerkungen dazu S 291f Helmut W Lang Georg Tannstetter Collimitius 1482 1535 Astronom Mathematiker Mediziner und Kalendermacher In Osterreichisches Jahrbuch fur Exlibris und Gebrauchsgraphik 66 2009 10 S 17 26 uber Tannstetters Exlibris und Kalender Franz Stuhlhofer 87 Georg Tannstetter Collimitius Astronom Astrologe und Leibarzt bei Maximilian I und Ferdinand I In Jahrbuch des Vereins fur Geschichte der Stadt Wien 37 1981 S 7 49 Franz Stuhlhofer Georg Tannstetter Collimitius 1482 1535 Astronom und Mathematiker In Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben 13 Weissenborn 1986 S 18 33 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georg Tannstetter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Georg Tannstetter im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Tannstetters Geburt erfolgte im Vorgangerbau des heute sogenannten Altherr Hauses das seit 1975 Teil des Rathauses ist Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 34f Collimitium bezeichnet die Grenze zwischen zwei Orten abgeleitet von Limes Z B in seinem astrologischen Kalender fur das Jahr 1524 Practica Wien 1523 a b Graf Stuhlhofer Tannstetter 2013 Sp 1037 Tannstetter erwahnt im Vorwort seiner Edition mathematischer Texte Contenta in hoc libello Arithmetica im Jahr 1515 dass sein Student Sebastian Bunderl der diese Vorlesung zwei Jahre zuvor bei Tannstetter gehort hatte ihn zu dieser Edition angeregt hat Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 144 Diese Vorlesung schrieb Vadian als Student mit vielleicht hielt Tannstetter diese Vorlesung ofter jedenfalls veroffentlichte sein Schuler Andreas Perlach die Mitschrift 1518 als Usus almanach Die Verwendung eines Almanachs Die von Vadian als Student mitgeschriebenen Anmerkungen Tannstetters wurden 1531 von Jakob Ziegler als Anhang seines Kommentars zum zweiten Buch der Naturgeschichte des Plinius veroffentlicht Dazu Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 109 112 Diedrich Wattenberg Peter Apianus und sein Astronomicum Caesareum Leipzig 1967 S 7 Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 22 Joachimus Vadianus De poetica et carminis ratione hrsg von Peter Schaffer Bd 1 Munchen 1973 S 294 deutsche Ubersetzung Bd 2 1976 S 336 Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 74 Karl Schrauf Hrsg Acta facultatis medicae Universitatis Vindobonensis 1399 1588 Bd 3 Wien 1904 S 84 und 88 Joseph Aschbach Geschichte der Wiener Universitat Bd 2 1877 S 272 Anm 3 Zu Tannstetters Rektorat siehe Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 71 73 Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 72f Die erwahnte Stelle in den Dunkelmannerbriefen in Bd 2 Brief Nr 9 Die Bestimmungsanderung durch Konig Ferdinand I vom 9 Marz 1534 bei Rudolf Kink Geschichte der kaiserlichen Universitat zu Wien Bd 2 Statutenbuch der Universitat Wien 1854 S 341 Dokument Nr 56 Thomas Maisel Bellum Latinum Eine studentische Rebellion des fruhen 16 Jahrhunderts in Wien In Kurt Muhlberger Thomas Maisel Hrsg Aspekte der Bildungs und Universitatsgeschichte 16 bis 19 Jahrhundert Wien 1993 S 191 231 Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 77 Tannstetter scheint nicht auf in der mit dem fruhen 16 Jahrhundert beginnenden Professorenliste der Medizinischen Fakultat bei Artur Goldmann Die Universitat 1529 1740 richtig ware 1519 1740 In Alterthumsverein zu Wien Hrsg Geschichte der Stadt Wien Bd 6 redigiert von Anton Mayer Wien 1918 S 1 205 dort S 142 151 auch als Sonderdruck unter dem Titel Die Wiener Universitat 1519 1740 Wien 1917 Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 76 Dunkelmannerbriefe Bd 2 Brief Nr 30 Zitiert nach Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 94 Franz Stuhlhofer Georg Tannstetter Collimitius Astronom Astrologe und Leibarzt bei Maximilian I und Ferdinand I In Jahrbuch des Vereins fur Geschichte der Stadt Wien 37 1981 S 7 49 hier 27 Anm 87 90 Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 36 Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 78 Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 44 62 Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 153 Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 79 Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 75 Etwa Aschbach Geschichte der Wiener Universitat Bd 2 1877 S 272 Von ihm ubernahmen andere zitiert nach Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 75 Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 79 und 149f Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 79f Die wichtigsten Angaben aus diesem im Allgemeinen Verwaltungsarchiv aufbewahrten Akt bei Karl Friedrich von Frank Standeserhebungen und Gnadenakte fur das Deutsche Reich und die Osterreichischen Erblande Bd 5 Schloss Senftenegg 1974 So von Aschbach Geschichte der Wiener Universitat Bd 2 1877 S 274f was andere Historiker ubernahmen Bei Aschbach findet sich der Namenszusatz mit a statt o von Thannau Zum Nobilitierungsakt und zur historischen Literatur siehe Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 80f Emil Arbenz Hrsg Die Vadianische Briefsammlung der Stadtbibliothek St Gallen Bd 4 St Gallen 1902 Brief Nr 460 a b Otto Kostenzer Die Leibarzte Kaiser Maximilians in Innsbruck In Veroffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum 50 1970 S 73 111 dort 102f Beschreibung der Anordnung von Grabstein und Holztafel zobodat at PDF zum Zeitpunkt und Ort von Tannstetters Tod siehe Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 37 39 Karl Schrauf Hrsg Acta facultatis medicae Universitatis Vindobonensis 1399 1588 Bd 3 Wien 1904 S 200 Den 27 Marz nennt Graf Stuhlhofer Tannstetter 2013 Sp 1037 So Michael Denis Wiens Buchdruckergeschicht bis 1540 Wien 1782 S 65 Wiener Neustadt kam auf durch Aschbach Geschichte der Wiener Universitat Bd 2 1877 S 274 Zur Verbreitung dieses Irrtums siehe Stuhlhofer Georg Tannstetter 1981 S 18f ONE Bd 5 Wien 1836 S 283 Johann Christian Poggendorff Biographisch literarisches Handworterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften Bd 2 Leipzig 1863 Sp 1067 Detailliert nachgezeichnet bei Stuhlhofer Georg Tannstetter Collimitius 1981 S 20f Siehe Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 ab S 193 Abb 1 6 16f und 19 die Bilder Tannstetters Erlauterungen dazu S 29f Fritz Dworschak in Die Kunst der Donauschule 1490 1540 Ausstellungskatalog Stift St Florian Linz 1965 Nr 460 S 18 195f Reinhold Baumstark Meisterwerke der Sammlungen des Fursten von Liechtenstein Gemalde Zurich 1980 124 277f 246 Stephan Kemperdick Hrsg Das Fruhe Portrat Aus den Sammlungen des Fursten von und zu Liechtenstein und dem Kunstmuseum Basel Ausstellungskatalog Munchen 2006 Nr 5 S 57 61 Gemalde auf Holz 42 29 cm Deutsche Malerei 15 19 Jahrhundert Aus den Sammlungen des Regierenden Fursten von Liechtenstein Ausstellungskatalog Staatliche Kunstsammlung Vaduz 1979 Die Schreibung als Tannstatter findet sich jedoch in den Originalquellen nicht sie taucht lediglich vereinzelt bei Historikern des 19 Jahrhunderts auf z B bei Siegmund Gunther Geschichte des mathematischen Unterrichts im deutschen Mittelalter bis zum Jahre 1525 Berlin 1887 S 255 Georg Tannstetter Stadt Rain In rain de Stadt Rain abgerufen am 13 April 2022 aufgebracht durch die Osterreichische National Encyklopadie Bd 5 Wien 1836 S 283 Seine mathematischen Werke erschienen zu Strassburg 1537 ubernommen von Aschbach Wiener Universitat Bd 2 1877 S 276 Anm 1 der dafur sogar einen lateinischen Titel erfand Georgii Tannstetteri Collimitii Opera Strassburg 1536 von diesem ubernahm Siegmund Gunther Geschichte des mathematischen Unterrichts im deutschen Mittelalter bis zum Jahre 1525 Berlin 1887 S 255 diese angebliche Gesamtausgabe verdient ihren Namen nicht Der Fehlerweg wird nachgezeichnet von Stuhlhofer Georg Tannstetter Collimitius 1981 S 37f Ausgangspunkt dafur durfte Conrad Gessner gewesen sein der Tannstetters 1531 in Strassburg herausgegebene Vorlesung Artifiium erwahnt und dessen acht Kapiteluberschriften aufzahlt woraus der Eindruck einer umfassenden Ausgabe von Tannstetters mathematischen Werken entstanden sein konnte Grossing Humanistische Naturwissenschaft 1983 3 Teil Grossing rechnet auch Konrad Celtis dazu Zur ersten Schule siehe Grossing 2 Teil Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 82 Helmuth Grossing Humanistische Naturwissenschaft Zur Geschichte der Wiener mathematischen Schulen des 15 und 16 Jahrhunderts Baden Baden 1983 S 291 meint Insgesamt gehorten uber 80 Personen zu dieser Sodalitas Collimitiana In Wien lebende Freunde Vadians konnten zu einem grossen Teil zu dieser Sodalitas gehort haben Der Freundeskreis von Vadian wurde erfasst durch Alphabetische Personenkommentare zum Vadianischen Briefwerk in den Vadian Studien beginnend mit Bd 10 Conradin Bonorand Joachim Vadian und der Humanismus im Bereich des Erzbistums Salzburg St Gallen 1980 Dieses klassische Bild wird ausgesprochen etwa von Alistair C Crombie Von Augustinus bis Galilei Die Emanzipation der Naturwissenschaft Munchen 1977 engl Orig 1959 S 338 Die Humanisten ruhmten sich den Fortschritt der vorausgehenden drei Jahrhunderte zu ignorieren und wendeten sich ganz zuruck zur klassischen Antike Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 113 115 Astrologie und 149 Medizin Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 88f Die 74 54 cm grosse kolorierte Karte wird in der Sammlung der Alten Drucke in der Szechenyi Nationalbibliothek in Budapest aufbewahrt In Ungarn wird besonders der Anteil von Lazarus hervorgehoben Laut Eugen Oberhummer Franz von Wieser Hrsg Wolfgang Lazius Karten der osterreichischen Lande und des Konigreichs Ungarn Innsbruck 1906 S 37 habe Tannstetter die ursprunglich von Lazarus entworfene Karte als geubter Kartograph korrigiert und erganzt auf Tannstetter gehe auch der Massstab und die darauf bezugnehmende Legende zuruck Die Mitwirkung Tannstetters kommt auch darin zum Ausdruck dass das links unten abgebildete Druckprivileg dem Doctor Collimitius gewahrt wurde Zu dieser Osterreichkarte siehe Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 152 154 So eingeschatzt von Siegmund Gunther Geschichte des mathematischen Unterrichts im deutschen Mittelalter bis zum Jahre 1525 Berlin 1887 S 256 Zu diesen beiden Editionen siehe Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 90f Beispiele fur diesen Irrtum in der Fachliteratur bei Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 87f Ferdinand Kaltenbrunner Die Vorgeschichte der Gregorianischen Kalenderreform Wien 1876 S 100 104 Stuhlhofer Georg Tannstetter Collimitius 1981 S 32f Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 112f Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 91 93 Dort auch eine Widerlegung der Ansicht dass Stiborius Mitherausgeber der Edition war Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 89f Josef Ehrenfried Hofmann Die Mathematik an den altbayerischen Hochschulen Munchen 1954 S 8 So Moritz Cantor Vorlesungen uber Geschichte der Mathematik Bd 2 von 1200 1668 2 Auflage Leipzig 1900 S 393 Adolf Pawlowitsch Juschkewitsch Geschichte der Mathematik im Mittelalter Leipzig 1964 S 402 413 sieht darin den Keim fur die Idee des funktionalen Zusammenhanges und seiner graphischen Darstellung Ernst Zinner Die Geschichte der Sternkunde von den ersten Anfangen bis zur Gegenwart Berlin 1931 S 613f beginnt in seinem Kapitel uber die Geschichtsschreibung nach Chinesen und Arabern bei der Darstellung der Germanen mit diesem Werk Tannstetters Das lasst sich entnehmen der Zusammenstellung bei Ernst Zinner Geschichte und Bibliographie der astronomischen Literatur in Deutschland zur Zeit der Renaissance Leipzig 1941 2 Auflage Stuttgart 1964 Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 140 142 Zu den damaligen Befurchtungen und Tannstetters Argumentation siehe Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 140 142 Dazu Franz Stuhlhofer Georg Tannstetter pioneer of empiricism in astrology In Astro Psychological Problems The Schneider Gauquelin Research Journal 4 1986 No 3 S 33f Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 145 150 Stuhlhofer Georg Tannstetter Collimitius 1981 S 25 Zu ihrer Neu Ausgabe dieses Artificiums publizierte Rosemarie Eichinger einen kurzen Beitrag Georg Tannstetters Artificium de applicatione Astrologiae ad Medicinam Eine iatromathematische Vorlesung und wissenschaftsgeschichtliche Raritat In Mitteilungen der Osterreichischen Gesellschaft fur Wissenschaftsgeschichte 22 2002 S 3 19 So Graf Stuhlhofer Humanismus 1996 S 146 gestutzt auf Karl Sudhoff Iatromathematiker vornehmlich im 15 und 16 Jahrhundert Breslau 1902 S 45 47 Anderung des Familiennamens bei der Heirat 1994 in Graf Stuhlhofer siehe Franz Graf Stuhlhofer Lebenslauf nbsp Dieser Artikel wurde am 13 April 2014 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 119412039 lobid OGND AKS LCCN n84064118 VIAF 10655430 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tannstetter GeorgALTERNATIVNAMEN Collimitius Tannstetter Von Rain am Lech Georgen Tanstetter Collimitio Georgio Tannsteter von Thanau GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher Humanist Astronom Astrologe und MedizinerGEBURTSDATUM April 1482GEBURTSORT RainSTERBEDATUM 27 Marz 1535STERBEORT Innsbruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Tannstetter amp oldid 236448415