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Helmuth Grossing 16 Janner 1940 in Leoben Steiermark ist ein osterreichischer Historiker und Wissenschaftsorganisator Seine Forschungsschwerpunkte sind Renaissance Humanismus spatmittelalterliche und fruhneuzeitliche Astronomie sowie Hexenprozesse Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder Helmuth Grossing 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Schule und Studium 2 Archiv und Universitatslehre 3 Gesellschaft und Buchreihe fur Wissenschaftsgeschichte 4 Forschungen zur Humanistischen Naturwissenschaft 5 Bucher und Aufsatze Auswahl 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseSchule und Studium BearbeitenGrossing besuchte in Leoben die Volksschule und das Realgymnasium wo er 1958 die Matura ablegte Danach studierte er an der Universitat Wien vor allem Geschichte und schrieb seine ungedruckte Dissertation uber Johannes Stabius 1965 promovierte er bei Alfons Lhotsky zum Dr phil und besuchte anschliessend den dreijahrigen Kurs des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung den er 1968 mit einer Staatsprufung abschloss Aufgrund dieses Abschlusses und aufgrund seiner spateren Archivpraxis erhielt er im Jahr 2000 den Titel eines MAS Archiv und Universitatslehre BearbeitenAb 1966 war Grossing Archivar am Wiener Stadt und Landesarchiv seit 1975 ist er Archivrat 1976 berief ihn Gunther Hamann als Assistenten 1982 habilitierte er sich fur Geschichte der Neuzeit und zwar mit seiner Studie uber die Humanistische Naturwissenschaft 1989 wurde er zum titulierten ausserordentlichen Universitats Professor ernannt Von 2002 bis 2008 war er geschaftsfuhrender Direktor des Instituts Osterreichisches Biographisches Lexikon und Biographische Dokumentation der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Gesellschaft und Buchreihe fur Wissenschaftsgeschichte BearbeitenGunther Hamann war 1980 die treibende Kraft bei der Grundung der Osterreichischen Gesellschaft fur Geschichte der Naturwissenschaften Dabei konnte er sich auf Grossing stutzen der von Beginn an organisatorisch mitwirkte und Hamann 1988 als Prasident abloste 1992 erfolgte die Umbenennung zur Osterreichischen Gesellschaft fur Wissenschaftsgeschichte was mit einer thematischen Erweiterung verbunden war Bereits 1981 begann die Publikation einer wissenschaftlichen Zeitschrift die heute Mitteilungen der Osterreichischen Gesellschaft fur Wissenschaftsgeschichte heisst und als Ubertitel die Stichworte Mensch Wissenschaft Magie angibt Grossing trug bei dieser wissenschaftlichen Zeitschrift stets einen grossen Teil der redaktionellen Last Grossing begrundete die Buchreihe Perspektiven der Wissenschaftsgeschichte Mit dem Erscheinungsjahr 1987 kam Bd 4 Lohn und Strafe in der Wissenschaft Naturforscher im Urteil der Geschichte von Franz Stuhlhofer Bd 1 blieb fur Gunther Hamann reserviert dessen Aufsatz Sammlung unter dem Titel Die Welt begreifen und erfahren 1993 erschien Forschungen zur Humanistischen Naturwissenschaft BearbeitenGrossing begann seine Untersuchungen zur Wissenschaftsgeschichte mit der Geschichte der Astronomie in Wien Nach Stabius widmete er sich Georg von Peuerbach und Regiomontanus Ausserdem betreute er Franz Stuhlhofer bei dessen Dissertation uber Georg Tannstetter Besondere Aufmerksamkeit wandte er Conrad Celtis und dem Wiener Humanismus um 1500 zu Grossing sah eine enge Verbindung zwischen der Geisteshaltung des Humanismus und der naturwissenschaftlichen Forschung Eine solche Verbindung wurde im sogenannten Poetenkolleg verwirklicht in dem neben zwei Lehrern fur Poetik und Rhetorik auch zwei Lehrer fur Mathematik im weitesten Sinn also einschliesslich naturwissenschaftlicher Anwendungsbereiche z B in Astronomie und Kartographie unterrichteten Grossing fasst seine Sicht von der Humanistischen Naturwissenschaft zusammen indem er sie in sechs Prinzipien darlegt Die humanistische Naturwissenschaft 1 ist inhaltlich Naturphilosophie in aristotelisch scholastischem Sinne 2 vermehrt die Naturforschung um das kritische Moment und zeigt Ansatze einer Methodenlehre 3 ist vornehmlich Buchwissenschaft ohne modernes Experiment zu praktizieren 4 behandelt uberlieferte Texte der griechisch romischen Antike aber auch des lateinischen Mittelalters philologisch kritisch 5 wird weitergefuhrt und uberboten durch die Naturwissenschaften der Renaissance und 6 ist ein Teil des von Grossing so benannten Integralen Humanismus 1 Grossings Sicht wurde in der Forschung aufgenommen aber zum Teil als uberzogen beurteilt 2 Deutsche Humanismusforscher wie Dieter Wuttke Fritz Krafft Christoph Schoner oder Gregor Muller akzeptierten Grossings These im Wesentlichen ebenso amerikanische Wissenschaftshistoriker wie Michael Shank Richard Kremer oder Robert Westman 3 Bucher und Aufsatze Auswahl BearbeitenHumanistische Naturwissenschaft Zur Geschichte der Wiener mathematischen Schulen des 15 und 16 Jahrhunderts Baden Baden 1983 Habilitationsschrift Humanistische Naturwissenschaft In Archiv der Geschichte der Naturwissenschaften Band 819 1983 S 397 399 als Bearbeiter Hexenprozess In Gesammelte Werke Keplers XII Munchen 1990 als Bearbeiter Johannes Kepler Somnium In Gesammelte Werke Keplers Bd XI 2 Munchen 1993 mit Karl Kadletz Christian Doppler 1803 1853 Bd 1 Perspektiven der Wissenschaftsgeschichte Bd 9 1 Wien 1992 Fruhling der Neuzeit Wissenschaft Gesellschaft und Weltbild in der fruhen Neuzeit Erasmus Wien 2000 Humanistische Naturwissenschaft Scientia Mathematica Einige Reflexionen zum Thema In Helmuth Grossing Kurt Muhlberger Hrsg Wissenschaft und Kultur an der Zeitenwende Renaissance Humanismus Naturwissenschaften und universitarer Alltag im 15 und 16 Jahrhundert Schriften des Archivs der Universitat Wien 15 V amp R unipress Gottingen 2012 S 39 61 dort S 58 61 ein Anhang in dem Grossing inhaltliche Inkonsistenzen seiner Habilitationsschrift von 1983 erlautert Hrsg der Buchreihe Perspektiven der Wissenschaftsgeschichte seit 1987 bis Bd 11 1997 bei Bohlau Wien ab Bd 12 bei ERASMUS Wien Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Helmuth Grossing Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Helmuth Grossing im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Helmuth Grossing auf der Website des Instituts fur Geschichte der Universitat WienEinzelnachweise Bearbeiten Helmuth Grossing Naturwissenschaften in Osterreich im Zeitalter des Humanismus In Michael Benedikt u a Hrsg Verdrangter Humanismus Verzogerte Aufklarung Bd I 1 Philosophie in Osterreich 1400 1650 Klausen Leopoldsdorf 1996 S 249 262 dort 253 f Ahnlich in Grossing Humanistische Naturwissenschaft Scientia Mathematica 2012 S 48f Etwa von Arno Seifert Kap 6 in Notker Hammerstein Hrsg Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte Bd 1 15 bis 17 Jahrhundert C H Beck Munchen 1996 S 237 239 dazu Anm 180 auf S 354 mit uberzogen wirkender These So Grossing Humanistische Naturwissenschaft Scientia Mathematica 2012 S 50 53 Normdaten Person GND 115734090 lobid OGND AKS LCCN n85154900 VIAF 39392751 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grossing HelmuthKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Historiker und WissenschaftsorganisatorGEBURTSDATUM 16 Januar 1940GEBURTSORT Leoben Steiermark Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmuth Grossing amp oldid 238691269