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Die Raumsonde Galileo wurde am 18 Oktober 1989 von der NASA gestartet um den Jupiter und seine Monde zu untersuchen Ihren Namen hat die Sonde von dem italienischen Erfinder und Naturwissenschaftler Galileo Galilei der die galileischen Jupitermonde als erster beschrieb Galileo OrbiterGalileo wird fur den Start vorbereitetNSSDC ID 1989 084BMissions ziel Untersuchung des Planeten Jupiter und seiner Galileischen MondeVorlage Infobox Sonde Wartung MissionszielBetreiber National Aeronautics and Space Administration NASAVorlage Infobox Sonde Wartung BetreiberTrager rakete Raumfahre AtlantisVorlage Infobox Sonde Wartung TraegerraketeAufbauStartmasse 2223 kgVorlage Infobox Sonde Wartung StartmasseVerlauf der MissionStartdatum 18 Oktober 1989Vorlage Infobox Sonde Wartung StartdatumEnddatum 21 September 2003Vorlage Infobox Sonde Wartung EnddatumVorlage Infobox Sonde Wartung Verlauf 18 10 1989 Start auf Cape CanaveralFebruar 1990 Swing by an der Venus Entfernung 16000 km08 12 1990 1 Swing by an der Erde Entfernung 960 km29 10 1991 Fly by am Asteroiden Gaspra Entfernung 1601 km08 12 1992 2 Swing by an der Erde Entfernung 303 km28 08 1993 Fly by am Asteroiden Ida Entfernung 2400 kmJuli 1994 Beobachtung von Einschlagen der Fragmente von Shoemaker Levy 912 07 1995 Abtrennen der Atmospharensonde Eintauchgeschwindigkeit 47 6 km s07 12 1995 Eintritt in eine Jupiter UmlaufbahnDez 1997 Ende des primaren Missionsziels21 09 2003 Gezielter Eintritt in die JupiteratmosphareDas Missions EmblemDie Sonde wird aus der geoffneten Ladebucht des Space Shuttles gestartet STS 34 Diagramm der Galileo SondeDiagramm mit detaillierter Beschriftung der Galileo SondeDie Tochtersonde von Galileo wahrend der StartvorbereitungenDiagramm der TochtersondeZeitlicher Ablauf der Ereignisse nach dem Eintauchen der Tochtersonde in die JupiteratmosphareDie Tochtersonde wirft ihren Hitzeschild ab kunstlerische Darstellung Inhaltsverzeichnis 1 Mission 1 1 Start 1 2 Shoemaker Levy 9 Einschlag 1 3 Probleme 1 4 Beginn der Erforschung 1 5 Erkundung der Monde Vergluhen 2003 im Jupiter 2 Technische Daten 3 Ergebnisse 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Quellen 7 EinzelnachweiseMission BearbeitenVor dieser Mission war der Planet Jupiter noch nie langere Zeit kontinuierlich von einer Raumsonde beobachtet worden Zwar waren zuvor schon vier Raumsonden an ihm vorbeigeflogen Pioneer 10 und 11 und Voyager 1 und 2 diese konnten aber wahrend ihres Vorbeiflugs jeweils nur kurze Momentaufnahmen liefern Galileo kreiste im Gegensatz dazu dauerhaft als Orbiter um Jupiter um sowohl den Planeten selbst als auch dessen Monde zu beobachten Vor dem Eintreffen wurde eine Tochtersonde abgekoppelt die in Jupiters Atmosphare eindrang und verschiedene Daten uber Temperatur Druck Windgeschwindigkeit und chemische Zusammensetzung lieferte Dabei diente die Muttersonde als Relaisstation um die Informationen zur Erde zu senden Start Bearbeiten Nach ersten Planungen aus dem Jahre 1977 sollte Galileo bereits im Januar 1981 starten Diverse Verzogerungen beim ursprunglichen Startvehikel Space Shuttle durch Finanzierungsunsicherheiten und schliesslich die Challenger Katastrophe fuhrten zu mehreren Jahren Verzogerung und Anderungen der Sonde und der Flugbahn Ursprunglich sollte im Mai 1986 Galileo mit der abgesagten Mission STS 61 G ins All gebracht werden Am 18 Oktober 1989 war es aber schliesslich soweit Die Raumfahre Atlantis brachte Galileo mit der Mission STS 34 in eine Erdumlaufbahn wo sie ausgesetzt wurde Um den Erdorbit zu verlassen war die Feststoffoberstufe IUS an Galileo montiert welche auch bei anderen Space Shuttle Missionen als Antriebsstufe fur schwere Satelliten und Raumsonden diente Galileo fuhrte bevor sie ihre Reise zum Jupiter antrat drei Swing by Manover durch um durch die Orbitalbewegung der Planeten Venus und Erde Schwung zu holen Im Februar 1990 flog Galileo in 16 000 km Entfernung an der Venus vorbei Anfang Dezember desselben Jahres passierte sie die Erde das erste Mal und zwei Jahre spater nochmals Wahrenddessen konnte sie spektakulare Bilder sowohl von der Venus als auch von der Erde und deren Mond zur Bodenstation senden Farbfilter ermoglichten mehrfarbige Abbildungen 1 Auf dem Weg zum Jupiter passierte Galileo die Asteroiden Gaspra 1991 in nur 1 600 km Entfernung sowie Ida im Jahr 1993 wobei detaillierte Aufnahmen der Himmelskorper entstanden Bei Letzterem wurde erstmals ein Asteroidenmond entdeckt Der 1 2 km grosse Brocken wurde Dactyl genannt Shoemaker Levy 9 Einschlag Bearbeiten Ein Jahr spater konnte Galileo ein dramatisches Ereignis beobachten Der Komet Shoemaker Levy 9 sturzte in den noch 238 Millionen km entfernten Jupiter Trotz der Distanz konnte Galileo einzigartige Bilder von den direkten Einschlagen einfangen die auf der erdabgewandten Seite stattfanden Auf der Erde selbst konnte man nur die Auswirkungen beobachten nachdem sich der Planet weitergedreht hatte Ware Galileo nicht infolge der Challenger Katastrophe erst mit dreijahriger Verspatung zum Jupiter geschickt worden hatte die Sonde den Kometeneinschlag aus nachster Nahe im Jupiterorbit verfolgen konnen Probleme Bearbeiten Als Mitte April 1991 die Bodenstation den Befehl zum Entfalten der 4 80 m grossen Parabolantenne funkte liess sich diese nur teilweise offnen Damit war die Moglichkeit der Datenubertragung mit mehr als 130 kbit s nicht mehr gegeben Man versuchte die Entfaltung mehrere tausend Mal aber vergebens Die Sonde wurde daraufhin so umprogrammiert dass die empfangenen Daten sowohl auf dem Zentralrechner als auch auf einem Bandlaufwerk zwischengespeichert und danach portionsweise von der viel schwacheren Rundantenne zur Erde gesendet wurden Da diese jedoch nur eine sehr geringe Ubertragungsrate ermoglichte wurde der Sonde neue Software unter anderem Algorithmen zur Datenkompression ubermittelt Dadurch konnte trotz des Ausfalls der Parabolantenne noch eine erhebliche Menge an wissenschaftlichen Daten ubermittelt werden Auch gab es weitere Probleme Der Umspulmechanismus der Magnetbander blieb ofter stecken doch konnte das Band immer wieder zum Laufen gebracht werden Beginn der Erforschung Bearbeiten In einer Entfernung von 82 Mio km zum Jupiter trennte sich im Juli 1995 die Tochtersonde vom Mutterschiff Am 7 Dezember 1995 war ihre Reise zu Ende Mit einer Geschwindigkeit von 170 000 km h tauchte die Tochtersonde in einem Winkel von etwa 9 in die Atmosphare des Jupiters ein Innerhalb von nur zwei Minuten wurde die Geschwindigkeit auf etwa Mach 0 9 abgebremst wobei die Bremsverzogerung der Sonde bis zu 230 g betrug Das Material des ablativen Hitzeschildes Kohlenstofffaser Phenolharz wurde dabei zu etwa 2 3 abgetragen wobei es Temperaturen von bis zu 14000 K ausgesetzt war Nun bei einem dynamischen Druck von 6 kPa offnete sich ein erster Bremsfallschirm und zog die abgesprengte Heckverkleidung mit der Tasche des Hauptfallschirms ab 2 Der Hitzeschild wurde abgeworfen und die Messungen begannen In einer Tiefe von 50 km unter dem Nullniveau definiert bei 1 bar Druck konnten Windgeschwindigkeiten von uber 500 km h gemessen werden Diese Winde traten aber nicht nur horizontal auf sondern es gab auch starkste Fallwinde und Turbulenzen in der Senkrechten Und das obwohl die Sonde in einem Schonwettergebiet in dem der Nephelometer Nebelmesser klares Wetter registrierte niederging Der Funkkontakt brach etwa eine Stunde nach dem Eintritt in einer Tiefe von 160 km ab In den letzten Sekunden registrierte die Sonde einen Druck von 22 bar bis 10 bar sollte mindestens untersucht werden und eine Temperatur von 152 C Wahrenddessen lenkte sich die Muttersonde nach einer 50 minutigen Haupttriebwerkszundung in einen elliptischen Jupiterorbit Der jupiternachste Punkt Perijovum betrug 185 000 km und der entfernteste Apojovum 19 3 Mio km Das Apojovum wurde im Marz 1996 durchflogen danach wurde das Perijovum mit einer 24 minutigen erneuten Triebwerkszundung auf 786 000 km angehoben um zu vermeiden dass die Sonde durch von Vulkanen auf Io ausgestossene Partikel gefahrdet wurde Die weiteren Umlaufe wurden in jeweils verschiedenen Bahnen durchgefuhrt um die Jupitermonde besser beobachten zu konnen Erkundung der Monde Vergluhen 2003 im Jupiter Bearbeiten Nach dem Ausfall der Hauptantenne musste die ursprunglich geplante permanente Beobachtung des Jupiterwetters aufgegeben werden Diese wurde vom Hubble Weltraumteleskop ubernommen und nur als besonders interessant erachtete Wolkenformationen auch von Galileo beobachtet Hauptaufgabe der Sonde war stattdessen die Beobachtung der vier galileischen Monde Es wurden Hinweise auf einen Wasserozean unter der Eiskruste von Europa geliefert sowie auf Zonen flussigen Wassers in den Manteln von Ganymed und Kallisto und die Vulkane auf Io beobachtet Sowohl Io der von den Gezeitenkraften Jupiters standig durchgeknetet wird als auch der grosste Mond unseres Sonnensystems Ganymed besitzen einen Eisenkern Ganymed weist uberraschenderweise ein starkes Magnetfeld auf Der Missionsteil bei Jupiter war ursprunglich nur fur 23 Monate bis Dezember 1997 geplant wurde aber dann insgesamt dreimal verlangert da Gerate und Antrieb noch funktionsfahig waren und gute Ergebnisse erwarten liessen Schwerpunkt der beiden ersten Missionsverlangerungen war dabei der Mond Europa wahrend man im letzten Missionsteil zwei Vorbeifluge an Io im Inneren von gefahrlicher Strahlung beherrschten Jupitersystem wagte Als Cassini Huygens Ende 2000 auf dem Weg zum Saturn den Jupiter fur eine Swing by Beschleunigung nutzte gelangen interessante Parallelmessungen Am 21 September 2003 wurde Galileo in die Jupiter Atmosphare gelenkt und vergluhte dort da die Sonde wegen Treibstoffmangels und Ausfallen der Elektronik bedingt durch die von Jupiter wahrend der letzten Jahre erhaltene hohe Strahlungsdosis spater nicht mehr lenkbar gewesen ware Es bestand die Gefahr dass Galileo auf den Mond Europa sturzen und ihn mit terrestrischen Mikroorganismen verunreinigen konnte Dies hatte kunftige Missionen zur Erforschung von Lebensspuren auf den Jupitermonden erschwert Technische Daten BearbeitenStartmasse Orbiter 2223 kg Tochtersonde 339 kg 3 Masse Hohe 5 3 Meter Ausleger des Magnetometers Lange 11 Meter Treibstoffmenge 925 kg Elektrische Leistung der Radionuklid Batterien 570 W Insgesamt 18 wissenschaftliche Instrumente 15 aus den USA 3 aus Deutschland zur Untersuchung von UV Strahlung Magnetfeldern und elektrisch geladenen Teilchen Kamerasystem mit 20 bis 1000 fach hoherer Auflosung als bei den Vorgangermissionen Voyager 1 und 2 weitere wissenschaftliche Systeme Infrarot Spektrometer Photopolarimeter Radiometer Magnetometer Detektoren fur elektromagnetische Teilchen Ionen Plasmas und Staub 4 Ergebnisse BearbeitenNachweis von flussigem Salzwasser unter der Oberflache der drei Jupitermonde Europa Ganymed und Kallisto Nachweis starker vulkanischer Aktivitaten auf Io die hundertmal starker sind als auf der Erde erster Vorbeiflug an einem Asteroiden 951 Gaspra am 29 Oktober 1991 Entdeckung von Dactyl dem Begleiter des Asteroiden Ida Messung eines Magnetfelds auf Ganymed erste direkte Messungen im Jupiter Helium Struktur Massenspektrometrie Sonnen und Warmestrahlung Wolken Partikelstreuung Lichtblitze und Radiowellen von Blitzen durch eine eintretende TochtersondeSiehe auch BearbeitenListe der RaumsondenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Galileo Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuellen BearbeitenBernd Leitenberger Galileo FU Berlin Aufnahmen der Mission Galileo Memento vom 10 Juli 2013 im Internet Archive Bildergalerie der Fachrichtung Planetologie und Fernerkundung NASA Solar System Exploration Galileo englisch Raumfahrer net Goodbye Galileo Raumfahrer net Galileo Back to the roots NASA Michael Meltzer Mission to Jupiter A History of the Galileo Project PDF 573 kB Einzelnachweise Bearbeiten Galileo flyby of the Moon 1990 Abgerufen am 8 Marz 2021 Galileo Probe im NSSDCA Master Catalog abgerufen am 6 November 2017 englisch Galileo Jupiter Arrival NASA Jet Propulsion Laboratory PDF engl abgerufen am 24 Jan 2019 Missions Galileo engl vom 19 Juli 2021 abgerufen am 19 Mai 2023Missionen in das aussere Sonnensystem Gestartete Missionen Pioneer 10 1972 2003 Pioneer 11 1973 1995 Voyager 1 1977 Voyager 2 1977 Galileo 1989 2003 Ulysses 1990 2009 Cassini Huygens 1997 2017 New Horizons 2006 Juno 2011 Lucy 2021 JUICE 2023 Kursiv geschriebene Missionen sind aktiv Geplante Missionen Europa Clipper 2024 Dragonfly 2027 Tianwen 4 2030 Raumsonden zu Kometen und AsteroidenGestartete Missionen ISEE 3 ICE 1978 Vega 1984 Sakigake 1985 Giotto 1985 Suisei 1985 Galileo 1989 Clementine 1994 NEAR 1996 Deep Space 1 1998 Stardust 1999 Contour 2002 Hayabusa 2003 Rosetta 2004 Deep Impact 2005 New Horizons 2006 Dawn 2007 Chang e 2 2010 Hayabusa 2 2014 Osiris Rex 2016 Lucy 2021 DART 2021 Near Earth Asteroid Scout 2022 Kursiv geschriebene Missionen sind aktiv nbsp Geplante Missionen Psyche 2023 Destiny Plus 2024 Hera 2024 Tianwen 2 2025 Janus 2028 Comet Interceptor 2029 Gestrichene Missionen NEAP Don 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