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STS 51 L englisch Space Transportation System ist die Missionsbezeichnung fur einen Flug des US amerikanischen Space Shuttle Challenger OV 099 der NASA Der Start erfolgte am 28 Januar 1986 Es war die 25 Space Shuttle Mission sowie der zehnte und letzte Flug der Raumfahre Challenger MissionsemblemMissionsdatenMission STS 51 LNSSDCA ID CHALNGRBesatzung 7Start 28 Januar 1986 16 38 00 UTCStartplatz Kennedy Space Center LC 39BLandung Absturz 28 Januar 1986 16 39 13 UTCLandeplatz Flugdauer 1 min 13 sZuruckgelegte Strecke 28 8 kmMannschaftsfotoVorne Michael Smith Francis Scobee Ronald McNair Hinten Ellison Onizuka Christa McAuliffe Gregory Jarvis Judith Resnik jeweils v l n r Vorher nachher STS 61 C STS 2673 Sekunden nach dem Start zerbrach die Raumfahre in Folge kamen alle sieben Besatzungsmitglieder ums Leben Es handelt sich neben dem Columbia Ungluck von 2003 um den bis heute schwersten Unfall in der Raumfahrtgeschichte der Vereinigten Staaten Inhaltsverzeichnis 1 Besatzung 2 Bodenpersonal Auszug 3 Missionsplanung 4 Das Challenger Ungluck 4 1 Ablauf des Unglucks Ursachen und letzter Funkkontakt 4 2 Zeitleiste der Geschehnisse 4 3 Weitere Ergebnisse der Unglucks Untersuchungen 5 Konsequenzen des Unglucks 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBesatzung BearbeitenDie Mannschaft bestand aus sieben Personen Francis Scobee 2 Raumflug Kommandant Michael Smith 1 Raumflug Pilot Judith Resnik 2 Raumflug Missionsspezialistin Ellison Onizuka 2 Raumflug Missionsspezialist Ronald McNair 2 Raumflug Missionsspezialist Gregory Jarvis 1 Raumflug Nutzlastspezialist Hughes Aircraft Christa McAuliffe 1 Raumflug Nutzlastspezialistin Teacher in SpaceAls Ersatz standen zur Verfugung kamen jedoch nicht zum Einsatz Louis Butterworth Nutzlastspezialist Hughes Aircraft fur Jarvis Barbara Morgan Nutzlastspezialistin Teacher in Space fur McAuliffeBodenpersonal Auszug BearbeitenFlugdirektor Flight Jay Greene Flugdynamik Offizier FIDO Brian Perry CapComs Richard Covey Frederick Gregory Systemdatenerfassungs Processing Systems Ingenieur DPS A F Algate Ingenieur fur Lenkung Navigation und Kontrollsysteme GNC Jeffrey Bantle Antriebsraketensystem Ingenieur Booster Jerry Borrer Triebkraftingenieur PROP A J Ceccacci Manager fur Elektrik Umwelt Verschleissteile EECOM John Rector Offizier fur Wartung mechanische und upper stage systems RMU K A ReileyMissionsplanung BearbeitenDer Start der Mission STS 51 L war ursprunglich fur den 22 Januar geplant musste dann aber wegen der Verzogerungen bei der vorangegangenen Mission STS 61 C um zunachst zwei Tage verschoben werden Die Witterungsverhaltnisse am Startort und auf den vorgesehenen Notlandeplatzen sowie technische Probleme an der Einstiegsluke der Raumfahre erzwangen weitere Verschiebungen bis zum 28 Januar Die Mission hatte die Aufgabe den Kommunikationssatelliten TDRS 2 auszusetzen zudem sollte mit verschiedenen Hilfsmitteln der Komet Halley beobachtet werden Als weiterer Hohepunkt der Mission war geplant dass die Grundschullehrerin Christa McAuliffe die im Rahmen eines Sonderprogramms der NASA zur Besatzung gehorte einige Unterrichtsblocke live aus dem Weltraum abhalt Vorgesehen war eine Missionsdauer von 6 Tagen 0 Stunden und 34 Minuten Die Landung sollte im Kennedy Space Center in Florida erfolgen STS 51 L war die erste Space Shuttle Mission bei der die Startrampe 39B zum Einsatz kam Das Challenger Ungluck Bearbeiten nbsp Auseinanderbrechen der ChallengerAm 28 Januar 1986 1 73 Sekunden nach dem Start 11 38 Uhr Ortszeit 17 38 Uhr MEZ 2 der Mission STS 51 L zerbrach die Raumfahre in rund 15 Kilometern Hohe Dabei starben alle sieben Astronauten Das Challenger Ungluck fuhrte zur vorubergehenden Einstellung des Shuttle Programms der NASA Der Ausfall eines oder mehrerer Dichtungsringe in einer der seitlichen Feststoffraketen Booster wurde als Grund ermittelt Die Booster wurden aus vergabepolitischen Grunden in vier Teilen gefertigt wobei je zwei Module herstellerseits vormontiert und ineinander verankert wurden Der fehlerhafte O Ring befand sich in einem field joint der von NASA Technikern vor Ort zusammengefuhrt wurde Die Verankerungen wurden mittels zweier ubereinander angeordneter O Ringe abgedichtet Zwischen den O Ringen befand sich ein Anschluss fur Dichtigkeitsprufungen Durch tiefe Temperaturen in der Nacht vor und am Morgen des Starts busste der Kunststoff jedoch seine Elastizitat ein was durch die extremen Druck und Hitzebelastungen nach der Zundung zunachst zu einem Verschleiss der O Ringe und schliesslich zum teilweisen Ausstromen des Verbrennungsgases fuhrte Blowby Dabei trat ein Teil der Flammen im Inneren der Rakete nicht bestimmungsgemass durch die grosse Duse am Heck sondern an der Seite der Feststoffrakete aus moglicherweise durch den Anschluss zur Dichtigkeitsprufung Sicherheitsbedenken gegenuber der Qualitat dieser Ringe und ihrer Elastizitat bei Nachtfrost waren dem Hersteller der Raketen bekannt Bereits ein Jahr zuvor war die Discovery bei 11 6 C gestartet Nach der Bergung der Booster wurden bei der Inspektion der O Ringe gravierende Hitzeschaden festgestellt die auf einen gefahrlichen Blowby an dieser Stelle hindeuteten 3 Bereits am Abend vor dem Start der Raumfahre warnte Roger Boisjoly ein Ingenieur von Morton Thiokol der Herstellerfirma der Feststoffraketen wegen der Kalte vor dem Start Die Wettervorhersagen nannten Temperaturen um den Gefrierpunkt fur Mitternacht 6 C am fruhen Morgen und 3 C zur geplanten Startzeit 4 Boisjoly befurchtete eine gigantische Explosion bereits auf der Startrampe Wegen dieser Frage gab es in den letzten 24 Stunden vor dem Start eilig angesetzte Telefonkonferenzen zwischen Management und Ingenieuren von Thiokol und der NASA Obwohl die NASA nach einer sechsstundigen Telefonkonferenz schliesslich fast von einem Startaufschub uberzeugt war entschied sich das Management von Thiokol letztendlich seine eigenen Ingenieure zu uberstimmen und seinem wichtigen Kunden NASA den Start zu empfehlen 5 Der Start erfolgte bei einer Temperatur von 2 C 6 Wenige Sekunden nach dem Start versagte was Boisjoly ziemlich exakt in dieser Form inklusive des folgenden Unglucks vorhergesagt hatte 5 7 einer der Dichtungs O Ringe der Feststoffrakete und heisses Verbrennungsgas trat durch das so entstandene Leck an der Seite aus Allerdings verschloss sich gemass den Untersuchungen zum Ungluck das so entstandene Leck zuerst wieder moglicherweise mit heisser Schlacke so dass es temporar keine akute Gefahr darstellte Es wird vermutet dass der Schlackepfropfen sich loste als das Shuttle in bereits grosser Hohe eine starke Windboe Scherwind durchflog die es durchruttelte Erst danach entwickelte sich das Leck vollstandig Es lag so ungunstig dass die Gase genau auf die Verbindung des Boosters mit dem mit Wasserstoff gefullten grossen Aussentank trafen 73 Sekunden nach dem Start wurde in 15 Kilometern Hohe diese Verbindung durch die Hitzeeinwirkung des Gases zerstort wonach der Booster gegen den Tank prallte und diesen aufriss Die Raumfahre und der Tank wurden durch die enormen aerodynamischen Krafte zerstort eine grosse Menge flussigen Sauerstoffs und Wasserstoffs trat aus Diese komprimierten Gase dehnten sich stark durch die Entzundung aus Dadurch sah der Unfall wie eine Explosion aus Der Cockpitbereich in dem sich die Raumfahrer befanden uberstand das Zerbrechen des Shuttles relativ unversehrt Berechnungen ergaben eine maximale Belastung von ca 12 bis 20 g Nach zwei Sekunden sank diese Belastung auf unter 4 g Ca 10 Sekunden nach dem Auseinanderbrechen befand sich der Cockpitbereich auf einer Freifalltrajektorie Der offizielle Bericht spricht daher davon dass die Krafte denen die Besatzung beim Auseinanderbrechen des Orbiters ausgesetzt war vermutlich nicht zu todlichen oder schwerwiegenden Verletzungen fuhrten 8 Die Astronauten starben moglicherweise erst als sie 2 45 min nach dem Auseinanderbrechen in ihrem Cockpitbereich mit ca 330 km h auf den Atlantik aufschlugen Ob mogliche Schaden im Cockpitbereich zu einer schnell todlich wirkenden Dekompression fuhrten konnte nicht mehr festgestellt werden Kritiker bemangelten Fehler in der Konstruktion und ein aus Kostengrunden eingespartes Rettungssystem Fallschirm des Cockpitbereichs das moglicherweise das Leben der Astronauten hatte retten konnen Ein prominentes Mitglied der Untersuchungskommission war der Physiker und Nobelpreistrager Richard P Feynman der die Untersuchung in einem autobiographischen Buch dargestellt hat 9 Das Challenger Ungluck warf nicht nur das Raumfahrtprogramm der USA zuruck sondern wirkte auch wie ein Schock auf die zahlreichen US amerikanischen Burger die das Ungluck live miterlebt hatten sei es auf den Aussichtstribunen in Cape Canaveral oder vor dem Fernseher Der Ruckschlag wirkte in der ohnehin politisch angespannten Lage jener Zeit als nationales Trauma Ablauf des Unglucks Ursachen und letzter Funkkontakt Bearbeiten nbsp Schwarzer Rauch der bei einem Dichtungsring am Feststoffbooster austrittKurz nach dem Abheben der Raumfahre wurde die Kontrolle uber den Flug vom Startkontrollzentrum auf dem Kennedy Space Center in Florida an das Mission Control Center in Texas abgegeben Folgende Zeitangaben in Sekunden nach dem Start Im Folgenden die am Funkverkehr beteiligten Personen Intercom bedeutet Kommunikation der Crew untereinander 10 Challenger Scobee Dick Scobee Commander Smith Michael J Smith Pilot Resnik Judith Resnik Mission Specialist Onizuka Ellison Onizuka Mission Specialist Bodenstationen Booster Booster Systems Engineer CAPCOM Capsule Communicator DPS Data Processing Systems Engineer FIDO Flight Dynamics Officer Flight Flight Director GC Ground Controller PAO Public Affairs Officer Public Announcer RSO Range Safety OfficerT 0 secondsResnik All right Alles klar Smith Here we go Los geht s T 5 secondsDPS Liftoff confirmed Abheben bestatigt Flight Liftoff Abheben T 7 secondsScobee Houston Challenger roll program Houston Challenger Rollprogramm programmierte Drehung um die Langsachse durch den Autopiloten T 11 secondsSmith Go you Mother ugs Mother bezeichnet hier das Raumschiff gemeint etwa Geh ab Mutter schiff T 14 secondsOnizuka intercom LVLH Erinnerung fur die Crew die Konfiguration zu andern Local Vertical Local Horizontal Um die aerodynamische Belastung gering zu halten mussen die Haupttriebwerke in der unteren Atmosphare zeitweise gedrosselt werden Die Flugsoftware registrierte dass die SRBs Feststoffraketen heiss waren und mehr Schub als geplant entwickelten Der Flugsoftware Parameter T DEL ADJUST FIDOs T del Kommentar wird benutzt um die Leistung der Haupttriebwerke einzustellen Gleichzeitig liess der Schub der SRB gemass einem vordefinierten Plan nach Bei T 35 379 werden die Haupttriebwerke auf die vorher vorgesehenen 65 Prozent zuruckgefahren T 15 secondsResnik Expletive hot Kraftausdruck heiss Scobee Ooohh kaaay Okay T 19 secondsSmith Looks like we ve got a lotta wind here today Scheint so als hatten wir hier heute viel Wind Scobee Yeah Stimmt T 19 859 secondsBooster Throttle down to 94 Drosseln auf 94 Schub Flight Ninety four 94 T 22 secondsScobee It s a little hard to see out my window here Es ist etwas schwierig hier aus meinem Fenster zu sehen T 28 secondsScobee There s ten thousand feet and Mach point five Erreichen 10 000 Fuss und Mach 0 5 T 35 secondsScobee Point nine Mach 0 9 T 40 secondsSmith intercom There s Mach 1 Sind bei Mach 1 Scobee Going through 19 000 Passieren 19 000 Fuss T 43 secondsScobee OK we re throttling down OK wir drosseln den Schub T 48 900 secondsBooster Three at 65 Alle drei Haupttriebwerke bei 65 Schub Flight Sixty five FIDO 65 FIDO FIDO T del confirms throttles T Del bestatigt Drosselung Flight Thank you Dankeschon Bei T 51 860 fuhren die Haupttriebwerke wieder auf ihre Nominalleistung hoch und die Raumfahre erreichte die Zone des maximalen aerodynamischen Druckes ungefahr 34 000 Pascal T 57 secondsSmith intercom Throttling up Schub wieder hoch Scobee intercom Roger Verstanden nbsp T 58 772 An der Unterseite des SRBs vor der Licht Schatten Grenze des Aussentanks ist eine Rauchwolke zu sehen Bei T 58 788 fangt eine Filmkamera die ersten Anzeichen von Rauch am hinteren Teil der Raumfahre ein Von der Crew der Challenger und der Bodenstation in Houston unbemerkt beginnt brennendes Gas aus einem stetig grosser werdenden Leck am rechtsseitigen SRB auszutreten Innerhalb einer Sekunde ist die Rauchbildung sehr stark ausgepragt und eine deutliche Stichflamme hat sich gebildet Selbst wenn die Besatzung oder das Kontrollzentrum sich dessen bewusst gewesen ware hatte an diesem Punkt nichts mehr getan werden konnen da ein eventueller Startabbruch in jedem Fall erst nach dem Ausbrennen und Abtrennen der SRBs moglich war Ansonsten schien der Start bis hierher normal zu verlaufen Bei einer Flughohe von 11 700 Metern durchschreitet die Challenger Mach 1 5 T 60 secondsSmith intercom Feel that mother go Spur wie das Mutter schiff anzieht Woooohoooo T 62 secondsSmith intercom Thirty five thousand going through one point five 35 000 Fuss uberschreiten Mach 1 5 T 65 secondsScobee intercom Reading four eighty six on mine Ich lese hier 486 auf meiner Anzeige ab Routinemassiger Luftgeschwindigkeits Check T 67 secondsSmith intercom Yep that s what I ve got too Ja das hab ich hier auch stehen T 68 secondsCAPCOM Challenger go at throttle up Challenger ihr seid Go fur Schuberhohung Scobee Roger go at throttle up Verstanden Go fur Schuberhohung Der Fehler beginnt sich zu entwickeln nbsp Stichflamme am rechtsseitigen SRBBei T 72 525 wie eine spatere Analyse der Telemetrie Daten zeigt gab es einen plotzlichen Schub verursacht durch die Stichflamme auf der rechten Seite Bei T 72 564 fallt der Druck im externen Wasserstofftank ab als dieser durch die Stichflamme geschwacht schlagartig aufreisst T 73 secondsSmith intercom Uh oh nbsp Bei ungefahr T 73 162 beginnt der Zerfall der Raumfahre Das war das letzte Wort eines Crew Mitglieds das vom Stimmrekorder aufgezeichnet wurde Smith hat sich moglicherweise auf die Funktion der Haupttriebwerke oder den fallenden Druck im externen Treibstofftank bezogen eventuell auch auf den plotzlichen Ruck Bei ungefahr T 73 162 beginnt der Zerfall der Raumfahre Dialog der Flight Controller nach dem Zerfall der RaumfahreBei T 79 000 zeigt eine Fernseh Kamera anstelle der Challenger eine Rauchwolke und einen Feuerball aus dem grosse brennende Trummerteile austreten und in den Ozean sturzen nbsp Rauchwolke anstelle der Challenger Die beiden SRBs fliegen unkontrolliert weiter T 89 000 secondsFlight FIDO trajectories FIDO die Flugbahnen FIDO Go ahead Fahren Sie fort Flight Trajectory FIDO Flugbahn FIDO FIDO Flight FIDO filters radar got discreting sources We re go Flight FIDO das Radar zeigt sich verteilende Objekte Wir sind bereit FIDO Flight FIDO till we get stuff back he s on his cue card for abort modes Flight FIDO bis wir das Zeug d h Verbindung und damit Daten zuruckbekommen ist er d h der Kommandant der Raumfahre auf seiner Checkliste fur die Notfall Abbruchmodi Flight Procedures any help Procedures sonst irgendwas Hilfreiches Unknown Negative flight no data Negativ Flight keine Daten GC Flight GC we ve had negative contact loss of downlink of radio voice or data from Challenger Flight GC wir konnten keinen Kontakt herstellen Verlust des Downlink Sprechfunk und Datenubertragung von Challenger Flight OK all operators watch your data carefully OK alle Operatoren beobachtet eure Daten sorgfaltig Bei T 110 250 sendet der zustandige Sicherheitsoffizier RSO Funksignale die die Selbstzerstorung der SRBs aktivieren Dies ist ein normaler Vorgang bei einem Notfall bei dem unter Umstanden frei fliegende Objekte eine Bedrohung fur Land oder See darstellen konnten T 1 min 56 secondsPAO Flight controllers here are looking very carefully at the situation Obviously a major malfunction Die Flight Controller hier beobachten die Situation sehr sorgfaltig Offensichtlich eine schwerwiegende Fehlfunktion T 2 min 1 secondGC Flight GC negative downlink Flight GC kein Downlink Flight Copy Verstanden T 2 min 8 secondsPAO We have no downlink Wir haben keinen Downlink Bei T 2 min 20 zeigt eine Fernseh Kamera herunterfallende Trummerteile und weisse Kondensstreifen am blauen Himmel Grosse Teile fallen Richtung Ozean dunne Rauchschleier hinter sich herziehend T 2 min 25 secondsFIDO Flight FIDO Flight FIDO Flight Go ahead Fahren Sie fort FIDO RSO range safety officer reports vehicle exploded RSO meldet das Fahrzeug als explodiert Flight after a long break Copy FIDO can we get any reports from recovery forces nach langer Pause Verstanden FIDO konnen wir Meldungen von den Bergungsmannschaften bekommen FIDO Stand by Bleiben Sie dran T 2 min 45 secondsFlight GC all operators contingency procedures in effect GC alle Operatoren Notfallmassnahmen sind eingeleitet Zeitleiste der Geschehnisse Bearbeiten Dies ist eine chronologische Auflistung der Ereignisse am 28 Januar 1986 Die Uhrzeit bezieht sich auf die Ortszeit am Cape Canaveral und ist in hh mm ss dargestellt Uhrzeit Ereignis011 37 53 738 Zundung der drei Haupttriebwerke des Shuttles 11 38 00 010 Zundung der Feststoffraketen SRBs 11 38 00 260 Das Shuttle hebt ab 11 38 00 688 Eine schwarze Rauchwolke am unteren Ende des rechten Feststoffboosters wird sichtbar 11 38 00 846 In den folgenden zwei Sekunden erscheinen acht einander folgende Rauchwolken 11 38 04 349 Haupttriebwerke gehen auf 104 Leistung 11 38 05 684 Druck im rechten Booster ist mit 8 1 bar hoher als normal 11 38 07 734 Roll Programm beginnt 11 38 16 899 Pilot Smith meldet starken Seitenwind 11 38 19 869 Schub der Haupttriebwerke senkt sich auf 94 11 38 21 134 Roll Programm beendet 11 38 35 389 Haupttriebwerke sind bei 65 Schub 11 38 37 000 Bordcomputer der Challenger steuern dem Seitenwind entgegen 11 38 45 227 Eine Leuchterscheinung ist am hinteren Ende der rechten Tragflache sichtbar 11 38 48 128 Eine zweite Leuchterscheinung ist an der Vorderseite der rechten Tragflache sichtbar 11 38 48 428 Eine dritte Leuchterscheinung ist am hinteren Ende der rechten Tragflache sichtbar 11 38 51 870 Leistung der Haupttriebwerke erhoht sich auf 104 des Maximalschubes 11 38 58 798 Erste Anzeichen fur einen Flammenstrahl werden am rechten Booster sichtbar 11 38 59 272 Scharf abgegrenzte Flammen an der rechten Feststoffrakete sind dauerhaft sichtbar 11 38 59 763 Flammen verlaufen in Flugrichtung 11 39 00 014 Drucke im Inneren des linken und des rechten Boosters weichen stark voneinander ab 11 39 00 258 Erste Indizien dass der Flammenstrahl den Aussentank des Shuttles trifft werden sichtbar 11 39 02 494 Kurze heftige Steuerbewegung des rechten Hohenruders 11 39 04 670 Flammen verandern ihr Aussehen 11 39 04 715 Anhaltende Leuchterscheinung an der Seite des Aussentanks 11 39 04 947 Die Bordcomputer bewegen die Dusenkegel der Haupttriebwerke um das Shuttle auf Kurs zu halten 11 39 05 174 Starke Vibrationen des Shuttles setzen ein 11 39 06 774 Durchflussmenge in der Treibstoffleitung fur flussigen Sauerstoff vom Aussentank zu den Haupttriebwerken beginnt zu schwanken 11 39 10 835 Letzte Funkmeldung der Besatzung 11 39 12 214 Heftige Steuerbewegungen der Dusenkegel der drei Haupttriebwerke und der beiden Feststoffraketen 11 39 12 574 Wasserstoffdruck im Aussentank sinkt 11 39 12 974 Rapider Druckverlust in der Treibstoffleitung fur flussigen Sauerstoff 11 39 13 020 Letzte gultige Telemetriedaten werden empfangen 11 39 13 054 Rapider Druckverlust in der Treibstoffleitung fur flussigen Wasserstoff 11 39 13 134 Helles Leuchten am hinteren Teil des Aussentanks 11 39 13 134 Druck im Inneren des rechten Boosters ist 1 3 bar geringer als im linken 11 39 13 147 Erste Anzeichen fur Gase in der Umgebung des Aussentanks werden erkennbar 11 39 13 153 Triebwerke reagieren auf den veranderten Treibstoffzufluss 11 39 13 172 Spitze der rechten Feststoffrakete schlagt in den Aussentank 11 39 13 201 Helle Leuchterscheinung im Bereich zwischen Aussentank und Shuttle wird sichtbar 11 39 13 212 Helle Leuchterscheinung im Bereich der vorderen Befestigung von Aussentank und Shuttle wird sichtbar Die Leuchterscheinung zwischen Aussentank und Shuttle nimmt an Intensitat zu 11 39 13 292 Erste Anzeichen fur eine weisse Leuchterscheinung im Bereich der vorderen Befestigung von Aussentank und Shuttle werden erkennbar 11 39 13 337 Starke Intensitatszunahme der weissen Leuchterscheinung im Bereich der vorderen Befestigung von Aussentank und Shuttle 11 39 13 387 Druckschwankungen im Bereich der Steuerdusen beginnen 11 39 13 393 Temperaturen aller drei Haupttriebwerke sind im roten Bereich 11 39 13 492 Die drei Haupttriebwerke schalten sich nacheinander ab 11 39 14 140 Funkverbindung zum Shuttle bricht ab 11 39 14 597 Helle Leuchterscheinung im Bereich des Bugs des Shuttles Zerbrechen des Shuttles beginnt 11 39 50 260 Selbstzerstorungsbefehl fur die linke Feststoffrakete gesendet 11 39 50 262 Selbstzerstorungsbefehl fur die rechte Feststoffrakete gesendet Weitere Ergebnisse der Unglucks Untersuchungen Bearbeiten Das Buch von Richard Feynman 9 enthalt detailliertere Erkenntnisse die nicht nur die Problematik der O Ringe betreffen So sind dort unzulangliche Arbeitsvorschriften beschrieben Nach jedem Start fallen die ausgebrannten Feststoff Boosterraketen ins Meer wo sie geborgen und dann der Wiederverwendung zugefuhrt werden Die Handbucher besagten dass man die Hulle der Booster wiederverwenden konne wenn die jeweils von drei Punkten im Abstand von 60 Grad gemessenen Durchmesser stimmen Es folgt daraus aber nicht zwingend dass dies einen regelmassigen Kreis ergibt Tatsachlich gab es ofter Verformungen die dann oft nicht vorschriftskonform buchstablich zurechtgebogen wurden Zum Challenger Ungluck kam es deshalb weil die Handbucher von Morton Thiokol dem Hersteller der Feststoffraketen nicht beachtet wurden Daneben wollte das Management der NASA einem Wunsch des US Prasidenten Ronald Reagan entsprechen und publikumswirksam eine Lehrerin ins Weltall fliegen lassen als Reagans Rede zur Lage der Nation kurz bevorstand Dies soll allerdings keinen expliziten konkret dokumentarisch nachweisbaren Einfluss auf die Entscheidung gehabt haben der allgemeine Druck Termine zu halten und das operative Raumtransportsystem Space Shuttle in der zugesagten Frequenz zu starten wird ausreichend gewesen sein 11 Die Experten von Thiokol rieten von einem Start ab da alle bisherigen Starts bei Temperaturen uber 11 C stattfanden Das NASA Management drangte darauf den Start nach den vorangegangenen Verzogerungen nicht noch einmal zu verschieben Es war jedoch nach einer sechsstundigen Telefonkonferenz zwar durch die von Thiokol vorgelegten Daten nicht davon uberzeugt dass dies notwendig sei hatte jedoch gegen die Empfehlung des Lieferanten einen Start nicht durchgesetzt Die hochsten anwesenden Fuhrungskrafte von Thiokol die bei den vorbereitenden Besprechungen zum Teil kaum oder gar nicht anwesend waren fallten jedoch entgegen der Empfehlung ihrer Ingenieure die Entscheidung zur Startfreigabe nachdem die Unklarheiten in deren Empfehlungsbegrundungen seitens der NASA Beteiligten die diese gegenuber der NASA Fuhrung hatten vertreten mussen wenn der Start deswegen verschoben worden ware sehr aggressiv in Frage gestellt worden waren 11 In der Presse wurde dies zu der Vermutung verkurzt man habe die NASA als wichtigsten Kunden nicht verargern wollen 5 Es gab auch Differenzen zwischen dem NASA Management und den Ingenieuren bezuglich der Fehlerrate der Shuttles Obere Dienstrange behaupteten nur auf einem von 100 000 Flugen trete ein fataler Abbruch einer Mission ein doch man hatte eine Million Starts auswerten mussen um dieser Angabe eine plausible statistische Grundlage zu geben Konstrukteure des bordeigenen Haupttriebwerks sagten hingegen auf einem von 100 bis 200 Flugen wurde dieses versagen und die Air Force ging bei ihren Raketen von Fehlerraten von 1 50 aus Es drangte sich der Verdacht auf eine vorgetauschte hohe Zuverlassigkeit der Raumfahrzeuge helfe der NASA leichter an staatliche Gelder zu kommen Das Management pflegte auch einen fahrlassigen Umgang mit routinemassigen Uberprufungen die Computer und die Software des Space Shuttle die damals Speicher aus Ferritkernen besassen bestanden problemlos alle Tests und so wiegten sich die Manager in falscher Sicherheit da die Tests ohnehin immer erfolgreich waren konne man sie doch abschaffen Dazu verharmloste die NASA Zwischenfalle die das Leben der Astronauten nicht unmittelbar gefahrdeten etwa die O Ringe die bei einigen vorherigen Raketenstarts Abnutzungserscheinungen gezeigt hatten Richard Feynman beobachtete und kritisierte ausserdem die mangelhafte Kommunikationsweise innerhalb der Werkstatten und Zulieferbetriebe weil Vorschlage der Mitarbeiter oft abgewiesen wurden So wurde eine Markierung abgelehnt die beim Uberprufen und dem neuerlichen Zusammenbau der Feststoffraketen sehr hilfreich gewesen ware weil man dazu neue Handbucher und Vorschriften hatte herausgeben mussen Feynman beendete seinen Bericht wegen der schongeredeten Fehlerraten mit den Worten reality must take precedence over public relations for Nature cannot be fooled die Realitat muss Vorrang vor Public Relations haben denn die Natur lasst sich nicht zum Narren halten Die Untersuchung des Unglucks zeigte auch dass in der Vergangenheit die Bedenken vieler Ingenieure mit Verweis auf den strengen Zeitplan und das knappe Budget verworfen 12 worden waren Konsequenzen des Unglucks Bearbeiten nbsp Gedenktafel in Hermosa Beach Kalifornien Nach dem Ungluck wurde ein generelles Startverbot fur die Shuttle Flotte ausgesprochen Fast zweieinhalb Jahre lang arbeitete man an Verbesserungen die den Start sicherer machen sollten Die wichtigste Anderung war die Feststoffbooster weitgehend zu uberarbeiten Uber 2000 Anderungen wurden am Shuttle System ausgefuhrt Dazu gehorte beispielsweise eine ausfahrbare Teleskopstange an der die Astronauten in einer Notsituation wahrend des Landeanflugs den Orbiter durch die Einstiegsluke verlassen konnten Ab sofort mussten die Astronauten bei Start und Landung wieder Druckanzuge tragen Ausserdem wurde das Shuttle aus dem kommerziellen Satellitengeschaft zuruckgezogen das wieder auf unbemannte Tragerraketen ubertragen wurde Im August 1987 wurde der Bau einer Ersatzfahre fur die Challenger in Auftrag gegeben 1991 wurde die Endeavour fertiggestellt Am 29 September 1988 startete mit der Discovery zum ersten Mal nach dem Ungluck wieder ein Space Shuttle ins All STS 26 Bis zum Februar 2003 als die Columbia beim Wiedereintritt auseinanderbrach kam es zu keinem weiteren Shuttle Ungluck Siehe auch BearbeitenListe der Space Shuttle Missionen Liste von Raumfahrtunfallen The Challenger Spielfilm aus dem Jahre 2013 fur das Fernsehen produziert uber Richard Feynmans Rolle bei der Aufarbeitung des Unglucks Der letzte Flug der Challenger US amerikanische vierteilige Dokumentarserie aus dem Jahr 2020Literatur BearbeitenHermann Woydt SOS im Weltraum Menschen Unfalle Hintergrunde Motorbuch Verlag Stuttgart 2017 ISBN 978 3 613 03954 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons STS 51 L Album mit Bildern Videos und Audiodateien NASA Missionsuberblick englisch Report of the Presidential Commission on the Space Shuttle Challenger Accident englisch STS 51 L in der Encyclopedia Astronautica englisch Video des Unglucks bei YouTube engl Kommentar 5 00 Minuten 10 5 MB Space Shuttle Challenger fbi gov abgerufen am 11 April 2011Einzelnachweise Bearbeiten Martin Holland 30 Jahre Challenger Ungluck die erste grosse Katastrophe der US Raumfahrt In heise online Abgerufen am 28 Januar 2016 Katastrophe vor den Augen der Welt In Tageblatt 25 Januar 2011 abgerufen am 20 August 2015 Rogers Commission Report Report of the Presidential Commission on the Space Shuttle Challenger Accident Volume 1 Chapter 6 1986 abgerufen am 9 Februar 2011 The Contributing Cause of The Accident In Report of the Presidential Commission on the Space Shuttle Challenger Accident Abgerufen am 20 August 2015 englisch it was going to get near freezing or freezing before midnight It could get as low as 22 degrees as a minimum in the early morning hours probably around 6 00 o clock and that they were predicting a temperature of about 26 degrees at the intended launch time about 9 38 the next morning a b c Mark Hayhurst I knew what was about to happen In Guardian 23 Januar 2001 abgerufen am 23 September 2009 englisch Supporting Charts and Documents Referred to During The Commission Investigation and Report In Report of the Presidential Commission on the Space Shuttle Challenger Accident Abgerufen am 20 August 2015 englisch Camera Site 3 approximately 1 000 feet bearing 150 degrees from Launch Pad 39B 36 degrees Fahrenheit at launch Roger Boisjoly Memo from Roger Boisjoly on O Ring Erosion Memo von Roger Boisjoly uber die O Ring Erosion 31 Juli 1985 abgerufen am 23 September 2009 englisch NASA Bericht von Joseph P Kerwin zum Tod der Astronauten a b Richard P Feynman Kummert Sie was andere Leute denken 7 Auflage Piper Verlag Munchen Zurich 1996 ISBN 3492221661 http www hq nasa gov office pao History transcript html Funkprotokoll der NASA a b Diane Vaughan American Council of Learned Societies Hg The Challenger Launch Decision Risky Technology Culture and Deviance at NASA University of Chicago Press 1997 englisch Alexander Stirn Zerplatzter Traum In Suddeutsche Zeitung 28 Januar 2011 Space Shuttle Missionen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 41 B 41 C 41 D 41 G 51 A 51 C 51 D 51 B 51 G 51 F 51 I 51 J 61 A 61 B 61 C 51 L 26 27 29 30 28 34 33 32 36 31 41 38 35 37 39 40 43 48 44 42 45 49 50 46 47 52 53 54 56 55 57 51 58 61 60 62 59 65 64 68 66 63 67 71 70 69 73 74 72 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 94 85 86 87 89 90 91 95 88 96 93 103 99 101 106 92 97 98 102 100 104 105 108 109 110 111 112 113 107 114 121 115 116 117 118 120 122 123 124 126 119 125 127 128 129 130 131 132 133 134 135Geplante aber nicht durchgefuhrte Rettungsmissionen 3xx 400 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title STS 51 L amp oldid 237649764