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Pioneer 10 englisch fur Pionier oder Wegbereiter ist die erste von Menschen gebaute Raumsonde die den Planeten Jupiter und anschliessend den ausseren Bereich des Sonnensystems erreichte Sie wurde im Rahmen des Pioneer Programms am 3 Marz 1972 vom Launch Complex 36 auf Cape Canaveral mit einer Atlas Centaur Rakete gestartet 1 Die Sonde hat zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse uber den Planeten Jupiter den Asteroidengurtel aber auch uber die ausseren Regionen des Sonnensystems erbracht Pioneer 10 erwies sich als ausserst robust und sendete das letzte Mal im Januar 2003 Daten zur Erde Mit einer Missionsdauer von knapp 31 Jahren ubertraf sie ihre geplante Lebensdauer von 21 Monaten um mehr als das Sechzehnfache Pioneer 10Pioneer 10 bei der EndmontageNSSDC ID 1972 012AMissions ziel Durchdringung des Asteroidengurtels und Erkundung des JupitersVorlage Infobox Sonde Wartung MissionszielBetreiber National Aeronautics and Space Administration NASAVorlage Infobox Sonde Wartung BetreiberTrager rakete Atlas CentaurVorlage Infobox Sonde Wartung TraegerraketeStartmasse 258 kgVorlage Infobox Sonde Wartung StartmasseInstrumenteVorlage Infobox Sonde Wartung Instrumente AMA CPI CRS GTT HVM IPP IR MD PA TRD UVVerlauf der MissionStartdatum 3 Marz 1972 01 49 UTCVorlage Infobox Sonde Wartung StartdatumStartrampe Cape Canaveral AFS LC 36BVorlage Infobox Sonde Wartung StartrampeEnddatum Januar 2003Vorlage Infobox Sonde Wartung EnddatumVorlage Infobox Sonde Wartung Verlauf 03 03 1972 Start03 12 1973 Passage des Jupiter1976 Passage der Saturnbahn1979 Passage der Uranusbahn13 06 1983 Passage der Neptunbahn23 01 2003 Letzter Kontakt mit der SondeDie Sonde wird das Sonnensystem verlassenKunstlerische Darstellung der Pioneer 10 im WeltraumAm 23 Oktober 2023 ist Pioneer 10 ca 134 54 Astronomische Einheiten AE von der Sonne entfernt das sind etwa 20 13 Milliarden Kilometer 2 Inhaltsverzeichnis 1 Planung und Missionsziele 2 Technik 2 1 Energieversorgung 2 2 Kommunikation 2 3 Elektronik 2 4 Flugsteuerung 2 5 Plakette 3 Wissenschaftliche Instrumente 3 1 Asteroid Meteoroid Astronomy AMA 3 2 Meteoroid Detectors MD 3 3 Imaging Photopolarimeter IPP 3 4 Infrared Radiometers IR 3 5 Ultraviolet Photometry UV 3 6 Charged Particle Instrument CPI 3 7 Trapped Radiation Detector TRD 3 8 Cosmic Ray Spectra CRS 3 9 Geiger Tube Telescope GTT 3 10 S Band Experiment 3 11 Helium Vector Magnetometer HVM 3 12 Quadrispherical Plasma Analyzer PA 4 Ablauf der Mission 4 1 Start 4 2 Erste Flugphase und Asteroidengurtel 4 3 Jupiter 4 4 Nach Jupiter 5 Kosten und Nutzen 6 Literatur 7 Film 8 Weblinks 9 EinzelnachweisePlanung und Missionsziele BearbeitenSchon wahrend der 1960er Jahre beschaftigten sich zahlreiche Wissenschaftler mit moglichen Missionen zu den ausseren Planeten insbesondere zu Jupiter da man erkannte dass sich dessen starke Gravitation nutzen lasst um Raumsonden ohne Treibstoffaufwand durch das sogenannte Swing by stark zu beschleunigen Die NASA genehmigte im Februar 1969 ein Programm fur zwei baugleiche Sonden Diese wurden der Pioneer Serie zugeordnet und trugen die Namen Pioneer F bzw Pioneer G Das Programm wurde vom Pioneer Project Office am Ames Research Center geleitet die Sonden sollten von TRW entwickelt und konstruiert werden Zu Jupiter gibt es alle 13 Monate ein optimales Startfenster und so sollte die erste Sonde im Februar oder Marz 1972 gestartet werden die zweite 13 Monate spater Die genauen Zustandigkeiten waren wie folgt ausgepragt Pioneer Gesamtprogramm NASA Hauptquartier ursprunglich geleitet von Glenn A Reiff und spater von F D Kochendorfer Pioneer F G Projekt Ames Research Center mit Charles F Hall als Manager wissenschaftliche Instrumente Joseph E Lepetich Sondensysteme Ralph W Holtzclaw Sondenbetrieb Robert R Nunamaker spater Norman J Martin wissenschaftliche Leitung Richard O Fimmel Bahnverfolgung und Datenverarbeitung Jet Propulsion Laboratory gefuhrt von A J Siegmeth und spater Richard B Miller Datenubertragung Goddard Space Flight Center welches das Deep Space Network zur Kommunikation mit den Sonden steuert Tragerrakete Lewis Research Center mit D J Shramo als ManagerDie Missionsziele der Pioneer Sonden konzentrierten sich auf den Bereich jenseits des Mars So sollte der Asteroidengurtel wissenschaftlich erforscht und gleichzeitig dessen Gefahrlichkeit fur Raumfahrzeuge ermittelt werden Auch das interplanetare Medium zwischen Mars und Jupiter war von grossem wissenschaftlichen Interesse Schliesslich sollte auch Jupiter selbst intensiv untersucht werden Die Pioneer Sonden benotigten die hochste Geschwindigkeit die bis dahin je ein von Menschen geschaffenes Objekt erreichen wurde Daher wurde die damals starkste verfugbare Tragerrakete eine Atlas Rakete mit einer Centaur Oberstufe gewahlt Da der Schub immer noch nicht ausreichte integrierte man zusatzlich eine dritte Feststoffstufe mit der man die notige Geschwindigkeit von uber 14 3 km s erreichen konnte Technik BearbeitenPioneer 10 wurde primar aus Aluminium gebaut und wog beim Start 258 kg wobei 28 kg auf den Treibstoff Hydrazin zur Lageregelung entfielen Der zentrale Teil der Sonde besteht aus einem sechseckigen Ring der den Grossteil der Elektronik beherbergt und aus Aluminium in Sandwich Wabenkern Bauweise gefertigt wurde Das Sechseck hat eine Tiefe von 25 5 cm und eine Seitenlange von 71 cm Darauf befindet sich die auffallige Parabolantenne mit einem Durchmesser von 2 74 m Am Zentralteil sind symmetrisch drei Ausleger angebracht Zwei davon tragen in drei Metern Entfernung je zwei Radionuklidbatterien siehe Energieversorgung um Storungen durch deren Strahlung zu vermindern Am dritten 6 6 m langen Ausleger befindet sich das HVM Instrument Im Zentrum des Ringes befindet sich ein beheizter Kugeltank mit einem Durchmesser von 42 cm fur das Hydrazin Energieversorgung Bearbeiten nbsp Schema einer SNAP 19 RadionuklidbatteriePioneer 10 war die erste Sonde die ihre Energie ausschliesslich aus einer thermoelektrischen Radionuklidbatterie bezog Diese Neuerung war notig da die Sonnenstrahlung bei Jupiter 27 mal geringer ist als bei der Erde wodurch Solarzellen aufgrund der benotigten Flache von etwa 23 m unpraktikabel waren Die vier Batterien von Pioneer 10 sind mit dem Isotop Plutonium 238 befullt das eine Halbwertszeit von 87 7 Jahren hat und wahrend des Zerfalls Alphastrahlung aussendet Diese Strahlung setzt grosse Mengen Warme frei Temperatur typischerweise mehrere hundert Grad Celsius Diese Warme wird mit 90 Thermoelementen pro Batterie direkt in elektrische Energie umgesetzt Die Batterien sind vom Typ SNAP 19 der auch bei den Viking Sonden zum Einsatz kam wiegen je 15 4 kg und haben die Abmessungen 58 cm 38 cm Beim Start erzeugten alle Batterien zusammen eine Leistung von 155 W die aufgrund des Plutoniumzerfalls und des Verschleisses der Thermoelemente bis zum Jupiter auf 140 W sank Bis 2004 sank das Niveau auf nur noch 65 W ab Pioneer 10 benotigt maximal 106 W wovon 26 W auf die wissenschaftlichen Instrumente entfielen Die Bordspannung betragt 28 V Kommunikation Bearbeiten Die Kommunikation erfolgte primar uber die grosse Hochgewinnantenne die einen Durchmesser von 2 74 m und einen Offnungswinkel von 3 3 hat Sie erreichte einen Antennengewinn von 38 dB Hiermit wurde im Asteroidengurtel eine Senderate von 2 kbit s und bei Jupiter 1 kbit s erreicht Allgemein konnte die Ubertragungsrate in 16 Schritten von 0 016 kbit s bis 2 kbit s gewahlt werden Die Empfangsrate war bei Jupiter mit nur einem Bit pro Sekunde sehr niedrig Auf dem Empfanger befindet sich zusatzlich noch eine Mittelgewinnantenne die auch bei einer ungenauen Ausrichtung auf die Erde Daten senden und empfangen konnte Sollte die Sonde keinerlei Ausrichtung auf die Erde durchfuhren konnen so gibt es auf der anderen Seite eine Niedriggewinnantenne die in einem viel grosseren Bereich 32 Offnungswinkel senden und empfangen konnte wenn auch bei extrem geringen Ubertragungsraten Dies resultiert aus dem sehr niedrigen Antennengewinn von nur 21 dB Daher ist sie nur zur Notfallkommunikation gedacht und wurde nicht zum Ubermitteln wissenschaftlicher Daten genutzt Alle Ubertragungen fanden im S Band bei 2 110 oder 2 292 GHz statt wobei die beiden redundanten Transmitter eine Sendeleistung von je 8 W aufweisen und 1 75 kg schwer sind Elektronik Bearbeiten Pioneer 10 besitzt wie fruhere Raumsonden kaum automatische Steuerungssysteme und musste somit standig mit Kommandos von der Bodenstation versorgt werden Insgesamt gibt es 222 Befehle wovon 73 auf die Steuerung der wissenschaftlichen Instrumente und 149 auf die Kontrolle der Sonde entfallen Jeder Befehl ist 22 Bit lang womit die Ubertragung 22 Sekunden dauerte als sich die Sonde im Bereich des Jupiters befand Fur einige Situationen in denen mehrere Befehle in schneller Folge hintereinander ausgefuhrt werden mussten reichte diese Datenrate allerdings nicht aus Daher verbaute man einen Speicher der bis zu funf Kommandos aufnehmen konnte Die wissenschaftlichen Instrumente verfugen uber einen Speicher mit einer Kapazitat von insgesamt 50 kbit und konnen mit 18 verschiedenen Datenformaten umgehen Eine der wenigen automatischen Komponenten der Sonde ist das CONSCAN System Mithilfe der Minimumpeilung kann es die Antenne autonom auf die Erde ausrichten Allerdings ist die manuelle Ausrichtung durch Befehle von der Bodenstation im Hinblick auf den Treibstoffverbrauch effektiver weswegen der CONSCAN Modus nur selten eingesetzt wurde Flugsteuerung Bearbeiten Um die Position der Sonde zu ermitteln kamen drei Sternsensoren zum Einsatz von denen zwei die Sonne und einer Canopus als Leitsterne anpeilen Sollte einer der beiden Sterne aus dem Sichtbereich der Sensoren auswandern wurde eine Lagekorrektur eingeleitet Diese wurde durch zwolf paarweise angeordnete Schubdusen durchgefuhrt die sich an der Antennenschussel befinden Sie konnten einen Schub von 1 8 bis 6 2 Newton erzeugen Die Stabilitat der Sonde wurde durch eine Eigenrotation von etwa 4 bis 5 Umdrehungen pro Minute gewahrleistet wobei die Rotationsgeschwindigkeit mit der Zeit sank Die Rotation erfolgte um die Achse Sender Antenne Zentralring Die Schubdusen wurden auch zur Anpassung der Rotation genutzt Plakette Bearbeiten Hauptartikel Pioneer Plakette nbsp Die Pioneer PlaketteDie Plakette von Pioneer 10 ist als Informationstrager fur Ausserirdische gedacht welche die Sonde eventuell finden konnten Sie misst 22 9 cm in der Breite und 15 2 cm in der Hohe Als Basismaterial dient eine 1 2 mm dicke Aluminiumplatte die zum Korrosionsschutz mit Gold uberzogen ist Primare Bildelemente sind ein Mann und eine Frau jeweils unbekleidet und die Silhouette des Raumschiffes um einen Grossenvergleich zu ermoglichen Die Position der Erde ist relativ zu vierzehn Pulsaren angegeben Des Weiteren sind das Sonnensystem und ein Hyperfeinstrukturubergang eines Wasserstoffatoms dargestellt Wissenschaftliche Instrumente Bearbeiten nbsp Diagramm von Pioneer 10 und dessen SystemenPioneer 10 fuhrte insgesamt 11 wissenschaftliche Instrumente mit wobei das S Band Experiment nicht als eigenstandiges System gezahlt wird Instrument Hersteller Masse VerbrauchAsteroid Meteoroid Astronomy AMA General Electric 3 3 kg 2 7 WMeteoroid Detectors MD Langley Research Center 1 7 kg 0 7 WImaging Photopolarimeter IPP University of Arizona 4 3 kg 2 2 WInfrared Radiometers IR Caltech 2 0 kg 1 3 WUltraviolet Photometry UV University of California 0 7 kg 0 7 WCharged Particle Instrument CPI University of Chicago 3 0 kg 2 4 WTrapped Radiation Detector TRD University of California 1 7 kg 2 9 WCosmic Ray Spectra CRS Goddard Space Center 3 2 kg 2 2 WGeiger Tube Telescope GTT University of Iowa 1 6 kg 0 7 WHelium Vector Magnetometer HVM Jet Propulsion Laboratory 2 6 kg 5 0 WQuadrispherical Plasma Analyzer PA Ames Space Center 5 5 kg 4 0 WGesamt 29 6 kg 24 3 WAsteroid Meteoroid Astronomy AMA Bearbeiten nbsp Die vier Teleskope des AMADieses Instrument mass die Verteilung von grossen und kleinen Gesteinsbrocken im Asteroidengurtel Hierzu kamen vier Ritchey Chretien Cassegrain Teleskope zum Einsatz die jeweils in einem Winkel von 45 zur Rotationsachse angeordnet waren Alle Teleskope wiesen 20 cm Brennweite und Durchmesser auf Durch die geringe Brennweite war das Gesichtsfeld 7 5 gross Verstarkt wurde das einfallende Licht das von den Asteroiden reflektiert wurde mittels Photokathoden und Photomultiplierrohren Eine Messung wurde ausgelost wenn ein Objekt von mindestens drei der Teleskope erfasst wurde Die Geschwindigkeit des Objekts wurde durch den Vergleich der Erfassungszeitpunkte durch die einzelnen Teleskope errechnet Die Grosse wurde aus der reflektierten Lichtmenge errechnet Das Instrument fiel im Dezember 1973 aus wobei zu diesem Zeitpunkt der Asteroidengurtel aber bereits durchquert war Meteoroid Detectors MD Bearbeiten nbsp Ein Meteoroidendetektor oben und deren Verteilung an der Antennenunterseite unten Der Meteoroidendetektor erganzte das AMA und registrierte die Einschlage von Teilchen auf der Sonde die uber 100 Nanogramm wogen Hierzu wurden 234 Zellen mit einer Argon Stickstoff Mischung gefullt Wenn ein Teilchen die 0 05 mm dicke Folie durchschlug stromte das Gas aus Dieses wurde durch eine Kathode detektiert die das Gas auch ionisierte So konnte auch die Grosse des eingeschlagenen Teilchens ermittelt werden Das Instrument besass insgesamt eine Flache von 2 45 m wobei gleich mehrere Detektorplatten auf der Ruckseite der Antenne angebracht wurden siehe Bild rechts Im Oktober 1980 wurde das Instrument schliesslich abgeschaltet Imaging Photopolarimeter IPP Bearbeiten Dieses Instrument war fur alle fotografischen Aufnahmen im sichtbaren Licht verantwortlich Es verwendete ein Maksutov Teleskop mit einem Durchmesser von 2 54 cm und einer Brennweite von 86 mm Ein Calcit Wollaston Prisma teilte das eintreffende Licht in zwei separate Strahlen die dann durch zwei Spiegel und zwei Filter Blau 390 bis 490 nm Rot 580 bis 700 nm auf mehrere Photomultiplierrohren zur Verstarkung gelenkt wurden die das Licht dann digitalisierten Es konnten auch die Polarisierung und die Temperatur eines 0 46 grossen Bildausschnittes ermittelt werden wobei eine Wolfram Lampe zur Kalibrierung diente Im abbildenden Modus erreichte das Instrument eine Auflosung von 0 5 mrad nbsp Das IPP InstrumentFur jedes Pixel standen 6 Bit Helligkeitsinformationen pro Farbe zur Verfugung Das Bild war immer 512 Pixel breit und konnte in der Hohe auf 128 256 oder 512 Pixel eingestellt werden Fur das anschliessende Auslesen des 6144 Byte grossen Speichers standen 12 Sekunden Zeit zur Verfugung Damit konnte das IPP Datenraten von bis zu 0 5 kbit s erreichen was der Halfte der Sendekapazitat bei Jupiter entspricht Bei einer maximalen Bildgrosse von 3 15 Mbit konnte die Ubertragung eines Bildes so bis zu 100 Minuten dauern Dies verursachte bei der anschliessenden Bildverarbeitung durch die Bodenstation erhebliche Probleme da man den grunen Farbkanal synthetisch hinzufugen musste und die starken Verzerrungen durch die Rotation des Planeten nur mit komplizierten Berechnungen entfernen konnte Das IPP wurde nach seiner Primarmission periodisch aktiviert um Sternpositionen zu messen da die beiden Sternsensoren aufgrund der wachsenden Entfernung immer ofter ihren Referenzstern nicht erfassen konnten Im Oktober 1991 traten Bildfehler auf weswegen es in dieser Funktion nicht mehr weiterarbeiten konnte Um Strom zu sparen wurde das Instrument drei Jahre spater komplett abgeschaltet Infrared Radiometers IR Bearbeiten nbsp Das IR InstrumentDieses Instrument mass die Oberflachentemperatur von Planeten indem es die emittierte Infrarotstrahlung auswertete Es handelte sich um eine Weiterentwicklung des Systems das bei Mariner 6 und 7 verwendet wurde und hatte im Vergleich damit eine hohere Auflosung Es verfugte uber ein Cassegrain Teleskop mit einem Durchmesser von 7 62 cm und einem Gesichtsfeld von 1 3 Zu Messungen kamen insgesamt 88 Bimetallthermophilsensoren zum Einsatz es wurde Strahlung im Wellenlangenbereich von 14 bis 56 mm gemessen Bei der grossten Annaherung an Jupiter war das Gesichtsfeld 725 km 2400 km gross wodurch eine grobe Kartierung der Temperaturregionen des Planeten moglich war Ultraviolet Photometry UV Bearbeiten nbsp Das UV Instrument oben und das Funktionsschema unten Dieses Instrument diente der breitbandigen Messung von Ultraviolettstrahlung Es konnte Wellenlangen von 20 bis 180 nm erfassen und war mit zwei Filtern fur 121 6 und 58 4 nm ausgestattet Mittels dieser Filter konnten die Spektrallinien von Wasserstoff und Helium erkannt werden Als Detektor kam ein Fotometer mit einem Offnungswinkel von 20 zum Einsatz Im interplanetaren Raum suchte das Instrument nach Strahlung die verursacht wurde wenn Wasserstoffatome auf Unterschallgeschwindigkeit abgebremst wurden und wenn Ionen mit ihnen kollidierten Im Dezember 1990 stellte man fest dass die Ladekapazitat des Instruments abnahm was die Nutzungsdauer auf maximal zwei Tage pro Woche begrenzte Charged Particle Instrument CPI Bearbeiten Das CPI analysierte geladene Teilchen mit Hilfe von vier Sensoren wobei zwei fur den interplanetaren Raum und zwei fur Teilchen in Jupiternahe zustandig waren Der Hauptdetektor der mit einem Saphir Kristall arbeitete konnte fur Protonen ein Energiespektrum von 3 bis 68 MeV erstellen fur Sauerstoff 10 bis 150 MeV pro Nukleon Er konnte ausserdem ionisierte Elemente bis zur Atommasse von Sauerstoff erkennen Des Weiteren konnte es die Isotopenzusammensetzung von Wasserstoff und Helium ermitteln Dieser Detektor war fur den interplanetaren Raum konzipiert Der Sensor fur niederenergetische Teilchen kam ebenfalls in dieser Umgebung zum Einsatz Er basierte auf Casiumjodid und verwendete eine dunne Metallplatte um Protonen mit niedriger Energie 0 3 bis 0 9 MeV zu messen Das Gesichtsfeld betrug 70 nbsp Das CPI InstrumentIm Nahbereich von Jupiter und Saturn kam ein Elektronenstromdetektor zum Einsatz Dieser verwendete zur Messung einen Siliziumsensor der durch eine Berylliumplatte abgeschirmt war die nur Elektronen mit hoher Energie uber 3 MeV durchliess Der vierte Detektor war ebenfalls fur den Raum nahe der Planeten gedacht und suchte nach Hochenergie Protonen uber 30 MeV Hierzu wurde ein Thorium 232 Element zwischen zwei auf Silizium basierenden Sensoren angeordnet Diese konnten so die Strahlung die durch das Reaktionsprodukt Uran 233 bei dessen spontanem Zerfall entsteht selektiv ohne die Einflusse der Elektronen messen Die Messung war in acht 45 Sektoren unterteilt 3 Trapped Radiation Detector TRD Bearbeiten nbsp Das TRD Instrument mit seinen funf TeleskopenDieses Instrument besteht aus funf Detektoren fur Elektronen und Protonen Der erste war ein Tscherenkow Zahler der mittels vier Kanalen auf Teilchen mit einer Energie von jeweils uber 1 6 9 und 13 MeV ansprach Ein dreikanaliger Elektronenstreuungszahler konnte Elektronen von jeweils mehr als 0 16 0 26 und 0 46 MeV erkennen Ebenfalls auf drei Kanalen arbeitete ein Minimum Ionisationzahler der die kosmische Hintergrundstrahlung untersuchte Er detektierte Elektronen mit mehr als 35 MeV und Protonen mit mehr als 80 MeV Die beiden letzten Sensoren waren Szintillationszahler die Protonen ab einer Energie von 150 keV und Elektronen ab 10 keV erkannten Das Instrument konnte mit acht unterschiedlichen Datenraten ausgelesen werden Maximal konnte ein Kanal in 1 5 Sekunden ausgelesen werden wodurch ein kompletter Zyklus mindestens 108 Sekunden dauerte Im Laufe der Mission fielen beide Szintillationszahler und ein Kanal des Tscherenkow Zahlers aus da sie dieselben Elektronikkomponenten verwendeten die relativ fruh ausgefallen waren Um Strom zu sparen wurde das Instrument am 1 Dezember 1993 abgeschaltet Cosmic Ray Spectra CRS Bearbeiten nbsp Das CRS InstrumentDas CRS bestand im Wesentlichen aus drei Teilchenteleskopen Das erste mass Teilchen mit hoher Energie und bestand aus funf einzelnen Detektoren Wenn diese eine Energie von 20 bis 50 MeV pro Nukleon aufwiesen wurden sie gestoppt bei hoherer Energie durchschlugen sie die Detektoren Maximal konnte so eine Ladung von bis zu 200 MeV gemessen werden Die anderen beiden Teleskope erfassten niederenergetische Teilchen Eines konnte Ionen mit einer Energie von 3 bis 32 MeV stoppen und ihre Ladung und Masse ermitteln wobei die Messauflosung 20 betrug Das letzte Teleskop konnte sowohl Elektronen im Bereich von 50 bis 1000 keV messen als auch Protonen mit einer Energie von 0 05 bis 20 MeV Die Auflosung lag hier bei 20 Das gesamte Instrument detektierte Teilchen in acht Sektoren mit je 45 Geiger Tube Telescope GTT Bearbeiten nbsp Das GTT InstrumentDieser Geigerzahler diente zur Messung von Protonen und Elektronen sowie der Ermittlung ihres Herkunftsortes Um dies zu erreichen wurden drei Detektoren jeweils orthogonal zueinander angeordnet so dass je ein Messwert fur jede Koordinatenachse im dreidimensionalen Raum ermittelt wurde wodurch eine Ruckverfolgung moglich war Um das Hintergrundrauschen des Weltalls herauszufiltern gab es noch eine weitere Rohre um dieses zu messen Die Elektronik konnte dann diese Messung verwenden um das Rauschen aus den anderen Detektorenmesswerten zu entfernen Es gab zwei dieser Sensorenkomplexe die unterschiedliche Energiebereiche abdeckten Der erste Komplex erkannte Elektronen mit einer Energie von 5 bis 21 MeV und 30 bis 77 5 MeV fur Protonen der zweite Elektronen im Bereich von 0 55 bis 21 MeV und Protonen bei 6 6 bis 77 5 MeV Eine letzte Rohre war mit einer Goldfolie uberzogen die zwar keine Protonen passieren liess jedoch Elektronen mit einer Energie von uber 60 keV Das GTT das von dem bekannten Raumfahrtpionier James Van Allen entwickelt wurde war das letzte Instrument das aus Energiemangel abgeschaltet wurde S Band Experiment Bearbeiten Das S Band Experiment wird nicht als eigenes Instrument gezahlt da es die gesamte Hardware der Hochgewinnantenne verwendete Es verwendete dessen S Band Sender um die Atmosphare von Planeten und Monden direkt anzustrahlen Beim Durchwandern der Atmosphare veranderte sich das Signal durch Wechselwirkungen mit deren Molekulen wodurch Ruckschlusse auf deren Aufbau Dichte und Temperatur moglich waren Da die Gravitationskrafte geringfugig die Frequenz der Radiowellen veranderte konnte man auch die Dichte des gesamten Himmelskorpers ermitteln Bei dem Jupitermond Europa betrug die Abweichung von dem spater ermittelten Wert ca 8 wobei Pioneer 11 spater teilweise Abweichungen von unter einem Prozent erreichte Helium Vector Magnetometer HVM Bearbeiten nbsp Teile des HVM InstrumentsDieses Instrument diente zur Messung von Magnetfeldern Der Sensor ist an einem der drei Ausleger in 6 6 Meter Entfernung zur Zelle angebracht um Storungen durch die Radionuklidbatterien die Bordelektronik und das Eigenmagnetfeld der Sonde zu minimieren Der zentrale Teil des HVM ist mit Helium gefullt Das Gas wurde durch Magnetfelder verschieden stark aufgeladen was dessen Absorptionseigenschaften verandert Diese Anderung wird durch einen Infrarotsensor gemessen und dann entsprechend interpretiert Die Empfindlichkeit lag bei 4 bis 0 01 nT maximal konnten Magnetfelder mit einer Starke von 140 mT gemessen werden was dem Dreifachen des Erdmagnetfeldes in Bodennahe entspricht Die Messbereiche konnten in acht Schritten geregelt werden wobei die Sonde diese auch automatisch anpassen konnte Das Instrument fuhrte bis November 1975 Daten und wurde im Juni 1986 endgultig abgeschaltet Quadrispherical Plasma Analyzer PA Bearbeiten nbsp Das PA InstrumentDieses Instrument diente zur Messung von Teilchen mit sehr niedriger Energie und besitzt dazu je einen Messkanal mit mittlerer und hoher Auflosung Letzterer konnte Elektronen im Bereich von 1 bis 500 eV und Protonen mit einer Energie von 0 1 bis 18 keV erfassen Vor der Messung wurden die Teilchen auf einer Strecke von 9 cm mittels 26 Kanalelektronenvervielfacher bei einer Spannung von 9 kV beschleunigt Die Detektoren die in einem Halbkreis angeordnet waren und ein Gesichtsfeld von 51 aufwiesen registrierten anschliessend nur Teilchen welche eine Ladung besassen die einer Spannung von 0 1 bis 8 kV entsprach Der Kanal mit mittlerer Auflosung wies eine Eingangsoffnung von 12 cm auf und deckte einen Einfallswinkel von 15 bis 22 5 ab Der Beschleunigungsweg betrug nur einen Zentimeter und es wurden nur Protonen mit einer aquivalenten Spannung von 0 1 bis 18 kV gemessen Elektronen wurden im Bereich 1 bis 500 Volt detektiert Das Instrument wurde im September 1995 abgeschaltet Ablauf der Mission BearbeitenStart Bearbeiten nbsp Start von Pioneer 10 mit der Atlas RaketeDa Pioneer 10 fur den Weg zum Jupiter eine hohe Fluchtgeschwindigkeit erreichen musste wurde eine schubstarke Tragerrakete benotigt Man entschied sich fur eine Atlas Rakete mit einer Centaur Oberstufe Zusatzlich wurde eine Feststoffoberstufe vom Typ Star 37E eingesetzt Diese war 1127 kg schwer und lieferte uber einen Zeitraum von 43 Sekunden einen Schub von 66 7 kN Diese Sonde wurde am 3 Marz 1972 um 1 49 UTC vom Launch Complex 36 der Cape Canaveral AFB aus gestartet Anders als viele fruhere Sonden wurde Pioneer 10 direkt auf einen Kurs zu Jupiter gebracht anstatt erst in einen Parkorbit befordert zu werden Mit einer Geschwindigkeit von 14 36 Kilometern pro Sekunde ubertraf sie die Geschwindigkeit der Apollo Raumschiffe Diese benotigten drei Tage zur Mondumlaufbahn Pioneer 10 nur elf Stunden Erste Flugphase und Asteroidengurtel Bearbeiten Pioneer 10 gelangen schon fruh wichtige wissenschaftliche Ergebnisse So konnte das Zodiakallicht erstmals von weit jenseits der Erde nachgewiesen werden Im August 1972 kam es zu einem Sonnensturm der von Pioneer 9 und 10 gleichzeitig beobachtet und vermessen werden konnte Im Februar 1973 erreichte die Sonde als erstes von Menschen hergestelltes Objekt den Asteroidengurtel Man betrat absolutes Neuland bereits Teilchen mit einem Durchmesser von 0 05 mm konnten die Sonde schwerwiegend beschadigen Zur damaligen Zeit vermutete man dass der Asteroidengurtel ein Vordringen in Richtung Jupiter unmoglich machen konnte Es stellte sich allerdings heraus dass diese Annahme vollig ubertrieben war denn weder konnte das AMA Instrument grosse Asteroiden ausmachen noch konnte das MD System viele Einschlage melden Die grosste Annaherung an einen katalogisierten Asteroiden 307 Nike 4 betrug 8 8 Millionen Kilometer Somit konnte man den Asteroidengurtel als ernsthafte Gefahr fur spatere Raumschiffe praktisch ausschliessen Wahrend des gesamten Weges zu Jupiter wurden ungefahr 16 000 Kommandos zur Sonde gesendet Jupiter Bearbeiten nbsp Jupiter mit dem grossen roten Fleck Im November 1973 erreichte die Sonde das Jupitersystem als sie die Bahn des aussersten zum damaligen Zeitpunkt bekannten Mondes Sinope kreuzte Die grosste Annaherung zum Jupiter fand am 3 Dezember 1973 statt 5 Am 26 November trat die Sonde in die Bugstosswelle von Jupiters Magnetosphare ein was man an der rapiden Geschwindigkeitsabnahme von 451 km s auf 225 km s und der stark erhohten Temperatur des Sonnenwindes erkannte Als Pioneer 10 diese Zone binnen eines Tages durchquert hatte war der Sonnenwind durch das starke Magnetfeld Jupiters dessen Flussdichte sich auf 5 nT belief nicht mehr messbar Da es einige Tage zuvor verstarkte Sonnenaktivitat gab wurde dieses Magnetfeld am 29 November temporar gestaucht so dass die Sonde noch einmal 11 Stunden lang mit Sonnenteilchen in Kontakt kam Am 1 Dezember befand sich die Sonde dann endgultig innerhalb des Magnetfeldes von Jupiter der sich in 3 5 Millionen Kilometern Entfernung befand Nun begann man mit der Anfertigung der Fotos 95 Stunden vor der nachsten Annaherung Aufgrund des grossen Blickfeldes der Kamera war der Planet erst acht Stunden vor der grossten Naherung formatfullend 74 Stunden nach der Annaherung wurde der Betrieb des IPP eingestellt wobei man 180 Bilder aufnehmen konnte Am 3 Dezember 1973 kamen bei Pioneer 10 aufgrund der starken Strahlung einige Kommandos nicht an was dazu fuhrte dass das IPP den Mond Io nicht fotografierte Wahrend der Passage des Strahlungsgurtels bekam die Sonde eine Strahlendosis ab die um das 1000 Fache hoher lag als die fur den Menschen todliche Dosis Trotzdem gelang noch je eine Aufnahme der Monde Ganymed Europa und Kallisto Aufgrund der nahezu vollstandig manuellen Steuerung der Sonde wurden im Jupitersystem 400 bis 2000 Kommandos pro Tag gesendet nbsp Mehrere niedrig aufgeloste Aufnahmen von vier JupitermondenDank Pioneer 10 konnte man Jupiters Struktur wesentlich besser analysieren als mit den damaligen erdgebundenen Instrumenten So fand sie ein kleineres Gegenstuck zum Grossen Roten Fleck den man bereits fruher von der Erde aus entdeckt hatte Allerdings war dieser neue Fleck bei der Ankunft von Pioneer 11 wieder verschwunden Temperaturmessungen ergaben dass die hellen Zonen des Planeten um 6 Kelvin kuhler waren als die dunklen was durch ihren hoheren Albedo Wert zu erklaren ist Wie vermutet strahlte Jupiter 2 5 mal mehr Energie ab als er durch die Sonnenstrahlung aufnahm Im starken Strahlungsgurtel des Planeten wurden bis zu 13 Millionen hochenergetische Elektronen pro Kubikzentimeter gemessen bei den Protonen lag die Konzentration bei bis zu 4 Millionen Protonen cm Bei den niederenergetischen Elektronen stieg die Dichte auf bis zu 500 Mio Elektronen cm was 5000 mal mehr war als im Van Allen Gurtel Die Atmosphare wurde genau untersucht und so konnten der Heliumanteil der Druck und die Temperatur bestimmt werden Das Temperaturminimum von 163 C wurde bei einem Druck von 3000 Pa erreicht Das HVM Instrument vermass die Lage Form und Starke von Jupiters Magnetfeld dessen Einfluss bis zur Saturnumlaufbahn reicht In den oberen Wolkenschichten betrug die Flussdichte des Feldes 0 4 mT Durch Gravitationsmessungen stellte man fest dass der Kern des Planeten nur sehr klein und flussig ist Bei dem Mond Io konnte man das S Band Experiment zum Einsatz bringen und stellte so einen Bodendruck von 5 Pa fest wobei die Atmosphare bis zu 115 km hoch war Bei dem Mond konnte ausserdem eine ausgepragte Ionosphare entdeckt werden die sich auf der Tagseite 700 km ausdehnte und eine Elektronendichte von 60 000 Elektronen pro Kubikzentimeter aufwies Auf der Nachtseite war sie mit nur 9000 Elektronen cm wesentlich dunner Zwischen Ios Umlaufbahn und Jupiter wurde auch eine Wasserstoffwolke entdeckt Die Sonde naherte sich der Wolkenobergrenze von Jupiter bis auf 130 354 Kilometer und wurde durch das Swing by Manover weiter beschleunigt Die erreichte Maximalgeschwindigkeit lag dadurch kurzzeitig bei 36 67 km s Durch die immense Masse des Planeten wurde die Flugbahn von Pioneer 10 um beinahe 90 abgelenkt sie verblieb aber in der Ekliptik Nach Jupiter Bearbeiten nbsp Die Bahnen der Voyager und Pioneer Sonden1976 passierte die Sonde die Bahn des Saturn 1979 die des Uranus und 1983 die des Neptun Eine Erkundung dieser Planeten war aber nicht moglich und auch nicht vorgesehen da sie sich fernab der Bahn der Sonde befanden Die Sonde blieb bis zum 17 Februar 1998 das am weitesten von der Erde entfernte von Menschen geschaffene Objekt Die 1977 gestartete Sonde Voyager 1 befindet sich seitdem dank ihrer hoheren Geschwindigkeit in grosserer Distanz zur Erde 6 Zwar wurde Pioneer 10 nicht fur den Einsatz ausserhalb der Umlaufbahn des Jupiters ausgelegt aber die Instrumente zur Messung von Strahlung und Ionen waren generell auch zur Analyse des interplanetaren Raumes geeignet Problematisch wurde bald das geringe Energieniveau der Sonde da sich die abgegebene Leistung der Radionuklidbatterien kontinuierlich verringerte weswegen immer mehr wissenschaftliche Instrumente mit der Zeit abgeschaltet werden mussten Das AMA System musste bereits im Dezember 1973 abgeschaltet werden und im Januar 1974 folgte das IR Instrument Im November wurde dann das Magnetometer deaktiviert Im Jahre 1976 fiel der Hauptsender des Kommunikationssystems aus so dass man auf den Reservesender umschalten musste Der Programmspeicher wurde im September deaktiviert ebenfalls um Strom zu sparen Aufgrund der zu niedrigen Betriebstemperatur konnte der Meteoritendetektor nicht weiter effektiv betrieben werden und wurde im Oktober 1980 abgeschaltet Seit 1980 konnte man beobachten dass Pioneer 10 leicht von der vorausberechneten Bahn abkam Dieses Phanomen wird als Pioneer Anomalie bezeichnet und war lange Zeit ungeklart inzwischen wird es auf die ungleichmassige Warmeabstrahlung der Radionuklidbatterien zuruckgefuhrt Weitere Probleme an dem System sorgten fur einen Leistungsabfall so dass man gezwungen war auf die grossen 70 Meter Antennen des Deep Space Networks zuruckzugreifen Es handelt sich um die leistungsfahigsten Modelle ihrer Art mit denen man eine Datenrate von 16 Bit s erreichte Im November 1993 schaltete man das TRD Instrument ab im Dezember zwecks Stromersparnis den Unterspannungsschutz Von nun an konnten schon kleine Schwankungen in den elektrischen Systemen einen Totalausfall bedeuten Aus diesem Grund schaltete man den Schutz bei Kurskorrekturen wieder vorubergehend ein da man dabei auf separate Batterien zuruckgriff Im September 1995 deaktivierte man den Plasmaanalysator so dass nur noch vier Instrumente aktiv waren UV CPI CRS und GTT Um Geld einzusparen wurde Pioneer 10 am 31 Marz 1997 offiziell abgeschrieben obwohl sie noch funktionstuchtig war Allerdings schaffte man es immer wieder Geldmittel aus anderen Projekten abzuziehen um hin und wieder Kontakt mit der Sonde aufzunehmen Die Sonde wurde anschliessend fur das Training von Bodenkontrollern genutzt die an ihr den Umgang mit Sonden ubten die sehr lange Signallaufzeiten mehrere Stunden aufwiesen Nebenbei empfing man so auch noch wissenschaftliche Daten Aufgrund des immer weiter sinkenden Energieniveaus war man trotzdem gezwungen auch die letzten Instrumente abzuschalten Im Januar 2001 war dann nur noch das GTT System aktiv Am 10 Februar 2000 konnte Pioneer das letzte Mal einen Befehl empfangen die Sonde meldete einen erfolgreichen Empfang da die zunehmende Entfernung die Empfangsstarke unter ein kritisches Niveau sinken liess Am 27 April 2002 konnten letztmals verwertbare Daten von der Sonde empfangen werden Das letzte identifizierbare Signal empfing man am 23 Januar 2003 beim nachsten geplanten Kontakt am 7 Februar konnte kein Signal von der Sonde detektiert werden und so endete die Mission nach 31 Jahren in einer Entfernung von etwa 81 AE etwa 12 Milliarden Kilometer Die Raumsonde bewegt sich seitdem ungefahr in Richtung des 67 Lichtjahre entfernten Sterns Aldebaran im Sternbild Stier dessen heutige Position sie in etwa 2 Millionen Jahren erreichen wird 7 nbsp Wichtige Etappen der Mission und theoretisch zukunftiger Flugverlauf der Sonde kursiv aufgrund der fehlenden Kommunikation keine Uberprufung moglich Kosten und Nutzen BearbeitenDie Gesamtkosten fur Pioneer 10 werden von der NASA mit 350 Mio US Dollar beziffert davon 200 Mio auf Entwicklung und Konstruktion und 150 Mio auf die Missionsuberwachung Im Vergleich zu spateren Missionen kostete die Sonde verhaltnismassig wenig Pioneer 10 lieferte wichtige Erkenntnisse fur die Voyager Sonden deren Konstruktion und Ausstattung entsprechend angepasst wurde Ausserdem konnte gezeigt werden dass eine gefahrlose Passage des Asteroidengurtels moglich war Die Sonde lieferte erstmals auch detailreiche Bilder von Jupiter und seinen Monden Bei einer Missionszeit von 31 Jahren bei geplanten 21 Monaten kann man von einem grossen Erfolg fur die NASA sprechen Literatur BearbeitenMark Wolverton The Depths of Space The Story of the Pioneer Planetary Probes Joseph Henry Press 2004 ISBN 0 309 09050 4 John D Anderson Philip A Laing Eunice L Lau Anthony S Liu Michael Martin Nieto und Slava G Turyshev Study of the anomalous acceleration of Pioneer 10 and 11 In Physical Review D Band 65 2002 082004 doi 10 1103 PhysRevD 65 082004 arxiv gr qc 0104064v5 Film BearbeitenIn dem Science Fiction Film Star Trek V Am Rande des Universums wird Pioneer 10 von einem klingonischen Bird of Prey Raumschiff als Ubungsziel benutzt und zerstort 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pioneer 10 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Pioneer Missionen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Angaben zur Entfernung von Pioneer 10 von der Sonne und zur Richtung wahrend ihrer aktiven Phase Die Tabelle gibt als Datum das Jahr und den Tag im Jahr an NASA Webseite fur den Datenabruf ist hier zu finden Pioneer 10 11 in der Encyclopedia Astronautica englisch Raumfahrer net Goodbye Pioneer 10 ein Nachruf Bernd Leitenberger Pioneer 10 11 Abgerufen am 7 August 2009 Das Buch PIONEER ODYSSEY NASA SP 349 bzw NASA SP 396 bei NASA History OnlineEinzelnachweise Bearbeiten Pioneer 10 NSSDC abgerufen am 7 August 2009 Abfragetool der NASA englisch Charged Particle Instrument CPI NASA abgerufen am 23 September 2016 englisch Chris Gebhardt Pioneer 10 first probe to leave the inner solar system amp precursor to Juno NASA Spaceflight 15 Juli 2017 http www nasa gov centers ames missions archive pioneer html NASA Pioneer J A Van Allen Update on Pioneer 10 University of Iowa 17 Februar 1998 PIONEER 10 SPACECRAFT SENDS LAST SIGNAL www nasa gov 25 Februar 2003 NunyVanstta135 Captain Klaa destroys the Pioneer 10 probe for target practice Star Trek 5 Scene 24 April 2014 abgerufen am 12 Mai 2016 Missionen in das aussere Sonnensystem Gestartete Missionen Pioneer 10 1972 2003 Pioneer 11 1973 1995 Voyager 1 1977 Voyager 2 1977 Galileo 1989 2003 Ulysses 1990 2009 Cassini Huygens 1997 2017 New Horizons 2006 Juno 2011 Lucy 2021 JUICE 2023 Kursiv geschriebene Missionen sind aktiv Geplante Missionen Europa Clipper 2024 Dragonfly 2027 Tianwen 4 2030 Pioneer Raumsonden Pioneer 0 Pioneer 1 Pioneer 2 Pioneer 3 Pioneer 4 Pioneer P 1 Pioneer P 3 Pioneer P 30 Pioneer P 31 Pioneer 5 Pioneer 6 Pioneer 7 Pioneer 8 Pioneer 9 Pioneer E Pioneer 10 Pioneer 11 Pioneer Venus 1 Pioneer Venus 2 Normdaten Sachbegriff GND 1059383780 lobid OGND AKS LCCN no2008110644 VIAF 159835206 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pioneer 10 amp oldid 236135592