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Anton Pannekoek 2 Januar 1873 in Vaassen 28 April 1960 in Wageningen war ein niederlandischer Astronom Astrophysiker und Theoretiker des Ratekommunismus Anton Pannekoek 1908 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Mitarbeit in der sozialistischen und in der ratekommunistischen Bewegung 1 2 Astronom 2 Ehrungen 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAnton Pannekoek studierte in den Jahren 1891 bis 1895 Astronomie an der Universitat Leiden Im Anschluss war er fur das dortige Observatorium tatig und promovierte 1902 Mitarbeit in der sozialistischen und in der ratekommunistischen Bewegung Bearbeiten Wahrend seines Studiums begann er sich mit dem Marxismus und der Philosophie Josef Dietzgens zu beschaftigen Daruber kam er in Kontakt zur Nieuwe Tijd groep Gruppe neue Zeit in Leiden und wurde Mitglied Ab 1900 begann Pannekoek zwischenzeitlich Mitglied der SDAP geworden publizistisch tatig zu werden Seine Artikel erscheinen ubersetzt auch in der Neuen Zeit von Karl Kautsky und der Leipziger Volkszeitung unter Franz Mehring 1904 war er gezwungen seine politische Arbeit in den Niederlanden einzustellen Pannekoek ubersiedelte 1906 nach Deutschland trat in die SPD ein und war als Dozent an der Parteischule der SPD in Berlin tatig Nachdem ihm diese Tatigkeit 1907 bei Androhung der Ausweisung untersagt wurde arbeitete Pannekoek im Parteiarchiv und schrieb fur diverse Parteizeitungen Er war auf den Parteikongressen der SPD in Essen 1907 Nurnberg 1908 Magdeburg als Mitglied der Bremer Delegation 1910 Jena 1911 Chemnitz 1912 und Jena 1913 anwesend Zusatzlich schrieb Pannekoek aus dem Exil weiterhin fur De Tribune der niederlandischen SDP einer Linksabspaltung der SDAP deren Mitglied er seit 1909 war Ab 1909 wurde Pannekoek Herausgeber der Publikationen der niederlandischen SDP die vorwiegend in Deutschland gedruckt wurden Im Zuge dessen entwickelte sich eine enge Freundschaft mit Herman Gorter Die beiden arbeiteten in der SDP mit Henriette Roland Holst zusammen Im Folgejahr wurde Pannekoek als Schulungsleiter der SPD nach Bremen berufen und begann fur die Bremer Burger Zeitung spater Arbeiterpolitik zu schreiben Dabei lernte er Johann Knief kennen und es entwickelte sich ein reger intellektueller Austausch Er wurde der intellektuelle Kopf der Bremer Linksradikalen Bereits im Zuge der Massenstreikdebatte hatte Pannekoek revolutionare Vorstellungen verteidigt und gegen den Reformismus in der SPD agitiert Wahrend dieser Debatte in der sich die Spaltung der Sozialdemokratie abzeichnete zerbrach die Freundschaft mit Karl Kautsky Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges kehrte Pannekoek in die Niederlande zuruck und war in der Folgezeit als Dozent in Helmond und Amsterdam tatig Gleichzeitig erschienen Artikel von ihm in der Berner Tagwacht Schriftleitung Robert Grimm Lichtstrahlen Schriftleitung Julian Borchardt und Arbeiterpolitik Schriftleitung Johann Knief Pannekoek war ab 1917 Vertreter des Ratekommunismus der den Parlamentarismus die Mitarbeit in Gewerkschaften ebenso wie die Diktatur einer Partei ablehnte In der Sozialismusdiskussion nach 1917 entwickelte sich Pannekoek zum entschiedenen Gegner des demokratischen Zentralismus der von den russischen Bolschewiki unter Lenin vertreten wurde 1918 wurde er Mitglied der Communistische Partij van Nederland CPN deren Mitglied er bis 1921 blieb danach trat er deren Linksabspaltung Kommunistische Arbeiterpartei der Niederlande KAPN bei Dabei arbeitete er eng mit Herman Gorter zusammen und hatte weiterhin engen Kontakt nach Deutschland und publizierte unter dem Namen Karl Horner in der Kommunistischen Arbeiterzeitung Bremen nach der Spaltung der KPD auf dem Heidelberger Kongress in der Proletarier der KAPD Pannekoek hatte mit seinen Artikeln erheblichen Einfluss auf die ratekommunistische Bewegung in den Niederlanden und in Deutschland 1921 zog er sich jedoch zunachst aus dem politischen Tagesgeschehen weitestgehend zuruck und beteiligte sich bis 1927 nicht an den Debatten der organisatorisch immer starker zersplitternden ratekommunistischen Bewegung 1927 trat er vermittelt uber Henk Canne Meijer mit welchem er bis zu seinem Tod eng zusammenarbeite mit der im gleichen Jahr gegrundeten Groepen van Internationale Communisten GIC in Kontakt und pragte deren politischen Ansatz ohne formal Mitglied zu sein und ohne sich an unmittelbaren politischen Aktivitaten zu beteiligen durch seine theoretischen Werke und Diskussionsbeitrage 1936 traf Pannekoek daruber hinaus mit Paul Mattick zusammen mit welchem sich eine Zusammenarbeit entwickelte 1938 veroffentlichte er sein Werk Lenin als Philosoph unter dem Namen John Harper Wahrend des Zweiten Weltkrieges arbeitete Pannekoek an seinem Buch Arbeiterrate das 1946 unter dem Pseudonym P Aartsz in zwei Teilen veroffentlicht wurde Die Fertigstellung des Manuskriptes war muhsam da wahrend der Schlacht um Arnheim im Jahre 1944 Pannekoeks Archiv grosstenteils verbrannt war In den Folgejahren blieb Pannekoek seinen Uberzeugungen treu und korrespondierte u a mit Cornelius Castoriadis veroffentlichte aber nur noch sehr wenige Artikel Astronom Bearbeiten nbsp Anton Pannekoek zwischen 1950 und 1960Pannekoek studierte an der Universitat Leiden und wurde dort 1902 mit der Schrift Untersuchungen uber den Lichtwechsel Algols bei Hendricus Gerardus van de Sande Bakhuyzen promoviert 1 Er war Direktor des Astronomischen Instituts der Universiteit van Amsterdam Er arbeitete uber die Sternverteilung in der Milchstrasse und deren Struktur uber Sternentstehung veranderliche Sterne und Sternspektren Weiterhin befasste er sich mit der Geschichte der Astronomie wobei er 1916 und 1917 zwei grundlegende Arbeiten zur babylonischen Astronomie veroffentlichte 2 1925 wurde er zum Extraordinarius ernannt 1932 zum Ordinarius Er reiste weite Strecken um Sonnenfinsternisse zu beobachten Auf Java damals Niederlandisch Indien erstellte er 1926 eine Karte des Sudsternhimmels Pannekoek schrieb seit 1944 seine Lebenserinnerungen auf Am 28 April 1960 verstarb Anton Pannekoek in Wageningen Seine Autobiographie Herinneringen Erinnerungen erschien erst 22 Jahre spater in den Niederlanden Ehrungen BearbeitenSein Wirken als Astronom wurde nach seinem Tod durch die Benennung des Astronomischen Instituts der Universitat von Amsterdam mit seinem Namen gewurdigt 1925 wurde er zum Mitglied der Koniglich Niederlandischen Akademie der Wissenschaften gewahlt 1936 wurde er Ehrendoktor der Harvard University 1951 wurde er mit der Goldmedaille der Royal Astronomical Society ausgezeichnet Nach Anton Pannekoek ist der Asteroid 2378 Pannekoek und der Mondkrater Pannekoek benannt worden Werke Auswahl BearbeitenUnter dem Pseudonym K Horner Sozialdemokratie und Kommunismus Hamburg C Hoym Nachf 1920 Unter dem Pseudonym John Harper Lenin als Philosoph 1938 Deutsche Ausgabe Lenin als Philosoph herausgegeben von Alfred Schmidt Frankfurt am Main Europaische Verlagsanstalt 1969 Unter dem Pseudonym P Aartsz Worker s Councils 1947 Neuauflage Worker s Councils AK Press 2003 ISBN 1 902593 56 1 A History of Astronomy New York Dover Publ 1989 zuerst niederlandisch Amsterdam 1951 englisch Allen and Unwin 1961 Marxistischer Anti Leninismus zusammen mit Diethard Behrens und Paul Mattick Freiburg ca ira Verl 1990 ISBN 3 924627 22 3 Neubestimmung des Marxismus 1 Diskussion uber Arbeiterrate Einleitung Cajo Brendel Karin Kramer Verlag 1974 Arbeiterrate Texte zur sozialen Revolution Fernwald Annerod Germinal Verlag 2008 ISBN 978 3 88663 490 3Literatur BearbeitenHans Manfred Bock Anton Pannekoek in der Vorkriegs Sozialdemokratie Bericht und Dokumentation In Jahrbuch Arbeiterbewegung Bd 3 Frankfurt M 1975 S 103 167 John P Gerber Anton Pannekoek and the Socialism of Workers Self Emancipation 1873 1960 Springer Netherlands Dordrecht u a 1989 ISBN 978 0792302742 Hans Manfred Bock Die Marx Dietzgen Synthese Anton Anton Pannekoeks und seines Kreises In Marcel van der Linden Hrsg Die Rezeption der Marxschen Theorie in den Niederlanden Trier 1992 ISBN 3 926132 18 3 S 106 123 Schriften aus dem Karl Marx Haus 45 Cajo Brendel Anton Pannekoek Denker der Revolution Ca ira Verlag Freiburg 2001 ISBN 3 924627 75 4 Anton Pannekoek Arbeiterrate Texte zur sozialen Revolution Fernwald Annerod Germinal Verlag 2008 ISBN 978 3 88663 490 3 Chaokang Tai Bart van der Steen Jeroen van Dongen Hrsg Anton Pannekoek Ways of viewing science and society Amsterdam University Press Amsterdam 2019 ISBN 978 94 6298 434 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anton Pannekoek Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Anton Pannekoek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Anton Pannekoek im Marxists Internet Archive englisch amp deutsch Antonie Pannekoek Archives Anton Pannekoek Institut Universitat von Amsterdam Veroffentlichungen von A Pannekoek im Astrophysics Data System Anton Pannekoek Eintrag bei der Koniglich Niederlandischen Akademie der Wissenschaften mit Link zu seiner Biografie von Herman Zanstra niederlandisch Einzelnachweise Bearbeiten Anton Pannekoek im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Kurze Biographie von Gary Thompson Memento vom 2 April 2015 im Internet Archive Normdaten Person GND 119132761 lobid OGND AKS LCCN n82115317 VIAF 66561434 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pannekoek AntonALTERNATIVNAMEN Horner Karl Harper John Aartsz P KURZBESCHREIBUNG niederlandischer Astronom und marxistischer TheoretikerGEBURTSDATUM 2 Januar 1873GEBURTSORT VaassenSTERBEDATUM 28 April 1960STERBEORT Wageningen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Pannekoek amp oldid 234893860