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Die Voyager Sonden sind zwei weitgehend baugleiche Raumsonden der US amerikanischen Raumfahrtbehorde NASA die als Voyager 1 und Voyager 2 das aussere Planetensystem durchqueren Seit 1977 sammeln sie im Rahmen des Voyager Programms Daten aus dem ausseren Sonnensystem Voyager Sonde mit Scan Plattform oben Parabolantenne Mitte Radionuklid Batterien darunter hellblau und Empfangerantennen fur schwache Magnetfelder Plasma und Radiowellen Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklungsgeschichte 2 Aufbau 3 Elektronik 4 Energieversorgung 5 Kommunikation 6 Flugsteuerung 7 Wissenschaftliche Instrumente 7 1 Uberblick 7 2 Cosmic Ray System CRS 7 3 Imaging Science System ISS 7 4 Infrared Interferometer Spectrometer IRIS 7 5 Low Energy Charged Particles LECP 7 6 Photopolarimeter System PPS 7 7 Plasma Spectrometer PLS 7 8 Plasma Wave System PWS 7 9 Planetary Radio Astronomy PRA 7 10 Radio Science Subsystem RSS 7 11 Triaxial Fluxgate Magnetometer MAG 7 12 Ultraviolet Spectrometer UVS 8 Voyager Golden Record 9 Pflege der Software 10 Bilder 11 Literatur 12 Einzelnachweise 13 WeblinksEntwicklungsgeschichte Bearbeiten nbsp Voyager mit BeschreibungDie Voyager Sonden sind Nachfolger der aus Kostengrunden gestrichenen Raumsonden des Thermoelectric Outer Planets Spacecraft Projekts TOPS Die Konstrukteure ubernahmen daraus etliche der fur TOPS entwickelten neuen Technologien Sie hofften durch diese Technologien auf eine Missionsverlangerung 1 Der Bau der beiden Voyager Sonden begann Mitte 1975 Voyager 2 startete am 20 August 1977 Voyager 1 am 5 September 1977 Aufbau BearbeitenDie Voyager Sonden bestehen im Wesentlichen aus einer zentralen ringformigen Aluminium Zelle die im Querschnitt zehneckig ist und einen Grossteil der Elektronik beherbergt Sie hat einen Durchmesser von 1 78 m und ist 0 47 m hoch Auf ihr ist eine Parabolantenne mit einem Durchmesser von 3 66 m angebracht Der Grossteil der wissenschaftlichen Instrumente ist an einem 2 5 m langen Ausleger installiert Die zentrale Zelle ist um den Hydrazin Tank herumgebaut und in zehn einzelne Abteile mit einer Breite von je 0 43 m aufgeteilt Jede Sonde hat eine Gesamtmasse von 825 5 kg wovon 104 8 kg auf wissenschaftliche Instrumente entfallen 2 Elektronik BearbeitenDer Grossteil der elektronischen Systeme ist in der zentralen Zelle untergebracht und basiert auf der Architektur der Pioneer 10 und 11 Sonden Die Voyager Sonden besitzen drei vollstandig redundante Computersysteme die fur die Kommunikation Communication amp Command System CCS die Ausrichtung sowie Bahnregelung Attitude and Articulation Control System AACS und die Datenspeicherung Flight Data Subsystem FDS zustandig sind Zum Strahlenschutz sind diese Komponenten durch eine Hulle aus Tantal und Titan abgeschirmt 2 Das CCS Kommunikationssystem sollte erst komplett von den Viking Sonden ubernommen werden wobei dieses aufgrund des anspruchsvolleren Missionsprofils umfassend in der Leistung gesteigert wurde Bei 1 9 MHz Taktfrequenz erreicht es eine Rechenleistung von 0 73 MIPS das 64fache der Viking Sonden Der frei aufteilbare Ringkernspeicher hat eine Kapazitat von 4000 Datenworten zu je 18 Bit Zum ersten Mal wurde bei einer Sonde ein Built in self test verbaut der schwerwiegende Probleme erkennen soll Verlust der Empfanger fur Kommandos Ausfall des Senders oder des Oszillators fur die Tragerwelle Anomalien im AACS Anomalien in der Hard oder Software des CCS und ungewohnliche Spannungs oder Stromschwankungen 2 nbsp Blick auf die Verkabelung der zentralen Zelle nbsp Das Flight Data SubsystemDas AACS Kontrollsystem wird aufgrund der sehr hohen Geschwindigkeiten beim Vorbeiflug fur die korrekte Ausrichtung der Sonde und der Instrumente benotigt Es besitzt zwar den gleichen Ringkernspeicher wie das CCS hat aber nur knapp 5 Prozent der Rechenleistung Das AACS besitzt zwei Betriebsmodi Einen Gyro Modus fur die hochgenaue Ausrichtung der Instrumentenplattform bei Vorbeiflugen und einen Sternenmodus zur astronomischen Navigation Die Gyroskope weisen nach der Kalibrierung eine Abweichung von 0 05 pro Stunde auf Im Sternenmodus kommt je ein Sonnen und ein Sternensensor zum Einsatz die an der Spitze der Parabolantenne angebracht sind Der Sonnensensor ist ein Potentiometer auf Cadmiumsulfid Basis und weist eine Messgenauigkeit von 0 01 auf Bei dem Sternensensor handelt es sich um eine Photomultiplier Rohre mit einem Casium Detektor der auf den Stern Canopus ausgerichtet ist Beide Instrumente versuchen ihre Referenzobjekte in der Mitte ihres Sichtfeldes zu halten und aktivieren daher ab einer Abweichung von 0 05 die Schubdusen 2 Aufgrund der hohen Datenrate war fur deren Bearbeitung ebenfalls ein eigenes Subsystem notig das FDS Es verwendet statt des ublichen Ringkernspeichers der Viking Sonden einen zur damaligen Zeit neuartigen CMOS Speicher der resistenter gegenuber Spannungsschwankungen ist Er ist mit 8000 Datenworten Kapazitat doppelt so gross wie die Ringkernspeichervariante und wurde daher bei komplexen Operationen vom CCS mitbenutzt Durch den beim CMOS Speicher moglichen Speicherdirektzugriff DMA konnte auch die Belastung fur den Prozessor Verarbeitungsleistung 0 08 MIPS deutlich gesenkt werden Beide FDS Computer konnen parallel arbeiten bei einem Ausfall kann es allerdings zu schwerwiegenden Problemen kommen da kein dediziertes Reservesystem mehr zur Verfugung steht Ein FDS wiegt 16 3 kg und benotigt 10 W elektrische Leistung 2 Da die gewonnenen Daten aufgrund der begrenzten Ubertragungskapazitat nicht sofort zur Erde gesendet werden konnen wurde ein Massenspeichersystem eingebaut Es handelt sich hierbei um ein 328 m langes Magnetband das bis zu 536 MBit 100 Bilder digital speichern kann Die Schreibgeschwindigkeit liegt maximal bei 115 2 kBit s und die Lesegeschwindigkeit bei maximal 57 6 kBit s 2 Energieversorgung Bearbeiten nbsp Zwei der drei RadionuklidbatterienFur Missionen dieser Art grosser Abstand zur Sonne sind Solarzellen zur Energieversorgung nicht geeignet Daher kamen drei Radionuklidbatterien zum Einsatz die mit Silizium Germanium Thermoelementen die durch spontane Kernzerfalle entstehende Warme direkt in elektrische Energie umwandeln Die Batterien enthielten beim Start je 4 5 kg Plutonium 238 einen a Strahler mit einer Halbwertszeit von 87 7 Jahren Jede einzelne Batterie befindet sich in einem 39 kg schweren Beryllium Gehause das 50 cm lang ist und einen Durchmesser von 40 cm hat Zum Zeitpunkt des Starts stand eine Gleichspannung von 30 Volt und eine Leistung von 470 Watt zur Verfugung Aufgrund des Zerfalls des Plutoniums reduziert sich die thermische Leistung um jahrlich 0 79 Mit fallender Temperatur der Radionuklidbatterie fallt zusatzlich der Wirkungsgrad ausserdem altern die Thermoelemente so dass der jahrliche Leistungsverlust bei etwa 1 38 liegt Daher mussen immer mehr wissenschaftliche Gerate und Funktionen abgeschaltet werden um genug Energie fur die Steuer und Kommunikationssysteme ubrigzulassen Die Batterien sind an einem Ausleger befestigt damit die Bordelektronik und die wissenschaftlichen Experimente moglichst wenig durch Strahlung beeinflusst werden Dies gilt insbesondere fur die Bremsstrahlung die beim Eindringen der a Teilchen in die Batterieummantelung entsteht und die sich nicht vollstandig abschirmen lasst Kommunikation Bearbeiten nbsp Schematischer Querschnitt durch die HochgewinnantennePraktisch die gesamte Kommunikation mit der Sonde wird uber die auffallige Parabolantenne abgewickelt die auf der zentralen Zelle montiert ist und aus einem Graphit Epoxid gefertigt ist Sie besitzt einen Durchmesser von 3 66 m und weist im X Band einen Antennengewinn von 48 dBi auf im S Band 36 dBi Da sie nur begrenzt beweglich ist muss die Sonde genau auf die Erde ausgerichtet werden um eine Verbindung aufbauen zu konnen Zur Datenubertragung werden zwei Frequenzbander eingesetzt Das S Band 2295 MHz und das X Band 8418 MHz Fur beide Bander sind jeweils zwei Sender vorhanden die nicht parallel betrieben werden konnen sie dienen primar als Backup 2 Zusammen haben sie eine Masse von 21 7 kg Das S Band wird nur zum Senden und Empfangen von Kommandos oder kleinen Datenpaketen genutzt da die Datenrate bei nur 60 bis 160 Bit s liegt Die beiden Sender besitzen eine Abstrahlleistung von je 9 4 und 28 3 Watt und wurden sekundar auch zur Durchleuchtung von Planetenatmospharen verwendet Als Backup ist auch eine Antenne mit niedrigem Antennengewinn vorhanden 7 dBi Uber das X Band werden praktisch alle wissenschaftlichen Daten ubertragen da hier eine wesentlich hohere Datenrate 2 5 bis 115 2 kBit s verfugbar ist Die geringste mogliche Transferrate liegt bei 10 Bit s 2 Zur Fehlerkorrektur wurden der Golay und Reed Solomon Code implementiert Trotz der im Vergleich zu fruheren Missionen deutlich hoheren Datenraten kam es zu spurbar weniger Ubertragungsfehlern nbsp Blockschaltbild des KommunikationssystemsGenaue Kenndaten der einzelnen Kommunikationssubsysteme 2 Bezeichnung Anzahl Verbrauch MassePassiver Transponder 2 k A 00 4 7 kgEmpfanger 1 bis 0 4 3 W k A Antennen Kontrollsystemund Interface 1 bis 0 0 9 W 00 2 5 kgHochstabiler Oszillator 1 bis 0 2 7 W 00 2 0 kgDiplexer 2 00 1 4 kgTelemetrie Modulator 2 bis 0 5 7 W 00 2 7 kg Command Detector Unit 2 bis 0 5 4 W 00 2 0 kgS Band Exciter 1 bis 0 2 4 W k A S Band Schaltverstarker 1 bis 91 2 W 00 5 0 kgS Band TWT Verstarker 1 bis 86 4 W 00 5 1 kgX Band TWT Verstarker 2 bis 71 9 W 00 5 8 kgSende Empfangsschalter 1 bis 0 1 2 W k A Verkabelung 00 2 3 kgsonstige Schaltungen k A 00 3 5 kgWellenleiter Coax 1 00 2 1 kgParabolantenne 1 0 50 9 kgGesamtmasse 105 4 kgFlugsteuerung BearbeitenZur Lageregelung und Kurskontrolle der Sonde werden acht voll redundante Schubdusen mit je 0 89 N Schub eingesetzt die durch die katalytische Zersetzung von Hydrazin den notigen Ruckstoss erzeugen Der entsprechende Tank besteht aus glasfaserverstarktem Kunststoff und befindet sich in der Mitte der zentralen Zelle Er fasst 90 kg Hydrazin und muss beheizt werden damit dieses nicht gefriert Fur die Regelung der Rollachse stehen vier weitere Schubdusen zur Verfugung die einen Schub von je 22 2 N liefern Die genauen Steuerimpulse werden vom AACS Computer berechnet 2 Wissenschaftliche Instrumente BearbeitenUberblick Bearbeiten nbsp Aufbau und Instrumente der Voyager SondenDie Voyager Sonden tragen insgesamt elf wissenschaftliche Instrumente mit einer Gesamtmasse von 104 8 kg was erheblich mehr ist als bei fruheren Planetenmissionen Die Instrumente benotigen insgesamt 90 Watt elektrische Leistung wovon 10 Watt auf die entsprechenden Heizelemente entfallen Die Instrumente sind in zwei Kategorien unterteilt Direktmessung zum Beispiel Teilchendetektoren und Fernerkundung zum Beispiel Kameras Alle Instrumente der letzten Kategorie sind an einer beweglichen Scanplattform angebracht die sich an einem Ausleger in 2 5 m Entfernung von der zentralen Zelle befindet Die Plattform kann durch mehrere Elektromotoren die vom AACS kontrolliert werden prazise auf einen bestimmten Punkt im Raum zum Beispiel Planeten ausgerichtet werden Die Positionierungsgenauigkeit liegt bei 2 5 mrad Instrument Masse kg Verbrauch W Datenrate Bit sCosmic Ray System CRS 7 50 5 4Imaging Science System ISS 38 20 21 5 115200Infrared Interferometer Spectrometer IRIS 19 57 12 0 1120Low Energy Charged Particles LECP 7 50 3 8Photopolarimeter System PPS 2 55 0 7 0 6 1023Planetary Radio Astronomy PRA 7 70 5 5 266Plasma Spectrometer PLS 9 90 8 1 32Plasma Wave System PWS 1 40 1 3 32 115200Radio Science RSS 44 00Triaxial Fluxgate Magnetometer MAG 5 60 2 2 120Ultraviolet Spectrometer UVS 4 50 3 5Cosmic Ray System CRS Bearbeiten nbsp Cosmic Ray SystemDieses Instrument dient zur Untersuchung des Sonnenwindes und der Strahlungsgurtel der Planeten insbesondere dem des Jupiters Es besteht aus drei unterschiedlichen Teilchenzahlern die Winkel Anzahl und Energie auftreffender Teilchen zahlen Der Detektor fur hochenergetische Teilchen HET kann Protonen und Ionen mit den Ordnungszahlen von 1 Wasserstoff bis 30 Zink im Bereich von 6 bis 500 MeV pro Nukleon erfassen Diese Teilchen schadigen stark elektronische Bauteile daher waren die Ergebnisse fur zukunftige Missionen von grosser Bedeutung Das HET setzt sich aus insgesamt 11 Sensoren zusammen die aus der Eindringtiefe der Teilchen deren Energie ermitteln Die Fehler der Messung liegen zwischen 5 und 7 Prozent Der Elektronendetektor TET arbeitet nach dem gleichen Prinzip und kann Elektronen im Bereich von 3 bis 110 MeV erfassen Auch der Detektor fur Teilchen mit niedriger Energie LET bestimmt die Energie mit Hilfe der ermittelten Eindringtiefe und erfasst Teilchen im Bereich von 1 8 MeV bis 30 MeV 3 Imaging Science System ISS Bearbeiten nbsp Narrow Angle oben und Wide Angle Camera unten Das ISS fasst zwei optische Kameras zusammen die im Bereich des sichtbaren und ultravioletten Lichts arbeiten namlich einer Schmalwinkel Tele Kamera NAC und einer Weitwinkelkamera WAC Beide Instrumente konnen Bilder 0 005 bis 61 Sekunden lang belichten 3 Die Telekamera verfugt uber ein Cassegrain Teleskop mit einer Offnung von 176 5 mm und einer Brennweite von 1500 mm Die Transmission der Optik betragt 60 Prozent und die theoretische Auflosung liegt bei 1 18 Bogensekunden Zur Bildaufnahme kommt eine 11 mm grosse Vidiconrohre auf Selensulfid Basis zum Einsatz Der Sensor hat 800 800 Pixel Der Sensor arbeitet im Spektralbereich 280 bis 640 nm UV B bis rot und ist zur Gewinnung von Farb und Falschfarbenaufnahmen mit Orange Grun Blau Violett und UV Filtern ausgerustet Die Kamera wiegt 22 06 kg und hat die Masse 25 cm 25 cm 98 cm 3 Die Weitwinkelkamera verwendet ein Petzval Linsenteleskop mit einer Brennweite von 202 mm und einem Durchmesser von 57 2 mm Es besteht aus sechs strahlungsgeharteten Linsen von denen eine zum Staubschutz dient Die Transmission der Optik betragt 84 und die theoretische Auflosung liegt bei 2 87 Bogensekunden wobei derselbe Sensor wie beim NAC zum Einsatz kommt Der einzige Unterschied liegt im etwas geringeren Spektralbereich 400 620 nm der durch die Filtereigenschaften der Linsen bedingt ist Die WAC benutzt ebenfalls alle Filter der Telekamera mit Ausnahme des UV Filters Zusatzlich sind noch Spezialfilter zur Erkennung von Natrium und Methan vorhanden Die Kamera wiegt 13 30 kg und hat die Masse 20 cm 20 cm 55 cm 3 Um die Bildsensoren die bei beiden Kameras identisch sind komplett auszulesen werden mindestens 48 Sekunden benotigt Es gibt ebenfalls Modi die diese Zeit auf das 10fache erhohen konnen Um ein schnelles Auslesen zu ermoglichen konnen auch nur 10 der Pixel ausgelesen werden Die Quantisierung erfolgt mit 8 Bit 3 Infrared Interferometer Spectrometer IRIS Bearbeiten Das IRIS bestimmt Temperatur und Atmospharenstruktur von Planeten und Monden durch die Auswertung ihrer Infrarot Emissionen Insbesondere sollte es das Wasserstoff Helium Verhaltnis auf Jupiter und Saturn messen Es handelt sich um ein Cassegrain Teleskop mit einem Durchmesser von 50 0 cm einer Brennweite von 303 5 mm und einem Gesichtsfeld von 0 25 Es sind zwei Sensoren angeschlossen ein Interferometer Spektrometer und ein Radiometer Ersteres arbeitet im Spektralbereich von 2 5 bis 50 µm und erreicht eine spektrale Auflosung von 0 094 µm Das Radiometer ermittelt die Warme von beobachteten Objekten und nutzt hierfur den Spektralbereich von 0 33 bis 2 µm Als Referenz dient eine Neon Strahlungsquelle die monochromatische Strahlung von 585 2448 nm aussendet Das IRIS ist mit den beiden Kameras des ISS synchronisiert und liefert fur eine 48 Sekunden Aufnahme 1 fache Auslesegeschwindigkeit sechs Messwerte 3 Low Energy Charged Particles LECP Bearbeiten nbsp Das LECP InstrumentDieses Instrument dient zur Untersuchung von elektrisch geladenen Teilchen mit niedriger Energie und erganzt somit das CRS das Teilchen mit hoher Energie untersucht Zur Messung werden zwei Sensoren eingesetzt das Low Energy Particle Teleskop LEPT und der Low Energy Magnetospheric Particle Analyzer LEMPA Sie untersuchen die Wechselwirkungen von Teilchen mit den Magnetfeldern von Monden und Planeten sowie die kosmische Strahlung und Sonnenwinde 3 Das LEPT analysiert Elektronen im Energiebereich von 0 01 bis 11 MeV und Protonen von 0 015 bis 150 MeV wobei 10 5 bis 1012 Teilchen pro Sekunde erfasst werden konnen Das LEMPA arbeitet nur in der Nahe von Planeten und Monden Es erfasst Alphateilchen Ionen und Protonen im Energiebereich 0 05 bis 30 MeV Die beiden Sensoren sind ubereinander angebracht so dass sie stets denselben Bereich untersuchen Sie haben ein Gesichtsfeld von 45 und konnen mittels eines 8 Schrittmotors um 360 gedreht werden was mindestens 48 Sekunden dauert Der Motor sollte mindestens 500 000 mal eine volle Drehung durchfuhren konnen was fur den damaligen Stand der Technik bereits sehr ambitioniert war Trotz der erwarteten Abnutzungsprobleme hatte er bis zum Jahr 2008 uber 5 Millionen Drehungen erfolgreich durchgefuhrt Zur Messung kommen verschiedene Sensorentypen zum Einsatz Halbleiterdetektoren mit einer Dicke von 2 bis 2450 µm acht Teilchenzahler mit einer Auflosung von 24 Bit und ein Pulshohenanalysator mit 256 Kanalen Die Kalibrierung erfolgt mit einer schwach radioaktiven Quelle 3 Photopolarimeter System PPS Bearbeiten Das PPS misst Polarisierungseffekte die oft durch Wechselwirkungen von Licht mit Materie entstehen Da sich jeder Stoff in dieser Hinsicht anders verhalt sind somit Ruckschlusse auf die chemische Struktur von Planetenoberflachen Ringsystemen und Atmospharen moglich Das PPS besitzt ein Cassegrain Teleskop mit einem Durchmesser von 20 32 cm einer Brennweite von 280 mm und einem variablen Gesichtsfeld von 0 12 bis 3 5 Es untersucht die Polarisation des Lichts in 8 Spektralbereichen zwischen 235 und 750 nm Als Sensor dient eine Photomultiplierrohre mit einer Multialkali Photokathode Das einfallende Licht kann durch bis zu acht verschiedene Filter geleitet werden Ein kompletter Arbeitszyklus bei dem 40 Messungen mit unterschiedlichen Polarisations und Filtereinstellungen durchgefuhrt werden dauert 24 Sekunden 3 Plasma Spectrometer PLS Bearbeiten Das PLS untersucht das Verhalten des Sonnenwindes und von heissen ionisierten Gasen im offenen Weltraum sowie deren Wechselwirkungen mit den Magnetfeldern der Planeten Es analysierte auch das Plasmafeld um den Jupitermond Io und ist in der Lage die Grenze der Heliopause zu bestimmen Hierzu verwendet es zwei Sensoren die nach dem Prinzip der Faradayschen Gesetze arbeiten Ein Detektor ist auf die Erde ausgerichtet und kann Elektronen im Energiebereich von 4 eV bis 6 keV erfassen der andere steht senkrecht zu ihm und misst im Bereich von 5 eV bis 10 keV 3 Plasma Wave System PWS Bearbeiten nbsp Das PWS PRA Instrument und seine AntennenanlageDieses Instrument fallt besonders durch seine beiden 10 Meter langen Antennen auf die im rechten Winkel von der zentralen Zelle wegfuhren Sie haben einen Durchmesser von je 1 27 cm und sind aus Berylliumkupfer gefertigt Das PWS benutzt sie als Dipolantenne die eine effektive Lange von 7 m hat Das Instrument untersucht die Wechselwirkungen von Teilchen mit den Magnetfeldern der Planeten und die elektrische Komponente von Plasmawellen im Frequenzbereich von 15 Hz bis 56 kHz Der Empfanger mit vorgeschaltetem 40 dB Verstarker bietet 16 verschiedene Kanale wobei vorher ein Rauschfilter die Storungen durch die Wechselspannung der Bordsysteme bei 2 4 und 7 2 kHz eliminiert 3 Ein Teil des PWS ist ein Frequenzanalysator der alle vier Sekunden ein komplettes Spektrum erstellen kann Fur den unteren Frequenzbereich betragt die Bandbreite 15 fur den oberen Bereich 7 5 Die Datenrate ist mit 32 Bit s sehr niedrig Der andere Teil des PWS ist ein Wellenformanalysator der eine wesentliche Neuerung in der damaligen Raumfahrt war Die Analyse von Wellenformen erfordert eine verhaltnismassig grosse Anzahl an Messwerten 28 800 pro Sekunde was eine sehr hohen Datenrate von 115 200 Bit s erzeugt Da diese Daten nicht komprimiert oder beschnitten werden konnen war man nach dem Verlassen des Jupitersystems wegen der immer geringeren Ubertragungsbandbreite gezwungen die Messungen erst auf den Bandlaufwerken zwischenzuspeichern und spater zu versenden 3 Planetary Radio Astronomy PRA Bearbeiten Dieses Instrument verwendet die beiden Antennen des PWS als Monopol Es empfangt Radiowellen von Planeten im Frequenzbereich von 20 4 bis 1300 kHz und 2 3 bis 40 5 MHz 3 Radio Science Subsystem RSS Bearbeiten Das RSS benutzt ebenfalls Baugruppen anderer Systeme mit in diesem Fall die des Kommunikationssystems Es kann bei der Kommunikation die Dopplerverschiebung der empfangenen Signale messen und so Ruckschlusse auf die Masse von nahe gelegenen Planeten und Monden ziehen In einem anderen Betriebsmodus werden X und S Band gleichzeitig eingesetzt um unterschiedliche Frequenzverschiebungen beim Durchqueren von Atmospharen oder Staubwolken zu ermitteln Aus den gewonnenen Daten kann deren Struktur und chemische Zusammensetzung ermittelt werden Allerdings ist in diesem Modus keine Kommunikation moglich Fur gute Messergebnisse ist eine hoch stabile Sendefrequenz unerlasslich weswegen ein besonders stabiler Oszillator eingebaut wurde der auch nach langer Zeit immer noch eine sehr exakte Frequenz produzieren kann 3 Triaxial Fluxgate Magnetometer MAG Bearbeiten Das MAG besteht aus vier Sensoren die Magnetfelder unterschiedlicher Starke in drei Richtungen messen Zwei davon sind nahe an der Sonde angebracht und messen starke Magnetfelder bis zu einer Starke von 2 mT mit einer Genauigkeit von 6 pT 1 10000 des Erdmagnetfeldes Die beiden Sensoren fur schwache Magnetfelder sind an einem auffalligen 13 m langen Ausleger befestigt der aufgrund einer sehr leichten Berylliumlegierung nur 2 3 kg wiegt Der grosse Abstand ist zum Reduzieren von Storungen durch das Magnetfeld der Sonde deren Elektronik und der Radionuklidbatterien notwendig Das maximal messbare Magnetfeld liegt bei etwa 500 µT die maximale Genauigkeit bei 2 pT 3 Ultraviolet Spectrometer UVS Bearbeiten nbsp Seitlicher Querschnitt durch das UVSDieses Instrument fuhrt dieselben Analysen durch wie das IRIS allerdings im hohen Ultraviolett Frequenzbereich von 40 bis 160 nm Es besitzt im Wesentlichen zwei Betriebsmodi Zum einen kann es Strahlungsquellen in der Atmosphare von Monden und Planeten ausmachen zum anderen kann es das spezifische Verhalten von externer UV Strahlung zum Beispiel der Sonne beim Durchwandern von Atmospharen analysieren Das UVS war aber auch sehr wichtig wenn sich die Sonde nicht in der Nahe von Himmelskorpern befand Zu jener Zeit war kein Teleskop weder auf der Erde noch im Weltraum vorhanden das den extrem hohen UV Bereich abdeckte Daher wurde dieses Instrument auch fur viele andere wissenschaftliche Beobachtungen eingesetzt 3 Voyager Golden Record Bearbeiten nbsp Voyager Golden Record Hauptartikel Voyager Golden Record Die Voyager Golden Record ist eine kupferne Datenplatte die zum Schutz vor Korrosion mit Gold uberzogen wurde Auf ihr sind Bild und Audio Informationen uber die Menschheit gespeichert Auf der Vorderseite befindet sich unter anderem eine Art Gebrauchsanleitung und eine Karte die die Position der Sonne in Relation zu 14 Pulsaren zeigt Pflege der Software BearbeitenDie Software der Sonden wird nach wie vor weiterentwickelt und gepflegt Ende 2015 suchte die NASA einen Nachfolger fur Larry Zottarelli der die Software der Sonden bis dahin betreute 4 5 6 Bilder Bearbeiten nbsp Modell einer Voyager Sonde in Originalgrosse nbsp Ed Stone Wissen schaft ler spater Direktor des JPL vor einem Modell in Originalgrosse 1972 nbsp Die Scan Plattform Detailzeichnung nbsp Voyager 1 im Space SimulatorLiteratur BearbeitenJens Bezemer Joel Meter Simon Phillipson Delano Steenmeijer Ted Stryk Voyager Fotografien von der grossten Reise der Menschheit teNeues Kempen 2020 ISBN 978 3 96171 292 2 Ben Evans NASA s Voyager Missions Springer Verlag London 2004 ISBN 1 85233 745 1 Reiner Klingholz Voyagers Grand Tour Smithsonian Institute Press 2003 ISBN 1 58834 124 0 William E Burrows Mission to Deep Space Voyager s Journey of Discovery W H Freeman amp Co Ltd 1993 ISBN 0 7167 6500 4 Bernd Leitenberger Voyagers Grand Tour Eine Reise zu den Gasriesen und daruber hinaus BOD Norderstedt 2022 ISBN 978 3 7568 3570 6 Einzelnachweise Bearbeiten Bernd Leitenberger Voyagers Mission Die Geschichte a b c d e f g h i j Bernd Leitenberger Voyagers Die Sonde Abgerufen am 19 Mai 2012 a b c d e f g h i j k l m n o p Bernd Leitenberger Voyagers Instrumente Abgerufen am 19 Mai 2012 NASA sucht Programmierer fur Voyager Sonden Heise online 31 Oktober 2015 Why NASA Needs a Programmer Fluent In 60 Year Old Languages Popular Mechanics 29 Oktober 2015 NASA s last original Voyager engineer is retiring CNN 27 Oktober 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Voyager Programm Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung der Voyager Sonden Voyager Projektseite der NASA englisch Ulf von Rauchhaupt Voyager Sonden Die weiteste Reise faz net 5 September 2017 abgerufen am 6 September 2017 Dokument zu Thermoelectric Outer Planets Spacecraft TOPS auf dem NASA Technical Reports Server PDF englisch 154 9 MB Uptime 15 364 days The Computers of Voyager Vortrag insb uber die Elektronik der Sonden auf YouTube engl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Voyager Sonden amp oldid 236170268