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Cadmiumsulfid ist eine chemische Verbindung aus Cadmium und Schwefel Es gehort zur Gruppe der II VI Verbindungshalbleiter KristallstrukturKristallstrukturen von Hawleyit und Greenockit Cd2 0 S2 AllgemeinesName CadmiumsulfidAndere Namen CadmiummonosulfidVerhaltnisformel CdSKurzbeschreibung zitronengelbe hexagonale a Form oder scharlachrote kubische b Form Kristalle gelbbraun als amorphes Pulver 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 1306 23 6EG Nummer 215 147 8ECHA InfoCard 100 013 771PubChem 14783Wikidata Q179619EigenschaftenMolare Masse 144 48 g mol 1Aggregatzustand fest 1 Dichte 4 82 g cm 3 a Form 2 4 50 g cm 3 b Form 2 Schmelzpunkt 1750 C 10 MPa Zersetzung ab 444 C 2 Sublimationspunkt 980 C 2 Loslichkeit sehr schwer in Wasser 1 3 mg l 1 bei 18 C 2 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP 3 ggf erweitert 2 GefahrH und P Satze H 302 341 350 361fd 372 410P 201 273 301 312 330 308 313 2 Zulassungs verfahren unter REACH besonders besorgnis erregend krebs erzeugend CMR ernst hafte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit gelten als wahrscheinlich 4 MAK aufgehoben da cancerogen 2 Toxikologische Daten 7080 mg kg 1 LD50 Ratte oral 5 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Darstellung 3 Eigenschaften 4 Toxikologie 5 Geschichte der Verwendung 6 Abbau 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVorkommen BearbeitenCadmiumsulfid kommt in Form der Minerale Hawleyit und Greenockit in der Natur vor Darstellung BearbeitenIm Labor wird feinteiliges Cadmiumsulfid der kubischen Modifikation durch Fallung einer heissen angesauerten wassrigen Losung von Cadmiumsulfat mit Schwefelwasserstoff erhalten 6 CdSO 4 H 2 S CdS H 2 SO 4 displaystyle ce CdSO4 H2S gt CdS H2SO4 nbsp Aus Cadmiumhalogenidlosungen hingegen wird durch Schwefelwasserstofffallung die hexagonale Modifikation erhalten Eigenschaften Bearbeiten nbsp amorphes CadmiumsulfidCadmiumsulfid ist ein Feststoff und kann als gelbe bis orangefarbene Kristalle Wurtzit Struktur als gelbbraunes Pulver amorphes Cadmiumsulfid oder als scharlachrote kubische Kristalle beta Cadmiumsulfid vorliegen Cadmiumsulfid ist nicht brennbar und unloslich in Wasser Beim Erhitzen an der Luft erfolgt Zersetzung unter Bildung von Cadmiumoxid und Schwefeldioxid Cadmiumsulfid weist bei einer Wellenlange von 520 nm die maximale Empfindlichkeit auf Toxikologie BearbeitenCadmiumsulfid wird von der EU Liste nach dem GHS System allgemein wie alle loslichen Cadmiumverbindungen eingestuft obwohl das toxische Potenzial wesentlich geringer ist Wasserlosliche Cadmiumverbindungen gelten im Allgemeinen als lungenschadigend karzinogen keimzellmutagen reprotoxisch und gewassergefahrdend weil die loslichen Ionen leicht von den Lebewesen aufgenommen werden konnen Cadmiumsulfid ist nicht wasserloslich und chemisch relativ bestandig Die Zuordnung nach GHS erfolgt momentan aufgrund dieser allgemeinen Vorschrift fur Cadmiumverbindungen Eine toxikologische Einzelbeurteilung des Cadmiumsulfids liegt momentan nicht vor Bei Schweiss oder Lotarbeiten an mit Cadmiumsulfid behandelten Baumaterialien aus Altlasten wird stark toxischer Cadmiumoxid Rauch freigesetzt Geschichte der Verwendung BearbeitenFriedrich Stromeyer entdeckte das Cadmiumsulfid 1818 im Laboratorium Es entsteht aus einer Fallung von Cadmiumsalzen und Schwefelwasserstoff oder Sulfiden Die Verwendung als gelbes Pigment war lange Zeit ublich Quecksilberanteile erzeugten eine rote Farbung Cadmiumsulfid wird heute nicht mehr als Pigment eingesetzt auch der Einsatz von Quecksilber ist nicht mehr erlaubt Cadmiumsulfid wurde fruher in Halbleitertechnik Fotowiderstanden oder in Leuchtstoffen fur Fernsehrohren eingesetzt 1 Auch als Bestandteil medizinischer Haarwaschmittel fand es Verwendung 7 Abbau BearbeitenDer Abbau von Cadmiumsulfid auf historischen Olgemalden erfolgt unter Lichteinfluss durch Oxidation zu Sulfat wie durch Koen Janssens nachgewiesen wurde 8 Auf den Gemalden konnte an Stelle der ursprunglichen gelben Pigmente farbloses CdSO4 2 H2O und NH4 2Cd SO4 2 gefunden werden Literatur BearbeitenI Fiedler M A Bayard Cadmium Yellows Oranges and Reds In Artists Pigments A Handbook of Their History and Characteristics Vol 1 Feller R L Ed Oxford University Press 1986 S 65 108 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Cadmiumsulfid Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Kremer Pigmente Cadmium Farben abgerufen am 20 Marz 2010 Cadmium yellow bei ColourLexEinzelnachweise Bearbeiten a b c Eintrag zu Cadmiumsulfid In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 10 Dezember 2014 a b c d e f g h Eintrag zu Cadmiumsulfid in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 20 Januar 2022 JavaScript erforderlich Eintrag zu Cadmium sulphide im Classification and Labelling Inventory der Europaischen Chemikalienagentur ECHA abgerufen am 1 Februar 2016 Hersteller bzw Inverkehrbringer konnen die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern Eintrag in der SVHC Liste der Europaischen Chemikalienagentur abgerufen am 18 Oktober 2015 Datenblatt Cadmiumsulfid bei Alfa Aesar abgerufen am 19 Mai 2007 PDF JavaScript erforderlich Georg Brauer Kadmiumsulfid In Handbuch der Praparativen Anorganischen Chemie Ferdinand Enke Verlag Stuttgart 1954 S 813 814 Braun Falco O Burg G Hrsg Fortschritte der praktischen Dermatologie und Venerologie Vortrage der X Fortbildungswoche der Dermatologischen Klinik und Poliklinik der Ludwig Maximilians Universitat Munchen in Verbindung mit dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen e V vom 25 29 Juli 1983 Band 10 Springer Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1983 S 95 G van der Snickt J Dik M Cotte K Janssens J Jaroszewicz W de Nold J Groenewegen L van der Loeff Characterization of a Degraded Cadmium Yellow CdS Pigment in an Oil Painting by Means of Synchrotron Radiation Based X ray Techniques In Analytical Chemistry Band 81 Nr 7 2009 S 2600 2610 doi 10 1021 ac802518z Zinkgruppen Chalkogenide Oxide Zinkoxid Cadmiumoxid Quecksilber I oxid Quecksilber II oxidSulfide Zinksulfid Cadmiumsulfid QuecksilbersulfidSelenide Zinkselenid Cadmiumselenid QuecksilberselenidTelluride Zinktellurid Cadmiumtellurid Quecksilbertellurid Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cadmiumsulfid amp oldid 238055836