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Greenockit veraltet Cadmiumblende ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung CdS ist also chemisch gesehen ein Cadmiumsulfid GreenockitGreenockit aus der Tsumeb Mine Namibia Bildgrosse 1 mmAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Gnk 1 Andere Namen Cadmiumblende CadmiumsulfidChemische Formel CdS 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und Sulfosalze Metallsulfide M S 1 1 und ahnliche System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II B 06 II C 13 030 2 CB 45 02 08 07 02Kristallographische DatenKristallsystem hexagonalKristallklasse Symbol dihexagonal pyramidal 6mmRaumgruppe P63mc Nr 186 Vorlage Raumgruppe 186Gitterparameter a 4 14 A c 6 71 A 4 Formeleinheiten Z 2 4 Zwillingsbildung haufig Mehrlinge Zwillingsebene 112 2 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 bis 3 5 3 Dichte g cm3 gemessen 4 82 berechnet 4 824 3 Spaltbarkeit unvollkommen nach 0001 deutlich nach 112 2 gt 3 Bruch Tenazitat muscheligFarbe braunlich gelb grunlich orange rotStrichfarbe gelborange bis ziegelrotTransparenz durchscheinend bis undurchsichtigGlanz Diamantglanz bis HarzglanzKristalloptikBrechungsindizes nw 2 529 5 ne 2 506 5 Doppelbrechung d 0 023 5 Optischer Charakter einachsig negativ einachsig positiv bei Wellenlangen von Rot bis Blaugrun Pleochroismus schwachWeitere EigenschaftenChemisches Verhalten lost sich in Salzsaure unter Abgabe von Schwefelwasserstoffgas aufBesondere Merkmale gelbe bis orangefarbene FluoreszenzGreenockit findet sich meist in Form erdiger pulvriger oder krustiger Uberzuge bildet aber selten auch kleine hemimorphe pyramidenformige Kristalle bis etwa drei Zentimeter Grosse aus Die durchscheinenden bis undurchsichtigen Kristalle sind je nach Fremdbeimengung von gelboranger bis ziegelroter Farbe und weisen auf der Oberflache einen harz bis diamantahnlichen Glanz auf Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Modifikationen und Varietaten 5 Bildung und Fundorte 6 Verwendung 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenGreenockit ist nach Charles Cathcart 2 Earl Cathcart benannt damals besser bekannt als Lord Greenock auf dessen Land das Mineral 1840 erstmals gefunden wurde Als genaue Typlokalitat gilt der Bishopton Tunnel bei Bishopton Renfrewshire in Schottland Erstmals beschrieben wurde Greenockit 1840 durch Robert Jameson 1774 1854 die chemische Analyse wurde von Arthur Connell durchgefuhrt 6 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Greenockit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und dort zur Abteilung der Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Schwefel Selen Tellur 1 1 wo er zusammen mit Cadmoselit Hexastannit diskreditiert Rhodostannit und Wurtzit die Wurtzit Reihe mit der System Nr II B 06 bildete Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II C 13 30 In der Lapis Systematik entspricht dies der Abteilung Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall S Se Te 1 1 wo Greenockit zusammen mit Cadmoselit Buseckit Rambergit und Wurzit eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet 7 Die von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierte 8 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Greenockit ebenfalls in die Abteilung der Metallsulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis M S 1 1 und ahnliche ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung mit Zink Zn Eisen Fe Kupfer Cu Silber Ag usw zu finden ist wo es zusammen mit Cadmoselit Rambergit und Wurzit die Wurtzitgruppe mit der System Nr 2 CB 45 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Greenockit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er ebenfalls der Wurtzitgruppe Hexagonal P63mc mit der System Nr 02 08 07 innerhalb der Unterabteilung der Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 1 1 zu finden Kristallstruktur Bearbeiten nbsp Atomare Struktur von GreenockitGreenockit kristallisiert hexagonal in der Raumgruppe P63mc Raumgruppen Nr 186 Vorlage Raumgruppe 186 mit den Gitterparametern a 4 14 A und c 6 71 A sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Die Kristallstruktur von Greenockit entspricht der von Wurtzit setzt sich also CdS4 Tetraedern zusammen Jeweils ein Cadmiumatom ist von vier Schwefelatomen umgeben und umgekehrt Die miteinander verbundenen Tetraeder sind in hexagonaler Anordnung geschichtet Modifikationen und Varietaten BearbeitenGreenockit ist eine von zwei Modifikationen des Cadmiumsulfids Die zweite ist der kubisch kristallisierende Hawleyit Bildung und Fundorte BearbeitenGreenockit ist ein typisches Sekundarmineral bildet sich also durch Verwitterung oder Metamorphose unter anderem aus Sphalerit und uberzieht dieses krustig Massive Verkrustung sind auch in Hohlraumen vulkanischer Gesteine zu finden Begleitminerale sind vor allem Calcit Galenit Prehnit Sphalerit und verschiedene Zeolithe Als pyramidenformige Kristalle mit sechsseitiger Grundflache bildet es sich vor allem auf Erzgangen Als eher seltene Mineralbildung kann Greenockit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein insgesamt ist er aber wenig verbreitet Als bekannt gelten bisher Stand 2015 rund 600 Fundorte 9 Fundorte sind unter anderem Llallagua in Bolivien Pribram in Tschechien die Tsumeb Mine in Namibia der Bleiberg in Osterreich Renfrew in Schottland die Empire Mines im Joplin Field Jasper Co Missouri sowie weitere Gruben im Tri State District Missouri Oklahoma Kansas in den USA 10 Verwendung BearbeitenGreenockit ist zwar neben Monteponit und Otavit ein wichtiges Cadmiummineral jedoch sind die Mineralfunde trotz des Gehaltes von 77 8 Cadmium zu gering um als Erz zu dienen Cadmium erhalt man als Nebenprodukt bei der Zink Gewinnung Es wurde vermutet aber bisher nicht bewiesen dass Greenockit schon vor 2000 Jahren als Pigment verwendet worden ist 11 Siehe auch BearbeitenSystematik der Minerale Liste der MineraleLiteratur BearbeitenPetr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Dorfler Natur Edition Dorfler im Nebel Verlag Eggolsheim 2002 ISBN 978 3 89555 076 8 S 30 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Greenockite Sammlung von Bildern Greenockit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 11 November 2022 Greenockite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 11 November 2022 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Greenockite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 11 November 2022 englisch David Barthelmy Greenockite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 11 November 2022 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated September 2022 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero September 2022 abgerufen am 11 November 2022 englisch a b c d Greenockite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 49 kB abgerufen am 11 November 2022 a b Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 82 englisch a b c Greenockite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 11 November 2022 englisch Robert Jameson Notice of greenockite a new mineral species of the order blende In The Edinburgh New Philosophical Journal Band 28 1840 S 390 292 rruff info PDF 227 kB abgerufen am 11 November 2022 Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 9 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 11 November 2022 englisch Localities for Greenockite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 11 November 2022 englisch Fundortliste fur Greenockit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 11 November 2022 Cadmiumfarben PDF 514 KB Kremer Pigmente 25 Januar 2021 abgerufen am 11 November 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Greenockit amp oldid 239328591