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Als Priesterastronomen werden in der popularen himmelskundlichen und archaologischen Literatur sternkundige Priester der Vorgeschichte und der Antike bezeichnet die ihre astronomischen Kenntnisse fur den Dienst in Tempeln bzw fur religiose Kulte erwarben oder ausubten Ihre Tatigkeit verband astronomische Beobachtungen mit religiosen Aspekten bis hin zur Astrologie Die Erforschung der Vorgange am Himmel diente auch der Kalenderrechnung der Zeitbestimmung und der Vorhersage astronomischer Phanomene wie etwa Sonnenfinsternisse und besondere Gestirnskonstellationen Auf den daraus gewonnenen Erkenntnissen basierten Sternen oder Sonnenkulte Im Orient siehe Chaldaer oder bei den Mayas durften die Priesterastronomen eine Art Zunft gebildet und ihr Wissen geheim gehalten haben In anderen Kulturen waren es eher astronomisch gebildete Einzelpersonen die in seltenen Fallen auch popularastronomisch gewirkt haben Jede ungewohnliche Erscheinung an dem bis zum Mittelalter als unveranderlich angesehenen Sternhimmel hatte grosse Bedeutung Gunter D Roth schreibt dazu Fur sie die sie im gestirnten Himmel bevorzugt Gottliches erblickten musste jede Veranderung jede Bewegung in der scheinbar doch so unverruckbaren Sternenwelt eine besondere Botschaft gewesen sein Gunter D Roth 1 Inhaltsverzeichnis 1 Sternhimmel und Religion 2 Vorgeschichte 2 1 Steinzeitliche Hohlenmalerei 2 2 Neolithische Steinkreise 2 3 Goldhute Himmelsscheibe 3 Priesterastronomie der Bronzezeit 3 1 Mesopotamiens Gotter und Gestirne 3 2 Agypten 3 3 Mittel und Sudamerika 4 Sudasien 5 Fruchtbarer Halbmond und griechische Antike 6 Mittelalter 7 Priesterastronomen der Neuzeit 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 Fussnoten und EinzelnachweiseSternhimmel und Religion BearbeitenAstronomische Phanomene haben die menschliche Kulturgeschichte in vielfaltiger Hinsicht beeinflusst So trugen die scheinbar unveranderlichen Fixsterne zur religiosen Interpretation des Universums bei 2 Der Sternhimmel galt in fast allen Kulturen als Sitz von Gottheiten Die Himmelserscheinungen mit den teils zyklischen teils ratselhaften Bewegungsmustern von Sonne Mond und Planeten gaben Anstoss fur naturwissenschaftliche Forschung und bildeten die Grundlage fur astrologische Betrachtungen Insbesondere singulare Ereignisse wie Kometen und Supernovae wurden als Zeichen gottlichen Willens oder Unwillens gedeutet Doch waren die himmlischen Vorgange auch praktische Hilfsmittel fur das menschliche Leben und insbesondere seine jahreszeitlichen Erfordernisse In der biblischen Schopfungsgeschichte werden diese Aspekte die schon fruh fur Kalender religiose Feste und Zeitmessung dienten in folgende Worte gekleidet Gen 1 14 15 EU Dann sprach Gott Lichter sollen am Himmelsgewolbe sein um Tag und Nacht zu scheiden Sie sollen Zeichen sein und zur Bestimmung von Festzeiten von Tagen und Jahren dienen Sie sollen Lichter am Himmelsgewolbe sein die uber die Erde hin leuchten Und so geschah es Vorgeschichte BearbeitenFur die Kulturen bzw Jahrtausende ohne schriftliche Uberlieferungen kann die astronomische Tatigkeit und Bedeutung von Priestern nur indirekt erschlossen werden Im Folgenden werden einige Beispiele dieser himmelskundlich religiosen Tatigkeiten naher beleuchtet Am bekanntesten aus dieser fruhen Astronomie sind das Megalithbauwerk Stonehenge in Sudengland sowie aus Deutschland die Kreisgrabenanlage von Goseck und die Himmelsscheibe von Nebra Doch auch in der Hohlenmalerei gibt es astronomisch religiose Aspekte Steinzeitliche Hohlenmalerei Bearbeiten nbsp Astronomisch religiose Deutung einer 18 000 Jahre alten Jagdszene in der Hohle von Lascaux mit einem SchamanenIn der jungsteinzeitlichen Hohlenmalereien gibt es vereinzelte Bezuge zwischen Schamanen und dem Sternhimmel aufweisen So zeigt die sudfranzosische Hohle von Lascaux eine auf die Bisonjagd bezogene Beschworungsszene einen vom Speer verwundeten Bison der schmerzlich auf den vogelkopfigen Schamanen blickt Nach der Deutung von Archaoastronomen 3 stellen die Augen der drei Figuren die hellen Sterne des Sommerdreiecks dar das heutige Sternbild Schwan hat menschlichenahnliche Gestalt Eine zweite Deutung sieht den Jagdpriester inmitten der Tierkreisbilder Lowe Nashorn links Zwillinge 2 3 Punkte und Stier Bison worin der Vogelpfad die Milchstrasse darstellt Der Bisonkopf hat die Form der Hyaden eines hellen Sternhaufens der ebenso wie die Plejaden ein palaolithisches Kalendergestirn war siehe Himmelsscheibe von Nebra Neolithische Steinkreise Bearbeiten Anhand von Stonehenge dem wohl bekanntesten Monolith Denkmal der Jungsteinzeit haben Archao Astronomen mehrere Theorien uber die vorgeschichtliche Astronomie entwickelt Manches daran ist spekulativ doch nachweisbar sind spezielle Beobachtungen uber den jahreszeitlichen Verlauf der Sonnenauf und Untergange der Mondbahn und einzelner heller Gestirne Dass die damit befassten Schamanen spezielle Kenntnisse der Gestirnsbahnen hatten steht ausser Zweifel Und dass einige der beobachteten Konstellationen insbesondere die Sonnenwenden Anlass zu verschiedenen Kulten oder Opfern waren ist anzunehmen Weniger gesichert sind Ansichten wie jene von Thom 4 die Priesterastronomen der Bronzezeit hatten durch Beobachtung der Mondwenden die Finsterniszyklen und die Neigung der Mondbahn entdeckt Was die Messgenauigkeit der Stonehenge Erbauer betrifft wird freilich in manchen Publikationen ubertrieben Rolf Muller 5 meint dazu Es sind wie man sieht nur kurze Visuren mit verhaltnismassig grosser Visierbreite Aber der Priesterastronom konnte sich vom Heiligtum des Hufeisens durch diese Fenster rasch einen Uberblick auf die wichtigsten Stationen von Sonne und Mond verschaffen Die schonen und lehrreichen Fotos in Gerald Hawkins Bestseller Stonehenge decoded 1965 sollten jedoch nicht uberinterpretiert werden Von kleineren neolithischen Steinkreisen bzw Cromlechs die sich in ganz Westeuropa finden sind zumindest an einigen die Richtungen der Sonnenwend Aufgange nachgewiesen Ahnlich aber junger sind die Medicine Wheels einiger nordamerikanischen Indianerstamme die auch mit den Sonnentanzen in Verbindung standen 6 Zu Mittel und Sudamerika siehe unten Goldhute Himmelsscheibe Bearbeiten Zur fruhen Astronomie und Religionsgeschichte gehoren auch die vier in Europa gefundenen Goldhute Diese langschaftiger Hute sind mit Ziselierungen aus dunnem Goldblech verziert auf denen sich astronomische Zyklen finden Der vollstandig erhaltene Berliner Goldhut zeigt eine wohl von Priestern entwickelte Kalenderfunktion auf Basis eines Lunisolarkalenders und erlaubt ein direktes Ablesen von Zeitraumen in Monats oder Sonneneinheiten Moglicherweise enthalt er sogar den 19 jahrigen Meton Zyklus Die kostbare Herstellung aller vier Hute zeigt den hohen Stellenwert kultischer Zeitbestimmung im Sonnenjahr v a Sommer und Wintersonnenwenden und der Mondzyklen Ob sie den Priestern wirklich als Kalender dienten oder nur ihr astronomisches Wissen reprasentieren ist aber noch ungeklart Noch zu erganzen Himmelsscheibe von NebraPriesterastronomie der Bronzezeit Bearbeiten nbsp Fragment einer babylonischen Tontafel mit Bericht zu Halley scher Komet 164 v Chr British Museum LondonDie Erforschung zyklischer Himmelserscheinungen erfordert den systematischen Aufbau astronomischen Wissens durch prazise schriftliche Aufzeichnungen die viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte uberdecken mussen um die Langfristigkeit der meisten Himmelsablaufe spateren Forschern zu ubermitteln 7 Diese Voraussetzungen waren in der Fruhgeschichte und bis ins spate Mittelalter in Priesterkreisen am besten erfullt Mesopotamiens Gotter und Gestirne Bearbeiten Sehr klar ist dies in Dokumenten Mesopotamiens uberliefert wo die in der Bronzezeit vielerorts herrschende Gestirnsreligion nicht nur aus Kunst und Kultgegenstanden sondern auch aus den zehntausenden Tontafeln mit astronomischen Beobachtungen hervorgeht Dort im Zwischenstromland des Euphrat und Tigris beobachteten Priester einer sehr ernst genommenen Gestirnsreligion von hohen Tempelturmen vor allem den Beginn und das Ende der Sichtbarkeitsperioden von Mond Planeten und hellen Sternen die samtlich als Erscheinungsbild von Gottern angesehen wurden 8 Sie teilten sogar den Sternhimmel in drei Wege der Sonne der mittlere beidseits des Aquators gehorte dem Gott Amu die Bereiche nordlich Sommer und sudlich Winter den Gottern Enlil und Ea 9 Eine grosse Sammlung von rund 7000 babylonischen Tontafeln mit astronomischen Beobachtungen und daraus abgeleiteten Omina ist unter dem Namen Enuma Anu Enlil erhalten Besonders die Gotterdreiheit Schamasch Sonne Sin Mond Ischtar Venus die also durch die drei hellsten Gestirne reprasentiert wurde kommt auf diesen Tafeln vor 10 Ein typisches Omen lautet beispielsweise Wenn Ischtar im Monat Airu im Osten erscheint Anm heliakischer Aufgang und die grossen und kleinen Zwillinge sie alle umgeben so wird der Konig von Elam erkranken und nicht am Leben bleiben H Mucke 11 Neben den Omina und der prazisen Kalenderrechnung erstaunt auch die Genauigkeit der Planeten und Finsternisbeobachtungen auf den Tempelturmen Die Sternenpriester erfassten z B die 18 jahrige Sarosperiode der Finsternisse auf wenige Stunden genau und ebenso gut religios bedeutsame Gestirnskonstellationen Die babylonische Astronomie veranlasste noch um 600 v Chr den ionischen Wissenschaftler Thales von Milet zu einem Studienaufenthalt wodurch er 585 eine kriegsentscheidende Sonnenfinsternis vorhersagen konnte Agypten Bearbeiten Im alten Agypten war die Astronomie neben technischen Fragen Vermessung nach der Nilschwemme Orientierung von Tempeln und Grabstatten vor allem mit der Staatsreligion der Sonnen und Osiris Kulte und der fur sie notwendigen Zeitrechnung verbunden 12 Eingebettet in ein Ritual das vom Pharao im Kult und in den Gotterfesten mit Unterstutzung durch die Priester zelebriert wird wurde die Kalender und Zeitrechnung zur rituellen Aufgabe Sie erwachst aus dem Bedurfnis die religiosen Festtage in der Jahresperiode zu ordnen und festzulegen die Einteilung des Tages soll die Regelung des Osiris Kultes und des Totendienstes gewahrleisten 13 Die Grundlagen fur die agyptische Art der Zeitbestimmung waren bei Tag die Messung des Sonnenschattens bei Nacht Durchgange heller Sterne durch den Meridian Dafur dienten 12 bestimmte Sterne in Zusammenhang mit dem Glauben dass die nachtliche Uberfahrt der verstorbenen Konige mit dem Sonnengott Re unter dem Schutz dieser Zwolf Wachter des Nachthimmels stattfand 14 Durch den Schlitz einer Palmrippe beobachtete ein Priester Astronom die vor ihm hangende Lotschnur des Lineals in der erwunschten Himmelsrichtung Ein ihm gegenuber im nordlichen Meridian des Ortes sitzender Priester fixierte den durchgehenden Stern 15 Mittel und Sudamerika Bearbeiten Die Priester der amerikanischen Hochkulturen hatten schon im 3 Jahrtausend v Chr ein reiches astronomisches Wissen wie aus Tempelbauten und der Kalenderrechnung hervorgeht Es gibt mexikanische Stufentempel mit 365 Stufen wobei das Jahr in 18 Monate zu 20 Tagen plus 5 Schalttage gegliedert wurde 16 Jeder der 20 Tage war einer bestimmten Gottheit zugeordnet der Kalender also religios gepragt 17 Unter den Gottern der Maya Volker ragte der Sonnengott K inich Ajaw hervor dem zu Neujahr Blutopfer dargebracht wurden Der hochsten Himmelsgott Itzamnaaj wurde als Weltenbaum oder als Priester dargestellt Sein nachtlicher Tau wurde als heiliges Wasser gesammelt und rituell verwendet 18 Viele Tempel z B in Uaxactun Guatemala oder Chichen Itza Yukatan sind nach den Sonnenaufgangen zur Zeit der Sonnenwenden ausgerichtet was ebenfalls auf spezielle Kulte hindeutet Zur Sonne gab es auch ein rituelles Ballspiel Um 500 n Chr war den Kalenderpriestern der Maya die Jahreslange schon auf 365 242 Tage bekannt nur 15s zu kurz Ein weiterer Zyklus von 585 Tagen war nach dem Umlauf der Venus definiert die hohe Verehrung genoss Astronomisch kultische Details sind im Dresdner Kodex zu finden und Finsternisperioden auch in Steinmonumenten z B eine Mondfinsternis 3379 v Chr Auch die Inka in Peru hatten genaue Kenntnis der Planetenumlaufe als Symbole ihrer Hauptgottheiten die z B bei Venus und Jupiter 584 und 398 9 Tage auf Tag genau waren Bei den Azteken waren hingegen vor allem Sonnenkulte wichtig Dem Sonnen und Kriegsgott Huitzilopochtli wurden durch funf Priester taglich Menschenopfer dargebracht Sudasien BearbeitenIm Asien entwickelten Priester schon fruh das System der heutigen Himmelskoordinaten Wahrend aber die Astronomie Chinas eher als Chronik gefuhrt wurde und nie eine offizielle Theorie des Weltsystems kannte 19 war sie in Indien schon um 1000 v Chr mit einer detaillierten religios gepragten Kosmologie verknupft Das altindische Universum entstand aus einem heiligen Ei 20 die Sonne galt als gottliches Auge des Weltalls deren Sohn das All liebevoll betrachtet Zu den gottlichen Naturkraften Himmel Erde Sonne Mond Feuer kamen Gottheiten aller acht Himmelsrichtungen 21 Der Mondzyklus galt als Zeit und Lebensspender die Planeten Gottheiten kreisten zwischen Sonne und Polarstern Im rein astronomischen Bereich war Indien von babylonisch chaldaischem Wissen beeinflusst das uber Persien hierher gelangte 22 Ahnlich wie bei Chinesen und Mayas gab es eine Vorliebe fur lange Perioden So wurden 360 Jahre zu einem Jahr der Gotter zusammengefasst und 12 000 mal 1000 davon zum Tag des Brahman 23 Welche Kulte mit diesen Gedanken verbunden waren ist noch unklar Fur die Inselwelt Melanesiens war neben hochentwickelter Navigation mit Sonne und horizontnahen Sternen eine reiche Schopfungsgeschichte typisch 24 Die Urnacht hatte zwar Sterne aber weder Sonne noch Mond Ein priesterlicher Kultstab symbolisierte die gottliche Trennung von Himmel und Erde Als Wohnstatt Gottes und der Ungeborenen wurde die Milchstrasse angesehen und die Seelen als Urform der Sternbilder Fruchtbarer Halbmond und griechische Antike BearbeitenEine grosse Bedeutung hatte die Kaste der wissenschaftlich kundigen Priester auch im Neubabylonischen Reich und im Altpersischen Reich Chaldaer und Magier wurden Synonyme fur Sterndeuter und Zauberer die bei der Beratung der Konige eine grosse Rolle spielten und als erste Hochschullehrer fungierten Moglicherweise trifft dies auch fur die fruhen Reiche der Azteken und Mayas zu Die erste Wissenschaft Astronomie hatte trotzdem den Charakter einer Geheimlehre um z B mit den Voraussagen von Mond und Sonnenfinsternissen zu beeindrucken 25 denn es war damals selbstverstandlich Wissen nicht als Gemeingut zu betrachten In Babylonien waren die Priester die berufenen Vertreter der Sternkunde In der Spatzeit bildeten sich Schulen mit eigener Tradition in denen das astronomische Wissen gelehrt wurde In den meisten dieser Schulen tritt nach dem Zeugnis Strabons die Astrologie schon stark in den Hintergrund und aus den Texten dieser Zeit spricht haufig echtes wissenschaftliches Bemuhen 26 In dieser Zeit entstand die Vorstellung dass sich der Planeten und Sternhimmel aus konzentrischen Kristallschalen zusammensetzt Als erste Astronomen begannen sich die ionischen Naturphilosophen von der Mythologie zu losen und suchten nach gedanklichen Erklarungen vieler Naturphanomene Dabei schopften sie zunachst aus dem hohen Wissensstand den die babylonische Astronomie aufwies insbesondere um 600 v Chr der beruhmte Naturforscher Thales von Milet Er hatte Kenntnis vom Saros Zyklus der Finsternisse und war dadurch imstande die Sonnenfinsternis 585 v Chr vorherzusagen was dem lydischen Heer den entscheidenden Vorteil in einer Schlacht der Perserkriege verschafft haben soll Um die Zeitenwende sind nur wenige Wissenschaftler aus dem Priesterstand bekannt Einer davon war Plutarch 45 125 n Chr der Priester in Delphi und gleichzeitig Astronom war 27 Romische Priesterastronomen sind nicht direkt uberliefert doch durchzogen babylonische Sterndeuter das Reich und ihr geheimnisvolles Wissen stand in hohem Ansehen 28 Die im Matthausevangelium Mt 2 EU als Magoi also der geheimnisvollen Wissenschaften kundig apostrophierten Heiligen Drei Konige aus dem Morgenland die dem Stern der Weisen nach Jerusalem und spater nach Bethlehem folgten sind sicherlich die bekanntesten Vertreter der Kunst Planetenkonstellationen mit irdischen Ereignissen zu verbinden Der Mithraismus steht im Gegensatz zum Christentum fur die Verbindung von Religion und Astrologie im Romischen Reich 29 Hingegen waren die Chaldaischen Orakelspruche die ab der Spatantike bis in das 19 Jahrhundert den Glauben vermittelten es gebe ein uraltes orientalisches Geheimwissen gegen jede Art von Wahrsagerei also auch gegen die Astrologie Bei den drei abrahamitischen Religionen ergibt vor allem die Kalenderrechnung weitere Verbindungen zwischen Priestern und der Astronomie z B fur die Festlegung des Pessach Festes oder des Osterdatums Mittelalter BearbeitenEin Knotenpunkt uber den die astrologischen Vorstellungen der Antike in die Renaissance kommen ist Harran Der dortige Mond und Steinkult der Sabier soll bei der Ubermittlung antiken Wissens zu den islamischen Arabern sehr bedeutsam gewesen sein uber Simplikios 30 Dschabir ibn Hayyan und die hermetische Lehre aus der die Alchemie und letztlich die Pharmazie und Chemie hervorgegangen sind Priesterastronomen der Neuzeit BearbeitenEine Verknupfung von christlich religiosen und astronomischen Tatigkeiten findet sich bei vielen historischen Personlichkeiten der Neuzeit Exemplarisch genannt seien Johannes Kepler 1571 1630 war evang Theologe Christoph Scheiner 1573 1650 Pierre Gassendi 1592 1655 Giovanni Riccioli 1598 1671 Anton Maria Schyrleus de Rheita 1604 1660 Ferdinand Verbiest 1623 1688 Peking Rugjer Josip Boskovic 1711 1787 Maximilian Hell 1720 1792 Placidus Fixlmillner 1721 1781 Giuseppe Piazzi 1746 1826 Angelo Secchi 1818 1878 Johann Georg Hagen 1847 1930 Teilhard de Chardin 1881 1955 und Georges Lemaitre 1894 1966 Begrunder der Urknalltheorie Ein grosser Teil davon sind Jesuiten andere sind den fruhen Universitaten Rom Bologna Wien Paris oder der Vatikansternwarte zuzurechnen Siehe auch BearbeitenArchaoastronomie Geschichte der AstronomieLiteratur BearbeitenFriedrich Becker Geschichte der Astronomie BI Hochschultaschenbucher Band 298 3 Auflage Bibliogr Inst Mannheim Wien Zurich 1968 Volker Bialas Vom Himmelsmythos zum Weltgesetz Eine Kulturgeschichte der Astronomie Iber Verlag Wien 1998 Wilhelm Foerster Die Erforschung des Weltalls 286 p Band III von Hans Kraemer Hrsg Weltall und Menschheit Verlag Bong amp Co Berlin und Leipzig 1903 Brian M Fagan Die siebzig grossen Geheimnisse der Alten Kulturen Kapitel Ratsel der Steinzeit S 96 131 und Alte Kulturen S 151 202 Verlag Zweitausendeins Frankfurt 2001 02 Weblinks BearbeitenDer Kult der Sternenmagier In Der Spiegel Nr 48 2002 S 192 206 online 25 November 2002 Fussnoten und Einzelnachweise Bearbeiten Kosmos Astronomie Geschichte Astronomen Instrumente Entdeckungen Kosmos Stuttgart 1987 Kapitel Astronomie zwischen Magie und Experiment Rahlf Hansen Christine Rink Himmelsscheibe Sonnenwagen und Kalenderhute ein Versuch zur bronzezeitlichen Astronomie Acta Praehistorica et Archaeologica Band 40 2008 Bialas 1998 A Thom Megalithic Lunar Observatories Clarendon Press Oxford 1971 Rolf Muller Der Himmel uber dem Menschen der Steinzeit Astronomie und Mathematik in den Bauten der Megalithkulturen Springer 1970 Adriana Rigutti Grosses Buch der Astronomie Kaiser Verlag Klagenfurt 2004 S 10 14 Hermann Mucke Grosse himmelskundliche Entdeckungen In Astronomie Heft 2 VHS Fernkurse Wien 1995 Kapitel Gotter und Gestirne S 6 11 H Mucke Grosse himmelskundliche Entdeckungen In Astronomie Heft 2 Wien 1995 S 7 F Becker Geschichte der Astronomie 1968 S 14 16 Becker 1968 Grosse himmelskundliche Entdeckungen In Astronomie Heft 2 Wien 1995 S 8 9 Jurgen Hamel Geschichte der Astronomie Magnus Verlag Essen 2004 Kap 3 Priesterastronomen im Tal des Nils Volker Bialas Vom Himmelsmythos zum Weltgesetz Iber Wien 1998 S 81 E Hornung Die Nachtfahrt der Sonne Eine altagyptische Beschreibung des Jenseits Patmos Dusseldorf 2005 Schriftenreihe Agyptisches Museum Berlin 1967 S 54 Instrumente zur Zeitmessung Volker Bialas F Becker 1968 S 30 f Die Gotter der Maya aus Hochkulturen Mittelamerikas J Hamel 2004 S 31 f Astronomie im alten China s a japanischer Mythos von Izanagi und Izanami V Bialas 1998 Kapitel Indien W Foerster S 8 und 23 F Becker 1968 S 29 G Gerstbach Skriptum Astronomie Kap 2 TU Wien 2005 Karl Thone Astronomie kleiner Bildatlas Parkland Verlag Stuttgart 1992 F Becker 1968 S 17 Philipp Walchli Studien zu den literarischen Beziehungen zwischen Plutarch und Lukian Munchen Leipzig 2003 S 159 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche F Becker 1968 S 20 Link zur romischen Mythologie Latein Seite der Uni Wien Mischa Meier Das andere Zeitalter Justinians Kontingenzerfahrung und Kontingenzbewaltigung im 6 Jahrhundert n Chr Gottingen 2003 S 207 f Fussnote 512 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Priesterastronom amp oldid 232174650