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Als Mondbahn wird die genahert elliptische Umlaufbahn des Mondes um die Erde bezeichnet Eine exakte Keplerellipse ware nur zu erwarten wenn lediglich die Anziehungskraft einer kugelformigen Erde auf den Mond wirken wurde MondbahnMittlere elliptische geozentrische Bahnelemente bezogen auf die mittlere Ekliptik und das mittlere Aquinoktium zur Epoche J2000 0Grosse Halbachse 383 397 791 6 km 1 2 Exzentrizitat 0 055 545 526 1 2 Kleine Halbachse 382 805 885 km 3 Bahnlange 2 407 100 2 km 4 Neigung gegen die Ekliptik 5 156 689 83 1 2 Lange des aufsteigenden Knotens 125 044 555 04 1 2 Bewegung des aufsteigenden Knotens 19 341 361 8 Jahr retrograd 1 Lange des Perigaums 83 353 242 99 1 2 Bewegung des Perigaums 40 690 137 Jahr prograd 1 Mittlere Lange 218 316 654 36 1 2 Mittlere siderische Bewegung 13 176 358 230 557 8 Tag 2 Die obigen Zahlenwerte sind nur Mittelwerte und nur gultig fur den Zeitpunkt J2000 0 die Bahnelemente unterliegen teilweise erheblichen periodischen und sakularen Veranderungen Neigung des Mondaquators gegen die Ekliptik 1 542 67 5 Gravitative sakulareAkzeleration 6 0463 Jhdt 2 6 Gezeitenbedingte sakulare Akzeleration 25 858 Jhdt 2 7 Die als Bahnstorungen bezeichneten Abweichungen werden vor allem von der Anziehung durch die Sonne verursacht Den nachstgrossten Einfluss hat die Erdabplattung gefolgt von den Anziehungskraften der ubrigen Planeten Die genaue Bahnberechnung fruher als Mondtheorie bezeichnet ist eine komplizierte Aufgabe der Himmelsmechanik Die Auseinandersetzung mit diesem Problem gab Anstoss zu vielen bedeutenden physikalischen und mathematischen Entwicklungen Inhaltsverzeichnis 1 Bahngeometrie 1 1 Form 1 2 Lage 1 3 Erdabstand 1 3 1 Mittlerer Abstand 1 3 2 Extremabstande 2 Bahnperioden 3 Cassinische Gesetze der Mondrotation 4 Bahnstorungen 4 1 Fundamentalargumente 4 2 Schwankung der grossen Halbachse 4 3 Schwankung der Exzentrizitat 4 4 Drehung der Knotenlinie 4 5 Schwankung der Bahnneigung 4 6 Drehung der Apsidenlinie 4 7 Storungen in ekliptikaler Lange 4 7 1 Grosse Ungleichheit 4 7 2 Evektion 4 7 3 Variation 4 7 4 Jahrliche Gleichung 4 7 5 Reduktion auf die Ekliptik 4 7 6 Parallaktische Gleichung 4 7 7 Sakulare Akzeleration 5 Heliozentrische Mondbahn 6 Topozentrische Mondbahn 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBahngeometrie Bearbeiten nbsp Mittlere Mondbahn Die Ellipse ist fast kreisformig die Abweichung betragt eine halbe Linienbreite Erde blau und Mond weiss rechts haben massstabsgetreue Durchmesser Einer der Brennpunkte der Ellipse rot ist der Erde Mond Schwerpunkt In einem geozentrischen Bezugssystem in dem die Erde als stillstehend betrachtet wird stellt die Mondbahn naherungsweise eine Keplerellipse um die Erde dar Aufgrund verschiedener Bahnstorungen die hauptsachlich von der Anziehungskraft der Sonne verursacht werden verandert diese Ellipse jedoch in komplizierter Weise sowohl ihre Form als auch ihre Lage im Raum Auch die Bahngeschwindigkeit des Mondes folgt deshalb dem 2 Keplerschen Gesetz nur sehr ungenau In einem heliozentrischen Bezugssystem beschreibt der Erde Mond Schwerpunkt eine Keplerellipse Der Mond bewegt sich dabei abwechselnd ausserhalb und innerhalb der Erdbahn wobei seine Bahn stets zur Sonne hin gekrummt ist siehe Abschnitt heliozentrische Mondbahn Form Bearbeiten Der Orbit des Mondes um die Erde ist veranderlich und naherungsweise eine Ellipse im Mittel betragt deren grosse Halbachse 383 398 km und ihre numerische Exzentrizitat circa 0 055 Dies entsprache einem Perigaumsabstand von 362 102 km und einem Apogaumsabstand von 404 694 km von der Erde Wegen der erwahnten Storungen schwanken jedoch sowohl die grosse Halbachse als auch die Exzentrizitat Bahnstorungen so dass auch grossere und kleinere Extremdistanzen moglich sind Die zeitlich gerechnet durchschnittliche Entfernung Erde Mond betragt rund 385 000 km fur Naheres siehe den Abschnitt Erdabstand Der Mond bewegt sich auf dieser Bahn rechtlaufig in gleiche Richtung wie die Erde und die anderen Planeten des Sonnensystems also vom Nordpol der Ekliptik aus betrachtet gegen den Uhrzeigersinn Fur einen Beobachter auf der Erde ist infolge der Erdrotation eine scheinbare tagliche Bewegung des Mondes uber dem Horizont zu sehen er geht wie Sonne und Sterne im Osten auf und im Westen unter Doch ist diese scheinbare Bewegung langsamer als die der Fixsterne er bleibt gegenuber dem Sternenhimmel taglich etwa 13 zuruck und erreicht die vorige Stellung wieder nach 27 3 Tagen der Periode eines siderischen Monats Auf seiner Umlaufbahn um die Erde betragt die Bahngeschwindigkeit des Mondes im Mittel 1 023 km s sie schwankt zwischen 0 964 km s und 1 076 km s 8 Die Angabe von 383 400 km fur die grosse Halbachse bezieht sich auf ein Bezugssystem mit dem Ursprung im Erdmittelpunkt Bezieht man die Bewegung stattdessen auf das Baryzentrum den gemeinsamen Schwerpunkt des Erde Mond Systems laufen Mond und Erde auf Ellipsen um fur die das Baryzentrum einen gemeinsamen Brennpunkt darstellt Da die Mondmasse etwa 1 81 3 8 der Erdmasse betragt liegt das Baryzentrum dem Massenverhaltnis entsprechend im Mittel 385 000 km 81 3 1 4680 km vom Erdmittelpunkt entfernt also nur etwa 1700 km tief im Erdmantel Der Erdmittelpunkt lauft somit einmal im Monat in einem mittleren Abstand von 4680 km um das Baryzentrum die Bahnellipse des Mondes um das Baryzentrum hat entsprechend eine grosse Halbachse von 383 400 km 81 3 82 3 378 700 km Erdmittelpunkt Baryzentrum und Mondmittelpunkt liegen dabei stets auf einer gemeinsamen Linie und in einer gemeinsamen Ebene der Mondbahnebene Da diese um 5 2 gegen die Ekliptik geneigt ist lauft der Erdmittelpunkt immer etwas ober oder unterhalb der durch den Lauf des Baryzentrums definierten Ekliptikebene um die Sonne Die ekliptikale Breite der Erde ihre Abweichung von der Ekliptikebene betrachtet von der Sonne aus kann bis zu 0 7 betragen Lage Bearbeiten nbsp Die Knoten der Mondbahn Neigung i ubertrieben dargestellt Die Ebene der Mondbahn ist gegen die Bahnebene der Erde die Ekliptikebene im Mittel um ca 5 2 geneigt Daher kreuzt der Mond nach jedem halben Umlauf die Ekliptik und steht abwechselnd oberhalb und unterhalb Die Neigung schwankt allerdings mit einer Periode von 173 Tagen ein halbes Finsternisjahr um etwa 0 15 um diesen mittleren Wert Bahnstorungen Die Schnittlinie von Erd und Mondbahnebene die Knotenlinie steht nicht mit fixer Ausrichtung im Raum wie es bei Abwesenheit von Storungen der Fall ware sondern vollfuhrt in 18 61 Jahren eine volle rucklaufige Drehung um 360 entlang der Ekliptik Bahnstorungen Aufgrund dieser Prazessionsbewegung verschieben sich die Zeiten zu denen die Mondbahn abwechselnd uber und unter der Ekliptik verlauft so dass die Bahn des Mondes im Mittel uber einen ganzen Prazessionszyklus mit der Ekliptikebene zusammenfallt Dies unterscheidet den Erdmond von den meisten anderen Monden die entweder im Mittel in der Aquatorebene ihres Planeten kreisen oder als eingefangene Monde sehr starke Bahnneigungen aufweisen siehe Laplace Ebene Auch die Lage der Apsidenlinie welche die Ausrichtung der grossen Halbachse der Ellipse innerhalb der Bahnebene beschreibt bleibt nicht konstant da die Storungen eine Apsidendrehung mit einer Periode von 8 85 Jahren bewirken Bahnstorungen In diesem Zeitraum lauft das Perigaum einmal rechtlaufig um die ganze Bahn Erdabstand Bearbeiten Mittlerer Abstand Bearbeiten Das zeitliche arithmetische Mittel des veranderlichen Abstandes zwischen den Mittelpunkten von Mond und Erde betragt 385 001 km 9 Dies lasst sich z B aus der von Chapront und Chapront Touze gegebenen Reihenentwicklung des Abstandes ersehen 9 d k m 385000 558 4 20905 355 0 cos G M 3699 110 9 cos 2 D G M 2955 967 6 cos 2 D 569 925 1 cos 2 G M displaystyle begin alignedat 3 frac d mathrm km 385000 5584 amp amp 20905 3550 amp cdot cos G M amp amp 3699 1109 amp cdot cos 2D G M amp amp 2955 9676 amp cdot cos 2D amp amp 569 9251 amp cdot cos 2G M amp pm amp dotsc amp end alignedat nbsp Bildet man das arithmetische Mittel uber diesen Ausdruck so fallen die Cosinus Terme fort und als Mittelwert bleiben gerundet 385 001 km Zur Bedeutung von GM und D siehe Fundamentalargumente Traditionell werden jedoch 384 400 km angegeben Dieser Wert entstammt einer anderen mathematischen Formulierung Die Mondtheorie von E W Brown gab die Entfernung nicht unmittelbar in Kilometern sondern als Horizontalparallaxe des Mondes an 9 p 0 950 7245 0 051 8128 cos G M 0 009 5303 cos 2 D G M 0 007 8422 cos 2 D 0 000 8571 cos 2 D G M displaystyle begin alignedat 3 pi 0 9507245 amp amp 0 0518128 circ amp cdot cos G M amp amp 0 0095303 circ amp cdot cos 2D G M amp amp 0 0078422 circ amp cdot cos 2D amp amp 0 0008571 circ amp cdot cos 2D G M amp pm amp dots amp end alignedat nbsp Bildet man auch hier das arithmetische Mittel so bleibt ebenfalls nur der konstante Term und die mittlere Mondparallaxe betragt 0 950 724 5 Berechnet man daraus den Abstand des Mondes 9 d 6378 14 km sin p displaystyle d prime frac 6378 14 text km sin pi nbsp so erhalt man 384 399 km was gerundet dem traditionell gebrauchlichen Wert entspricht Die beiden Zahlenwerte sind nicht identisch weil einmal uber die Entfernung selbst und einmal uber deren Kehrwert in Gestalt der Parallaxe gemittelt wird siehe harmonisches Mittel Aus mathematischer Sicht sind beide Mittelwertbildungen gleichermassen legitim Extremabstande Bearbeiten nbsp Die Perigaums und Apogaumsabstande unterliegen starken Schwankungen Ware die Mondbahn eine ungestorte Ellipse so wurde der Mond stets dieselben Perigaums und Apogaumsabstande durchlaufen Da die Exzentrizitat der Bahn jedoch periodischen Veranderungen unterliegt ergeben sich unterschiedliche Extremabstande je nachdem wie genau ein Apsidendurchlauf des Mondes mit einer besonders grossen oder kleinen Exzentrizitat zusammenfallt Die Exzentrizitat nimmt alle 206 Tage ein Maximum an wenn die grosse Halbachse der Mondbahn in Richtung der Sonne zeigt 10 Dann ist der Perigaumsabstand besonders gering und der Apogaumsabstand besonders gross Steht die grosse Halbachse im rechten Winkel zur Sonnenrichtung dann nimmt die Exzentrizitat ein Minimum an und die Apsidenabstande sind weniger extrem 11 Daruber hinaus sind auch diese Veranderungen der Bahn nicht immer gleich gross und zusatzlich langfristigen Driften unterworfen Es existiert daher eine komplizierte Verteilung von Perigaums und Apogaumsabstanden ohne dass ein eindeutiger grosster oder kleinster Wert angegeben werden konnte Je extremer ein Abstand ist umso seltener tritt er auf es besteht aber praktisch immer die Moglichkeit bei hinreichender Suche einen noch extremeren Wert zu finden Verschiedene Autoren nennen daher auch unterschiedlich gerundete Extremwerte nbsp Haufigkeitsverteilung der Perigaums und ApogaumsabstandeEinen vereinfachten Uberblick uber die Verteilung der auftretenden Abstande gibt die folgende Tabelle 12 Perigaumsabstand Apogaumsabstandkleinster 356 400 km 404 000 kmmittlerer 363 296 km 405 504 kmgrosster 370 300 km 406 700 kmWie zu erkennen ist variieren die Perigaumsabstande deutlich starker als die Apogaumsabstande Einzelwerte konnen auch ausserhalb der angegebenen gerundeten Grenzen auftreten Als Rekordwerte im Zeitraum von 1500 v Chr bis 8000 n Chr finden sich 11 grosster Apogaumsabstand 406 719 97 km am 7 Januar 2266 kleinster Perigaumsabstand 356 352 93 km am 13 November 1054 v Chr Ein besonders geringer Perigaumsabstand wird dann erreicht wenn der Mond das Perigaum als Vollmond durchlauft die Erde sich im Aphel befindet und der Mond gleichzeitig seinen grosstmoglichen Abstand von der Ekliptik Inklination also grosste nordliche oder sudliche Breite hat Ein besonders grosser Apogaumsabstand wird erreicht wenn der Mond das Apogaum als Neumond durchlauft die Erde sich im Perihel befindet und der Mond seinen grossten Ekliptikabstand hat 13 Bahnperioden Bearbeiten nbsp Sonnen und Mondfinsternisse sind nur moglich wenn sich der Mond rot in der Nahe eines Knotendurchgangs befindet A und C Der Mond benotigt im Mittel 27 32 Tage um die Erde in Bezug auf den Fixsternhimmel einmal zu umrunden Nach diesem siderischen d h auf die Sterne bezogenen Monat zieht er von der Erde aus gesehen wieder an demselben Stern vorbei Wahrend eines solchen Monats wandert die Erde ihrerseits auf ihrem Sonnenumlauf weiter Dabei andert sich auch die Richtung in welcher die Sonne von der Erde aus gesehen erscheint Hat der Mond nach einem siderischen Monat seine ursprungliche Stellung bezuglich der Fixsterne wieder erreicht so muss er zusatzlich etwa 29 zurucklegen um wieder dieselbe Stellung zur Sonne und somit dieselbe Mondphase zu erreichen Er braucht dafur im Mittel gut zwei Tage der synodische Monat der einem kompletten Durchlauf aller Mondphasen einer Lunation entspricht hat daher eine Lange von 29 53 Tagen Dies ist der mittlere Zeitabstand mit dem sich eine Mondphase wiederholt z B von Vollmond zu Vollmond Wegen der Apsidendrehung s o wandern Perigaum und Apogaum die Bahn entlang und zwar in derselben Richtung wie der Mond selbst so dass er nach Absolvierung eines siderischen Monats noch ein Stuck zurucklegen muss um wieder bei derselben Apside anzukommen Der anomalistische Monat von 27 55 Tagen ist die Zeitdauer zwischen zwei Durchgangen des Mondes durch das Perigaum oder Apogaum seiner Bahn und damit die eigentliche Bahnperiode anomalistische Periode der Ellipsenbahn Wegen der Prazession der Mondbahnebene s o wandern die Bahnknoten die Ekliptik entlang und zwar der Bewegung des Mondes entgegen so dass er bereits fruher zum selben Knoten zuruckkehrt als zum selben Stern Der drakonitische Monat als der Zeitabstand zwischen zwei Durchgangen des Mondes durch denselben Knoten hat daher im Mittel eine Lange von nur 27 2 Tagen Da Mond und Sonnenfinsternisse nur stattfinden konnen wenn der Mond sich in der Nahe eines Bahnknotens befindet liegt zwischen zwei Finsternissen die den Mond am selben Knoten haben immer eine ganzzahlige Anzahl von drakonitischen Monaten Zwischen zwei beliebigen Finsternissen liegt immer eine ganzzahlige Anzahl von halben drakonitischen Monaten Die mittleren Langen der verschiedenen Monate betragen 12 Drakonitischer Monat Ruckkehr zum selben Bahnknoten 27d 5h 5m 35 9s oder 27 212 221 TageTropischer Monat Ruckkehr zum Fruhlingspunkt 27d 7h 43m 4 7s oder 27 321 582 TageSiderischer Monat Ruckkehr zum selben Stern 27d 7h 43m 11 6s oder 27 321 662 TageAnomalistischer Monat Ruckkehr zur selben Apside 27d 13h 18m 33 1s oder 27 554 550 TageSynodischer Monat Ruckkehr zur selben Mondphase 29d 12h 44m 2 9s oder 29 530 589 TageDie genannten Monatslangen sind Mittelwerte Da die Bewegungen sowohl des Mondes als auch der Erde auf ihren elliptischen Bahnen ungleichformig sind konnen einzelne Monate mehr oder weniger stark davon abweichen Die Dauer eines gegebenen synodischen Monats kann beispielsweise bis zu etwa 7 Stunden langer oder 6 Stunden kurzer sein als der mittlere synodische Monat 14 Daruber hinaus unterliegen die mittleren Monatslangen aufgrund langfristiger Veranderungen der Erd und Mondbahn einer langsamen Drift Die genaue Lange des mittleren synodischen Monats beispielsweise berechnet sich gemass 15 Msyn 29 5305888531d 0 00000021621 T 3 64 10 10 T2 wobei T die seit der Standardepoche J2000 0 verstrichene Anzahl Julianischer Jahrhunderte ist Langfristig ist dabei ist zu beachten dass sich die Rotationsgeschwindigkeit der Erde verlangsamt Gemessen in jeweils aktuellen Tageslangen wird sich daher die Lange eines synodischen Monats verringern In einer Zeitspanne von 223 synodischen Monaten gehen auch 242 drakonitische Monate fast exakt ganzzahlig auf Nach dieser Zeitspanne kehrt der Mond also sowohl zur selben Mondphase als auch zum selben Knoten zuruck Damit wiederholen sich auch die Voraussetzungen fur eine Sonnen oder Mondfinsternis und 223 synodische Monate nach einer gegebenen Finsternis ist daher erneut mit einer Finsternis zu rechnen Diese Zeitspanne von 18 Jahren und 10 1 3 Tagen bzw 11 1 3 Tagen je nach Anzahl der enthaltenen Schaltjahre ist die als Finsternisperiode bekannte Saros Periode Da in einer Saros Periode zudem fast exakt 239 anomalistische Monate enthalten sind hat der Mond auch wieder denselben Erdabstand und dieselbe von der Anomalie abhangige Grosse Ungleichheit siehe unten so dass die zweite Finsternis sehr ahnlich ablauft wie die erste Cassinische Gesetze der Mondrotation Bearbeiten nbsp Animation die Libration des Mondes eine Folge seiner EllipsenbahnDie wesentlichen Zusammenhange zwischen der Eigenrotation des Mondes und seiner Bahnbewegung wurden von J D Cassini erkannt und im Jahre 1693 veroffentlicht 16 Der Mond rotiert gleichmassig um seine Polachse seine Rotationsperiode ist identisch mit der mittleren siderischen Periode seines Umlaufs um die Erde Die Neigung der Mondachse gegen die Ekliptik bleibt konstant Der absteigende Knoten des Mondaquators auf der Ekliptik fallt mit dem aufsteigenden Knoten der Mondbahn auf der Ekliptik zusammen und prazediert gemeinsam mit ihm Diese Gesetze beschreiben mehrere Beobachtungstatsachen Ein irdischer Beobachter sieht stets die gleiche Seite des Mondes Also dreht dieser sich offensichtlich in derselben Zeitspanne einmal um sich selbst in der er einmal um die Erde lauft das ist das Erste Cassinische Gesetz Doch wahrend die Eigenrotation nahezu gleichformig ablauft verlauft der Umlauf entlang der elliptischen Bahn mit unterschiedlicher Geschwindigkeit trotz gebundener Rotation ergibt sich daher wahrend eines Mondumlaufs nicht stets exakt derselbe Anblick Aus Sicht des Beobachters scheint der umlaufende Mond periodische seitliche Drehungen um bis zu knapp 8 zu vollfuhren 17 die Libration in Lange So ist einmal etwas mehr vom Westrand und einmal etwas mehr vom Ostrand des Mondes zu sehen Diese Librationsbewegung wurde von Hevelius entdeckt 16 nbsp Auf Hevelius Mondkarte sind erstmals die Librationsgebiete abgebildet die nur bei gunstiger Librationsstellung sichtbar werden Auf Galilei geht die Entdeckung zuruck dass der Mond daruber hinaus auch eine Nickbewegung ausfuhrt die Libration in Breite zeitweise ist mehr vom Nordrand und zeitweise mehr vom Sudrand des Mondes zu sehen Wurde die Achse des Mondes jedoch senkrecht auf seiner Bahnebene stehen so musste sie dem ja ebenfalls in der Bahnebene befindlichen Beobachter stets unverandert erscheinen die Beobachtung erwies also eine Neigung der Mondachse bezuglich der Bahn Stunde die Achse z B senkrecht auf der Ekliptikebene so ware sie um gut 5 gegen die Bahn geneigt und der Beobachter konnte ein Nicken um gut 5 sehen beobachtet werden aber ca 7 die stets bei maximaler ekliptikaler Breite des Mondes erreicht werden Daraus folgt dass die Mondachse noch zusatzlich geneigt sein muss und zwar in der Form dass die Nordhalbkugel des Mondes beim Erreichen seiner maximalen nordlichen Breite noch etwas weiter von der Erde weggeneigt und bei Erreichen der maximalen sudlichen Breite noch etwas weiter zur Erde hingeneigt ist Diese Konfiguration wird durch das Dritte Cassinische Gesetz beschrieben Es lasst sich auch wie folgt ausdrucken die Senkrechte auf der Mondbahn die Senkrechte auf der Ekliptik und die Rotationsachse des Mondes liegen gemeinsam in einer Ebene wobei die Ekliptiksenkrechte zwischen den beiden anderen liegt Da die Mondbahn eine Prazessionsbewegung ausfuhrt Drehung der Knotenlinie die beschriebene Konfiguration aber wie die Beobachtung zeigt erhalten bleibt muss also auch die Rotationsachse des Mondes eine Prazessionsbewegung in derselben Richtung und mit derselben Geschwindigkeit wie die Mondbahnebene ausfuhren 16 Die Mondbahnebene ist um 5 2 gegen die Ekliptikebene geneigt und die Aquatorebene des Mondes ist wiederum um 6 7 gegen die Mondbahnebene geneigt allerdings in entgegengesetzter Richtung Drittes Cassinisches Gesetz Die Neigungen heben sich daher fast auf und der Mondaquator ist lediglich um 1 5 gegen die Ekliptik geneigt Daher unterliegt die Sonneneinstrahlung auf dem Mond fast keinen jahreszeitlichen Schwankungen und an den Mondpolen befindet sich die Sonne stets in der Nahe des Horizonts Der Mondaquator ist um 6 7 gegen die Mondbahnebene und um 1 5 gegen die Ekliptik geneigt der Winkel zwischen Mondbahnebene und Ekliptik variiert aber um 0 15 Schwankung der Bahnneigung Nach dem Zweiten Cassinischen Gesetz bleibt die Neigung des Mondes bezuglich der Ekliptik konstant daher variiert die Neigung des Mondes bezuglich seiner eigenen Bahn um 0 15 18 Wie die theoretische Himmelsmechanik spater zeigen konnte beschreiben die Cassinischen Gesetze einen dynamisch stabilen Zustand Dabei ist die langste Achse des als dreiachsiges Ellipsoid beschriebenen Mondes im Mittel stets auf die Erde ausgerichtet Diese Ausrichtung entspricht einem Minimum der Gravitationsenergie und bleibt daher stabil Ein Ellipsoid kann daruber hinaus nur stabil ohne zu taumeln rotieren wenn es um die Achse mit dem grossten oder dem kleinsten Tragheitsmoment rotiert Im Falle des Mondes wird die langste Achse welche das kleinste Tragheitsmoment besitzt wie eben beschrieben durch die Erde festgehalten die Rotation des Mondes erfolgt daher um die kurzeste Ellipsoidachse Diese Rotationsachse kann daruber hinaus nicht exakt senkrecht auf der Mondbahnebene stehen da sonst die Erde in der Aquatorebene des Mondes lage und kein Drehmoment ausuben konnte welches die im Dritten Cassinischen Gesetz beschriebene Prazession der Mondachse verursacht Die Neigung stellt sich aus energetischen Grunden 19 so ein dass die Prazession der Mondachse mit derselben Bewegungsrate erfolgt wie die Prazession der Mondbahn 16 Aufgrund der erheblichen Bahnstorungen folgt das Erde Mond System nicht strikt den empirisch gefundenen Cassinischen Gesetzen sondern fuhrt Schwankungen um die ideale Konfiguration aus Die Cassinischen Gesetze gelten daher nur im Mittel betrachtet Bahnstorungen BearbeitenDie Bahn des Mondes lasst sich naherungsweise als eine Keplerellipse beschreiben Doch wahrend eine ungestorte Keplerellipse zweier Punktmassen sowohl ihre Gestalt als auch ihre Lage im Raum beibehalten wurde unterliegt die Mondbahn zahlreichen zusatzlichen Gravitationseinflussen und andert ihre Form und Lage merklich Die hauptsachlichen Storeinflusse sind die Gravitationswirkung der Sonne die Erdabplattung Abweichung des Erdkorpers von der Kugelgestalt die Gravitationswirkung der Planeten vor allem Venus und Jupiter Fundamentalargumente Bearbeiten Zur Interpretation und Berechnung der im Folgenden erlauterten Storungen werden die jeweils fur den gesuchten Zeitpunkt zu bestimmenden Fundamentalargumente benotigt welche die mittlere Position des Mondes und der Sonne bezuglich verschiedener Referenzpunkte beschreiben 20 LM 218 316 654 36 13 176 358 230 557 8 d t mittlere ekliptikale Lange des Mondes mittlerer Abstand vom Fruhlingspunkt Periode ein tropischer Monat von 27 32158 TagenGM 134 963 411 38 13 064 992 953 630 d t mittlere Anomalie des Mondes mittlerer Abstand vom Perigaum Periode ein anomalistischer Monat von 27 55455 TagenGS 357 529 109 18 0 985 600 281 756 0 d t mittlere Anomalie der Sonne mittlerer Abstand vom Perihel Periode ein anomalistisches Jahr von 365 25964 TagenD 297 850 204 20 12 190 749 117 502 d t mittlere Elongation des Mondes mittlerer Winkelabstand von der Sonne Periode ein synodischer Monat von 29 53059 TagenFM 93 272 099 32 13 229 350 240 310 d t mittleres Argument der Breite fur den Mond mittlerer Abstand vom aufsteigenden Knoten Periode ein drakonitischer Monat von 27 21222 TagenDabei ist t die Anzahl der seit dem Standardaquinoktium J2000 0 verstrichenen Tage t JD 2451545 0 Schwankung der grossen Halbachse Bearbeiten nbsp Schwankungen der grossen Halbachse Dem Mittelwert 383 397 8 km der grossen Halbachse uberlagern sich zahlreiche periodische Schwankungen Die bedeutendsten sind eine Schwankung um 3400 4 km mit einer Periode von 14 76 Tagen und eine um 635 6 km mit einer Periode von 31 81 Tagen 21 Wie die Reihenentwicklung zeigt 2 a 383 397 8 k m 3 400 4 k m cos 2 D 635 6 k m cos 2 D G M 235 6 k m cos G M displaystyle begin aligned a 383 397 8 mathrm km amp 3 400 4 mathrm km cdot cos 2D amp 635 6 mathrm km cdot cos 2D G M amp 235 6 mathrm km cdot cos G M amp pm dots end aligned nbsp nimmt dabei der fuhrende Schwankungsterm den grossten positiven Wert an wenn die Elongation D den Wert 0 oder 180 annimmt also bei Neumond und Vollmond Die grossten negativen Werte dieses Terms ergeben sich im ersten und letzten Viertel D 90 oder 270 Schwankung der Exzentrizitat Bearbeiten nbsp Schwankungen der Exzentrizitat Dem Mittelwert 0 055 546 der Exzentrizitat uberlagern sich ebenfalls zahlreiche periodische Schwankungen Die bedeutendsten sind eine Schwankung um 0 014 217 mit einer Periode von 31 81 Tagen und eine Schwankung um 0 008 551 mit einer Periode von 205 9 22 Tagen 21 Die Reihenentwicklung 2 e 0 055 546 0 014 216 cos 2 D G M 0 008 551 cos 2 D 2 G M 0 001 383 cos G M displaystyle begin aligned e 0 055546 amp 0 014216 cdot cos 2D G M amp 0 008551 cdot cos 2D 2G M amp 0 001383 cdot cos G M amp pm dotsc end aligned nbsp lasst erkennen dass die Exzentrizitat ein Maximum annimmt wenn die grosse Halbachse der Mondbahn in Richtung der Sonne zeigt dann ist 2D 2GM 0 oder 360 also D GM oder GM 180 Dies geschieht im Mittel alle 205 9 Tage etwas mehr als ein halbes Jahr da die Apsidenlinie sich ja gleichzeitig prograd um 0 11140 Grad pro Tag bewegt 22 Sie nimmt ein Minimum an wenn die grosse Halbachse senkrecht zur Sonne steht 2D 2GM 180 Dieser Schwankung uberlagern sich starke Schwankungen kurzerer Periode mit Maxima bei 2D GM 0 oder 360 alle 31 8 Tage sowie eine Vielzahl kleinerer Schwankungen Die Exzentrizitat schwankt insgesamt zwischen den Extremwerten 0 026 und 0 077 22 Drehung der Knotenlinie Bearbeiten nbsp Bewegung des aufsteigenden Knotens Die Knotenline steht nicht fix im Raum sondern bewegt sich rucklaufig entlang der Ekliptik Die Knoten kommen daher dem Mond entgegen weshalb ein drakonitischer Monat die Ruckkehr zum selben Knoten kurzer ist als ein siderischer Monat Ruckkehr zum selben Fixstern Die mittlere Geschwindigkeit dieser Bewegung betragt in Bezug auf den selbst beweglichen Fruhlingspunkt 19 34 pro Jahr Fur einen vollstandigen Umlauf braucht die Knotenlinie 18 6 Jahre genauer 6798 38 Tage ein Umlauf bezuglich der Fixsterne dauert 6793 48 Tage 22 Auch dieser Bewegung uberlagern sich periodische Schwankungen Der grosste Schwankungsterm hat eine Amplitude von 1 4979 und eine Periode von 173 31 Tagen 21 Diese Schwankung wurde von Tycho Brahe entdeckt 23 Sie fuhrt dazu dass die Knotenlinie kurzzeitig beinahe stillsteht wenn sie in Richtung Sonne zeigt 22 Je nach gegenseitiger Stellung der Knotenlinie der Mondbahn und der Knotenlinie des Aquators addieren oder subtrahieren sich die Neigungen der Mondbahn auf der Ekliptik und die Neigung der Ekliptik auf dem Aquator so dass der Mond mit einer Periode von 18 6 Jahren abwechselnd einen Deklinationsbereich von 28 6 oder nur 18 4 uberstreicht Diese Prazessionsbewegung der Mondbahn hat dieselbe Ursache wie die Prazessionsbewegung der Erdachse die Anziehungskraft der Sonne versucht die geneigte Mondbahn in die Ekliptikebene zu ziehen Der auf dieser Bahn kreisende Mond reagiert wie ein Kreisel der auf das aussere Drehmoment mit einem Verschwenken der Mondbahnachse reagiert Nahert sich der Mond beispielsweise dem absteigenden Bahnknoten so bewirkt die zusatzliche in Richtung der Ekliptikebene wirkende Storkraft dass der Mond sich der Ekliptik schneller annahert als es ohne Storkraft der Fall gewesen ware Der Mond durchstosst die Ekliptik daher fruher und in einem steileren Winkel Die Storkraft hat also die Knotenlinie dem Mond entgegengeschoben und die Bahnneigung vergrossert Da die Knotenlinie jedes Mal in derselben Richtung verschoben wird resultiert ein bestandiger Umlauf der Knoten entlang der Ekliptik Die kurzzeitig vergrosserte Bahnneigung hingegen wird nach Durchlaufen des Knotens wieder verringert Die Storkraft vermindert nun die Geschwindigkeit mit welcher der Mond sich von der Ekliptik entfernt so dass seine Bahn wieder flacher wird Die Bahnneigung erfahrt daher nur eine regelmassige Schwankung und andert sich nicht wie die Knotenlinie bestandig im selben Sinne 24 Schwankung der Bahnneigung Bearbeiten nbsp Schwankung der Bahnneigung Die Bahnneigung schwankt etwa 0 15 um ihren Mittelwert Die dominierende Schwankung hat eine Amplitude von 0 14 und eine Periode von 173 3 Tagen 21 Der Reihenentwicklung 2 i 5 156 68983 0 135 07 cos 2 D 2 F displaystyle begin aligned i 5 15668983 circ amp 0 13507 circ cdot cos 2D 2F amp pm dots end aligned nbsp lasst sich entnehmen dass die Neigung ein Maximum annimmt wenn die Knotenlinie der Mondbahn in Richtung der Sonne zeigt dann ist 2D 2F 0 oder 360 also D F oder F 180 Dies geschieht im Mittel alle 173 3 Tage etwas weniger als ein halbes Jahr da die Knotenlinie sich ja gleichzeitig retrograd um 0 05295 Grad pro Tag bewegt Auch dieser Schwankung sind kleinere Schwankungen uberlagert welche in den Minima der Neigung ausgepragter auftreten 22 Die Bahnneigung schwankt weil die Anziehungskraft der Sonne versucht den Neigungswinkel zu verringern indem sie den Mond in die Ekliptikebene zieht Die Wirkung der Sonne ist maximal wenn der Offnungswinkel zwischen Ekliptik und Mondbahn in Richtung Sonne zeigt die Knotenlinie also quer zur Sonnenrichtung steht Sie ist Null wenn die Knotenlinie in Richtung der Sonne zeigt dann nimmt die Neigung wieder grossere Werte an 13 Die Periode von 173 3 Tagen ist daher gerade ein halbes Finsternisjahr und die Bahnneigung ist stets dann maximal wenn die Sonne in der Nahe eines Knotens steht insbesondere also bei Finsternissen Die Schwankung der Bahnneigung wurde von Tycho Brahe entdeckt der sie nach bereits fruher erfolgten Andeutungen in einem Brief von 1599 erstmals definitiv beschrieb 23 Drehung der Apsidenlinie Bearbeiten nbsp Bewegung des Perigaums nbsp Drehung der ApsidenlinieAuch die Apsidenlinie steht nicht fix im Raum sie bewegt sich rechtlaufig entlang der Mondbahn Die Apsiden bewegen sich daher in derselben Richtung wie der Mond weshalb ein anomalistischer Monat Ruckkehr zur selben Apside langer ist als ein siderischer Monat Ruckkehr zum selben Fixstern Die mittlere Geschwindigkeit der Apsidendrehung betragt in Bezug auf den Fruhlingspunkt 40 7 Grad pro Jahr Fur einen vollstandigen Umlauf brauchen die Apsiden 8 85 Jahre genauer 3231 50 Tage ein Umlauf bezuglich der Fixsterne dauert 3232 61 Tage 22 Die grossten Terme der uberlagerten Schwankungen haben eine Amplitude von 15 448 bei einer Periode von 31 81 Tagen bzw 9 462 bei einer Periode von 205 9 Tagen 21 Im Zuge dieser Schwankungen kann sich das Pergaum bis zu 30 von seiner mittleren Lage entfernen 22 Die periodischen Geschwindigkeits und Abstandsanderungen des Mondes beim Durchlaufen seiner elliptischen Bahn werden durch die veranderlichen Tangential und Zentripetalkomponenten der auf den Mond wirkenden Erdanziehungskraft bewirkt Die Storungen verandern diese Kraftkomponenten Insbesondere verstarken und schwachen sie abwechselnd die Zentripetalkrafte wobei die Schwachung jedoch uberwiegt wie eine genauere Betrachtung zeigt Die Beschleunigung des Mondes in Richtung Erde wird dadurch vermindert und nach einem vom Perigaum ausgehenden Bahndurchlauf hat sich der Mond der Erde nicht wieder so weit genahert wie es ohne Storungen der Fall gewesen ware Der Mond braucht ein wenig langer um wieder ein Perigaum zu erreichen das Perigaum und damit die gesamte Apsidenlinie hat sich also in Richtung der Mondbewegung entlang der Bahn verschoben 24 Storungen in ekliptikaler Lange Bearbeiten Soll die Position des Mondes entlang der Ekliptik seine ekliptikale Lange l unter Berucksichtigung der Storeinflusse berechnet werden so liefert die moderne Storungstheorie einen umfangreichen Satz von Korrekturtermen welcher zur gleichformig anwachsenden mittleren Lange LM addiert die korrekte Position ergibt Die fuhrenden Terme einer solchen Rechnung lauten 25 l L M 6 289 sin G M Grosse Ungleichheit 1 1 274 sin G M 2 D Evektion 2 0 658 sin 2 D Variation 3 0 214 sin 2 G M 4 0 186 sin G S Jahrliche Gleichung 5 0 114 sin 2 F M Reduktion auf die Ekliptik 6 0 059 sin 2 G M 2 D 7 0 057 sin G M 2 D G S 8 0 053 sin G M 2 D 9 0 046 sin 2 D G S 10 0 041 sin G M G S 11 0 035 sin D Parallaktische Gleichung 12 0 031 sin G M G S 13 0 015 sin 2 F M 2 D 14 sakulare Akzeleration displaystyle begin alignedat 3 lambda L M amp 6 289 circ cdot sin G M amp quad amp text Grosse Ungleichheit amp quad amp text 1 amp 1 274 circ cdot sin G M 2D amp amp text Evektion amp amp text 2 amp 0 658 circ cdot sin 2D amp amp text Variation amp amp text 3 amp 0 214 circ cdot sin 2G M amp amp amp amp text 4 amp 0 186 circ cdot sin G S amp amp text Jahrliche Gleichung amp amp text 5 amp 0 114 circ cdot sin 2F M amp amp text Reduktion auf die Ekliptik amp amp text 6 amp 0 059 circ cdot sin 2G M 2D amp amp amp amp text 7 amp 0 057 circ cdot sin G M 2D G S amp amp amp amp text 8 amp 0 053 circ cdot sin G M 2D amp amp amp amp text 9 amp 0 046 circ cdot sin 2D G S amp amp amp amp text 10 amp 0 041 circ cdot sin G M G S amp amp amp amp text 11 amp 0 035 circ cdot sin D amp amp text Parallaktische Gleichung amp amp text 12 amp 0 031 circ cdot sin G M G S amp amp amp amp text 13 amp 0 015 circ cdot sin 2F M 2D amp amp amp amp text 14 amp pm dotsc amp amp amp amp amp text sakulare Akzeleration amp amp amp amp end alignedat nbsp Ahnliche Reihenentwicklungen gibt es auch fur die ekliptikale Breite und den Bahnradius des Mondes Da der Mond schon sehr fruh die Aufmerksamkeit der messenden und rechnenden Astronomie auf sich zog sind einige der grossten Storterme schon seit langer Zeit bekannt und haben sogar eigene Namen Die Entdeckung und klare Unterscheidung all jener Storungen der Mondbahn die innerhalb der Genauigkeitsgrenzen einer Beobachtung mit blossem Auge liegen muss unter die bemerkenswertesten Errungenschaften fruher Wissenschaft gezahlt werden So war die Grundlage bereitet auf welcher Newtons Dynamik aufbauen konnte um ein vereinigendes Erklarungsprinzip fur ein Vielzahl scheinbar unzusammenhangender Effekte aufzudecken O Neugebauer A History of Ancient Mathematical Astronomy 26 Grosse Ungleichheit Bearbeiten Bei diesem Term handelt es sich nicht um eine Storung im eigentlichen Sinne sondern lediglich um die Berucksichtigung der infolge der Bahnelliptizitat ungleichformigen Geschwindigkeit Der Mond lauft in Perigaumsnahe schneller und in Apogaumsnahe langsamer als im Mittel Bei einer mittleren Anomalie GM von ca 90 oder 270 hat er daher jeweils seine maximale Abweichung von der mittleren Position erreicht Neben dem genannten fuhrenden Term 6 289 sinGM finden sich in der Storungsreihe auch die restlichen Terme der Mittelpunktsgleichung n G M 2 e sin G M 5 4 e 2 sin 2 G M 180 p displaystyle nu G M left 2e cdot sin G M frac 5 4 e 2 cdot sin 2G M dotsc right frac 180 pi nbsp welche fur eine Bahn der Exzentrizitat e die Differenz zwischen wahrer Anomalie n und mittlerer Anomalie GM beschreibt und damit eine Losung des Keplerproblems darstellt Term 4 der obigen Storungsreihe ist der nachstfolgende Term der Mittelpunktsgleichung Die historisch gebrauchlichen Ausdrucke Ungleichheit bzw Gleichung sind im Sinne von Korrektur zu verstehen Insgesamt kann der Mond aufgrund der Mittelpunktsgleichung um 6 2922 12 von der Position eines fiktiven gleichmassig laufenden Mondes abweichen Diese erhebliche Abweichung war bereits den antiken Astronomen bekannt Die Babylonier beschrieben sie durch arithmetische Reihen die griechischen Astronomen durch einen geeignet gewahlten Epizykel Evektion Bearbeiten Hauptartikel Evektion Die periodischen Storungen der Exzentrizitat und der Lage des Perigaums verformen die Bahn 27 dergestalt dass der Mond der verformten Bahn folgend abwechselnd der mittleren Position vorangeht oder nacheilt Stehen Sonne Erde und Mond in einer Linie S E M oder S M E Vollmond oder Neumond so zieht die Sonne im ersten Fall die Erde starker an als den Mond und im zweiten Fall den Mond starker als die Erde In beiden Fallen wird dadurch der Abstand zwischen Erde und Mond vergrossert und nach dem Dritten Keplerschen Gesetz die Geschwindigkeit des Mondes vermindert Stehen Erde und Mond so dass ihre Verbindungslinie senkrecht zur Sonnenrichtung liegt Erstes oder Letztes Viertel so werden beide zwar gleich stark von der Sonne angezogen aber die Richtungen in die sie gezogen werden sind nicht exakt parallel sie konvergieren zur Sonne hin Es resultiert daher eine Anziehungskomponente welche Mond und Erde aneinander annahert wodurch die Geschwindigkeit des Mondes wiederum nach dem Dritten Keplerschen Gesetz zunimmt 28 Die grosste Distanz zur ungestorten Position in der Bahn ist immer dann erreicht wenn die eben beschriebene Geschwindigkeitsvariation das Vorzeichen wechselt und beginnt im entgegengesetzten Sinne zu wirken Dem eben beschriebenen Vorgang uberlagert sich noch eine von der Exzentrizitat der Mondbahn verursachte Geschwindigkeitsschwankung so dass insgesamt ein komplizierter Verlauf der Storung resultiert In den Syzygien 2D 0 oder 360 reduziert der Storterm sich auf 1 274 sin GM Die Evektion fallt also negativ aus wenn der Mond zu diesem Zeitpunkt zwischen Perigaum und Apogaum steht 0 lt GM lt 180 und positiv wenn der Mond zwischen Apogaum und Perigaum steht 180 lt GM lt 360 In den Quadraturen 2D 180 herrschen die umgekehrten Verhaltnisse 29 In den Zwischenpositionen des Mondes ist der Verlauf der Evektion komplizierter aber sie wird stets Null wenn die Sonne sich in der Mitte zwischen dem Mond und dem Perigaum befindet D GM oder von diesem Punkt 90 oder 180 entfernt ist 29 Ihre Maximalwerte von 1 274 erreicht die Evektion mit einer Periode von 31 8 Tagen 12 Entdeckt wurde die Evektion von Ptolemaus nachdem offenbar schon Hipparch Anzeichen fur Abweichungen vom einfachen Epizykelmodell festgestellt hatte Es gelang Ptolemaus ein Muster in den gemessenen Abweichungen zu erkennen und durch Einfuhrung eines Kurbelmechanismus auch in seine Epizykeltheorie aufzunehmen 30 Variation Bearbeiten Hauptartikel Variation Astronomie Die Variation hangt nur von der Elongation D des Mondes ab also von seinem Winkelabstand zur Sonne und damit indirekt von den Mondphasen Sie verschwindet wenn die Elongation 0 90 180 oder 270 betragt also bei Neumond Vollmond und den beiden Halbmonden Ihre Maximalwerte von 0 658 12 erreicht sie zwischen diesen Bahnpunkten also in den so genannten Oktanten 45 135 225 315 Sie variiert daher mit einer Periode von einem halben synodischen Monat Die Ursache der Variation liegt darin dass in den Oktanten der Winkel den die Verbindungslinie Erde Mond zur Wirkungslinie von der Sonne zu Erde und Mond einnimmt nicht wie bei der Evektion ein ganzzahliges Vielfaches von 90 ist sondern eine schrage Komponente enthalt welche anstelle eines Annaherns oder Entfernens ein Vor und Ruckwartsschieben des Mondes bezuglich seiner ungestorten Position bewirkt 31 Die Grosse der Variation hatte den antiken Astronomen durchaus erlaubt sie zu entdecken die Griechen benutzten jedoch hauptsachlich Finsternisse fur Bahnbestimmungen des Mondes wo die Variation Null wird und nicht zu bemerken ist 32 Sie wurde von Tycho Brahe entdeckt und erstmals 1595 in einem Brief an Hagecius erwahnt 33 Jahrliche Gleichung Bearbeiten Die Jahrliche Gleichung fuhrt dazu dass sich der Mond etwas langsamer bewegt wenn das Erde Mond System sich in Sonnennahe befindet in der perihel seitigen Halfte der Erdbahn gegenwartig also im Winter und etwas schneller in der aphel seitigen Halfte also wahrend des Sommers Sie unterliegt einer Periode von einem anomalistischen Jahr und erreicht Maximalwerte von 0 1864 12 Die Jahrliche Gleichung wird durch die Exzentrizitat der Erdbahn verursacht Befindet sich das Erde Mond System in Sonnenferne so ist die Anziehungskraft der Sonne im Verhaltnis zur Anziehungskraft der Erde etwas geringer und der Mond wird weniger weit durch die Sonne von der Erde weggezerrt Er ist in dieser Situation der Erde also etwas naher und lauft daher schneller Im Perihel dagegen wirkt die Anziehungskraft der Sonne starker der Mond wird weiter von der Erde weggezerrt und bewegt sich langsamer Im Herbst lauft der Mond also seiner mittleren Position etwas voraus im Fruhling bleibt er etwas zuruck Damit ist auch eine Schwankung der Umlaufzeiten von 10 Minuten verbunden 13 Entdeckt wurde die Jahrliche Gleichung unabhangig voneinander durch Kepler und Brahe 34 Reduktion auf die Ekliptik Bearbeiten Die Reduktion auf die Ekliptik ist wiederum keine Storung im eigentlichen Sinne Sie dient der Berucksichtigung des Umstands dass die Ebene in der sich der Mond bewegt und entlang welcher daher die Bahnkoordinate gezahlt wird gegen die Ekliptikebene geneigt ist entlang welcher die ekliptikale Lange gezahlt wird Die deshalb erforderliche Umrechnung der Bahnkoordinate in die Ekliptikkoordinate kann durch eine Koordinatentransformation oder wie hier durch eine Reihenentwicklung geschehen Die Grosse der Reduktion hangt vom gegenseitigen Abstand der beiden zueinander verkippten Koordinatenebenen am Ort des Mondes ab und somit von dem entlang der Bahn gezahlten Abstand FM des Mondes vom aufsteigenden Bahnknoten Die Reduktion auf die Ekliptik wird Null in den Bahnknoten und in der Mitte zwischen den Knoten bei FM 90 und 270 Bei FM 45 135 225 und 315 wird sie maximal Sie variiert also mit einer Periode von einem halben drakonitischen Monat Ptolemaus kannte diesen Term vernachlassigte ihn jedoch wegen seiner Kleinheit 35 Parallaktische Gleichung Bearbeiten Die Parallaktische Gleichung nimmt Maximalbetrage von 0 0356 an und hat eine Periode von einem synodischen Monat 12 Sie kommt ahnlich zustande wie die Jahrliche Gleichung Der Neumond befindet sich naher an der Sonne als der Vollmond Er wird daher durch die Sonne starker von der Erde fortgezerrt und lauft wegen seiner grosseren Entfernung langsamer als der Vollmond Die deshalb langsam akkumulierende Abweichung von der ungestorten Position ist in den Halbmondphasen am grossten 13 Der Name dieser Storung stammt daher dass sie vom Verhaltnis der Entfernung Erde Mond zur Entfernung Erde Sonne abhangt und es daher erlaubt aus einer genauen Untersuchung der Mondbewegung die Entfernung und damit die Parallaxe der Sonne zu bestimmen 13 Da namlich die anderen Storungen primar von der Gravitationskraft der Sonne abhangen d h einerseits von deren Entfernung andererseits aber auch von deren Masse lasst sich aus ihnen ohne unabhangige Bestimmung der Sonnenmasse nicht auf die Entfernung schliessen Die parallaktische Gleichung hingegen hangt nur von den Entfernungen und nicht von der Sonnenmasse ab 36 Sakulare Akzeleration Bearbeiten Neben den aufgefuhrten periodischen Storungen unterliegt der Mond auch nichtperiodischen sakularen Storungen welche uber die Jahrtausende hinweg zu einer positiven oder negativen Beschleunigung des Mondlaufs fuhren Die gravitative Akzeleration wird dadurch bewirkt dass die Exzentrizitat der Erdbahn gegenwartig abnimmt Dadurch wird der Gravitationseinfluss der Sonne auf den Mond im Mittel geringer was wie schon bei der Jahrlichen und der Parallaktischen Gleichung zu einer geringfugig schnelleren Bewegung des Mondes fuhrt Diese Beschleunigung betragt 6 Jhdt2 so dass nach t Jahrhunderten ein Betrag von 6 t2 zur Lange des Mondes zu addieren ist 37 In entgegengesetzte Richtung wirkt die gezeitenbedingte Akzeleration Die vom Mond auf den Erdozeanen aufgeturmten Gezeitenwellen werden von der Erdrotation seitlich versetzt so dass sie nicht exakt in der Verbindungslinie Erde Mond liegen und ihrerseits ein Drehmoment auf den Mond ausuben Dieses Drehmoment fuhrt dem Mond Drehimpuls und Energie zu so dass er auf eine hohere energiereichere Bahn gehoben wird welcher aber nach dem Dritten Keplerschen Gesetz eine geringere Umlaufgeschwindigkeit entspricht Diese Abbremsung betragt etwa 26 Jhdt2 so dass nach t Jahrhunderten ein Betrag von 26 t2 von der Lange des Mondes abzuziehen ist Dass hier im Gegensatz zur gravitativen Akzeleration ein Faktor auftaucht ist lediglich auf entsprechende Konventionen zuruckzufuhren 37 Infolge der gezeitenbedingten Anhebung seiner Bahn entfernt sich der Mond pro Jahr um 3 8 cm von der Erde 7 Heliozentrische Mondbahn Bearbeiten nbsp Erd und Mondbahn um die Sonne Ausschnitt uber einen Monat Um den Vollmond herum am oberen Bildrand ist die Krummung der Mondbahn grosser gegen Neumond rechts geringer aber noch zur Sonne hin Erde und Mond nicht massstabsgetreu die Erde ware kleiner als die Linienbreite Der Mond lauft gemeinsam mit der Erde mit einer Geschwindigkeit von etwa 30 km s um die Sonne Seine Geschwindigkeit schwankt zwischen knapp 29 km s in Neumondposition und ca 31 km s bei Vollmond Gewissermassen uberholt er bei Vollmond die Erde auf der Aussenbahn um dann bei Neumond auf der Innenbahn wieder hinter die Erde zuruckzufallen Dabei ist seine Bahn immer zur Sonne hin gekrummt denn deren Anziehung uberwiegt die der Erde Die Sonne ist zwar fast 400 mal weiter entfernt hat aber die 333 000 fache Masse Topozentrische Mondbahn BearbeitenIn einem topozentrischen Bezugssystem also fur den auf der Oberflache der rotierenden Erde befindlichen Beobachter zeigt der Mond wie auch alle anderen Himmelskorper eine tagliche Bewegung Diese scheinbare Bewegung wird durch die Rotation der Erde verursacht und lasst Himmelskorper uber dem ostlichen Horizont aufgehen und hinter dem westlichen untergehen Pro Stunde betragt sie 360 24 15 was etwa dem Dreissigfachen des scheinbaren Monddurchmessers entspricht Die tatsachliche Bewegung des Mondes auf seiner Bahn um die Erde vollzieht sich jedoch in entgegengesetzter Richtung Diese ist fur einen aufmerksamen Beobachter leicht festzustellen Steht der Mond beispielsweise zu einem gegebenen Zeitpunkt in der Nahe eines bestimmten Sterns so hat er sich eine Stunde spater bezuglich dieses Sterns um etwa einen Monddurchmesser in ostliche Richtung bewegt Der Abstandswinkel betragt 24 Stunden spater etwa 13 und summiert sich im Laufe von etwas mehr als 27 Tagen einem siderischen Monat auf 360 eine volle Umdrehung vor dem Fixsternhintergrund Die topozentrische Mondbahn weicht aufgrund der Parallaxe von der geozentrischen Mondbahn ab Je weiter ein Beobachter von der Verbindungslinie der Mittelpunkte von Erde und Mond entfernt ist desto mehr weicht der Mond von der Position ab die er von dieser Verbindungslinie bzw hypothetisch vom Erdmittelpunkt aus gesehen hat Dieser Abstand und seine Richtung andern sich auch mit der Erdrotation Ein stationarer Beobachter wird also eine entsprechende Bahnstorung beobachten deren Starke von der geographischen Breite des Standorts abhangt Die folgenden Absatze beschreiben daher den Tagbogen der Mondbahn mit geozentrischem Bezug auf den Erdmittelpunkt Der Mond lauft bezuglich der Fixsterne in einem siderischen Monat von 27 3 Tagen einmal rund um den Himmel an einem Tag also im Mittel etwa 13 2 Die scheinbare tagliche Drehung des Sternenhimmels in Gegenrichtung legt diesen Winkelbetrag in gut 50 Minuten zuruck Im Mittel um etwa diese Zeitspanne versetzt findet daher ein Hochststand des Mondes seine Kulmination spater als der vorige statt Diese Verspatung gilt auch fur die Termine von Auf und Untergang des Mondes wenn von topozentrischen Umstanden wie der geographischen Breite abgesehen werden kann So geht der Mond jeden Tag durchschnittlich um eine knappe Stunde spater auf und unter als am Vortag Der Neumond geht morgens gemeinsam mit der Sonne auf im ersten Viertel stehend geht der Mond etwa mittags auf als Vollmond dann abends und im letzten Viertel erst gegen Mitternacht Die Untergangszeiten ergeben sich mit entsprechenden Zuschlagen Aus der Kenntnis der Mondphase lassen sich also Auf und Untergangszeit abschatzen allerdings nur grob Schon die Intervalle von einer Kulmination zur nachsten konnen um gut eine Viertelstunde schwanken zwischen 24h 48 und 25h 06 Noch starker schwanken die Termine der Auf und Untergange Die mittlere Umlaufzeit des Mondes bezogen auf die Stellung zur Sonne ein synodischer Monat dauert etwa 29 5 Tage doch konnen sich die Lunationen von einem Neumond zum nachsten Neumond schon um mehr als 3 Stunden unterscheiden Uber ein Jahrzehnt hinweg ergeben sich fur die Dauer eines Mondphasenzyklus Abweichungen von uber 6 Stunden vom Mittelwert Da sich einige jener Effekte welche Schwankungen der Bahngeschwindigkeit bewirken wahrend des gesamten Umlaufs ausgleichen werden die Unterschiede in der Dauer noch grosser wenn man einzelne Quartale des Phasenzyklus betrachtet Der zeitliche Abstand zweier Mondphasen etwa im letzten Viertel von abnehmendem Halbmond zum nachfolgenden Neumond kann im 21 Jahrhundert mehr als 20 Stunden uber dem Durchschnittswert liegen und mehr als 19 Stunden darunter so im zweiten Viertel von zunehmendem Halbmond zum nachfolgenden Vollmond Ende Juni 2003 Der durchschnittliche Wert fur ein synodisches Lunarquartal betragt rund 7 Tage 9 Stunden Da der Mond sich stets in der Nahe der gegen den Aquator geneigten Ekliptik bewegt uberstreicht er beim Durchlaufen seiner Bahn einen ahnlichen Nord Sud Bereich wie die Sonne allerdings nicht wie diese einmal im Jahr sondern einmal im Monat Der Vollmond als auffalligste Mondphase steht der Sonne am Himmel stets gegenuber befindet sich also im sudlichen Ekliptikabschnitt wenn die Sonne sich im nordlichen befindet auf der Nordhemisphare im Sommer und umgekehrt im Winter Vollmonde stehen daher im Sommer niedrig und im Winter hoch am Himmel Befindet sich der Mond im ersten Viertel so steht er im Fruhling hoch und im Herbst niedrig usw Aus der Kenntnis von Jahreszeit und Mondphase lassen sich also Kulminationshohe sowie Auf und Untergangsrichtung abschatzen Da die Bahn des Mondes um 5 gegen die Ekliptik geneigt ist uberstreicht er zwar nahezu aber nicht exakt denselben Nord Sud Bereich wie die Sonne Liegt die Knotenlinie seiner Bahn so dass sich die Bahnneigung bezuglich der Ekliptik und die Neigung der Ekliptik bezuglich des Aquators addieren dann erreicht der Mond maximale Deklinationen bis zu 28 6 entsprechend uberstreichen seine Auf und Untergangspunkte einen besonders weiten Bereich am Horizont Grosse Mondwende zuletzt im Jahre 2006 Die Wintervollmonde stehen dann besonders hoch und die Sommervollmonde besonders niedrig 9 3 Jahre spater hat sich die Knotenlinie um 180 gedreht die Neigungen von Mondbahn und Ekliptik sind gegenlaufig und der Mond erreicht nur Deklinationen von 18 4 Sein Auf und Untergangsbereich am Horizont hat nun die geringste Ausdehnung Kleine Mondwende Das bedeutet dass die Inklination der Mondbahn zum Erdaquator zwischen 18 4 und 28 6 schwankt Wegen der Neigung der Mondbahn gegen die Ekliptik kann der Mond nicht nur Sterne bedecken welche sich auf der Ekliptik befinden sondern insgesamt Sterne welche in einem Abstand bis zu 6 60 beiderseits der Ekliptik liegen zu den von der Bahnneigung bewirkten 5 sind noch die Parallaxe des Mondes und sein Scheibenradius zu addieren 38 In einem gegebenen Monat bedeckt der Mond allerdings nur jene Sterne welche in unmittelbarer Nahe seiner momentanen Bahn liegen Infolge der Knotenprazession verschiebt sich die Bahn bei jedem Umlauf ein wenig und nach spatestens 18 6 Jahren ist die Bahn uber jeden erreichbaren Stern hinweggezogen Ausserdem fallen beim Mond wegen dieser Auf und Abwartsbewegung in Bezug zur Ekliptik obere Kulmination Hochststand und Meridiandurchgang Stand genau im Suden nicht zusammen Fur die kumulierten Effekte der oszillierenden Horizonthohen der Kulmination im Laufe des Monats finden sich die Ausdrucke nidsigend und obsigend steigender und fallender Mond Diese Berechnungen der Mondtermine Auf Untergang Kulmination Meridiandurchgang scheinbare Helligkeit und insbesondere Finsternisse und Bedeckungen gehoren wegen der stark gestorten Bahn des Mondes und seiner Nahe zur Erde zu den komplexesten Aufgaben der Ephemeridenrechnung Sie gehoren zu den klassischen Anblicksproblemen in der astronomischen Phanomenologie Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mondbahn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Mondbahn Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Java Applet Visualisierung der Bahngeometrie und der Storungen in Lange Englisch Java benotigt H D Gera Mondbahn und Saroszyklus Astrolexikon Die Bahn des Mondes P Schlyter Computing planetary positions a tutorial with worked examples Anleitung zur Berechnung der Mondposition Englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h IMCCE Le manuel des eclipses EDP Sciences Les Ulis 2005 ISBN 2 86883 810 3 S 32 Mittlere Bahnelemente des Mondes zur Epoche J2000 online a b c d e f g h i j J L Simon P Bretagnon J Chapront M Chapront Touze G Francou J Laskar Numerical expressions for precession formulae and mean elements for the Moon and the planets In Astronomy and Astrophysics Band 282 1 Februar 1994 S 663 683 bibcode 1994A amp A 282 663S berechnet b a 1 e 2 displaystyle b a sqrt 1 varepsilon 2 nbsp berechnet nach Ramanujan U p a b 1 3 l 2 10 4 3 l 2 mit l a b a b displaystyle U approx pi a b left 1 frac 3 lambda 2 10 sqrt 4 3 lambda 2 right text mit lambda frac a b a b nbsp United States Naval Observatory Nautical Almanac Office The Astronomical Almanac for the Year 2009 United States Government Printing Office Washington The Stationery Office London 2007 ISBN 978 0 11 887342 0 S D2 F R Stephenson Historical Eclipses and Earth s Rotation Cambridge University Press Cambridge UK 1997 ISBN 0 521 46194 4 S 11 a b J Chapront M Chapront Touze G Francou A new determination of lunar orbital parameters precession constant and tidal acceleration from LLR measurements In Astronomy and Astrophysics vol 387 2002 S 700 709 online a b NASA Moon Fact Sheet online aufgerufen 6 Juni 2011 a b c d J Meeus Mathematical Astronomy Morsels Willmann Bell Richmond 1997 ISBN 0 943396 51 4 Kapitel 4 Der Wert ergibt sich aus einem halben Jahr und der indessen erfolgten Drehung der Apsidenlinie um etwa 20 a b J Meeus Mathematical Astronomy Morsels Willmann Bell Richmond 1997 ISBN 0 943396 51 4 Kapitel 2 a b c d e f g H U Keller Astrowissen Franckh Kosmos Stuttgart 2000 ISBN 3 440 08074 9 S 77 a b c d e H U Keller Hrsg Das Himmelsjahr 1992 Kosmos Verlag Stuttgart 1991 ISBN 3 440 06238 4 S 82 87 R Roncoli Lunar Constants and Models Document JPL 2005 online PDF 25 5 MB P K Seidelmann Hrsg Explanatory Supplement to the Astronomical Almanac University Science Books Mill Valley 1992 ISBN 0 935702 68 7 a b c d D H Eckhardt Theory of the libration of the moon The Moon and the Planets vol 25 Aug 1981 S 3 49 online H U Keller Astrowissen Franckh Kosmos Stuttgart 2000 ISBN 3 440 08074 9 S 79 J H Madler Populare Astronomie 4 Auflage Carl Heymann Berlin 1852 S 162 A W Harris W R Ward Dynamical constraints on the formation and evolution of planetary bodies In Annual review of earth and planetary sciences vol 10 1982 S 61 108 online S 86 J L Simon P Bretagnon J Chapront M Chapront Touze G Francou J Laskar Numerical expressions for precession formulae and mean elements for the Moon and the planets In Astronomy and Astrophysics vol 282 1994 S 663 683 online S 669 f Die dort in Bogensekunden pro julianischem Jahrhundert angegebenen Geschwindigkeiten wurden der besseren Anschaulichkeit halber in Grad pro Tag umgerechnet Division durch 3600 und durch 36525 Hohere Potenzen der Zeit wurden vernachlassigt a b c d e IMCCE Le manuel des eclipses EDP Sciences Les Ulis 2005 ISBN 2 86883 810 3 S 34 Schwankungen der Bahnelemente des Mondes online a b c d e f g h J Meeus Mathematical Astronomy Morsels Willmann Bell Richmond 1997 ISBN 0 943396 51 4 Kapitel 1 a b O Neugebauer A History of Ancient Mathematical Astronomy Springer Berlin Heidelberg New York 1975 ISBN 3 540 06995 X S 1111 a b J H Madler Populare Astronomie 4 Auflage Carl Heymann Berlin 1852 S 159 T C van Flandern K F Pulkkinen Low Precision Formulae for Planetary Positions In The Astrophysical Journal Supplement Series 41 November 1979 S 391 411 online O Neugebauer A History of Ancient Mathematical Astronomy Springer Berlin Heidelberg New York 1975 ISBN 3 540 06995 X S 1108 The discovery and clear distinction of all lunar perturbations which lie within the limits of accuracy inherent in naked eye observations must be counted among the most remarkable achievements of early science Thus was prepared the basis upon which Newton s dynamics could build and uncover a unifying principle of explanation for a great variety of apparently disconnected effects J M A Danby Fundamentals of Celestial Mechanics Willmann Bell Richmond 2003 S 379 J H Madler Populare Astronomie 4 Auflage Carl Heymann Berlin 1852 S 157 a b H Godfray An Elementary Treatise on the Lunar Theory Macmillan and Co London New York 1885 S 69 online O Neugebauer A History of Ancient Mathematical Astronomy Springer Berlin Heidelberg New York 1975 ISBN 3 540 06995 X S 84 f J H Madler Populare Astronomie 4 Auflage Carl Heymann Berlin 1852 S 158 D H Kelley E F Milone Exploring Ancient Skies Springer New York 2005 S 34 O Neugebauer A History of Ancient Mathematical Astronomy Springer Berlin Heidelberg New York 1975 ISBN 3 540 06995 X S 1109 O Neugebauer A History of Ancient Mathematical Astronomy Springer Berlin Heidelberg New York 1975 ISBN 3 540 06995 X S 1110 O Neugebauer A History of Ancient Mathematical Astronomy Springer Berlin Heidelberg New York 1975 ISBN 3 540 06995 X S 1107 J H Madler Populare Astronomie Carl Heymann Berlin 1852 S 160 a b F R Stephenson Historical Eclipses and Earth s Rotation Cambridge University Press Cambridge UK 1997 ISBN 0 521 46194 4 Kap 1 J Meeus Mathematical Astronomy Morsels Willmann Bell Richmond 1997 ISBN 0 943396 51 4 Kapitel 19 nbsp Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 05 15 min 1 8 MB Text der gesprochenen VersionMehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 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