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Dieser Artikel beschreibt den Astronomen Zum Schlagzeuger siehe Ole Romer Musiker und zum Asteroiden 2897 Ole Romer Ole Christensen Romer 25 Septemberjul 5 Oktober 1644greg in Aarhus 19 September 1710 in Kopenhagen 1 auch Olaus mit Vor sowie Roemer oder Romer mit Nachnamen war ein danischer Astronom Ole RomerBekannt wurde er durch den 1676 veroffentlichten ersten Nachweis dass die Lichtgeschwindigkeit endlich und nicht unendlich gross ist beziehungsweise durch die Anleitung wie die Lichtgeschwindigkeit durch Beobachtung der Jupitermonde berechnet werden kann Romer errechnete dass die Lichtgeschwindigkeit bei einem Erdbahndurchmesser 2 AE pro 22 min lag ohne jedoch den Wert fur den Erdbahnradius zu kennen Zwei Jahre spater errechnete Christiaan Huygens einen Wert von etwa 212 000 km s indem er Daten von Romer und Giovanni Domenico Cassini kombinierte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Lichtgeschwindigkeit 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeine Eltern waren Christen Olesen Romer ein wohlhabender Kaufmann mit einer mathematischen Bibliothek und dessen Frau Anne Marie Storm 2 Ab 1662 studierte Romer Astronomie bei Erasmus Bartholin in Kopenhagen und arbeitete mit diesem bis 1671 zusammen unter anderem an der Herausgabe der Schriften von Tycho Brahe 1671 kam der Astronom Jean Picard im Auftrage der Pariser Academie des Sciences nach Kopenhagen um auf der Oresund Insel Hven die geografische Lange des alten Observatoriums von Tycho Brahe zu bestimmen Mit der Bestimmung des Unterschiedes der Lange zwischen Hven und Paris Langenproblem liessen sich die genauen Tafeln von Tycho Brahe ebenfalls in Paris verwenden Dazu musste der Umlauf der Jupitermonde beobachtet werden Der Assistent Ole Romer half so geschickt bei dieser Arbeit dass er eingeladen wurde am Ende der Messreihe im April 1672 mit Picard nach Paris zu kommen Romer stimmte zu und arbeitete als Mitglied der Akademie bei Giovanni Domenico Cassini an der Pariser Sternwarte Er entwickelte dort 1672 ein Mikrometer fur Fernrohre und baute mechanische Modelle fur Planetenumlaufe Jovilabium 1677 Saturnarium 1678 Lunarium 1680 Dazu entwickelte er ein neuartiges epizyklisches Zahnrad Diese Planetarien sollten die langwierigen astronomischen Beobachtungen erleichtern 1676 wurde Romer zum koniglich danischen Astronomen ernannt und ging erst 1681 von Paris an die Universitat Kopenhagen Dort wurde er Professor der Mathematik 1681 heiratete er die Tochter Bartholins die 1694 starb 1698 heiratete er ihre Schwester 1683 fuhrte er im Konigreich Danemark ein landesweit einheitliches System von Langenmassen und Gewichten ein Um 1700 entwickelte er ein genaues Messinstrument fur Sternpositionen den Meridiankreis Mit ihm wollte er durch Messung von Sternparallaxen des Sirius den schlussigen Beweis fur das Modell des Sonnensystems von Nicolaus Copernicus erbringen Der Nachweis gelang erst 1838 durch Friedrich Wilhelm Bessel Am 1 Marz 1700 fuhrte Danemark auf Romers Vorschlag hin den gregorianischen Kalender ein 1702 baute er das erste Thermometer mit zwei Fixpunkten Romer Skala das Daniel Gabriel Fahrenheit nach einem Besuch bei ihm 1708 weiterentwickelte Romer leitete etwa 1705 in seiner Adversaria eine Messfehler Formel fur sein Meridian Instrument her Heute wird diese Messfehler Formel Tobias Mayer zugeschrieben der sie erst 51 Jahre spater also 1756 fand ohne Romers Herleitung zu kennen Durch seine genaue Beobachtung gelang Romer der Nachweis dass der Stern Castor im Sternbild Zwillinge ein Doppelsternsystem ist Schliesslich nahm er an der Beobachtungsaktion des Merkurtransits vor der Sonne am 5 Mai 1707 teil und wertete sie aus Nachdem Romer bereits ab 1688 verschiedene politische Amter bekleidet hatte wurde er 1705 Burgermeister in Kopenhagen Leiter der Polizei und Senator In diesen Funktionen fuhrte er weitreichende Verbesserungen ein darunter die erste Strassenbeleuchtung mittels Ollampen Sanierung von Wasserversorgung und Kanalisation Diese Amter bekleidete er bis zu seinem Tod Beigesetzt wurde er im Dom zu Kopenhagen Die meisten seiner Gerate und Aufzeichnungen wurden bei dem grossen Brand der Stadt Kopenhagen am 20 Oktober 1728 zerstort einzelne Stucke sind noch im Kroppedal Museum aufgehoben Seine Notizbucher Adversaria wurden 1910 entdeckt und herausgegeben von Kirstine Meyer und Thyra Eibe Seine Ideen wurden nach seinem Tod teilweise durch Bucher seines Schulers Peder Horrebow verbreitet 1699 wurde er Mitglied der Academie des sciences 3 Im Dezember 1701 wurde er als auswartiges Mitglied in die Koniglich Preussische Sozietat der Wissenschaften aufgenommen 4 Der Mondkrater Romer und der Asteroid 2897 Ole Romer sind nach ihm benannt Lichtgeschwindigkeit Bearbeiten nbsp Verfinsterung beim Umlauf des Mondes IoDie Frage ob die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes endlich oder unendlich sei war schon seit Jahrhunderten kontrovers diskutiert worden Anhanger des Aristoteles darunter Rene Descartes pladierten fur unendliche Lichtgeschwindigkeit 1668 hatte Cassini in Bologna seine ersten Tabellen veroffentlicht die einen Fahrplan fur die Verfinsterungen der vier Jupitermonde angaben Die dort angegebenen Zeitpunkte halfen beim Langengradproblem Schon ab 1668 hatte er Abweichungen zwischen Fahrplan und Beobachtung festgestellt Von 1672 an setzte Romer die Beobachtungen in Paris fort Dabei bestatigten sich nicht nur systematische Abweichungen sondern es festigte sich die Vermutung dass die Verfinsterungen im Vergleich zur Vorhersage fruher eintraten wenn die Erde sich auf ihrer jahrlichen Bahn um die Sonne A dem Jupiter B auf dem Kreisbogen von E uber F und G bis zur Oppositionsstellung H nahert vgl rechts Zeichnung von Romer und spater als vom Fahrplan vorausgesagt wenn sich die Erde vom Jupiter von H uber L und K bis zur Konjunktionsstellung E entfernt Der Grund hierfur ist dass sich die Entfernung zwischen Jupiter und Erde andert und damit falls denn die Lichtgeschwindigkeit eine endliche Grosse ist auch die Lichtlaufzeit Romer wagte am 23 August 1676 die Voraussage dass die Verfinsterung des Mondes Io DC am 9 November 1676 um zehn Minuten zu spat sichtbar sein werde Als diese Verzogerung tatsachlich eintrat stellte er seine Erklarung der koniglichen Akademie der Wissenschaften Academie des sciences in Paris am 21 November 1676 vor und veroffentlichte sie am 7 Dezember 1676 im Journal des scavans unter dem Titel Demonstration touchant le mouvement de la lumiere trouve par M Roemer de l Academie des sciences In diesem Artikel wird aber nicht die Lichtgeschwindigkeit sondern nur die Zeit angegeben die das Licht zum Durchqueren des Erdbahndurchmessers benotigt Nach Romers Rechnung betrug der Wert etwa 22 Minuten der korrekte Wert sind knapp 17 Minuten Fur Romer war es besonders wichtig zu zeigen dass sich das Licht nicht augenblicklich sondern mit endlicher Geschwindigkeit ausbreitet Romer gab nur einen oberen Schatzwert fur die Lichtgeschwindigkeit an fur den Erddurchmesser benotige das Licht weniger als eine Sekunde nach heutigem Wissen sind es nur 0 0425 s Romer verwendete fur seinen Nachweis einer endlichen Lichtgeschwindigkeit nur die Beobachtungen des ersten Mondes Cassini warf ihm als Unterlassung vor er hatte die Beobachtung der drei anderen als Beleg fur seine These verwenden mussen Cassini und manche andere folgten noch lange der Ansicht von Rene Descartes dass sich Licht augenblicklich ausbreitet Dagegen wurde Romers Deutung bald von Isaac Newton John Flamsteed Edmond Halley und Christiaan Huygens akzeptiert Allgemein wurde die Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit erst nach James Bradleys Entdeckung der Aberration des Lichtes im Jahr 1729 anerkannt Ein Wert fur die Lichtgeschwindigkeit wurde erstmals 1678 von Christiaan Huygens mit etwa 212 000 km s in heutigen Einheiten berechnet Er benutzte die Laufzeitangabe von 22 Minuten 1320 s von Romer Fur den halben Erdbahndurchmesser Astronomische Einheit setzte er 11 000 Erddurchmesser ein also fur den ganzen Erdbahndurchmesser etwa 280 Millionen km in heutigen Einheiten Damit stutzte er sich auf eine Angabe der Sonnenparallaxe von 9 5 Bogensekunden die Cassini 1673 aus einer Marsbeobachtung erhalten hatte aus C Huygens Abhandlung vom Licht erschienen erst 1690 Romer hat zu diesem Zahlenmaterial sicherlich Zugang gehabt es aber nicht genutzt In Zeitschriften und Lehrbuchern sind etwa 50 verschiedene Zahlenangaben zur Lichtgeschwindigkeit zu finden die Roemer angegeben haben soll vgl Literatur Wroblewski Siehe auch BearbeitenOle Romers HojLiteratur BearbeitenO Romer Demonstration touchant le mouvement de la lumiere trouve par M Romer de l Academie royale des sciences Le Journal des Scavans Paris 1676 233 236 gallica bnf fr I Bernard Cohen Roemer and the first determination of the velocity of light 1676 In Isis 31 1940 S 327 379 Carl B Boyer Early estimates of the velocity of light In Isis 33 1941 S 24 40 Ralf Krahling Die astronomische Methode nach Olaf Roemer anno 1676 zur Bestimmung der endlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes Dissertation TU Munchen 1978 Albert van Helden Roemer and the speed of light In Journal for the History of Astronomy 14 1983 S 137 141 articles adsabs harvard edu Rene Taton Roemer et la vitesse de la lumiere Vrin Paris 1978 Andrzej K Wroblewski De Mora Luminis In American Journal of Physics 53 1985 S 620 630 August Ziggelaar Ole Roemer Short life story of a danish astronomer In Jim Hunt Hrsg Cosmos an educational challenge Proceedings of the GIREP conference 1986 European Space Agency Paris 1986 S 121 128 Roemer Sonderheft Centaurus 54 Nr 1 2012 S 1 102 C F Pechule Romer Ole Christensen In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 14 Resen Saxtrup Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1900 S 490 497 danisch runeberg org Zdenek Kopal Ole Christensen Romer or Roemer Olaus In Charles Coulston Gillispie Hrsg Dictionary of Scientific Biography Band 11 A Pitcairn B Rush Charles Scribner s Sons New York 1975 S 525 527 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ole Romer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Simulation Romer s Measurement of the Speed of Light im Wolfram Demonstrations ProjectEinzelnachweise Bearbeiten Christian Reitzer Programma in obitum Romeri datiert vom 7 Oktober 1710 In Peder Horrebow Operum mathematico physicorum Band 3 Kopenhagen 1741 S 1 12 C F Pechule Romer Ole Christensen In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 14 Resen Saxtrup Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1900 S 490 497 danisch runeberg org Verzeichnis der Mitglieder seit 1666 Buchstabe R Academie des sciences abgerufen am 22 Februar 2020 franzosisch Mitglieder der Vorgangerakademien Ole Olaus Romer Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 5 Juni 2015 Normdaten Person GND 118790919 lobid OGND AKS LCCN n84805850 VIAF 64075595 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Romer OleALTERNATIVNAMEN Romer Ole Christensen vollstandiger Name Romer Olaf Christensen Roemer Ole Romer Olaus Roemer OlausKURZBESCHREIBUNG danischer AstronomGEBURTSDATUM 5 Oktober 1644GEBURTSORT AarhusSTERBEDATUM 19 September 1710STERBEORT Kopenhagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ole Romer amp oldid 234103042