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Nicolas Fatio de Duillier 16 Februar 1664 in Basel 10 Mai 1753 in Maddersfield bei Worcester war ein bedeutender Genfer 1 Mathematiker im ausgehenden 17 Jahrhundert und wurde durch seine Arbeiten uber das Zodiakallicht seine Rolle im Prioritatsstreit zwischen Isaac Newton und Gottfried Wilhelm Leibniz und durch seine spater als Le Sage Gravitation bezeichnete Gravitationstheorie bekannt Nicolas Fatio Inhaltsverzeichnis 1 Von Paris nach London 2 Newton Leibniz und die Camisarden 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVon Paris nach London BearbeitenFatio wurde als siebentes von 14 Kindern als Sohn von Jean Baptiste und Catherine Fatio geboren 1672 ubersiedelte die Familie auf das Landgut Duillier 1682 im Alter von 18 Jahren reiste Fatio nach Paris um unter dem damals beruhmten Astronomen Giovanni Domenico Cassini am Pariser Observatorium astronomische Studien zu treiben Fatios grosster Erfolg waren seine Arbeiten 1684 uber die Natur des von Cassini 1683 entdeckten Zodiakallichtes welche im Grunde bis heute gultig sind Fatio erklarte dieses Phanomen anhand von Teilchen welche das Licht der Sonne reflektieren 1686 wurde Fatio zufallig Zeuge eines gegen Wilhelm von Oranien gerichteten Komplotts welches er vereiteln konnte Im selben Jahr machte er die Bekanntschaft von Jakob I Bernoulli und Christiaan Huygens mit dem sich eine besonders enge Zusammenarbeit entwickelte Hauptinhalte waren die Infinitesimalrechnung und besonders die Bestimmung der Tangenten von Fadenkurven 1687 reiste er nach London schloss dort Bekanntschaft mit John Wallis und Edward Bernard 1638 1697 und erarbeitete eine Losung des damals so genannten inversen Tangentenproblems eine Losung fur bestimmte Differentialgleichungen Freundschaftlich verbunden war er auch mit Gilbert Burnet 1643 1715 John Locke Richard Hampden 1631 1695 und dessen Sohn John Hampden 1653 1696 1688 wurde er schliesslich auf Vorschlag von John Hoskyns 1634 1705 in die Royal Society aufgenommen 1688 referierte er vor der Royal Society die mechanische Gravitationserklarung von Huygens welche er mit der von Newton verbinden wollte Schliesslich verfasste er in einem Brief den er 1690 an Huygens sendete und dessen Inhalt er der Royal Society vortrug eine eigene Gravitationstheorie welche spater unter dem Namen Le Sage Gravitation bekannt geworden ist Diese Theorie an der er bis zu seinem Lebensende arbeitete beruht auf der Annahme von kleinsten Teilchen deren Stosse die Korper aufeinander zu treiben Um 1700 stellte er zusammen mit Pierre de Baufre Versuche an gelochte Edelsteine als Lager fur Rader in mechanischen Uhren zu nutzen Fur diese heute noch gebrauchliche Technik erhielten die beiden 1705 ein Patent Newton Leibniz und die Camisarden BearbeitenBesonders eng war jedoch die Beziehung zu Isaac Newton von dessen Gravitationstheorie er von Anfang an beeindruckt war 1691 versuchte er gar eine neue Ausgabe von Newtons Philosophiae Naturalis Principia Mathematica zu erstellen beendete dieses Vorhaben jedoch nicht Um 1694 kuhlte die Beziehung zwischen den beiden jedoch ab In dieser Zeit fanden auch mehrere Briefwechsel mit Gottfried Wilhelm Leibniz statt Beruhmt geworden ist Fatio spater jedoch durch seine wichtige Rolle beim Streit zwischen Newton und Leibniz wer nun der erste Erfinder der Infinitesimalrechnung war In einem Brief 1699 warf er Leibniz indirekt vor er habe sich fremden geistigen Eigentums bemachtigt und loste damit den Streit aus Um 1707 schloss sich Fatio den Kamisarden an Er verliess England und nahm an Pilgerreisen quer durch Europa teil Nach der Ruckkehr erschienen nur noch wenige Schriften von ihm Er hatte seinen wissenschaftlichen Zenit uberschritten Schliesslich starb er 1753 in der Nahe von Worcester Nach Fatios Tod erwarb sein Genfer Landsmann Georges Louis Le Sage dessen wissenschaftlichen Nachlass Dieser befindet sich nun zusammen mit Le Sages Papieren in der Universitatsbibliothek in Genf Schriften BearbeitenLettre N 2570 In Societe Hollandaise des Sciences Hrsg Oeuvres completes de Christiaan Huygens Band 9 The Hague 1690 S 381 389 gallica bnf fr De la cause de la Pesanteur In Karl Bopp Hrsg Drei Untersuchungen zur Geschichte der Mathematik Schriften der Strassburger Wissenschaftlichen Gesellschaft in Heidelberg Band 10 De Gruyter amp Co Berlin Leipzig 1929 S 19 66 Wikisource oder degruyter com De la Cause de la Pesanteur Memoire de Nicolas Fatio de Duillier In Bernard Gagnebin Hrsg Notes and Records of the Royal Society of London Band 6 1949 S 125 160 JSTOR 531280 Literatur BearbeitenRudolf Wolf Nicolas Fatio de Duillier In Biographien zur Kulturgeschichte der Schweiz Band 4 1862 S 67 86 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche C Domson Nicolas Fatio de Duillier and the Prophets of London Ayer Publishing 1972 ISBN 0 405 13852 0 H Zehe Die Gravitationstheorie des Nicolas Fatio de Duillier Gerstenberg Verlag Hildesheim 1980 ISBN 3 8067 0862 2 Weblinks BearbeitenNicolas Fatio and the Cause of Gravity MathPagesEinzelnachweise Bearbeiten Fritz Nagel Nicolas Fatio de Duillier In Historisches Lexikon der Schweiz 22 Dezember 2015 abgerufen am 7 Juni 2019 Normdaten Person GND 118532049 lobid OGND AKS LCCN n80139973 VIAF 52480802 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fatio de Duillier NicolasKURZBESCHREIBUNG Schweizer MathematikerGEBURTSDATUM 16 Februar 1664GEBURTSORT BaselSTERBEDATUM 10 Mai 1753STERBEORT Maddersfield bei Worcester Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nicolas Fatio de Duillier amp oldid 214103643