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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Sudwestafrika Begriffsklarung aufgefuhrt Sudwestafrika afrikaans Suidwes Afrika englisch South West Africa Abkurzung SWA oder S W A war die Bezeichnung Namibias wahrend der Fremdverwaltung durch Sudafrika in den Jahren 1915 bis 1990 Der Name Namibia wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen bereits am 12 Juni 1968 anerkannt 3 SudwestafrikaSuidwes Afrika Afrikaans South West Africa Englisch Sudwestafrika Deutsch 1915 1990Flagge 1982 1990 Wappen 1963 1980 Wahlspruch Viribus UnitisAmtssprache Afrikaans Englisch 1 Deutsch 2 Hauptstadt WindhoekStaats und Regierungsform 1915 1919 Sudafrikanische Besatzung1919 1946 Mandatsgebiet des Volkerbundes unter Verwaltung der Sudafrikanischen Union1946 1990 de jure Treuhandgebiet der Vereinten Nationen von Sudafrika nicht akzeptiert 1949 1990 de facto Provinz der Sudafrikanischen Union bzw der Republik SudafrikaRegierungschef Administrator Generaladministratorzuletzt Louis PienaarWahrung Sudwestafrikanisches Pfund 1920 1961 Sudafrikanischer Rand 1961 1990 Errichtung 9 Juli 1915 Besetzung durch Sudafrika 28 Juni 1919 Mandatsgebiet des Volkerbundes unter Verwaltung Sudafrikas Endpunkt 21 Marz 1990 Unabhangigkeit als Namibia Zeitzone UTC 2Kfz Kennzeichen SWAVorlage Infobox Staat Wartung NAME DEUTSCH Briefmarke Sudafrikanisches Mandatsgebiet S W A Aufdruck auf sudafrikanischer Briefmarke Bildnis Konig Georg V Sudwestafrika ging aus der deutschen Kolonie Deutsch Sudwestafrika 1884 1915 hervor und erlangte 1990 als Republik Namibia seine Unabhangigkeit Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Demographie 3 Politisch administrative Strukturen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten Hauptartikel Verfassungsgeschichte Namibias Mit den Feindseligkeiten des Ersten Weltkriegs begann Sudafrika im Februar 1915 mit einer Besetzung die am 9 Juli gleichen Jahres in einer Kapitulation der deutschen Armee endete Im Rahmen des Versailler Vertrags wurde die ehemalige deutsche Kolonie am 28 Juni 1919 als Mandatsgebiet des Volkerbundes unter Verwaltung der Sudafrikanischen Union gestellt 1946 wurde das Gebiet offiziell in ein Treuhandgebiet der UNO umgewandelt was den Einfluss der Weltorganisation erhoht hatte Sudafrika erklarte mit dem Ende des Volkerbundes das Mandat fur erloschen erkannte die UNO nicht als Rechtsnachfolger des Volkerbundes an und gliederte das Gebiet mit Gesetz vom 21 Februar 1949 als 5 Provinz der Sudafrikanischen Union ein 4 So bekam die weisse Minderheit das Recht eigene Vertreter in das Kapstadter Parlament zu entsenden Im Jahre 1962 versuchte die UN Vollversammlung auf Initiative der SWAPO und SWANU mittels eines Sonderausschusses United Nations Special Committee for South West Africa uber die Verhaltnisse in Sudwestafrika Aufklarung zu erhalten Die UNO entzog 1966 der Republik Sudafrika das Mandat uber Sudwestafrika und stellte es zwei Jahre spater de jure unter eigene Verwaltung Nachdem der Internationale Gerichtshof 1971 die fortdauernde sudafrikanische Prasenz als unrechtmassig verurteilt hatte begann ab Mitte der 70er Jahre unter starkem internationalen Druck und inneren Spannungen ein Ubergangsprozess der schliesslich 1990 zur Unabhangigkeit der Republik Namibia fuhrte Die zeitgenossische Verwendung der Begriffe Sudwestafrika oder Sudwest wird im heutigen Namibia nicht geschatzt Sie werden als Zeichen fur einen nostalgischen Umgang mit der deutschen Kolonialzeit sowie der Zeit der Apartheid empfunden Demographie BearbeitenVom Department of Statistics 1970 und nach einem Survey of South West African affairs herausgegeben 1974 vom Sudafrikanischen Aussenministerium wurden folgende Angaben entsprechend den damaligen demographischen Gruppenbezeichnungen bekanntgegeben Bevolkerungsgruppe Angehorige zum 6 Mai 1970 5 Angehorige 1974 6 Eingeborenen GruppenKaokovelders u a Himba 6 467 7 000Ovambos 342 455 396 000Kavangos 49 577 56 000East Caprivians 25 009 29 000Damaras 64 973 75 000Hereros 49 203 56 000Tswanas 3 719 5 000Bushmen 21 909 26 000Andere 14 756 15 000 Coloured GruppenColoureds 28 275 32 000Rehoboth Basters 16 474 19 000Namas 32 853 37 000Weisse 90 658 99 000Sudwestafrika gesamt 746 328 852 000Politisch administrative Strukturen BearbeitenSudafrika regierte und verwaltete das Gebiet von Sudwestafrika Namibia durch sein eigenes Parlament und seine Ministerien Fur die eingeborene Bevolkerung war das Department of Bantu Administration and Development in Pretoria zustandig Die regierende National Party hatte auch in Windhoek ein territoriales Buro fur Sudwestafrika von der aus ihr regionaler Vorsitzender A H du Plessis die Geschafte fuhrte Dort befand sich auch die South West Africa Legislative Assembly die ahnlich den Provinzparlamenten in Sudafrika arbeitete und nur aus weissen Vertretern bestand Deren Vorsitzender war Dirk Mudge Ein daraus gewahltes Executive Committee alle waren Mitglieder der National Party stand unter der Leitung von Eben van Zyl Premierminister Balthazar Johannes Vorster berief 1973 angesichts der politischen Drucks aus den Vereinten Nationen bezuglich Sudafrikas Namibiapolitik ein Advisory Council mit 40 Mitgliedern ein das Reprasentanten der Weissen und Coloured Organisationen Vertretern aus den Legislativraten der Homelands und Bantu Behorden fur zwei Tage in einem Kapstadter Hotel zusammenfuhrte In der Folge ernannte zur Fortfuhrung dieses Gremiums der Premierminister einen Mitarbeiter der S W A Verwaltung Billy Marais zum offiziellen Vertreter in Sudwestafrika Es wurde dafur ein Buro in Windhoek eroffnet Das erste regulare Treffen des Advisory Council fand am 23 Marz 1973 in Windhoek statt 7 8 9 Im Verlauf des Jahres 1983 prasentierte der Generaladministrator Willie van Niekerk einen Plan zur Errichtung eines Committee for Constitutional Development deutsch etwa Komitee zur Entwicklung einer Verfassung Es sollte sich aus 50 gewahlten sowie aus 22 nominierten Vertretern der 11 ethnischen Gruppen zusammensetzen Fur den September oder Oktober waren Wahlen fur dieses Gremium angestrebt Das Vorhaben erhielt jedoch zu wenig Unterstutzung und wurde fallengelassen Aus der damit verbundenen Diskussion fuhrte van Niekerk einen neuen Vorschlag zur Bildung eines State Council in die Debatte ein womit eine Gruppe der wichtigsten politischen Organisationen zusammengefuhrt werden sollte die Vorschlage zur kunftigen Verfassungsordnung fur ein noch nicht vollig unabhangiges Namibia unterbreiten konnte Dieser State Council sollte unter dem Vorsitz von Richter Joseph Hefer dem damaligen Chief Justice of the Transkei arbeiten Im Verlauf der Meinungsbildung wurde deutlich dass der State Council noch geringere reprasentative Unterstutzung hatte als die aufgeloste weisse National Assembly Daraufhin wurde der Vorschlag verworfen 10 Siehe auch BearbeitenAbschnitt Unter sudafrikanischer Mandatsmacht im Artikel Geschichte Namibias Literatur BearbeitenJohannes Paul Deutsche Buren und Englander in Sudwestafrika Begleitwort zu einer Nationalitatenkarte der Europaer in Sudwestafrika In Koloniale Rundschau Heft 9 10 1931 Johannes Paul Deutsch Sudwestafrika In Handworterbuch des Grenz und Auslandsdeutschtums hrsg von Carl Petersen Otto Scheel Paul Hermann Ruth Hans Schwalm 3 Bande Breslau 1933 1938 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Sudwestafrika Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Language Ordinance for South West Africa No 733 Union of South Africa 1919 Stefan Engelberg Doris Stolberg Sprachwissenschaft und kolonialzeitlicher Sprachkontakt De Gruyter 2012 Reihe Koloniale und Postkoloniale Linguistik Colonial and Postcolonial Linguistics KPL CPL Nr 3 12 June 1968 South West Africa renamed to Namibia The Namibian 12 Juni 2020 Faye Caroll South West Africa and the United Nations Lexington KY 1967 ISBN 978 0 8131 5163 2 S 41 South African Institute of Race Relations SAIRR A Survey of Race Relations in South Africa 1971 Johannesburg 1972 S 342 SAIRR A Survey of Race Relations in South Africa 1975 Johannesburg 1976 S 331 SAIRR Survey 1971 S 344 SAIRR Survey 1974 S 408 409 SAIRR Survey 1973 S 381 382 SAIRR Survey 1983 S 603 604 Normdaten Korperschaft LCCN n80032137 VIAF 131959347 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sudwestafrika amp oldid 236989396