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Das Department of Bantu Administration and Development afrikaans Departement van Bantoe Administrasie en Ontwikkeling Ministerium fur Bantuverwaltung und Entwicklung oft kurz Bantu Administration afrikaans Bantoe Administrasie war ein Ministerium mit gleichnamiger Verwaltungsbehorde zur Umsetzung der Apartheidspolitik in Sudafrika Es ging 1958 aus dem Department of Native Affairs Ministerium fur Eingeborenenangelegenheiten hervor und trug kurz vor seiner Aufspaltung im Jahr 1985 zwei weitere Bezeichnungen Die Bantu Administration arbeitete ohne parlamentarische Aufsicht und ubte eine nahezu vollstandige paternalistische Kontrolle uber das Leben der schwarzen Bevolkerung Sudafrikas aus Mit Bantu als Synonym fur Natives im Sinne der Behorde waren alle Bewohner Sudafrikas gemeint die als ein Mitglied jeder eingeborenen Rasse oder jedes Stammes in Afrika a member of any aboriginal race or tribe of Africa angesehen wurden Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangssituation und Vorlauferstrukturen 1 1 Kolonialzeit 1 2 Vorlauferbehorde in der Sudafrikanischen Union 1 3 Die Bantu Administration 2 Stellung und Aufgaben im Apartheidsystem Sudafrikas 2 1 Konstitution und gesellschaftliche Rolle der Bantu Administration 2 2 Aufgabenprofil 2 2 1 Separate development 2 2 2 Bildungswesen 2 2 3 Einflusse auf die Industrieentwicklung und den Arbeitsmarkt 2 3 Weitere Aktivitaten der Bantu Administration 2 4 Reformversuche und Veranderungen ab 1980 3 Minister nur ab 1948 fur Native Affairs Bantu Administration and Development und zustandige Folgeinstitutionen 4 Publikationsorgan 5 Literatur 6 EinzelnachweiseAusgangssituation und Vorlauferstrukturen BearbeitenKolonialzeit Bearbeiten In der unter britischer Kolonialverwaltung stehenden Kapkolonie und in Natal existierte bereits eine spezielle Verwaltungsbehorde die sich allumfassend mit Angelegenheiten der Eingeborenenbevolkerung befasste Diese koloniale Verwaltungsstruktur trug die Bezeichnung Native Administration Eingeborenenverwaltung Eine ahnliche Behorde existierte ebenso in der ehemals von den Buren regierten Republik Transvaal Die Aufgaben der damit beauftragten Beamten umfassten regionalplanerische Vorgaben Investitionslenkungsaktivitaten alltagliche administrative Verwaltungstatigkeiten fur die jeweiligen Siedlungsgebiete politisch soziale Kontrollfunktionen und die administrativ politische Fuhrung der jeweiligen Chiefs Als Chief wurden die Oberhaupter der Stammesorganisationen bezeichnet die ihre Autoritat durch die Verwaltung der Briten oder Buren erhielten Tatsachlich waren sie keine ausschliesslich traditionell legitimierten Stammesoberhaupter sondern vollzogen eine aus europaisch gepragter Sicht konzipierte Fuhrungsrolle innerhalb der Kolonialpolitik Vorlauferbehorde in der Sudafrikanischen Union Bearbeiten Seit 1911 existierte in der Sudafrikanischen Union ein Department of Native Affairs abgekurzt DNA Ministerium fur Eingeborenenangelegenheiten Unter diesem Namen wirkte dieses Ressort bis 1957 Ihr standen um 1920 weitere administrative Substrukturen im Lande zur Verfugung beispielsweise das Municipal Native Affairs Department NAD geleitet durch einen municipal officer Sie bildeten einen wichtigen regionalen Teil der administrativen Segregation 1 Aus der kolonialen Vergangenheit hatte Sudafrika bereits eine erfahrungsreiche Verwaltungspraxis mit Oberherrschaft durch weisse Beamte Die regionale Machtausubung in den Reservaten wurde durch Chiefs gewahrleistet die mittels Native Commissioners Eingeborenenkommissare auf der Grundlage des Native Administration Act von 1927 beaufsichtigt wurden 2 In den 1930er Jahren hatte der Einfluss der Native Commissioners auf das Leben der Bantu Bevolkerung bereits weitgehende Konsequenzen Sie entschieden uber die Zuteilung von Land und damit uber Erwerbsstrukturen in dieser Bevolkerungsmehrheit Ohne deren Erlaubnis konnten sich die betreffenden Personen nirgends legal ansiedeln oder von ihr ausgewahlte Landflachen nutzen 3 Die Bantu Administration Bearbeiten nbsp Strukturplan des MinisteriumsIm Jahr 1958 wurde das bisherige Ministerium in Department of Bantu Administration and Development umbenannt Diese Bezeichnung war bis 1977 in Anwendung Der zustandige Minister Hendrik Frensch Verwoerd formte in dieser Periode die ihm unterstellte Bantu Verwaltung zu einem state within a state um 4 Die zentrale ideologische Grundlage zur Bildung der Behorde war die Auffassung afrikaanisch nationalistischer Denkstromungen dass Sudafrika ein multinationaler Staat sei 5 Im Jahr 1978 wandelte sich der Behordenname zweimal zuerst in Department of Plural Relations and Development und danach in Department of Co operation and Development Bereits vor diesem Jahr war die Kritik an der Behorde in Regierungskreisen Sudafrikas spurbar geworden Die von Balthazar Johannes Vorster mit der Untersuchung von inneren Aufstanden betraute Riegert Kommission Commission of Inquiry into Legislation affecting the Utilisation of Manpower schlug 1978 die Abwicklung der Bantu Administration vor weil in ihrem Wirken eine Ursache fur die zunehmende politische Instabilitat des Landes erkannte Diesem Votum folgte die Regierung zu diesem Zeitpunkt nicht Mit dem seit 1978 neuen Ministerprasidenten Pieter Willem Botha verlor die Behorde bis zu ihrer Auflosung stetig an Kompetenzen Einfluss und offentlicher Akzeptanz Diese Entwicklung beruhte auf dem veranderten Regierungsprogramm den so genannten Bothanomics Mit anwachsender Kritik an der Arbeit dieses Ressorts erfolgte schliesslich 1985 eine Teilung in zwei Bereiche Daraus entstanden das Department of Constitutional Development and Planning und das Department of Development Aid Diese Umstrukturierung erfolgte in einer Situation als die damalige Regierung Sudafrikas wegen ihrer rassistischen Politik unter innen und aussenpolitischen Veranderungsdruck stand und die Bantu Administration immer noch im Geiste der Verwoerd Doktrin unreformierbar verharrte Mit der Teilung des Ressorts und seiner Neugliederung verfolgte die Politik die Absicht offenkundig rassistische Disposition im Verwaltungshandeln abzuschwachen und Aufgaben an andere Strukturen nun teilweise mit Afrikanern Schwarze besetzt zu delegieren Konkret hatte es zur Folge dass die Zustandigkeit bezuglich getrennter Wohngebiete auf andere Ministerien verteilt die Bantu Courts Gerichte ausgegliedert und einzelne Aufgaben an Community Councils und betriebliche Vorgesetzte ubertragen wurden Stellung und Aufgaben im Apartheidsystem Sudafrikas BearbeitenKonstitution und gesellschaftliche Rolle der Bantu Administration Bearbeiten Die Bantu Administration besass als Teil der weissen Staatsverwaltung eine Sonderstellung mit omnipotenter Kompetenz Dieser Zustand kam in der Weise zum Ausdruck dass sie keiner parlamentarischen Kontrolle unterstand der zustandige Minister ein Regierungsmitglied mit Sonderbefugnissen war und ihre internen Berichte sowie Lageeinschatzungen gegenuber der Regierung und dem Parlament der Geheimhaltung unterlagen Diese starke autarke Rolle der Bantu Administration innerhalb des sudafrikanischen Staates ermoglichte anfangs ein stringentes Handeln verhinderte in ihrem Innern zunehmend wirkungsvolle Revisionsmechanismen und forderte verzerrte Lageeinschatzungen auf fraglicher Informationsbasis Dieses strukturelle Problem erzeugte in der Spatphase der Apartheid eine administrative Parallelentwicklung wobei sich die Regierung Pieter Willem Botha in den 1980er Jahren die sogenannte Joint Management Committees J M C mit Lokal und Regionalstrukturen schuf Das waren informelle Arbeitsgemeinschaften der Sicherheitsorgane in Kooperation mit Wirtschaftsvertretern und Lokalbehorden sowie einigen Homeland Reprasentanten beispielsweise die Chiefs Sie dienten der zeitnahen Erorterung regionaler Bedrohungssituationen deren kurzfristige Analysen ein Warnmeldesystem fur das schon 1972 etablierte State Security Council Staatssicherheitsrat darstellten Die daraufhin in der sudafrikanischen Regierung beschlossenen Massnahmen hatte dann jedoch die Bantu Administration umzusetzen Diese Parallelstruktur brach die ursprunglich auf Autarkie ausgerichteten Verwaltungsbefugnisse Diese Bantu Verwaltung deklassierte die schwarze Bevolkerung zu Staatsburgern zweiten Ranges ohne Wahlrecht und mit stark eingeschrankten Burgerrechten Mit den Bestrebungen zur Umwandlung der Homelands in unabhangige Staaten TBVC Staaten war eine faktische Ausburgerung aus Sudafrika verbunden Die danach als Auslander mit weniger Individualrechten ausgestattete arbeitsfahige Bevolkerung im paternalistischen Sinne existenziell abhangig wurde so fur den Arbeitskraftebedarf der auf dem Gebiet Sudafrikas tatigen Industrie leicht verfugbar gehalten Desmond Tutu zitiert dazu in seiner Rede 1984 anlasslich der Entgegennahme des Friedensnobelpreises in Oslo eine Ausserung des ehemaligen Bantu Administration Ministers Cornelius Petrus Mulder Die logische Konsequenz unserer Politik ist dass kein einziger schwarzer Mann die sudafrikanische Staatsburgerschaft haben wird Jeder schwarze Mann in Sudafrika wird letzten Endes in einem unabhangigen neuen Staat auf diese ehrenhafte Weise untergebracht werden und die Regierung wird keine moralische Verpflichtung mehr haben diese Menschen politisch unterzubringen 6 In der Bantu Administration Sudafrikas gab es keine Vertreter dieser Bevolkerungsmehrheit und es bestanden daruber hinaus keine institutionalisierten Kommunikationswege zwischen ihr und der Regierung des Landes Stattdessen war die Bantu Administration eine von der durch das weisse Parlament legitimierten Regierung eingesetzte Behorde zur kompletten Verwaltung der zahlenmassig grossten Bevolkerungsgruppe ohne Rechtsgleichheit in Sudafrika Nach Heribert Adam entspricht dieser Zustand dem Wesen einer Herrenvolk Demokratie die von Pierre L van den Berghe 1981 unter Bezugnahme auf den Act of Union aus dem Jahr 1911 gleichermassen konstatiert wurde 7 8 9 10 Wahrenddessen die konkreten Auswirkungen der Apartheidspolitik von manchen Autoren in die Kleine und Grosse Apartheid unterteilt werden differenziert van den Berghe anders Als Micro segregation werden rassisch begrundete Abtrennungen in offentlichen und privaten Servicebereichen bezeichnet Eisenbahnzuge Waschraume Warteraume jeglicher Art usw Als Meso segregation wird die Abtrennung von Wohngebieten und die Schaffung von Ghettostrukturen Townships bezeichnet Als Macro segregation gilt die Anlegung von separaten Siedlungsgebieten Reservaten spater die Bantustans Er leitet aus der praktizierten Umsetzung der Meso segregation die sudafrikanische Politik der Group Areas ab Die eintretenden prekaren sozio okonomischen Rahmenbedingungen fuhrten zu einem Staatswesen das einerseits eine boomende Industrialisierung erlebte eingebettet in eine separierte Demokratie fur das Herrenvolk und andererseits eine massive Verarmung in den vernachlassigten Regionen unter fast volliger Abwesenheit rechtsstaatlicher bzw wirksamer demokratischer Strukturen erzeugte 11 Diese Verwerfungen aus der Tatigkeit der Bantu Administration hervorgegangen hinterliessen fur die sudafrikanische Gesellschaft bis in das 21 Jahrhundert komplexe demographische soziologische kulturelle und okonomische Nachwirkungen Die wichtigen politischen Impulse beim Ausbau der Bantu Administration durch Hendrik Verwoerd Minister von 1950 bis 1958 und den Staatssekretar fur Eingeborenenangelegenheiten Werner Willi Max Eiselen werden darauf zuruckgefuhrt dass sie wie andere Apartheid Exponenten ein Studium in Deutschland absolviert hatten und dadurch von dem Konzept eines Volkes als organische Einheit mit gemeinsamer Kulturgeschichte beeinflusst waren Sie reprasentierten innerhalb des burischen Nationalismus die als neo fichteanisch bezeichnete Stromung 12 Das Ministerium folgte in seiner Verwaltungspraxis in vielen Punkten dem 1955 vorgelegten Bericht der Tomlinson Kommission die damit eine umfassende konzeptionelle Vorarbeit fur die kunftige und legislativ abgesicherte Apartheidspolitik erbracht hatte Aufgabenprofil Bearbeiten Separate development Bearbeiten Als zentrale Aufgabe hatte die Bantu Administration jegliche staatliche Kommunikation mit der schwarzen Bevolkerung zu bundeln und zu koordinieren Weiterhin oblagen ihr umfassende Entwicklungsaufgaben die ein industrielles Wachstum in den Homelands und in den anderen Teilen Sudafrikas zu Gunsten der weissen Oberschicht in Gang setzen und gewahrleisten sollten Nach der Inkraftsetzung des Prinzips der separate development getrennte Entwicklung die sogenannte Grosse Apartheid erhielt die Bantu Administration den Auftrag zur Entwicklung politischer Strukturen in den Homelands um diese Gebiete auf eine kunftige staatliche Eigenstandigkeit vorzubereiten Die Behorde war weiterhin damit beauftragt die staatlichen Finanztransfers fur die Homeland Verwaltungen zu planen und kontrolliert abzuwickeln das Budget der Homeland Development Corporation zu steuern und die politische Konformitat aller strukturell bedeutsamen Homeland Amtstrager durch gezielte Begunstigungen abzusichern Mit Ausnahme des Homelands KwaNdebele gelang letztere Aufgabe weitgehend reibungslos Bildungswesen Bearbeiten Das vom Ministerium kontrollierte Bildungswesen war strikt reglementiert und unterschied sich in vielen Facetten von den Einrichtungen der europaischstammigen Bevolkerung im Lande Dazu gab es in ihrem Zustandigkeitsbereich eine Abteilung Bantu Education deren gesetzliche Handlungsgrundlage primar der Bantu Education Act von 1953 darstellte Diese nach rassistischen Trennungsgesichtspunkten angelegte Behorde mitunter als Ministerium fur Eingeborenenbildung bezeichnet ging aus einer umfassend vorbereiteten Grundlage hervor Dafur hatte die Commission on Native Education unter Leitung von Werner W Max Eiselen einen vorlaufigen und einen Abschlussbericht der Regierung vorgelegt die ihre Ergebnisse aus der Zeit von 1949 bis 1951 dokumentierten Die wenigen der schwarzen Bevolkerung zur Verfugung stehenden Hochschuleinrichtungen waren konkreten Gruppen zugewiesen Im Einzelnen waren es die Universitat Fort Hare fur die Angehorigen der Xhosa die Universitat Zululand fur die Gruppe der Zulu und die University of the North bei Pietersburg fur Xhosa in ihren nordlichen Siedlungsgebieten Sudafrikas Die zu einer Berufsausubung befahigenden Hochschulabschlusse waren jedoch nur in den Homelands oder anderen zugewiesenen Siedlungsgebieten von Nutzen Ein organisiertes System einer Facharbeiterausbildung gab es nicht weil im Rahmen der Beschaftigungspolitik der Bantu Behorde weitgehend auf den kontrollierten Einsatz ungelernter Industriearbeiter in den Ballungsraumen gesetzt wurde 13 Die auf jene Weise beforderte Wanderarbeiterstruktur erzeugte riesige Probleme bei der Siedlungsentwicklung und Arbeitsplatzbeschaffung In und auslandische Experten pladierten deshalb zur Losung dieser Fehlentwicklungen fur umfassende Investitionen in arbeitsintensive Industriekomplexe innerhalb der Homelands oder in deren ausseren Grenzzonen Andere Meinungen sprachen sich fur einen Ausbau der Bantu Landwirtschaft aus 14 Mit dem Bantu Education Act von 1953 wurde das gesamte Schulwesen fur die afrikanische Bevolkerung unter die Oberaufsicht des Ministeriums gestellt Das bedeutete einen starken Eingriff in die bisher existierenden und traditionell verankerten Missionsschulen Dabei wurde das Ziel verfolgt mit einer qualitativ minderwertigeren Schulbildung die Schuler auf ihre im Apartheidstaat zugewiesenen Rolle fur den Niedriglohnsektor vorzubereiten Einflusse auf die Industrieentwicklung und den Arbeitsmarkt Bearbeiten Im Rahmen der von der Bantu Administration betriebenen Industriepolitik nahmen die Aktivitaten zur Arbeitsvermittlung einen grossen Raum ein Diese Arbeitsmarktaktivitaten standen im Einklang mit den regierungsamtlichen Zielsetzungen zur Landverteilung und Siedlungspolitik Dabei ging es vorrangig um Zuzugskontrolle influx control innerhalb der stetig anwachsenden Gruppe der Wanderarbeiter Uber die Regelungen der Pass Laws wurde entschieden welche Person ein Aufenthaltsrecht in den weissen Siedlungsgebieten erhielt Sektion 10 Rechte erstmals im Natives Urban Areas Consolidation Act No 45 von 1945 oder nicht bekam Zur effektiven und kontrollierten Gewinnung von Arbeitskraften aus landlichen Gebieten grundete das Ministerium 1968 ein Central Labour Bureau Zentrales Arbeitsburo mit Untergliederungen den Regional und Tribal Labour Bureaux Mit diesen Arbeitsagenturen verband sich eine Registrierungspflicht fur alle arbeitssuchenden und angestellten Personen aus dem Kreis der Bantu Bevolkerung Die in weissen Gebieten unberechtigt lebenden Personen konnten sich nicht registrieren lassen da die individuellen Arbeitsgenehmigungen ihnen den Charakter eines Gastarbeiterstatus verliehen Die spatere gesetzliche Grundlage fur diese Verfahrensweise bildete der Bantu Laws Amendments Act 1965 Auf dessen Grundlage konnte der Minister fur Bantu Verwaltung verbotene Gebiete proscribed areas definieren in denen der Arbeitsaufenthalt streng limitiert war 15 Zur Auswahl der Arbeitskrafte setzten Regierungsstellen Recruiting Agents ein Das waren Beamte aus dem Department of Bantu Labour Sie wahlten die ihnen geeignet erscheinenden Arbeitskrafte nach dem individuellen Auftreten gesunder und intelligenter Eindruck jedoch nicht nach Qualifikation aus und legten ihnen vorgefertigte Arbeitsvertrage vor Aus den so entstehenden Vertragen erfuhren die arbeitssuchenden Menschen bei welchem Arbeitgeber und zu welchen Bedingungen sie kunftig dort tatig sein wurden Die Praxis der Bantu Administration erforderte uber lange Zeitraume erhebliche Steuermittel Schon 1959 grundete die Regierung eine finanzkraftige Institution zur Wirtschaftsforderung in den Reservaten spatere Homelands Die Bantu Investment Corporation genannte Aktiengesellschaft war ein Staatsunternehmen in deren Folge weitere regionale Entwicklungsgesellschaften entstanden und fur die sie Unternehmensziele vorgab Beispielsweise erwarb zu Beginn der 1970er Jahre das Ministerium in den Homelands Ciskei und Transkei mehrere Hotels und Motels um die Operationsbasis fur die Xhosa Development Corporation X D C zu erleichtern Zwischen 1969 und 1971 wurde ihr Aktienkapital von 7 35 auf 20 Millionen Rand erhoht 16 Die Haltung der Regierung zur primar arbeitsmarktpolitischen Bedeutung der Bantu Bevolkerung erschliesst sich aus folgendem Zitat einer internen ministeriellen Mitteilung The Bantu are only temporarily resident in the European areas of the Republic for as long as they offer their labour there As soon as they become for some reason or another no longer fit for work or superfluous in the labour market they are expected to return to their country of origin or the territory or the national unit where they fit ethnically Die Bantu sind nur vorubergehende Bewohner der europaischen Gebiete der Republik solange sie ihre Arbeitskraft dort anbieten Sobald sie aus welchem Grund auch immer nicht mehr arbeitsfahig oder uberflussig fur den Arbeitsmarkt sind wird erwartet dass sie in ihr Herkunftsland oder in das Gebiet ihrer nationalen Einheit zuruckkehren zu dem sie ethnisch passen Department of Bantu Administration and Development General Circular No 25 1967 17 Weitere Aktivitaten der Bantu Administration Bearbeiten 1953 Ubernahme der Zustandigkeiten fur die Wohngebietsplanung fur die schwarze Bevolkerung von kommunalen Behorden dazu die Grundung der National Housing Commission 1953 staatliche Kontrolle uber alle Schulen fur die schwarze Bevolkerung auf der Grundlage des Bantu Education Act als Ergebnis der Empfehlungen der Eiselen Kommission 1957 Inkrafttreten des Reservation of Separate Amenities Act Errichtung der Trennung offentlicher Lebensbereiche sogenannte Kleine Apartheid 1965 Mit dem Bantu Homelands Development Corporations Act versuchte die Bantu Behorde privates Investitionskapital fur die Homelands durch staatliche Entwicklungsagenturen zu aktivieren 1967 Der Physical Planning amp Utilization of Resources Act Nr 88 soll durch Steuerbegunstigungen Niedrig Lohntarife und der kontrollierten Zufuhrung von Niedriglohn Arbeitern die Industriebetriebe zum Verbleib in den Gewerbeansiedlungen zu bewegen 1968 Der Promotion of Economic Development of Homelands Act soll die Mobilisierung von weissem Kapital zu Investitionen in den Homelands und die Zusammenarbeit von weissen Agenten mit dem South African Bantu Trust fordern 1971 Beendigung der Zustandigkeit weisser Stadtverwaltungen fur Townships dafur die Errichtung von 22 Bantu Affairs Boards die der Bantu Administration direkt unterstellt waren 1976 formale staatliche Eigenstandigkeit des Homelands Transkei 1977 formale staatliche Eigenstandigkeit des Homelands Bophuthatswana 1978 Umbenennung des Ministeriums in Department of Plural Relations and Development 18 1979 formale staatliche Eigenstandigkeit des Homelands Venda 1981 formale staatliche Eigenstandigkeit des Homelands CiskeiReformversuche und Veranderungen ab 1980 Bearbeiten In den 1980er Jahren wuchs die Unzufriedenheit mit der Bantu Administration Es gelang immer weniger nennenswerte Bevolkerungszahlen in den Homelandgebieten dauerhaft anzusiedeln Die angewachsene Zahl der Wanderarbeiter in den Industriegebieten der sudafrikanischen Grossstadte erzeugte eine enorme Zuspitzung komplexer Probleme und ein wachsendes Sicherheitsrisiko fur das Apartheidsystem Eine Reaktion darauf zeichnete sich auf der Good Hope Conference 1981 durch den Ministerprasidenten Pieter Willem Botha ab Er kundigte dort eine Veranderung der Investitionsforderung an und warb fur privatwirtschaftliche Beteiligungen an diesem Prozess Im Zuge dieser von ihm herbeigefuhrten Veranderungen loste erfolgte die Auflosung der 1959 mit dem Bantu Investment Corporation Act gegrundete Bantu Investment Corporation of S A Ltd im Department of Bantu Administration and Development An ihre Stelle trat die neu gegrundete Development Bank of Southern Africa DBSA fur die ein Kapitalvolumen von 1 5 Milliarden Rand im Zeitraum 1984 bis 1989 vorgesehen war Zu diesem Zweck erfolgte parallel ein Umbau der Forderzielgebiete wonach unterschieden wurde in Metropolitan Areas etablierte Industrie und Bergbauregionen Deconcentration Points in Nahe der stadtischen Ballungszentren und Homelands um den Zuzug weiterer Wanderarbeiter zu verhindern Industrial Development Points neue Industrieprojekte in strukturschwachen Regionen Other Developement Points Gewerbeansiedlungen in wirtschaftlich schwachen Gebieten sowie Ad hoc Areas Ansiedlungsprojekte nach kurzfristiger Planung Im Jahr 1984 existierten 185 Fordergebiete Davon lagen 12 in den eigenstandigen Homelandstaaten 23 in den selbstverwalteten Homelandgebieten und 150 im Kernland Sudafrika Die infolge der Bantu Administration eingetretene hohe Korruptionsrate in den Homelandverwaltungen stand der effektiven Wirkung dieser neuen forderpolitischen Konzepten hemmend entgegen Grossere Summen verbrauchten sich fur nicht forderfahige Zwecke Auch verzogerte sich auf diese Weise der Ausbau notwendiger Verkehrsinfrastrukturvorhaben und einige Unternehmen gingen dadurch in den Konkurs Ein weiterer bedeutender Ruckschlag fur diese politische Initiative lag im Ruckzug vieler zunachst interessierter Unternehmen Minister nur ab 1948 fur Native Affairs Bantu Administration and Development und zustandige Folgeinstitutionen BearbeitenErnest George Jansen 1929 1934 1948 1950 Staatssekretar Werner Willi Max Eiselen seit 1949 in dieser Funktion Regierung Malan Hendrik Frensch Verwoerd 1950 1958 Vizeminister Michel Daniel Christiaan de Wet Nel Regierung Malan Regierung Strijdom Michel Daniel Christiaan de Wet Nel 1958 1966 und W A Maree Vizeminister Michiel Coenraad Botha 1960 1966 Regierung Verwoerd 1958 Aufspaltung des Department of Native Affairs in zwei eigenstandige Ressorts Department of Bantu Administration Department of Bantu Education 19 Michiel Coenraad Botha 1966 1977 Vizeminister 1968 1972 Piet Koornhof seit 1976 Andries Treurnicht Regierung Vorster Cornelius Petrus Mulder Januar 1978 bis November 1978 Umbenennung des Ministeriums in Department of Plural Relations and Development 20 Regierung Vorster und Botha Piet Koornhof 1978 1984 Department of Plural Relations and Development und nachfolgend Department of Co operation and Development Regierung Botha Gerrit Viljoen 1984 1985 Department of Co operation Development an Education Botha 21 Gerrit Viljoen 1985 1988 Department of Education and Development Aid 21 dem unterstellt das Department of Education and Training 22 Regierung Botha Stoffel van der Merwe 1989 1991 Department of National Education and Training Regierung de Klerk Samuel Johannes de Beer 1991 1994 Department of National Education and Training Regierung de KlerkPublikationsorgan BearbeitenDas Department of Native Affairs und seine Nachfolgeinstitution Bantu Administration and Development brachte eine monatlich erscheinende Zeitschrift heraus Darin erschienen Mitteilungen aus der Verwaltung sowie Beitrage zu ethnographischen Aspekten Reportagen strategische Erorterungen und Trivialbeitrage Im Zusammenhang mit der Auflosung der Behorde wurde die Zeitschrift eingestellt Im Einzelnen erschienen sie unter folgenden Titeln Bantoe Departement van Bantoe Administrasie en Ontwikkeling Pretoria 1954 bis 1959 Bantu Departement of Information Pretoria 1960 bis 1978 Progress Progressus Bureau for National and International Communication Pretoria 1978 Informa Information Service of South Africa Pretoria 1979 bis 1980 Informa Department of Foreign Affairs and Information Pretoria 1980 bis 1983 Informa Department of Co operation and Development Department of Foreign Affairs Pretoria 1984 bis 1985 Informa Department of Constitutional Development and Planning Pretoria 1985 bis 1986 Informa Department of Constitutional Development Planning Department of Planning and Provincial Affairs Pretoria 1986 bis 1990Als Reaktion auf den Aufstand in Soweto erschienen in der Publikationsreihe je ein Sonderheft zu den Themen Bantu Bildung Bantu Education Juli 1976 und Soweto Projekte der Verwaltungseinheiten Bantu Administration Boards Department of Bantu Education und Bantu Administration and Development August 1976 Beide Ausgaben dienten im Rahmen der erwunschten zentralen politischen Bildungsarbeit zur Rechtfertigung des Regierungssystems und als Gegenposition zu den Protestierenden Literatur BearbeitenHeribert Adam Sudafrika Soziologie einer Rassengesellschaft Frankfurt a M 1977 ISBN 3 518 00343 7 Neville Alexander Sudafrika Der Weg von der Apartheid zur Demokratie Munchen 2001 ISBN 3 406 48254 6 Ivan Thomas Evans Bureaucracy and Race Native Administration in South Africa Berkley Los Angeles London University of California Press 1997 ISBN 0 520 20651 7 Ernst Klimm Karl Gunther Schneider Bernd Wiese Das Sudliche Afrika Darmstadt 1980 ISBN 3 534 04132 1 Andrea Lang Separate Development und das Department of Bantu Administration in Sudafrika Geschichte und Analyse der Spezialverwaltungen fur Schwarze Arbeiten aus dem Institut fur Afrika Kunde 103 Hamburg 1999 ISBN 3 928049 58 5 Heike Niedrig Sprache Macht Kultur multilinguale Erziehung im Post Apartheid Sudafrika Interkulturelle Bildungsforschung Bd 5 Munster 2000 ISBN 3 89325 841 8 Reinhard Zimmermann Daniel Visser Southern Cross Civil Law and Common Law in South Africa Oxford 1996 ISBN 0 19 826087 3Einzelnachweise Bearbeiten Ivan Evans Bureaucracy and Race Kapitel The DNA Urban Industry and Local Authorities 1997 Howard Rogers Native Administration 1948 S 12 13 Zimmermann Visser 1996 S 84 Ivan Thomas Evans 1997 S 2 Alexander 2001 S 44 Desmond Tutu Rede bei der Verleihung des Friedensnobelpreises 1984 Oslo Heribert Adam Sudafrika Soziologie einer Rassengesellschaft 1977 S 49 ISBN 3 518 00343 7 Andrea Lang Separate Development S 17 Alexander 2001 S 21 Defining ethnocracy Universitat Oslo Fakultat Sozialwissenschaften Pierre L van den Berghe Racial Segregation in South Africa Degrees and Kinds In Cahiers d etudes africaines Vol 6 1966 Nr 23 S 408 409 410 417 Heike Niedrig 2000 S 59 Fussnote 51 Klimm et al 1980 S 28 29 Klimm et al 1980 S 24 35 Nelson Mandela Centre of Memory and Dialogue 1965 Bantu Laws Amendment Act South African Institute of Race Relations A survey of race relations in South Africa 1972 S 196 197 Zimmermann Visier 1996 S 87 hier zitiert Jeffrey Butler Robert I Rotberg John Adams The Black Homelands of South Africa The Political and Economic Development of Bophuthatswana and Kwa Zulu Berkeley Los Angeles Oxford 1978 Preface to the 1978 Edition Ivan Thomas Evans 1997 S XIII SAIRR A Survey of Race Relations in South Africa 1978 Johannesburg 1979 S 321 auf Grundlage des Second Bantu Laws Amendment Act No 102 of 1978 a b Shelagh Gastrow Who s Who in South African Politics Number Two Johannesburg 1987 S 337 ISBN 0 86975 336 3 SAIRR Race Relations Survey 1989 90 Johannesburg 1990 S 767 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Department of Bantu Administration and Development amp oldid 239344767