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Das United Nations Special Committee for South West Africa deutsch etwa UN Sonderausschuss fur Sudwestafrika war ein Sonderausschuss den eine Vollversammlung der Vereinten Nationen am 14 Dezember 1961 auf der Basis eines Memorandums der SWAPO und SWANU einsetzte Dieses Gremium bestand aus Vertretern der sieben Staaten Brasilien Burma Mexiko Norwegen Philippinen Somalia und Togo Die Mitglieder wurden vom Prasidenten der UN Vollversammlung ernannt Vorsitzender des Sonderausschusses wurde ein philippinischer UN Vertreter Victorio D Carpio und dessen Stellvertreter der Mexikaner Salvador Martinez de Alva 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Aufgaben 2 Bericht vor der UN Vollversammlung 3 Folgeentwicklungen 4 Siehe auch 5 Weblink 6 EinzelnachweiseAufgaben BearbeitenDie Vollversammlung erteilte dem Sonderausschuss folgende Ziele die er in Konsultationen mit der Mandatsmacht Sudafrika erreichen sollte 1 Ein Besuch Sudwestafrikas vor Mai 1962 Der Abzug aller Militarkrafte der Republik Sudafrika von Sudwestafrika Die Freilassung aller politischen Gefangenen ohne einen Unterschied bezuglich ihrer parteilichen oder ethnischen Zugehorigkeit Die Aufhebung aller Gesetze oder Verordnungen die die indigenen Bewohner der Reservate einschranken und ihre Bewegungsfreiheit begrenzen sowie jene die ihnen Meinungs und Versammlungsfreiheit versagen und alle Gesetze und Verordnungen die das inakzeptable System der Apartheid etablieren und aufrechterhalten Vorbereitungen fur allgemeine freie Wahlen zu der Legislative Assembly deutsch Gesetzgebende Versammlung zu treffen beruhend auf einen Erwachsenenwahlrecht die so bald als moglich unter der Leitung und Kontrolle der Vereinten Nationen stattfinden sollen Die Beratung und Unterstutzung der aus diesen Wahlen hervorgehenden Regierung zur Vorbereitung auf die volle staatliche Unabhangigkeit Sudwestafrikas Die Koordination eines okonomischen und sozialen Beistands durch Sondermissionen die die Bevolkerung im Bereich des sittlichen und materiellen Wohlstands fordern sollen Die Ruckkehr aller Einwohner nach Sudwestafrika ohne dem Risiko einer Inhaftierung Verhaftung und Bestrafung auf jede Art wegen ihrer politischen Aktivitaten inner oder ausserhalb des Territoriums Die Durchfuhrung der Mission wurde durch eine Einladung der sudafrikanischen Regierung namentlich des Premierministers Hendrik Verwoerd erleichtert da diese die UN Resolution 1702 angenommen hatte Anfang Mai 1962 trafen die UN Vertreter in Pretoria ein und hatten zunachst umfangreiche Konsultationen mit Premierminister Verwoerd dem Aussenminister Eric Louw dem sudafrikanischen Geschaftstrager bei der UNO Brand Fourie sowie weiteren hochrangigen Regierungsvertretern Am 7 Mai stellte der Premierminister den Gasten ein Regierungsflugzeug zur Verfugung das sie zu den Orten in Sudwestafrika nach Wunschen der UN Vertreter bringen solle 2 Nach dem Besuch gab der Sonderausschuss gemeinsam mit der sudafrikanischen Regierung im Mai 1962 eine Verlautbarung ab Diese hatte zum Inhalt dass weder Anzeichen fur einen Genozid in Sudwestafrika noch fur eine Militarisierung des Gebiets unter Verletzung der UN Mandatsbestimmungen gefunden wurden Es wurden durch Sudafrika so die Erklarung keine Bedrohung fur den internationalen Frieden und keine Sicherheitsrisiken durch die sudafrikanische Verwaltung des Gebietes ausgehen Der Vorsitzende des Sonderausschusses befand sich wahrend der finalen Verhandlungsgesprache mit den sudafrikanischen Regierungsvertretern in einem Krankenhaus von Pretoria und war uber die Erklarung voll informiert wies aber die Verlautbarung vom Mai 1962 drei Wochen nach ihrer Veroffentlichung zuruck Sein Stellvertreter schloss sich dann dessen Auffassung auch an Nach spateren Nachfrage erklarten beide UN Vertreter dass die ihnen gezeigten Orte in Sudwestafrika ihnen keinen Anlass zu Beanstandungen gegeben hatten 1 2 Bericht vor der UN Vollversammlung BearbeitenDer offizielle Bericht des Sonderausschusses enthielt zum 28 Juli 1962 folgende Feststellungen 1 Die Verwaltung des Mandatsterritoriums ist durchzogen von einer rigorosen Anwendung der Apartheidspolitik Die politische Linie Methoden und Ziele der sudafrikanischen Regierung bei der Verwaltung des Gebietes stehen im Widerspruch zu den Prinzipien und Absichten des Mandats der Charta der Vereinten Nationen der Allgemeinen Erklarung der Menschenrechte und einem aufgeklarten Menschheitsgewissen Sudafrika hat keine Neigung zu institutionellen Reformen oder zum Nachgeben in seiner Politik und seinen Methoden gezeigt und werde das Gebiet nicht fordern so dass dessen Bevolkerung zur eigenen Selbstverwaltung oder staatlichen Unabhangigkeit fahig werde Es sei das uberwaltigende Verlangen der schwarzen Bevolkerung dass die Vereinten Nationen die direkte Verwaltung uber das Gebiet ubernehmen und alle vorbereitenden Schritte in die Wege leiten die die Freiheit der einheimischen Bevolkerung so bald als moglich garantieren Die UN Vollversammlung soll ihre Aufmerksamkeit darauf legen dass es kunftig geboten sei gegenuber der sudafrikanischen Regierung in der Frage der Erfullung der UN Resolutionen unnachgiebig zu bleiben falls jedoch nicht umsetzbar die Moglichkeit des Mandatsentzugs in Betracht zu ziehen und gleichzeitig die Verwaltung des Gebietes selbst zu ubernehmen und bei Bedarf Sanktionen zu verhangen oder die Anwendung anderer Mittel zur Durchsetzung der Erfullung ihrer Beschlusse oder Resolutionen zu veranlassen Folgeentwicklungen BearbeitenDer Bericht nahm keinen Bezug auf die kontroverse Verlautbarung und wurde im Sonderausschuss akzeptiert Die Erklarung vom Mai 1962 behandelte man als unautorisiert und deshalb als nicht bindend Die Regierung Sudafrikas protestierte gegen den offiziellen Bericht und meinte dass die Carpio Affaire den Sonderausschuss nicht nur diskreditiert und blossgestellt sondern ebenso die Petenten in Sudwestafrika die UNO als politische Institution sowie den Afroasiatischen Block in besonderer Weise Im Dezember 1962 entband die UN Vollversammlung den Sonderausschuss von seinen Aufgaben und ubertrug die Frage von Sudwestafrika einem neuen Ausschuss dem UN Special Committee on Colonialism 2 Diesem Gremium gehorten nun 24 Mitglieder an Es waren die Vertreter von Australien Athiopien Bulgarien Chile Danemark Elfenbeinkuste Indien Iran Irak Italien Jugoslawien Kambodscha Madagaskar Mali Polen Schweden Sierra Leone der Sowjetunion Syrien Tansania Tunesien Venezuela sowie des Vereinigten Konigreichs und den Vereinigten Staaten 1 Siehe auch BearbeitenNamibischer BefreiungskampfWeblink BearbeitenUnited Nations Resolutions adopted by the General Assembly during its seventheenth session 18 September 20 December 1962 Suppl No 17 A 5217 New York 1963 S 38 39 PDF Dokument S 54 55 17 Sitzungsperiode der UN Vollversammlung Entschlussfassungen hier am 14 Dezember 1962 auf www un documents net englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Andre du Pisani SWA Namibia The Politics of Continuity and Change Johannesburg 1986 S 137 140 ISBN 0 86850 092 5 a b c d SAIRR A Survey of Race Relations in South Africa 1962 Johannesburg 1963 S 233 237 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title United Nations Special Committee for South West Africa amp oldid 218047028