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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Kavango RuKwangali MuKavango englisch Kavango people sind eine Gemeinschaft funf namibischer Volksstamme von rund 200 000 ursprunglich aus Ostafrika stammenden Schwarzafrikanern Die Geschichte der Kavango ist zu grossen Teilen noch unerforscht sie leben jedoch seit spatestens dem 16 Jahrhundert 1 beidseitig des heute zwischen Angola und Namibia verlaufenden Grenzflusses Okavango und seit Anfang des 20 Jahrhunderts in uberwiegender Mehrheit nur mehr in den auf der sudlichen Flussseite gelegenen gleichnamigen Regionen Kavango West und Kavango Ost Mokoro Gondoliere auf dem Okavango hier im Okavango Delta Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 3 Wirtschaft und Kultur 3 1 Sprachen 3 2 Gesellschaft und Religion 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenEtymologisch geht die Bezeichnung Kavango auf die portugiesische Bezeichnung Cubango Kubango fur den gesamten Fluss zuruck die erst zu Kavango und dann durch das aus dem Otjiherero stammende Prafix O zu Okavango wurde Der Begriff Kavango erfuhr wahrenddessen eine semantische Ausweitung und bezog sich erst auf den Fluss dann auf das Territorium beidseitig des Flusses und spater auch auf die an ihm lebende Bevolkerung 2 Geschichte BearbeitenDie Kavango stammen ursprunglich aus einem Gebiet im Sudwesten des heutigen Tansania und wanderten erst in das ostlich des Kwando gelegene Marschland bei Mashi ein Gebiet in der heutigen Westprovinz von Sambia Die bereits am Kwando herausgebildeten funf Stamme zogen dann aufgrund von Kampfen mit ortlichen Volkern und einer anhaltenden Durre zwischen dem 16 und 18 Jahrhundert in mehreren zeitlichen Etappen weiter an den Okavango die Kwangali und Mbunza in die Gebiete westlich des heutigen Rundu die Shambyu und Gciriku in die Gebiete ostlich davon und die Mbukushu in das daran anschliessende Gebiet nordlich des Okavango Deltas im Caprivizipfel Diese Gebiete links und rechts des Okavango waren um diese Zeit nur noch von wenigen der vor allem zwischen dem 9 und 12 Jahrhundert hier lebenden San bewohnt die infolge der Neuankommlinge teilweise weiter sudlich zogen teilweise in der Gesellschaft der Kavango aufgingen Insbesondere die Mbukushu der ostlichste Stamm der Kavango vermischten sich hier mit der Bevolkerung der hier noch und sudostlich lebenden San Stamme der Zhu ǀhoa ǁGhanikhoe und ǁAni Kxoe und auch einigen Herero Die Mbukushu nehmen heute auch kulturell eine Sonderstellung unter den Kavango ein nicht nur unterscheidet sich ihre Sprache mehr von denen der anderen Kavango Sprachen auch waren sie unter ihnen die einzigen die noch bis ins 20 Jahrhundert die Kunst des Regenmachens praktizierten 3 Auf dem anderen westlichen Ende des Siedlungsgebiets der Kavango bestehen vor allem zwischen den Kwangali und den Owambo die mit den Kavango verwandt sind viele familiare Banden Im Verlauf des 19 und 20 Jahrhundert kam es erst bedingt durch Flucht vor innerafrikanischen Sklavenhandlern Vertreibung und spater durch den Burgerkrieg in Angola zu einer Zuwanderung verschiedener Volker aus dem Norden und zu einer weiteren Vermischung der Kavango um Bevolkerungsminderheiten der Chokwe und Nyemba Die portugiesische Kolonialpolitik und der Burgerkrieg verursachten schliesslich auch die Ubersiedlung fast aller Kavango auf die zu Namibia gehorende sudliche Flussseite des Okavango Die Nordseite ist seitdem sehr dunn besiedelt und es gibt hier auch keine nennenswerten grosseren Siedlungen Die Grenze zwischen den zwei Staaten ist jedoch kunstlich da die Kavango seit Jahrhunderten beidseitig des Okavango leben Seit einem jungst mit Angola zustande gekommenen Grenzabkommens konnen die Anwohner beidseitiger Grenzgebiete jedoch wieder auch ohne offizielle Ein und Ausreise das jeweils andere Land bis zu gewissen Grenzen frei besuchen Diese Bestimmung gilt jedoch nicht fur Besucher oder Touristen Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Zwei unabhangig voneinander durchgefuhrte Bevolkerungsschatzungen aus dem Jahre 1903 sind die altesten Quellen zur Bevolkerungszahl der Kavango Damals schatzte man fur die Kwangali zwischen 1500 und 2000 Menschen fur die Mbunza rund 1000 fur die Gziriku rund 1300 und fur die Mbukushu rund 4500 insgesamt rund 9 000 Menschen ohne die zu dieser Zeit im Exil lebenden Sambyu In den 60er Jahren belief sich die Bevolkerung auf bereits uber 60 000 und ist bis heute vor allem aufgrund einer fur Entwicklungslander typischen Bevolkerungsexplosion aber auch wegen der Zuwanderung aus Angola auf knapp 200 000 angestiegen dies entspricht derzeit rund 10 der Gesamtbevolkerung Namibias Fur das Jahr 2030 wird fur die Regionen Kavango West und Kavango Ost von einem weiteren Anwachsen auf uber 350 000 und bis 2050 auf uber 450 000 ausgegangen 4 Dies trotz anhaltender Abwanderung vieler Kavango in andere Regionen von Namibia Wirtschaft und Kultur BearbeitenDer fur die Kavango namensgebende Okavango zahlt neben dem Sambesi und dem Oranje zu den drei grossten Flussen des sudlichen Afrika und ist fur sie und bereits fruher hier lebende Volker Lebensader und Lebensgrundlage Dies zum einen wegen seines auch heute noch grossen Fischreichtums u a auch Tigersalmler zum anderen auch durch die wahrend der Regenzeit Februar Marz auf beiden Uferseiten uberschwemmten fruchtbaren Gebiete Die Kavango sind insofern ein Flussvolk und leben heute wie fruher vor allem vom Fischfang und dem Ackerbau u a Anbau von Mahangu Sorghumhirse Mais und Feldfruchte wodurch sich eine auf den Eigenbedarf und weniger auf Produktion fur den Markt ausgerichtete landwirtschaftliche Kultur entwickelte Subsistenzwirtschaft Die Manner ubernehmen dabei traditionell die Bewirtschaftung des Bodens und den Grossteil der Ernte wahrend die Frauen fur die Bestellung und Bewirtschaftung der Felder verantwortlich sind In geringerem Umfang wurde auch Viehzucht betrieben verbreitet ist eine ortliche Unterart des Watussirindes Jager und Sammler kommen vor allem bei den ca 10 000 im trockenen Inland lebenden Kavango vor waren jedoch Importe anderer Kulturen namentlich einiger San Volksstamme wie den Hai ǁom und anderer die auch den Grossteil der Eisenverarbeitung der Kavango ubernahmen 5 nbsp Kunsthandwerk der Kavango Holzschnitzer im Strassenverkauf in WindhoekEin anderer kulturell bedeutender Wirtschaftszweig ist das Kunsthandwerk der Kavango Holzschnitzer deren Arbeiten heute in ganz Namibia verkauft werden Die Kavango Holzschnitzer stammen grosstenteils von den aus Angola und dem Kongo eingewanderten Chokwe ab bei denen dieses Handwerk sehr verbreitet ist Sie schnitzen vorwiegend aus dem Holz einer Art Blutholzbaume Pterocarpus angolensis die in Kavango und dem Sandveld des Kalahari Beckens wachsen Zu den hergestellten Kunsthandwerken zahlen eine Reihe zeremonieller Trommeln Musikinstrumente verschiedene Haushaltsgegenstande Ornamente Wanddekorationen Masken Kuchenutensilien und Mobel wie Stuhle und Tische aber auch Kanus Mokoros Das Holzschnitzen ist eine Berufsdomane der Manner Frauen hingegen weben zumeist Korbe und erzeugen Topfe und Ornamente aus Ton Wegen der attraktiveren Arbeitsplatzbedingungen in den Stadten Zentral und Sudnamibias ziehen viele gelernte Fischer aus dem Kavango in die Hafenstadte Walfischbucht und Luderitz Die Kavango Holzschnitzer suchen oft den Absatz ihrer Produkte in den touristisch besser erschlossenen Stadten Windhoek Swakopmund und Okahadja Sprachen Bearbeiten Die Kavango Sprachen sind eng miteinander verwandte Bantusprachen Das Kwangali die Sprache der Kwangali und Mbunza Shambyu und Gciriku auch als Rumanyo zusammengefasst sind die Sprachen der Shambyu und Gciriku Die Sprache der Mbukushu ist das Mbukushu das auch in Botswana gesprochen wird Eine Verstandigung zwischen Sprechern dieser einzelnen Sprachen ist moglich RuKwangali besitzt unter den Kavango Sprachen die meiste Literatur und ist auch am meisten verbreitet seit der Unabhangigkeit Namibias ist Englisch einzige Amtssprache und entwickelt sich neben Verwaltung und bevorzugter Unterrichtssprache auch zu einer Zweit und Verkehrssprache insbesondere in der Stadt Rundu Gesellschaft und Religion Bearbeiten Die Kavango besitzen eine matrilineare Gesellschaftsstruktur mit jeweils einem Konig bzw einer Konigin hompa in jedem der funf Volksstamme als Oberhaupt der Gemeinschaft Der die Konig in wird zumeist erblich bestimmt und von einem Altestenrat bestatigt Diese Sozialstruktur hat auch Einfluss auf traditionelle Religion Glaubenssysteme und Mythologie der Kavango die monotheistisch ausgerichtet ist Das Hochste Wesen Gott ist Karunga die Mbukushu nennen es Nyambi und hat eine Entsprechung im Glaubenssystem der Herero Otjiherero fur Gott Omukuru Die Himmelskorper helfen Karunga die Menschen gegen Durre und Shadipinyi den abtrunnigen Diener Gottes zu beschutzen Auch Ahnenkult und Okkultismus nehmen im traditionellen Glauben der Kavango einen Stellenwert ein wobei hier den Frauen eine grosse gesellschaftliche Rolle als spirituelle Heiler zukommt 6 Nur vereinzelt seit Beginn und mehr seit der Mitte des 20 Jahrhunderts wurden die Kavango missioniert und sind heute zu rund 80 Christen wobei traditionelle Mythologien einen parallelen Stellenwert besitzen In ahnlicher Weise stehen auch traditionelle weltliche Gesetze seit 1990 in der Verfassung Namibias verankert und moderne kulturelle Einflusse in einem spannungsvollen Verhaltnis Mpo das RuKwangali Wort fur Kultur steht fur junge Menschen oft nurmehr fur traditionelle Kultur wohingegen kulcha eine Namlish Ableitung aus dem englischen Wort culture fur moderne Kultur Popkultur steht Das RuKwangali Wort fur Lebensstil Way of life heisst Nkareso Literatur BearbeitenVeroffentlichungen des Frobenius Instituts an der Johann Wolfgang Goethe Universitat zu Frankfurt Main The Kavango peoples Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1981 ISBN 978 3 515 03343 5 Axel Fleisch Wilhelm J G Mohlig The Kavango Peoples in the Past Rudiger Koppe Verlag Koln 2002 ISBN 978 3 89645 353 2 Maria Fisch The Mbukushu in Angola 1730 2002 A History of Migration Flight and Royal Rainmaking Rudiger Koppe Verlag Koln 2002 ISBN 978 3 89645 350 1 Michaela Kanzler Maria Fisch a life for the Kavango Sister Namibia Windhoek 2006 John Mendelsohn und Selma el Obeid Okavango River The flow of a Lifeline Struik Publishers Kapstadt 2004 ISBN 1 86872 963 X Maria Fisch Die Kavangojager im Nordosten Namibias Jagdmethoden religios magische Praktiken Lieder und Preisgedichte Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft Windhoek 1994 ISBN 978 99916 702 3 2 Weblinks BearbeitenInformationsseite zu den Kavango und ihren Sprachen englisch Einzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 26 Juli 2009 im Webarchiv archive today nbsp Info Der Archivlink 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IABot www kavangorc com na Archivierte Kopie Memento des Originals vom 5 Januar 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www uni koeln de http unesdoc unesco org images 0013 001332 133274e pdf Heike Becker Women politics and peace in northern Namibia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kavango Ethnie amp oldid 200320373