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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Max Wolf Begriffsklarung aufgefuhrt Maximilian Franz Joseph Cornelius Wolf 21 Juni 1863 in Heidelberg 3 Oktober 1932 ebenda war ein deutscher Astronom Begrunder und Direktor der Badischen Landessternwarte Heidelberg Konigstuhl Professor in Heidelberg und Entdecker vieler Asteroiden Kleinplaneten 1 Er gilt auch als Pionier der galaktischen Astrofotografie Maximilian Franz Joseph Cornelius WolfWolfs 6 DoppelastrografMax Wolfs Geburtshaus mit seiner ersten Sternwarte im Dachstuhl des GebaudesGeburtshaus von Max Wolf in Heidelberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wichtige Arbeitsgebiete und herausragende Leistungen 3 Ehrungen 4 Schriften Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWolf wuchs in einem wohlhabenden Elternhaus auf Sein Vater Franz Wolf 1840 1924 war ein praktischer Arzt und konnte daher die Leidenschaft seines Sohnes fur Astronomie grosszugig unterstutzen Noch als Schuler liess ihm sein Vater fur dessen Fernrohre ab 1880 eine Beobachtungsterrasse auf dem elterlichen Wohnhaus in der Marzgasse 16 anbauen Nachdem Max Wolf sich immatrikuliert hatte erweiterte sein Vater den Anbau mit einem Observatorium das aus einem Turm mit drehbarer 5 Meter Kuppel und einem 6 Zoll Refraktor als Beobachtungsinstrument bestand Diese Privatsternwarte war wohl auch der Vater seines Wunsches einmal in Heidelberg in einer grossen Sternwarte den Lauf der Sterne beobachten zu konnen 2 Wolf studierte in Strassburg und Heidelberg wo er 1888 mit der Schrift Die Differentialgleichung der mittleren Anomalie promoviert wurde 3 Zu weiter gehenden Studien ging er nach Stockholm kam aber 1890 nach Heidelberg zuruck um dort zu lehren 1896 ubernahm Wolf den Lehrstuhl fur Astronomie Er setzte konsequent auf die Astrofotografie als Beobachtungsmethode und entdeckte so bereits 1884 einen Kometen und einige Jahre darauf den Nordamerikanebel im Schwan Am 22 Dezember 1891 fand Max Wolf als erster Astronom einen Kleinplaneten mit fotografischen Methoden den er 323 Brucia zu Ehren der amerikanischen Wissenschaftsmazenin Catherine Wolfe Bruce nannte Die Entdeckung gelang ihm mit Hilfe der Astrofotografie Die astronomische Photographie hat jetzt zum ersten Male auch zur Auffindung eines neuen Planeten gefuhrt Am 22 und 23 December hat Dr Wolf auf seiner Privatsternwarte in Heidelberg einen Theil des Himmels zwischen den Sternen z und e der Zwillinge aufgenommen Die Platten enthalten eine grosse Menge uberaus lichtschwacher Sternchen und unter diesen finden sich nach Mittheilungen von Dr A Berberich in Berlin zwei Planeten von denen der eine jedenfalls noch unbekannt war der andere aber wahrscheinlich mit dem Planeten Nr 275 identisch ist Beide Planeten die von der 12 Grosse sind wurden nach erfolgter Benachrichtigung auch auf der Wiener Sternwarte gesehen und beobachtet Die Aera der photographischen Entdeckung neuer Planeten ist hiemit eroffnet Bericht in der Wiener Zeitung vom 13 Januar 1892 4 Auf dem Konigstuhl bei Heidelberg wurde 1898 die neue grossherzogliche Bergsternwarte eingeweiht die heutige Landessternwarte Heidelberg Konigstuhl Wolf gelang es private Stifter unter anderem Catherine Wolfe Bruce zur Anschaffung von Teleskopen zu bewegen nach denen die Teleskope heute benannt sind Das Institut bestand zunachst aus zwei konkurrierenden Abteilungen der astrophysikalischen unter Wolf und der astrometrischen unter Wilhelm Valentiner wurde aber nach Valentiners Emeritierung 1909 unter Max Wolf vereint Im selben Jahr gelang Wolf die Wiederentdeckung des Halleyschen Kometen zu dessen Periheldurchgang 1909 1910 Wichtige Arbeitsgebiete und herausragende Leistungen BearbeitenMax Wolfs Hauptarbeitsgebiete in dieser Zeit waren die Katalogisierung astronomischer Nebel vor allem in den Sternbildern Orion und Schwan Sternbild Mittels Spektroskopie machte er Gasnebel gasformige Aggregatzustande sichtbar 1913 bemerkte Wolf als erster systematische Linienverschiebungen in den Spektren der Spiralnebel Nach Max Wolf wurde das Wolf Diagramm benannt ein stellarstatistisches Werkzeug zur Ermittlung der Entfernungen und der Ausdehnungen stellarer Dunkelwolken Das heute bekannteste Arbeitsgebiet Max Wolfs war seine Suche nach Kleinplaneten von denen er selbst 228 entdeckte darunter 1906 den ersten Trojaner 588 Achilles Am Institut entdeckten er und seine Mitarbeiter bzw seine Nachfolger so unter anderen Karl Wilhelm Reinmuth bis in die 1950er Jahre uber 800 Kleinplaneten ein Rekord der erst kurzlich mit grossflachigen Durchmusterungsprogrammen gebrochen wurde Zusammen mit Johann Palisa in Wien entstand der erste Sternatlas zur Suche und Identifikation neu entdeckter Himmelskorper Spater publizierten die beiden ursprunglichen Konkurrenten Palisa hatte schon uber 100 Asteroiden visuell entdeckt den fotografischen Palisa Wolf Sternatlas der in 210 grossmassstabigen Blattern den ganzen in Mitteleuropa sichtbaren Sternhimmel uberdeckte Ehrungen Bearbeiten1896 Wahl zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 5 1900 Goldmedaille der Weltausstellung in Paris 1904 Goldmedaille der Weltausstellung in St Louis 1909 Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 6 1912 Jules Janssen Preis 1913 Mitglied der National Academy of Sciences 1914 Goldmedaille der Royal Astronomical Society 1922 Korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 7 1928 Ehrenburgerschaft der Stadt Heidelberg 1930 Bruce Medal 1930 Vorsitzender der Astronomischen Gesellschaft Nach Max Wolf wurden der Mondkrater Wolf sowie die Kleinplaneten 827 Wolfiana und 1217 Maximiliana benannt Er selbst benannte den 1902 von ihm entdeckten Asteroiden 495 Eulalie nach dem Vornamen seiner Grossmutter nbsp Ehrengrab des Astronomen Max Wolf in der Waldabteilung Abt WB auf dem Bergfriedhof Heidelberg Max Wolf blieb bis zu seinem Tode ein forschender Astronom Er starb auf dem Konigstuhl in Heidelberg und wurde auf dem Heidelberger Bergfriedhof in der Waldabteilung WB beigesetzt In einem der Nachrufe steht geschrieben So blieb es ihm erspart von seiner Arbeitsstatte als Lebender zu scheiden Seine Grabanlage wird von einem grossen Findling geschmuckt auf dem neben seinen Lebensdaten die folgenden von ihm selbst verfassten Zeilen in Anlehnung an Ps 19 2 LUT Die Himmel erzahlen die Ehre Gottes und die Feste verkundigt seiner Hande Werk und Ludwig van Beethovens hymnischer Vertonung der ersten beiden Strophen des Dichters Christian Furchtegott Gellert Die Himmel ruhmen in griechischem Versmass zu lesen sind Die Himmel ruhmen des Ewigen Ehre durch der Gestirne Kraftvoll geordneten Lauf nach des Erhabenen Gesetz Mir dem Forschenden offneten sie ihre Tiefe und schaudernd Spurt ich die gottliche Hand die sie mit Liebe erschuf Schriften Auswahl BearbeitenDas Ausbreiten der Sternbildchen auf den photographischen Platten In Photographische Correspondenz Nr 384 Verlag der photographischen Correspondenz Wien 5 Juli 1892 S 439 443 Digitalisat Katalog von 1053 starker bewegten Fixsternen In Veroffentlichungen der Badischen Sternwarte zu Heidelberg Konigstuhl Band 10 Nr 10 Kommissionsverlag der G Braunschen Hofbuchdruckerei Karlsruhe 1919 S 195 219 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Wolf Sammlung von Bildern Literatur von und uber Max Wolf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Landessternwarte Heidelberg Konigstuhl Max Wolf auf der Seite der Bruce Medaille Max Wolf und der Bau der Landessternwarte Geschichte der Astronomie in der Kurpfalz Fotografische Entdeckungen Veroffentlichungen von Max Wolf im Astrophysics Data System Nachrufe auf Max Wolf im Astrophysics Data SystemEinzelnachweise Bearbeiten Minor Planet Discoverers Maximilian Wolf 21 06 1863 3 10 1932 deutscher Astronom und Pionier der Astrofotografie In Denkmalpflege Heidelberger Friedhofe e V 2019 abgerufen am 22 Marz 2019 Max Wolf im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Phtotographische Entdeckung am Sternenhimmel In Wiener Zeitung 13 Janner 1892 S 15 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrz Mitgliedseintrag von Max Wolf bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 27 September 2022 Max Wolf im Mitgliederverzeichnis der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Max Wolf Nachruf im Jahrbuch 1933 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften PDF Datei Normdaten Person GND 11876988X lobid OGND AKS LCCN n83826773 VIAF 40174197 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolf MaxALTERNATIVNAMEN Wolf Max Franz Joseph Cornelius vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher AstronomGEBURTSDATUM 21 Juni 1863GEBURTSORT HeidelbergSTERBEDATUM 3 Oktober 1932STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Wolf amp oldid 236033643