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Der Planet Uranus ist von einem System von Planetenringen umgeben das in seiner Variation und Vielschichtigkeit zwar nicht an die deutlich grossflachigeren Bahnen der Saturnringe heranreicht aber dennoch vor den einfacheren Strukturen der Jupiter und der Neptunringe eingeordnet werden kann Die ersten Ringe des Uranus wurden am 10 Marz 1977 durch James L Elliot Edward W Dunham und Douglas J Mink entdeckt Obwohl bereits 200 Jahre zuvor der Astronom Wilhelm Herschel uber die Beobachtung von Ringen berichtet hatte wird von heutigen Astronomen bezweifelt dass es angesichts ihrer dunklen und blassen Erscheinung mit den Mitteln der damaligen Zeit moglich war das Ringsystem tatsachlich wahrzunehmen Zwei weitere Ringe wurden im Jahre 1986 auf Bildern entdeckt die die Raumsonde Voyager 2 vom Planeten aufnahm und ein zusatzliches Ringpaar fand man zwischen 2003 und 2005 auf Fotos des Hubble Weltraumteleskopes Schema des Uranus Ring Mond Systems Die durchgehenden Linien kennzeichnen Ringe gestrichelte Linien stehen fur die Umlaufbahnen der Monde Uranus mit seinen Ringen Hubble Space Telescope 1998 Seither sind 13 eigenstandige Ringe des Ringsystems des Uranus bekannt Geordnet nach Abstand vom Planeten werden sie mit 1986U2R z 6 5 4 a b h g d l e n und m bezeichnet Ihre Radien betragen 38 000 km beim 1986U2R z Ring und erreichen 98 000 km beim m Ring Zwischen den Hauptringen konnten zusatzliche matte Staubbander und unvollstandige Bogen beobachtet werden Die Ringe sind extrem dunkel so dass die spharische Albedo der Ringpartikel nicht uber 2 Prozent hinausgeht Sie setzen sich wahrscheinlich aus gefrorenem Wasser zusammen das sich mit einigen dunklen strahlungsabsorbierenden organischen Komponenten verbunden hat Die meisten der Uranusringe sind undurchsichtig und nur wenige Kilometer breit Das Ringsystem besteht aus kleinen Objekten die mehrheitlich einen Durchmesser zwischen 0 2 und 20 m haben Einige der Ringe sind optisch sehr klein So bestehen die ausgedehnten und matten Ringe 1986U2R z m und n aus dunnen Staubpartikeln wahrend sich der schmale und ebenfalls matte l Ring aus grosseren Objekten zusammensetzt Das relative Fehlen von Staub innerhalb des Ringsystems erklart sich aus dem Luftwiderstand den die ausgedehnte Exosphare des Uranus durch seine Korona mit sich bringt Man vermutet dass die Ringe des Uranus nicht alter als 600 Millionen Jahre und damit relativ jung sind Das Ringsystem besteht vermutlich aus Uberresten einer Vielzahl von Monden welche ursprunglich einmal den Planeten umkreist hatten ehe sie vor langer Zeit untereinander kollidierten Nach Zusammenstossen brachen die Monde in zahllose Teile auseinander die anschliessend als die heute sichtbaren schmalen und optisch dichten Ringe uberdauerten und nun den Planeten in strikt definierten Bahnen umgeben Der Vorgang wie die schmalen Ringe in ihrer Form gehalten werden ist bis heute nicht vollstandig verstanden Anfangs wurde angenommen dass jeder schmale Ring mit einem Paar nahestehender sogenannter Schafermonde in Verbindung steht die deren Form stutzen Allerdings konnte Voyager 2 bei ihrem Vorbeiflug 1986 lediglich ein Schaferpaar Cordelia und Ophelia entdecken die einen Einfluss auf den hellsten Ring e ausuben Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckung 2 Grundsatzliche Eigenschaften 3 Schmale Hauptringe 3 1 e Ring 3 2 d Ring 3 3 g Ring 3 4 h Ring 3 5 a und b Ringe 3 6 Ringe 6 5 und 4 4 Staubringe 4 1 l Ring 4 2 1986U2R z Ring 4 3 Weitere Staubgurtel 5 Das aussere Ringsystem 6 Bewegung und Ursprung 7 Erforschung 8 Liste der Eigenschaften 9 Anmerkungen 10 Siehe auch 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseEntdeckung BearbeitenDie erste Erwahnung eines den Uranus umgebenden Ringsystems stammt aus dem 18 Jahrhundert und findet sich in den Aufzeichnungen von Friedrich Wilhelm Herschel in denen er die Erkenntnisse aus seinen Observationen des Planeten niederschrieb Diese enthielten folgende Passage February 22 1789 A ring was suspected ubersetzt 22 Februar 1789 Verdacht auf einen Ring 1 Herschel zeichnete ein schmales Schaubild des Rings und notierte weiter dass dieser ein bisschen zum Rot hin tendiere Das Keck Teleskop in Hawaii konnte dies zumindest in Bezug auf den n Ring bestatigen 2 Herschels Notizen wurden im Jahre 1797 im Royal Society Journal veroffentlicht Mit den Jahren wurden ernsthafte Zweifel laut ob Herschel uberhaupt etwas Derartiges gesehen haben konnte wahrend Hunderte andere Astronomen nichts dergleichen hatten ausmachen konnen Dennoch gibt es berechtigte Einwande die besagen dass Herschel in der Tat eine prazise Beschreibung der Abmessungen des n Rings in Relation zum Uranus dessen Veranderungen bei der Bewegung des Uranus um die Sonne sowie seiner Farberscheinung geben konnte 3 In den beiden folgenden Jahrhunderten zwischen 1797 und 1977 fanden die Ringe des Uranus wenn uberhaupt in wissenschaftlichen Abhandlungen nur selten Erwahnungen nbsp Animation einer Bedeckung des Stern SAO 158687 durch UranusZum Start auf das Bild klicken nbsp Das Kuiper Airborne Observatory im FlugDie unumstrittene Entdeckung der Uranusringe kann schliesslich den Astronomen James L Elliot Edward W Dunham und Douglas J Mink am 10 Marz 1977 zugesprochen werden denen mit Hilfe des Kuiper Airborne Observatory die Sichtung der Ringe gelang Dieses Ereignis kam jedoch nur durch eine zufallige Beobachtung zustande Ursprunglich planten sie die Atmosphare des Uranus zu studieren indem sie die Okkultation Bedeckung des Sterns SAO 158687 durch den Planeten zu beobachten beabsichtigten Als sie ihre Observationen analysierten entdeckten sie dass der Stern nachweislich jeweils funfmal vor und nach dem Durchlauf des Planeten kurzzeitig verschwunden war Sie folgerten daraus dass um den Planeten ein System von schmalen Ringen existieren musste 4 5 Die funf von ihnen beobachteten Okkultationsereignisse kennzeichneten sie in ihren Papieren mit den griechischen Buchstaben a b g d und e 4 Diese Bezeichnung behielt man letztlich bis heute als Kennzeichnung fur die Ringe bei Spater spurten sie vier weitere Ringe auf einen zwischen den Ringen b und g und drei innerhalb des a Rings 6 Den ersten nannten sie h Ring die letzteren erhielten entsprechend der Nummerierung der Okkultationsereignisse die Bezeichnung Ring 4 5 und 6 7 Nach den Saturnringen war es damit das zweite Ringsystem das man innerhalb unseres Sonnensystems entdeckt hatte 8 Als die Raumsonde Voyager 2 das Uranussystem im Jahre 1986 durchquerte entstanden die ersten Bilddokumente die die Ringe in der Draufsicht zeigten 9 Dabei wurden zwei weitere matte Ringe entdeckt wodurch sich die Gesamtzahl der Ringe auf elf erhohte 9 In den Jahren 2003 bis 2005 konnte durch das Hubble Weltraumteleskop dann ein weiteres bisher nicht sichtbares Ringpaar aufgespurt werden was nun zu der Anzahl von heute 13 bekannten Ringen fuhrt 10 Durch die Entdeckung dieser Aussenringe erhohte sich der bis dahin bekannte Radius des Ringsystems nebenbei auch auf das Doppelte 10 Die Bilder von Hubble brachten weiterhin zwei kleine Satelliten zum Vorschein wobei einer von ihnen der Mond Mab sich seinen Orbit mit dem neu entdeckten aussersten Ring teilt 11 Grundsatzliche Eigenschaften Bearbeiten nbsp Die inneren Uranusringe Der helle aussere Ring ist der Epsilon Ring daneben sind 8 weitere Ringe sichtbar Voyager 2 1986 Abstand 2 52 Mio km Wie bereits angefuhrt besteht das Ringsystem des Uranus nach heutigem Wissenstand aus 13 eindeutig abgrenzbaren Ringen Geordnet gemass ihrem Abstand vom Planeten werden sie bezeichnet als 1986U2R z 6 5 4 a b h g d l e n und m 10 Sie lassen sich dabei in drei Gruppen aufteilen die neun schmalen Hauptringe 6 5 4 a b h g d e 8 die beiden Staubringe 1986U2R z l 12 sowie die beiden Aussenringe m n 10 13 Die Ringe des Uranus bestehen hauptsachlich aus makroskopischen Partikeln die mit etwas Staub versetzt sind 14 So konnte beim 1986U2R z h d l n und beim m Ring Staub nachgewiesen werden 12 10 Zusatzlich zu diesen bekannten Ringen konnen zwischen ihnen durchaus noch zahlreiche optisch dunne Staubbander und weitere matte Ringe existieren 15 Solche matten Ringe und Staubbander konnen jedoch lediglich temporar bestehen oder sich aus einer Anzahl separater Bogen zusammensetzen welche sich bisweilen bei Okkultationsbeobachtungen ausmachen lassen 15 Einige von ihnen waren zum Beispiel im Jahre 2007 wahrend eines besonderen astronomischen Ereignisses sichtbar bei denen sich die Ringflachen von der Erde aus betrachtet mehrfach kreuzten 16 Auch auf den Fotos von Voyager 2 die bei einer geometrischen Vorwartsstreuung A 1 aufgenommen wurden konnten zwischen den Ringen eine Reihe von Staubbandern ausgemacht werden 9 Alle Ringe des Uranus zeigten weiterhin einige Helligkeitsvariationen wenn man sie in einem azimutalen Winkel beobachtete 9 Die Ringe bestehen jeweils aus extrem dunklen Substanzen Die geometrische Albedo der Ringpartikel uberschreitet dabei nie einen Wert von 5 bis 6 Prozent wahrend die spharische Albedo sogar noch darunter bei etwa 2 Prozent liegt 14 17 Bei einem Phasenwinkel zwischen den Linien Sonne Objekt und Beobachtungsposition Objekt von nahezu Null zeigt sich eine deutliche Vergrosserung der Albedo der Ringpartikel deren Wert hier deutlich ansteigt 14 Dies bedeutet dass umgekehrt ihre Albedo weitaus geringer ist wenn sie bereits geringfugig ausserhalb des Oppositionsbereichs beobachtet werden Die Ringe erscheinen leicht rot im ultravioletten und sichtbaren Teil des Spektrums und grau im Nahinfrarotbereich 18 Dabei weisen sie keine erkennbaren spezifischen Spektralcharakteristiken auf Die chemische Zusammensetzung der Ringpartikel ist bis heute nicht bekannt Es ist jedoch sicher dass sie nicht aus reinem Eis wie die Ringe des Saturn bestehen konnen da sie hierfur zu dunkel sind und sogar dunkler als die inneren Uranusmonde erscheinen 18 Dies deutet darauf hin dass sie moglicherweise aus einer Mischung aus Eis und dunklen Bestandteilen bestehen Zwar ist die Beschaffenheit dieser Bestandteile unklar es konnte sich jedoch um organische Verbindungen handeln die durch geladene Teilchen welche die Magnetosphare des Uranus abstrahlt erheblich verdunkelt werden Es ist anzunehmen dass die Ringpartikel aus stark bearbeiteten Brocken bestehen welche zunachst Ahnlichkeiten zu der Beschaffenheit der inneren Monde aufweisen 18 Insgesamt ist das Ringsystem des Uranus weder mit den matten staubigen Jupiterringen noch mit der breiten und komplexen Ringstruktur des Saturns vergleichbar bei der einige Ringbander aus sehr hellem Material und Eisbrocken bestehen 8 Gleichwohl besteht durchaus Ahnlichkeit zu einigen Teilen des letztgenannten Ringsystems So sind zum Beispiel der e Ring wie auch der F Ring des Saturn beide schmal relativ dunkel und werden jeweils von einem Mondpaar behutet 8 Die neu entdeckten ausseren Ringe des Uranus besitzen wiederum ubereinstimmende Eigenschaften zu den ausseren G und E Ringen des Saturn 19 So finden sich in den breiten Saturnringen ebenso schmale Ringel wie in den schmalen Ringen des Uranus 8 Zudem konnten Staubbander zwischen den Hauptringen beobachtet werden wie sie auch bei den Ringen des Jupiter vorkommen 12 Im Kontrast dazu steht das Ringsystem des Neptuns das zwar dem des Uranus ahnelt aber weniger komplex durchaus dunkler und staubhaltiger ist Zudem sind die Neptunringe wesentlich weiter von ihrem Planeten positioniert 12 Schmale Hauptringe Bearbeitene Ring Bearbeiten nbsp Eine Nahsicht des e Rings Voyager 2 1986 Abstand 1 12 Mio km Der e Ring ist der hellste und dichteste Abschnitt des Uranusringsystems Er alleine ist fur zwei Drittel des Lichtes verantwortlich das insgesamt von den Ringen reflektiert wird 9 18 Wahrend seine Umlaufbahn die grosste Exzentrizitat aller Uranusringe aufweist und somit am wenigsten einer kreisahnlichen Bahn entspricht besitzt er eine vernachlassigbare Bahnneigung 20 Aufgrund seiner Exzentrizitat variiert im Verlauf seiner Umlaufbahn die Helligkeit mit der er wahrgenommen wird Die Strahlungsstarke des Rings ist nahe der Apsis am hochsten und in der Nahe der Periapsis am geringsten 21 Das Helligkeitsverhaltnis zwischen Maximum und Minimum liegt zwischen 2 5m und 3 0m 14 Diese Schwankungen stehen in Zusammenhang mit dem Wechsel der Ringweite die zwischen 19 7 km an der Periapsis und 96 4 km an der Apoapsis reicht 21 Daraus resultierend verringert sich die Beschattung zwischen den Partikeln an den Stellen an denen sich der Ring weitet weshalb umso mehr von ihnen sichtbar werden was dann zu einem Anstieg der Helligkeit in diesen Abschnitten fuhrt 17 Die Abweichungen der Ringweiten wurden anhand von Voyager 2 Aufnahmen vermessen auf denen der e Ring Ring von den Kameras der Sonde mit nur einem weiteren aufgelost wurde 9 Der in dieser Art beobachtete Verlauf deutet darauf hin dass der Ring nicht optisch dunn ist Tatsachlich zeigen Okkultationsbeobachtungen die sowohl von der Erde aus als auch von der Raumsonde durchgefuhrt wurden dass die optische Tiefe A 2 zwischen 0 5 und 2 5 variiert 22 21 wobei sie nahe der Periapsis den grossten Wert aufweist Die aquivalente Tiefe A 3 des e Rings betragt etwa 47 km und ist entlang seiner Umlaufbahn nahezu gleichbleibend 21 nbsp Eine Nahaufnahme der von oben nach unten d g h b und a Ringe des Uranus Bei dem h Ring zeigt sich die optisch dunne aber breite Komponente Der Wert der geometrischen Dicke des e Rings ist nicht exakt bekannt obwohl der Ring sicherlich als sehr dunn angesehen werden kann Einige Schatzungen gehen davon aus dass seine Dicke weniger als 150 m betragt 15 Trotz eines solch extrem geringen vertikalen Durchmessers besteht er dennoch aus mehreren verschiedenen Partikelschichten Der e Ring ist tatsachlich eine ubervolle Statte an Objekten deren Fullfaktor in der Nahe der Apoapsis von verschiedenen Quellen auf einen Wert zwischen 0 008 und 0 06 geschatzt wird 21 was bedeutet das 0 8 bis 6 Prozent der Ringflache von Festkorpern erfullt ist Die mittlere Grosse der Ringpartikel liegt bei etwa 0 2 bis 20 m 15 wobei der mittlere Abstand untereinander das 4 5 fache ihrer Radien betragt 21 Der Ring ist nahezu frei von interstellarem Staub was vermutlich auf den aerodynamischen Widerstand zuruckzufuhren ist der von der aussersten atmospharischen Korona des Uranus ausgeubt wird 2 Durch die rasiermesserdunne Beschaffenheit des e Rings wirkt er nahezu unsichtbar wenn man auf seine Kante blickt was im Jahre 2007 wahrend der Beobachtung einer Kreuzung der Ringebenen der Fall war 16 Wahrend eines Radio Okkultation Experimentes empfing die Raumsonde Voyager 2 ein fremdartiges Signal das vom e Ring stammte 22 Das Signal sah nach einem starken Anstieg der Vorwartsstreuung aus die bei einer Wellenlange von 3 6 cm nahe der Apoapsis des Ringes auftrat Solch starke Streuwinkel deuten auf die Existenz einer grosseren zusammenhangenden Struktur hin Dass der e Ring uber eine solch feine Struktur verfugt konnte in der Folge auch bei verschiedenen folgenden Okkultationsbeobachtungen bestatigt werden 15 Der Ring scheint aus einer Anzahl von matten und optisch dichten Ringeln zu bestehen von denen sich wohl einige aus unvollstandigen Bogen zusammensetzen 15 Von dem e Ring ist zudem bekannt dass er sowohl mit einem inneren wie auch mit einem ausseren Schafermond in Verbindung steht Cordelia und Ophelia 23 Die innere Umrandung des Rings befindet sich zu Cordelia in einer 24 25 Resonanz der aussere Rand wiederum besitzt eine Bahnresonanz von 14 13 zu Ophelia 23 Die Massen der Monde mussen mindestens das Dreifache der Masse des Rings betragen damit dieser wirksam in seiner Begrenzung gehalten werden kann 8 Die Masse des e Rings wird auf etwa 1016 kg geschatzt 23 8 d Ring Bearbeiten nbsp Gegenuberstellung der Uranusringe im vorwarts und ruckgestreuten Licht Voyager 2 1986 Der d Ring hat eine kreisformige Form und ist leicht geneigt 20 Die scharfe Aussenkante des d Rings besitzt dabei eine 23 22 Resonanz zu Cordelia 24 In seiner optischen Tiefe und Breite zeigen sich signifikante nicht erklarbare azimutale Abweichungen 15 also uneinheitliche Werte beobachtet man ihn entlang der Horizontalebene Eine mogliche Erklarung hierfur ist dass der Ring im Azimut eine wellenartige Struktur besitzt die durch einen kleinen Mond in seinem Inneren verursacht wird 25 Daneben besteht der d Ring aus zwei Bestandteilen einer schmalen optisch dunnen Komponente und einem breiten inneren Randstreifen der nur eine geringe optische Tiefe aufweist 15 Die Breite des schmalen Bereichs liegt bei 4 1 6 1 km und die aquivalente Tiefe betragt etwa 2 2 km was mit einer optischen Tiefe von 0 3 0 6 vergleichbar ist 21 Die breite Ringkomponente besitzt hingegen eine Breite von 10 12 km und seine aquivalente Tiefe liegt bei nahezu 0 3 km was auf eine ebenso geringe optische Tiefe von 3 10 2 hindeutet 21 26 Diese Angaben basieren jedoch nur auf Daten von Okkultationsbeobachtungen da die Bilder von Voyager 2 den d Ring nicht detailliert genug aufzulosen vermochten 9 26 Bei Beobachtungen durch die Raumsonde im vorwartsgestreuten Licht wirkt der d Ring relativ hell was auf das Vorhandensein von Staub in seinem breiten Bereich hindeutet Dieser breite Bereich ist auch geometrisch dicker als der schmale Dieses Faktum wird unterstutzt durch Beobachtungen der Ringebenenkreuzung aus dem Jahr 2007 als der d Ring an Helligkeit zunahm was dem Verhalten eines gleichzeitig geometrischen dicken aber optische dunnen Ringes entspricht 16 g Ring Bearbeiten Der g Ring ist als schmal optisch tief und als leicht exzentrisch zu beschreiben 20 Seine orbitale Neigung liegt bei nahezu Null Die Weite des Rings variiert zwischen 3 6 und 4 7 km obgleich seine aquivalente Tiefe gleichmassig bei 3 3 km liegt 21 Die optische Tiefe des g Rings betragt zwischen 0 7 und 0 9 Wahrend der Ringebenenkreuzung im Jahre 2007 verschwand der g Ring was zu der Erkenntnis fuhrt dass er ebenso dunn wie der e Ring sein muss 15 und ebenso staubleer zu sein scheint 16 Die signifikanten azimutal abweichenden Werte die sich in der Breite und der optischen Tiefe des g Rings zeigen gleichen ebenso den Eigenschaften des e Ring 15 Der Mechanismus der einen solch schmalen Ring in seinen Grenzen halt ist bisher nicht erklarbar Unabhangig davon konnte festgestellt werden dass die scharfe innere Kante des g Rings in einer 6 5 Bahnresonanz zu Ophelia steht 24 27 h Ring Bearbeiten Der h Ring hat eine orbitale Exzentrizitat und Neigung die praktisch bei Null liegt 20 Wie der d Ring kann er in zwei Bereiche unterteilt werden einer schmalen optisch dichten Komponente und einem breiten ausseren Band von geringer optischer Tiefe 9 Die Breite der schmalen Komponente betragt 1 9 2 7 km und die aquivalente Tiefe hat eine Grosse von etwa 0 42 km was in Einklang zu einer optischen Tiefe von etwa 0 16 0 25 steht 21 Der breite Bereich hat in seiner Weite eine Ausdehnung von etwa 40 km und seine aquivalente Tiefe liegt nahe bei 0 85 km was auf eine geringe optische Tiefe von 2 10 2 hindeutet 21 Diese konnte in dieser Art auch auf Bildern von Voyager 2 aufgelost werden 9 In vorwartsgestreutem Licht erscheint der h Ring hell woraus sich das Vorhandensein einer nicht unerheblichen Menge an Staub innerhalb dieses Rings ableiten lasst die wahrscheinlich vornehmlich in der breiten Komponente zu finden ist 9 Dieser Teil des Rings ist geometrisch betrachtet viel dicker als die schmale Komponente Dieser Schluss wird unterstutzt durch die Beobachtungen wahrend der Ringebenenkreuzung aus dem Jahr 2007 als sich ein Anstieg der Helligkeit bei dem h Ring zeigte und dieser kurzzeitig zum zweithellsten Teil des Ringsystems wurde 16 Dies steht in Ubereinstimmung mit dem Verhalten eines geometrisch dicken aber gleichzeitig optisch dunnen Rings 16 Wie die Mehrheit der anderen Ringe zeigt der h Ring ebenso azimutale Abweichungen bei der Beobachtung der optischen Tiefe und Breite An einigen Stellen kommt es sogar vor dass die schmale Komponente komplett verschwindet 15 a und b Ringe Bearbeiten Nach dem e Ring sind die a und b Ringe die nachst hellsten aller Uranusringe 14 Wie bereits der e Ring weisen sie einen gleichmassigen Wechsel in ihrer Helligkeit und Breite auf 14 Ihr hellster und breitester Abschnitt liegt in einem Abstand von etwa 30 zur Apoapsis wahrend sich der dunkelste und schmalste Teil 30 von Periapsis entfernt befindet 9 28 Die a und b Ringe weisen eine betrachtliche Exzentrizitat ihrer Umlaufbahnen und eine nicht zu vernachlassigbare Neigung auf 20 Ihre Breiten liegen zwischen 4 8 und 10 km bzw 6 1 und 11 4 km 21 Die aquivalenten Tiefen betragen 3 29 km und 2 14 km woraus sich eine optische Tiefe von 0 3 bis 0 7 bzw von 0 2 bis 0 35 ableiten lasst Wahrend der Ringebenenkreuzung im Jahre 2007 verschwanden die Ringe was darauf schliessen lasst dass sie wie der e Ring ausserst dunn und staubleer sind 16 Bei demselben Ereignis entdeckte man einen dichten und optisch dunnen Streifen unmittelbar ausserhalb des b Rings der bereits zuvor auf den Aufnahmen von Voyager 2 zu sehen gewesen war 9 Die Massen der a und b Ringe werden jeweils auf etwa 5 1015 kg geschatzt was etwa der Halfte der Masse des e Rings entspricht 29 Ringe 6 5 und 4 Bearbeiten Die Ringe 6 5 und 4 sind die innersten und dunkelsten der schmalen Uranusringe 14 Sie sind zudem die Ringe mit der grossten Neigung Auch die Auspragung ihrer orbitalen Exzentrizitat wird lediglich von der des e Rings ubertroffen 20 Ihre Neigungen 0 06 0 05 und 0 03 waren fur Voyager 2 gross genug um ihre einzelnen Lagen die sich auf 24 46 km ausbreiten uber der Aquatorialebene des Uranus auflosen zu konnen 9 Die Ringe 6 5 und 4 sind zudem die schmalsten Ringe des Planeten und besitzen Dicken von 1 6 2 2 km 1 9 4 9 km und 2 4 4 4 km 9 21 Ihre aquivalenten Tiefen liegen bei 0 41 km 0 91 km und 0 71 km was Werten bei der optischen Tiefe von 0 18 0 25 0 18 0 48 und 0 16 0 3 entspricht 21 Da sie sehr schmal und staubleer sind waren sie wahrend der Ringebenenkreuzung im Jahre 2007 uberhaupt nicht sichtbar 16 Staubringe Bearbeitenl Ring Bearbeiten nbsp Hoch phasenwinkeliges 172 5 14 Bild der inneren Ringe des Saturn In dem vorwartsgestreuten Licht konnen die Staubbander sichtbar gemacht werden welche auf anderen Aufnahmen nicht zu sehen sind Voyager 2 1986 Belichtungszeit 96 s Der l Ring war einer der beiden Ringe die die Sonde Voyager 2 im Jahre 1986 entdeckte 20 Er ist ein schmaler matter Ring der innerhalb des e Rings zwischen dessen innerem Rand und dem Schafermond Cordelia positioniert ist 9 Dabei sorgt der Mond dafur dass innerhalb des l Rings ein staubloser Streifen entsteht Bei einer Sicht in Ruckstreuungslicht A 4 erscheint der l Ring extrem schmal zwischen 1 und 2 km und seine aquivalente Tiefe liegt zwischen 0 1 und 0 2 km bei einer Wellenlange von 2 2 mm 2 wahrend die optische Tiefe einen Wert von 0 1 bis 0 2 erreicht 9 26 Sie zeigt dabei eine starke Abhangigkeit von der Wellenlange was untypisch fur das Ringsystem des Planeten ist Die aquivalente Tiefe im ultravioletten Teil des Spektrums ist hoher als 0 36 km was erklart warum der l Ring ursprunglich von Voyager 2 nur bei einer stellaren Okkultation im UV Bereich aufgespurt wurde 26 Mittels einer stellaren Okkultation konnte er jedoch erst im Jahre 1996 aufgespurt werden hierbei ebenfalls bei einer Wellenlange von 2 2 mm 2 Die Erscheinung des l Rings anderte sich jedoch drastisch als er 1986 in vorwartsgestreutem Licht beobachtet wurde In diesem Licht wurde der Ring zu dem hellsten Bestandteil des Uranusringsystems und uberstrahlte sogar den e Ring 12 Diese Beobachtungen im Zusammenspiel mit der Wellenlange hangen ab von der optischen Tiefe und deuten darauf hin dass der l Ring eine bedeutende Menge an kleinen Staubteilchen von wenigen Mikrometern Grosse enthalt 12 Die optische Tiefe des Staubes bewegt sich dabei zwischen 10 4 und 10 3 14 Weitere Beobachtungen durch das Keck Teleskop bestatigten wahrend einer Ebenenkreuzung der Ringe im Jahr 2007 diesen Schluss da der l Ring dabei erneut zu einem der hellsten Teile des Ringsystems wurde 16 Detaillierte Analysen der Bilder von Voyager 2 brachten zudem azimutale Abweichungen bei der Helligkeit des l Rings zutage 14 Diese Variationen scheinen periodisch zu sein ahnlich einer Stehenden Welle Der Ursprung einer solchen feinen Struktur innerhalb des l Ring ist bis heute nicht verstanden 12 1986U2R z Ring Bearbeiten nbsp Bild das zur Entdeckung des 1986U2R z Rings fuhrteIm Jahre 1986 brachte Voyager 2 eine breite und matte Lage von Korpern im Inneren von Ring 6 zum Vorschein 9 Dieser als eigenstandig identifizierte Ring erhielt vorubergehend die Bezeichnung 1986U2R Er hatte eine optische Tiefe von 10 3 oder weniger und erschien extrem matt Tatsachlich war er nur auf einem einzigen der von Voyager 2 geschossenen Fotos sichtbar 9 Die Entfernung des Rings vom Uranusmittelpunkt betrug auf dieser Aufnahme zwischen 37 000 km und 39 500 km oder in anderen Worten ausgedruckt er befand sich lediglich 12 000 km uber dessen Wolken 2 Bis zu den Jahren 2003 2004 wurden keine weiteren Beobachtungen unternommen dann entdeckte das Keck Teleskop gerade innerhalb von Ring 6 erneut eine breite und matte Schicht von Korpern Diesem als eigenstandig identifizierten Ring gab man den Namen z Ring 2 Die Position des z Rings unterscheidet sich deutlich von dem was die Wissenschaftler im Jahre 1986 beobachteten Er besitzt nun im Gegensatz zu dem damals entdeckten Ring 1986U2R einen Abstand vom Uranusmittelpunkt zwischen 37 850 km und 41 350 km Zudem ist eine innenseitige allmahlich verblassende Ausdehnung erkennbar die bis auf eine Abstandslinie von 32 600 km heranreicht 2 Der z Ring wurde erneut wahrend der Ringebenenkreuzung im Jahr 2007 observiert als er zu dem hellsten Teil des Ringsystems wurde und heller erstrahlte als alle anderen Ringe zusammen 16 Die aquivalente Tiefe dieses Rings wird mit knapp 1 km 0 6 km fur die innenseitige Ausdehnung angegeben wahrend die optische Tiefe wiederum geringer als 10 3 sein durfte 2 Einige Aspekte die sich zwischen dem 1986U2R und dem z Ring unterscheiden lassen sich moglicherweise durch die verschiedenen Beobachtungswinkel erklaren mit denen man deren Geometrie untersuchte So wurden die Ringe bei den Observationen zwischen 2003 und 2007 in ruckwartiger Streugeometrie 1986 hingegen in seitlicher Streugeometrie beobachtet 2 16 Zudem kann nicht ausgeschlossen werden dass sich wahrend der vergangenen 20 Jahre Veranderungen ergeben haben die sich in der Ausdehnung des den Ring beherrschenden Staubes niederschlugen 16 Weitere Staubgurtel Bearbeiten Zusatzlich zu den Ringen 1986U2R z und l existieren innerhalb des Uranusringsystems weitere extrem matte Staubbander 9 Wahrend einer Bedeckungsbeobachtung Okkultation sind diese unsichtbar da sie eine vernachlassigbare optische Tiefe besitzen obwohl sie in vorwartsgestreutem Licht hell erscheinen 12 Die Fotografien von Voyager 2 die in vorwartsgestreutem Licht aufgenommen wurden offenbarten so das Vorhandensein von hellen Staubbandern die zwischen den l und d Ringen zwischen den h und b Ringen sowie zwischen dem a Ring und Ring 4 existieren 9 Viele dieser Bander wurden bei Observationen mit dem Keck Teleskop in den Jahren 2003 und 2004 und wahrend der Ringebenenkreuzung im Jahre 2007 in ruckwartsgestreutem Licht wiederentdeckt wobei sich ihre exakten Positionen und relativen Helligkeiten von den fruheren Beobachtungen durch Voyager unterschieden 2 16 Die optische Tiefe der Staubbander liegt bei 10 5 oder darunter Die Korngrossenverteilung der Staubpartikel fugen sich nach dem Potenzgesetz mit p 2 5 0 5 14 Das aussere Ringsystem Bearbeiten nbsp m und n Ring des Uranus R 2003 U1 und U2 Hubble Weltraumteleskop 2005 Zwischen 2003 und 2005 entdeckte das Hubble Weltraumteleskop ein Paar von zuvor unbekannten Ringen die heute als ausseres Ringsystem bezeichnet werden und die Anzahl der bekannten Ringe des Planeten auf 13 erhohte 10 Diese Ringe wurden nachtraglich mit den Bezeichnungen m und n Ringe versehen 13 Der m Ring ist der aussere der beiden Er ist doppelt so weit vom Planeten entfernt wie etwa der helle h Ring 10 Die ausseren Ringe unterscheiden sich in vielen Aspekten von den inneren schmalen Ringen Sie sind in ihrer Ausdehnung 17 000 km und 3 800 km breit und sehr matt Die hochsten Werte der optischen Tiefen liegen bei 8 5 10 6 und 5 4 10 6 Die daraus resultierenden aquivalenten Tiefen werden mit 140 m und 12 m angesetzt Die Ringe zeichnen sich zudem durch ein dreikantig ausstrahlendes Helligkeitsprofil aus 10 Die grosste Helligkeit des m Rings liegt nahezu exakt auf der Umlaufbahn des kleinen Uranusmondes Mab der mutmasslich die Quelle der Ringpartikel ist 10 11 Der n Ring ist zwischen den Monden Portia und Rosalind positioniert besitzt jedoch selbst keine eigenen Monde innerhalb seiner Bahnflache 10 Eine Nachuntersuchung der Fotos die Voyager 2 im vorwartsgestreuten Licht aufgenommen hatte offenbarte auch hier deutlich die m und n Ringe In dieser Sicht erscheinen die Ringe wesentlich breiter was darauf schliessen lasst dass sie sich aus vielen mikroskopisch kleinen Staubteilchen zusammensetzen 10 Die ausseren Ringe des Uranus sind den G und E Ringen des Saturns sehr ahnlich So fehlt es dem G Ring ebenfalls an beobachtbaren Ursprungskorpern wahrend der E Ring extrem breit ist und Staub von seinem Beimond Enceladus empfangt 10 11 Der m Ring besteht vermutlich fast vollstandig aus Staub ohne grossere Partikel zu beinhalten Diese Hypothese wird unterstutzt von Beobachtungen durch das Keck Teleskop durch das der m Ring im Nahinfrarotbereich bei 2 2 mm im Gegensatz zum n Ring nicht auszumachen war 19 Dieses Fehlen bedeutet dass der m Ring ist seiner Farbgebung blau erscheint woraus sich schliessen lasst dass er hauptsachlich von sehr kleinen wenige Mikrometer grossen Staubpartikeln beherrscht wird 19 Der Staub selbst wiederum besteht wohl aus Eis 30 Im Gegensatz dazu erscheint der n Ring in roter Farbe 19 31 Bewegung und Ursprung Bearbeiten nbsp Ein farblich hervorgehobenes Schema der inneren Ringe basierend auf Bildern von Voyager 2Der Mechanismus der auf die schmalen Uranusringe wirkt und sie in ihren Grenzen fixiert ist unverstanden Ohne einen solchen der die Ringpartikel zusammenhalt mussten sich die Ringe sehr schnell in alle Richtungen ausbreiten und sich im Raum verteilen 8 Die Lebenszeit der Uranusringe ohne einen solchen Mechanismus musste unterhalb von 1 Million Jahren liegen 8 Das am haufigsten zitierte Modell fur eine solche Begrenzung das von Goldreich und Tremaine 32 vorgeschlagen wurde geht davon aus dass ein Paar naheliegender Monde aussere oder innere Schafermonde mit ihrer Gravitation in einer Wechselwirkung zu einem Ring steht und fur einen verstarkenden bzw abschwachenden Drehimpuls bei den Ringpartikeln sorgt Die Schafermonde halten so die Partikel an ihrem Platz wahrend sie sich selbst langsam aber stetig von den Ringen entfernen 8 Um dabei wirksam sein zu konnen muss die Masse der Beimonde die Masse der Ringe um mindestens den Faktor 2 oder besser 3 ubertreffen Dieser Mechanismus kann im Falle des e Ring beobachtet werden auf den Cordelia und Ophelia als innere bzw aussere Schafermonde wirken 24 Zudem ist Cordelia ein ausserer Schafermond zum d Ring wahrend Ophelia als ausserer Beimond Einfluss auf den g Ring nimmt 24 Dennoch konnte in der Nahe anderer Ringe bisher kein Mond ausgemacht werden der grosser als 10 km ware 9 Der momentane Abstand von Cordelia und Ophelia zu dem e Ring kann als Anhaltspunkt genommen werden um hieraus das Alter der Ringe abzuschatzen Die Berechnungen zeigen dass der e Ring dabei nicht alter als 600 Millionen Jahre sein kann 8 23 Da die Uranusringe sehr jung zu sein scheinen ist es erforderlich dass sie standig durch Bruchstucke erneuert werden mussen welche durch Kollisionen grosserer Brocken entstehen 8 Die Abschatzung der Lebenszeit zeigt dass sie kaum die Kollisionsreste eines einzelnen Mondes mit einer Grosse von Puck sein konnen dessen Lebenszeit einige wenige Milliarden Jahre wahrt Die Lebenszeit eines kleineren Satelliten ist dagegen noch weitaus geringer 8 Hierfur mussten alle gegenwartigen inneren Monde und Ringe das Endprodukt der Zerstorung von verschiedenen Satelliten sein die in etwa die Grosse von Puck besessen hatten und wahrend der letzten viereinhalb Milliarden Jahre auseinandergebrochen waren 23 Jeder derartige Auseinanderbruch hatte dabei eine Kollisionskaskade ausgelost wodurch nahezu jeder grossere Korper schnell in wesentlich kleinere Partikel einschliesslich Staub zerbroselt ware 8 Unter Umstanden verloren sie den Hauptteil ihrer Masse und es blieben lediglich diejenigen Partikel in Position die durch gegenseitige Resonanzen und Schafermonde stabilisiert werden konnten Das Endprodukt dieses Zerfalls wurde schliesslich die Entstehung eines schmalen Ringsystems erklaren wie es uns der Uranus prasentiert Einige wenige Kleinstmonde mussen auch heute noch innerhalb der Ringe eingebettet sein Die maximale Grosse dieser Kleinstmonde liegt dabei wahrscheinlich bei nicht mehr als 10 km 23 Der Ursprung der Staubbander ist hingegen weniger schwer zu erklaren Der Staub besitzt eine sehr kurze Lebenszeit im Bereich von 100 bis 1000 Jahren erneuert sich aber fortlaufend durch Zusammenstosse zwischen grosseren Ringpartikeln Kleinstmonden und Meteoroiden von ausserhalb des Uranussystems 12 23 Die Gurtel aus den ursprunglichen Kleinstmonden und Partikeln selbst sind unsichtbar da sie nur eine geringe optische Tiefe besitzen wahrend der Staub sich erst in vorwartsgestreutem Licht offenbart 23 Bei den schmalen Hauptringen und den Gurteln aus Kleinstmonden die die Staubbander entstehen lassen geht man davon aus dass sie sich in unterschiedliche Partikelgrossen verteilen Die Hauptringe bestehen dabei mehrheitlich aus zentimetergrossen und zu einem geringeren Teil aus metergrossen Korpern Eine solche Ausbreitung erweitert das mit Material durchsetzte und die Ringe umgebende Gebiet und fuhrt zu einer grossen optischen Dichte die dann in ruckwartsgestreutem Licht beobachtet werden kann 23 Im Gegensatz dazu bestehen die Staubbander aus relativ wenigen grosseren Partikeln woraus wiederum ihre geringe optische Tiefe resultiert 23 Erforschung BearbeitenAls die Raumsonde Voyager 2 im Januar 1986 am Uranus vorbeiflog begann die bisher grundlichste Untersuchung des Ringsystems 20 Dabei entdeckte man auch zwei neue Ringe l und 1986U2R die die Gesamtzahl der bis dahin bekannten Uranusringe auf elf erhohte Die Ringe wurden dabei anhand der Analysedaten von radiometrischen 22 ultravioletten 26 und optischen Okkultation studiert 15 Voyager 2 fotografierte die Ringe in verschiedenen Lagen relativ zur Sonne erstellte Bilder im ruckgestreuten vorwartsgestreuten und seitwartsgestreuten Licht 9 Die Analyse dieser Bilder erlaubten Ableitungen der gesamten Phasenfunktion sowie der geometrischen und der Bond Albedo der Ringpartikel 14 Auf den Bildern konnten zudem nachtraglich zwei weitere Ringe e und h ausgemacht werden was die komplexe und feine Struktur des Ringsystems noch deutlicher zum Ausdruck bringt 9 Weitere Analysen der Voyager Fotos fuhrten zu der Entdeckung von 10 inneren Uranusmonden einschliesslich der beiden Schafermonde des e Rings Cordelia und Ophelia 9 Liste der Eigenschaften BearbeitenDie nachfolgende Tabelle listet die Eigenschaften der Ringe des Uranus auf Name Radius km Breite km AquivalenteTiefe km OptischeTiefe Exzentrizitat 10 3 Neigung Anmerkungen A 5 A 6 A 7 A 8 zc 32 000 37 850 0 3500 0 0 6 0 10 4 0 0 innenseitige Ausdehnung des z Rings1986U2R 37 000 39 500 0 2500 0 0 lt 10 3 0 0 matter Staubringz 37 850 41 350 0 3500 0 1 0 lt 10 3 0 0 6 41 837 0 0 0 0 1 6 0 2 2 0 0 41 0 18 0 25 1 0 2235 42 234 0 0 0 0 1 9 0 4 9 0 0 91 0 18 0 48 1 9 1944 42 570 0 0 0 0 2 4 0 4 4 0 0 71 0 16 0 30 1 1 115a 44 718 0 0 0 0 4 8 10 0 0 3 39 0 0 3 0 70 0 8 0 54b 45 661 0 0 0 0 6 1 11 4 0 2 14 0 20 0 35 0 4 0 18h 47 175 0 0 0 0 1 9 0 2 7 0 0 42 0 16 0 25 0 0 0 4hc 47 176 0 0 0 40 0 0 85 0 2 10 2 0 0 0 4 aussere breite Komponente des h Ringsg 47 627 0 0 0 0 3 6 0 4 7 0 3 3 0 0 7 0 90 0 1 0 0 7dc 48 300 0 0 0 100 12 0 0 3 0 3 10 2 0 0 0 4 innere breite Komponente des d Ringsd 48 300 0 0 0 0 4 1 0 6 1 0 2 2 0 0 3 0 60 0 0 0 4l 50 023 0 0 0 0 10 0 2 0 0 2 0 0 1 0 20 0 0 0 0 matter Staubringe 51 149 0 0 0 19 7 96 4 47 0 0 5 2 50 7 9 0 0 0 von Cordelia und Ophelia in seinen Grenzen gehaltenn 66 100 69 900 0 3800 0 0 012 0 5 4 10 6 0 0 zwischen Portia und Rosalind grosste Helligkeit bei 67300 kmm 86 000 103 000 17000 0 0 14 0 8 5 10 6 0 0 bei Mab grosste Helligkeit bei 97700 kmAnmerkungen Bearbeiten Vorwartsgestreutes Licht ist ein Licht das vom Aufnahmeobjekt mit einem kleinen Streuwinkel nahe 180 abgelenkt wird d h die Lichtquelle befindet sich auf der dem Aufnahmegerat gerade gegenuberliegenden Seite Die optische Tiefe t eines Rings ist das Verhaltnis des geometrischen Querschnitts der Ringpartikel zum Quadrat der Flache des Rings Der Wert von t kann zwischen 0 und Unendlich liegen Bei einem Wert zwischen 0 und 1 spricht man von einer optisch dunnen Schicht Werte ab 1 zeichnen dagegen eine optisch dicke Schicht aus Die aquivalente Tiefe ED eines Rings ist definiert als das Integral der optischen Tiefe uber den Ringquerschnitt In anderen Worten ED tdr wobei r der Radius ist Ruckwartsgestreutes Licht ist ein Licht das von den Aufnahmeobjekten mit einem sehr grossen Streuwinkel Streuwinkel zwischen 0 und 90 abgelenkt wird d h die Lichtquelle befindet sich auf der gleichen Seite wie das Aufnahmegerat Die Radien der Ringe 6 5 4 a b h g d l und des e Rings entstammen u a Esposito 2002 Die Breiten der Ringe 6 5 4 a b h g d und des e Rings sind u a aus Karkoshka 2001 Der Radius und die Breite des z bzw 1986U2R Rings wurde u a entnommen aus de Pater 2006 Die Breite des l Rings entstammt Holberg 1987 Die Radien und Breiten der m und n Ringe wurde entnommen aus Showalter 2006 Die aquivalente Tiefe des Rings 1986U2R ist ein Produkt seiner Breite und der optischen Tiefe Die aquivalente Tiefe der Ringe 6 5 4 a b h g d und des e Rings wurde entnommen aus Karkoshka 2001 Die aquivalente Tiefe der l und z des m und n Rings wurden ermittelt durch die mEW Werte aus Pater 2006 und de Pater 2006b Die mEW Werte fur diese Ringe wurden multipliziert mit dem Faktor 20 was sich aus einer angenommenen Albedo der Ringpartikel von 5 Prozent ergibt Die optische Tiefe aller Ringe mit Ausnahme der Ringe 1986U2R m und n wurden berechnet als Verhaltnis der aquivalenten Tiefe zur Breite Die optische Tiefe des Rings 1986U2R wurde aus de Smith 1986 entnommen die der m und n Ringe sind angegebene Spitzenwerte aus Showalter 2006 Die Exzentrizitat und Neigung der Ringe wurden entnommen u a aus Stone 1986 und French 1989 Siehe auch BearbeitenRinge des SaturnWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ringe des Uranus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Uranus Rings von NASA s Solar System Exploration Uranus Rings Fact Sheet Hubble entdeckt gigantische Ringe und neue Monde um den Uranus Hubble Space Telescope news release 22 Dezember 2005 Einzelnachweise Bearbeiten Uranus rings were seen in 1700s In BBC News 19 April 2007 abgerufen am 19 April 2007 a b c d e f g h i j Imke dePater Seran G Gibbard H B Hammel Evolution of the dusty rings of Uranus In Icarus Band 180 2006 S 186 200 doi 10 1016 j icarus 2005 08 011 bibcode 2006Icar 180 186D Did William Herschel Discover The Rings Of Uranus In The 18th Century In Physorg com 2007 abgerufen am 20 Juni 2007 a b J L Elliot The Occultation of SAO 15 86687 by the Uranian Satellite Belt J L Elliot E Dunham D Mink The rings of Uranus In Nature Band 267 1977 S 328 330 nature com P D Nicholson S E Persson K Matthews u a The Rings of Uranus Results from 10 April 1978 Occultations In The Astronomical Journal Band 83 1978 S 1240 1248 doi 10 1086 112318 bibcode 1978AJ 83 1240N R L Millis L H Wasserman The Occultation of BD 15 3969 by the Rings of Uranus In The Astronomical Journal Band 83 1978 S 993 998 bibcode 1978AJ 83 993M a b c d e f g h i j k l m n L W Esposito Planetary rings In Reports On Progress In Physics Band 65 2002 S 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