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Rudolf Kippenhahn 24 Mai 1926 in Barringen Tschechoslowakei 15 November 2020 in Gottingen 1 war ein deutscher Astrophysiker und Wissenschaftsautor Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Kippenhahn Preis 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Schriften Auswahl 4 1 Wissenschaftliche Werke 4 2 Popularwissenschaftliche Werke 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenRudolf Kippenhahn erkrankte im Alter von zwei Jahren an Kinderlahmung und war seither behindert Bereits wahrend seiner Schulzeit interessierte er sich fur Astronomie und absolvierte Ferienpraktika in der Sternwarte in Sonneberg unter Cuno Hoffmeister Nach dem Abitur 1945 studierte er an der Universitat Erlangen Physik und Mathematik 1951 promovierte er dort in Mathematik bei Wilhelm Specht mit dem Thema Der Wertevorrat einer Matrix 2 In Erlangen gab es damals keine Astronomie Vorlesungen so dass er sich autodidaktisch auf diesem Gebiet weiterbildete Von 1951 bis 1957 fuhrte ihn dann seine erste Anstellung als Assistent an die Bamberger Karl Remeis Sternwarte der damals kleinsten Sternwarte Deutschlands 1958 habilitierte Kippenhahn sich in Erlangen Untersuchungen uber rotierende Sterne 3 und ging an das Max Planck Institut fur Physik in Gottingen mit dem er im selben Jahr nach Munchen umzog Ebenfalls 1958 veroffentlichte er zusammen mit Stefan Temesvary und Ludwig Biermann eine wegweisende Arbeit zur Sternentwicklung 1963 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max Planck Institut fur Astrophysik unter dessen Grundungsdirektor Ludwig Biermann Von 1965 bis 1975 war er Professor fur Astronomie und Astrophysik in Gottingen und an der dortigen Universitatssternwarte tatig von 1975 bis 1991 war er als Nachfolger von Biermann Direktor des Max Planck Instituts fur Astrophysik MPA in Munchen das unter seiner Leitung 1979 nach Garching bei Munchen zog 4 Seit 1991 war er als freier Schriftsteller in Gottingen tatig Er hat zahlreiche erfolgreiche popularwissenschaftliche Bucher uber Astronomie und andere Themen wie Kryptologie und Atomphysik veroffentlicht und ein Buch uber Astronomie fur Kinder Kippenhahn der sich anfangs mit Plasmaphysik befasste war Ende der 1950er Jahre und in den 1960er Jahren ein Pionier in der Computersimulation von Sternaufbau und Sternentwicklung Das nach ihm benannte Kippenhahn Diagramm erlaubt eine ubersichtliche Darstellung zentraler Ergebnisse von Sternsimulationen In zum Teil mehr als vier Jahrzehnte wahrenden wissenschaftlichen Zusammenarbeiten vor allem mit H C Thomas Emmi Hofmeister und Alfred Weigert schuf er die Grundlagen zum Verstandnis der Sternentwicklung die auch noch Jahrzehnte spater als Stand der Technik gelten Seit 1970 war er Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften seit 1972 der Leopoldina 5 Im Jahre 2005 ehrte ihn die Royal Astronomical Society mit der Eddington Medaille fur seine wissenschaftlichen Verdienste um die Berechnung des Sternaufbaus und der Sternentwicklung Neben seiner Tatigkeit als Wissenschaftler und Hochschullehrer engagierte sich Kippenhahn auch fruh und mit grosser Freude bei der Wissensvermittlung an die interessierte Offentlichkeit Dies wird nicht zuletzt durch die lange Liste der von ihm verfassten popularwissenschaftlichen Bucher und Zeitschriftenartikel bezeugt sowie durch seine zahlreichen Radiointerviews Fernsehsendungen und Vortrage Er war als unterhaltsamer und humorvoller Redner bekannt Kippenhahn war auch in der astronomischen Community engagiert So diente er von 1966 bis 1969 der Astronomischen Gesellschaft als Vorsitzender im Anschluss drei Jahre als stellvertretender Vorsitzender Von 1980 bis 1986 war er Vorsitzender des Rats westdeutscher Sternwarten Zudem war er von 1985 bis 1991 Vizeprasident der Internationalen Astronomischen Union Von Kippenhahn stammt der beruhmte astrologiekritische Ausspruch Die Sterne lugen nicht sie schweigen Kippenhahn Preis BearbeitenSeit 2008 verleiht das Max Planck Institut fur Astrophysik den von Kippenhahn gestifteten Kippenhahn Preis fur die beste wissenschaftliche Arbeit eines Studenten am MPA aus dem Vorjahr 6 Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1973 Carus Medaille der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 1974 Carus Preis der Stadt Schweinfurt 1992 Bruno H Burgel Preis der Astronomischen Gesellschaft 7 1980 Mitglied der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Kunste 1984 Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland Verdienstkreuz 1 Klasse 1986 Lorenz Oken Medaille der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte 1991 Namensgeber fur den Asteroiden des inneren Hauptgurtels 2947 Kippenhahn 8 1995 Korrespondierendes Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 9 1996 Medaille fur naturwissenschaftliche Publizistik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft DPG 2005 Eddington Medaille der Royal Astronomical Society 2007 Karl Schwarzschild Medaille der Astronomischen Gesellschaft 10 2016 Ehrenmitgliedschaft der Astronomischen GesellschaftSchriften Auswahl BearbeitenWissenschaftliche Werke Bearbeiten mit Alfred Weigert Stellar Structure and Evolution Springer Verlag Berlin 1990 2 Auflage mit Achim Weiss 2012 ISBN 3 540 58013 1 ISBN 0 387 58013 1 bibcode 1990sse book K mit Claus Moellenhoff Elementare Plasmaphysik Bibliographisches Institut Mannheim 1975 ISBN 3 411 01489 X bibcode 1975elpl book K Light from the depths of time Springer 1987 Popularwissenschaftliche Werke Bearbeiten Verschlusselte Botschaften Geheimschrift Enigma und digitale Codes 1997 Rowohlt TB 2012 Kosmologie Basics Piper 2011 Eins zwei drei unendlich Piper 2007 Kippenhahns Sternstunden Stuttgart Kosmos 2006 Kosmologie fur die Westentasche Piper 2003 Das Geheimnis des grossen Baren Rowohlt TB 2003 Streng geheim Wie man Botschaften verschlusselt und Zahlencodes knackt Rowohlt TB 2002 Amor und der Abstand zur Sonne Geschichten aus meinem Kosmos Piper 2001 mit Wolfram Knapp Schwarze Sonne roter Mond Die Jahrhundertfinsternis DVA 1999 mit Andreas Burkert Die Milchstrasse Beck 1996 Atom Forschung zwischen Faszination und Schrecken Piper 1994 Abenteuer Weltall 1991 Deutscher Bucherbund 1992 Der Stern von dem wir leben Stuttgart DVA 1990 Unheimliche Welten Piper 1987 Licht vom Rande der Welt DVA 1984 100 Milliarden Sonnen Piper 1980Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rudolf Kippenhahn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von R Kippenhahn im Astrophysics Data System Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Rudolf Kippenhahn bei Perlentaucher Ulrich Schnabel Ein Planet tragt seinen Namen Die Zeit 25 Dezember 1992 Interview bei Astronomie de 2004 Nachruf der Astronomischen Gesellschaft verfasst von Joachim Wambsganss Achim Weiss und Wolfgang J DuschlEinzelnachweise Bearbeiten Achim Weiss Volker Springel Rudolf Kippenhahn 24 5 1926 15 11 2020 Website des Max Planck Instituts fur Astrophysik abgerufen am 18 November 2020 Rudolf Kippenhahn im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Veroffentlicht in Zeitschrift fur Astrophysik Band 26 1958 S 26 65 Profil MPA Mitgliedseintrag von Rudolf Kippenhahn bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 15 Juli 2016 siehe Berichte uber die Auszeichnung unter 1 2 und 3 Preistrager des Bruno H Burgel Forderpreises Astronomische Gesellschaft abgerufen am 16 November 2018 Lutz D Schmadel Dictionary of Minor Planet Names Fifth Revised and Enlarged Edition Hrsg Lutz D Schmadel 5 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2003 ISBN 3 540 29925 4 S 186 doi 10 1007 978 3 540 29925 7 2948 englisch 992 S Originaltitel Dictionary of Minor Planet Names Erstausgabe Springer Verlag Berlin Heidelberg 1992 1955 QP1 Discovered 1955 Aug 22 by I Groeneveld at Heidelberg Verstorbene Mitglieder Rudolf Kippenhahn Osterreichische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 2 April 2022 Preistrager der Karl Schwarzschild Medaille Astronomische Gesellschaft abgerufen am 16 November 2018 Normdaten Person GND 115579346 lobid OGND AKS LCCN n83024278 NDL 00469592 VIAF 108946933 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kippenhahn RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Astrophysiker und WissenschaftsautorGEBURTSDATUM 24 Mai 1926GEBURTSORT Barringen TschechoslowakeiSTERBEDATUM 15 November 2020STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Kippenhahn amp oldid 237398321